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Autor Thema: Ich habe Angst von Histologie Vorstellung Jasmin (Betroffene)  (Gelesen 86789 mal)

Offline probastel

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Re:Ich habe Angst von Histologie Vorstellung Jasmin (Betroffene)
« Antwort #30 am: 13. Oktober 2012, 21:53:50 »
Hallo Jasmin,

je näher der OP-Termin rückt, desto höher ist die Anspannung - das ist total normal. Das einem erst die Gedanken und dann einige Worte entgleisen, nun das ist nicht schön, aber ebenfalls nichts außergewöhnliches. Dein Mann wird es schon verstehen und Dir verzeihen. Er möchte doch auch nur, dass es seiner Frau möglichst bald wieder besser geht.

TinaF hat vollkommen recht, die höhergradigen Geschichte, so wie meine, werfen ein falsches Bild. Viele Meningeompatienten mit WHO-1 haben nie wieder Probleme und laufen nach 5 Jahren einfach aus den Kontrollen raus, sie sind in Foren wie diesem hier daher nie zu finden. Ich weiß aber auch von einer WHO II-Patientin, die die magische 5-Jahres-Grenze geschafft hat - nach einer einizigen OP. Mein Bericht zeigt aber, dass es einem WHO-II-Patienten trotz nun  2 OPs und einer Bestrahlung verdammt gut gehen kann. So habe ich gerade zwei Wochen frei, weil ich Überstunden abbauen muss, die ich in den letzten drei Monaten angehäuft habe und im Dezember bin ich erst eine Woche auf Skilehrer-Fortbildung und dann gleich in der nächsten Woche quäle ich meine Skischüler mit meinem frisch erworbenen Wissen...

Dein Meningeom liegt an ähnlicher Stelle nur ein paar Zentimeter weiter von der Falx entfernt. Du schreibst, dass Du fit bist und keine Beinträchtigungen spürst. Das sind ideale Voraussetzungen für eine OP. Dein Meninigeom ist langsam gewachsen. Wäre es schnell gewachsen hättest Du jetzt irgend welche Symptome. Wächst ein Meninigeom langsam, dann kann es aller Wahrscheinlichkeit nach nur ein WHO-I-Menigeom sein. IIer und IIer Meningeome wachsen schneller und verursachen dadurch Probleme, weil das Gehirn sich nicht schnell genug reparieren und anpassen kann.  Nach meiner bescheidenen Meinung  wirst Du schneller wieder fit sein als Du gucken kannst. Und dennoch rate ich Dir, nach der OP die Füße still zu halten und die Chance einer Reha zu nutzen, auch wenn oder gerade weil Du kleine Kinder hast. Sie brauchen eine fitte Mutti und können eher mal 3 Wochen länger auf Dich verzichten, als Jahre mit Dir zu leiden.

Ich werde am Montag und Dienstag die Daumen für Dich drücken, soviel ist schon einmal sicher.

Beste Grüße

Probastel

« Letzte Änderung: 13. Oktober 2012, 22:20:28 von probastel »
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

Antoine de Saint-Exupéry

Offline KaSy

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Re:Ich habe Angst von Histologie Vorstellung Jasmin (Betroffene)
« Antwort #31 am: 13. Oktober 2012, 23:56:27 »
Aus dem "Blauen Ratgeber" Nr. 8 "Gehirntumoren" von der Deutschen Krebshilfe e.V., (Stand 11/2009) :

"In 85 Prozent der Fälle werden die Meningeome als gutartige Tumoren in den WHO Grad I eingestuft und sind durch operative Entfernung zu heilen.

Zehn Prozent der Meningeome sind jedoch sogenannte atypische Meningeome (WHO Grad II). Sie zeichnen sich durch ein verstärktes Wachstumsverhalten und erhöhte Neigung zum erneuten Auftreten nach Behandlung aus. Auch diese Meningeome haben eine günstige Prognose.

Bösartige Meningeome (WHO Grad III) werden nur bei zirka fünf Prozent der Patienten beobachtet. Sie können den behandelnden Arzt vor erhebliche Probleme stellen und erfordern in der Regel eine zusätzliche Bestrahlung."

(Im Ratgeber Nr. 8 mit Stand von 1999 stand der gleiche Text mit diesen Prozentzahlen.)


Dir haben vier Chefs gesagt, dass Dein Hirntumor gutartig aussieht. Versuche doch, ihnen zu glauben. Aus welchem Grund sollten sie Dir, ihrer Mitarbeiterin, etwas vormachen?
Diejenigen mit mehreren Meningeom-Rezidiven und demzufolge Operationen und evtl. Bestrahlungen sind auch hier im Forum nicht oft anzutreffen.
Und denen, die bei der Verteilung der Krankheiten einfach mal zu oft "HIER!" gerufen haben, musst Du wirklich nicht nacheifern.
Obwohl - ich lebe seit 1995 mit rezidivierenden Meningeomen (von WHO I bis 4 mal WHO III) und habe bis zum vorigen Jahr als Lehrerin gearbeitet.

Versuche, ruhig zu bleiben und schiebe die Entscheidung nicht zu lange hinaus. Du quälst Dich nur.

Als man mich beim ersten Meningeom (WHO I, ähnliche Lage, aber etwas größer als Deins) über die vielen möglichen Risiken der OP (inklusive möglicher Tod) aufgeklärt hatte, fragte ich: "Und wenn nicht operiert wird?" Antwort: "Dann sterben Sie auch, wenn der Tumor weiter wächst und keinen Platz mehr im Gehirn hat." Warte nicht darauf.

KaSy 
 

 
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Offline krimi

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Re:Ich habe Angst von Histologie Vorstellung Jasmin (Betroffene)
« Antwort #32 am: 14. Oktober 2012, 00:36:06 »
Liebe Jasmin,

mach dich nicht ganz unsicher durch die Berichte höhergradiger Meningeom-Betroffener.

Glaube deinen Chefs, TinaF, Probastel, KaSy und vielleicht auch mir: Du brauchst dir nicht zu viel Gedanken machen.

Zu viele Gedanken vergiften dir nur die schöne Zeit die du vor dir hast, jetzt und die du auch nach der OP haben wirst.

Wir verstehen dich sehr gut. Haben wir alle doch die gleichen Erfahrungen gemacht und sind durch das gleiche Tief gegangen.

Unsere Daumen sind für dich gedrückt. Und unsere Daumen sind gut.

LG krimi
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Offline Bluebird

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Re:Ich habe Angst von Histologie Vorstellung Jasmin (Betroffene)
« Antwort #33 am: 14. Oktober 2012, 10:02:01 »


Hallo Jasmin,

mag sein, dass es daran liegt, dass ich um einiges älter bin als Du. Über die Histologie meines Meningeoms mache ich mir kaum Gedanken. Warum? Weil ich darauf überhaupt keinen Einfluss habe und den neuropathologischen Befund akzeptieren muss, wie er sein wird. Da hilft alles Lesen, Grübeln und Ängstigen nicht. da nützt mir der Zuspruch von anderen Betroffenen nicht, denn es ist mein Tumor und er ist wie er ist.
Natürlich hoffe auch ich auf ein Meningeom WHO I,  sollte es aber einen anderen Grad haben, gehe ich davon aus, dass die Mediziner mir sagen werden, was zu tun ist oder auch nicht.
Das hat was mit Urvertrauen zu tun...das nicht allein auf die Ärzte bezogen ist, sondern vielmehr auf die eigene Kraft, aus allem das Beste machen zu können, vielleicht auch das Vertrauen auf eine höhere Macht. die es richten wird.

Jetzt schaffst Du erst einmal die OP, wirst wieder auf die Beine kommen dank einer Anschluss-Reha? und dann kannst Du weitersehen...

Ich wünsche Dir nur das Beste
LG
Bluebird
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Offline Jasmin79

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Re:Ich habe Angst von Histologie Vorstellung Jasmin (Betroffene)
« Antwort #34 am: 15. Oktober 2012, 15:25:21 »
Guten Tag

Ich habe eben die Untersuchungen vor der OP hinter mir.

Erst wurde eine EKG gemacht, dann hatte ich eine Gespräch mit Annestesist. Er hat mir erklärt wie die ganze narkose gemacht wird.

Danach hatte ich eine Gespräch mit Neurochirurge er hat mir den letzten Nerv, den ich hatte geraubt. Er meinte meine Meningeom würde an Bewegungszentrum setzen. Ich könnte nach der OP halbseiten Lähmung haben. Ich bin fix und fertig ich weiss nichts mehr


Offline BabsyO

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Re:Ich habe Angst von Histologie Vorstellung Jasmin (Betroffene)
« Antwort #35 am: 15. Oktober 2012, 15:38:51 »
Hallöchen liebe Jasmin

Ein Arzt ist dazu verpflichtet, schon aus Selbstschutz vor Schadensersatzforderungen, alle Risiken, die bestehen, aufzuzeigen.

Ich selbst wurde 2009 erstmals an einem Cholesteatom, also einer gutartigen Wucherung im Ohr, operiert.
Risiken waren, unter andrem: halbseitige Gesichtslähmung (und das blöde Ding hatte sich um den Gesichtsnerv breit gemacht), Geschmackssinnverlust (das hatte ich allerdings schon vorher), Gleichgewichtsverlust rechtsseitig (wenn das eingetreten wäre, hätte ich nur unter enormen Aufwandt und Übung wieder EINIGERMAßEN laufen können).
Aber ich bin, was Operationsrisiken angeht, schon irgendwie ein alter Hase.
Es KANN viel eintreten. Aber meistens passiert eben auch einfach gar nichts.

Lass dich dadurch nicht zu sehr verunsichern und mach dir auch nicht all zu große Sorgen um die Dinge, die passieren KÖNNEN.

Liebe Grüße und fest gedrückte Daumen,
Babsy
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Offline Jasmin79

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Re:Ich habe Angst von Histologie Vorstellung Jasmin (Betroffene)
« Antwort #36 am: 15. Oktober 2012, 15:54:56 »
Danke BabsyO

Ich weiss auch, dass sie vor der OP alle Risiken sagen müssen. Aber er hat das so geschildert ich habe Angst bekommen. Obwohl ich seitdem ich weiss dass diese Tumor habe kein einzigesmal geweint habe, kann ich jetzt damit nicht aufhören. Ich bin nervlich am Ende.

Offline TinaF

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Re:Ich habe Angst von Histologie Vorstellung Jasmin (Betroffene)
« Antwort #37 am: 15. Oktober 2012, 17:31:07 »
Hallo Jasmin,

wie hat Dein Mann denn das Gespräch empfunden? Ist der jetzt auch so "durch den Wind" oder hat er die Aussage des Arztes anders aufgenommen? Hast Du die Aufklärungsbögen schon unterschrieben oder wolltest Du noch Bedenkzeit?

Ich weiß, was sie einem da so alles erzählen, das kann einen fertig machen. Aber die Ärzte müssen die Patienten über alle Eventualitäten aufklären, um sich abzusichern, aber auch um dem Patienten alles an die Hand zu geben, damit der sich dann entscheiden kann.

Habt Ihr denn schon einen OP-Termin vereinbart?

Alles Gute für Dich!

LG TinaF
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Offline Jasmin79

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Re:Ich habe Angst von Histologie Vorstellung Jasmin (Betroffene)
« Antwort #38 am: 15. Oktober 2012, 17:55:31 »
Hallo TinaF

Mein Man ist nicht mit rein zu Gespräch gekommen. Er musste kurz zum Auto weil unsere Parkuhr zu Ende ging. Als er weg war wurde ich rein gerufen.

Mit mir hat ein Asistentarzt gesprochen. Er hat mir die meningeom gezeigt und meinte ich hätte den Risiko, dass ich entweder halbseitgelähmt werde oder kribbeln am Bein und Fingern merke.

Ich habe eine OP Termin für Freitag morgens als erstes um 8 Uhr.

Ich habe den Arzt auch gefragt, ob er bei mir die OP macht?  Er meinte er glaubt nicht. Wahrscheinlich macht es der Oberarzt.

Mir wurde bis heute immer gesagt, dass es sehr gut zu oparieren ist. Und ich sehr schnell wieder fit werde da ich zuzeit keine Ausfälle habe. Jetzt höre ich so was. Ich habe so ein Angst, dass ich nicht mehr laufen kann.

Offline Jasmin79

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Re:Ich habe Angst von Histologie Vorstellung Jasmin (Betroffene)
« Antwort #39 am: 15. Oktober 2012, 18:01:27 »
Hallo Probastel
ich habe mir eben deine Bilder von damals angeschaut und mit meine verglichen es war fast die gleiche stelle. Mich würde interestieren ob damals die auch so was wie Lähmung gesagt wurde???

Offline krimi

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Re:Ich habe Angst von Histologie Vorstellung Jasmin (Betroffene)
« Antwort #40 am: 15. Oktober 2012, 18:13:57 »
Hallo Jasmin,

dass ist ja leider dumm gelaufen, dein Mann zur Parkuhr und du musst rein zum Arzt.

Aber du hast deinem Mann bestimmt doch anschließend von dem Gespräch erzählt. Wie empfindet er denn die Informationen?

TinaF und auch BabsyO haben ja dir bereits erklärt, dass die Ärzte auf alle Risiken und Eventualitäten  hinweisen müssen. Es heißt ja nicht, dass diese auch eintreten müssen.

Wie war der Arzt denn sonst zu dem Erfolg der OP eingestellt?

Wenn du dir unsicher bist, hast du doch immer noch die Option nach einer anderen Klinik und einem anderen Chirurgen zu suchen. Wo du dich von deinem Bauchgefühl her eher gut aufgehoben fühlst.
Oder versuche noch ein Gespräch mit dem Arzt zu erhalten, der die OP durchführen wird.

Ich wünsche dir so sehr, dass du ruhig zur OP gehen kannst.

Viele Grüße

krimi
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

fips2

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Re:Ich habe Angst von Histologie Vorstellung Jasmin (Betroffene)
« Antwort #41 am: 15. Oktober 2012, 19:15:10 »
Hallo jasmin
Ich persönlich würde die Aussage nicht zu hoch bewerten, obwohl man sicher nicht davon erbaut ist gelähmt zu sein oder Dauerkopfschmerzen zu haben. Deine Ängste davor sind verständlich und für mich durchaus nachvollziehbar.

Fakt ist, dass dein Meningeom offensichtlich gut zu operieren ist.
Das was dir der Arzt gesagt hat sind Nebenwirkungen die auftreten könnten.
Ich betone dieses Könnten ganz bewusst. Diese Nebenwirkungen kann kein Chirurg ganz ausschließen, weil es nun mal in der Natur der Sache liegt, dass dies auftreten könnte. Er wird aber darauf bedacht sein, so wenig wie möglich diese Risiken aufkommen zu lassen. Gänzlich ausschließen kann man es aber nicht.
Es kann aber genauso wenig sein, dass irgendetwas davon bei dir überhaupt auftritt.

Das ist so wie nach dem Spruch. " Dusch mich, aber mach mich nicht nass".

Im Informationsblatt zu OP wirst du noch viel mehr Nebenwirkungen zu lesen bekommen. Angefangen von Missemfindungen, über zeitweise Lähmungserscheinungen, bis Narbenschmerzen nach der OP.
Diese Nennung gilt aber rein der rechtlichen Absicherung, dass du nicht gegen den Chirurgen klagen könntest wegen dieser Probleme. Es ist ganz gleich zu welchem Chirurgen du gehst. Diese Floskeln und Zustimmung musst du unterschreiben, sonst wird dich kein Chirurg operieren.

Gut. Du kannst dich auch noch mal anders beraten lassen. Ich geh aber davon aus, dass du nicht viel Andres zu hören bekommst.
Am Ende entscheidet aber das Vertrauen zu dem jeweiligen Chirurgen, ob und wo du dich operieren lassen willst.

  Gruß Fips2

« Letzte Änderung: 15. Oktober 2012, 19:59:15 von fips2 »

Offline Bluebird

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Re:Ich habe Angst von Histologie Vorstellung Jasmin (Betroffene)
« Antwort #42 am: 15. Oktober 2012, 19:51:03 »

Hallo Jasmin,

wer fürchtet sich nicht vor dem Infomationsblatt vor einer OP!
Jede OP birgt Risiken und kann Folgen haben, die aber nur in ca. 2 % der Fälle auftreten und
meist leichter Art sind und nicht von Dauer.

Bitte bedenke: wenn der Tumor weiterwächst, besteht das gleiche Risiko!

Wie schon geschrieben: Unterschreiben muss man vor einer OP sowieso. Es geht jetzt nur darum, ob Du sie willst und wo Du sie willst.

LG
Bluebird

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Offline Bavariagirl

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Re:Ich habe Angst von Histologie Vorstellung Jasmin (Betroffene)
« Antwort #43 am: 15. Oktober 2012, 20:35:49 »
Hallo Jasmin,

ich kann nur wiederholen was die anderen auch schon gesagt haben: Der Arzt muss Dir das alles sagen, er muss sich rechtlich absichern.
Mit mir hat vor der OP der assistierende Operateur gesprochen. Ein echtes Vieh. Ich habe total Panik geschoben, von wegen Schlucklähmung, Atembeschwerden etc... Dann kam am Abend nochmal der eigentliche Operateur rein. Ich habe ihn bebend vor Angst gefragt ob das wirklich so ein Ding auf Leben und schwerbehindert ist. Der hat gelacht und gemeint, er müsse mal mit seinem Assistenten reden, der wäre immer ein bisschen dramatisch. Und dass er sehr sehr sicher wäre, dass ich problemlos und ohne Einschränkungen überleben würde.
Aber es gäbe halt eine 5% Wahrscheinlichkeit auf Komplikationen, die einer 100% Wahrscheinlichkeit an Komplikationen gegenüberstehen würde, wenn das Meningeom weiter wachsen dürfte. Das hat mich letztendlich überzeugt.
Alle lieben Grüße, mach noch ein paar schöne Sachen bis Freitag, genieße noch die Zeit mit Deiner Familie und dann geh frohen Mutes hin, das schaffst Du schon.

Alle lieben Grüße

Bavariagirl
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Offline KaSy

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Re:Ich habe Angst von Histologie Vorstellung Jasmin (Betroffene)
« Antwort #44 am: 16. Oktober 2012, 01:14:40 »
Liebe Jasmin,
ich muss mich Bavariagirl anschließen. Die jungen Ärzte sind sehr sehr eifrig und auch darauf bedacht, die eventuell möglichen Folgen der OP aufzuzählen - aber ihnen fehlt nach ihrem Studium, wo sie alllles über mögliche OP-Folgen eingetrichtert bekamen, noch die praktische Erfahrung.
Und zwar einerseits mit den tatsächlich auftretenden OP-Folgen, die durch den erfahrenen Neurochirurgen äußerst minimiert werden.
Und andererseits der Umgang mit den Patienten, mit ihrer Angst. Sie mussten zig-mal alles aufzählen, was es an Nebenwirkungen geben könnte. Und nun tun sie das auch und scheinen mir mitunter stolz darauf zu sein, dass sie ihr umfangreiches Wissen weitergeben können.
Der Chefarzt oder evtl. auch der Oberarzt sehen das realistischer und sagen das, was notwendig ist, auch einfühlsamer.

Du hast doch sicher noch die Möglichkeit, auch Deine "Chefs" noch mal zu befragen, wie sie das einschätzen, dann hast Du gleich Zweitmeinungen.

Aber ich bin mir sehr sicher, dass kein verantwortungsvoller Neurochirurg sich einfach so für eine OP bei einer Person, die derzeit keine Anzeichen des Tumors bemerkt, entscheiden würde, wenn eine Lähmung wahrscheinlich wäre. Er würde unbedingt das Für und Wider mit Dir besprechen. Und darauf solltest Du nicht bis zum Abend vor der OP warten. Versuche in der Station, wo Du aufgenommen werden sollst, mit anderen Neurochirurgen zu sprechen, natürlich am besten mit dem Chefarzt oder Oberarzt.

Deine nun noch mehr gesteigerte Angst ist uns auch allen bekannt und sie ist sehr sehr schlimm. Weine, heule Dich aus, aber dann handle.
Und dann sage Dir, die OP bringt mir vor allem, dass dieses unheimliche Biest aus meinem Kopf verschwindet. Es kann dann nicht Böses mehr mit mir anstellen.
DAS ist das Ziel der OP! Dir soll ein gutes und angstfreies Leben wieder gegeben werden!
Und mit der OP ist auch die angstvolle Warterei zu Ende.
Du wirst das schaffen! Ich glaube fest daran!

KaSy
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Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

 



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