HirnTumor-Forum

Autor Thema: kann mich mal bitte jemand wieder auf Level bringen  (Gelesen 6178 mal)

Offline chiara63

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kann mich mal bitte jemand wieder auf Level bringen
« am: 30. November 2012, 10:19:12 »
Hallo zusammen,
ich weiß, ich habe mich lange nicht beteiligt, aber immer still mitgelesen und mit gelitten/gefreut.
Jetzt bin ich aber mal in eigener Sache unterwegs.
Ich habe keine Ahnung was mit mir los ist, habe ständig irgendein Zipperlein, mache hier mittlerweile in Arzttourismus, der aber mich nicht weiter bringt, weil nichts bei raus kommt.
Alle lächeln nur müde, nach dem Motto, was willst Du, ist doch alles prima.
Zur Info, Konvexitätsmenigeom rechts  WHO II wurde im Juni 2010 nach Krampfanfall komplett entfernt, alle MRTs postoperativ waren unauffällig, so dass mein Kontrollrhythmus jetzt von 6 auf 12 Monate gestreckt wurde.
Kann mit Kostendämpfung nichts zu tun haben, da ich Selbstzahler bin ;)
Habe wegen dem Krampfanfall vor OP bis Frühjahr/Sommer 2012 2x500mg Keppra genommen und habe es dann ausgeschlichen/abgesetzt.
EEG unter 500mg alle 2 Tage war unauffällig, so dass der Neurologe mir den Zeitpunkt des kompletten Absetztens dann freigestellt hat.
Habe die vorhandenen Medis noch aufgebraucht und seit Ende August 12 nehme ich nichts mehr.
Seit dem geht das Drama los, ich könnte heulen, irgendwie ist jeden Tag irgend ein neues Symptom da, Kopfweh heute rechts, morgen links, taube Nase, mal ja, mal nein, Kribbeln im Bein (damals war links betroffen), heute ist es mal rechts, mal links, Druck hinterm Auge, mal re., mal li.
Das ist doch zum Irre werden.
Fühle mich total verunsichert und weiß überhaupt nicht mehr, wie ich damit umgehen soll, möchte mich nur noch verkriechen
Bin schon bei Hausarzt, Augenarzt, Neurologen sowieso, Orthopäden gewesen, laut Befunden alles gut,
Wenn das Beschwerden der Wechseljahre sind (bin 49 -brech), möchte ich sie bitte nicht haben.
Sind das Entzugszeichen vom Keppra, oder spielt mir die Psyche da einen Streich??

Vielleicht kennt jemand von euch auch solche Phasen und kann mir einen Rat geben  ??? ???

Danke
Chiara
Leben - das kann doch nicht so schwierig sein!?

Offline HeikeD

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Re:kann mich mal bitte jemand wieder auf Level bringen
« Antwort #1 am: 30. November 2012, 12:13:38 »
Hallo Chiara,

ich kann dir zu den Symptomen Entzug nichts sagen (hoffe für dich, dass es "nur" das ist.

Aber zu den Auffälligkeiten in den Wechseljahren kann ich jede Menge sagen, denn ich bin seit 5 Jahren mittendrin!

Gemütsschwankungen, Körperliche Auswirkungen (unreine Haut, dünnere Haare), Hitzewellen, Kältephasen, morsche Knochen (Knorpelschäden im Knie)... um nur ein paar zu nennen, dazu erst eine Brille zum Fern gucken und zwei Jahre später auch eine zum Lesen.

Bist du in psychologischer Behandlung?

Alles Gute!

LG
Heike
Von Zeit zu Zeit musst du lernen zu fliegen, wie Piloten im Nebel. Vertraue blind der Führung eines anderen. Hab Geduld, hab viel Geduld auch mit dir selbst.
Phil Bosmans

Offline Engelchen

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Re:kann mich mal bitte jemand wieder auf Level bringen
« Antwort #2 am: 01. Dezember 2012, 14:27:44 »
Hallo Chiara,

sag mal, hast Du Deinen Neurologen direkt schon gefragt, ob das Entzugserscheinungen von Keppra sind?? Was meint er denn dazu? Was sagt Dein Neurochirurg??

Ich habe ähnliche Symptome wie Du sie beschreibst...bis auf die Kopfschmerzen, die sind zum Glück nicht da. Kein Arzt weiss sich bisher Rat und ich habe auch wie Du schon einige aufgesucht. Mittlerweile ist es so, dass ich meine Beschwerden kurz wahrnehme und sie dann "wegschiebe" - also ignoriere. Psychosomatischer Natur sind sie meiner Meinung nicht, denn sie sind direkt nach der OP aufgetreten. Also ich habe sie schon kurz nach der OP gespürt - für mich ist da der Zusammenhang, auch wenn die Ärzte das nicht so sehen.

Ich bin damit nicht glücklich, aber ich versuche seit gut zwei Jahren damit klar zu kommen.

Viele Grüße vom Engelchen

PS: Mit Wechseljahrsbeschwerden kenne ich mich noch nicht aus ;)


Offline KaSy

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Re:kann mich mal bitte jemand wieder auf Level bringen
« Antwort #3 am: 02. Dezember 2012, 23:35:27 »
Liebe chiara63,

HeikeD hat Dir beschrieben, was es an Wechseljahresbeschwerden u.a. geben könnte.
(Die Notwenigkeit der Brille hat nichts damit zu tun, das sind ganz normale Alterserscheinungen, da das Auge sich etwa ab einem Alter von 50 Jahren (+/- ... Jahre) nicht mehr so gut und schnell auf verschiedene Seh-Entfernungen einstellen kann.)
Blutungsunregelmäßigkeiten hat sie nicht genannt, vielleicht gehören sie ja auch noch nicht zu den Wechseljahresbeschwerden.

All das hast Du nicht.

Deine Aufzählung der Heute-hier-und-morgen-da-"Zipperlein" passt nach Engelchens Aussage eher zu den nachoperativen Problem(ch)en.

Ich vermute, dass es keine Nachwirkungen des Keppra sind, sonst hätte der Neurologe es Dir gesagt.
Aber ich glaube, es hat insofern doch mit dem Keppra etwas zu tun, als dass dieses Medikament nicht nur Anfälle verhindert hat, sondern auch das, was Du ohne Keppra in der Zeit nach der OP gespürt hättest. Das ist mit unterdrückt worden. Und nun tritt es zutage.

Aber so lange nach der OP "blickt Dein Gehirn nicht so ganz durch, was da los ist."
Erst wurde am Kopf operiert, damit wollte es sich eigentlich auseinandersetzen.
Aber dann wurde es mit Keppra einer "Droge" ausgesetzt, die es etwas "herunterfuhr".
Und nun wirkt kein Medikament mehr, also fängt es jetzt an, sich über die OP zu "beschweren".

(Das ist allerdings jetzt meine Meinung, ohne dass ich mich persönlich mit Epi-Medis auskenne, lediglich Tavor habe ich mitunter genommen.) 

Ich habe mir Deine Geschichte jetzt noch einmal durchgelesen. Ich fürchte, Du bist wegen Deines recht guten Zustandes vielleicht doch etwas zu früh wieder arbeiten gegangen, was aber verständlich bei einer Selbstständigen ist. Da will ich Dir gar keine Vorwürfe machen. Ich würde Dir empfehlen, mit dem Neurologen noch einmal zu sprechen und zwar mit der Frage, ob es Psycho-Medis gibt, die (vielleicht übergangsweise) helfen, diese "Zipperlein" abzumildern oder Dich ein wenig (!) so zu beeinflussen, dass Du ihnen weniger Aufmerksamkeit schenkst.
Du hast ja auch geschrieben, dass Du im Urlaub ganz anders bist, weniger Beschwerden hast.
Nutzt Du Entspannungsmethoden oder Joga / Chi Gong / ... , auch Sport in einer angenehmen Umgebung hat gute Effekte, dem Körper und seiner Psyche etwas Gutes zu tun, um es den "Zipperlein" entgegenzusetzen.
Auch wenn Du bereits öfter NEIN sagst, bleibt Deine Verantwortung für Deinen "Kleinbetrieb", die Dich belastet. Da solltest Du jede Gelegenheit so oft wie möglich nutzen, um kleine Urlaube zu machen, ein schönes Bad, gute Musik hören, gerade in der Weihnachtszeit zu Konzerten gehen, auf nette Weihnachtsmärkte, spazierengehen in der Kälte ... Das kann auf dem Arbeitweg, in der Pause, am Abend, an den Wochenenden geschehen und muss gar nicht lange dauern. Aber bewusst solltest Du es tun - ABSCHALTEN.
Eventuell wäre auch eine Psychotherapie angebracht.

Ich wünsche Dir, dass Du mit diesen "Beschwerden" bald besser klar kommst, bzw. sie besser ignorieren kannst. Vielleicht - hoffentlich werden sie ja auch weniger. Denn dieses mal-hier-mal-da klingt nicht nach Dauerhaftigkeit und auch nicht nach einer handfesten organischen Ursache. Das ist irgend so ein Gemisch aus geärgertem Gehirn und verwunderter Psyche und beide freuen sich, dass sie Dich erfolgreich aus dem Takt bringen ... Deine Arbeit ist eigentlich ein sehr gutes Gegenmittel, aber womöglich belastest Du Dich damit doch wieder mehr, was vielleicht jetzt doch etwas zu viel ist.

KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

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Offline krimi

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Re:kann mich mal bitte jemand wieder auf Level bringen
« Antwort #4 am: 03. Dezember 2012, 00:06:31 »
Hallo Chiara,

deinen Thread habe ich erst heute gelesen.
Zu deinen Problemen bzw. Fragen was Wechseljahrprobleme betrifft, kann ich dir nichts sagen.
Ich bin dadurch ohne irgendwelche Probleme.

Ob deine Empfindungen, Entzugserscheinungen vom Keppra sind mag ich nicht beurteilen.
Ich selbst nehme seit März 2011 Keppra, in einer höheren Dosierung. Und ich habe keine Probleme damit. Hattest du mit Beginn der Einnahme oder während der Einnahme von Keppra mit Nebenwirkungen zu tun? Und wenn ja, hattest du mit deinem Neurologen darüber gesprochen?

Als Tipp möchte ich dir das Epilepsie-Forum empfehlen. Dort kannst wohl eher Antworten auf deine Frage zu Entzugserscheinungen erhalten. http://forum.epilepsie-netz.de/index.php

Viele Grüße

krimi
« Letzte Änderung: 03. Dezember 2012, 12:15:03 von krimi »
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

 



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