HirnTumor-Forum

Autor Thema: Anosmie  (Gelesen 11679 mal)

Offline Pedro

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Anosmie
« am: 06. Januar 2015, 22:23:47 »
Liebe Leute,

Aufgrund einer kürzlich bei mir gestellten Diagnose - welche in Zusammenhang mit dem Meningeom bzw. den Behandlungen stehen soll - möchte ich mich gerne in diesem neuen Thread an euch wenden. Das atypische Meningeom wurde bei mir 2008 diagnostiziert, seither erfolgten zwei OP's und drei Gamma Knife Behandlungen. Die Verlaufskontrolle verlief in den vergangenen Jahren halbwegs stabil, wenngleich aufgrund einer Anfang 2014 erkannten Optikusatrophie ein weiterer chirurgischer Handlungsbedarf bestehen kann.

Seit dem Spätsommer 2014 habe ich eine zunehmende Appetitlosigkeit wahrgenommen, die ich aber zunächst verdrängt habe. Auch der Umstand dass ich in den letzten Monaten knapp zehn Kilo abgenommen habe hatte mich mehr erfreut als besorgt. Erst im Dezember suchte ich einen HNO Facharzt auf, der mir nach einem Riechtest eine Ansomie bescheinigte. Darunter versteht man laut meiner eigenen Recherche einen vollständigen Verlust des Geruchssinnes, dieser wäre aber auch zu 80% für die Wahrnehmung des Geschmackes von Speisen und Getränken verantwortlich. In einem Selbsttest musste ich mir vergegenwärtigen, dass ich tatsächlich auch starke riechende Parfums und dergleichen nicht mehr wahrnehmen würde.

Das Keilbein-Meningeom liege lt. MRT vom März 2014 an der "Frontobasis bzw. der Riechrinne mit einem maximalen Durchmesser von 2,7 cm mit mehreren Ausläufern". Der HNO Facharzt sah wohl durchaus berechtigt die Ursache für die Ansomie in diesem Umstand, meinte dann aber etwas kaltschnäuzig dass dies ohnehin kein Problem wäre "solange ich nicht als Koch arbeiten würde". In diesem Zusammenhang habe ich mir kürzlich das Buch "Wie riecht Leben? Bericht aus einer Welt ohne Gerüche" des österreichischen Journalisten Walter Kohl gekauft, es bislang aber noch nicht gelesen.

Ich werde diesen Umstand im März mit meinem Neurochirurgen anlässlich der nächsten MRT Untersuchung besprechen, ich befürchte aber dass er wenig überrascht sein wird - wenngleich ich selbst mit einer solchen zusätzlichen Diagnose nicht gerechnet und sie sogar wieder fahrlässig verdrängt hatte. Natürlich habe ich im Internet und auch hier auf hirntumor.de nach dem Begriff einer Ansomie geforscht - konnte aber nicht viele Zusammenhänge mit einem Meningeom erkennen. Deswegen möchte ich euch gerne gerne fragen, ob ihr von vergleichbaren Fällen schon gehört habt ...

Ich wünsche euch alles Gute für das neue Jahr 2015.
LG Pedro

Offline Glueckskeks

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Re:Anosmie
« Antwort #1 am: 29. März 2015, 19:35:35 »
Hallo Pedro,
deine Frage bzgl. dem Zusammenhang Anosmie und Meningeom ist jetzt schon eine Weile her, aber ich gehe davon aus, dass Du nach wie vor an Rückmeldungen zum Thema interessiert bist....
Ich selbst bin wegen meinem Geruchsverlust vor 4,5 Jahren zum HNO gegangen, der nach meiner Schilderung, dass ich schon mal einen Schädelbasisbruch hatte und eine Kunststoffplatte eingesetzt ist, mich erst mal zum MRT geschickt hat. Dabei ist mein Meningeom entdeckt worden. Die Ärzte haben mir nachher versichert, dass mein Meningeom nicht ausschlaggebend war für die Anosmie, da es zwar in der Nähe des Riechnerves gesessen hätte, diesen aber nicht beeinflusst hat.
Ich hatte ca 4 Jahre vor der Diagnose des HNO nur schleichend bemerkt, dass ich nicht mehr riechen kann. Da die Meningeom Op dann erst mal wichtiger war, habe ich eine eventuell mögliche Therapie der Anosmie erst mal hinten an gestellt.
Jetzt habe ich aber eine sehr interessante Sendung im Radio zum Thema gehört, die Du hier http://www.br.de/radio/bayern2/wissen/iq-wissenschaft-und-forschung/mensch/riechstoerungen-diagnose-therapie100.html im Netz nachhören und lesen kannst. Daraufhin habe ich nun einen Termin der Riechsprechstunde in München Großhadern vereinbart und bin gespannt, ob mir da weitergeholfen werden kann.
LG vom Glückskeks

Offline Pedro

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Re:Anosmie
« Antwort #2 am: 29. März 2015, 21:05:39 »
Vielen DANK für die Infos, liebe Glückskeks.
Ich habe mir die Doku soeben angehört. Es ist für Laien kaum zu glauben, welch komplexe Vorgänge für unseren Geruchssinn verantwortlich sind. Und so lange alles passt realisiert man das kaum ...

An meiner Situation hat sich nichts geändert, ich habe auch bisher keine weiteren Schritte gesetzt um die Ursache für die Anosmie herauszufinden. Am 14. April bin ich mit dem aktuellen MRT beim NC, da möchte ich dieses Thema auch ansprechen. Ich erwarte mir zumindest eine Aussage, ob das Meningeom die Riechnnerven bei mir beeinflussen könne.

LG Pedro


Offline Engelchen

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Re:Anosmie
« Antwort #3 am: 18. Juni 2015, 17:22:18 »
Hallo Pedro,

seit meiner Meningeom-Op 2010 leide ich an einer Anosmie....mein Tumor lag direkt am Riechnerv und verdrängte diesen bereits. Zudem wurde der Riechnerv auch bei der OP in Mitleidenschaft gezogen.

Es wird einem erst klar, was es bedeutet riechen und damit auch schmecken zu können, wenn man es verloren hat.

Bei mir hat sich im Verlauf der letzten Jahre nichts verändert und mittlerweile kann ich es akzeptieren.

Viele Grüße Engelchen

 



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