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Autor Thema: MRT Verlaufskontrollen beim Astrozytom III  (Gelesen 7537 mal)

Offline Heiko655

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MRT Verlaufskontrollen beim Astrozytom III
« am: 11. Juni 2010, 20:50:35 »
Hallo,
ich wurde 2002 wegen einem Astro 2 operiert und hatte
aller ½  Jahre eine MRT Kontrolle. 2005 hatte ich ein Rezidiv
und es war nun ein Astro 3. Wurde wieder operiert und
bekam Chemo und  Bestrahlung. Danach waren die Kontrollen
etwa 1 Jahr lang aller 3 Monate und dann wurden sie bis jetzt aller
4 Monate gemacht. Alles lief bis jetzt über meine Neurologin.
Jetzt will sie das ich nach einem ½ Jahr die nächste Kontrolle mache
und dann soll ich jährlich zum MRT. Das erscheint mir bei einem
Astro 3 ziemlich lang und auch etwas gewagt. Ich erinnere mich
noch an 2004 da wollte sie die Kontrollen auf jährlich hochsetzen.
Haben aber weil ich Bedenken hatte nach einem ½ Jahr noch mal
eine Kontrolle gemacht und im MRT konnte man deutlich ein Rezidiv
bzw eine deutliche Kontrastaufnahme erkennen.Wäre ich erst
ein ½ Jahr später zum MRT gegangen währe das Rezidiv bestimmt
doppelt so groß gewesen.
Nun meine Frage. Gibt es beim Astro 3 bestimmte Richtlinien
für die Abstände der  MRT Verlauskontrollen vor allem 5 Jahre nach
der OP?  Meiner Ansicht nach nimmt doch die Gefahr eines  Rezidivs
im laufe der Zeit nicht kontinuierlich ab zumindest nicht in den ersten
10 Jahren.

Gruss Heiko
« Letzte Änderung: 11. Juni 2010, 21:25:17 von Bluebird »

Offline Bluebird

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Re:MRT Verlaufskontrollen beim Astrozytom III
« Antwort #1 am: 11. Juni 2010, 21:24:57 »
Hallo Heiko,

ich habe hier eine Empfehlung der NC-Klinik Stuttgart, und zwar

1. Nachsorge beim Astrozytom WHO II
2. Nachsorge beim Anaplastischen Astrozytom WHO III

Ich bitte zu beachten, dass das anaplastische Astro III eine Variante des Astro III ist, darum sind die hier genannten
zeitlichen Intervalle nicht unbedingt übertragbar.

Zitat
Astrozytom WHO II
Initiale Diagnostik für Therapieentscheidung: MRT Schädel (Nativ + KM), Cave : bei Kindern und Jugendlichen an Neurofibromatose denken!
(Siehe Anhang)
Therapie :
1) Operation: Komplette Tumorresektion , ggf. Nachresektion bei Tumorrest oder Rezidiv. Stereotaktische Serienbiopsie bei eloquenter oder
diffuser Tumorlokalisation.
2) Strahlentherapie : Primär Nicht indiziert. Ausnahme bei ungünstigem Risikoprofil ( Alter>40J , Tumorprogress , progredientem
neurologischem Defizit , nicht kontrollierbare Epilepsie ). In diesem Fall wird die Bestrahlung der erweiterten Tumorregion mit 54 Gy empfohlen.
3) Chemotherapie : Nicht indiziert. Ausnahme im Sinne eines individuellen Heilversuches wenn keine weitere Therapieoption besteht.
Nachsorge :
1. Kontrolle : MRT innerhalb 48 h post- OP zur Bestimmung des Resektionsgrades.
Weitere MRT-Kontrollen ½ jährlich, nach 2 Jahren jährlich.


Zitat
Anaplastische Astrozytom WHO III
Initiale Diagnostik für Therapieentscheidung: MRT Schädel(Nativ + KM)
Therapie :
1) Operation: Komplette Tumorresektion , ggf. Nachresektion bei Tumorrest oder Rezidiv. Stereotaktische Serienbiopsie bei eloquenter oder
diffuser Tumorlokalisation.
2) Strahlentherapie: Optional. Bestrahlt wird die erweiterte Tumorregion mit einer Gesamtdosis von
60Gy.
3) Chemotherapie : Optional. Z.B. Temozolomid oder PCV
Nachsorge :
1. Kontrolle : MRT innerhalb 48 h post- OP zur Bestimmung des Resektionsgrades.
Weitere MRT-Kontrollen ¼ jährlich.[/size]

http://www.klinikum-stuttgart.de/uploads/tx_templavoila/Empfehlungen_zur_Therapie_und_Nachsorge_bei_primaeren_Hirntumoren_und_ZNS-Metastasen.pdf


Letztendlich ist jeder Fall individuell. Wenn Du Dich bei Deiner Neurologin nicht mehr gut aufgehoben fühlst und die Vertrauensbasis gestört ist, so würde ich mich an Deiner Stelle nach einem anderen Arzt der Fachrichtung umsehen.

LG
Bluebird

« Letzte Änderung: 11. Juni 2010, 21:27:47 von Bluebird »
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

Offline Bea

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Re:MRT Verlaufskontrollen beim Astrozytom III
« Antwort #2 am: 12. Juni 2010, 13:24:01 »
Hallo Heiko,

nach Info meines Arztes sollte der Zeitraum nicht über 3-4 Monaten gezogen werden. Engmaschige Kontrollen sind wichtig und meiner Meinung nach unerläßlich.

Sprich mit deiner Ärztin und frage sie was sie so sicher macht, dass sich genau dein AstroIII in dieser zeit nicht in ein GlioIV verwandelt oder sich ein Rezidiv/ Progress bildet?
Sag ihr ganz klar, dass du mit einer derartigen Verlaufskontrolle nicht einverstanden bist.
Sollte sie an ihrer Meinung festhalten hast du zwei Möglichkeiten: Arztwechsel und/ oder Probleme die ein MRT unumgänglich machen nach 2-3 Monaten.

Eine Frage habe ich noch: warum entscheidet deine Neurologin die Verlaufskontrolle? Bei mir entscheidet sie der Prof, der mich damals operiert hat.

LG und alles Gute,
Bea

Offline Heiko655

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Re:MRT Verlaufskontrollen beim Astrozytom III
« Antwort #3 am: 12. Juni 2010, 19:16:45 »
Hallo,
danke für eure Antworten. Nach euren Infos ist ja sogar ein Abstand von einem halben
Jahr noch zu lange wo ich eigentlich noch damit einverstanden wäre.
Meine Neurologin entscheidet über die Verlaufskontrollen weil ich mir von ihr immer die
Überweisungen zum MRT hole. Sie bekommt somit auch die Ergebnisse der Kontrollen
von der Röntgenpraxis. Ich war damit einverstanden da meine Neurologin nur 8km und die
Neurochirurgie 60km entfernt ist. Wenn die in der Röntgenpraxis etwas feststellen lasse
ich mich sowieso gleich in die Neurochirurgie, wo ich operiert wurde überweisen.
Auf jeden Fall  werde ich nach dem nächstem MRT in die Neurochirurgie fahren und mich
erkundigen und die CD mit den neuen Bilder mitnehmen.
Meine Neurologin meinte letztes noch wenn irgend was ist könnte man ja sofort ein MRT
machen, worauf ich sagte das es dann schon zugspät sein könnte.
Ich nehme ja an sie verwechselt diese Krebsart mit Prostata oder Brustkrebs wo man nach
5 Jahren als geheilt gilt, aber das wird man bei einem Gliom wohl nie sein.

Grüss Heiko

 



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