HirnTumor-Forum

Autor Thema: Weihrauch???  (Gelesen 21805 mal)

Offline chucks

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Weihrauch???
« am: 26. Juli 2011, 22:13:32 »
Hallo und guten Abend,

habe eben die Threads zum Thema Weihrauch durchgelesen und bin etwas verwirrt.

Wie heißen denn nun die richtigen Kapseln? Unser Strahlentherapeut ist einverstanden mit einer Gabe von zunächst 3 Kapseln am Tag. Allerdings hat er sich nicht über die mg-Zahl ausgelassen und gesagt, die Apotheke sollte vorher genau sagen, welches er verordnen soll????

Jetzt lese ich, dass 3 Kapslen, selbst bei 350mg am Tag viel zu wenig sein. Wir wollen gerne das Cortison etwas reduzieren, vielleicht dann sogar ganz ausschleichen. Vermutlich hat mein Mann durch die Bestrahlung eine Ödembildung, die lt. den Ärzten nach der Behandlung wieder zurückgehen sollte.

Kann mir bitte einer mal die richtige Bezeichnung nennen und auch die übliche Dosierung nennen. Werde dann antürlich mit dem Arzt noch einmal Rücksprache halten.

Danke dafür :-)

sharanam

  • Gast
Re:Weihrauch???
« Antwort #1 am: 26. Juli 2011, 23:41:26 »
Hallo chucks,

ich habe über Monate afrikanischen Weihrauch genommen. (15 Stück am Tag - also verteilt 3 x 5)  Mein Ödem ist danach völlig verschwunden.

Bitte keine Werbung im Forum. Adresse für Bezug per PN austauschen Gruß Mod.

Aber die meisten nehmen den indischen Weihrauch, weil er billiger ist. Das muß jeder für sich selbst entscheiden.

LG
sharanam

Wichtige Anmerkung
Bitte beachten.
Es handelt sich hier um einen individuell für diesen Patienten angegebene Dosis! Zumal hier auch keine Wirkstoffinhaltsangabe pro Tablette angegeben ist.
Sie kann für einen andren Patienten und verwendetem Produkt, gänzlich falsch dosiert sein.
Bitte besprechen sie ihre individuelle Dosis vor der Einnahme mit ihrem behandelnden Arzt.
Gruß Mod
« Letzte Änderung: 27. Juli 2011, 18:21:46 von fips2 »

fips2

  • Gast
Re:Weihrauch???
« Antwort #2 am: 27. Juli 2011, 13:35:12 »
Aber die meisten nehmen den indischen Weihrauch, weil er billiger ist. Das muß jeder für sich selbst entscheiden.

Das stimmt so nicht ganz Sharanam was du da schreibst.

Für Einige mag das sicher ein Argument sein. Aber der Grund, dass fast ausschließlich indischer Weihrauch eingenommen wird, ist Folgender.

Alle bisherig durchgeführten Studien, beziehen sich rein auf den indischen Weihrauch. Gerade hier lauert unter Anderem eine Mausefalle.
Sollte es doch einmal durchgesetzt werden, dass die Krankenkassen den Weihrauch, von den Kosten her, übernehmen müssen, dann wird wohl nur diese Sorte bezahlt, auf der die Studien beruhen. Und das ist nun mal der H15. Umsonst verwenden Uni-Kliniken, wie Mainz und Freiburg, welche Weihrauch verabreichen, auch nur ausschließlich H15, wenn der Afrikanische günstiger wäre, bei gleicher Wirkung, würden sie diesen, alleine aus Wirtschaftlichkeitsgründen, sicher verabreichen. Aber warum tun sie es dann nicht?
Ferner sind die Wirkstoffanteile der beiden Sorten sehr unterschiedlich und gerade diese Wirkstoffanteile, auf die es bei der Therapie ankommt, sind im Indischen weit höher als beim Afrikanischen. Alleine der Boswellia-Anteil macht es nicht aus. Er wird gerade von den Vertreibern des afrikanischen Weihrauchs gern ins Feld geführt. Es liegt aber zu Großteil an den verschiedenen Gummianteilen im Harz, welche für die Wirkung entscheidend sind.

Gern kannst du dich dahingehend mit Prof. Gerhardt in Mannheim, sowie Prof. Simmet in Ulm, damit auseinandersetzten. Sie werden dir sicher die Hintergründe dazu erklären können.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 27. Juli 2011, 18:24:42 von fips2 »

sharanam

  • Gast
Re:Weihrauch???
« Antwort #3 am: 27. Juli 2011, 14:56:54 »
Keine Sorge, ich wollt nichts BÖSES! Ich hatte diesen Satz aber gefunden:

Im afrikanischen Weihrauch ist Untersuchungen zufolge mehr von der medizinisch wirksamen Boswelliasäure enthalten. Und das stand drin bei der Gesellschaft der biologischen Krebsabwehr.

http://www.biokrebs.de/images/stories/download/Therapie_Infos/Hirntumore.pdf

------------
Nach den Informationen, die ich habe, stimmt das auch. Die wirksamen Boswellia-Säuren sind: KBA, AKBA, beta-BA und beta-ABA. Und auf die kommt's an.
KN
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« Letzte Änderung: 15. Februar 2014, 18:03:38 von KarlNapf »

fips2

  • Gast
Re:Weihrauch???
« Antwort #4 am: 27. Juli 2011, 16:13:11 »
Das glaub ich dir schon, dass du nichts Böses wolltest. Hab ich dir auch nicht unterstellt.
Aber.
Wenn du dein zitiertes Werk genau durch liest, findest du am Ende des Berichts folgenden Passus:

Zitat
Weihrauch-Therapie
Das aus Indien importierte Weihrauch-Präparat
H 15 ist in der Schweiz zwar frei verkäuflich, darf
aber nach Deutschland nur auf Rezept eingeführt
werden.
Rezeptfrei erhältlich ist das Präparat „boscari Weihrauch-
Kapseln nach Dr. XXXXXXXX“, eine Spezialanfertigung
von afrikanischem Weihrauch, die über
folgende Adresse bezogen werden kann:

Es dürfrte ja wohl klar sein, dass diese Quelle nicht ganz uneigennützig ist, sondern von bestimmten Interessenten gesponsert, bzw. darin geworben wird.
Ferner besteht auch noch der Unterschied, dass der Indische Weihrauch ein Medikament ist, das nur über Apotheken mit internationaler Importerlaubnis erhältlich ist.
Der o.g. afrikanische Weihrauch ist ein Nahrungsergänzungsmittel, was man in jeder Apotheke,Reformhaus oder per Internet bestellen kann.
Medikamente können, in bestimmten Fällen, von der Krankenkasse erstattet werden. Nahrungsergänzungsmittel sind dagegen grundsätzlich niemals von der KK erstattungsfähig.
Nahrungsergänzungsmittel kann man auch bei der Steuer nicht als außergewöhnliche Belastungen geltend machen. Die Weihrauchmedikamente aus der Apotheke dagegen, sind aber voll steuerlich absetzbar.
Man kann sich nun am Ende fragen was teurer kommt. Da wird dann vermeintlich günstiger plötzlich teurer :o

Wir bleiben hier in Forum bitte bei unabhängigen Quellen, welche keine kommerziellen Ziele der Vermarktung eines Produkts verfolgen und dabei wissenschaftlich seriösen Grundlagen entsprechen.
Bitte beachte den hier genannten Thread:
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,1131.0.html

Gruß und immer gute Befunde
Fips2

« Letzte Änderung: 27. Juli 2011, 18:28:24 von fips2 »

Offline KarlNapf

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Re:Weihrauch???
« Antwort #5 am: 15. Februar 2014, 17:57:05 »
Zum afrikanischen Weihrauch hier ein Zitat aus:
http://www.aerzteblatt.de/archiv/9000/Salai-Guggal-(Indischer-Weihrauch-)-Gummiharz-aus-Boswellia-serrata-Boswelliasaeuren-als-Nicht-Redoxhemmstoffe-der-Leukotrienbiosynthese-Neue-therapeutische-Moeglichkeit?s=boswellia+carterii

Titel
Salai-Guggal-(Indischer Weihrauch-) Gummiharz aus Boswellia serrata: Boswelliasäuren als Nicht-Redoxhemmstoffe der Leukotrienbiosynthese - Neue therapeutische Möglichkeit?

Literaturstelle
Dtsch Arztebl 1998; 95(1-2): A-30 / B-21 / C-21

Autor
Ammon, Hermann P. T.


Zitat: "Salai Guggal ist ein traditionelles Arzneimittel aus der ayurvedischen Medizin, das in Indien für eine Reihe von entzündlichen Erkrankungen, wie zum Beispiel rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis und zervikale Spondylosis, verwendet wird. Es handelt sich um das Gummiharz von Boswellia serrata Roxb. Die Hauptbestandteile dieses Gummiharzes sind Boswelliasäuren und andere Verbindungen, wie ätherische Öle, Terpinole, Arabinose, Xylose, Galaktose, Uronsäuren, b-Sitosterin und Phlobaphene. Tabletten aus Extrakten von Salai Guggal werden in Indien für die Behandlung der chronischen Polyarthritis unter dem Handelsnamen Sallaki(tm) und H15(tm) hergestellt. Sallaki(tm) ist in Indien ein zugelassenes Arzneimittel. Das identische H15(tm) ist in der Schweiz in einem Kanton registriert. Salai Guggal und Boswelliasäuren besitzen entzündungshemmende Eigenschaften, wie in einer Vielzahl von Tiermodellen nachgewiesen werden konnte (14, 20, 21). Boswelliasäuren sind auch Bestandteile des Gummiharzes von Boswellia carterii Birdw., das in deutschen Arzneibüchern (Ergänzungsband DAB 6 und DAB 1) als Olibanum geführt wurde. Die bisher bekannten pharmakologischen Wirkungen von Olibanum werden als entzündungshemmend, analgetisch, immunsuppressiv, hepatoprotektiv und antimikrobiell beschrieben (9, 11, 12, 22). Von Boswelliasäuren wurde gezeigt, daß sie ähnliche Eigenschaften besitzen."

Die Hervorhebungen sind von mir.

Wenn es im Arzneibuch steht und nur gegen Rezept geliefert wird, ist es nicht bloß ein Nahrungsergänzungsmittel.

Der Autor war der Leiter des Pharmakologischen Instituts der Universität Tübingen und ist jetzt emeritiert.
http://www.hptammon.de/index.php/wissenschaftliche-arbeiten
http://www.patents.com/us-6174876.html
« Letzte Änderung: 23. April 2014, 16:52:48 von KarlNapf »
Dum spiro, spero = So lange ich atme, hoffe ich. (Cicero, ad Atticum 9,11)

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Offline JustusJason

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Re:Weihrauch???
« Antwort #6 am: 23. April 2014, 11:04:19 »
Zu der wissenschaftlichen Diskussion kann ich nicht wirklich etwas sagen. Aber ein Bekannter von mir hat beide Weihrauchsorten schon einmal ausprobiert. Er berichtete mir, dass der indische Weihrauch auf jeden Fall besser angeschlagen hat. So viel dazu von meiner Seite.

Offline KarlNapf

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Re:Weihrauch???
« Antwort #7 am: 23. April 2014, 12:16:57 »
Je nach Herkunftsland unterscheidet man zwischen afrikanischem und indischem Weihrauch.

Afrikanischen Weihrauch gibt es z. B. als Kapseln nach Dr. Fernando®, als Boscari® oder als  Lebonat® (Beispiele für Markennamen). Afrikanischen Weihrauch gibt es - soweit ich weiß - nur in der "nativen" Form, als Harz. Nach Auffassung von Prof. Simmet, Ulm ist unser menschliches Verdauungssystem nicht unbedingt zur Verarbeitung von "Gummen", also Pflanzenharzen, geeignet. Er plädiert für (getrockneten) ethanolischen Extrakt von Weihrauch, den gibt es jedoch bis jetzt - soweit ich weiß - nur vom indischen Weihrauch.

Es wird immer wieder heiß darüber diskutiert, welcher Weihrauch am wirksamsten sei. Wirksam gegen was? - sollte man zuerst fragen, gegen das Ödem oder gegen den Tumor selbst?

Ich fand im Internet Hinweise auf spezielle Weihrauch-Zubereitungen mit so seltsamen Namen wie BSAK-170 oder AKBAmax
http://trade.indiamart.com/details.mp?offer=1324089688

und sogar AKBA-Plasma-Konzentrationen von Probanden, die unterschiedliche Weihrauch-Präparate eingenommen haben (sollen). Besonders "wissenschaftlich" fand ich diese Angaben nicht. Die Arbeiten sind relativ alt, die Datenlage ist mager.

http://byrdt.net/fileadmin/_migrated/content_uploads/BoswPlasmaDaten.Uni-Giessen.Deut.Apotheker.pdf
http://byrdt.net/fileadmin/_migrated/content_uploads/NormalExtraktPulver-BSAK170.pdf

Dem BSAK-170 würde wohl am ehesten ein Produkt namens Bospure® entsprechen
http://www.dolcas-biotech.com
http://www.bospure.org/php/properties.php
Das ist ein Extrakt mit recht hohem AKBA-Anteil http://www.bospure.org/php/comparison.php
Eine kleine Firma in Deutschland kann das Pulver (über eine Apotheke) liefern. http://www.eurochem-feinchemie.com

Im Weihrauch können aber weitere Stoffe enthalten sein, die bis jetzt überhaupt noch nicht isoliert wurden. Man sollte sich daher eher nicht allein auf die Menge an Acetylketoboswelliasäure (AKBA) "versteifen".

Wenn der indische Weihrauch besser "angeschlagen" hat (was auch immer das bedeutet), dann kann das daran liegen, dass während der 6-12 Stunden Darmpassage aus dem Extrakt (des indischen Weihrauchs) mehr Boswellia-Säure aufgenommen und eine höhere Plasma-Konzentration erreicht wurde (als vom nativen afrikanischen W.).
« Letzte Änderung: 23. April 2014, 16:50:38 von KarlNapf »
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