HirnTumor-Forum

Autor Thema: Fortsetzung folgt ...  (Gelesen 167276 mal)

Offline KaSy

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« Antwort #285 am: 18. März 2021, 15:01:26 »
Hallo, Ihr alle,
Gestern war meine (soundsovielte) OP drei Monate her und heute war ich beim MRT. Meine Radiologin verfolgt meine Geschichte, die 1995 begann, nun seit fünf Jahren. Da hat sie das neueste (und hoffentlich letzte) Meningeom entdeckt und sah das immer wieder "größer-kleiner-größer-werden".
Heute freute sie sich, dass eine erneute OP stattgefunden hat und war beeindruckt, dass es drei Neurochirurgen waren, die sich daran gewagt haben. Auch, dass das Sehen auf dem linken Auge voll erhalten blieb, fand sie so richtig gut.
Nach dem MRT kam sie noch schnell zu mir, um mir zu sagen, dass es auf den ersten Blick sehr gut aussieht! (Das ist in dieser wohnortnahen Klinik eigentlich nicht erlaubt, aber sie bangt schon so lange mit mir ...)

Natürlich war ich mit dem Auto dort, ich hatte das schon an Wochenenden auf etwas weiteren Strecken auf Autobahnen und Landstraßen erfolgreich getestet, auch für die weitere Fahrt in die Klinik nächste Woche.

Aber das, was ich mir für das Städtchen und den Rückweg vorgenommen hatte, war zu viel. Ich fuhr eben einfach nur nach Hause.

Eigentlich hätte ich morgen meinen ersten Impftermin gegen Corona gehabt. Seit Anfang März dürfen ja auch diejenigen, denen ärztlich bescheinigt wird, dass bei ihnen eine Erkrankung mit SarsCov2 möglicherweise einen tödlichen Verlauf haben könnte, geimpft werden. Die Bescheinigung und zwei Impftermine mit AstraZeneca bekam ich problemlos.
Und saß am Montag abend entgeistert vor dem Fernseher, als verkündet wurde, dass das Impfen mit diesem Impfstoff ausgesetzt wird. Im Land Brandenburg hätten in dieser Woche 22500 und in Berlin 8000 Menschen diese Impfung erhalten, dabei waren auch viele Pflegekräfte und Lehrer, die das viel dringender brauchen.
Irgendwie ist es ja gut, dass man 100 mal 100% Sicherheit haben will.
Aber rational gibt es derart viele Medikamente und Impfungen, die viel krassere Nebenwirkungen haben.
Und emotional hat es mich viel mehr und viel länger bedrückt, als ich gedacht hätte.

Aber das MRT-Ergebnis klingt "auf den ersten Blick" supergut, die Vögel im Garten futtern das Vogelfutter schneller weg, als ich es hinstreuen kann, ein Eichhörnchen bedient sich auch daran. Im Garten wird es schon ein wenig grün und die paar weißen Flöckchen vom "alten Winter in seiner Schwäche" taut die Frühlingssonne ganz flink weg, weil sie an den Bäumen und Sträuchern lauter bunte Ostereier hängen sieht.
Die hat meine neunjährige Enkelin überall verteilt.

Gestern kam ein Video mit der fast vierjährigen Freuerwehrfrau* Nora auf dem roten Bobbycar, die mit ihrer Wasserspritze das fast siebenjährige Große-Bruder-Gespenst bekämpft.
Ihre Mami wurde beim "Eiskunstlauftraining" für die Olympiade gefilmt und der Kommentar vom Papa war so lustig!

Dem Rest der Familie geht es auch gut, mein Papa hat seine 2. Impfung erhalten und meinem Auto hat mein Bruder neue Reifen verordnet.

Lasst es Euch alle gut gehen und haltet vom Corona-Virus ganz weiten Abstand.

Eure KaSy

* Den Fehler habe ich bemerkt, aber ich fand ihn zu lustig, um ihn zu ändern.  ;D
« Letzte Änderung: 18. März 2021, 15:05:46 von KaSy »
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Offline KaSy

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« Antwort #286 am: 02. Juni 2021, 01:23:45 »
Hallo, Ihr Lieben,
Am 31. Mai 2021 war ich bei meinem Neurologen, den ich das letzte Mal einige Tage vor meiner OP gesehen hatte.
Er hat sich sehr gefreut und äußerte auch seine Erleichterung darüber, wie die OP am 17.12.2020 verlaufen ist und dass das Sehen sehr gut erhalten wurde.
Er hat mir eine VEP angeboten, das ist laut Internet "eine Untersuchung der Nervenbahn von der Netzhaut des Auges entlang des Sehnerven über die Sehbahn bis zum hinteren Anteil des Gehirns". Aha. Mal sehen. Tut nicht weh, kostet nichts, weil er das abrechnen kann, aber der Augenarzt nicht, sagt er. Und es wäre gut, wenn wir einen Ausgangswert hätten, falls mal wieder etwas wegen "meines aggressiven Meningeoms" (seine Worte) passiert. (Na, hoffentlich nicht!) Ich finde das mit dieser VEP sehr gut!

Interessant war für mich, dass dieser Neurologe, den ich seit etwa drei Jahren kenne, aus der Charité kam, wo er bei dem Neurologen studiert hat, der der Vater des Neurochirurgen ist, der seit etwa drei Jahren Chefarzt der Neurochirurgie "meiner" Klinik ist. Ich habe doch immer Glück mit den Ärzten.  :)
Dieser Neurochirurg war es, der diesen hübschen Zugang durch die Augenbraue "aus der Charité in die Klinik mitgebracht hat". Das hat er stolz erzählt. Darf er.

Meinen Neurologen habe ich auch gefragt, ob man wegen des Levetiracetam mal wieder den Medikamentenspiegel testen sollte. Das habe ich im Thema "Neurologie" - Unterthema "Epilepsie" gründlich aufgeschrieben.

Mittlerweile bin ich von meiner Hausärztin zweimal mit Biontech geimpft worden und heute sind 14 Tage um.  ;D  Hurra, Urlaub im Grünen, also in meinem Garten gemeinsam mit Spatzen, Meisen und deren piepsenden Jungen und einem Buntspecht und Krähen und Wiese mit kleinen und größeren Blümchen. Ab und zu geht es mal weiter hinaus. Zum Kindertag haben meine Enkel solche Bücher mit 100 verschieden bunten Fliegern bekommen, die ganz einfach gefaltet werden können. Am Wochenende treffen wir uns mit der Familie mit den zwei Jungs am BER-Außenzaun an der Südbahn, die im Juni wieder genutzt wird. Da kann man die großen Flugzeuge sehr nah sehen und hören und wenn gerade keine starten oder landen, dann sind die Papierflieger dran.

Liebe Grüße an Euch alle und danke, dass es Euch gibt.
Eure KaSy

 
 
     
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Offline KaSy

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« Antwort #287 am: 30. September 2021, 23:03:52 »
Hallo, Ihr Lieben,
Da habe ich doch den Juni-Rundum-Check vergessen aufzuschreiben, dabei war er genauso gut wie der September-Oktober-Ärzte-"Marathon", nämlich "unverändert".

Die drei Fachärztinnen waren froh und heute haben die NC und die Strahlen-Dr. richtig glücklich mit mir geschwatzt.

Meist haben sie ja mit schweren Problemen zu tun, mit mir ja auch schon so oft. Da ist es für sie ein wunderschöner Glücksmoment, von meinem guten (also akzeptablen) Verlauf zu hören, der ja auch ihr Verdienst ist.

Insbesondere für die Ängstlichen im DHH-Forum ist es auch von Bedeutung, dass der Resttumor, der ja nach der OP 2016 und nach der Bestrahlung 2017 gewachsen war, nun nach der OP in 12/2020 schön stillhält und NICHT auf die Covid-Impfungen reagiert hat, warum auch!?

Ich habe heute einfach mal zu den 90 km Pflicht noch 130 km draufgelegt und bin durch Dörfer und Wälder, durch Täler an Seen vorbei an die Oder gefahren. Es macht Spaß!
Naja, so oft gelingt mir das nicht ...
Dann gucke ich mir eben die Spatzen und Meisen an, schaue zu den schnatternden Gänsen hoch, die mal wieder "umziehen" und den Flugzeugen Konkurrenz machen.

Es ist heute ein richtig schöner Tag.
Eure KaSy
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« Antwort #288 am: 25. Januar 2022, 22:59:10 »
Hallo, Ihr Lieben,
Da hat dieses atypische WHO-II- Restmeningeom neun Monate lang schön geschlafen, um 3,5 Monate später am 13. Januar erst meine Radiologin, dann mich und danach meine Augenärzte mit einem deutlichen Wachstum erschrecken zu wollen.

Ich hatte es nach den endlich wieder wunderschönen Weihnachtstagen zu zwölft nicht erwartet.
(Sie waren von "Corona" bestimmt und wir haben alle sehr aufgepasst, ganz sicher zu sein: 3 Erwachsene mit 3. Impfung, 4 Erwachsene mit 2 Impfungen, 1 Kind mit 1 Impfung, 4 kleine Kinder ungeimpft, 3 Erwachsene und 3 Kinder mit leichten bis länger bemerkten Verläufen genesen und wir alle drei Tage vor unserem Treffen tägliche Tests. Mein ältester Bruder (70) hat sich Anfang Dezember angesteckt und ist Anfang Januar  an Covid verstorben, es ist so unfair. )

Müde war ich nach der wunderbaren Zeit, auch etwas erkältet, aber sehr glücklich, alle wieder gesehen und erlebt zu haben!

Auf das Tumorwachstum deutete nichts hin und auch die Augenärzte konnten zum Glück unveränderte Befunde feststellen.

Aber es wächst schnell und so besprach ich eine Woche später alles mit meiner Neurochirurgin, sie beriet sich mit weiteren Neurochirurgen und dem Strahlen-Chefarzt und nun wurde der Montag, der 31.01 2022 für meine OP "freigeschaufelt".

Ich berichte später ...

Eure KaSy
« Letzte Änderung: 03. März 2022, 11:52:10 von KaSy »
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« Antwort #289 am: 01. Februar 2022, 08:49:24 »
OP gut gelungen
Das linke Auge kann sehr gut sehen, ist aber zugeschwollen, das wird wieder ...
Es guckt geradeaus, also sind die Muskeln für oben und links gut gehütet worden
Ich bin müde ...
CT wegen Resttumor kommt heute noch
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Offline KaSy

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« Antwort #290 am: 03. März 2022, 12:28:53 »
Hallo, Ihr Lieben,
Seit dem 4.2.22 bin ich zu Hause und genieße, dass ich auf der Couch die Olympischen Spiele  verfolgen kann, während sich die OP-Folgen sehr langsam reduzieren.
Ich habe Hilfe beim Einkaufen und bei den (versicherten) Folgen der Winterstürme.
Die Naht hat meine Hausärztin am 10. Tag nach der OP angesehen und sie "reizfrei" beschrieben, was ich meiner Neurochirurgin mitteilte. Wir waren alle froh darüber, da an dieser Stelle zum zweiten Mal geschnitten wurde. Deswegen sollten die Fäden erst am 14. Tag entfernt werden, was problemlos gelang.
Die Schwellung über und unter dem Auge ist noch gering da, der Lymphabfluss wird durch die jetzt etwas stärkere Narbe behindert. Also habe ich jetzt angefangen, die Naht zu "bearbeiten", das wird schon ...
Die Sonne lockt mich in den Garten und nach und nach lasse ich die Gänseblümchen, die Schneeglöckchen und die Krokusse frei, die sich tapfer durch das liegen gebliebene Herbstlaub drängeln.
Viele Vögel besuchen meine Futterhäuschen, die ich von den Fenstern aus sehen kann, und zwitschern fröhlich den Frühling herbei. Am Tage gelingt ihnen das, aber nachts machen sich die gekauften Primelchen und Hornveilchen wegen der Eiseskälte ganz klein. Den Blümchen, die im Garten zu Hause sind, geht es besser, auch besser als mir. Ab und zu gehe ich wieder etwas weitere Wege, während die kleinen Schönheiten auf mich warten.
Ich wünsche Euch allen alles Gute!
Eure KaSy
 
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Offline TinaF

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« Antwort #291 am: 08. März 2022, 11:42:59 »
Hallo KaSy,

ich bin nicht mehr oft hier, mich beschäftigen andere Baustellen viel mehr, aber kaum schaue ich mal vorbei, lese ich, dass du schon wieder operiert wurdest. Es tut mir so leid, es hört einfach nicht auf bei dir.  :(

Im Februar hatttest du geschrieben, dass noch ein CT wegen des Resttumors gemacht werden sollte. Wie sah es da aus? Aber wenigstens keine Wundheilungsstörung, das ist eine gute Nachricht.

Du weißt selbst am allerbesten, was du jetzt brauchst, was dir gut tut, was dir hilft und was du gar nicht brauchst, von dem her spare ich mir alle schlauen Tipps. Ich wünsche dir einfach gute Besserung, dass es dir von Tag zu Tag besser geht, dass du die Sonne, den nahenden Frühling, die wunderbaren Frühblüher und deinen Garten genießen kannst.

Sonnige Grüße

TinaF
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

Offline KaSy

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« Antwort #292 am: 09. März 2022, 01:19:31 »
Ich habe mir den CT-Befund schicken lassen, es ist ein Rest verblieben. Das war vorher klar. Der Tumor war zwar kaum in Richtung Sehnerv, dafür aber in die Muskeln hinein gewachsen, die das Auge nach außen und nach oben bewegen. Dort wurden Reste gelassen, damit ich nicht nach außen schiele.

Also muss ich nicht um die Ecke gucken, wenn ich die Vögel beobachte, zu den Spatzen und Meisen gesellen sich Rotkehlchen, Buntspechte, Eichelhäher und - nach einigen Jahren wieder -  Elstern.
Heute im Sonnenschein blühten immer mehr Krokusse auf und ich entdeckte die ersten Czillas oder Czillern, das sind kleine Blausternchen- Blümchen.
In den Sonnenstrahlen tanzten zwei Mückchen-Schwärme auf und ab.

Ich bin schon ab und zu einkaufen gegangen, aber das ist anstrengend, auch das Essen herstellen noch. Aber das wird wieder. Im Garten genieße ich die Sonne und harke auch mal drei/vier Quadratmeter, bevor ich mich wieder in meinen Gartenschaukelstuhl setze und mich freue, etwas geschafft zu haben.
« Letzte Änderung: 09. März 2022, 01:22:10 von KaSy »
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« Antwort #293 am: 08. April 2022, 15:58:21 »
Hallo, Ihr Lieben,
Ich war gestern bei den lieben MRT-Frauen, die mich schon seit 7 Jahren kennen, seitdem in "meiner" Klinik keine MRTs für ambulante Patienten mehr erfolgen dürfen. Ich habe ihnen einige Schoko-Häs'chen mitgebracht und dafür hat mir die Ärztin einen hübschen Befund geschrieben, in dem steht, dass das am 31. Januar 2022 nochmal teilresezierte atypische (WHO II) Meningeom seitdem nicht gewachsen ist. (Ich darf sie weiterhin alle drei Monate besuchen ...)
Danach war ich in diesem Städtchen aus Tradition eine "Kanalwurscht" essen. Die gibt es dort am Nottekanal seit mehr als 50 Jahren und es ist eine super leckere Currywurst, die mit dem selbstgemachten Kartoffelsalat und einem süßen Kaffee eine immer wieder hervorragende Geschmackskombination darstellt.
Danach war ich mit meiner Steuerfrau schwatzen (wir kennen uns seit mehr als 40 Jahren) und sie rechnete mir nebenbei aus, dass ich alle meine Steuern zurück bekommen werde.
Und nun war meine Motivation auf dem Höhepunkt und ich fuhr nicht nach Hause, sondern mit dem Auto durch Wiesen, Felder, Wälder, an Seen vorbei und durch nette Dörfer und alte Städtchen. Irgendwann stürmte es und regnete und die von mir neu entdeckte Musik von Philipp Glass ließ mich ruhig nach Hause fahren. Dort erwartete mich blauer Himmel und zwitschernde Vögel.
Ein Stück Tiramisu machte diesen Tag perfekt und auf den Fenstern glitzerten die Regentropfen wie Kristalle!
Das Leben ist schön!
(Nicht immer, aber eigentlich findet man immer etwas Schönes, wenn man sich dazu aufraffen kann, es zu suchen.)
Eure KaSy


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« Antwort #294 am: 12. April 2022, 02:08:34 »
Es ist so schön, mit gerade wieder sehr guten Befunden und Messwerten einen Augenarzt glücklich zu machen, nachdem er sich so viele Sorgen gemacht hatte.
Es ist schön und wichtig, einen so persönlich zugewandten Arzt zu haben.
Ich weiß, dass nicht alle dieses Glück haben.
Ich habe es.
:)
KaSy
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« Antwort #295 am: 10. Mai 2022, 16:16:52 »
Bis heute, 4 Wochen später, hat meine Welt Purzelbaum geschlagen.

Am Do, 14. April ein gutes Gespräch mit meiner NC, die allerdings eine Schwellung vor dem rechten Ohr nun auch sah und erstmal die Radiologen in der Klinik fragte, was das sein könne. Am Di, 19. April teilte sie mir telefonisch den Verdacht auf etwas mit der Ohrspeicheldrüse (Glandula Parotis) mit. Am Do, 21. April berichtete ich das Schöne und das Verdächtige meiner Hausärztin, die mich zu meiner HNO-Ärztin überwies. Dort stellte ich mich am Di, 26. April vor und sie nahm das Ernst, machte einen Ultraschall (Sono) und nahm den Telefonhörer in die Hand, um für mich "für morgen" einen Termin beim Parotis-Spezialisten in der nahegelegenen Klinik zu vereinbaren. Am Fr, 27. April stellte ich mich dort vor und traf auf einen netten HNO-Oberarzt, der eine Sono und eine Feinnadelbiopsie (FNB) durchführte.

Dazwischen hatte ich am Mo, 2. Mai meinen Neurologen-Termin und sprach ihn auf die Risiken dieser nun als Tumor bezeichneten Schwellung an, weil dort einige Gesichtsnerven (Faszialis-) hindurchlaufen.

Am Di, 3. Mai wollte mir der HNO-Oberarzt das Ergebnis mitteilen und ich traute mich nicht weg. Auch am Folgetag kam der Anruf nicht. Aber am Do, 5. Mai rief er an, dass der Befund suspekt wäre und er "für morgen" einen Termin für eine vorstationäre Aufnahme in der Klinik vereinbart hatte, in der meine Meningeome seit 1995 behandelt worden waren.

Eine KH-Einweisung holte ich mir bei meiner Hausärztin und war auch dort völlig durch, sie nahm sich Zeit.
 
Am Fr, 6. Mai verbrachte ich in 'meiner Klinik" sechs Stunden für den Corona-Test, die Patientenaufnahme, die Schwesternaufnahme, das Arztgespräch mit gründlichen Untersuchungen und dem OP-Termin für Mo, 9. Mai, und das Anästhesiegespräch.

Ich war fix und fertig, heulte immer mal, wurde beim Lesen und Ausfüllen dieser vielen Zettel mit den vielen Risiken, die ich nicht will,  unterbrochen und dadurch wütend und irgendwann schmiss ich im Arztzimmer alle Sachen um mich und heulte wie ein Schlosshund. Sie hatten Verständnis.

Ich war doch gerade halbwegs durch mit diesen vierteljährlichen Ärzteterminen, die vom 1. April (Überweisungen) bis zum 2. Mai (MRT, Augenarzt, NC, Neurologe) dauerten und wollte zwei Monate Ruhe haben.

Erst auf der Rückfahrt kam ich halbwegs zum Denken und Sortieren dessen, was ich alles gehört habe, etwas Schriftliches hatte ich noch gar nicht in diesem Tempo.

Ich beriet mich mit meinen Verwandten und einer HT-Freundin und war fest entschlossen, die Untersuchung abzusagen und erst mal zu warten. Ich kannte diese Schwellung ja schon seit Jahren, die Ärzte sahen sie erst jetzt, zuvor hatte ich mal gefragt, aber ... naja ...

Ich machte einen Plan. Ich wollte die nächste MRT am 7. Juli und das NC-Gespräch am 14. Juli mit einer Vorstellung bei der HNO verbinden, um es kontrollieren zu lassen und rief am Sa, 7. Mai früh dort an, um abzusagen, bat aber um einen Rückruf des Arztes.

(Sie waren dort alle wirklich nett und einfühlsam, aber ich kannte sie doch alle nicht. Zu Hause schaute ich mir ihre Fotos an und konnte zwei Frauen und zwei Männer nicht klar zuordnen. Ich hatte den Verdacht, dass ein "Arzt in Weiterbildung" diese OP durchführen würde, der mich gar nicht gesehen hatte.)

Aber der Arzt rief mich an und ich konnte ihn alles fragen, auch wer er ist und dass die Risiken kleiner sind und mit wem er operiert. Und es soll ja auch nur eine Probeentnahme (PE) sein, weil die FNB kein eindeutiges Bild erbracht hatte.

Ich entschied mich nun doch für "Ja". Es ging alles so schnell. Mein Bruder fuhr mich am Mo, 9. Mai früh hin, die OP lief gut, außer dass schon bei der Blutabnahme und in der OP-Vorbereitung je zwei Schwestern je zwei Versuche brauchten, um den Zugang zu legen. Ich weinte beim letzten Mal und sie trösteten mich.
 
Obwohl die Risiken dieser PE als gering erachtet wurden, fragte mich jeder Arzt, der ins Zimmer kam, ob ich dies oder das noch machen könne. Konnte ich.

Naja, ich hatte meinen Kindern, die das ja alles miterlebt haben, gesagt, dass ich dieser Frosch sei, der dem Storch den Hals zudrückt,  weil er nicht gefressen werden will. Und damit er schön stark bleibt, futtert er jede Menge Klee aus meinem Garten, der gerade frühlingsgrün und bunt wird.

Ich kenne mich nun halbwegs mit Parotis-Fachwörtern aus. Auch damit, dass die Faszialisnerven per Monitoring stimuliert werden können, um sie während einer OP nicht zu treffen. Was im Falle eines bösartigen Befundes, was sie dort eigentlich ausschließen wollen, vielleicht nicht geht, wenn die Parotis entfernt werden muss. Immerhin haben sie heute noch ein CT und eine Oberbauch-Sono gemacht und die Sono zeigte nirgends Metastasen. (Ich Glückspilz ...) Der Arzt hatte bereits mit dem Pathologen gesprochen, damit er den Befund ganz schnell ermittelt.

(Ich dachte immer, das geht gar nicht, weil man diese Zellen erst anzüchten muss, bis man weiß, wie schnell sie sich teilen und so ... Aber auch meine HNO-Ärztin, die ich heute, 10. Mai von zu Hause anrief, bestätigte mir das.)

Morgen soll die Tumorkonferenz tagen, ohne NC, aber mit HNO, Radiologen, Pathologen, Strahlenarzt. Der HNO-Arzt hofft, mich morgen mit dem Befund anrufen zu können.

Soweit erstmal.
Eure KaSy
« Letzte Änderung: 10. Mai 2022, 16:41:06 von KaSy »
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« Antwort #296 am: 10. Mai 2022, 17:04:28 »
Weswegen ich das eigentlich auch schreibe, ist, dass ich den Verdacht habe, dass die Schwellung bzw. der Tumor in der Ohrspeicheldrüse eine Folge einer meiner drei Bestrahlungsserien sein könnte.

Im August 2011 wurde ein Rezidiv eines anaplastischen Meningeoms am rechten Bügelschnittrand entfernt und anschließend bestrahlt.
Das ist ja nahezu dieselbe Stelle.

Es wäre also möglich, dass dieser Parotistumor eine Strahlenfolge ist.

Diese sehr langsam zunehmende Schwellung habe ich zwar schon seit vielen Jahren bemerkt, aber mit einer Mastoiditis rechts, die meine Radiologin seit 2016 bereits als Nebenbefund beschrieb und die mich nicht stört, als dasselbe angesehen.

Leider ist es nicht dasselbe und es hat erst die Ärzte in rasante Unruhe versetzt und mich in einen "psychischen Wahnsinn", den ich von mir seit 6 oder 7 Jahren in diesem Ausmaß nicht mehr kannte.

Ich komme immer recht schnell wieder runter, aber dass ich vor Ärzten weine und sogar aggressiv werde, das ist schon bedenklich. Ich kann es gut mit Freundlichkeit und Erklärungsversuchen ausgleichen, aber das zeigt mir auch meine engen Belastungsgrenzen auf.

Werde ich das durchstehen, wo ja immer noch dieser atypische Resttumor (oder nennt man das Rezidiv) in meinem Kopf lauert?

Ich werde es am 14. Juli mit dem Strahlenarzt besprechen.

Meine Neurochirurgin hat mich angerufen, als ich nicht hier war und ich habe sie heute angerufen. Sie hat mich angehört, verstanden, irgendwie beruhigt.
...

Ich sitze in meinem Garten, sehe den Frühling, genieße die Sonne unter dem Sonnenschirm, höre, wie vorbeifahrenden Väter sich über meine Aushängeschilder am Zaun "Frieden schaffen ohne Waffen" freuen, schaue den Spätzchen zu, wie sie die Feuerkäfer zu knacken versuchen, habe heute zwei Fuchsien eingepflanzt ... und weiß, dass das Leben schön ist.

Eure KaSy
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« Antwort #297 am: 11. Mai 2022, 18:38:17 »
... der Anruf kam, aber ohne Befund, dafür mit einem Gesprächstermin ... das bedeutet wohl eher  ???
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« Antwort #298 am: 16. Mai 2022, 15:25:28 »
Es bedeutet doch etwas eigenartig Gutes.

Die Zellen, die entnommen wurden, sind Meningeomzellen, die die HNO-Ärzte als gutartig beschrieben, im Befund steht atypisch, also WHO II.
Eigenartig ist die Stelle, wo ein Meningeom nichts zu suchen hat. Es spricht für meine Vermutung einer Strahlenspätfolge.
Gut ist, dass kein Handlungsbedarf besteht, sondern Kontrollen erfolgen sollen. Nun ja, das mache ich ja sowieso.

Also, alles gut nach der ganzen Aufregung, die sich die Ärzte für mich gemacht haben.
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« Antwort #299 am: 17. Oktober 2022, 00:25:01 »
Das Leben schön zu finden, ist ja ganz hilfreich, aber jetzt gerade muss ich es mir "schön reden".
Dieses atypische Meningeom, das 2016 zur Schonung des noch sehenden Auges nur teiloperiert und 2017 mit 30x1,8Gy bestrahlt wurde, hält einfach nicht still.
Zur Verkleinerung wurde 12/2020 und 01/2022 operiert. Nun "tangiert" es schon wieder den Sehnerv und zwei Muskeln (für nach außen und nach oben gucken) und 11/2022 ist die nächste OP vorgesehen.

Meine Idee, während dieser OP solche Jod-125-Seeds einzusetzen, die drinbleiben, könnte evtl.möglich sein, aber nicht in "meiner" Klinik.

Ich habe hier und sonstwo viel darüber gelesen, aber ich schaffe das nicht mehr, in irgendeine entfernt gelegene Klinik zu fahren.

Ich habe seit 1995 so viele OPs an den Augen und den Meningeomen hinter mir, drei Strahlentherapien.

Das hat Spuren vor allem bei meiner Belastbarkeit hinterlassen.

Ich finde es gut, dass die Neurochirurgen auf mein Sehen aufpassen und dass der Radioonkologe eine Bestrahlung einer bereits vorbestrahlten Region konsequent ablehnt.

Ich kann sehen, ich kann fast alles machen, nur viel kürzer. Ich kann schreiben und das ist mir sehr wichtig.

Aber wie oft kann man dieselbe Stelle noch operieren???

"Ich habe so viel hinter mir, so viel geschafft", sagen mir Ärzte und andere.
Ist das gut und soll mich das dazu bewegen, mich immer weiter behandeln, also am Kopf operieren zu lassen?
Oder ist es irgendwann genug?
Aber was dann?
Ich will doch leben!
Und nur selten geht es mir so wie jetzt, dass ich es aufschreibe.

Mein Papa, mein Bruder, seine Frau, meine Kinder - ich möchte für sie da sein.

Meine Erfahrungen und mein Wissen durch diese bekloppte endlose Krankheit, die ich konsequent kontrollieren und behandeln lasse, aber ansonsten erfolgreich verdränge, hat mir Möglichkeiten geschaffen, anderen zu helfen, auch in der Familie.

Aber sie sind ziemlich gesund und ich stehe auch immer wieder auf und daran haben sie sich gewöhnt oder vielleicht auch nicht, vielleicht machen sie sich große Sorgen und sagen es mir nur nicht. Ich sage es ihnen ja auch nur manchmal. Und dann leben wir einfach, wenn sie hier sind. Die Enkelkinder telefonieren schon mit mir und schreiben die Urlaubskarten selbst. Sie malen und kleben Bilder und ich liebe die drei Fotokakender, die ich jedes Jahr erhalte.

Warum ...

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