HirnTumor-Forum

Autor Thema: Meningeom-Operation: ja oder nein?  (Gelesen 18799 mal)

kampi

  • Gast
Meningeom-Operation: ja oder nein?
« am: 31. Januar 2003, 06:20:38 »
Bei einer MRT wurde bei mir ein gutartiges Meningeom im Hirn festgestellt. Zwei Ärzte aus dem gleichen Kranknehaus, in dem die MTR durchgeführt wurden äußerten eine unterschiedliche Herangehensweise:

a) Ein Jahr beobachten
b) Sofort operieren.

Wer kann mir einen Rat geben wie man vcerfahren sollte?

Vielen Dank.

Rudi


Ulrich

  • Gast
Re:Meningeom
« Antwort #1 am: 31. Januar 2003, 08:58:00 »
Rat geben können wir hier in diesem Forum nur begrenzt. Wir können nur versuchen, Entscheidungshilfen zu geben, Alternativen aufzuzeigen.

Zu allererst sollte man wissen, wie das M. entdeckt wurde. Durch neurologische Auffälligkeiten? Dann kommt eigentlich nur eine Operation in Frage, wenn diese technisch möglich ist. Was sollte da auch ein Abwarten, wenn es neurologische Probleme gibt, die sich durch Abwarten noch verschlimmern könnten?

Abwarten ist dann keine schlechte Methode, wenn keine neurologischen Defizite bestehen und das M. klein ist. Wenn es dazu noch an einer Stelle sitzt, die leicht operabel wäre, dann vergibt man sich nichts, einfach mal eine Weile abzuwarten und sich alles ganz langsam zu überlegen.

Mit den Auskünften von Ärzten ist das so eine Sache. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Neurochirurgen häufig zu einer Operation raten, auch wenn man mit Abwarten nichts verschlechtern würde.

Ich an Deiner Stelle würde mit den MRT-Bildern in der Hand bei einem Neurologen eine Drittmeinung einholen und zunächst nichts überstürzen.

kampi

  • Gast
Re:Meningeom-Operation: ja oder nein?
« Antwort #2 am: 01. Februar 2003, 13:03:20 »
Ich habe mal in Bremen nachgefragt, ob eine OP sinvoll ist oder nicht. Die schreiben mir, dass ich die MRT-Aufnahmen zur Beurteilung einsenden soll. Ist das ratsam? Eine banale Frage: Wie verschickt man dieses Riesenformat der Aufnahmen?

Gruss und schönes Wochenende.

Rudi aus Köln


Ulrich

  • Gast
Re:Meningeom-Operation: ja oder nein?
« Antwort #3 am: 01. Februar 2003, 13:08:16 »
Die MRT-Bilder kannst Du in einer Rolle schicken. Hab' ich auch schon gemacht. Oder Karton aussenherum. Aber kläre bitte bei der radiologischen Praxis oder bei dem Krankenhaus, von dem die Aufnahmen stammen, ob Du im Falle des Verlusts der Bilder (die Post ist auch nicht mehr das, was sie einmal war) noch einmal eine Kopie bekommen kannst.
Wie wäre es mit einem Ausflug nach Bremen? Oder mit einem Paketdienst. Da habe ich gute Erfahrungen gemacht.

Johanna Teig

  • Gast
Re:Meningeom-Operation: ja oder nein?
« Antwort #4 am: 01. Februar 2003, 16:36:54 »
Hi Kampi,

willkommen in diesem illustren Club.

Ich war in Bremen 2001 zur OP bei Chefarzt Dr. Neubauer im ZKH, war sehr zufrieden. Er hat mich 1985 schon einmal operiert, und eine Meinung aus Fachkreisen war: "Bei diesem Operateur kann ich
ausschliessen, dass er damals etwas vergessen hat".

Ich habe meine Bilder eiskalt per UPS verschickt. Allerdings dürfen Sie nicht "unwiderbringlich" sein, sonst verschickt sie UPS nicht, ist ja auch verständlich. Ulrichs Vorschlag bzgl. Nachfragen ist also vernünftig.
Ansonsten würde ich sie auch selber hinbringen.

Ich kann vielleicht etwas zur OP-Seite beitragen: Ich war nach ein paar Tagen wieder auf den Beinen, ohne jeden Ausfall. Hatte mir vorher Sorgen gemacht, weil die diagnostizierenden Radiologen anderswo vorher ein Risiko gesehen haben. Doc sagte, da ist kein Risiko, und er hatte Recht. Das war allerdings auch etwas Tiefstapelei, denn das M. war um einige Blutgefäße herumgewachsen und mußte von den Gefäßwänden mühsam abpräpariert werden. Hätte ich noch länger gewartet, wäre es vielleicht nicht mehr operabel gewesen.

Was könntest du also noch tun meiner Meinung nach?

- Eine Angiographie ist heute nicht mehr allgemein üblich, kann aber noch etwas mehr über die Blutversorgung des Tumors aussagen und sollte kein so großer Aufwand sein. Doc fragen, ob das eine Entscheidungshilfe wäre.

- Wie lange hast du denn schon Beschwerden, im nachhinein betrachtet? Kurze Beschwerdezeit & heftigere Beschwerden -> schneller gewachsen.

- Wo sitzt denn dein Meningeom? Ist die OP ein Risiko? Welche Regionen sind denn betroffen?

- Hast du dir schon mal überlegt, wo es herkommen könnte? Arbeitest du im Bereich Telekommunikation? Hattest du ein Schädeltrauma an der Stelle? (Vorsicht, meine Ursachenforschung ist etwas exotisch, aber man macht sich so seine Gedanken. Es gibt nichts wirklich Bewiesenes.)
- Irgendwelche Beschwerden mit Schilddrüse oder Hormonen? Weiß man ja bei Männern oft nicht.

- Hast du das Gefühl, daß dein Immunsystem belastet ist? Z.B. bist du häufig müde, hast viele Infektionskrankheiten und Beschwerden, die du vorher nicht hattest?

1 Jahr beobachten finde ich etwas lang. Aber man könnte ja in 4-6 Monaten nochmal eine Aufnahme machen. Aber das ist natürlich, wie alles, nur meine persönliche Meinung.

Entscheiden musst du selber, denn wenn du auch noch zum Radiologen gehst, dann sagt der: 3. Nur bestrahlen. (Würde ich persönlich z.B. nicht machen.) Das ist halt so: "If all you have is a hammer, all problems begin to look like nails."

J.T.

Ulrich

  • Gast
Re:Meningeom-Operation: ja oder nein?
« Antwort #5 am: 01. Februar 2003, 17:47:36 »
Also, Johanna, den Spruch kannte ich noch nicht. Sehr hübsch.

Aber jetzt noch an Kampi: "Bei einer MRT wurde bei mir ein gutartiges Meningeom im Hirn festgestellt". Wer kann eigentlich so etwas allein von MRT-Aufnahmen her  sagen? Gut, ich weiß, die Statistik. Aber frage da lieber auch bitte noch einmal nach.

U.
« Letzte Änderung: 11. Februar 2003, 19:48:01 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:Meningeom-Operation: ja oder nein?
« Antwort #6 am: 10. Februar 2003, 08:32:10 »
Heute bekam ich folgenden Kommentar eines "Gastes":

Kommentar des anzeigenden Users: Hi! Ich bin neu im M.-Club! Im Dez. ist ein Clivusm. festgestellt worden. Sitzt direkt am Hirnstamm. Ausfallerscheinungen: eigentlich nicht. Bin bei Prof. Bertalanffy in Marburg gewesen, er ist bislang der Einzigste, der operieren will. Kennt jemand diesen Prof.?

----
Dem Gast sei noch dieser Beitrag ans Herz gelegt: Registrieren!
http://www.mc600.de/forum/index.php?board=60;action=display;threadid=463
« Letzte Änderung: 11. Februar 2003, 19:48:30 von Ulrich »

Offline Ka

  • Mitglied Forum
  • Junior Mitglied
  • **
  • Beiträge: 31
    • Profil anzeigen
Re:Meningeom-Operation: ja oder nein?
« Antwort #7 am: 10. Februar 2003, 22:06:22 »
Ich bin in Marburg an einem Meningeom operiert worden. Die Neurochirurgie dort ist mir von einigen Ärzten, auch Neurologen sehr empfohlen worden. Meine OP wurde nicht von Prof. Bertalanffy gemacht, war aber auch "nur" ein leicht zugängliches Konvexitätsmeningeom. Ich lag in einem Zimmer mit einer anderen Patientin die von Prof.B. operiert worden war an ihrem Rezidiv. Sie war extra aus Norddeutschland angereist, um das bei ihm machen zu lassen und war begeistert von ihm.

Mit der OP bin ich sehr zufrieden, die Nachsorge in der Ambulanz der neurochirurgischen Poliklinik erfordert Eigenengagement.

Bei Bedarf kann ich gerne noch mehr berichten.

Gruß, Ka  

Helga

  • Gast
Re:Meningeom-Operation: ja oder nein?
« Antwort #8 am: 15. Februar 2003, 18:11:10 »
Hi! Ich bin die Neue im Club. Hab mich im inzwischen registrieren lassen. Kennen noch mehr von Euch Prof. Bertalanffy? Er macht einen sehr lieben Eindruck. Wie geht denn das mit dem Operieren ? Im Sitzen? Wie lange dauert so ein Eingriff, Nachsorge, Komplikationen bei Euch bekannt?Kennt jemand von Euch die OP-Einrichtung? Modern oder Vorkriegsmodell? Wie geht das Alles? Ich bin total unbedarft. Es hiess zuerst, man könne mein M. gar nicht op., läge sehr ungünstig, das war die Auskunft der Neurochir. Heide. Durch Zufall bin ich nun an Prof. B. gekommen. Fügung des Schicksals?Ich würde mich sehr freuen über Antworten, sie sollen mir helfen, eine Entscheidung zu treffen...Noch geht es mir gut, wie das nach der Op. ist?... Kann mir jemand Mut machen? Liebe Grüsse,Helga N.

Johanna Teig

  • Gast
Re:Meningeom-Operation: ja oder nein?
« Antwort #9 am: 16. Februar 2003, 13:50:29 »
Hallo Helga,

willkommen im Forum!
ich bin schon 2x an einem Meningeom operiert worden, und war sehr bald wieder auf dem Damm. Es dauert halt 1-2 Tage, bis man sich von der Narkose ausgeschlafen hat. Bei der 2. OP war ich etwas besorgt, weil die erste doch schon knapp 20 Jahre her war, und ich habe mich gefragt, ob ich das nochmal so gut verkrafte. Es war aber kein Problem.

Ich kann verstehen, dass es einen verunsichert, wenn nur 1 Professor operieren will. Du wirst dich wohl fragen, ob der nun entweder besonders risikofreudig ist oder ein besonders guter Spezialist.
Er scheint ja einen guten Ruf zu haben, das wäre eher ein Zeichen, seiner Einschätzung zu vertrauen.
Wenn du in www.hirntumor.net auf "Forum" klickst, unter "Stichwort" Marburg eingibst und dann auf Suchen klickst, kommen eine Aussagen zu Prof. B., soviel ich gesehen habe, lauter positives.

Das mit der OP-Einrichtung ist so eine Sache. Ich glaube mittlerweile, es hängt sehr viel vom handwerklichen Geschick und der Begabung des Chirurgen ab. Das scheint mir das wichtigste.

Es würde mich auch interessieren, ob du irgendwelche Hormonpräparate (auch und besonders Naturpräparate, z.B. gegen Wechseljahresbeschwerden) in den letzten Jahren genommen hast.

viele Grüße und gute Nerven

Johanna

Helga

  • Gast
Re:Meningeom-Operation: ja oder nein?
« Antwort #10 am: 19. Februar 2003, 19:36:37 »
Hi
Ich habe noch keine klimakterischen Beschwerden. Nehme auch keine Hormonpräparate. Habe seit Jahren Schilddrüsenzysten, SD sollte deswegen auch entfernt werden. Macht aber keinen Sinn, weil sie normale Werte produziert.
Habe eine Zyste am Eierstock. Keine Probleme ansonsten.
Bin hippelig vom Typ her. Bin Langstreckenläuferin mit Begeisterung, fühle mich nachher immer gut. Schlafe hin und wieder schlecht. Habe Dauerstress seit Jahren, Trennung vom Partner etc.

Johanna Teig

  • Gast
Re:Meningeom-Operation: ja oder nein?
« Antwort #11 am: 20. Februar 2003, 11:42:10 »
Hi Helga,

das ist echt verblüffend. Auch ich hatte schon mehrfach Zysten am Eierstock, und ich habe auch einen kalten Knoten an der Schilddrüse.
Ich würde die SD auch nicht entfernen lassen an deiner Stelle, kann deine Entscheidung verstehen.

liebe Grüße

J.T.

Cyndee

  • Gast
Re:Meningeom-Operation: ja oder nein?
« Antwort #12 am: 20. Februar 2003, 23:39:12 »
Nur ein paar Worte zu diese Frage, wieder nur meine Erfahrung:  Mann kann nie 100% sicher sagen, daß ein Meningiom nicht bösartig ist, aber mit ca 95% Sicherheit (laut mein Doc) wann die Grenzen des Tumors ziemlich eben sind, ohne Ausläufer, die sogenannte "Krebsbeine".  Fast alle Meningioma sind nicht bösartig, aber es gibt ab und zu einige Ausnahmen.  Re "warte ab":  meine Meinung nach, die Hauptsache ist das Befindung des Patienten.  Wenn die Beschwerden unerträglich sind, naturlich hat man kein Lust abzuwarten, und sollte nicht!  Meine 3.5cm Meningiom ist durch Zufall endeckt in Aug. 2001, und ich habe keine neue Beschwerden.  Seit meiner Kindheit aber habe ich immer Kopfschmerzen, dann später Migraine gehabt, und leide unter Manic-depression (bi-polar).  Eine Artzt sagt, dass mein Meningiom wahrscheinlich nichts mit dem Migraine zu tun hat, ein anderer meint, die Migraine ist unbedingt von dem Tumor.  Ich bin ein bisschen spät dran für meine empfohlene 1 Jährlich MRI, aber habe wenig Angst, weil ich kein neue Beschwerden haben.  
     An der Internet, habe ich neulich mehrere MRI bilder von Meningioma's gesehen:  es scheint ganz einfach diese Bilder einzuscannen und hochzuladen.  Nächste Woche, wann ich ein bisschen Zeit habe, werde ich versuche ein Blog zu machen über meine Meningioma, mit Bilder dabei.  Inzwischen, werde ich ein paar URLs aussuchen, wo bilder dabei sind.  Schöne Gruß, Cyndee
PS Bitte verzeiht mein schlechten Deutsch!  Wenn ich was auf Englisch aufklären sollten, lass mich nur wissen.
     OH - fast vergessen!!!  Ich bin bei der Anfang von der Wechseljahren, und leider nehme keine Hormone wegen der tumor.  Ich nehme jetzt "lachesis", ein homeöpathisches Mittel, Remifemin, und versuche ein bischen mehr soya in mein Ernährung reinzubauen.  Von 18 - 24 oder 25, ich habe ein sehr starkes anti-baby pill genommen, halt was damals üblich war, und dann später ein schwacheres.  Aber ich habe meine Migraine viele Jahre vorher gehabt.  
« Letzte Änderung: 21. Februar 2003, 08:43:43 von Ulrich »

Cyndee

  • Gast
Re:Meningeom-Operation: ja oder nein?
« Antwort #13 am: 21. Februar 2003, 01:13:50 »
http://home.earthlink.net/~odoodaday/

Wie versprochen, oben ein Webpage mit MRT bilder von der Meningioma eine nette, mutige Frau namens Donna, auch "Tumorhead" genannt.  Sie hat ihre OP heute gehabt, und hat uns (Meningioma Talk List) versprochen ihre "nachher" MRT auch hochzuladen.  Meine M ist fast genau das Gleiche!
Gruß
« Letzte Änderung: 21. Februar 2003, 08:48:59 von Ulrich »

kampi

  • Gast
Re:Meningeom-Operation: ja oder nein?
« Antwort #14 am: 05. März 2003, 19:27:15 »
War lange nicht auf Sendung. Hat jemand Erfahrung was nach einer Meningeom-OP so angesagt ist? Wie lange bleibt man im KH, macht man eine Reha danach, usw.

 



SMF 2.0.19 | SMF © 2022, Simple Machines
Hirntumor Forum © 1996-2022 hirntumor.de
Impressum | Datenschutzerklärung