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Autor Thema: Erfahrungen mit WAch OP?  (Gelesen 6902 mal)

Offline Der_Chris87

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Erfahrungen mit WAch OP?
« am: 27. Dezember 2018, 22:03:09 »
Hallo, Ich habe demnächst ein Gespräch bzgl einer Wach OP. Ehrlich gesagt wird mir bei dem Gedanken Schon ganz anders. Aber das Risiko für anschließende Behinderungen soll halt arg sinken. Hat jemand schon damit Erfahrungen gemacht? wie war das so? :o

Offline KaSy

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Antw:Erfahrungen mit WAch OP?
« Antwort #1 am: 28. Dezember 2018, 00:15:02 »
Hallo, Der_Chris87,
leider gibt es hier in der "Suche" keine Beiträge über Wach-OPs und eigene Erfahrungen habe ich auch nicht. Aber ich habe einiges Wissen darüber von Ärzten und Betroffenen, das vielleicht erstmal hilft.

Die OP wird ganz normal mit einer Narkose eingeleitet. Der Neurochirurg beginnt seine Arbeit.
Sobald er an einen Bereich kommt, wo er sich nicht ganz sicher ist, wie weit er Gewebe entfernen darf, ohne Schäden zu verursachen, wird die Narkose unterbrochen.

Da das Gehirn selbst kein Schmerzempfinden hat, soll es auch nicht weh tun. Eigenartig ist es sicher, aber nicht nur für Dich, sondern auch für das OP-Team. Sie sind sich alle dieser besonderen Situation bewusst. Du bist wach und musst bei vollem Bewusstsein sein.

Es wird nun eine weitere Person einbezogen, die Dich (spätestens) am Tag vor der OP kennengelernt hat.
Je nachdem, welche Funktion betroffen sein könnte, hat sie mit Dir gesprochen oder Dich zu Bewegungen aufgefordert und wird nun das Gleiche tun, während die OP fortgeführt wird.
Sobald Du anders als normal reagierst, wird die OP an dieser Stelle im Hirn sofort abgebrochen. Es wird an anderen Stellen weiter versucht, möglichst viel Tumorgewebe zu entfernen, ohne eine Funktionseinschränkung zu riskieren.
Es kann also ein Resttumor verbleiben.

Danach wird die OP unter Narkose fortgesetzt.


Wenn ich von mir ausgehe, hätte ich einer Wach-OP mit Sicherheit zugestimmt, wenn sie für den Bereich nahe dem Sehnerven möglich gewesen wäre. Hier gibt es aber diese Möglichkeit nicht, dass bei der Entfernung von Tumorgewebe eine Sofortreaktion stattfindet.

Mach Dir wie bisher bewusst, dass Du die Chance bekommst, in der bisherigen Lebensqualität weiterleben zu dürfen. Du hast bereits so viel geschafft. Es ist eine recht neue Methode, die es ermöglicht, mehr vom Tumor zu entfernen. Von Dir wird in dieser OP viel verlangt, aber vom Operateur auch!

Ich habe eine enorme Achtung vor den OP-Teams, die Operationen am Gehirn im bewussten Beisein des Patienten durchführen.

Ich wünsche Dir, dass die Vorgespräche Dir mehr Sicherheit bringen und die Wach-OP möglichst angenehm verläuft und in Nachhinein für lange Zeit erfolgreich sein wird.
KaSy

« Letzte Änderung: 28. Dezember 2018, 00:18:03 von KaSy »
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

 



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