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Autor Thema: Gamma Knife - welches Center ist das beste?  (Gelesen 59864 mal)

Offline Sabine7

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Gamma Knife - welches Center ist das beste?
« am: 05. November 2013, 19:49:34 »
Hallo,

Ich habe Akromegalie und nach 2 OP ist jetzt Gamma Knife der folgende Schritt. Kann mir jemand empfehlen welcher Gamma Knife Center (Aachen, Krefeld Frankfurt oder Hannover) hat die meisten Therapien auf Hypophysenadenome gemacht und hat die Beste Ergebnissen?  
LG, Sabine
« Letzte Änderung: 05. März 2014, 19:37:48 von KarlNapf »

Offline haijaa

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Re:Gamma Knife - welcher Center is der beste?
« Antwort #1 am: 05. November 2013, 21:44:51 »
Hi Sabine,
oh Frau, das ist ja nicht so schön, dass "es" wieder wächst trotz zwei OPs...
da ich mich in Bezug auf Hochpräzisionsbestrahlung meines Meningeomrezidivs viel mit Bestrahlung auseinandergesetzt habe- auch mit den Zentren in meiner Nähe, kann ich dir sagen, dass ich Aachen und Krefeld in ihrer Kompetenz gleichwertig einschätze- nur speziell für Hypophysenademome kann ich das nicht sagen.
Die hirntumorhilfe
http://www.hirntumorhilfe.de/projekte/informationstag/
bzw. der Hirntumorinformationsdienst Tel.03437/702 702
weiss rein statistisch, wieviel Patienten  nach Hirntumor sortiert, die verschiedenen Neurochirurgien  operiert haben vllt. haben die auch Statistiken der Radiochirurgen??

warum gammaknife? könnte es auch cyberknife sein? wenn es dir VORALLEM  um Erfahrung geht, da hat sicher Dr. Wowra die meiste Erfahrung- da er vorher mit gammaknife gearbeitet hat:
http://www.hypophyse-muenchen.de/brennpunkt/archiv/hypophysenadenome.htm
http://www.cyber-knife.net/?gclid=CN-12J6_zroCFYZd3godsQ0AWQ

menschlich soll er nicht jedem/r " liegen"....???

ich persönlich glaube, dass die Genauigkeit im Kopf  bei allen Geräten gegeben ist, da dort die Verschiebung durch Atmung keine  größere Rolle spielt im Vergleich zu Tumoren in der Lunge etc., "nur" dass beim cyberknife die Fixierung wegfällt, die wohl für viele schmerzhaft ist...
je nach KK und prognostischem Behandlungserfolg übernehmen inzwischen auch die Kassen in vielen Fällen die Kosten des cyberknife

hoffe das verwirrt  ::) dich jetzt nicht mehr...lg

Offline Sabine7

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Re:Gamma Knife - welcher Center is der beste?
« Antwort #2 am: 06. November 2013, 11:27:15 »
hallo haijaa
Ganz herzlichen Dank für dein Antwort und deine Geschichte.
Viele Grüße, Sabine

Offline DStalder

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Re:Gamma Knife - welcher Center is der beste?
« Antwort #3 am: 07. Dezember 2013, 21:29:24 »
Hallo Sabine,

erst einmal muss man hier feststellen, dass Cyber Knife und Gamma Knife in der Wirksamkeit der Bestrahlung gleichwertig anzusehen sind. Wie die Energie zur Zerstörung der Tumorzellen appliziert wird, ist egal: ob als Photon, von einem Linearbeschleuniger (Cyber-Knife) oder als Photon durch Gamma-Zerfall (Gamma Knife).
Fakt ist, dass ein Hypophysenadenom, und ein solches hast Du bei einer Akromegalie, sehr sehr nah am Sehnerv liegt, welcher sehr strahlensensibel ist.
Beim CyberKnife wird eine Fixierung des Kopfes mit einer herkömmlichen Maske, wie sie seit Jahrzehnten in der Strahlentherapie eingesetzt wir vorgenommen, hier ist leider immer ein bisschen Restbewegung möglich, was die Genauigkeit der gesamten Behandlung erheblich herabsetzt.
Die Fixierung beim Gamma Knife hingegen erfolgt mit einem stereotaktischen Rahmen, wie bei Operationen in der Neurochirurgie- in Lokalanästhesie völlig schmerzfrei und sicher auf den 10tel Millimeter! Und auf die Genauigkeit kommt es ja schliesslich an bei Prozessen im Kopf.

Eine Empfehlung welches Zentrum das beste ist mag ich nicht aussprechen. Alle drei Gamma Knife Zentren in Deutschland Frankfurt, Hannover und Krefeld) haben in etwa den selben akademischen Stand, wobei Krefeld die neueste Gerätegeneration hat und deutschlandweit jährlich die meisten Behandlungen durchführt.

Lass Dich bei den entsprechenden Einrichtungen unabhängig beraten,  bei beiden Methoden wird man Dir wahrscheinlich nur die Vorteile aufzählen. Entscheide dann für Dich, welche Methode für Dich die sinnvollere ist.

Alles Gute,
D.

Offline KaSy

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Re:Gamma Knife - welcher Center is der beste?
« Antwort #4 am: 08. Dezember 2013, 05:19:01 »
Liebe/r DStalder,

Ich war etwas überrascht, dass Du mit Deinem ersten Beitrag auf die Frage von Sabine7 eingegangen bist. Dieser Beitrag klingt für mich leider nicht so, als würdest Du Dich auf dem Gebiet der Strahlentherapie fachlich gut auskennen.

Ich möchte Dich hier gern willkommen heißen, bitte Dich aber auch, Dich wenigstens kurz  im Forum an einer geeigneten Stelle vorzustellen, damit wir hier wissen, was Dich hierher geführt hat.

KaSy

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Offline KaSy

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Re:Gamma Knife - welcher Center is der beste?
« Antwort #5 am: 08. Dezember 2013, 05:20:36 »
Liebe Sabine,

ich muss mich jetzt mal einklinken, denn ich bin mit den Aussagen von DStalder nicht ganz einverstanden:
- Es kommt heutzutage bei den modernen Bestrahlungsmethoden nicht mehr primär darauf an, ob der Kopf mit einer Maske oder mit einem stereotaktischem Rahmen positioniert wird.
- Es ist aber wesentlich für die Erhaltung der Lebensqualität, welche Strahlenarten genutzt werden, da gibt es mehr als nur Photonen ...
- Linearbeschleuniger und Cyberknife sind als Bestrahlungsgeräte und von der Bestrahlunmgsmethode her etwas verschiedenes! 


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Die Gammaknife-Methode, wo der stereotaktische Rahmen angewandt wird, ist eine ziemlich alte Methode (Prof. Dr. med. Anca-Ligia Grosu auf dem Würzburger HT-Info-Tag am 9.11.2013).
Ich nehme an, dass man zu dieser Zeit (Ich glaube, sie sprach von 1948.) noch nicht auf die Idee mit den Masken gekommen war, die verträglicher für die Patienten sind. Also nutzte man vermutlich die für die OP erfundenen stereotaktischen Rahmen, die am Kopf befestigt werden. 

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In einigen Strahlenzentren wurden auch bei den konventionellen* Bestrahlungen in den letzten 10-20 Jahren die Patienten noch mit diesen stereotaktischen Rahmen positioniert.

* Mit "konventionell" meine ich die Bestrahlungen, wo meist 6 Wochen lang werktäglich mit geringen Einzeldosen von etwa 2 Gy bestrahlt wird, bis die errechnete individuelle Gesamtdosis erreicht ist.


Ich selbst wurde zweimal konventionell mit Masken-Positionierung bestrahlt (in den Jahren 2000 und 2011).

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Im Jahr 2000 gingen die Strahlentherapeuten noch davon aus, dass die Markierung auf der Maske das Zielgebiet beschreibt. Dieses könne sich jedoch im Verlaufe der Bestrahlungszeit ein wenig verändern. So wurde nach drei Wochen ein Kontroll-CT zur Überprüfung bzw. Korrektur durchgeführt, um weiterhin das richtige Zielgebiet zu treffen. Es war eine Bestrahlung mit Röntgenstrahlen, die im Linearbeschleuniger in Photonen umgewandelt wurden. Eine Abgrenzung vom gesunden Teil war bereits durch Bleilamellen (Fachwort: Multileaf-Kollimatoren) in den verschiedenen, dem Tumorgebiet angepassten Formen möglich.

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Im Jahr 2011 fand meine Bestrahlung mit einem LINAC statt. Das ist das zur Zeit modernste Bestrahlungsgerät. (Ein User schrieb hier im Forum, dass in "seiner" dortigen Klinik das Gammaknife abgeschafft und durch ein LINAC ersetzt wurde!) Hier verläuft die Bestrahlung dreidimensional und voll computergesteuert. Wenn bei der Einstellung (durch die Strahlenassistentinnen per Computer) nicht exakt die genaue räumliche Lage des Zielgebiets erreicht wird, lässt sich das Gerät nicht starten. Hier wird auch der "Tisch", auf dem der Patient liegt, mit nachjustiert. Eine genaue und immer möglichst gleiche Lagerung ist erforderlich, da es ansonsten an jedem Bestrahlungstag zu viele Korrekturen geben müsste, die die Gesamtzeit insbesondere für den Patienten verlängern würde. Hierzu sagte die o.g. Prof. Grisu auch, dass die Positionierung mit der Maske besser wäre als die invasive*  Rahmenmethode.

* Invasiv bedeutet hier ja, dass der Rahmen mit wenigstens 2 Schrauben am Kopf des Patienten befestigt wird, was (vermutlich täglich (oder?) für die etwa 30 Bestrahlungstage) eine Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) erfordert. Es werden Wunden erzeugt, deren Heilung für den Hirntumorpatienten eine unnötige zusätzliche Belastung darstellt. 

Mit dem LINAC ist die intensitätsmodulierte Bestrahlung ("IGRT") möglich, die für die einzelnen Bereiche des Zielgebiets die erforderliche unterschiedliche Dosis realisiert. Bei mir gab es 2011 im relativ kleinen Zielgebiet (d < 2 cm) mehrere verschiedene Bereiche, die jeweils unterschiedlich hohe Dosen zwischen etwa 40 Gy bis 60 Gy "abbekamen", also genau so, wie es von den Physikern zuvor berechnet worden war, um nur so viel wie nötig zu bestrahlen.

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Wenn Dir konkret die Einzeitbestrahlung empfohlen wurde, dann würde ich an Deiner Stelle eher nach der moderneren Cyberknifebestrahlung fragen.

Sollte aber tatsächlich der Sehnerv oder andere besonders bedeutende Strukturen sehr nah an Deinem Hypophysenadenom liegen, würde ich mich an Deiner Stelle genau erkundigen, was für eine Einzeitbestrahlung mit einer einzigen recht hohen Strahlendosis spricht.

Schonender für das umliegende Gewebe sind die Bestrahlungen mit den geringen Dosen über 30 Werktage, da das gesunde Gewebe ausreichend Zeit hat, sich zu erholen.
Alle gesunden Zellen haben ja im Laufe des Lebens gelernt, sich Bestrahlungen aus der Umwelt zu widersetzen und sich selbst zu reparieren, wenn es doch mal etwas zu viel Strahlung sein sollte.
Dazu sind die sich rasch teilenden und einfacher strukturierten Tumorzellen nicht in der Lage.
Wenn sie im Stadium ihrer Teilung, also der Zellkernteilung, "erwischt" werden, können sie die vollständigen Zellkerne nicht mehr aufbauen und verlieren ihre Lebensfähigkeit.
Die Reste dieser zerstrahlten Zellen baut der Körper ab oder diese abgestorbenen Zellen bleiben dort, was als Nekrose bzw. nekrotisches Gewebe bezeichnet und im späteren MRT sichtbar sein wird. Bei niedrigen täglichen Dosen ist die Zeit für den Abbau toter Zellen viel länger als bei einer einzigen Hochdosisbestrahlung.

Aber das entscheidet der Arzt! Oder ein zweiter Arzt ... sprich: Zweitmeinungen von Strahlentherapeuten einholen!

Ich hoffe, die Links von haijaa und meine Erklärungen helfen Dir, sachkundig mitentscheiden zu können.

Ich wünsche Dir für die folgenden Therapien einen größtmöglichen und anhaltenden Erfolg!

KaSy
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Offline Sanne68

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Re:Gamma Knife - welcher Center is der beste?
« Antwort #6 am: 10. Dezember 2013, 14:55:14 »
Hallo Sabine,

hast du schon eine zweite Meinung eingeholt, welche Methode für dich die Beste ist? Wir sind ja alle nur Laien und persönlich betroffen, der eine fährt mit der Methode gut, der andere mit was anderem. Von daher finde ich es schwer, dir zu etwas zu raten.

Ich war vor 20 Monaten in Aachen im Gammaknife und bin damit gut gefahren, das ist aber meine ganz persönliche Einschätzung, außerdem habe ich ein Neurinomrezidiv. Ich wurde von der dortigen Ärztin Frau Dr. Huffmann hervorrangend und sehr menschlich betreut.

Was die einzelnen Zentren angeht, denke ich mal nicht, daß das eine Gammaknife besser ist, als das andere. Mit Gammaknife hat man halt länger Erfahrung als mit Cyberknife.

Also langer Rede kurzer Sinn, hole dir noch eine Meinung ein.

Ich wünsche dir alles Gute

Sanne68

fips2

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Re:Gamma Knife - welcher Center is der beste?
« Antwort #7 am: 05. Juni 2014, 19:48:31 »


Entscheide dann für Dich, welche Methode für Dich die sinnvollere ist.

Alles Gute,
D.

Aha----
Und wie entscheidet ein Laie über die Sinnhaftigkeit einer Behandlung ohne das dazugehörige Fachwissen?
Das musst du mir mal erläutern Stalder.
Oder soll er mal schnell nebenbei Medizin studieren um darüber entscheiden zu können?

Ich glaube du verlangst etwas viel vom Patienten.
Der Patient kann, meiner Meinung nach, lediglich entscheiden welche Therapieform für ihn die sympathischste, sowie welches Vertrauen der in den betreffenden Behandler ( Arzt Klinik ...) hat  und mehr nicht.

LG Fips2

 



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