Liebe Hilde,
Gegen Thrombose spritze ich immer mein Mann mit Heparin vor Langstreckenflüge, aber subcutan, d.H. unter der Haut, ins Fett, nicht in die Venen, geht ganz leicht, habe ich bei unsere KiWu geschichten immer mir selber so gespritzt, kein Problem. Wegen Cortison bei ihm manchmal blaue Flecken, mehr nicht.
Liebe Beate, das klingt schlimm, wie alt ist dein Sohn? Das deine Stief-ex-Schwägerin, äh, wie heißt das, schon mit 27 ins Hospiz kommt, ist echt die Hölle. Ich kann nur sagen, ich beobachte die Kinder meine Schwester, die auch einiges miterlebt haben (u.A. der Tot seiner Vater), die sind dank viele Liebe und Zuwendung durch die Trauma gut durchgekommen, und sind starke, gefühlvolle, mitdenkende, sensible Menschen geworden. Und auch glückliche Kinder. Das schenkt mir immer wieder Optimismus.
Was für eine seltsame Gemeinschaft sind wir! Manchmal schaue ich die Menschen auf der Strasse an, und denke, das was ich z.Z. durchlebe, das ist nicht normal, die meisten erleben nie so etwas. Und dann denke ich, wer weißt? Vielleicht sind manche auf der Straße Kriegsflüchtlinge, oder pflegen demente Eltern, oder sind missbraucht worden, oder leiden unter schwere Depression, ich meine, wer weißt, was jeder mit sich trägt? Manchmal denke ich, der normale Menschenszustand ist es, extrem zu leiden, wenn das nicht der Fall ist, hat man eben Glück.
Verzeih mir meine Abendphilosophie. Wohl leiden wir alle für unsere Umfeld verhältnismäßig überdurchschnittlich. Wir wollten nur gemeinsam alt werden und Kinder kriegen, war das wirklich zu viel zu wünschen? So viele Leute gelingt das… Und trotzdem würde ich mit niemand Plätze tauschen, denn die Zeit mit meinem Mann wohl alles wert ist…
Mann träumt also klein. Entsprechend wünsche ich euch, Hilde und Beate und Tatjana und alle Andere, das Morgen besser wird als Heute war…
Liebe Grüße,
Shirley