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Autor Thema: Meningeom am linken Keilbeinflügel Voerstellung Elke (Betroffene)  (Gelesen 20904 mal)

Offline Elke

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Hallo Omalie,

ich habe heute deinen Eintrag gelesen und  wollte mal nachfragen ob du deine OP schon hattest?
Bzw wie es dir geht?
Ich habe nämlich auch ein Meningnom am linken Keilbeinflügel, es war auch ein Zufallsbefund 2012. Ich muss nun alle Jahre einmal zum MRT zur Kontrolle, den mein Neurochirurg meint wenn er wächst muss er raus :-\ Nun war ich wieder zu meiner Kontrolle und er ist 2 mm gewachsen und ist nun 1,3 cm. Da ich aber keine Beschwerden habe will ich unbedingt noch ein Jahr warten, vielleicht wächst er dann doch nicht mehr!
Operieren soll ich mich in Nürnberg (ist nur 40 km weg) oder München rechts der Isar lassen.
Was meint ihr, soll ich mich operieren lassen obwohl sonst alles ok ist?

Liebe Grüße
Elke
« Letzte Änderung: 14. Oktober 2015, 22:16:33 von Mike »

Offline KaSy

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Meningeom am linken Keilbeinflügel Voerstellung Elke (Betroffene)
« Antwort #1 am: 13. Oktober 2015, 22:38:36 »
Liebe Elke,

Du hast Deine besorgte Frage an omalie gestellt, die scheinbar das Forum bereits wieder verlassen hat, denn sie wird forumintern als "Gast" bezeichnet. Womöglich schaut sie nicht mehr in dieses Forum. Eventuell machst Du sogar ein eigenes Thema im Meningeom-Bereich auf.
Jedenfalls begrüße ich Dich deswegen hier.

Du schreibst, dass Du seit 2012 weißt, dass Du ein Meningeom hast, das jedoch erst operiert werden soll, wenn es ein Wachstum zeigen sollte.

Nun ist es gewachsen.

Aber Du zögerst, weil Du nichts merkst, was durch das Meningeom verursacht sein könnte.

Du hoffst darauf, dass sich in einem Jahr zeigen wird, dass es vielleicht nicht mehr wächst.

Ich fürchte, dass diese Hoffnung nicht erfüllt werden wird. Aus welchem Grund sollte ein Meningeom, das längere Zeit etwa 1 cm klein/groß war und nun um 2 mm gewachsen ist, sein Wachstum jetzt wieder einstellen? Da haben sich Zellen unkontrolliert geteilt. Sicher bereits im vergangenen Beobachtungszeitraum, ohne dass ein Größenwachstum sichtbar wurde. Es sind mehr Zellen geworden, die sich unkontrolliert teilen und nun ist das Meningeom sichtbar größer geworden. Mittlerweile sind es also noch mehr Zellen geworden, die ganz bestimmt nicht "daran denken", einfach wieder "einzuschlafen".

Dein Neurochirurg hatte Recht mit der Empfehlung abzuwarten, ob es wächst, denn tatsächlich gibt es Tumoren, die irgendwann entstanden sind und aus irgendwelchen Gründen nicht weitergewachsen sind. Man kann sie dann als abgestorben bezeichnen und wenn sie operiert werden, stellen die Neurochirurgen fest, dass sie verkalkt sind. Die Neurochirurgen haben gelernt, dass man in diesen Fällen auf das Operationsrisiko verzichten sollte und tendieren deshalb zum Abwarten, auch "Wait-and-see", also warten und regelmäßig kontrollieren, genannt.

Dein Meningeom hat sich leider für das Wachsen entschieden. Auch wenn Du nichts davon merkst. Aber gerade das ist ja das Heimtückische an den Tumoren, egal wo sie auftreten. Sie wachsen heimlich und unbemerkt und wenn man ihre Folgen bemerkt, dann sind sie bereits in einem Stadium, wo sie dabei sind ernste und eventuell nicht mehr rückgängig zu machende Schäden zu verursachen. Gerade deshalb gibt es doch die Vorsorgeuntersuchungen für Krebsarten, wo dies möglich ist.

Du hast jetzt die Chance, weil Du weißt, dass Du ein wachsendes Meningeom hast, dass Du die weitere Vorgehensweise mit Deinem Neurochirurgen planen kannst. Ich weiß nicht, was er gesagt hat. Aber ich selbst habe es von meinem so formuliert bekommen: Man sollte es lieber jetzt operieren, bevor es Schäden verursachen kann.

Es geht jetzt nicht darum, übereilt zu handeln, aber ein Jahr zu warten, das halte ich für "Augen vor der Gefahr verschließen".

Ja, die OP hat Risiken wie jede OP und am Kopf sind es ganz sicher besondere.
Aber die Risiken werden nicht kleiner, wenn das Meningeom größer wird.


Ich bitte Dich, sieh den Tatsachen ins Auge, sprich sorgfältig mit Deinem Neurochirurgen, am besten in Begleitung und mit einem Fragezettel auf dem Tisch. Hier im Forum sind wir auch gern für Dich da, "nur" als Laien, aber als erfahrene Betroffene bzw. Angehörige.

Bitte schreib uns, wie es weitergeht.

KaSy
(Meningeom-Betroffene)

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Offline TinaF

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Meningeom am linken Keilbeinflügel Voerstellung Elke (Betroffene)
« Antwort #2 am: 14. Oktober 2015, 08:20:08 »
Liebe Elke,

auch von mir ein herzliches Willkommen in unserem Forum.

Du hast sicherlich seit 2012 immer mit der Hoffnung gelebt, dass dein Meningeom nicht wächst und nachdem das ein paar Jahre funktioniert hat, hat das Ding jetzt doch entschieden, sich zu vergrößern. Hat dein Neurochirurg aufgrund des Wachstums dir aktuell zur OP geraten oder warst du nur beim Radiologen (MRT)?

Wie KaSy dir schon geschrieben hat, ist es immer besser ein Meningeom zu entfernen, bevor es Schäden anrichtet. Und meist ist die OP auch besser durchzuführen, wenn der Tumor noch klein ist. Hat der Tumor bereits Schäden angerichtet, ist es wahrscheinlicher, dass du auch nach der OP größere Probleme hast. Ich schreibe das alles als medizinischer Laie, aufgrund meiner eigenen Erfahrungen und all der Erfahrungen, die ich im Laufe der Jahre mit anderen Betroffenen gesammelt habe.

Mein Meningeom hatte einen Durchmesser von 5 cm, war links-frontal, also im Stirnbereich und wurde vor über sechs Jahren im Nürnberger Südklinikum entfernt. Die dortige Neurochirurgie kann ich uneingeschränkt empfehlen, von der Unterbringung über das Pflegepersonal bis hin zu den Ärzten und insbesondere Prof. Steiner. Wenn Nürnberg also in Betracht kommt, dann vereinbare doch einen Termin in der neurochirurgischen Ambulanz, nimm alle MRT-Aufnahmen mit und noch eine Person deines Vertrauens und hör dir an, was man dir dort zu sagen hat. Außerdem gewinnst du dann gleich einen ersten Eindruck.

Ich kann nicht beurteilen, ob dein Meningeom weiterwachsen wird, ich kann auch nicht sagen, ob es bereits Schäden angerichtet hat oder dies noch machen wird. Aber wenn ein NC der Meinung ist, dass es raus muss, dann kannst du davon ausgehen, dass es auch so ist. Natürlich kannst du dir eine Zweitmeinung einholen, das Recht dazu hast du. Sollte die Meinung deines NC bestätigt werden, dann kannst du dich vielleicht leichter für eine OP entscheiden. Sollte ein zweiter NC der Meinung sein, du könntest noch warten, dann hast du ein Problem, denn dann musst du aufgrund zweier gegensätzlicher Meinungen eine Entscheidung treffen. Alles schon mal da gewesen...

Solltest du noch Fragen haben, immer her damit, wir werden auf jeden Fall versuchen, dir so gut wie möglich zu helfen.

LG TinaF
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Offline krimi

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Meningeom am linken Keilbeinflügel Voerstellung Elke (Betroffene)
« Antwort #3 am: 14. Oktober 2015, 11:03:59 »
Hallo Elke,

willkommen in diesem Forum, der virtuellen Selbsthilfegruppe.

Du schreibst, dass die Diagnose Meningeom ein Zufallsbefund war. So war es auch bei mir. Nur saß es an einer anderen Stelle und musste entfernt werden, weil es epileptische Anfälle auslöste.

Ich kann und möchte dir jetzt nicht sagen „lass es operieren“ oder „warte noch mit der OP“. Das ist eine Entscheidung, die du am besten mit deinem Neurochirurgen fällst. Du kannst auch noch in einer anderen Klinik einen Termin machen und dich dort beraten lassen.

Schreibe dir deine Fragen auf, die wichtig für dich sind, wie z.B. ‚Welcher Schaden kann entstehen, wenn ich noch warte?‘
Meningeome wachsen in der Regel sehr langsam. Manche kontinuierlich, andere legen zwischendurch eine Pause ein, um dann einen Schub zu haben. Und es gibt auch welche die das Wachstum einstellen.
Der Neurochirurg hat sich etwas dabei gedacht, wenn er das Abwarten empfahl. Also ist es gut mit ihm darüber zu sprechen.

Hier zu schreiben und über deine Ängste/Sorgen zu sprechen ist eine gute Möglichkeit mit dieser Diagnose umzugehen. Obwohl ich denke, dass du für dich schon einen guten Weg gefunden hast, denn du weißt bereits seit 2012 von deinem Mitbewohner.

Ich wünsche dir alles Gute.
krimi
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Offline Bluebird

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Meningeom am linken Keilbeinflügel Voerstellung Elke (Betroffene)
« Antwort #4 am: 14. Oktober 2015, 14:23:52 »
Hallo Elke,

ich möchte nur kurz die bereits ausführlichen Informationen ergänzen:
man kann tatsächlich davon ausgehen, dass ein Meningeom mit Wachstumstendenz auch zukünftig an
Größe zunehmen wird, so erklärte es mir ein Neurochirurg. Nur ein Bruchteil der gutartigen Meningeome stellt das Wachstum endgültig ein.
Ich bin ziemlich sicher, dass jeder andere Neurochirurg in jeder anderen Neurochirurgischen Fachklinik Dir bei einem wachsenden Meningeom zur OP raten wird. Manchmal...so wie bei mir...folgt dann der Zusatz "ohne Eile, ohne Dringlichkeit". Dann fällt die Entscheidung besonders schwer, ich zögere schon sehr lange, mein Falxmeningeom frontobasal links mikrochirurgisch entfernen zu lassen.

Darum würde ich an Deiner Stelle nachdrücklich fragen, wie eilig die OP ist bzw. wann der Tumor nach Meinung der NC spätestens raus sein sollte.

Ich wünsche Dir ein gutes Händchen bei dieser Entscheidung.

Gruß
Bluebird
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Offline Elke

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Meningeom am linken Keilbeinflügel Voerstellung Elke (Betroffene)
« Antwort #5 am: 14. Oktober 2015, 14:45:24 »
Vielen Dank für eure netten und hilfreichen Kommentare  :)
Natürlich hat mein NC gesagt dass er es vertreten kann, dass ich noch ein Jahr warte, aber ich hab ein schlechtes Alter für diese Art von Menignome, dh in den Wechseljahren wächst er sehr gerne und entsteht auch in diesen.
Meine Angst ist ja vor dem Eingriff, dass was schiefgehen könnte,bzw ich es garnicht überleben könnte!
Mein NC sagte auch dass der Eingriff umso leichter sei umso kleiner der Tumor ist. Ich fühle mich auch gut beraten bei ihm und er redet auch nicht um den heißen Brei herum, sondern hat mir schon bei seinem ersten Besuch gesagt dass ich um eine OP auf Dauer nicht herum komme! Und ich mich mit dem Gedanken da dran anfreunden soll.
Ich denke am Kopf ist immer ein sehr hohes Risiko dass was schief geht....und dann ist halt der Gedanke dass es mir mom so gut geht.... ich laufe jeden Tag 4 km  (ist bissl eine Sucht ;) ) Mein NC sagte dass man da wochenlang nach der OP sich nicht anstrengen darf.
Also dass ich das Jahr jetzt noch abwarte steht für mich fest, auch  wenn meine Töchter schimpfen, aber durch das, dass ich dafür das OK meines NC habe, kann ich mit meiner Entscheidung auch leben.
Ich wäre sehr froh wenn ich es im Südklinikum machen lassen könnte, wäre keine so große Fahrerei. :'(

Liebste Grüße aus Franken

Elke
« Letzte Änderung: 14. Oktober 2015, 22:15:45 von Mike »

Offline KaSy

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Meningeom am linken Keilbeinflügel Voerstellung Elke (Betroffene)
« Antwort #6 am: 14. Oktober 2015, 21:39:44 »
Liebe Elke,

ich lese aus Deinem letzten Eintrag heraus, dass Du vor allem drei Ängste beschreibst, die Dich dazu bewegen, mit der OP noch ein Jahr zu warten, obwohl, Dein NC ähnlich argumentierte wie wir.

1. Das eine ist die Gefahr, die OP überhaupt und wenn, dann nur mit gravierenden Schäden zu überleben.

Natürlich könnte das eintreten, aber wir hier haben von derart vielen Meningeom-Betroffenen gehört, die die OP gut bis sehr gut überstehen und nach einigen Monaten ihr normales Leben wieder aufnehmen. Meningeome gehören zu den häufigsten Tumoren im Kopf und die Neurochirurgen können dadurch auf hohe Erfahrungswerte verweisen. Es gibt derart gute und stets verbesserte OP-Methoden, die derartige Gefahren immer mehr verringern. Hast Du mit Deinem NC über diese Angst gesprochen? Wie hoch schätzt er wirklich dieses Risiko ein? Jetzt ... und später? Denn - wie Du schreibst - es wird operiert werden.

2. Du schreibst, dass das Risiko für das Auftreten von Meningeomen in Deinem Alter wegen der Wechseljahre höher ist.
Statistisch ist das richtig. In einem Teil der Meningeome finden sich bestimmte Hormone, die vermutlich deren Wachstum beeinflussen. Das kann auf Dich zutreffen, muss aber nicht. Was Du mit dieser Aussage mitteilen möchtest, weiß ich nicht. Denn es ist nicht zwangsläufig zu erwarten, dass Dein Meningeom nach den Wechseljahren sein Wachstum einstellen wird. Darüber solltest Du auch dringend mit dem NC reden. Ich meine, dass Du womöglich auf eine Hoffnung setzt, die nicht realistisch ist.

3. Du schreibst, dass Du derzeit täglich sportlich sehr aktiv bist und Du Dich nach Aussage Deines NC nach einer Meningeom-OP wochenlang nicht anstrengen darfst.
Wochenlang stimmt dafür, dass Du so lange oder länger benötigen könntest, bis Du wieder körperlich und psychisch so fit wie vor der OP bist. Das bedeutet aber nicht, dass Du Dich nicht wieder körperlich anstrengen darfst, wenn Du Dich selbst dazu in der Lage fühlst. Nach einer Meningeom-OP ist man üblicherweise ein bis zwei Wochen im Krankenhaus. Bereits wenige Stunden nach der OP wirst Du - zunächst in Begleitung - aufstehen. Und ab dann bewegst Du Dich so viel Du willst. Die Ärzte werden Dich nicht bremsen! Mit Deinen 4km-Läufen hast Du die besten Voraussetzungen, sehr schnell körperlich wieder auf die Beine zu kommen. Die psychische Verarbeitung kann länger dauern. Auch Belastungsgrenzen wirst Du spüren, die Dich aber von Woche zu Woche weniger einschränken werden. Viele gehen nach der OP zur Anschlussheilbehandlung in eine REHA-Klinik (diese steht Dir zu!), wo sie sich ganz auf sich besinnen können. Dort wird jede Menge Sport angeboten, an Geräten, draußen, allein, in Gruppen und was Du in den ungeplanten Stunden tust - lauf doch Deine 4 km!
Ich würde an Deiner Stelle auch diese Frage noch einmal dem NC stellen, ob Du Dich wirklich wochenlang nicht anstrengen darfst.
Meine eigenen Erfahrungen nach 4 OP und Bestrahlungen sagen etwas ganz anderes. Mir sagte jeder Arzt, ich dürfe alles machen, jeden Sport, ohne Einschränkung. (Naja, Kopf runter ist zunächst nicht so gut.) Die freuen sich über jegliche Aktivität!


Ich will Dich mit diesen Aussagen nicht zu einer OP drängen, aber Ängste nehmen, die in einem Jahr immer noch bestehen werden.    

Natürlich kann ich sehr gut nachvollziehen, dass Du Deine momentane glückliche Wohlfühlsituation weiter genießen möchtest und wünsche es Dir sehr.

Ich wünsche Dir aber auch, dass Du den richtiges Zeitpunkt nicht verpasst.

KaSy
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Offline Elke

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Re:Meningeom am linken Keilbeinflügel Voerstellung Elke (Betroffene)
« Antwort #7 am: 14. Oktober 2015, 23:00:47 »
Danke KaSy für deine mutmachenden ,aufbauenden Worte und ich glaube auch dass du verstehst um was es mir geht! Was die Zukunft bringt weiß man nicht, aber ich muss mich wohl nächstes Jahr wirklich damit auseinander setzen, dieses Jahr gibt mir ja mein Neurochirurg.
Ich bin Modeschneiderin und arbeite ganztags....es ist also keine schwere körperliche Arbeit, wie lange werde ich wohl ausfallen, wenn alles gut geht?
Werden die Haare ganz abrasiert?

Liebe Grüße
Elke

Offline krimi

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Re:Meningeom am linken Keilbeinflügel Voerstellung Elke (Betroffene)
« Antwort #8 am: 15. Oktober 2015, 07:22:16 »
Hallo Elke,

wie lange du nach der OP ausfallen wirst, kann man so pauschal nicht sagen.
Das ist bei jedem anders. Da du durch dein Laufen körperlich recht fit bist, hast du gute Chancen recht schnell wieder fit zu sein.
Angebracht ist es nach der OP eine Anschlussheilbehandlung (AHB) zu machen. In dieser AHB kannst du recht schnell herausfinden ob du Defizite hast. Wenn ja, wo sie liegen und dort gleich daran arbeiten. An evtl. kognitiven wie auch körperlichen Defiziten.

Die meisten fühlen sich nach der OP recht schnell fit, in der Klinik. Zuhause bemerkt man dann doch, dass einem schnell die Puste ausgeht.
Nach meiner OP hatte ich eine AHB von sechs Wochen und das war für mich auch gut so. U.a. hatte ich dort in der Klinik auch viel Sport.
Meine Arbeit nahm ich nach fast drei Monaten mit einer beruflichen Wiedereingliederung auf. Also auch da ein Schritt für Schritt Vorgehen.

Was das Abrasieren der Haare betrifft, wird in der Regel nur soviel rasiert wie für die OP notwendig ist.
Die Rasur war bei mir 2 cm breit über die gesamte Länge des Schnitts.
In manchen Kliniken wird auch etwas mehr rasiert. Dazu fragst du am besten den NC bei eurem nächsten Gespräch.

Viele Grüße
krimi
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline KaSy

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Re:Meningeom am linken Keilbeinflügel Voerstellung Elke (Betroffene)
« Antwort #9 am: 15. Oktober 2015, 17:39:13 »
Liebe Elke,
es gibt einige Betroffene, die sich bereits vor der OP ihre Haare abschneiden lassen. Tu das nicht! Es kommt ganz auf die Stelle an, von der der Zugang zum Tumor erfolgt. Normalerweise werden die Haare erst während der Narkose genau nur dort abrasiert, wo es für die OP erforderlich ist. Solltest Du die kalte Jahreszeit für den OP-Termin aussuchen, sind Mützen für draußen richtig. Bei Bedarf zahlt die Krankenkasse aber auch einen Haarersatz, den Du am besten vorher auswählst, wenn Deine Originalfrisur noch sichtbar ist.
Mit einigen Monaten Arbeitsausfall wirst Du rechnen müssen. Ein langsamer Wiedereinstieg in Deinen Beruf ist dann günstig.
Du wirst es schaffen!
KaSy
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Offline krimi

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Re:Meningeom am linken Keilbeinflügel Voerstellung Elke (Betroffene)
« Antwort #10 am: 15. Oktober 2015, 18:57:29 »
Hallo Elke ,

wenn dein Bild hier aktuell ist, dann hatte ich damals bei meiner OP ungefähr dieselbe Haarlänge.
Der NC hat bei mir den Schnitt so gut gemacht, dass die vorhandenen Haare den Schnitt, die Narbe gut verdeckten.

Was ein Haarersatzteil betrifft, da bin ich mir nicht sicher, ob die KK da immer zahlt. Erkundige dich am besten vorher.
Und außerdem ist es oft genug so, dass bereits die ersten Haare schon wieder sprießen wenn die Fäden gezogen werden.

Bis dahin hast du aber noch viel Zeit zum überlegen.

Viele Grüße
krimi
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Offline probastel

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Re:Meningeom am linken Keilbeinflügel Voerstellung Elke (Betroffene)
« Antwort #11 am: 16. Oktober 2015, 17:50:14 »
Hallo Elke,

das Gehirn ist ein sehr plastisches Organ. Es kann Beeinträchtigung, die langsam vor sich gehen wie zum Beispiel die Einengung durch ein langsam wachsendes Meningeom, lange kompensieren. Irgendwann ist diese Grenze aber überschritten und dann zeigen sich die Symptome. Wenn Du also Symptome hast, dann hat das Gehirn auch schon eine Schädigung erfahren, die es nicht mehr kompensieren kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass Dir die Symptome nach der OP erhalten bleiben ist relativ hoch. SNatürlich können sich die Symptome nach erfolgter OP auch wieder zurückbilden, müssen sie aber nicht unbedingt - keiner zwingt sie...

Noch etwas zum Thema Nebenwirkungen. Ich ging zum Arzt, weil ich Aussetzer im rechten Fuß hatte, die sich kontinuierlich steigerten. Ansonsten dachte ich, ich hätte keine Nebenwirkungen... Erst nach der OP wusste ich, wie sich eine "beschwerdefreier" Kopf anfühlt. Ich hatte mich daran gewöhnt. Klingt bescheuert, ist aber so. So hatte ich mich daran gewöhnt, dass ich nach ein paar Kniebeugen Kopfschmerzen bekam - ich dachte ich würde falsch Atmen. Jetzt nach der OP weiß ich, dass es ist nicht an meiner Atemtechnik lag, es war mein Meningeom, das für die Kopfschmerzen sorgte. Von solchen nicht erkannten Symptomen hatte ich einige - jetzt sind sie (fast) alle weg (bis auf den ein wenig tauben Fuß).

Hätte ich von meinem Meningeom erfahren bevor mich meine Symptome zum Arzt trieben, ich hätte es unverzüglich entfernen lassen. OK, bei mir lag meine Meningeom oben auf dem Hirn auf und war leicht zu operieren, Deines liegt leider "unter" dem Gehirn, hier Zugänge sind nicht ganz so einfach wie bei mir und unter dem Gehirn ist auch mehr los (mehr Nerven etc.). Aber genau das ist der Grund warum Du nicht lange warten solltest, je größer so ein Bursche ist, um so schwerer wird auch die OP. Je schwerer die OP wird, umso höher ist das Risiko sich OP bedingte Nebnwirkungen einzufangen. -> Also raus mit allem was keine Miete zahlt!

Fazit: Ab und an sollten Mütter auch mal auf die Kinder hören. Ab und an schimpfen sie nicht ohne Grund. Stell mir mal einen Kontakt zu Deinen Kindern her, damit ich sie entsprechend impfen kann! ;)

Du fragtest nach den "Nebenwirkungen" einer OP. Ja, es ist sehr beunruhigend sich am im Kopf operieren zu lassen. Es ist ja kein Finger, den man im Zweifel auch amputieren kann...
Aber wie schon bereits von meinen Leidensgenossinnen geschrieben, wir im Forum haben noch nie von einer verunglückten HirnOP innerhalb dieses Forums gelesen. Die Chancen, dass Du hier den Anfang machst stehen also denkbar schlecht.  ;) Natürlich möchte ich das Risiko nicht wegdiskutieren, es ist definitiv da - und damals bei meiner ersten Hirn OP habe ich mir auch lange lange Gedanken über das Thema gemacht. Bei meiner zweiten OP bin ich allerdings dann sehr locker an die Sache rangegangen, obwohl im Nachhinein betrachtet, dass Risiko bei der zweiten OP ungleich höher war. Ich hatte aber gelernt, dass ich mich auf die NCs verlassen kann! Sie sind die besten und genauesten "Handwerker" unter den Ärzten die ich kenne. Zu meinem Leidwesen kenne ich schon einige Chirurgen... Die NCs sind sich des Risikos bewusst und handeln danach.

Zur Frage: Wie schnell wird man wieder Fit? Wann darf / kann ich wieder Sport machen?
Nach der OP solltest Du eine ruhige Kugel schieben. Auch wenn Du Dich fit wie ein Turnschuh fühlen solltest, so steht noch nicht fest ob der Turnschuh neu, gebraucht oder ausgelatscht ist.

Was will ich damit sagen? Ich fühlte mich nach der OP wirklich fit und dachte ich könnte Bäume ausreißen und habe mir gleich von meinem NC einen Rüffel eingefangen.   ::) Im Nachhinein kann ich sagen, er hatte vollkommen recht. Nach einem rund einwöchigem Aufenthalt im Krankenhaus und 1 oder 2 Wochen zu hause (habe ich vergessen, müsste ich tatsächlich nachlesen) bin ich in die Reha gekommen und durfte mich dort langsam und vorsichtig steigern. Am Schluß der Reha durfte ich so richtig Gas geben und brauchte mich nicht mehr um Puls oder Blutdruck kümmern.

Je trainierter und optimistischer Du in die OP gehst, desto schneller wirst Du sie auch "verdauen". Ein ansonsten gesunder Körper, dessen Stoffwechsel durch Sport optimiert wurde, hat mehr Reserven und kann mehr zustetzen als der Körper eines Couchpotato.

Ich war nach der ersten OP in Rekordzeit wieder fit und bin sehr früh wieder arbeiten gegangen, noch bevor die Lohnfortzahlung der Krankenkasse einsetzte. Damals arbeitete ich allerdings noch in einem Biotop für Bekloppte und konnte mir die Arbeit sehr großzügig selbst einteilen. Wenn es nicht ging - auch nicht schlimm. Bei der zweiten OP habe ich mir mehr Zeit nehmen müssen (es war noch eine Bestrahlung nötig). Aber auch nach der zweiten OP war ich schnell wieder fit. Jetzt arbeite ich leider wieder in einem Biotop für Bekloppte, allerdings im negativen Sinn. 50h-Wochen sind keine Seltenheit und am Wochenende die Emails zu lesen, die ich in der Woche nicht schaffte, ist leider normal. Aber und das ist das Positive an der Sache - es geht! Arbeitsleistung und Tempo - kein Unterschied zu den Normalos ohne Hirnop.

Jetzt höre ich mal auf zu texten. Ich muss zum Sport! Ja, auch das geht immer noch!

Beste Grüße
Probastel
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Antoine de Saint-Exupéry

Offline TinaF

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Re:Meningeom am linken Keilbeinflügel Voerstellung Elke (Betroffene)
« Antwort #12 am: 16. Oktober 2015, 17:53:28 »
Hallo Elke,

warum solltest du dich nicht im Südklinikum operieren lassen könne? Auch wenn du noch ein Jahr warten willst, kannst du trotzdem schon mal in der dortigen neurochirurgischen Ambulanz vorstellig werden.

Bei meiner OP ist alles gut gegangen, trotzdem hat es einige Monate gedauert, bis ich wieder arbeiten konnte, das lag aber auch an der Art der Tätigkeit und den Anforderungen. Es gibt auch Kandidaten, die nach wenigen Wochen schon wieder arbeiten können. Wie es bei dir sein wird, kann dir leider keiner vorher sagen.

Und wegen der Haare solltest du dir keine Gedanken machen. Im Normalfall wird nur soviel abrasiert, wie nötig ist. Die Neurochirurgen achten schon darauf, dass man nach der OP so schnell wie möglich wieder normal aussieht.

LG aus Franken nach Franken ;)

TinaF
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Offline Elke

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Re:Meningeom am linken Keilbeinflügel Voerstellung Elke (Betroffene)
« Antwort #13 am: 29. Oktober 2015, 15:03:28 »
Liebe TinaF,

 darf ich fragen wo du her kommst?
und wie bist du auf das südklinikum gekommen?
kann man hier auch private nachrichten versenden?, falls du das nicht öffentlich schreiben möchtest ;)

liebe grüße

elke

Offline TinaF

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Re:Meningeom am linken Keilbeinflügel Voerstellung Elke (Betroffene)
« Antwort #14 am: 29. Oktober 2015, 15:19:11 »
Hallo Elke,

du kannst eine private Nachricht schicken, in dem du auf meinen Namen klickst, darunter erscheint dann: Diesem Mitglied eine Private Mitteilung schicken. Draufklicken und schon geht es los. Wenn du eine Nachricht bekommst, siehst du das ganz oben, bei "Hallo Elke, Sie haben x Nachrichten, x sind neu."

LG TinaF
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