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Autor Thema: Konvexitätsmeningeom  (Gelesen 44570 mal)

Offline KaSy

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Re:Konvexitätsmeningeom
« Antwort #45 am: 26. Juni 2011, 22:37:16 »
Liebe krimi,

Deine Schilderung der Symptome (Schwindel, Sprechprobleme, Ohrgeräusche, ...), die nach der Arbeitsaufnahme bei Dir auftauchten, haben in mir ein Warnsignal  ??? aufleuchten lassen.

Da bis jetzt keine organischen Ursachen dafür gefunden wurden, gehe ich davon aus, dass es (wie bei mir) "einfach nur" Überlastungserscheinungen waren, auf die Dein Körper Dich mit allen möglichen Symptomen aufmerksam machen will. Du schreibst selbst vom Schuljahresende-Stress! Und Du hast ca. drei Monate nach der OP gleich mit vier Tagen Arbeit in der Woche begonnen! In einem so anstrengenden Beruf, wo selbst Gesunde vor Überlastung stöhnen.

Das kann ein viel zu früher Beginn mit einer noch zu hohen Stundenzahl sein! Ich spreche da aus leidvoller Erfahrung im gleichen Beruf - man möchte so gerne und bemerkt die Zeichen der Überlastung nicht oder versucht, sie auf irgendetwas Organisches zu schieben. Ich selbst habe da (nach meiner 3. OP) zu spät reagiert, hätte die Wiedereingliederung verringern oder sogar abbrechen sollen. Ich habe  auch Medikamente genommen, musste trotzdem wegen totaler Überlastung einige Wochen krank geschrieben werden und fand das entsetzlich! Die Medis nehme ich bis heute, aber eine längere Ausruhzeit wäre auf jeden Fall der bessere Weg gewesen.

Nach meinen ersten beiden Meningeom-OP war ich wenigstens ein halbes Jahr zu Hause und das war nicht zu wenig. Der Neurochirurg legte das von vornherein (vor der OP) so fest, insbesondere auch, als er meinen Beruf erfuhr. Und die Wiedereingliederung solle nicht weniger als ein halbes Jahr dauern. Und das war gut so, denn erst insgesamt anderthalb Jahre nach der OP hatte ich jeweils das Gefühl gehabt, wieder voll leistungsfähig zu sein.

Diesmal eher gar nicht, denn nach meiner 3. OP war der neue Arzt diesbezüglich viel zu locker und wollte mich noch früher (nach 14 Tagen) arbeiten schicken als ich das selbst gekonnt hätte.

Dafür, dass Du noch mehr Ruhezeit gebrauchen könntest, spricht auch, dass Du Dir ab und zu die Rückzugsmöglichkeit des Reha-Zimmers zurückwünschst.   

Ich bitte Dich sehr, wenn Du noch bis zum Schuljahresende durchhalten möchtest, tu es, aber nutze die Ferien für viel Ruhe! Und achte sehr auf Dich, wenn die Arbeit danach wieder beginnt.

Sollten keine organischen Ursachen gefunden worden sein, dann versuche zeitweise weniger zu arbeiten. Oder lass Dir mindestens psychotherapeutisch helfen! Da würde ich mich an Deiner Stelle schnell um einen Termin kümmern, denn die Wartezeiten können Monate betragen. Und wenn Du es dann doch nicht brauchst, ist Dir niemand böse. Ich habe mich aus Verzweiflung dorthin begeben und habe es nie bereut! Es ist gut - selbst wenn man nicht mit so einer Sch...-Krankheit geplagt ist, aber erst recht, wenn es so ist.

Du merkst vielleicht, ich habe aus eigener Erfahrung Angst um Dich. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du es doch besser durchleben kannst.

Ich grüße Dich sehr
KaSy

(s.a. in Psycholog. Betreuung "Aus dem Tief kommen")
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline probastel

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Re:Konvexitätsmeningeom
« Antwort #46 am: 27. Juni 2011, 11:39:05 »
Hallo Krimi,

auch ich konnte nicht warten, wollte sofort wieder arbeiten und kann Dir aus eigener Anschauung sagen, dass dies eine sehr harte Belastung für den gesundenden Organismus ist. Ich teile die Einschätzung von Kasy voll und ganz. Wahrscheinlich kommt Dein geschundenes Gehirn einfach nicht richtig zu Ruhe. Ok, das hat jetzt nicht unbedingt mit meinem Tumor zu tun - oder doch? wer weiß das schon? - Wenn ich müde bin, habe ich auch Schwierigkeiten die richtigen Worte  und Namen zu finden. Ganz im Gegensatz dazu wenn ich auschlafen bin, dann habe ich solche Probleme kaum.

Ich schließe mich Kasys Meinung zu hundert Prozent an. Es muss nicht immer gleich ein EPI-Anfall sein, wenn etwas nicht funktioniert. Es kann auch einfach nur ein tiefgründige Ermüdung des Gehirns sein. Nutze die Schulferien als Rauhepause und entspanne Dich so gut und so tief wie du kannst.

(Über Dein negatives Ergebnis des MRTs freue ich mich sehr! Da hat sich das Daumendrücken doch wieder einmal gelohnt!)

Beste Grüße

Probastel
« Letzte Änderung: 27. Juni 2011, 12:17:15 von probastel »
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

Antoine de Saint-Exupéry

Offline krimi

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Re:Konvexitätsmeningeom
« Antwort #47 am: 15. August 2011, 19:10:18 »
Ein Hallo an Alle,

ich habe nun die Hälfte der Ferien bei diesem Traumsommer  ::) in NRW ausruhen können.
Naja, ruhen nicht wirklich. Aber viele Dinge in Ruhe angehen können oder aufgrund des schönen Wetters  ;) erst gar nicht machen können. Und vor allem Lesen. Und das Meiste bleibt in meinem Gedächtnis haften. Wieder ein Fortschritt.

Bin schon darauf gespannt wie es mit dem Sprechen sein wird, wenn ich wieder arbeiten muss. Manchmal habe ich auch jetzt noch Probleme wenn ich viel spreche, bei Veranstaltungen oder auch nur Familientreffen. Auf Anraten des Neurologen führe ich eine Art Tagebuch darüber.

Heute habe ich die kurzen sonnigen Phasen auf der Liege im Garten genutzt. Doch Ungeschick lässt grüßen: Beim Wegräumen der Liege ist mir die Rückenlehne auf den Kopf gefallen. Natürlich auf meine gut modelierte Calottenplastik, autsch. Mit der Hand gefühlt ist nichts passiert. Der Schlag hörte sich aber ganz anders an als wenn man auf Knochen trifft. Der Hall in den Kopf, schon etwas anderes.

Wünsche allen noch sonnige und erholsame Tage  8)

krimi
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

 



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