HirnTumor-Forum

Autor Thema: Wie lange kann ein strahlenbedingtes Ödem auftreten?  (Gelesen 11299 mal)

Offline KaSy

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Wie lange kann ein strahlenbedingtes Ödem auftreten?
« am: 13. September 2017, 00:11:25 »
Meine Resttumoren wachsen und sollen bestrahlt werden. Ich hatte bereits zwei Bestrahlungen (6 Wochen, 60 Gy), brauchte jedoch kein Cortison.

Deshalb meine Frage:
Wenn im Laufe der Bestrahlung ein Ödem oder/und erhöhter Hirndruck entsteht, wie lange bestehen diese "Nebenwirkungen"?
Hören sie mit dem Ende der Bestrahlungszeit bzw. wenige Wochen danach auf?
Oder gehören sie zu den "dauerhaften Spätfolgen", die dauerhaft mit Cortison (oder Weihrauch) therapiert werden müssen?

(Meine Strahlen-Ärztin ist erst Anfang Oktober wieder da, aber ich habe diese Frage JETZT.)
KaSy
« Letzte Änderung: 13. September 2017, 00:13:51 von KaSy »
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

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Offline Meike

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Antw:Wie lange kann ein strahlenbedingtes Ödem auftreten?
« Antwort #1 am: 13. September 2017, 07:55:38 »
Guten Morgen liebe KaSy,

ich weiß ja nicht, ob es Dir hilft, aber mir wurde gesagt, dass Ödeme sowohl als Nebenwirkung (darum prophylaktisch Cortison!) während der Bestrahlungszeit auftreten können, als auch zu den Spätfolgen zählen. Letzteres aber sehr, sehr selten, und dann wäre auch eine lebenslange, medikamentöse Behandlung notwendig.
Passiert Dir aber nicht, weil das lehnen wir ganz entschieden ab!!!!!! Außerdem: Wenn Du gar keine Cortison brauchst, klingt das alles doch recht vielversprechend.

Mehr weiß ich leider auch nicht.
Ich drück Dich von Herzen!
Meike

PS.: Nochmal nachgedacht: Warum bekommst Du denn kein Cortison? Ich dachte, dass sei üblich?! ....... Ach...jetzt schnall ich das, Du brauchtest bisher keines, oder?! Oh Mann, ich bin so doof. Also, ich nehme morgens und abends jeweils 2 mg Dexamethason und damit fahre ich hoffentlich ganz gut.
« Letzte Änderung: 13. September 2017, 08:37:34 von Meike »

Offline krimi

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Antw:Wie lange kann ein strahlenbedingtes Ödem auftreten?
« Antwort #2 am: 13. September 2017, 11:11:50 »
Liebe KaSy, liebe Meike,

ein Hirnödem kann aufgrund einer Entzündungreaktion in der Umgebung des bestrahlten Tumors entstehen.
Darum wird in der Regel Cortison eingesetzt, um dies zu verhindern.
Aber auch nach Abschluss der Strahlentherapie ist ein Auftreten zu späterer Zeit möglich, wenn plötzlich viele abgetötete Tumorzellen gleichzeitig abgebaut werden müssen. Die Folge ist dann ein Zerfall von Tumorzellen (Tumornekrose), welche nicht schnell genug durch den Körper über das Gefäßsystem abgebaut werden können.

Von einer evtl. lebenslangen medikamentösen Behandlung habe ich nichts erfahren.

Im Vorfeld nehme ich schon seit geraumer Zeit Weihrauch. Es hat mir u.a. geholfen einen entzündlichen Prozess im Arm abzubauen.

LG krimi

(KaSy - Das wäre doch eine Frage für den HT-Infotag!)
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline KaSy

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Antw:Wie lange kann ein strahlenbedingtes Ödem auftreten?
« Antwort #3 am: 13. September 2017, 23:19:41 »
Danke für Eure Antworten!

Ich habe "prophylaktisch" kein Cortison bekommen.

Bei meiner Aufklärung im August 2016 für die 3. Bestrahlung (die ja nun erst im Oktober 2017 möglich ist) wurde auch nichts von einer "vorbeugenden" Cortisongabe gesagt.

Ich würde mich darauf auch nicht einlassen, zumindest würde ich sehr ernsthaft darüber diskutieren, damit es erst dann gegeben wird, wenn es erforderlich ist.

Aus dem, was ich bisher dazu aus den Erfahrungen gelesen habe, bemerkt man die Anzeichen und Cortison hilft dann rasch.

Die Nebenwirkungen von Cortison rechtfertigen m.E. nicht eine vorbeugende (!) Cortisongabe.

Das Alternativmittel Weihrauch würde ich erst dann akzeptieren, wenn eine längere Cortisongabe notwendig und die Nebenwirkungen schwer erträglich werden würden. Davon gehe ich aber von vornherein nicht aus. Ich setze erst auf das Original.

Cortison ist ja ein körpereigenes Hormon und nützlich und effektiv. Es wäre falsch, wenn die Ärzte es nicht geben würden. Nur im Falle des Dauergebrauchs muss auf entstehende Schäden geachtet und entsprechend reagiert werden.


Äääh, ich wollte jetzt nicht belehrend klingen. Eure Antworten haben mich zum Nachdenken gebracht.

(Eigentlich hoffe ich noch auf Infos von Erfahrenen, die während der Bestrahlung oder später langfristig unter Ödemen o.ä. litten.)

Trotzdem danke ich Euch sehr!
KaSy
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Offline krimi

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Antw:Wie lange kann ein strahlenbedingtes Ödem auftreten?
« Antwort #4 am: 14. September 2017, 00:30:07 »
Gern, liebe KaSy.

Dexamethason ist ein künstlich hergestelltes Kortikoid, da in einigen Krankheitsfällen der Körper nicht genügend eigenes Cortison bildet.
Es ist ein Arzneimittel das eingesetzt wird, um das körpereigene Abwehrsystem (Immunsystem) zu unterdrücken und Entzündungen im Körper zu bekämpfen.
(http://www.netdoktor.de/medikamente/dexamethason/)

Während der Chemotherapie bei anderen Krebskrankheiten wird es auch gegeben, um der Übelkeit bei der Chemo entgegenzuwirken.

Das künstliche Cortison darf auch nicht zu lange gegeben werden, da der Körper sonst die eigene Produktion von Cortison einstellt.

Weihrauch wird vielfach von MS-Patienten genommen, um den Entzündungsschüben entgegenzuwirken. Da wird also ein natürliches Produkt mit guter Wirkung eingesetzt.
Cortison wirkt nur halt schneller, da es konzentrierter verabreicht werden kann.

Was jeder nun macht, bleibt ja immer auch selbst überlassen.
(Auch ich möchte jetzt nicht belehrend wirken.) Mir hat der Weihrauch in einem akuten Fall gut geholfen.
Werde das mit den Radioonkologen aber auch noch ansprechen.

Eine auch nachdenkliche krimi.
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline Meike

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Antw:Wie lange kann ein strahlenbedingtes Ödem auftreten?
« Antwort #5 am: 14. September 2017, 07:05:44 »
Oh Mann, ich bin ein ausgemachter Höhlentroll! Hab natürlich vergessen zu erwähnen,
dass ich nur in den ersten fünf Bestrahlungstagen das Cortison nehmen soll.  ???
Sorry, Sorry! Aber das hilft jetzt wahrscheinlich auch nicht weiter.
Ich hab jetzt aber nochmal mein Infoblatt zur Strahlentherapie rausgeholt und zitiere:
"Die gewollte Zerstörung des Tumorgewebes kann zu Spätfolgen am gesunden Gehirn und am Nervengewebe führen, welche u.U. sogar Nachoperationen erforderlich machen. Art, Schwere und subjektive Äußerung der Spätfolgen hängen von der Lage und der Ausdehnung des Bestrahlten Gebietes ab. Zu nennen sind:
(Sehr selten!!!) Wasseransammlungen im Gehirn (Ödem) kann krankheitsbedingte Beschwerden, die durch eine Operation gelindert waren, wieder auslösen oder verstärken, z.B. Lähmungen, Krampfanfälle und Kopfschmerzen. Eine lebenslange medikamentöse Behandlung kann dann notwendig sein."

Ich denke, damit sind alle möglichen Medikamente gemeint, wie Krampfschutz etc., denn eine dauerhafte Cortisoneinnahme wäre ja tatsächlich ein Albtraum.
Also nochmals sorry, sorry, für meine Paddeligkeit.
Liebste Grüße, Meike (bei der es mit dem Nachdenken nicht so richtig klappen will.  ;D  )

Offline krimi

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Antw:Wie lange kann ein strahlenbedingtes Ödem auftreten?
« Antwort #6 am: 14. September 2017, 07:33:49 »
Guten Morgen, liebe Meike.

Wie in deinem Infoblatt erwähnt habe ich dieselben Infos, dass mit der evtl. lebenslangen Medikation die Medikamente gemeint sind die erforderlich sind, um Beschwerden die durch das Ödem etc. ausgelöst werden, wie eben Krampfanfälle oder andere gesundheitliche Probleme, die durch Medikamente gelindert werden können.

Hab einen schönen Tag. Ich gehe jetzt mit meinem Hund gucken, wer schon so alles unterwegs ist.  ;)

LG krimi
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Antw:Wie lange kann ein strahlenbedingtes Ödem auftreten?
« Antwort #7 am: 15. Juli 2020, 20:17:58 »
Ich habe gerade entdeckt, dass ich hier unsere gemeinsame Entscheidung nicht mehr mitgeteilt habe.

Meine Strahlenärztin war wie ich unbedingt auch der Meinung, Cortison erst dann zu geben, wenn es wirklich dringend erforderlich ist und auf keinen Fall vorbeugend. (Jedenfalls bei mir.)
Sie erwähnte mehrere Nebenwirkungen des Cortison, weswegen sie es nur bei absoluter Notwendigkeit geben würde.

Und - hurraaaa - ich habe es nicht gebraucht.

Allerdings sind ja nun 2 Jahre und 9 Monate vergangen und der Tumor ist am langsamen Größerwerden, wofür weder die Neurochirurgen noch die Radioonkologe etwas können.

KaSy
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Offline Senseo

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Antw:Wie lange kann ein strahlenbedingtes Ödem auftreten?
« Antwort #8 am: 16. Juli 2020, 23:29:34 »
Ödeme können doch behandelt werden mit Kortison und bilden sich in der Regel doch wieder zurück, soweit ich weiß.
Danach kann man das Kortison wieder absetzen.

 



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