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Autor Thema: Astro III! Nichts ist mehr so wie es mal war.  (Gelesen 4211 mal)

Dantje01

  • Gast
Astro III! Nichts ist mehr so wie es mal war.
« am: 13. Juni 2008, 20:49:34 »
Hallo!
Erst einmal möchte ich euch sagen:
Ich bewundere eure Kraft und euren Optimismus. Ihr schafft es immer einen mit euren Worten aufzubauen und Trost und Mut zu spenden.Aber nun zu unserer Geschichte:
Bei meinem Mann (52 Jahre) wurde im November letzten Jahres festgestellt er wäre Epileptiker. Gut haben wir gedacht damit kann man leben und auch alt werden...
Um einen Tumor auszuschließen wurden Bilder gemacht. Dann der Schock! Ein Tumor ca. 5x5 cm groß. Ab nach Oldenburg Vorgespräch und dann Biopsie.
Erste Diagnose Grad III und teilweise nicht mehr auswertbar da der Tumor an der Stelle schon zerfallen war. Dann am 11. Dezember die OP. Sie konnten den Tumor nur zum Teil entfernen. Die endgültige Diagnose war: Astro Grad III mit anteilig schon Grad IV... 6 Wochen Bestrahlung mit gleichzeitiger Einnahme von Temodal hat er schon hinter sich. Bei der ersten Kontrolle
keine Veränderung. Ihm geht es soweit richtig gut. Er hat keine Schmerzen und seid der Reha auch keine Anfälle mehr... Und doch hab ich ein, für mich richtig großes, Problem. Er hat sich in seiner Persönlichkeit so verändert das ich ihn nicht mehr wieder erkenne. Er vergißt alles und ist mir gegenüber so ungerecht und gemein. Richtig aggressiv. Ich weiß langsam nicht mehr wie ich damit umgehen soll. Ich weiß das das alles von seiner Krankheit kommt aber ich kann langsam nicht mehr. Wir haben auch noch zwei Kinder (13 und 6) die natürlich alles mitbekommen. Der große ist jetzt in der Schule abgesackt und muß vielleicht das Schuljahr sogar wiederholen. Und versuche ich in Ruhe und vernünftig mit meinem Mann zu sprechen dann ist das alles gar nicht so und ich gehöre ja wohl auf die Couch... Vielleicht hat je einer ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir weiter helfen... Vielen vielen Dank schon mal im vorraus!

Offline Bea

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Re:Astro III! Nichts ist mehr so wie es mal war.
« Antwort #1 am: 14. Juni 2008, 09:29:48 »
Hallo Dantje,

herzlich Willkommen im Forum!

Natürlich kennen hier mit Sicherheit sehr viele diese Veränderungen. Ich kann sie von mir selbst z.T. berichten. Allerdings bin ich mir selbst gegenüber ja nicht ganz objektiv.  ;)  
Als Betroffene kann ich dir sagen, es fällt mir nur phasenweise leicht mit meinem Partner über meine Veränderungen zu sprechen. Manchmal kann ich nicht sagen ob sie vom Resttumor (Astro II) oder vom Epilepsiemedikament (Topamax) kommen. Letzteres schleiche ich gerade der Nebenwirkungen wegen aus. Ich habe auch einen Therapeuten. Grund: Mit dem muss ich und er muss mit mir reden. Und das tut mir gut. Aber es geht mir besser. Viel besser.

Mein Rat: Macht mal eine Woche etwas getrennt. So sammelst du kraft und dein Partner hat auch mal Zeit um sich zu sammeln und nachzudenken. Haben wir gerade gemacht - Kids sind bei mir geblieben um mich nicht ganz aus dem Alltag raus zu reißen. Das war klasse!

Drücke euch fest die Daumen und wünsche euch ganz viel Kraft. Ihr schafft das!
LG,
Bea

Dantje01

  • Gast
Re:Astro III! Nichts ist mehr so wie es mal war.
« Antwort #2 am: 16. Juni 2008, 17:51:15 »
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Konnte leider nicht eher wieder schreiben, mußte das Wochenende arbeiten... >:( Das ist bei uns auch leider so ein Bereich wo es ständig Reibereien gibt...
Ich arbeite in einer Kneipe, also meistens abends bis in die Nacht... Ich hab dann ein schlechtes Gewissen weil ich ihn mit den Kindern alleine lassen muß, obwohl ich weiß das er durch die Therapie immer müde ist... Manchmal legt er sich gegen sieben hin und schläft auch so ein. Hab schon überlegt ob ich nicht kündige aber da wir im Moment ja nur das Krankengeld haben kommt das fast nicht in Frage... Und mal was getrennt machen...
Er war vier Wochen in Reha, wo ich dachte die Zeit könnten wir nutzen, da hat er mich immer mit irgend welchen Gründen angerufen, so das ich hin mußte... Ich hab ihm schon vorgeschlagen sich vielleicht einen Gesprächstherapeuten zu suchen aber das hat er gleich abgelehnt. Manchmal habe ich das Gefühl er verdrängt alles und hat Angst dahin zu gehen um sich damit nicht auseinander setzen zu müssen... Ich hoffe nur das der Schuß nicht nach hinten los geht und er irgendwann in ein tiefes Loch fällt... So, das wars erst mal für`s erste wieder... Wünsche dir alles Gute und das es dir noch lange so gut geht wie im Moment... ;)

 



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