HirnTumor-Forum

Autor Thema: Psychologische und physische Therapieunterstützung mittels Haustieren  (Gelesen 18667 mal)

fips2

  • Gast
Wir kamen nach einem Vorschlag von mir auf eine Art der Therapie die einen depressiven Patienten u.U. pschisch wie physisch aufbauen könnte.
Es ist einen Therapie die eigentlich schon längst bekannt ist,also nix Neues.Aber man denkt oft nicht dran und Ärzte und Psychologen schon gar nicht,weil die Verordnung oft Probleme bringt.

Der Vorschlag dreht sich eigentlich um die Umsetztung auf privater Selbsthilfe.

Ich hab hier mal die bis jetzt geschriebenen Beiträge in einem zusammengefasst um eine Diskussion hierüber anzustoßen.

Zitat 1 Fips2
Hallo felicitas
Ich hätte evtl. einen Tipp für dich, der sich bei meiner Frau sehr positiv auswirkte.

Frage: Hat dein Mann einen Draht zu Tieren ,am besten Hunde?
Dürft/könnt ihr Haustiere halten?
Habt ihr an eutrem Wohnort ein Tierheim?

Mein Vorschlag falls die Fragen positiv beantwortet werden.

Frag mal im Tierheim,nach Schilderung eurer Lage, nach ob ihr eine Patenschaft oder Pflegestelle eines Tieres übernehmen könnt.Sagt eure Wünsche zum Tier.Z.B: ruhig,gut leinenführig,problemlos in der Wohnung allein bleiben,und Größe. Oftmals sind die Tierheime froh wenn sich Pflegefamilien melden,da sie so Kapazitäten im Tierrheim gewinnen und Kosten sparen,da die Pflegestelle ja die Futterkosten trägt während dieser Zeit.

Der Hintergrund an der Sache ist folgender.
Dein Mann bekommt einen Aufgabe und einen Grund ins Freie zu gehen und sich zu bewegen.Der Hund muss ja Gassi und das regelmäßig.

Als Pflegestelle könnt ihr das Tier wieder zurückgeben falls es die gesundheitlichen Umstände,die ja schnell problematisch werden können,nutzen.
Es ist dem Menschen,sowie dem Tier eine gewisse Zeit geholfen.

Tierschützer werden jetzt wohl aufschreien und sagen: Das kann man nicht machen den Hund aus dem Tierheim holen und bei Lästigkeit wieder zurückbringen wie eine Maschine die man nach Bedarf leiht.
Hier muss ich den Tierschützern sogar in gewisser Weise recht geben.
Aber.

1. Ist es für das Tier psychisch besser in einem Familienkreise (Rudel) zu sein als im Zwinger eines Tierheims
2. Der Patient hat eine Aufgabe.Die positive Wirkung wird ja des Öfteren mit Therapiehunde in Altersheimen und Hospizen beschrieben.
3.Das Tier hört zu,ohne Widerrede und ohne etwas weiterzuerzählen.Hier kann man sein Herz ausschütten.Zumindest hat der Patientdas Gefühl.
4. In dem vorgeschlagenen Fall hat man keine so unbedingte Verpflichtung als wie wenn man sich ein Tier fest anschafft, da das Tier ja eigentlich im Besitz des Tierschutzvereins bleibt.Das ist ja oft der Grund warum man sich aus dieser Angst kein Tier anschafft.
Sollte man sich nach einer gewissen Zeit doch zur Vollübernahme entscheiden kann man dies ja mit dem Tierschutzverein klären.

Bei uns hat sich die Lage derart verändert,dass meine Frau,nachdem sie lange den ganzen Tag nur in den 4 Wänden verbrachte,nun,nach Anschaffung unsres Hundes, wieder regelmäßig nach draußen geht,gehen muss.
Positiv wirkt es sich auf ihre Psyche,Belastbarkeit und Kontaktfreudigkeit aus,die Teilweise ganz stark zurückgegangen war.

Wie gesagt. Nur eine Überlegung.

Gruß Fips2

Zita 2 Bea
Hallo fips,

dann kommt hier gleich der Aufschrei des Tierschützers    Du hast nämlich vollkommen recht, ich tendiere aber zum Zwischenstück und frage nach einer Art Therapiehund bzw. nach jemandem der den Hund evtl. nach den tägl. Spaziergängen wieder mitnimmt. Somit hat niemand eine Belastung etc. falls Felicitas keinen Hund auf Dauer möchte.

Felicitas, ich habe schon in deinem Profil geguckt ob ihr vielleicht in meiner Nähe wohnt und würde euch sofort tägliche Spaziergänge anbieten. Ich brauche diese auch - und mein Hund auch. Der Vorschlag von fips ist richtig gut!

Hier wären Therapiehunde gefragt, die auch stundenweise bleiben könnten.

Alles erdenklich Gute für euch und ganz viel Kraft,
Bea

Zitat 3 Fips2


Hi Bea
Therapiehunde sind schwer zu bekommen.
Ferner kostet das geld was man wieder mit einem Riesen Blabla von der KK genemigen lassen muss. örks. Ich kann mir das Gesülze vom Sachbearbeiter des medizinischen Dienstes schon lebhaft vorstellen.

Man kann sich auch als Gassigeher beim TSV anmelden.Dafür sind die auch dankbar.

Nur der Haken bei der Sache aus therapeutischer Sicht.Der Patient hat keinen"Zwang".Wenn er nicht will oder keinen Lust hat fährt er nicht hin.Das funzt aber bei nem Hund den man zu Hause hat nicht.Da MUSS man raus.

Weist  du wie ich das meine?

Gruß Fips2

Zitat 4 Bea
Hallo fips,

ich weiß sehr gut wie du das meinst. Und ich stehe auch zu 100% hinter deinem Vorschlag. Aber wie du schon andeutest, das Problem wird da liegen, daß der Hund evtl. nicht bleiben kann.
Ich bin da immer noch auf deiner Seite und könnte mir (was hier zu lang würde) noch andere Lösungsvorschläge vorstellen.

Therapiehunde sollen auch zum Patienten kommen. Nicht umgekehrt. Und mMn. sollen sie auch länger bleiben, sonst bringt es nichts. Hier müßte man z.T. ehrenamtlich arbeiten. Viele Hunde sind mit weniger Ausbildung zum Gassigehen und verweilen geeignet.

Ich würde in dieser Hinsicht gerne etwas machen. Müßte man sich über den Kynos-Verlag mal erkundigen.

LG,
Bea

Zitat Ende


Viel Spaß bei weiteren Diskussionen hierzu.
Evtl kann diese Überlegung auch für Andre hilfreich sein.


Fips2

Offline jura

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Re:Psychologische und physische Therapie mittels Haustieren
« Antwort #1 am: 03. Juni 2008, 11:06:23 »
Hallo Fips2,

vor etwa 12 Jahren hatte meine Mutter schwere Depressionen. Wir hatten uns damals überlegt, einen Hund für sie anzuschaffen. Sie lehnte das allerdings ab.
Wir hatten dann auf die Anschaffung eines Hundes verzichtet.

Meinst Du, man sollte einfach ein Tier ins Haus holen und abwarten, wie der kranke Angehörige darauf reagiert? Oder sollte man das vorher absprechen?

LG,
Julia

fips2

  • Gast
Re:Psychologische und physische Therapie mittels Haustieren
« Antwort #2 am: 03. Juni 2008, 11:17:40 »
Hallo Jura
Ich hab ja in meinem ersten Zitat schon erwähnt, dass ein gewisser Draht vom Patienten da sein sollte.Man will IHN ja schließlich motivieren und ER soll sich mit dem Tier beschäftigen,bzw. Bezugsperson sein.
Wenn das nicht so ist ,so glaub ich zumindest,hats nicht so den erwünschten Sinn.

Bei strikter Ablehnung hats mMn keinen Sinn.

Es kann natürlich auch sein,dass wenn das Tier da ist,sich ein Bezugsverhältnis aufbaut.
Dehalb ist das mit der vorgeschlagenen Testphase eigentlich kein Problem.

Man holt ein Tier mal übers Wochenende zur Probe(das bieten viele Tierheime an) und sieht dann weiter wie der Patient darauf reagiert.
Auch kann man mal ein Tier des Nachbarn über die Ferien/Urlaub zur Pflege nehmen um zu testen.

Es kann schon sein,das hier Ablehnung schnell in Sympathie umschlagen kann.
Der Versuch wärs mir aber wert,wenn die Lebensqualität deshalb positiv beeinflusst wird.

Dass muss man aber alles von Fall zu Fall entscheiden.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 03. Juni 2008, 11:19:19 von fips2 »

Offline sonnenlicht

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Re:Psychologische und physische Therapie mittels Haustieren
« Antwort #3 am: 03. Juni 2008, 11:28:01 »
Ich finde solch eine Idee immer positiv!!!!

Ich höre immer wieder davon das es Patienten die Krank sind sehr gut tut.

lg

Offline jura

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Re:Psychologische und physische Therapie mittels Haustieren
« Antwort #4 am: 03. Juni 2008, 11:32:38 »
Hallo Fips2,

manchmal denke ich mir, dass wir das Thema "Hund" einfach zu schnell abgehakt hatten.
Meine Mutter hatte nämlich ALLES abgelehnt. Sie wollte keine Spaziergänge machen, nicht zum Einkaufen gehen, keinen Besuch, nichts! Heute denke ich mir, dass ihr ein Hund gut getan hätte. Leider ist es zu spät.  
An ein Tierheim hatten wir damals allerdings gar nicht gedacht. Die Idee mit der Testphase finde ich sehr gut. Ich bin mir sicher, dass schnell aus Abneigung Sympathie werden kann.

LG,
Julia


fips2

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Re:Psychologische und physische Therapie mittels Haustieren
« Antwort #5 am: 03. Juni 2008, 11:55:24 »
Haustiere haben einen 6.Sinn.

Sie merken ganz schnell wenn ein Mensch/Herrchen/Frauchen krank ist,dass sie nur durch ihre stille Anwesenheit dem Betroffenen helfen.
Je näher die Beziehung um so stärker.
Wissenschaftler sind der Meinung,dass kranke Lebewesen gewisse Geruchsstoffe abgeben die den Schutzinstinkt eines Hundes auslösen.

Aus Sicht des Hundes
Der Hund versucht ein krankes Tier des Rudels zu schützen.Das sind Naturinstinkte und das klingt auch plausiebel.

Und zum Thema Abneigung.
Meine Schwiemu hat nen Putzfimmel. O Ton: Viecher machen nur Dreck.

Aber rate mal wer das größte Stück Wurst bekommt wenn wir auf Besuch sind?Da wird extra aus der Metz Fleischwurst geholt.
Und. Was meinst du auf wen unser Hund am meisten abfährt wenn wir dort sind? :D

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 03. Juni 2008, 12:28:15 von fips2 »

Offline Ciconia

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Re:Psychologische und physische Therapie mittels Haustieren
« Antwort #6 am: 03. Juni 2008, 13:43:55 »
Zitat
Haustiere haben einen 6.Sinn.

Sie merken ganz schnell wenn ein Mensch/Herrchen/Frauchen krank ist,dass sie nur durch ihre stille Anwesenheit dem Betroffenen helfen.
Je näher die Beziehung um so stärker.
Wissenschaftler sind der Meinung,dass kranke Lebewesen gewisse Geruchsstoffe abgeben die den Schutzinstinkt eines Hundes auslösen.

Aus Sicht des Hundes
Der Hund versucht ein krankes Tier des Rudels zu schützen.Das sind Naturinstinkte und das klingt auch plausiebel

Ich denke auch, da ist was dran, fips. Wenn mein Sohn mit seinem Hund zu Besuch kommt (mein Mann mag keine Hunde, deshalb oft Überraschungsbesuch) liegt das Tier immer bei meinen Füßen und will gekrault werden. Er ist förmlich von mir angezogen.
Es ist ein großer Hund (Schäferhund-Rottweiler-Mischling), den ich beim Spazierengehen nicht händeln kann, dafür bin ich nicht mehr kräftig und agil genug. Aber ein kleinerer braver Hund ist durchaus eine Idee. Leider vertritt mein Mann da die Meinung: entweder ein Hund oder ich. ;) Als Alternative habe ich ein Meerschweinchen, das Streicheln beruhigt auch ungemein, aber animiert nicht zum Spazierengehen.

LG
Ciconia
-Eine sehr interessante Diskussion-
« Letzte Änderung: 03. Juni 2008, 13:54:10 von Ciconia »
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Offline Bea

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Re:Psychologische und physische "Therapie" mittels Haustieren
« Antwort #7 am: 03. Juni 2008, 14:07:39 »
Hallo,

nun beschäftigt mich das Thema schon die ganze Zeit. Hunde aus TH sehe ich, so wie ich sie kennen lernen durfte, nur bedingt einsetzbar. Man muß vorab mit vielen arbeiten. Macht spaß, dauert aber. (Sind ja oft auch da weil es an der Erziehung mangelt - leider! )  

Ein Anfang wäre es, einen Hund von jemandem zu betreuen der arbeiten muß. Oder Urlaubsbetreuung.
Auch ungeeignete Blindenhunde (stellt sich nach ein paar Monaten heraus) halte ich für bestens geeignet.
Leider müssen wir auch daran denken, dass wir in die Situation kommen, wo der Hund hinten anstehen muss. Deshalb denke ich eher an eine Art Hundeteilung wie oben beschrieben. Außerdem bekommt man keinen unerzogenen Hund und auch kein "Überraschungsei". Es wäre nämlich auch nicht schön wenn das Tier nach ein paar Tagen oder Wochen wieder weg gegeben weden muß weil man damit nicht klar kommt.

LG,
Bea

fips2

  • Gast
Hi Bea
das stimmt schon,aber nur bedingt.
Wir hatten bis jetzt nur positive Erfahrungen mit Hunden aus dem Tierheim.
Unser 1. von mittlerweile 3 Hunden in 25 Jahren, war eine Hundin die super brav und gehorsam war.Vom ersten Tag an.
Deshalb bieten die Tierheime ja die Testwochenenden an,damit der  neue Herr sieht ob er mit dem Tier überhaupt zurecht kommt.

Aber man kann mit dem Tierheim doch was anfangen,indem man sich einfach mal meldet und sein Anliegen vorbringt.Es könnte ja sein,dass sie einen gut erzogenen Hund hätten der Gefahr läuft abgegeben zu werden weil der jetzige Halter nicht dioe Zeit hat sich um den Hund zu kümmern.Hier könnte man quasi Dogsharing betreiben.
Unser jetziger Hund stammte aus einer Scheidung,weil das Frauchen nicht die Zeit für ihn hatte die er brauchte.Ein sehr gut erzogener Hund.Wenn sich hier die Gelegenheit geboten hätte den Hund tagsüber zu einer Familie zu bringen, hätte sie den Hund weiter behalten und nicht ganz abgeben müssen.
Hier spielen die Tierschutzvereine oft den Vermittler beider Parteien zu Wohl des Tieres.

« Letzte Änderung: 03. Juni 2008, 15:39:40 von fips2 »

Offline Caro

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Hallo zusammen,

ich glaube, man darf die positive Wirkung eines Haustiers nicht unterschätzen. Mein Mann (41 J, OA III 01/1993, GBM IV 09/2007) hat sich schon immer einen Hund gewünscht. Da wir aber beide berufstätig waren, ließ sich das nicht realisieren. Jetzt ist er zu Hause und hat das Thema vor einigen Monaten wieder angeschnitten. Ich habe auch lange darüber nachgedacht, denn ich selbst bin berufstätig und wenn er den Hund irgendwann nicht mehr selbst versorgen kann, wird sich die Frage stellen, ob ich ihn behalten kann oder abgeben muss. Es war aber sein großer Wunsch und ich hatte nicht das Herz, ihn abzuschlagen. Sollte eines Tages die Versorgung des Hundes bei uns nicht mehr gewährleistet sein - was ich nicht hoffe, ich hänge selbst sehr an ihm - werde ich eine Lösung finden, die auch für das Tier gut ist. Die Züchterin sagte mir, dass ein Hund mit einem Halterwechsel bis zu einem Alter von etwa 6 Jahren keinerlei Probleme hat, sofern die Versorgungsqualität beibehalten bleibt.

Nun haben wir seit zwei Monaten einen Welpen, den wir im Alter von 8 Wochen bekommen haben. Wir sind beide absolut glücklich über die Entscheidung. Mein Mann hat eine Aufgabe, die ihn fordert, und einen kleinen Freund, der für ihn da ist. Die Freude und die Lebensqualität, die er (und auch ich selbst) durch dieses Hündchen erlebt, ist durch nichts aufzuwiegen. Endlich gibt es wieder etwas in unserem Leben, das nichts mit der Krankheit zu tun hat. Die Konzentration auf die Krankheit lässt nach oder wird zumindest abgelenkt. Psychisch also eine wunderbare Therapie und auch körperlich durch die viele Bewegung im Freien sicherlich ideal.

Allerdings sollte sich jeder, der mit dem Gedanken an einen eigenen Hund spielt, bedenken, dass es schon viel Arbeit ist. Schließlich soll das Tier dem Patienten gut tun und nicht seine ohnehin schon reduzierten Kräfte weiter aufzehren. Unser Welpe musste anfangs nachts alle 1-2 Stunden raus - das kann man dem Patienten nicht zumuten. Und doch habe ich festgestellt, dass die Leistungsfähigkeit und auch die Motivation bei meinem Mann enorm gestiegen ist.

Nun kann man sagen, dass man in einer so unsicheren Situation kein Tier anschaffen sollte. Ich sehe das anders. Ich meine, dass man durchaus verantwortungsbewusst damit umgehen muss, aber aus meiner Sicht steht das Wohlbefinden des Patienten an allererster Stelle.

Caro


 

fips2

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Danke Caro für die netten, positiven Erfahrungen die du hier vermittelt hast.

Das ist genau der "therapeutische Effekt" den ich meinte.

Ach ich seh grad-Dein 2. Beitrag- Willkommen im Forum.

Gruß Fips2

Ein Zitat möchte ich noch anfügen von einem Mitglied des Forums
heifen

***



Geschlecht: Weiblich
ben

hallo an alle tierliebhaber
mein hund wird dieses jahr 14, ist ein mischling, aber fuer mich ist er der beste...er hat von anfang an meine krankheit miterlebt und wenn ich noch hier bin und schreibe, ist es auch sein verdienst...er begleitet mich ueberall hin, merkt viel frueher als ich, wenn ein epianfall kommt und versucht, mir beizustehen, indem er mir die haende leckt und mir so zeigt, dass ich nicht allein bin(das geht so weit, dass er die leute vom krankenwagen anknurrt)...nach den operationen, vor allem nach der zweiten, hatte ich grosse motorische ausfaelle und gar keine lust zum spazierengehen, aber dann kam der hund an mein bett und schaute mich so traurig an, dass ich ihn runterbrachte...er war mein bester trainer...auch heute ist das noch so, durch die epimedis bin ich sehr muede und raff mich manchmal nicht auf, dann kommt er und guckt mich an, das wirkt besser als alles andere

bacio
heifen
« Letzte Änderung: 03. Juni 2008, 15:58:27 von fips2 »

Offline Caro

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Danke, fips2, für Dein nettes "willkommen". Ich bin schon eine ganze Weile stummer Mitleser und traue mich erst langsam aus der Deckung  :-)

 

Akya

  • Gast
Hallo Fips2 und all die anderen

Fips2, ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich ein paar Stellen aus deinem 1. Beitrag zitiere. Meine Meinung zu den anderen Beiträgen sind aber hierin enthalten.
Viele Forumsmitglieder haben zu diesem Thema Stellung genommen, alles Menschen, die bisher keinen Hund hatten oder nur wegen der Krankheit einen angeschafft haben. Bisher war kein Interesse an einem Hund (er macht Dreck, braucht Aufmerksamkeit und Pflege, man kann ihn nicht überall mit hin nehmen, man ist gebunden und, und ....), aber plötzlich, da er uns nützlich sein kann, ist man total dafür.
Ich habe schon seit über 20 Jahren Hunde, weil ich sie liebe, weil mir der Dreck noch nie zu viel, das Wetter noch nie zu schlecht, etc. war. Ich lebe mit meinem Hund, mache Ferien dort, wohin ich ihn mitnehmen kann und ich könnte mir ein Leben ohne Hund nie vorstellen, mit oder ohne Krankheit.

Zitat
Bei uns hat sich die Lage derart verändert,dass meine Frau,nachdem sie lange den ganzen Tag nur in den 4 Wänden verbrachte,nun,nach Anschaffung unsres Hundes, wieder regelmäßig nach draußen geht,gehen muss.
Positiv wirkt es sich auf ihre Psyche,Belastbarkeit und Kontaktfreudigkeit aus,die Teilweise ganz stark zurückgegangen war.

Es ist zweifelsfrei, dass ein Hund psychisch eine grosse Stütze ist. Es gibt dazu bereits ein paar Beiträge von Tierbesitzern. Wen's interessiert:
http://www.mc600.de/forum/index.php?board=4;action=display;threadid=2762

Ich lebe alleine, jetzt nur noch mit meiner Hündin (mein Rüde starb an Weihnachten). Die "Kleine" darf inzwischen sogar auf meinem Bett schlafen, obwohl ich das immer abgelehnt hatte. Aber ich habe so bei meinen Epi-Anfällen das Gefühl habe, nicht allein zu sein. Ausserdem muss ich 2x am Tag mit ihr laufen gehen, auch wenn es mir nicht gut geht. Wenn ich auf dem Sofa liege und schlafe und "überfällig" bin, kommt sie und legt ihren Kopf auf meine Schulter und wenn ich mich mühsam aufraffe, dann aber die Freude meines Hundes sehe!!!

Zitat
Als Pflegestelle könnt ihr das Tier wieder zurückgeben falls es die gesundheitlichen Umstände,die ja schnell problematisch werden können,nutzen.
Es ist dem Menschen,sowie dem Tier eine gewisse Zeit geholfen.

Tierschützer werden jetzt wohl aufschreien und sagen: Das kann man nicht machen den Hund aus dem Tierheim holen und bei Lästigkeit wieder zurückbringen wie eine Maschine die man nach Bedarf leiht.
Hier muss ich den Tierschützern sogar in gewisser Weise recht geben.
Aber.

1. Ist es für das Tier psychisch besser in einem Familienkreise (Rudel) zu sein als im Zwinger eines Tierheims
2. Der Patient hat eine Aufgabe.Die positive Wirkung wird ja des Öfteren mit Therapiehunde in Altersheimen und Hospizen beschrieben.

Ja, es ist nachgewiesen, dass mit Therapiehunden (übrigens auch bei Behinderten, oder Wachkoma-Patienten) grosse Erfolge erzielt werden. Das sind aber Hunde, die stundenweise kommen, die einen Besitzer und die eine spezielle Ausbildung als Therapiehund haben.

Aber einen Hund aus dem Tierheim in die eigene Familie holen? Familienanschluss auf Zeit - für den Hund psychisch besser?? Das ist u.U. nicht mal für den kranken Menschen gut, geschweige denn für den Hund.

Erst mal aus der Sicht des Hundes, denn der sollte bei solch einer Überlegung im Vordergrund stehen (er ist keine Ware) oder zumindest gleichberechtigt sein!

Die meisten "Tierheim"-Hunde sind "Problem"-Hunde (ich kenne genug!). Solche Hunde sind in der Regel traumatisiert. Sie haben meist schon schlimmes erlebt: ausgesetzt, gequält .... mehr will ich nicht sagen.
Jetzt wird er endlich in einer Familie aufgenommen, die gut zu ihm ist, was ich grundsätzlich nicht bezweifle. Er hat endlich das grosse Glück gefunden!! Endlich beginnt er richtig zu leben!! Stimmt das wirklich?
Ein Hund gewöhnt sich sehr schnell an "sein" neues Rudel, um dann erneut in ein Tierheim, einen Zwinger abgeschoben zu werden. Wie viele Male hat dieser Hund das schon erlebt?
Ist diese Familie dann wirklich gut zu ihm? Ist euch allen wohl bei solchen Gedanken? Denn auch das ist eine Art von Tierquälerei. Psychische Tierquälerei!

Und wie gut ist es für den Menschen?
1. Oft ist ein Hund zwar nützlich, ist aber auch eine zusätzliche Belastung, gerade für eine Familie, die mit einem solchem Schicksal zu kämpfen hat.
2. Alles Menschen ohne "Hunde"-Erfahrung. Gerade ein Welpe/Junghund braucht Erziehung, Hundeschule ...!
3. Was ist mit der Zeit? Spaziergänge alleine sind für den Hund nicht genug, da braucht es sehr viel mehr!
4. Der Mensch, besonders der kranke, schliesst diesen Hund in sein Herz. Aber auch ein Tier kann krank werden, verunglücken, sterben. Wie verkraftet gerade der kranke Mensch, der sich selbst mit dem Tod auseinandersetzen muss, den Tod seines Freundes? Wie verkraftet er die Tatsache, wenn er vielleicht nicht mehr mit seinem Freund spazieren gehen kann? Wer schon mal einen Hund verloren hat, mit dem er sehr eng verbunden war, sei es durch Arbeit oder Krankheit, weiss wovon ich rede! Sogar für einen gesunden Menschen ist es ein grosser Verlust, der verarbeitet werden muss!

Zitat
Man kann sich auch als Gassigeher beim TSV anmelden.Dafür sind die auch dankbar.

Nur der Haken bei der Sache aus therapeutischer Sicht.Der Patient hat keinen"Zwang".Wenn er nicht will oder keinen Lust hat fährt er nicht hin.Das funzt aber bei nem Hund den man zu Hause hat nicht.Da MUSS man raus.

Kann ich nur voll unterstützen – aus der Sicht des Menschen!
Für den Hund wäre es, egal wie oft, immer eine Abwechslung, ohne in ein neues Rudel integriert und wieder abgeschoben zu werden.

Wenn man einen Hund "als Therapie" schon in Erwägung zieht, sollte es für beide Seiten stimmen und diese Lösung gibt es, wurde von Bea schon angesprochen.
Ich erlebe dies auch hier in der Nachbarschaft. Eine Familie hat einen Hund; diese Familie ist sein Rudel. Aber mehrere Male pro Woche geht eine andere Frau mit diesem Hund spazieren und zwar regelmässig an den selben Tagen und egal wie das Wetter ist. Sie hat diese Aufgabe übernommen und die Besitzer dieses Hundes verlassen sich darauf. Die Frau hat den Hund gern, aber sie hat keine Verantwortung für ihn. Sie bindet sich nicht an ihn und vor allem: der Hund nicht an sie. Er freut sich, wenn sie kommt, aber sein Rudel ist und bleibt seine Familie, also wäre es für den Hund nicht tragisch, wenn diese Frau  nicht mehr käme, sein Rudel bleibt ja erhalten. Und die meisten haben solche Familien in der Nachbarschaft, vor allem berufstätige. Man muss sich nur umhören und mit den Hundebesitzern reden.


Hat sich schon mal jemand von euch die Mühe gemacht, das ganze mit den Augen eines Hundes zu betrachten? Wie auch, wenn man keine Ahnung hat?
Ich lese immer: für den Menschen, den Menschen, den Menschen.
Auch ein Hund hat eine Psyche, eine Seele wie wir Menschen  – eine sehr verletzbare.

Was sind wir Menschen doch für Egoisten!!!

Gruss Akya

Akya

  • Gast
Zitat
Nun kann man sagen, dass man in einer so unsicheren Situation kein Tier anschaffen sollte. Ich sehe das anders. Ich meine, dass man durchaus verantwortungsbewusst damit umgehen muss, aber aus meiner Sicht steht das Wohlbefinden des Patienten an allererster Stelle.

Liebe Caro
Ja du siehst es anders.
Auch du hängst an dem Hund?
Deine Bemerkung zeigt die Wertschätzung, die Achtung vor anderen Kreaturen, Hauptsache für uns Menschen stimmt's. Man könnte auch sagen:Auf Kosten des Hundes zum Wohl des  Menschen.

Der Wunsch deines Mannes kann ich sehr gut verstehen, sogar dich, dass du ihm diesen Wunsch nicht abschlagen konntest, und es ist schön, dass der Hund deinem Mann gut tut. Wie du vielleicht in meinem letzten Beitrag lesen konntest, ich bin mir der Hilfe eines Hundes sehr bewusst. Aber mit der entsprechenden Wertschätzung des Tieres!

Und warum ein Welpe? Ein Hund lebt mindestens 10 – 15 Jahre. Wenn du schon jetzt weißt, dass du ihn im schlimmsten Fall nicht behalten kannst!? Warum übernimmt man dann nicht einen älteren Hund und schenkt dem noch ein paar schöne Jahre?
Gerade bei einem Welpen sind die Spaziergänge das wenigste; er darf die ersten Monate ja gar nicht lang und weit laufen (Gelenke).

Und die Aussage der Züchterin. Züchterin??? Hat sie euch ja was schönes vorgegaukelt. Ihr habt ein gutes Gewissen und sie hat einen Hund verkauft!
Ein Halterwechsel bis 6 Jahre ist kein Problem – wie immer für den Menschen! Man kriegt ihn noch los. Je älter der Hund ist, um so schwieriger wird die Plazierung, weil niemand einen alten Hund will. Ein alter Hund braucht wieder mehr Pflege, kostet u.U. mehr (Tierarzt) etc. Das sind dann genau die Hunde, die im Heim landen.

Für den Hund ist ein Halterwechsel immer(!) ein Problem, unabhängig von seinem Alter, denn er wird immer aus "seinem" Rudel herausgerissen und er vermisst seine Rudelmitglieder immer. Für einen Hund ist es nur "kein Problem", wenn er es in der neuen Familie besser hat, als bei der letzten.

trotz allem hoffe ich, dass ihr noch viel Freude mit eurem Hund habt. Vielleicht lernt ihr ihn auch besser als Lebewesen zu achten und nicht nur als Mittel zum Zweck zu sehen.
Akya

fips2

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Hallo Akya ,
ich schreibe jetzt unter dem Namen meines Mannes , da ich nicht angemeldet bin aber betroffen.
Also wir haben auch schon wie er schrieb seit 20 Jahren Hunde ,unsere Flecky verstarb leider im Februar , seit April haben wir wieder einen Hund.
Für mich ist dies sehr gut , da ich durch ihn Gassi gehen muß , ich bin davor über 1 Jahr nicht vor die Tür gegangen .
Da nicht nur ich sondern auch unsere alte Dame krank war.

Ich persönlich finde es gut, das Caro und Ihr Mann sich der Verantwortung stellen .
Unter anderem können die beiden sich viele Probleme anvertrauen ( Ehemann und Hund ) die er mit keinem sonst beredet .
Man soll nicht alles Negativ sehen weder für Mensch noch für Hund, sondern POSITIV .

So jetzt dürft ihr über mich schümpfen , aber ich bin froh für meinen Henry.
Liebe Grüße
Annete :D

 



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