HirnTumor-Forum

Autor Thema: ist es das wert?....  (Gelesen 11394 mal)

Offline enola2

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ist es das wert?....
« am: 28. Juli 2013, 19:56:45 »
so meine lieben! melde mich mal,
die hitze tut mir ja so gar nicht gut... der druck im kopf, die schmerzen aber das kennt ihr ja

ich hab ein andres problem ich habe ja im november wieder angefangen zu arbeiten zwar nur 20 std..frei einteilbar aber doch immerhin

nun merk ich aber dass ich die letzten monate(2-3) vieles an beschwerden versucht habe zu verdrängen
die augenprobleme, die verstärkte epilepsie... seit ca 4 wochen 2-3x pro woche sensible anfälle, die kopfschmerzen, die erschöpfung

ich geh zb 3 std arbeiten und geh dann schlafen, ich mach nichts andres mehr ein paar std arbeiten dann liegen gehen, ich geh nicht mehr ´raus -ausser mit den hunden mal-nichts bin zu erledigt, müde,müde im kopf, kann dann kauzm denken,m habe probleme zu reden/ sätze zu finden -- bin müde... und nein ich bin nicht schlecht drauf depressiv etc

ich frage mich ernsthaft ob es das wert ist ob das leben nicht andres zu bieten hat ...
 
ich denke ich werde wieder aufhören zu arbeiten ja 1x oder 2x die woche ein vormittag arbeiten., das schaff ich  -und kann dann auch noch ein halbwegs normales leben führen

ich hab aber ein schlechtes gewissen weil ich den job bei der tierärztin liebe und dort auch wichtig bin aber es geht nicht..... >:(

blöd, ich hab versucht diese hirntumorgeschichte zu verdrängen, zu ignorieren ... tja nur es funktioniert nicht

heisse grüße aus wien
claudia :)
« Letzte Änderung: 28. Juli 2013, 20:21:31 von enola2 »

Offline haijaa

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Re:ist es das wert?....
« Antwort #1 am: 28. Juli 2013, 20:30:34 »
Liebe enola,

ich geh zb 3 std arbeiten und geh dann schlafen ich mach nichts abndres mehr ein paar std arbeiten dann liegen gehen, ich geh nicht mehr ´raus nichts bin zu erledigt... und nein ich bin nicht schlecht drauf depressiv etc

das was du beschreibst kenne ich gut... ich wurde vor 11 Jahren an einem Meningeom rechtsfrontal mit Falx und Sinus sagitalis Beteiligung operiert.. auch ich habe versucht wieder zu arbeiten... und nach 1,25 Jahren, dann die Rente beantragt... und langsam ausprobiert was geht und ..."was mein Herz erfreut und wärmt" diese Formulierung "kam" mir mal bei einem Spaziergang
... und sie war und ist ein Gradmesser noch heute...

obwohl es auch nicht leicht ist, weil alle Leute fragen, was "man arbeitet"... und es sich oft anfühlte, als gehöre "man" nicht mehr dazu
... doch irgendwann hatte ich einen Minijob und den habe ich je nach gesellschaftlichen "Event" als Job verkauft, es fragt ja niemand wieviel Stunden ich arbeite... inzwischen kann ich dazu stehen, sage dass ich Rente beziehe und dazuverdiene...

wenn ich das richtig gelesen habe hast du den Wechsel von der Selbstständigkeit hin zu deinem jetzigen Job, auch geschafft...
Veränderung ist schwer, ich weiss...
"den Weg von der Furcht vor Veränderung hin zur Freiheit neuer Handlungsperspektiven gemeinsam zu beschreiten..." so benannte mal eine Psychotherapeutin im Internet ihr Angebot... das fand ich richtig passend und mutmachend und ja , alleine, ist das doppelt schwer, bis unmöglich...
hoffe du findest hier und "anderswo" Unterstützung...
lg haijaa

Offline frauypsilon

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Re:ist es das wert?....
« Antwort #2 am: 29. Juli 2013, 15:09:34 »
Liebe Enola,

auch ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen. Bin seit aufgrund starker Migräneanfälle schwerbehindert und seit fast drei Jahren nicht arbeitsfähig und zu Hause. Kriege leider keine Rente, weil mir Zeiten fehlen.

Und nun habe ich seit März noch die Diagnose Konvexitätsmeningeom und gehöre derzeit der wait-and-see Fraktion an.

Auch ich kämpfe gegen mein schlechtes Gewissen und die Äußerungen meiner Umgebung, ein paar Stunden wirst du ja wohl schaffen.... Wie, du gehst nicht arbeiten? Hast du es gut... Ich sage dann immer: "ich würde lieber gesund sein und arbeiten gehen".

Du schreibst:. "ich frage mich ernsthaft ob es das wert ist ob das leben nicht andres zu bieten hat ".

Nein, es ist das nicht wert und ja, das Leben hat noch anderes zu bieten. Es ist sicher eine Art, Selbstbestätigung über die Arbeit zu erhalten, aber wer nur und ausschließlich daraus seine Bestätigung bekommt, ist im Grunde ein armer Mensch.

So sortiere ich mein Leben und meinen Freundeskreis neu, gucke mich viel im Forum um, lese Bücher zum Thema Glück und Zufriedenheit und orientiere mich.

Es kann nicht sein, dass deine ganzen Reserven für die Arbeit draufgehen, so gern du diese auch machst. Vielleicht kannst du ja eine ehrenamtliche Arbeit im Tierschutz finden, wo du noch freier in der Zeiteinteilung und -menge bist, die du investieren kannst.

Guck, dass du das tust, was dir gut tut, hör auf deinen Bauch. Daran arbeite ich auch immer noch.

Ich wünsche dir auch ganz viel Unterstützung, den Mut, andere Wege zu gehen und Entscheidungen zu treffen, die nicht unbedingt dem Zeitgeist entsprechen. Ich denke immer daran, dass vor nicht allzu langer Zeit die Frauen schief angesehen wurden, die arbeiten gingen und heute ist es umgekehrt.

Also machen wir das, was uns gut tut und nicht das, was "man" von uns erwartet.

Ich wünsche dir Kraft und Lebensfreude,
frauypsilon

"Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende..." (Oscar Wilde)

Offline enie_ledam

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Re:ist es das wert?....
« Antwort #3 am: 29. Juli 2013, 18:31:43 »
hi,

vielleicht noch ein aar Stunden runtergehen? Ich hatte das direkt nach 1 Monat das ich nur schlafen und arbeiten war. Habe dann die Widereingiederung abgebrochen, allerdings war es ca. 4 Monate später in der Reha auch nicht besser, also guck mal wann du es schaffst. Hast du vorher dein "Freizeitleben" ausgefüllt und hattest dann noch langeweile? Das ist jetzt mein Ziel, wenn das klappt dann wieder mehr auf Arbeit konzentrieren und nicht andersrum. Ich muss zwar demnächst 3 Stunden dazuverdienen aber ich hoffe das das besser wird wegen einer Medikamentem anpassung.

Hoffe das wird besser..
Man kann nicht alles mit seinen Willen erreichen, aber man sollte wollen was man erreichen kann.

Offline enola2

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Re:ist es das wert?....
« Antwort #4 am: 29. Juli 2013, 23:04:46 »
hello nein langweilig war mir nie! ich hatte zeit für mich habe lange spaziergänge mit den hunden gemacht hab mic ausgeruht wenn der körper das verlangt hat und hatte kraft auch mal wegzugehen..
jetzt ZWINGE ich mich dazu, schiebe beschwerden weg DAMIT ich zeit zum leben/erleben habe
 das ist definitiv der falsche weg.... auch wenn ich noch so gerne arbeite aber dieser sch. tumor hat mir eh fast alles genommen und monate meines lebens sind verloren.....
hmmmm...grübelgrübelundamkopfkratz ???

Offline KaSy

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Re:ist es das wert?....
« Antwort #5 am: 30. Juli 2013, 00:33:44 »
Liebe enola2,

hör mal auf das "Kücken" enie_ledam, sie hat verstanden, dass man erst mal zu Hause richtig gut klarkommen und dann noch Langeweile haben muss, ehe man daran denken sollte, wieder eine Arbeit voll auszufüllen. Und sie ist nicht halb so alt wie Du.
Das soll kein Vorwurf sein.
Mehr als drei Jahre plagst Du Dich mit all diesen bekloppten Folgen herum und bist ungeduldig. Wer von uns ist das nicht. Wer von uns würde nicht lieber arbeiten als wegen des HT ausruhen zu müssen.
Aber Du kannst es nicht erzwingen!
Gönne Dir Ruhe so oft es geht, häufiger am Tage. Sammle Kraft für die schönen Dinge des Lebens. Die müssen Platz in Deinen Tagen und Wochen finden, und wenn es nur für einige Viertelstündchen ist. Diesen Ausgleich brauchst Du für die Arbeit. Und wenn Du diese Genuß- und die Ruhezeiten ausreichend hast, dann gelingt Dir auch die Arbeit belastungsfreier.
Geh es langsam an.
KaSy 
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline Bluebird

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Re:ist es das wert?....
« Antwort #6 am: 30. Juli 2013, 10:06:06 »

Hallo,

ich kann enola schon gut verstehen, bin selbst frühverrentet wegen verschiedener Erkrankungen.
Wenn ich tagsüber unterwegs bin, treffe ich ausschließlich ebenfalls auf Rentner, Arbeitslose, Hausfrauen usw. Das will ich nicht negativ bewerten, aber wenn man noch jung ist oder sich jung genug fühlt, mitten im Leben zu stehen, dann wünscht man sich ein anderes Umfeld, das der Arbeitskollegen und aktiven Freunde und Bekannten eben. Klar, es ist schön, Zeit für sich zu haben, den Gänseblümchen beim Wachsen zuzusehen, befriedigen tut es einen bis dato aktiven Menschen auf Dauer aber nicht. Wer da Gegenteiliges erzählt, macht sich m.E. selbst etwas vor.
Heimarbeit bzw. zeitlich frei einteilbare Telearbeit vom heimischen Computer aus wäre eine Möglichkeit, sich beruflich zu betätigen. Natürlich müssen auch da Konzentrations- und Merkfähigkeit intakt sein.
Ich könnte mir vorstellen, dass es vielleicht doch die Chance gibt, an nur ein oder zwei Vor- oder Nachmittagen einige Stunden einer Tätigkeit nachzugehen, soviel, wie eben geht. Da wird finanziell möglicherweise nicht viel bei rumkommen, aber darauf sollte nicht das Hauptaugenmerk gerichtet sein.
Aktiv sein unter Berücksichtigung der eigenen Befindlichkeiten trägt sicher auch zum persönlichen Wohlbefinden und zum Selbstbewusstsein bei.

LG
Bluebird
« Letzte Änderung: 30. Juli 2013, 10:07:37 von Bluebird »
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

Offline frauypsilon

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Re:ist es das wert?....
« Antwort #7 am: 30. Juli 2013, 13:27:37 »
Hallo,

ich verstehe all eure Seiten und kasy hat recht, man muss zuerst lernen, zu Hause richtig gut klarzukommen, dass schaffe ich auch nicht immer. An Tagen, wo es gelingt, und man schöne -kleine und große Dinge- gesehen, getan, erlebt hat, geht es einem besser und man kommt ganz gut klar.

An anderen Tagen ist man traurig und fühlt sich etwas nutzlos. Mit der Heimarbeit oder stundenweisen Arbeit, bluebird, ist das so eine Sache. Ich kann z.B. nie etwas fest zusagen, weil ich nicht weiß, wie der Tag wird, ob ich es dann schaffe oder nicht.

Das limitiert unendlich. Und es ist schon doof, als einzige im Bekanntenkreis in den besten Jahren zu Hause zu sein.

Schade, dass ihr nicht in Köln wohnt - ich würde sofort ein Kränzchen mit euch gründen zum klönen, Tee und Kaffeetrinken und ein gemeinsames Buch lesen. So etwas habe ich hier vormittags leider noch nicht gefunden in der Art für Menschen, die wie bluebird sagt, sich jung genug fühlen, mitten im Leben zu stehen.

frauypsilon
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Offline krimi

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Re:ist es das wert?....
« Antwort #8 am: 30. Juli 2013, 13:42:45 »
Na, frauypsilon,

für einen Abstecher ab und zu nach Köln würde ich eine Zugfahrt schon auf mich nehmen.
Vorallem da ich nicht oder höchstens einmal umsteigen müsste.  ::)

LG krimi
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline frauypsilon

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Re:ist es das wert?....
« Antwort #9 am: 30. Juli 2013, 21:16:28 »
liebe Krimi,
ist das ein Angebot????????
lg
frauypsilon
"Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende..." (Oscar Wilde)

Offline krimi

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Re:ist es das wert?....
« Antwort #10 am: 30. Juli 2013, 23:16:25 »

Ja, wenn ich es schon öffentlich schreibe.  ;)

LG an dich.

krimi

Aber dann weiter per PN.
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Offline enie_ledam

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Re:ist es das wert?....
« Antwort #11 am: 31. Juli 2013, 16:04:17 »
huhu,

wenn du nur den HT hast, dann weißt du schonmal das die Bescherben davon kommen, das ist gut. Ich habe momentan so viele Symtome das ich gar nicht weiß was wovon kommt. Und zusätzlich kommen und gehen Dinge die aber vom HT kommen. z.B. rechnen kann ich irgendwie nicht mehr, also das kleine 1x1 schaffe ggf. noch aber nicht wie aus der Pistole geschossen, besonders die 8.
mhh was wollte ich schreiben? Ah ja Strassenverkehr und "anspruchsvolle Rezepte" klappen momentan auch nicht gut.

Achja..... warum geht ihr morgens nicht üben z.B. Konzentration und Sport etc. quasi rehabilation und nachmittags wenn eure Arbeitenden Freunde zeit haben mit denen einen Kaffee trinken? Ich wurstel morgens/tagsüber immer rum und habe dann Zeit wenn mein Mann nach Hause kommt. Dann kaufe ich ggf. noch abendessen ein, weil wir uns immer vorher unschlüssig sind. Wenn man dann einen schlechten TAg hat kann man ja entscheide oder man läd die Leute nach Hause ein?

 
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Offline enola2

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Re:ist es das wert?....
« Antwort #12 am: 31. Juli 2013, 17:55:32 »
@frauypsilon
tja ich glaub du verstehst das ganz genau....

ich brauch noch ein biiserl zeit so 4-6 wochen um alle halbwegs zu organisieren( neue kollegin einschulen.. sch. pflichbewusstsein)

aber ich hab meinem umfeld teilweise angekündigt dass ich leider treten werde... meine familie sagt" na endlich"... ich hätte zu vile gemacht und es nicht bemerkt und ein teil sagt " sind ja nur ein paar stunden stell dich nicht so an, die müdigkeit musst überwinden??? HÄÄÄÄ >:(

na ja aussenstehende verstehen das nicht, eine wahltante von mir hatte vor 7 wochen eine meningiomop... es geht ihr zwar recht gut aber sie meinte das leben ist nicht mehr so wie vorher....

so ist es doch bei allen von uns oder?

aber ich sag euch was der wirkliche auslöser meiner übverlegung war: eine freundin von mir selbständig, 36j hatte vor einer woche nen lungeninfarkt... DAS hat mich wirklich wirder auf den boden geholt wie sorglos ich mit meiner restgesundheit die letzten monate umgegangen bin...

das muss und wird sich jetzt ändern ;D

Offline KaSy

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Re:ist es das wert?....
« Antwort #13 am: 04. August 2013, 15:06:30 »
ich brauch noch ein biiserl zeit so 4-6 wochen um alle halbwegs zu organisieren( neue kollegin einschulen.. sch. pflichbewusstsein)

aber ich hab meinem umfeld teilweise angekündigt dass ich leider treten werde... meine familie sagt" na endlich"... ich hätte zu vile gemacht und es nicht bemerkt und ein teil sagt " sind ja nur ein paar stunden stell dich nicht so an, die müdigkeit musst überwinden??? HÄÄÄÄ >:(

na ja aussenstehende verstehen das nicht, ....

so ist es doch bei allen von uns oder?

Ja, liebe enola,
so ist es uns allen oder bei vielen von uns.

Dieses Pflichtbewusstsein, mit dem man als Schwerkranke andere einarbeitet - ob die es einem danken oder klopft man sich nur selber auf die Schulter? Ja, es ist sehr wichtig für das eigene gute Gewissen! Und wegen dieses guten Dauergefühls sollte man es auch nicht unbedingt bereuen.

Die Familie sagt: "Na endlich!" Das hast Du sicher oft gehört, aber überhört, weil Du es nicht hören wolltest. Oh, wie erinnert mich das an meine Totalignoranz meinen psychischen Problemen gegenüber. Ich musste auf Medis ein- und mehrfach umgestellt werden und sagte mir trotzdem wie Du: "Ich kann das doch noch. Ein bisschen zusammenreißen, dann geht es schon wieder. Vorbereitungen für die Schule zu Hause nicht mehr schaffen - ach, die Erfahrung bringt´s und die Stunden werden trotzdem gut. Da war ich sogar stolz drauf! Wie "blöd" kann man sein.

Aber es ist wohl so, dass man ein solches HT-Schicksal einfach nicht ertragen könnte, wenn man sich ständig dessen bewusst wäre. Wenn man sich immerzu sagen würde, das geht nicht und jenes ist zu schwer, ... Ich habe mich nur gelegentlich daran erinnert, dass ich bei aller selbstlosen Aktivität bis zum gesundheitlichem Totalausfall eigentlich eine Krankheitenliste aufzuweisen habe, die - wenn sie jemanden anders beträfe - mich extrem erschrecken würde. Ich würde diese Person zutiefst bedauern und mir absolut nicht vorstellen können, dass sie noch arbeitet, wo sie doch schon fast mit beiden Beinen im Grab steht. Und dann wird mir bewusst, dass ja ICH diese Person bin und ich erschrecke wirklich - - - und schiebe das alles wieder beisite. Nicht nur, um arbeiten zu können, sondern, um überhaupt leben zu können.
Mein Beruf hat allerdings Aktivitätsbremsen inklusive. Wenn es so weit war, dass ich den Kindern ungerecht gegenüber reagiert habe, dann machte mich dass so fertig, dass ich sofort ausstieg. Meistens. Oder so. Naja, auch das merkt man manchmal zu spät.
Momentan bin ich auch seit Mitte 2011 "weg vom Fenster".

Dass andere uns nicht so verstehen, sogar wenn sie es versuchen, ist eben so. Ich toleriere es meistens und denke mir, die Person meint es ja nicht schlecht mit mir. Und wenn doch, dann weiß ich es eben besser und lasse mich auf keinen Widerspruch ein, der mich nur belasten und nichts ändern würde.

Ich denke manchmal, wenn ich dieses Schicksal nicht hätte, aber jemand anders aus meinem Umkreis, ob ich das verstehen könnte?

Und dann finde ich mich hier ein - und fühle mich verstanden.

Es ist für uns alle ein langer Lern- und Umdenkprozess. Das Ding brach plötzlich über uns herein, änderte uns, so schnell kommt man da gar nicht hinterher.

Ist es nicht auch irgendwie sehr kompliziert?! Da wird das Hirn von einem Tumor betroffen und hat dann selbst die Aufgabe zu lösen, wie es damit klarzukommen hat.

Ich wünsche Dir einen guten Weg!
KaSy
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Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

 



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