HirnTumor-Forum

Autor Thema: Re:Krankengeschichte von Francoise  (Gelesen 23892 mal)

pady

  • Gast
Re:Krankengeschichte von Francoise (Astro III)
« Antwort #15 am: 09. Juni 2004, 23:19:52 »
Hey, Bärbel,
ich denke an euch, alles Liebe, insbesondere für Francoise,
monika

zora

  • Gast
Re:Krankengeschichte von Francoise (Astro III)
« Antwort #16 am: 25. Juni 2004, 10:23:06 »
Hi Baerbel,

ich habe vor kurzem Eure Geschichte gelesen und die "auf" und "abs" durch die Ihr gegangen seid.

Ich habe selbst am Bett mit einer Tumorkranken gelitten, Ihren Aengsten vor dem Tod und Ihren Stimmungsschwankungen. Zu einem Punkt war ich so mit reingerissen, dass ich dachte, ich selbst habe den Tumor und nicht sie.... Die Alptraeume Deiner Tochter kann ich gut nachvollziehen.

Meiner Freundin geht es wieder gut, sie lebt seit 6 Jahren nach der OP und hat keine weiteren Rueckfaelle.

Ich wuensche Dir, dass Ihr auch weiterhin genug positive Kraft finden koennt, das alles durchzustehen. Du kannst nur fuer Deine Tochter da sein, wenn Du selbst stark und gesund bleibst. Tue Euch allen mal was Gutes, macht mal einen Mini-Urlaub an der See, das Meer hat eine unglaubliche Wirkung - es ist beruhigend und gibt einem ein Gefuehl fuer Weite. Meiner Freundin hat das damals sehr gut getan.


Alles Liebe, ich druecke Dich und deine Tochter ganz doll!!!

zora


Offline Rosita

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Re:Krankengeschichte von Francoise
« Antwort #17 am: 19. Juli 2004, 19:08:16 »
Hallo Baerbel,

ich habe ebend 2 std. gebraucht eure Krankengeschichte zu lesen und bin stolz das ich es geschaft habe und sehr traurig. Mir wurde am 29.09.2001 ein Oligoastrozytom Grad II links frontal entfernd und ich weis was auch was das für dich bedeutet! Ich bin noch rezidiv frei und hoff das es auch so bleibt, trotzdem bin ich völlig überfordert damit. Die ständige Angst die mit einem lebt wenn mal wieder irgend etwas anders ist als zuvor ist grausam. Sensible ausfälle in der linken Hand habe ich auch, diese sind tatsächlich psychosomatisch.Nur meine Gedächnis probleme und wordfindungs schwirigkeiten die nur ab und zu da sind, das will mir irgend wie niemand glauben.
Ich weis wie Francoise sich fühlen mag!
Ich kann dir nichts weiter sagen als mach weiter kämpfe für deine Tochter, sie ist dir dafür dankbar!

Drück dich und Francoise ganz doll!

Liebe Grüsse milli
« Letzte Änderung: 19. Juli 2004, 19:13:31 von milli »
Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag!
http://www.schmittishome.de.hm

pady

  • Gast
Re:Krankengeschichte von Francoise
« Antwort #18 am: 04. September 2004, 01:49:57 »
Hallo bärbel,
hab lange nichts von mir hören lassen, schlimm, dass es Francoise so schlecht geht. Habt ihr über die Möglichkeit einer PEG (Magensonde) nachgedacht? Dann ist wenigstens die Nahrungs- u. Flüssigkeitszufuhr gewährleistet. die PEG- Sondenanlage ist problemlos. die Anlage geschied bei einer endoskopischen Gastrographie. Auch wenn es sich kalt anhört, das bin ich weiß gott nicht, die Anlage eines dauerkatheters würde das in der Nässe liegen verhindern und die Urinabfuhr wäre für Francoise nicht belastend und das stetige Windeln könnte auf ein erträgliches Maß beschränkt werden. Günter hatte eine Magensonde und einen Dauerkatheter, für ihn war es gut, da er weder essen, trinken konnte und keine Kontrolle mehr über seine Ausscheidungen hatte. So konnte ich die Nässe von ihm fernhalten und die Dekubitusgefahr verringern. Auch das ständige Hinundherdrehen konnte dadurch vermidert werden. Ich weiß, dass hört sich hart an und ich glaube zu wissen, was in dir vorgeht, wenn du das liest. Sei bitte nicht böse mit mir, ich will nur helfen, wenn es ohne geht ist es auch gut. Alles Liebe, ich denke an Euch, liebe Bärbel, wünsche euch, dass Francoise nicht zu sehr leiden muss, alles alles Liebe, Monika

Steffi

  • Gast
Re:Krankengeschichte von Francoise
« Antwort #19 am: 24. Oktober 2004, 13:09:34 »
hallo bärbel,

so lange verfolge ich nun schon deine und francoises geschichte und nun wollte ich mich doch mal zu wort melden. ich habe, genau wie du jetzt, mit meiner mutti zusammen meinen vater gepflegt (glioblastom). einige verhaltensweisen, die du von deiner tochter beschreibst, erinnern mich sehr an ihn. (zum beispiel das scheinbar unkoordinierte zeigen mit dem finger in die luft, als ob da irgendetwas wäre.)
da mein papa auch nicht mehr wirklich schlucken und kauen konnte (halbseitige Lähmung) hatten auch wir totale probleme mit der ernährung. das bisschen, was er bereit war aufzunehmen, landete entweder in den innenwangen und blieb da, oder es fiel wieder aus dem mund - obwohl alles kleinpüriert war. die folge war dann eine speicheldrüsenentzündung und die rechte gesichtshälfte wurde ganz geschwollen. wir waren uns im klaren, dass man mit diesen winzigen essensmengen keinen erwachsenen mann ernähren kann, zumal er ja gewisse nährstoffe einfach braucht. nach vielem hin und her überlegungen haben wir uns dann dann für die peg-sonde entschieden. sie machte vieles einfacher, sowohl für meinen papa als auch für mama und mich. außerdem konnten wir nun sicher sein, dass auch die tabletten wirklich im magen landeten.
bärbel, francoise weiß, dass sie stirbt! es ist sehr wichtig, dass du ihr gesagt hast, dass du sie freigibst und dass sie sie sich frei entscheiden kann, ob sie gehen möchte. mama und ich haben meinem papa auch gesagt, dass er sich nicht wegen uns quälen muss und dass wir auch ohne ihn weiterleben werden, er wäre sowieso immer bei uns. ich glaube, das hat er gebraucht...
da ich mich immer und die medikationen gekümmert habe und stets rücksprache mit den ärzten hielt, wusste ich nicht mehr so recht, wieviel wovon ihm noch guttut und wirklich nötig war. ich habe mich dann sehr lange mit unserem onkologen unterhalten. wir kamen dann zu dem schluss, dass es besser ist, die letzten tage/wochen so erträglich wie möglich zu machen: lieber weniger medikamente, als sinnloses zugedröhne. mein papa war die letzte zeit fast nicht mehr ansprechbar, schlief fast 24h am Tag und auch in den kurzen wachphasen schien er voll geistesabwesend, starrte an die zimmerdecke (dort habe ich ihm ein riesengroßes buntes bild gemalt und aufgehängt). auf ansprache reagierte er kaum noch. zum glück hatte er bis auf einzelne verspannungen durch die bettlägerigkeit keine weiteren schmerzen, so dass wir auf schmerzmittel komplett verzichten konnten. wir schlichen das talidomid aus und auf laif 600 verzichteten wir ebenfalls. ich gab ihm nur noch etwas kortison und etwas für die verdauung. ich glaube, mein papa war sehr dankbar dafür...
ich bin zwar keine ärztin, aber ich habe viel über antidepressiva gelesen. manchmal ist die dauerhafte einnahme für den patienten schädlicher als das baldige absetzen eines solchen medikaments, denn der patient kann aufgrund der wirkung später keine gefühlsmäßigen höhen und tiefen mehr erfühlen, denn das antidepressivum hält ihn konstant auf einer geraden linie, eine egal-stimmung stellt sich ein und darunter leidet der patient meist sehr heftig. vielleicht könnte das der grund für francoises weinattacken sein...?
wie dem auch sei - ich finde, du meisterst das ganz wunderbar, bärbel. glaub mir, ich und bestimmt auch viele andere hier im forum wissen, was du durchmachst. egal was kommt, es wird weitergehen!
liebe grüße und umarmung, steffi.

gina

  • Gast
Re:Krankengeschichte von Francoise
« Antwort #20 am: 16. November 2004, 12:47:07 »
Hallo Bärbel

Ich habe eure Krankengeschichte gelesen,was mich auch sehr traurig stimmte,da ich vor einem Jahr in so einer Situation war wie ihr.
Ich habe meinen Mann von März 2000 bis December 2003 gepflegt (Diagnose Zns-Lymphom-Kopf).
Mein Mann ahnte ca 3 Monate vor seinen Tad daß er uns verlassen wird.Er hat es einmal zu mir gesagt und zwar in folgendem Zusammenhang.
Ich habe wie fast jeden Tag meinen Mann gebadet und rasiert usw.
Als wir so im Badezimmer waren,fragte ich ihn mal was er sich so denkt wenn ich das alles mache für ihn....seine Antwort *das e alles bald vorbei ist*
ich musste mich sehr zurückhalten,denn sonst hätte ich vor ihm losgeheult.
Obwohl ich wusste das er uns verlassen wird,wollte ich es nicht warhaben.
Genau eine Woche bevor er uns verlassen hat,war ich in der nacht bei ihm im Zimmer Lagern usw und da sagte er zu mir...er traut sich nicht einschlafen, da er Angst hat das er nichtmehr wach wird.
Er hat mich in den letzten Monaten ja nichtmehr gekannt,hat immer gesagt ich bin seine Mutter (Schwiegermutter verstarb 1999)
Erst 5 Tage vor seinem Tod rief er mich bei meinen Namen.
Und da sagte er zu mir *ich soll ihm dorthin helfen wo er keine Schmerzen mehr hat.Ich sagte dann zu ihm,*du weist das du uns verlassen wirst und er sagte ja!!
Danach ging unsere Tochter (Jasmin) zu ihm und sie fragte er..*muss ich wirklich sterben und sie gab ihm als Antwort  *ja*
danach fragte er sie *wie lang hab ich noch zu leben*unsere Tochter gab ihm folgende Antwort
*Nuschlu (sein Kosename von Ihr) das kommt jetzt auf dich an.
Er bekam da schon Morphium gespritzt,das jeden Tag wiederholt werden musste.
Aber ab diesen Zeitpunkt haben wir ihn freigegeben,da wir sahen das er gehen will.
Und ich war gottseidank in der glücklichen lage ihn nicht weggeben zu müssen (dank meiner Firma die mich für die Zeit mit Urlaub usw freistellte)
Mein Mann ist dann auch zu Hause am 11.12.2003 verstorben.Hatte auch jetzt im nachhinein gesehen,das Glück bei ihm im Zimmer sein zu dürfen als er uns verlies.
Ich war auch am Ende meiner Kräfte Bärbel und kann dich sehr gut verstehen.Ich hatte zu diesem Zeitpunkt nurmehr 46 kg.
Wenn ihr die Möglichkeit habt,dann last eure Tochter zu Hause und geht diesen Weg in die andere welt gemeinsam.
Mein Mann bekam auch Tramaltropfen.Zum schluss wurde die Dosis auf 60 Tropfen erhöt.Wegen Morphium.
Einen Verein kann ich dir noch sagen wo du dich in euer schwierigen Zeit auch hinwenden kannst.
Mobiles Hospiz!! Die sind nicht nur für deine Tochter da,sondern auch für die Angehörigen.
Habe auch ich in der schweren Zeit in Anspruch genommen.
Ich wünsche dir und deiner Tochter noch viel Kraft und alles Gute auf euren schweren Weg.
Meine Gedanken sind bei euch
Liebe Grüsse Gina


Fischerin

  • Gast
Re:Krankengeschichte von Francoise
« Antwort #21 am: 30. November 2004, 21:04:05 »
Liebe Bärbel,

ich habe vor ein paar Minuten vom Tod Deines Engels Francoise gelesen.
Es tut mir so leid für Dich.
Ich bin froh für Francoise das sie es geschafft hat.
Endlich ohne Schmerzen...
Eure enge Verbundenheit wird auch über den Tod hinaus anhalten.

Liebe Bärbel - ich kenne auch diesen Schmerz.
Ich habe meinen Papa bis zum letzten Atemzug begeitet.
Es kommt jetzt eine traurige Zeit auf Dich zu.
Lasse die Trauer zu.
Wir hier in dieser Liste werden immer ein offenes Ohr für Dich.
Vielleicht gibt es auch eine Trauergruppe (Von der Kirche oder von einem Hospiz organisiert) in Deiner Stadt.

Das Leben ist gnädig, wenn Du einen geliebten Menschen verlierst, und Du erkennst das dieser Verlust keine vollständige Vergeudung war, wenn Du etwas von diesen Menschen gelernt hast und dieses nahe am Herzen behälst.

Alle Kraft der Welt für die kommende Zeit wünscht Dir
Stephanie Fischer (Fischerin)

gina

  • Gast
Re:Krankengeschichte von Francoise
« Antwort #22 am: 30. November 2004, 22:08:39 »
Hallo Bärbel!

habe gerade gelesen das dein kleiner Engel von dir gegangen ist.
Möchte dir von ganzen Herzen mein Beileid
mitteilen.
Jetzt musst du ganz stark sein,den verloren hast du deine Tochter nicht.Sie ist dir nur vorausgegangen in eine bessere und schmerzlose Welt.
ich hab jeden Tag nachgeschaut ob es bei euch etwas neues gibt und bei deinem letzten eintrag,wie wenn ich es gespürt hätte,wusste ich das sie bald gehen wird.


Erloschen ist das Leben dein,
Du wolltest gern noch bei uns sein.
Dein Wille war stark,
Du wolltest die Krankheit bezwingen
Und wusstest nicht, was sie verbarg.
Vergeblich war dein Ringen.
Wie schmerzlich war's, vor dir zu stehen,
Dem Leiden hilflos zuzusehen.
Schlaf nun in Frieden, ruhe sanft,
Und hab' für alles vielen Dank.

Du weist das ich vor knapp 1 Jahr 11.12. 2003
in der selben Situation war,wie du.

Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit
und Kopf hoch Bärbel,denk daran..eines Tages siehst du deinen Geliebten Engel wieder.
 lg Gina aus Wien

Zimmer67

  • Gast
Re:Krankengeschichte von Francoise
« Antwort #23 am: 01. Dezember 2004, 11:48:34 »
Hallo

Ich bin zwar nicht betroffen, aber diese Leidensgeschichte die hier gelesen habe hat mich zu stiefst bewegt.
Ich möchte auf diesem Wege mein Beileid ausprechen.
Ich werde alle meine positiven Gedanken zu ihr schicken .

Lieber Gott gebe ihr eine schönes zuhause.

Tom


Liane

  • Gast
Re:Krankengeschichte von Francoise
« Antwort #24 am: 01. Dezember 2004, 21:42:13 »
Hallo Bärbel,

ich wünsche Dir mein aufrichtiges Beileid und ganz viel Kraft. Auch ich habe heute vor 1 Woche meinen Mann gehen lassen müssen. Er ist mit einem Lachen auf den Lippen eingeschlafen. Er hinterlässt mich (40) und unsere gemeinsamen Kinder Isabelle (6), Dominik (5) und Natalie (4). Wir haben beide bis zuletzt gekämpft, doch war der Kampf von Anfang an verloren.

So, wie ich für meinen Mann gekämpft habe, hast Du um Deine geliebte Tochter gekämpft.
Ich denke, dass mein Mann erlöst wurde und so fällt einem der Schmerz und die riesengrosse Lücke, die entstanden ist, etwas leichter. Du musst einfach an die schönen gemeinsamen Stunden denken. Du musstest deine Tochter ziehen lassen. Aber - sie lebt weiter  - in einer besseren Welt, ohne Schmerzen und Leid. Sie schaut schon auf Dich herunter und sagt: "Mama, Danke für alles was Du mir getan hast, Du hast mich nie im Stich gelassen." So, wie Du auf sie geschaut hat, schaut sie nun auf Dich. Sie beschützt Dich. Sie lebt in Deinem Herzen weiter. Wir können die Menschen, die von uns gegangen sind nicht mehr sehen, aber sie leben weiter, so lange Du an sie glaubst.

Ich wünsche Dir sehr viel Kraft für die bevorstehende Zeit. Ich weiss wie es ist.

Wenn Du willst, kannst Du mir schreiben. Wenn nicht dann macht das auch nichts. Du musst erst einmal Deine Trauer verarbeiten. Darum entscheide alleine Du, was Du machen willst.

Alles Liebe,

Liane  

ute49

  • Gast
Re:Krankengeschichte von Francoise
« Antwort #25 am: 01. Dezember 2004, 23:06:47 »
Liebe Bärbel,

ich weine mit dir.

Liebe Grüße von Ute

 



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