Hallo Thorsten,
natürlich kann es sein, dass die Ärzte Deinen Eltern nicht die volle Wahrheit gesagt haben.
Ebenso kann es aber auch sein, dass bei Deinen Eltern schon der Verdrängungsprozess eingesetzt hat und sie nur das hören, was sie hören wollen.
Ich hatte unseren Hausarzt nach einem Gespräch zwischen ihm und meinen Eltern mal gefragt, wie es sein könnte, dass mein Vater noch so an seine Genesung glaubt, ob er ihn angelogen hätte und er meinte, er hätte den beiden schon klar gemacht, dass es sehr ernst sei aber da haben meine Eltern gar nicht richtig hingehört.
Ich kann Dir nur empfehlen, geh zu den Ärzten und versuch mit Ihnen zu sprechen. Sag Ihnen, Du hättest Dich informiert und Du weíßt über die Schwere der Krankheit Bescheid, aber Du wüsstest gerne ihre Einschätzung, da bei der evtl. noch wenigen verbleibenen Zeit ja viel zu regeln sei.
So schwer es ist, versuch mit Deinem Vater zu sprechen wie es aussieht mit Testament, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung usw. , der Fall MUSS ja nicht eintreten, aber er könnte und dann solltet ihr vorbereitet sein.
Mach Dich allerdings darauf gefasst, dass Du vielleicht erstmal der "Buhmann" bist, der viel zu negativ denkt weil das ja alles in ein paar Monaten wieder ok ist...hab ich mir in der Zeit alles anhören müssen von der Familie meines Vaters - und wie gerne wäre ich im Unrecht gewesen.
Wie sieht es mit dem Allgemeinzustand Deiner Mutter aus? Da diese Krankheit einen gerne von rechts überholt sprich mit den Ärzten bitte auch über so Themen wie z.B. Pflegestufe oder Betreuung, falls der Bedarfsfall eintritt bist Du so vorbereitet und kannst Dich um Deine Familie anstatt um Papierkram kümmern.
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und eine hoffentlich noch lange schöne Zeit!
Bei Fragen meld Dich einfach, gerne auch per PN.
Gruß
Sabine