HirnTumor-Forum

Autor Thema: Kurioses  (Gelesen 11457 mal)

Ulrich

  • Gast
Kurioses
« am: 12. August 2003, 08:21:12 »
Hier sammle ich Kurioses zum Thema Meningeom

Stuttgarter Zeitung vom 12.8.03:

Quelle

Forscher: Es war ein Tumor, kein Mord
 
Hypothesen über das Leben und Sterben des Steinheimer Steinzeitmädchens widerlegt?
 
STEINHEIM/TÜBINGEN. Die älteste Kriminalgeschichte auf Steinheimer Boden ist vermutlich nur eine Krankengeschichte. Wie Tübinger Forscher herausgefunden haben, ist der berühmte Homo sapiens steinheimensis nicht erschlagen worden, sondern er starb an einem Schädeltumor.

Von Eberhard Wein

Hätte man schon vor der vorletzten Eiszeit über das gleiche medizinische Können verfügt wie heute, dann wäre der berühmte Mensch von Steinheim (Kreis Ludwigsburg) natürlich trotzdem längst gestorben. Ein paar Jahre länger hätte er aber wohl gelebt. Da ist sich der Anthropologe Alfred Czarnetzki ganz sicher. Zusammen mit dem Humangenetiker Carsten M. Pusch und dem Physiker Erwin Schwaderer hat Czarnetzki herausgefunden, dass der als Steinheimer Mädle bekannte Urzeitmensch an einem so genannten Meningeom litt. Das ist ein gutartiger Schädeltumor, der heute mit einer Operation entfernt werden kann.

"Das Meningeom drückte auf das Gehirn. Vermutlich litt der Steinheim-Mensch ständig unter starken Kopfschmerzen", sagt Czarnetzki. Der Tumor habe, davon ist das Wissenschaftlerteam von der Universität Tübingen überzeugt, zu einer halbseitigen Lähmung, möglicherweise zu epileptischen Anfällen und schließlich zum Tod geführt. "Der Befund ist ganz eindeutig", sagt Czarnetzki.

Die neuen Erkenntnisse sind das Ergebnis einer Computertomografie im Katharinenhospital, bei dem der rund 365 000 Jahre alte Menschenschädel mit modernsten Methoden untersucht wurde. Dabei gelang es laut Czarnetzki, die Größe des Meningeoms auszumessen. Es erreicht demnach dieselbe Größe wie die meisten heute diagnostizierten Tumore. Jedoch ist das Großhirn des Steinheimers mit 1100 Millilitern etwas kleiner als das heutiger Menschen.

Die These des Stuttgarter Professors Karl-Dietrich Adam weist das Tübinger Forscherteam zurück. Adam glaubt, dass der vor 70 Jahren in einer Steinheimer Kiesgrube gefundene Schädel einer etwa 25-jährigen Frau gehörte, die als Schamanin erschlagen wurde. Nach ihrem Tod sei ihr Schädel gewaltsam geöffnet worden. Für Czarnetzki stammt der Schädel von einem Mann. Bei den Beschädigungen handele es sich um natürliche Brüche, die erst bei der Jahrtausende währenden Lagerung entstanden.
 

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Und noch ein Artikel dazu:

Schädeltumor bei Frühmenschen entdeckt

Wissenschaftler der Universität Tübingen haben bei einem Frühmenschen, der vor etwa 365.000 Jahren gelebt hat, erstmals Hinweise auf einen Kopftumor gefunden. Bisher war der Tumor lediglich bei einem der frühesten Vertreter des Homo sapiens sapiens bekannt, berichten die Experten in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazin TheLancet. Wissenschaftler des Instituts für Anthropologie und Humangenetik und der Abteilung für Radiologische Diagnostik der Eberhard Karls Universität Tübingen konnten zum ersten Mal nachweisen, dass das Meningeom, ein Schädeltumor, bereits bei dem frühesten Vorläufer des modernen Menschen, dem Homo sapiens steinheimensis ausgebildet war. Die Forscher haben bei einem gut erhaltenen fossilen Schädel, der in Baden-Württemberg gefunden wurde, einen Hirntumor entdeckt. "Das daran gefundene Meningeom erreichte eine ähnliche Größe wie die meisten heute diagnostizierten Tumoren. Da das Großhirn des Steinheimers mit 1.100 Kubikzentimetern etwas kleiner als das heutiger Menschen war, und die Lebensumstände schwieriger waren, hatte der urzeitliche Patient wahrscheinlich unter ständigen Kopfschmerzen und Halbseitenlähmung gelitten", so Forschungsleiter Alfred Czarnetzki vom Institut für Anthropologie und Humangenetik. Die Wissenschaftler vermuten, dass der Patient letztendlich am Tumor verstorben ist. Etwa zwei bis neun von 100.000 Menschen leiden heute an einem Meningeom. Meist entsteht der Tumor altersbedingt. Da die Populationsgröße der Jäger und Sammler in der Eiszeit aber bei nur etwa 10.000 lag, komme es sehr selten vor, dass ein fossiles Meningeom gefunden werde.
« Letzte Änderung: 17. Februar 2004, 18:22:29 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Kurioses
« Antwort #1 am: 20. August 2003, 23:30:42 »
Was war der Grund / die Ursache von Nietzsches Demenz?

Friedrich Nietzsche, deutsche Philosoph und Schriftsteller

J Med Biogr. 2003 Feb;11(1):47-54

What was the cause of Nietzsche's dementia?

Sax L.
Montgomery Center for Research in Child and Adolescent Development, Montgomery County, Maryland, USA. leonardsax@prodigy.net

Many scholars have argued that Nietzsche's dementia was caused by syphilis. A careful review of the evidence suggests that this consensus is probably incorrect. The syphilis hypothesis is not compatible with most of the evidence available. Other hypotheses--such as slowly growing right-sided retro-orbital meningioma--provide a more plausible fit to the evidence.
« Letzte Änderung: 14. Dezember 2003, 18:35:53 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:Kurioses
« Antwort #2 am: 19. Dezember 2003, 20:20:38 »
Meningeome bei Katzen

Kein Witz, die Katzen werden auch bestrahlt... Ich kann den Artikel leider nicht kopieren, da es sich um eine pdf-Datei handelt.


Das intrakranielle Meningeom - Befunde, Therapie und Ergebnisse bei neun Katzen und einem Hund
« Letzte Änderung: 24. Februar 2005, 15:43:27 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:Kurioses
« Antwort #3 am: 03. August 2008, 20:54:42 »
Hier wird beschrieben, daß vermutet wird, der Herr Nietzsche sei nicht an Syphillis gestorben, sondern an einem Meningeom.

 



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