HirnTumor-Forum

Autor Thema: Die Neue mit bereits operiertem Konvexitätsmeningeom WHO II  (Gelesen 9268 mal)

Offline chiara63

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Hallo zusammen,
Möchte mich kurz vorstellen und berichten, wie es mir ergangen ist und ergeht.  
Bin Mitte 40, weiblich, Krankenschwester, verheiratet ohne Kinder und selbstständig. (schon Sch..... :( )

Anfang Juni diesen Jahres hatte ich meinen ersten und hoffentlich letzten Krampfanfall meines Lebens.
Dauerte fast 10 Minuten und ich war die ganze Zeit dabei wach. Na toll,!!!!!!!

Konnte selbst hinterher die Rettung anrufen, denn ich dachte mir, hier geht was Grobes ab.

Im KH gleich ab ins CT, denn der Schlaganfall wurde schon im Notarztwagen fast sicher ausgeschlossen. Nach dem CT saßen schon die Neurochirurgen an meiner Trage und überbrachten die "frohe Botschaft ". Diagnose sollte am gleichen Tag noch mit MRT gesichert werden. Geschah dann auch so und es blieb dabei.
Sechs Tage später dann die OP, wobei ich die Wartezeit stationär bei den Neurologen verbracht habe.
War mir aus dem Bauch heraus irgendwie lieber.
Außerdem gewöhnt man sich dann auch besser ans Keppra  ;)  
Der OP Tag hört bei mir früh um halb acht auf mit der Frage der Kollegin ob ich mir den Zugang für die Narkose selbst legen möchte.
Habe dankend abgelehnt!
Erinnerung setzt erst wieder am späten Nachmittag ein als ich vom Operateur aufgefordert werde, mal meine Beine, speziell das linke zu bewegen.
Maximale Panik in mir, ob es denn wohl tut, was ich von ihm will.....
Das war das Schlimmste in der präoperativen Zeit , die Todd sche Parese des linken Beines.
Es war so ein tolles Gefühl. Es tat, was ich von ihm wollte wie auch der Rest meines Körpers.
Danach eine Nacht auf Intensiv, war nicht wirklich erholsam, an Schlaf nicht zu denken, aber ich war zufrieden mit mir und der Welt.
Göttergatte konnte sein zerfleddertes Nervenkostüm auch beruhigen nachdem er mich besuchen durfte.
Am nächsten Tag dann zurück auf Normalstation bei 31° Außentemperatur.
Ganz toll. Ich hatte den Auftrag bis 16:00h mindestens 3,5 l lauwarmes stilles Mineralwasser oder Tee in mich zu schütten ansonsten kommen Infusionen ran.
Wollte ich nicht, also hieß es trinken, schlafen, Pipibox, trinken,schlafen,Pipibox usw. usw
Es war grausam aber hat sich gelohnt, denn abends wurde mir noch der zentrale Venenkatheter gezogen und ich war damit alle Strippen los.  
Den Tag streiche ich besser aus meinem Gedächtnis.
Ab dem drauffolgenden Tag ging es mir nur noch gut, keinerlei Schmerzen, kein Schwindel oder sonstige Beschwerden. Ich habe da eigentlich erst gemerkt, was vorher alles nicht ok war, was von mir mit normalem Alltagsstress abgetan wurde. Man ist ja keine 20 mehr.
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, einen Hirntumor zu haben.
Hinterher ist man immer schlauer!
Bin am 7. Tag wieder nach Hause gegangen, und auf die Reha habe ich aus beruflichen Gründen verzichtet.
Habe es aber für meine Verhältnisse sehr langsam angehen lassen, max. 4 Stunden am Tag in die Firma, und ohne Mittagsschlaf ging gar nichts.
Leider hat mich dann so nach 6 Wochen der Alltag voll wieder eingeholt, und ich merke ganz deutlich, dass es so nicht weitergehen kann.
Es geht mir zwar nicht schlecht aber so richtig gut auch nicht. Belastbarkeit und Stressresistenz sind bei gefühlten minus 80%
Es ist so ein undefinierter Zustand, der schwer in Worte zu fassen ist.  ???
  
Vermutlich muss ich einfach mal drei Gänge zurück schalten und es einfach laufen lassen.
Fliege jetzt erst mal für fünf Tage zu meiner Freundin in den Schwarzwald, 8h Auto oder Zugfahrt sind mir einfach zu lang und mit dem Flieger bin ich in ner knappen Stunde da.
Ich hoffe es geht gut mit dem Fliegen, es gibt unterschiedliche Empfehlungen aber ich vertraue einfach meinem Bauchgefühl.
« Letzte Änderung: 17. August 2010, 18:39:17 von Bluebird »
Leben - das kann doch nicht so schwierig sein!?

Jens B

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Re:Die Neue mit bereits operiertem Konvexitätsmeningeom WHO II
« Antwort #1 am: 17. August 2010, 18:18:30 »
Hallo chiara63,

ein herzliches Willkommen im Forum!
Aber es tut mir sehr leid, dass dich solche argen Probleme hierher führen!
Danke, dass du uns deine Geschichte so detailliert erzählst.
Sorry, aber darf ich fragen in welcher Klinik du warst? Dass du so pflichtbewusst bist und auf die Reha wegen dem Beruf verzichtest, ehrt dich zwar, aber ich kann es eigentlich nicht verstehen. Denn Erholung, Aufbau bzw. Training bei einer Kur sind sehr wichtig & absolut empfehlenswert!
Dann wünsche ich dir jetzt in deinem Kurztrip gute Erholung und alles, alles Gute!
Recht so, ruhe dich erst einmal aus und genieße den "schwarzen Wald.  ;)

LG Jens B
« Letzte Änderung: 17. August 2010, 18:38:13 von Bluebird »

Offline Bluebird

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Re:Die Neue mit bereits operiertem Konvexitätsmeningeom WHO II
« Antwort #2 am: 17. August 2010, 18:43:18 »


Hallo Chiara,

vielen Dank, dass Du uns teilhaben lässt an Deiner Krankengeschichte.

Ich lese von Betroffenen in diesem Forum, dass das Fliegen über kürzere Strecken kein Hindernis darstellt und ohne Folgen bleibt. Das wird hoffentlich bei Dir auch so sein, so dass Du die Urlaubstage im Schwarzwald so richtig genießen kannst.
Als WHO II-Patientin wirst Du MRT-Kpntrollen in kürzeren Intervallen durchführen lassen.
Möchtest Du uns erzählen, wo Du operiert wurdest und ob Du dort auch weiterhin begleitet wirst?

LG
Bluebird
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Offline chiara63

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Re:Die Neue mit bereits operiertem Konvexitätsmeningeom WHO II
« Antwort #3 am: 17. August 2010, 20:19:23 »
Hallo,
Ich wurde im Forßmann Klinikum Eberswalde operiert, ein akademisches lehrkrankenkaus der Charite. Sehr professionell, effizient und unaufgeregt.
Habe mich dort sehr gut aufgehoben gefühlt.
Erste MRT nach OP war schon nach 5 Tagen, keine Tumorreste nachweisbar. Laut Operateur konnte auch der ungewollte Untermieter komplett entfernt werden, da keine grossen Gefäße beteiligt waren.
Nächste Kontrolle im Oktober diesen Jahres.
Nehme jetzt noch 2x500mg /d, spüre so gut wie keine Nebenwirkungen mehr.
Vermutlich liegen meine momentanen problemchen auch eher an der Witterung.  Hier geht's mit den Temperaturen täglich hin und her und ein Gewitter jagt das nächste.
Bin mit den hohen Temperaturen im Juli sehr gut klar gekommen.
Wohl deshalb jetzt mein jammern.

Lg chiara
   
Leben - das kann doch nicht so schwierig sein!?

Offline Bluebird

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Re:Die Neue mit bereits operiertem Konvexitätsmeningeom WHO II
« Antwort #4 am: 17. August 2010, 20:32:38 »
Hallo,

ich muss Dir wohl nicht sagen, dass eine komplette Entfernung eine gute Ausgangsposition ist.
Hier im Forum gab es bereits eine Diskussion über Wetterfühligkeit nach Hirnoperationen. Da bist Du in bester Gesellschaft.

Für Oktober sind jetzt schon einmal die Daumen gedrückt.

LG
Bluebird
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Offline chiara63

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Re:Die Neue mit bereits operiertem Konvexitätsmeningeom WHO II
« Antwort #5 am: 17. August 2010, 21:00:20 »
Na gut, dann werde ich mal die Gesellschaft der wetterfühligen mal bereichern. :'(
Dann gibt's als einstandslage von mir 500mg paracetamol bei Wetterwechsel.
Die AHB war aus geschäftlichen Gründen gar nicht drin.
Hier begann die Ferienzeit und in einem kleinem Betrieb muss der Chef in der Urlaubszeit schon voll mitarbeiten, sonst geht für Alle alles den Bach runter.
Wird schon wieder werden, ist halt nur ein ungewohnter Zustand für mich, mich so zurück nehmen zu müssen.
Danke für Euren Zuspruch.
Chiara

 
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Jens B

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Re:Die Neue mit bereits operiertem Konvexitätsmeningeom WHO II
« Antwort #6 am: 17. August 2010, 21:22:12 »
Hallo Chiara,

auch dir danke ich für die Antwort!
Bin gespannt auf deinen etwaigen Beitrag zur Wetterfühligkeit.
Bleib weiterhin so optimistisch!

LG Jens B

Offline menno-meningo

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Re:Die Neue mit bereits operiertem Konvexitätsmeningeom WHO II
« Antwort #7 am: 17. August 2010, 23:53:52 »
Hallo Chiara,

das mit dem Fliegen, zumal auf kurzen Strecken, kann ich bestätigen. Ich bin 3 Monate nach der OP  etwa 2,5 Std. geflogen (mit Erlaubnis der Ärzte), der Hinflug war problemlos, der Rückflug allerdings sehr unruhig. Deshalb etwas Nachwirkungen. Aber 1 Std. beim Inlandflug dürfte gut gehen. Zumal wenn es in "meinen" Schwarzwald geht :)

Bei Wetterfühligkeit  kann ich jetzt auch gut mitreden. Allerdings "steh" ich auf  Ibuprofen, der Neurologe meinte neulich, wenn man es verträgt,  geht es ohne weiteres.  Natürlich steh ich eher auf garkein Kopfweh, aber mich fragt ja keiner...

Hab Geduld mit dir selber! Es dauert länger als man denkt, bis man sich in der neuen Situation zurecht findet. Aber es wird!

Gruß aus dem Süden
menno-meningo   
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Offline chiara63

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Re:Die Neue mit bereits operiertem Konvexitätsmeningeom WHO II
« Antwort #8 am: 19. August 2010, 19:31:35 »
Hallo zusammen,
Bin völlig beschwerdefrei im Schwarzwald angekommen, alle Sorge im Vorfeld umsonst
Werde nun die Tage hier genießen und mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen

LG Chiara
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Jens B

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Re:Die Neue mit bereits operiertem Konvexitätsmeningeom WHO II
« Antwort #9 am: 19. August 2010, 19:42:55 »
Hallo Chiara,

schön zu hören, dass du gut angekommen bist!
Na dann, auf gehts. Genieße deinen Aufenthalt & lass dir die Sonne auf dein Bäuchlein scheinen. Aber passe auf, verbrenne ihn nicht!  ;D
LG Jens B

Offline menno-meningo

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Re:Die Neue mit bereits operiertem Konvexitätsmeningeom WHO II
« Antwort #10 am: 20. August 2010, 18:21:16 »
Hallo Chiara,

und das mit dem bestellten Sonnenschein hat doch auch geklappt!  Der Draht zu Petrus oder Wetterhexe scheint ja gut zu sein, bitte noch ein paar Tage halten...

LG
menno-meningo 

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John Lennon

Offline chiara63

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Re:Die Neue mit bereits operiertem Konvexitätsmeningeom WHO II
« Antwort #11 am: 26. August 2010, 21:44:17 »
So, habe auch den Rückflug völlig beschwerdefrei überstanden.
Damit steht dem nächsten "richtigen" Urlaub wohl auch nix mehr entgegen.
@ meningo:Sorry für den Fall, dass ich das gute Wetter mitgenommen habe.
Auf alle Fälle habe ich es unterwegs verloren.
Hier nur Sch....

Lg chiara
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Jens B

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Re:Die Neue mit bereits operiertem Konvexitätsmeningeom WHO II
« Antwort #12 am: 26. August 2010, 22:12:18 »
Hallo Chiara!

Na siehste, prima das das mit dem Flug geklappt hat!
Naja und die Sonne kommt früher oder später auch wieder.  ;)

LG Jens B

 



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