Guten Morgen Ihr Lieben !
Eigentlich traue ich mich gar nicht zu schreiben, wie es meinem Papa ergeht.
Ich habe mal wieder soviele schlimme Einträge von Hilde gelesen und habe fast ein schlechtes Gewissen über unser Wochenende zu berichten.
Es tut mir unendlich Leid, ich habe Euer Elend komplett nachgelesen und bin schwer schockiert über die schnelle Verschlechterung der Gesamtsituation.
Aber ich kann Sarabande nur beipflichten:
NIEMAND MUSS SCHMERZEN HABEN !
Der Hausarzt meiner Eltern, hat meiner Mutter zugeischert ALLES an Medikamente zu verschreiben und herauszugeben was nur irgendwie möglich ist, wenn sich Papas Situation plötzlich verschlechtern sollte.
Er sagte: "Fr. W., ihr Mann muss nicht leiden so lang ich Ihr behandelnder Arzt bin."
Außerdem empfahl er meiner Mutter einen ambulanten Paliativ Pflegedienst,
da er um Papas Wunsch wusste, nicht mehr in ein Krankenhaus zu gehen.
Bei diesem Pflegedienst handelt es sich um Pfleger, wie sie auch in einem Hospitz arbeiten.
Allerdings führen sie die paliative Pflege bei dem Patienten zu Hause durch.
Und dabei geht es, wie wahrscheinlich alle wissen, nicht mehr darum den Patienten zu heilen, sondern ihm seine Lebensqualität so gut und lang wie möglich zu erhalten.
Keine Schmerzen, kein leiden.
Wenn ihr Euch als nicht direkt nach einem Hospitz erkundigen wollt, wa sich absolut verstehen kann, dann versucht es doch einmal mit so einem ambulaten Paliativ Dienst.
Wir wussten auch nicht das so etwas existiert, bis es der Hausarzt meiner Eltern ansprach.
Trotzdem möchte ich noch einmal sagen, dass es meinem Papa so weit noch ganz gut geht.
Er klagt bisher nich tüber Schmerzen, allein die leichte Schwäche in den Beinem macht ihm zu schaffen und er fängt langsam ein wenig an zu nuscheln.
Aber auch er hat langsam ein kleines Problem mit der Inkontinenz, nicht wirklich schlimm, aber es fängt an, er trägt mittlerweile Einlagen und kommt damit bisher noch gut zurecht.
Auch bei meinem Papa und meiner Mom war das Radfahren ihr größtes Hobby, schon allein weil Papa mit seiner Fehlhaltung (davon schrieb ich mal im ersten oder zweiten Eintrag) nicht viel anderes übrig blieb.
Als meine Eltern sich etwa im April diesen Jahres nagel neue Hollandräder kauften um mobil zu bleiben und Papa wieder fit zu kriegen, da wusste ja noch keiner dass dieses Glio IV existiert, wollten sie einen Ausflug zu Rad machen.
Jedoch kamen sie nicht weit, mein Papa klagte über Schwindel und panische Struzangst, besonders dann wenn sich Autos näherten oder Fußgänger und andere Radfahrer.
Sie kehrten schnell um, schoben jedoch nach ein paar Metern die Räder nach Hause, es ging nicht mehr.
Man dachte allerdings, der Zustand würde sich wieder verändern und ein zweites Mal begaben sie sich auf die Räder, etwa zwei Wochen später.
Sie kamen vielleicht 50-100m vom Haus weg als Papa das Gleichgewicht nciht mehr halten konnte und somit war finito.
Aber Papa gab nicht auf und wollte sich ein Dreirad zulegen, doch dann kam der Befund und heute wissen wir alle, das Papa sich niemehr auf ein Rad begebn wird.
Vielleicht wenn es einen Motot hätte, aber anders würde er die Kraft gar nicht mehr aufbringen.
Nun denn, jetzt habe ich ein neues Fahrrad und halte es für Papa in Ehren.
So ihr Lieben, ich muss gleich zum Spätdienst.
Bleibt stark und überdenkt mal meine infos bezgl. Paliativmedizin, vielleicht wäre das doch eine Alternative zum Hospitz.
Ganz liebe Grüße an alle ...