Nanotechnik gegen GliomeNanotechnik ist in aller Munde - auch in der Medizin. Eindrucksvolles Beispiel für einen möglichen Nutzen der Technik ist die Therapie von Patienten mit einem Glioblastom. Von Peter LeinerFalschfarbenaufnahme eines Glioblastoms (lila). © Professor J. SteinbachErste Erfolge mit einer Methode gegen Hirntumoren, die auf der Nanotechnik beruht, hat die Arbeitsgruppe um Dr. Andreas Jordan von der Charité Berlin erzielt. Jordan stellte erste Ergebnisse einer Studie mit fast 60 Patienten vor, die an einem Glioblastom erkrankt waren und bei denen nach der Standardtherapie mit Operation, Bestrahlung und Chemotherapie keine weiteren Behandlungsoptionen mehr bestanden.Bei dem von Jordan vor mehr als 20 Jahren entwickelten nanomedizinischen Verfahren werden zunächst umhüllte Eisenoxid-Partikel stereotaktisch mit sehr dünnen Kathetern in den Hirntumor geschleust. Die Hülle besteht aus Aminosilan, die dazu beiträgt, dass die Eisenoxid-Partikel von den Tumorzellen gierig aufgenommen und nicht aus dem Tumor ausgeschwemmt werden. Sind die Partikel gewissermaßen implantiert, wird ein magnetisches Wechselfeld angelegt. Das führt dazu, dass in den Zellen mit den Partikeln Temperaturen bis zu 50 ° C erreicht werden.