HirnTumor-Forum

Autor Thema: Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt, ich bin platt!  (Gelesen 19660 mal)

Offline Harleyfreak

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Hallo Leute,
ich hab schon ein Vorstellungsboard gesucht aber nichts gefunden, vieleicht bin ich auch bissl neben der Spur und find es einfach nicht.
Also stell ich uns erst mal hier kurz vor. Mein Name ist Günter, ich bin 47 Jahre alt, verheiratet seit 7 Jahren mit Carola, welche im April das halbe Jahrhundert voll macht. Wir haben eine 14jährige Tochter und sind beide in Vollzeit beschäftigt. Als Hobby steht für uns das Motorradfahren ganz weit oben. Ich fahre eine Harley E-Glide, meine Fau fährt eine Kawasaki Vulcan 1500 Classic.

Nun zu unserer Geschichte:
Seit ungefähr 2 Jahren klagte meine Frau immer, dass sie im rechten Bein keine Kraft mehr hätte. Meine Frau die ja nichts aus der Spur bringt, brauchte zunächst keinen Arzt, wird schon wieder vergehen. Einige Wochen zog sie so rum, bis ich ihr nahe legte doch mal zum Arzt zu gehen. Schließlich lies sie sich überreden und ging zum Hausarzt. Dieser macht wie üblich einen Bluttest und stellte wieder mal einen eheblichen Eisenmangel fest. Zu erwähnen ist hier, dass meine Frau vor fünf Jahren einen Magenbypass bekam und dadurch gut 50kg abgenommen hat. Deshalb wird ihr immer erst mal Blut genommen, weil sie seit der OP immer erheblichen Eisenmangel hat. Der Arzt vermutete dass dies die Ursache sein könnte. Wieder einmal bekam sie dann Eisen intravenös eingetrichtert. Sollte es nicht besser werden, sollte sie sich nochmal vorstellen.
Weil meine Frau ja so tapfer ist, schleppte sie sich Wochen, nein Monatelang mit dem Problem rum, bis es dann gar nicht mehr ging und sie nur noch das rechte Bein hinterher zog.
Nach einer erneuten Vorstellung beim Hausarzt überwies er meine Frau zum Neurologen. Diese Ärztin reagierte sofort und wollte die Urasche für eine Progrediente Gangstörung genau wissen und ordnete sofort drei MRT Termine an, vom Schädel (Gehirn), Wirbelsäule und Bein.
Am vergangenen Dienstag hatte sie den ersten MRT-Termin, der Schädel sollte als erstes dran sein. Und da war schon die vermeintliche Ursache gefunden.
Die Schreckensnachricht, ein Hirntumor. ca. 57x67x65mm. Jetzt ist erst mal die ganze Welt zusammen gebrochen für uns, besonders für meine Frau.
Es ging dann alles Schlag auf Schlag, die Neurologin machte gleich einen Platz in der Uniklinik Freiburg klar und am Freitag sollte schon operiert werden.
Irgendwie hab ich dann nur noch funktioniert. Meine Frau hatte Todesängste und ich hab sie beruhigt und bis vor den OP begleitet.
Bis dahin wusste ich nur dass es ein Tumor in obiger Größe ist und dass dieser leicht rechts versetzt ganz oben lag und dass dieser vermutlich schon Jahre dahingewachsen ist ohne sich bemerkbar zu machen. Nach Aussage der Neurologin meistens Gutartig, weil so langsam gewachsen.
Meine Frau war am Freitag die erste zur OP. 07:00 Uhr gings los und dauerte bis 13:00 Uhr. Ich bin erst um 17:00 Uhr zur Klinik gefahren, um zu erfahren wie die OP verlaufen sei usw.
Ein Arzt, welcher aber nich operiert hat, sagte mir es sei alles nach Plan verlaufen. Allerdings hatte sich der Tumur an der Hauptschlagader zu schaffen gemacht, weshalb da noch minimale Reste vorhanden sind, welche aber nicht wachstumsfähig wären. Man würde das im Auge behalten und sollte er doch noch mal wachsen, könnte man den Rest bestrahlen. Der Tumor an sich war Gutartig.
Samstag, meine Frau war bereits auf Station. Ich hatte den Eindruck ihr gings verhältnismäßig gut, nach so einer riesen OP. Sie erkannte mich, konnte alles verstehen, nur reden viel ihr schwer, sie sprach als hätte sie einen zuviel gekippt. Wir lachten noch drüber. Ihr betroffenes Bein konnte sie heben, allerdings nicht mit Belastung, der Fuß war aber "tot". Auch im rechten Arm hatte sie leichte Progleme, hilt sich aber in Grenzen. Ich war föllig fertig, lies mir auch nichts anmerken, dass ich nah am Wasser war.
Am Samstag dann noch eine Nachricht von meiner Schwester, einer meiner Brüder sei gestorben.
Jetzt war für mich totoal die Welt zusammen gebrochen. Natürlich halte ich das von meiner Frau fern zuerst mal. Meine Tochter und ich trauerten erst mal alleine um meinen Bruder.
Am Sonntag komm ich in die Klinik, es war 10:00 Uhr. Ich viel aus den Wolken, meine Frau konnte nur mehr ja und Nein sagen, der rechte Arm und das Bein war wie tot. Meine Frau nur am heulen. Ich versuchte einen Arzt zu finden und erklärte ihn was los sei. Er beruhigte mich, es sein normal noch so einer OP, das Gehirn schwillt...bla,bla,bla. Es wurde ein CT gemacht. Wieder der Arzt es sei alles gut, nur das Gehirn ist geschwollen, dafür bekommt sie jetzt ein Mittel, dann wirds besser. Ich konnt meine Frau nicht mehr ansehen ohne zu weinen und beschloss als sie vor Erschöpfung die Augen zu machte, dass ich heim fahre um mich zu fangen. Spätnachmittag konnte ich dann eine Besserung feststellen, sie konnte wieder paar Wörter sprechen, wenn auch nicht viel, der Arm lies sich wieder selbstständig heben und die Finger funktionierten. Fuß war noch immer nicht so willig. Wir haben dann am Bett zusammen die Zähne geputzt und die Stimmung war wieder relativ besser geworden.
Heute Mittag komm ich an, jetzt kann sie gar nix sprechen, Bein  und Arm komplett ausgeschaltet. Meine Frau nur am Weinen. Wollte sich mit mir verständigen, konnte aber nicht. Was für ein sch... Gefühl, so hilflos und ohnmächtig zu sein. Sie machte mir klar, dass ich gehen solle, sie wollte vermutlich nicht, dass ich sie so sehe. Die Schwestern haben mir noch gesagt, der Dritte Tag sei der schlimmste und dass das alles normal sei und Zeit braucht.
Bisher war ich noch nicht mit meiner Tochter da. Ich geb auch nicht alles 1 zu 1 weiter an sie, um sie zu schützen. Sie ist in der Abschlussklasse und braucht freien Kopf. Ok, der ist eh nicht frei, aber ich guck dass ich es ihr so sanft wie möglich rüber bringe, wenn ihr versteht was ich meine.

Das war bis jetzt unsere Geschichte. Ich erwarte hier keinen Trost, vielmehr Gleigesinnte deren Erfahrungen ich teilen kann. Ich hab ja noch zig Fragen die offen sind. Da gehts los von meiner Arbeitsunfähigkeit, über die Arbeitsunfähigkeit meiner Frau. Was wenn meine Frau Pflegefall wird. Existenzängste usw.

Ich hole jetzt meine Tochter von der Nachhilfe und bin schon wieder im Überlegen, was ich ihr heute erzählen soll.
Könnt jetzt noch ewig weiter schreiben, aber soll ja kein Roman werden, wer ließt schon solche Posts komplett?!?

Würd mich auf Unterstützung und Erfahrungsaustausch freuen.

Gruß
Günni


Offline KaSy

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Antw:Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt, ich bin platt!
« Antwort #1 am: 04. Dezember 2017, 18:34:22 »
Guten Tag, Harleyfreak,
ich begrüße Dich in unserem Forum, in das alle so unglücklich reingestolpert sind wie Deine Frau und Du.
Hirntumoren kommen immer überraschend und versetzen Betroffene und Angehörige in Panik.

Wegen des Vorstellungstreads - Du bist zunächst hier richtig, da die Tumorart noch nicht bekannt ist. Schreibe hier weiter. (Stelle nicht neue Fragen.) Sobald bekannt ist, welcher Art der Tumor ist, werden die Moderatoren diesen gesamten Tread in den passenden Bereich verschieben.

Aufgrund der Lage, der Größe und der weiteren Informationen könnte es sich um ein Meningeom handeln.

Gegen die Probleme, die Deine Frau in den Tagen nach der OP hatte, wurde ihr vermutlich Cortison gegeben. Das ist ein rasch wirkendes Mittel gegen Hirnschwellungen. Es hat aber auch Nebenwirkungen und wird deswegen vorsichtig dosiert. Ich denke, die Ärzte werden diese Probleme in den Griff bekommen.

Da nicht nahe dem Sprachzentrum operiert wurde, ist die Ursache der Sprachstörungen die Hirnschwellung, die nach und nach mit Cortison weggehen werden.

Die Probleme mit dem Bein/Fuß hatte sie bereits zuvor. Hier sollte sich noch im Krankenhaus ein/e Physiotherapeut/in darum kümmern. Aber das könnte eine sehr viel längere Zeit dauern. Ich nehme an, die Ärzte empfehlen für die Zeit nach der Entlassung eine stationäre Anschlussheilbehandlung (AHB), wo sich intensiver darum gekümmert werden kann. Die AHB wird vom Krankenhaus (KH) organisiert.

Über Pflege musst Du nicht nachdenken, warte erst mal ab. Deine Frau wird mit einigen Monaten AU rechnen müssen. Wie Du das machst, klärst Du mit Deinem Hausarzt.

Dass Deine Frau in dieser für sie enorm schweren Situation von Dir nicht gesehen werden will, kann ich als Betroffene sehr gut nachvollziehen. Die Fachleute im KH kennen sich aus, für Dich aber ist es beinahe noch mehr "die Hölle", weil Du mitleidest, aber nicht helfen kannst.

Ich würde Dir raten, darauf zu vertrauen, dass Deine Frau im KH gut versorgt wird und auch die nötige Ruhe bekommt. Habe jetzt unbedingt auch ein Ohr für Eure Tochter. Sie bekommt aus Deinen unvollständigen Mitteilungen mehr mit als Du denkst. Sie ist 14 und hat Fragen, über die Ihr miteinander reden müsst. Vielleicht äußert sie den Wunsch, mit zur Mama ins KH zu kommen. Ich würde auch ihre Lehrer evtl. informieren, vielleicht möchte sie sich in der Schule einem Sozialpädagogen oder Vertrauenslehrer anvertrauen.

Ich wünsche Euch eine stetige Besserung, die Chancen dafür stehen nicht schlecht.
Beste Grüße
KaSy
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Offline Harleyfreak

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Antw:Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt, ich bin platt!
« Antwort #2 am: 04. Dezember 2017, 19:07:18 »
Danke für deine Antwort.
Werd jetzt erst mal in Erfahrung bringen, was das für ein Tumor war und in welchen Bereich er genau lag. Wusste nicht dass es da so viele Arten gibt. Dachte es gibt nur Gut- oder Bösartig.
Zeit zum Informieren hatten wir nicht groß. Sicher hat der Arzt schon erwähnt um welchen es sich handelt, aber einfach nicht wahrgenommen worden von mir.
Wenn du mit AHB die Reha meinst, dann hat der Arzt das schon angeraten. Konnte mir bisher nicht die Gedanken dazu machen weil ich heut das erste mal bisschen zur Ruhe komme.

Ich werde berichten, Danke

Offline Harleyfreak

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Antw:Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt - Falxmeningeom
« Antwort #3 am: 04. Dezember 2017, 21:13:53 »
Also eines kann ich schon sagen, es war ein Falxmeningeom.
« Letzte Änderung: 06. Dezember 2017, 09:55:16 von krimi »

Offline KaSy

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Antw:Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt - Falxmeningeom
« Antwort #4 am: 04. Dezember 2017, 23:25:51 »
Das Falxmeningeom ist vermutlich "gutartig", wobei ich diesen Bezeichnung für Hirntumoren nicht mag.

Es wächst langsam, infiltriert das Hirn nicht, bildet keine Metastasen.

Aber es wird durch sein langsames Wachstum enorm lange nicht bemerkt, hat sich dann bereits innerhalb des Schädels Platz gemacht, indem es das Hirn verdrängt hat. Es ist einfach mal kein Platz für einen Tumor im Kopf.

So wie bei Deiner Frau entstehen unklare Symptome, die man gern vernachlässigt.
Aber genau diese bereits eingetretenen Schäden sind sehr schwer zur Normalität zu bringen, da braucht es so viel Zeit.

Meningeombetroffene leben sehr lange, da kommt es auf eine gute Lebensqualität an.

Ihr werdet wieder Motorrad fahren, aber  es ist zu einem Fernziel geworden.

KaSy
« Letzte Änderung: 06. Dezember 2017, 09:55:48 von krimi »
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Offline gaby56

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Antw:Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt - Falxmeningeom
« Antwort #5 am: 04. Dezember 2017, 23:42:03 »
Hallo Harleyfreak,

Mitte Februar 2011 bekam mein Mann die Diagnose Hirntumor und ich hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Einige Zeit später dann die Op.  Der Tumor war ein Meningeom WHO I, rechtsseitig im Frontalhirn gelegen und es hatte eine ähnliche Größe wie der Tumor bei deiner Frau. Die Op dauerte 13 1/2 Std. und es gab Komplikationen wie sehr starken Blutverlust und er bekam während der Op einen heftigen epileptischen Anfall. Kurz danach kam ein Schlaganfall mit kompletter Lähmung dazu. Nach 3 Tagen künstlichem Koma wurde er geweckt. Ein paar Stunden später fiel er für ca 3 Wochen ins Koma. Nach insgesamt 6 Wochen Intensiv- und Wachstation wurde er in die Früh-Reha verlegt, konnte sich nicht selbsttätig im Bett umdrehen, nicht sitzen, weder selbständig essen und trinken. Die Reha war zu Anfang wenig effektiv, er konnte zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht realisieren, was die Therapeuten von ihm wollten. Mitte Mai bekam ich dann die Mitteilung, Entlassung zum Ende des Monats in ein Pflegeheim, da austherapiert.
Aber dann geschah das Unfassbare, als ob er plötzlich aus seiner Lethargie erwacht war begann er, in den Therapien mitzuarbeiten. Er ließ sich in den Rollstuhl setzen und begann, sich mit einem Bein abzuschubzen. Er meinte zu mir, sonst würde er ja nie aus seinem Zimmer rauskommen. Nach einem Gespräch meinerseits mit der KK wurde die Reha für weitere 6 Wochen genehmigt, obwohl er die eigentlichen  Kriterien nicht erfüllen könnte. Einige Tage später bekam ich einen Anruf aus der Reha, ob man ihn im Rollstuhl mit einer sogenannten Sitzhose fixieren könne, er würde immer aufstehen wollen. Ich stimmte natürlich zu, Sicherheit  hatte oberste Priorität. Aber ich hab gedacht, er wird wohl im Rollstuhl eingeschlafen, vornüber gekippt und daher hingefallen sein. Am Nachmittag haben wir ihn ja dann besucht.  Er nestelte an der Sitzhose herum, meinte, er müsse nochmal auf's Klo und ich solle ihn doch abschnallen. Und dann standen wir wie gelähmt da und wußten nicht, ob wir lachen oder weinen sollten: er stand auf, ging ins Bad, wusch sich die Hände, kam zurück, zog sich ne Jacke an, schloß den Reißverschluss und setzte sich in den Rolli, jetzt kann's losgehen. Es war Ostern und Weihnachten gleichzeitig an einem Tag für uns.
Und danach ging es mit riesengroßen Schritten vorwärts.
Nach insgesamt knapp 5 Monaten kam er wieder nach Hause, ohne Rolli, ohne jeglichen anderen Gehhilfen.

Sein Kurzzeitgedächtnis war und ist stark in Mitleidenschaft gezogen. Er ist im Alltag stark eingeschränkt, kann aber alles wieder allein, braucht nur ständige Anleitung und Beaufsichtigung.

Mit all dem können wir bzw ich aber gut umgehen, wir führen ein weitgehend normales Leben, fahren und fliegen in den Urlaub.  Und wir können unheimlich viel zusammen lachen.

Gleich zu Anfang wurde uns gesagt, es könne bis zu einem Jahr dauern, bis sich das Gehirn regeneriert hat. Was sich allerdings in dieser Zeit nicht verändert hat, das bliebe auch so. Das allerdings stimmte in unserem Fälle Gott sei Dank nicht. Selbst nach 3 bis 4 Jahren und bis jetzt gibt es immer noch positive Veränderungen.

Daß so eine große Op nicht spurlos am Betroffenen und auch deren Angehörigen vorbei geht, kann man sich ja denken. Man braucht Zeit und  G e d u l d , das alles zu verarbeiten.  Und das Gehirn ist beleidigt nach so einer Op und braucht Zeit zur Erholung.

Es gibt hier im Forum im Bereich Meningeom die unterschiedlichsten Verläufe.
Auch unsere zu Anfang schier aussichtslose Situation hat sich zum Guten gewandt.

Ich hoffe, du hast ein wenig Mut schöpfen können und kannst die "Kämpferin" an deiner Seite tatkräftig unterstützen.

Wir wünschen dir und deiner Frau alles Gute

LG Gabi und Manfred
« Letzte Änderung: 06. Dezember 2017, 09:56:23 von krimi »
Unsere Liebe erträgt alles, sie hofft alles, sie glaubt alles und sie hält allem stand.

Offline Harleyfreak

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Antw:Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt - Falxmeningeom
« Antwort #6 am: 05. Dezember 2017, 15:44:32 »
Hallo ihr lieben,

komm grad von der Klinik heim.
Heute gabs ein Hoch. Meine Frau war viel besser drauf. Sie konnte schon wieder ein paar Wörter sprechen, zwar sehr leise aber es war gegenüber gestern der absolute Fortschritt. Auch den Arm konnte sie schon heben und die Finger leicht bewegen. Das Bein konnte sie ebenfalls leicht heben, allerdings nicht unter Belastung, der Fuß war aber wie "tot".

Hab mit dem Arzt längeres Gespräch geführt.
Beim Tumor handelt es sich wahrscheinlich um ein Falxmeningeom mit großer Raumforderung. Er konnte nahezu komplett entfernt werden. Es liegt aber noch kein Ergebnis der Pathologie vor. Er sagte auch dass es eine Riesen OP war und dass die Hirnschwellung sehr groß sei und deshalb diese Ausfälle auftreten würden. Es ist zwar nicht toll, dass es täglich ein Auf und Ab wäre, aber das ist ein gutes Zeichen, dass alles wieder so werden wird wie es vorher war. Es braucht eben nur Zeit und Geduld. Ein Physiotherapeut ist schon geplant. Und wenn es so aufwärts geht wie heute, dann wollen sie gucken, dass spätestens Ende nächster Woche die Rehamaßnahmen beginnen. Je eher desto besser meine er. Je nachdem wie sich die Situation meiner Frau bessert, wolle er zwischen KH und Reha einen oder zwei Tage sie nach Hause lassen, das würde ihrer Psyche gut tun.
Hörte sich alles gut und schlüssig an. Ich hoffe dass sie jetzt weiter so aufbaut und nicht wieder so ein Auf und Ab ist.
Hab hier mal die Beurteilung abgetippt. Sagt mir rein gar nix diese Fachausdrücke. Vielleicht findet es jemand von euch hilfreich.

Hier mal die Beurteilung:
Ca. 57x67x65mm große Raumforderung  mit Kontrastmittelaufnahme, am ehesten von den Meningen links parafalcin hinausgehend mit ausgeprägter raumfordernder Wirkung parietal links betont, mit Kompression der Seitenventrikel, des Balkens, Verlagerung der Falx/der Mittellinie um ca. 2cm nach rechts, V.a. großes Falxmeningeom. Leichte Gliose perifokal in der FLAIR.
Seitenventrikels selbst, dritter Ventrikel, Basazisternen nicht auffällig erweitert, somit kein Hinweis auf eine akute Liquorabflussstörung.

Ich möchte euch schon mal für die Unterstützung danken. Heut gehts nicht nur meiner Frau besser, auch mir ist eine kleine Last runter gefallen.
Besonderes Danke an @gaby56 @KaSy

Werde weiter hier berichten.

Lieber Gruß
Günni
« Letzte Änderung: 06. Dezember 2017, 09:56:47 von krimi »

Offline krimi

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Antw:Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt - Falxmeningeom
« Antwort #7 am: 06. Dezember 2017, 10:18:56 »
Hallo Harleyfreak,

ich begrüße dich herzlich in unserer Mitte.

Dein Thema habe ich in das entsprechende Board verschoben.

Von KaSy hast du ja schon gute Informationen erhalten und auch Mut machende Worte, ebenfalls von Gaby56.
Das ist ja leider das Fatale, dass Meningeome, auch wenn gutartig, still vor sich hinwachsen, bis sie eine gewisse Größe erreicht haben und Beschwerden verursachen.

Das Meningeom ist recht lange vor sich hingewachsen und die Beschwerden auch lange ignoriert.
Nun muss sich das Gehirn von Allem erst erholen und die entsprechenden Funktionen für Arm und Bein wiederaufnehmen. Seid geduldig, es wird.

Deine Frau hat nun das Schlimmste überstanden und den Rest schafft sie nun auch.
Eine Anschlussheilbehandlung (AHB) ist der nächste Schritt, um wieder fit zu werden.
Diese wird noch in der Klinik vom Sozialen Dienst der Klinik beantragt.

Wie deine Frau waren auch bei mir die ersten Anzeichen Gehprobleme im rechten Bein und Probleme mit meinem rechten Arm.
Das Ausschlaggebende für ein MRT war dann, dass ich öfters das Bewusstsein verlor.
Mir geht es in dieser Hinsicht wieder recht gut.

Wir freuen uns hier weiter von dir und deiner Frau zu hören.
Berichte bitte von den Fortschritten deiner Frau, aber auch wie es euch durch dieses einschneidende Erlebnis geht.

Alles Gute und gute Besserung für deine Frau.
Viele Grüße, krimi.
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline Harleyfreak

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Antw:Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt, ich bin platt!
« Antwort #8 am: 06. Dezember 2017, 23:18:41 »
Servus Krimi,

danke für das Verschieben in das richtige Board.
Ja hier ist mir schon einiges an Angst in den letzten drei Tagen genommen worden. Toll dass es so ein Forum gibt.

Heute vormittag war ich erst allein, um die "Lage" zu erkunden wieder lange im KH gewesen. Wir haben zusammen gefrühstückt (ich mehr als sie), zusammen Zähne geputzt und viel geredet. Weil sie solch gute Fortschritte gemacht hat beschloss ich Nachmittags unsere Tochter mit zu nehmen, obwohl meine Frau das nicht wollte. Im Nachhinein war das genau die richtige Entscheidung. Meine Frau Freute sich wahnsinnig, genauso wie meine Tochter. Es tat beiden gut. Mann sollte eben doch auch manchmal das Gegenteil machen, was die Frau sagt.
Der Körperliche Zustand wie folgt:
Wieder ein Hoch, meine Frau spricht jetzt noch mehr als gestern. Allerdings immer noch mit Verzögerungen und ab und an vertauscht sie das eine oder andere Wort.  Aber eben noch besser als gestern. Der Arm kommt langsam immer mehr in Schwung und Greifen kann sie auch schon ein wenig, wobei es noch sehr an der Kraft und Koordination fehlt. Das Bein kann sie schön heben, der Fuß allerdings immer noch ohne Funktion.
Was mir aufgefallen ist, dass sie öfters rechts und links verwechselt, das hat sie aber auch schon selbst bemerkt.
Sie hatte heute das erste Mal Physio, danach war sie richtig ferig.

Bei der Visite sagte der Arzt, dass sie tolle Fortschritte macht und wenn es so weiter geht, sollte spätestens Ende nächster Woche die Reha beginnen.
Ihr habt mir noch immer keine Antwort darauf gegeben ob REHA gleich AHB ist?!? Denk aber schon. Übrigens es bestätigte sich der gutartige Meningeom durch das Labor.

Alles in Allem ein sehr guter Tag für alle, sowohl seelisch als auch körperlich.

Werde weiter berichten.

Gruß
Günni

Offline TinaF

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Antw:Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt, ich bin platt!
« Antwort #9 am: 07. Dezember 2017, 08:06:52 »
Hallo Harleyfreak,

auch von mir noch ein herzliches Willkommen bei uns im Forum.

Ich freue mich für euch, dass deine Frau so tolle Fortschritte macht und Mutter und Tochter sich endlich wieder gesehen habe, das war unglaublich wichtig.

Nach meiner OP war mein Gesicht extrem angeschwollen, insbesondere der Bereich um die Augen. An den ersten Tagen war es so schlimm, dass ich die Augen gar nicht öffnen und somit auch nicht sehen konnte. Ich wollte meinen Sohn, damals 4 Jahre alt, nicht erschrecken und habe meinen Mann gebeten, ihn noch nicht mitzubringen. Die Erzieherinnen im Kindergarten wiederum sagten meinem Mann, dass es für unseren Sohn sehr wichtig sei, die Mama so bald wie möglich wieder zu sehen. Als er dann am dritten postoperativen Tag zum ersten Mal zu mir ins Krankenhaus kam, ist er auf mein Bett geklettert, hat sich in meine Arme gekuschelt und mich nicht mehr losgelassen. Das hat uns beiden soooo gut getan, kann man gar nicht beschreiben. Es war ihm völlig egal, wie ich aussah, er hat mich erkannt (die Schwellung wurde ja auch mit jedem Tag weniger und insbesondere nachmittags sah ich fast schon wieder normal aus), hörte meine Stimme, konnte mich berühren und wusste somit, dass ich noch da bin. Heute würde ich es anders machen und ihn früher zu mir kommen lassen. Aber im Nachhinein ist man ja immer schlauer.

Sag deiner Frau, dass es ab sofort ein neues "Lieblingswort" für sie (aber auch für dich und eure Tochter) geben wird. Es heißt: Geduld! Und sehr schnell wird sie es nicht mehr hören können, aber Geduld braucht sie jetzt, unvorstellbar viel Geduld. Und Verständnis. So vieles wird wieder besser werden, gerade im ersten Jahr macht man wirklich gute Fortschritte. Aber auch in den Folgejahren können sich immer noch Verbesserungen einstellen, so wie es auch Gabi beschrieben hat. Die Anschlussheilbehandlung wird deiner Frau gut tun, dort kann man sich ganz gezielt um ihre "Schwächen" kümmern und sie auch psychisch wieder auf die Beine stellen. Sie soll jede Hilfe annehmen, die man ihr anbietet und auch nach der AHB zu Hause weitermachen, je nachdem, was sie noch braucht. Anfangs achtet man viel auf den Körper, aber man darf die Psyche nie vergessen, die hat auch eine Menge mitgemacht, das zeigt sich oft auch erst nach Wochen oder Monaten. Eine Therapie und/oder medikamentöse Behandlung ist keine Schande. Womit ich aber nicht sagen will, dass deine Frau entsprechende Probleme entwickeln wird. Das ist wirklich ganz unterschiedlich und von Mensch zu Mensch verschieden.

AHB und Reha sind nicht identisch, die Anschlussheilbehandlung muss innerhalb einer bestimmten Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt angetreten werden und wird vom Sozialdienst im KH in die Wege geleitet. Eine Reha ist theoretisch zu jedem Zeitpunkt möglich und wird vom behandelnden Arzt (mit) beantragt. Es gibt auch unterschiedliche Kostenträger (Krankenkasse - AHB / Rentenversicherung - Reha). Ich hoffe, ich habe das jetzt richtig geschildert, gib einfach mal AHB in die Suchmaske (rechts oben) ein, dann findest du etliche Beiträge. Wer es genauer weiß, soll mich bitte korrigieren. Da ich weder auf AHB noch auf Reha war und ich auch einen anderen Kostenträger hätte, kenne ich mich nicht so gut aus.

Ich wünsche deiner Frau, aber natürlich auch dir und eurer Tochter, alles Gute!

LG TinaF
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

Offline krimi

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Antw:Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt, ich bin platt!
« Antwort #10 am: 07. Dezember 2017, 18:41:02 »
Hallo Harleyfreak,

dein Bericht liest sich gut.

Zu deiner Frage Unterschied AHB oder Reha

Der Unterschied zwischen AHB und Reha liegt meines Wissens nach nur im zeitlichen Faktor. Heißt: die AHB muß innerhalb von zwei Wochen nach Krankenhausaufenthalt angetreten werden , ansonsten gilt es als Reha. Außer der Gesundheitszustand läßt die AHB erst später zu. Und die Zuzahlung ist bei der AHB nicht so lange zu leisten.
Der Antrag für die AHB erfolgt, und so ist es richtig, noch im Krankenhaus durch den Sozialen Dienst.
Gegebenenfalls darauf bestehen.


Weitere Infos unter http://www.ahb.info/.

Viele Grüße
krimi
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline Harleyfreak

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Antw:Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt, ich bin platt!
« Antwort #11 am: 10. Dezember 2017, 19:19:25 »
Hier mal wieder ein Update.
Es ist der Wahnsinn, ab dem vierten Tag nach der OP gings bergauf.
Und zwar in einem Tempo, dass es mir schon fast unheimlich vorkommt.
Wir haben jetzt den neunten Tag. Sprache ist fast wieder wie vorher, wenn man es nicht weis, würde man es vermutlich nicht mal merken dass sie vor fünf Tagen nicht fähig war sich verbal zu verständigen. Genau dass selbe kann ich vom Arm berichten. Ihr Bein kann sie jetzt auch unter  leichter Belastung heben, nur der Fuß will nicht.
Heute kann sie schon ganz allein mit dem Rollator zur Toilette, Katheter wurde gestern entfernt.
Danach ist sie aber vollig geschafft.
 Freitag wurde eine Punktion gemacht um Flüssigkeit zu entfernen. Konnte aber noch keinen Arzt antreffen, der mich darüber aufklären konnte.
Wenn alles gut läuft darf sie Dienstag oder Mottwoch kurz zwei Tage heim und dann gleich zur AHB.
Diese wurde schon vom Sozialdienst beantragt.
Leider habe ich es versäumt dort mal an zu fragen wie es denn mit meinem Arbeitsausfall aussieht. Ob ich da irgendwas beantragen kann. Arbeite ab Morgen ja wieder, muss aber schon Dienstag oder Mittwoch meine Frau nach Hause holen.

Ich bin echt fasziniert, wozu unser Körper im Stande ist, vor fünf Tagen hatte ich nöch Ängste dass meine Frau im schlimmsten Fall ein Pflegefall werden könnte, heute bin ich superglücklich und habe Hoffnung dass sie wieder ganz die „Alte“ wird und wir sogar irgendwann wieder zusammen Motorrad fahren können. Bin einfach glücklich.

Gruß Günni

Offline KaSy

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Antw:Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt, ich bin platt!
« Antwort #12 am: 10. Dezember 2017, 23:58:55 »
Das ist ja wirklich äußerst erfreulich!

Es läuft alles recht gut, aber der Schreck gehört wohl dazu, dass irgendetwas nie mehr so wird wie vorher. Dafür ist die Freude bis hin zum verblüfftem Erstaunen umso größer, was doch wieder geht.

Die Ärzte, die das fertigbringen, sind in meinen Augen Helden und ich denke, das siehst Du jetzt auch so.

Zu Deiner Frage wegen Deiner AU-Bescheinigung hatte ich Dir schon mal geschrieben, dass Du das mit Deinem Hausarzt klären sollst. Schildere ihm diese Situation und wenn er gut ist, schreibt er Dir rückwirkend die AU-Bescheinigung. Das ist jetzt bereits etwas spät, denn eigentlich müsste sie je nach Arbeitgeber gleich oder am dritten Tag eingereicht werden. Du musst nun also dreifach hoffen, erstens ob der Hausarzt es überhaupt mit einer Begründung (!) macht, zweitens ob er es rückwirkend macht ( was er nicht darf) und drittens ob Dein Arbeitgeber das akzeptiert (was er nicht muss). Sollte das alles schlecht laufen, gäbe es noch die Möglichkeit, nachträglich unbezahlten Urlaub zu nehmen. Ich weiß ja nicht, wie Dein Arbeitgeber ist, aber arbeitslos willst Du doch sicher nicht werden!

Der Sozialdienst der Klinik kann Dir auch nur Tipps geben, handeln darf er meines Erachtens für Dich nicht, da Du kein Patient der Klinik bist.

Sollte es mit dem Abholen aus der Klinik wegen Deiner Arbeit Probleme geben, gibt es die Möglichkeit, dass Deine Frau von der Station einen Krankentransportschein erhält und die Klinik bestellt ein Transportmittel (Taxi, Krankentransport) für sie nach Hause. Auch für den Transport zur AHB und zurück gibt es solche Möglichkeiten. Dafür sind maximal 10 € Zuzahlung zu leisten.

Ich freue mich mit Dir über die Fortschritte Deiner Frau, aber Du nimm morgen Deine Angelegenheiten schnellstens in die Hand, nicht dass aus der geringer werdenden Sorge um Deine Frau eine große Sorge um Deinen Arbeitsplatz wird! Bei ihr wird es länger dauern, da darf Dein Einkommen nicht wegfallen!

Beste Grüße
KaSy
« Letzte Änderung: 11. Dezember 2017, 00:04:13 von KaSy »
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« Antwort #13 am: 11. Dezember 2017, 22:08:37 »
Hallo KaSy,

bis Freitag war ich krank geschrieben, da ich wirklich nicht den Kopf dazu hatte und meine Tochter zudem auch betreut werden musste.
Also keine Bange wegen Arbeitsplatz. War heute wieder arbeiten und hab für Morgen zur Abholung meiner Frau Stundenfrei genommen. Vielleicht hab ich mich oben falsch ausgedrückt. Mein Arbeitgeber ist sehr kulant und gibt mir jederzeit die Möglichkeit mich um meine Frau zu kümmern.

Aber jetzt mal zu meiner Frau.
War heute nach der Arbeit wieder da. Sie haben heute (10ter Tag) die Klammern gezogen. Sie geht allein mit Toilettenstuhl (oder wie das Ding heisst) auf Toilette.
Bei der Physio ist sie schon ca. 20 Meter mit Rollator gelaufen. Rechter Fuß immer noch ohne Funktion, aber Bein funktioniert. Heut hab ich sie wieder genervt. Drück ihr immer den Fuß hoch und bissl auf Spannung und sag sie soll mit den Zehen wackeln probieren. Heut nach großer Anstrengung konnte ich zum ersten Mal ein minimales Zucken in den Zehen merken, da war die letzten Tage gar nix. Sprache nach wie vor fast ohne Stocken und Fehler, aber nur fast. Sie verwechselt immer noch, aber selten, die Reihenfolge der Wörter. Auch verwechselt sie noch manchmal die linke und rechte Seite.
Also alles in Allem wieder große Fortschritte.

Ich freu mich schon, dass ich sie Morgen holen darf, Gästezimmer und Dusche schon gerichtet, mit TV und alles Barrierefrei. Uni-Klinik hat schon Rollstuhl und Toilettenstuhl sowie Rollator beschafft, wird alles morgen früh gelieferet. Leider darf sie nur zwei Tage daheim sein, dann gehts schon los mit der AHB.  Muss sagen, dass hier nicht nur die Ärzte Helden sind, der gesamte Klinikaufenthalt war bombastisch, Pflegepersonal superfreundlich und zuvorkommend.

Ich bleibe am Ball und werde weiter berichten.

Liebe Grüße
Günni


Offline KaSy

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Antw:Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt, ich bin platt!
« Antwort #14 am: 11. Dezember 2017, 22:56:40 »
Vielen Dank für Deinen Bericht, der auch vielen anderen Hoffnung bringt.

Ich habe es auch immer so empfunden, dass das gesamte Team im KH Helden des Alltags sind, vom Arzt bis zur Reinigungskraft.

Dass mit Deiner Arbeit alles okay ist, erleichtert mich, ich hatte es wirklich falsch verstanden.

In der AHB wird Deine Frau durch die kompetente Aktivierung und Verwöhnung weitere Fortschritte machen.

KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

 



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