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Autor Thema: Glioblastom im Endstadium  (Gelesen 193830 mal)

Offline Bea

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Re:Glioblastom im Endstadium
« Antwort #120 am: 13. März 2007, 09:16:18 »
Hallo,

man beobachtet sie. Man sucht Antworten auf Fragen, die man sich am Liebsten nicht stellen möchte....

So schwer es ist, fragt nicht nach dem was gerade medizinisch im Körper passiert. Versucht da zu sein und zu spüren dass der, der dort im Bett liegt euch ganz und gar wahr nimmt. Denn das ist es wohl was ihm Kraft und Mut gibt.
So hart es ist, ich wage es einmal aus Erfahrung auszusprechen: Kraft und Mut benötigt man auch wenn man los lassen muss. Der, der geht. Und die die zurück bleiben.

Einige hier wissen, dass in unserer Familie Hirntumoren aufgetreten sind und ich selbst Betroffene bin. Vererbbar sind diese rein Gentechnisch nicht. Ich bin der Meinung, dass es Parallelen im "Lebenswandel" gibt, die den Zellen Grund zur Veränderung geben. Das nur am Rande, denn in diesem Tread geht es ja eigentlich um etwas anderes.

Ich wünsche euch von ganzem Herzen viel Kraft und die Möglichkeit noch ganz viel von euren Lieben aufzunehmen.

Bea

Knusperflakes

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Re:Glioblastom im Endstadium
« Antwort #121 am: 13. März 2007, 09:30:39 »
Hallo mal wieder...

Mama kann inzwischen Joghurt und Baby-Nahrung (Hipp-Glaserl) essen, aber nie viel. Und trinken kann sie nicht, weil sie zu langsam schluckt und immer alles sofort in die Luftröhre rinnt. Deswegen hat sie noch immer den Magensondenschlauch in der Nase.

Sie schläft noch immer sehr viel. Manchmal hat sie "helle Momente", da sagt sie dann sogar sinnvolle Sachen.
Dadurch dass ich aber meistens erst abends nach dem ARbeiten hinkomm, wenn sie schon müde ist, krieg ich davon nur selten was mit. Ich bekomm das alles erzählt.

Die Ärzte haben meinem Papa gesagt, dass Mama noch wesentlich stärker werden muß, bevor sie mit der Behndlung der Grunderkrankung weitermachen können (momentan kriegt sie nur was gegen die epileptischen Anfälle und halt Fortecortin).
Aber wenn das so langsam weitergeht mit dem Stärker werden, dann weiß ich nicht, ob es überhaupt noch so weit kommen wird...

petra69

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Re:Glioblastom im Endstadium
« Antwort #122 am: 13. März 2007, 18:23:23 »
Hallo Dani,
die Verfärbung des Urin kommt auch davon, weil deine Mama wahrscheinlich zuwenig Flüssigkeit bekommt.
Halte sie ganz fest in deinem Arm und rede mit ihr, ich bin mir sicher, das kommt an.
Ich wünsche alle Kraft der Welt, die du und deine Familie jetzt braucht.
Ich denke oft an dich.
Du bist stärker, als du denkst und dafür bewundere ich dich und alle Angehörige von Tumorpatienten

Hallo Corinna,
es tut mir so unendlich Leid
« Letzte Änderung: 13. März 2007, 18:29:45 von petra69 »

corinna

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Re:Glioblastom im Endstadium
« Antwort #123 am: 14. März 2007, 19:40:53 »
Dankesehr euch allen.Ja,bei meiner Mutti ging es sehr schnell und ich bin auch so froh darüber,dass sie nicht solange leiden musste.Mit dem Urin,war es bei meiner Mutti genauso,er war zum Schluß zwar nicht schwarz,aber hell-rot.Es kam auch nicht mehr viel an Urin meine Mutter lagerte das Wasser zum Schluß ein,sie bekam dicke Hände und dicke Füße.Das ist dann ein Zeichen dass die Nieren und auch andere Organe nicht mehr richtig arbeiten.Auch diese Atemaussetzer sind ein Zeichen dafür,das der Tod bald eintritt.Liebe Dani,ich werde für deine Mama beten,dass sie bald ihren Frieden finden möge.Ich weiß wie du dich jetzt fühlst,aber habe keine Angst,du wirst dass schaffen.. ja maren,ich denke auch,das ich noch lange Zeit brauchen werde,um alles richtig zu verarbeiten.Seid nun alle hier ganz lieb gedrückt,gruss corinna

dani2828

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Re:Glioblastom im Endstadium
« Antwort #124 am: 14. März 2007, 21:12:35 »
hallo an alle,

heute ging es meiner Mama sehr schlecht. Sie hatte sehr starke Atemaussetzer oder sie atmete ganz schnell und kurz. Außerdem hat sie Schleim im Hals. Der Urin ist jetzt hellrot und auch nicht mehr trüb. Ich bin gerade um acht vom Krankenhaus mit sehr großer Überwindung gegangen. Mein Papa ist gerade bei ihr. Ich habe Angst. Die Ärztin hat gestern gesagt, dass alles nicht so gut aussieht, und dass die Zuckungen ein schlechtes Zeichen sind. Sie hatte uns schon vor einer Woche empfohlen zu Hause zu schlafen, denn wir wurden es im Krankenhaus auch nicht mitbekommen, wenn wir neben ihr schlafen.

Liebe corinna, meine Mama hat auch manchmal dicke Finger, vielleicht kommt das auch von Wassereinlagerungen. Danke für deinen Beitrag und viel Kraft auch für dich!

Hallo petra, ich hoffe, dass ich für meine Mama alles richtig mache. Man hat immer Zweifel, dass etwas nicht richtig war oder ist. Ich bewundere dich auch, wie du dich um deine Freundin und ihre Tochter gekümmert hast und es auch immer noch tust.

Hallo knusperflakes,
wie geht es deiner Mama jetzt? Jeder Tag kann anders sein, das lehrt uns diese Krankheit. Ich hoffe, dass es ihr besser geht und sie sich weiter behandeln lassen kann.

liebe bea,
es ist schwer sich nicht von körperlichen Anzeichen leiten zu lassen, vor allem wenn der Mensch nicht mehr reagieren kann. Ich sitze auch sehr viel am Bett meiner Mama und rede mit ihr. ich habe Angst die Kontrolle zu verlieren und deshalb versuche ich die derzeitige Situation zumindest von der systematischen Sicht unter Kontrolle zu haben. Die Gefühle sind sowieso durcheinander.

Liebe Grüße.

corinna

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Re:Glioblastom im Endstadium
« Antwort #125 am: 14. März 2007, 21:56:10 »
Danke Dani!nachdem was du gerade geschrieben hast,glaube ich,dass deine Mama es nun bald geschafft hat.Ich bin zwar kein Arzt,aber ich habe das gleiche ja erst vor ein paar Wochen erlebt.Mit dem Schleim,das war bei meiner Ma auch so,das ist weil sie keine Kraft mehr zum abhusten haben.Ich verstehe deine Angst,ich habe auch an dem Todestag meiner Mutter gedacht mir käme mein Herz vor lauter Aufregung oben raus.Vielleicht kann ich dich etwas beruhigen,indem ich dir sage,dass deine Mama zum Schluss ruhig einschlafen wird.Sie wird nicht mehr leiden müssen.Alle Kraft dieser Welt wünsche ich dir!und jedem anderen hier auch.

corinna

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Re:Glioblastom im Endstadium
« Antwort #126 am: 14. März 2007, 22:24:21 »
Hallo Petra,habe jetzt erst alles über deine kleine Kämpferin gelesen.Ich bin tief traurig,diese Krankheit ist schon schlimm genug,aber dieses 8jährige Kind,mir fehlen die Worte.Ich habe selbst auch 2 Kinder und ich denke es ist das allerschlimmste was einer Mutter passieren kann,ihr eigenes Kind zu verlieren.Ich finde es super toll,das du so zu deiner Freundin gestanden hast(stehst) das ist für mich wirklich wahre Freundschaft.

Knusperflakes

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Re:Glioblastom im Endstadium
« Antwort #127 am: 15. März 2007, 07:08:21 »
Hallo Dani!

Morgen wird entschieden, ob meine Mama eine Magensonde durch die Bauchdecke bekommt oder nicht. Sie hat den Schlauch durch die Nase jetzt 5 Wochen, länger schon als man normalerweise darf (2 Wochen pro Seite eigentlich).

Wenn sich das mit dem Schlucken bessert, geben sie ihr keine Sonde mehr.

Joghurt und Bananenbrei geht schon halbwegs, aber Flüssigkeit geht einfach zu schnell runter, das schafft sie nicht.

Aber der Chefarzt hat gestern zum Papa gesagt, dass sie jedenfalls Ende nächster Woche nachhause kommt. Sie können im Krankenhaus momentan nichts mehr tun. Warten kann sie auch zuhause. Mehr Medikamente wollen sie ihr noch nicht geben.

Papa freut sich. Er hat sich sehr gewünscht, dass sie noch einmal nachhause kommt. Ob es nur zum Sterben ist oder ob es noch einmal bergauf geht... werden wir sehen, wenigstens darf sie nochmal heim!

dani2828

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Re:Glioblastom im Endstadium
« Antwort #128 am: 16. März 2007, 12:12:50 »
Hallo,

meiner Mama geht es gar nicht gut. Gestern Nacht hat das Krankenhaus angerufen und gesagt, dass wir kommen sollen weil meine Mama einen epilep. Anfall hatte und die Atmung sich verschlechtert hat. Wir sind dann gleich hin und die Atmung war ganz oberflächlich und unregelmäßig. Es war auch gestern den ganzen Tag, heute Nacht und gerade eben so. Außerdem hat sie sehr viel Schleim, den sie nicht oder nur selten absaugen können, weil meine Mama den Mund nicht aufmacht und sie dann über die Nase runter müssen und das weh tut. Die Ärzte haben heute beschlossen, das Valium zu erhöhen, damit sie mehr schlafen kann. Auch als Antiepileptikum, da sie Fieber hat und Fieber erhöht das Risiko eines epilep. Anfalls.
Die Ärztin hat gesagt, dass meine Mama jetzt wahrscheinlich nicht versteht was wir sagen, aber spürt, dass wir dort sind.
Wir sind also immer bei ihr und versuchen ihr beizustehen. Ich kann meine Mama nicht mehr leiden sehen. Ich hoffe, dass es jetzt schnell geht und dass sie bald nicht mehr leiden muss.

Offline agnes

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Re:Glioblastom im Endstadium
« Antwort #129 am: 16. März 2007, 12:34:11 »
Liebe Dani!

Ich kann Dich so gut verstehen, bei all dem Kummer, dass Du Deine Mama verlieren wirst, wünscht Du Dir jetzt nurmehr dass das Leiden ein Ende hat und ich wünsche es euch von ganzem Herzen, dass sie Abschied nehmen kann und endlich keine Schmerzen mehr hat.

Vielleicht schaffst Du es, ihr zu sagen, dass sie gehen darf.
Es wird Dir sehr schwer fallen, aber möglicherweise kann sie dann endlich einschlafen :-\

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und drücke Dich ganz fest
Hilde

maren194

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Re:Glioblastom im Endstadium
« Antwort #130 am: 16. März 2007, 18:11:48 »
Liebe dani!
Wenn ich lese, was du schreibst, kommen bei mir viele Erinnerungen hoch. Bei meinem Vater war alles sehr ähnlich. Das mit dem Schleim fanden wir am schlimmsten. Es war eine elende Quälerei. Bei ihm hat sich das über Wochen hingezogen, aber ich glaube, dass es bei deiner Mutter nicht mehr lange dauern wird. Ich kann dir nur raten, bei ihr zu bleiben. Sie merkt ganz bestimmt, dass du da bist. So schwer es fällt, "genieße"die letzten Stunden, Augenblicke. Ich wünsche euch auf eurem letzten gemeinsamen Weg alles erdenklich Gute!
maren

Offline Phoenix

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Re:Glioblastom im Endstadium
« Antwort #131 am: 16. März 2007, 20:15:50 »
Liebe Dani......

Du wirst sehen, im Moment des Todes wirst du ihr sagen können, das sie in Ruhe gehen darf........

Ich habe dies selber erlebt....vorher unvorstellbares war in diesem besonderen Moment aus Liebe möglich.....man spürt sich in diesem Augenblick nicht, sondern ist ganz bei seinem Liebsten und kann geben.......

Ich wünsche dir viel Liebe im Herzen......

Liebe Grüße
Esther

P.S.
Den Schleim über die Nase absaugen tut eigentlich nicht so  weh, wenn es sehr sehr vorsichtig gemacht wird....ich habe es selber gemacht, so konnte ich es ganz langsam machen........

dani2828

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Re:Glioblastom im Endstadium
« Antwort #132 am: 17. März 2007, 13:00:25 »
Liebe hilde, maren und esther und alle anderen Mitleser,

danke für euer Mitgefühl. Meiner Mama geht es noch immer fast unverändert schlecht. Ich sage ihr immer, dass sie sich keine Sorgen machen soll, aber ich glaube ich sollte wohl etwas deutlicher sagen, dass sie gehen kann. Ich habe heute mit meinem Vater in ihrer Anwesenheit darüber geredet. Vielleicht hat sie es verstanden. Ich werde es aber trotzdem immer wieder versuchen. Ich hoffe wirklich, dass das mit dem Absaugen über die Nase nicht so schlimm ist, aber sie mussten es seit gestern eigentlich nicht mehr machen, da sie noch die Kraft hat ihn wegzuhusten.
Wir hatten heute ein längeres Gespräch mit der Ärztin. Sie hat mich gefragt, wie es meinem Vater geht, weil er sehr müde wirkt. Er hat auch schon länger hohen Blutdruck und nimmt auch Tabletten dagegen. Wir teilen uns die Nacht immer, da wir dort auch nicht richtig schlafen kann aus Angst, dass etwas passiert. Also hat sie uns geraten in der Nacht nicht dort zu sein. Sie hat sehr oft miterlebt, dass die Angehörigen Tag und Nacht dem Sterbenden zur Seite stehen und dann nur kurz Kaffee trinken gehen und fünf Minuten weg sind und genau in diesem Moment stirbt der Patient. Also wird mein Vater heute Nacht die ganze Nacht zu Hause schlafen. Mein Freund und ich werden bis ca. 12 bei ihr bleiben und dann ist sie ca. 6 Stunden alleine. Ich glaube, dass es so am besten ist. So sind wir den ganzen Tag bis 12 Uhr nachts bei ihr. So kann sie am besten entscheiden, ob sie alleine oder mit uns gehen will.
Was sagt ihr zu dieser Entscheidung? Habt ihr irgendwelche Erfahrungen damit? Ich weiß, dass ich mir trotz allem große Vorwürfe machen werde, wenn ich nicht bei ihr bin. Andererseits habe ich sehr große Angst vor dem Moment.

silu

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Re:Glioblastom im Endstadium
« Antwort #133 am: 17. März 2007, 17:38:25 »
Liebe Dani,
ich finde eure Entscheidung richtig so. Denn irgendwie glaube ich schon, dass sich die Sterbenden ihren "richtigen" Moment aussuchen.
Mein Mann war ja die ganze Zeit über zu Hause. Ich habe bei ihm in der Stube geschlafen, neben seinem Pflegebett. In seiner letzten Nacht kam er mir so unruhig vor, dass ich mit meiner Mutter Wache schieben wollte. Als er spät in der Nacht ruhiger wurde haben auch wir uns schlafen gelegt. Und genau zwei Minuten später ist er von uns gegangen. Wir waren zwar im Zimmer anwesend aber eben nicht bewusst bei ihm. Und ich denke, dass war seine Entscheidung uns genau dann zu verlassen - heimlich still und leise...  Manchmal mache ich mir Vorüwrfe, dass ich nicht direkt bei ihm saß, aber ich hoffe, es war seine Entscheidung genau dann zu gehen.
Ich wünsche euch alles Liebe!
silu

Offline setti

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Re:Glioblastom im Endstadium
« Antwort #134 am: 17. März 2007, 17:44:08 »
Liebe Dani,es tut mir sehr leid,daß es deine Mama so schwer hat.Aber ich denke,ihr habt die richtige Entscheidung getroffen.Die Ärztin hat recht.Ich bin auch für einen Moment in die Küche gegangen,um für meinen Mann die Tablette zu holen,genau in diesem Moment ist er eingeschlafen.Dieser Augenblick läßt mich nicht los,obwohl alle sagen,das hat er so gewollt.Ich glaube,du mußt jetzt auch etwas auf deinen Vater und auf dich selbst aufpassen-für uns Zurückbleibende ist alles so unendlich schwer!Ich wünsche dir,daß deine Mama bald Erlösung findet.Ich möchte dir noch einen Spruch schreiben,vielleicht kann er dich ein ganz klein wenig trösten:Die Zeit eines Menschen ist von Anfang an begrenzt.Wenn Gefühle und Liebe,Sorge und Aufrichtigkeit deren Inhalt waren,bleibt Unglaubliches zurück.
Ich denke an euch   setti
Nichts kann uns trennen,wenn uns soviel verbindet.

 



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