HirnTumor-Forum

Autor Thema: Erfahrung mit Stirnlappen-Schnitt?  (Gelesen 11918 mal)

Offline Bluebird

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Erfahrung mit Stirnlappen-Schnitt?
« am: 18. April 2007, 10:07:02 »
Hallo zusammen,

nachdem ich gestern in der Neurochirugischen Ambulanz vorgesprochen habe, steht fest, dass mein Falxmeningeom frontal links basal 1,6 cm Durchmesser operiert werden muss. Der Tumor zeigt Wachstumstendenz. Ich soll aber keine Panik haben, weil der Tumor noch nicht drückt, soll heißen, ich kann es mir bis nächstes Jahr wohl überlegen. In der Zeit will ich halbjährlich eine MRT-Kontrolle machen lassen, um auszuschließen, dass "...er einen Wachstumsschub bekommt..." Der Neurochirug hält einen Eingriff über den linken Stirnlappen für günstig, weil das Meningeom so gut zugänglich sei.  

Meine Frage: Wer hat Erfahrungen mit so einem Stirnschnitt? Welche Risiken bestehen (Gesichtslähmung, Augen etc. etc.) ?

Auch wenn ich glaube, in der Klinik gut aufgehoben zu sein, möchte ich weiteren Rat hinzuziehen.

 Kann ich mir auf Kosten der Krankenkasse (gesetzlich versichert) eine Zweit-oder Drittmeinung in einer Neurochirugischen Ambulanz einholen?

Noch eine Frage: Macht es Sinn, vor einer Hirn-OP Eigenblutkonserven anzulegen?

Danke

Bluebird
« Letzte Änderung: 18. April 2007, 10:23:32 von Bluebird »
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Offline Ciconia

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Re:Erfahrung mit Stirnlappen-Schnitt?
« Antwort #1 am: 18. April 2007, 11:31:48 »
Hallo Bluebird,

Zitat
Kann ich mir auf Kosten der Krankenkasse (gesetzlich versichert) eine Zweit-oder Drittmeinung in einer Neurochirugischen Ambulanz einholen?
Ja, das ist dein gutes Recht. Laß dir die Überweisungen vom Hausarzt oder Neurologen geben.

Zitat
Noch eine Frage: Macht es Sinn, vor einer Hirn-OP Eigenblutkonserven anzulegen?
Mir hat man erklärt, daß das nicht nötig sei. Bei Hirn-OP´s verliert man normalerweise wenig Blut. Im Notfall hat die Klinik deine Blutgruppe griffbereit. Am Vortag wird nochmal Kreuzblut gemacht, d.h. dein Blut wird auf die Verträglichkeit mit den vorhandenen Konserven geprüft. Bei meinen beiden OP´s (9 und 11 stündig) waren keine Bluttransfusionen nötig.

Zitat
Ich soll aber keine Panik haben, weil der Tumor noch nicht drückt, soll heißen, ich kann es mir bis nächstes Jahr wohl überlegen. In der Zeit will ich halbjährlich eine MRT-Kontrolle machen lassen, um auszuschließen, dass "...er einen Wachstumsschub bekommt..." Der Neurochirug hält einen Eingriff über den linken Stirnlappen für günstig, weil das Meningeom so gut zugänglich sei.  
Das hört sich für mich sehr positiv an. Du hast viel Zeit, dir die richtige Klinik zu suchen. Vielleicht schlägt dir ja auch ein anderer Neurochirurg einen anderen Zugangsweg vor? Laß dich auf jeden Fall ausführlich beraten. Und entscheide dann erst. Es ist gut, wenn man die Risiken kennt. Aber mach dich bitte nicht verrückt. Vieles  kann eintreten, muß aber nicht. Meist hat man sich umsonst gesorgt. Ich denke, zum Sorgen machen ist noch Zeit, wenn du tatsächlich nach der OP Beschwerden hast. Also Kopf hoch!

Ich wünsche dir, daß du weiterhin die Nerven behältst und drück dir die Daumen auch weiter!

Lieben Gruß
Ciconia
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Offline Bluebird

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Re:Erfahrung mit Stirnlappen-Schnitt?
« Antwort #2 am: 18. April 2007, 13:29:50 »
Liebe Ciconia,

erst einmal DANKE - auch für Dich weiterhin bergauf!

Grüße
Bluebird
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jolly1

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Re:Erfahrung mit Stirnlappen-Schnitt?
« Antwort #3 am: 06. Mai 2007, 19:49:13 »
Hallo...
ich habe zwar noch keine Erfahrung mit diesen Dingen, aber ich werde sie in 2 Wochen bekommen! Denn vor 6 Tagen hat man bei mir ein Meningeom (5x4x2,5cm) festgestellt, welches direkt über meinem rechten Auge sitzt!
Der Arzt meinte zwar, dies wäre eine günstige Stelle (Schnitt = genau am Haaransatz - nur 2cm rasieren), aber ich habe unheimliche Angst, daß dabei irgendwelche Nerven durchtrennt werden oder Blutungen entstehen!
Hat irgendwer vielleicht darüber was gehört?
Und werde nach München gehen- Grosshadern! Weiss jemand über diese Klinik was zu brichten?
Lieber bluebird weißt du schon was näheres?
Liebe grüsse

Offline Bluebird

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Re:Erfahrung mit Stirnlappen-Schnitt?
« Antwort #4 am: 06. Mai 2007, 20:33:20 »
Hallo...
ich habe zwar noch keine Erfahrung mit diesen Dingen, aber ich werde sie in 2 Wochen bekommen! Denn vor 6 Tagen hat man bei mir ein Meningeom (5x4x2,5cm) festgestellt, welches direkt über meinem rechten Auge sitzt!
Der Arzt meinte zwar, dies wäre eine günstige Stelle (Schnitt = genau am Haaransatz - nur 2cm rasieren), aber ich habe unheimliche Angst, daß dabei irgendwelche Nerven durchtrennt werden oder Blutungen entstehen!
Hat irgendwer vielleicht darüber was gehört?
Und werde nach München gehen- Grosshadern! Weiss jemand über diese Klinik was zu brichten?
Lieber bluebird weißt du schon was näheres?
Liebe grüsse


Hallo jolly,

hast Du erst jetzt gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt oder hat es für die richtige Diagnose so lange gebraucht?  Ich denke, Dein Meningeom muss schon einige Zeit gewachsen sein, wenn es nun 5 x 4 x 2,5 cm groß ist. Aber der Arzt hat Recht - an dieser Stelle (meins sitzt ähnlich praktisch) ist "reichlich" Raum vorhanden. Und so macht es laut Arzt keine Probleme, auch ein etwas größeres Meningeom zu entfernen.
Hat Dich der Arzt über mögliche Risiken aufgeklärt? Normalerweise werden Nerven durch diesen Schnitt nicht beeinträchtigt, weil der Zugang für den Operateur nahe liegt. Eine Tumorentfernung soll unblutiger zugehen als wir uns das vorstellen, habe ich in Erfahrung gebracht. Nach der OP kann es zu vorübergehendem Taubheitsgefühl im Gesicht kommen. Manchmal klappt das Augenbrauen hochziehen oder Stirnkräuseln nicht mehr wie vorher. Vieles lässt sich aber dank spezieller Osteopathie ins Lot bringen. Das alles muss aber nicht so eintreten.
Mein Tumor ist ja "erst" 1,6 x 1,8 cm, so dass ich mir Gott sei Dank hoffentlich noch etwas Zeit nehmen kann, die Dinge zu ordnen und für mich eine Klinikentscheidung zu treffen. Ob dieses lange Wissen um den Tumor und das Warten von Vorteil ist, oder es besser wäre, so wie Du kurz und knapp mit der Diagnose und OP konfrontiert zu werden, weiss ich nicht...

Zu der von Dir genannten Klinik kann ich leider nichts sagen, ich stamme aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet.

Auf jeden Fall drücke ich Dir ganz doll die Daumen für Deine OP und würde mich freuen, wenn Du Dich, nachdem alles gut überstanden ist,  wieder melden würdest!

Toi, Toi, Toi!
LG
Bluebird (w)
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Sigrid

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Re:Erfahrung mit Stirnlappen-Schnitt?
« Antwort #5 am: 06. Mai 2007, 20:58:21 »
In München ist in Groß-Hadern der Dr. Tonn, von dem hätte ich mich auch operieren lassen, hätte es sich zeitlich nicht anders ergeben. Ich hatte zum Schluß keine Zeit mehr, die Abläufe  zu ändern.

Wenn er das macht, kann man nur das Allerbeste erwarten!
Ich würde auf jeden Fall dorthin gehen.

Mfg ,  Sigrid

jolly1

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Re:Erfahrung mit Stirnlappen-Schnitt?
« Antwort #6 am: 07. Mai 2007, 08:31:35 »
Guten Morgen Ihr Lieben...
Fahre jetzt dann nach Augsburg mir eine 2.Meinung einzuholen!
Zur Frage, wegen der "langen" Diagnose....: Ich hatte vor einigen Wochen Sensibilitätsstörungen in der linken Gesichtshälfte und Oberarm! Zuerst dachten wir an Schlaganfall,
dann schickte mich der Hausarzt zu einem Neurologen, verdacht auf MS,
dann Kernspinn,
dann der Schock!!!!
Mittlerweile komm ich ganz gut zurecht und habe mich wieder gefangen und selber aufgebaut....,
nachdem mich jemand zu einem Heiler mitgeschleppt hat!!!!! (Was mich eigentlich noch weiter runter gezogen hatte)
... hat schon mal jemand gehört, daß ein (Geist)-Heiler  ein Meningeom weggemacht hat? Er sagte mir, ich solle ihm vertrauen und er wird das Ding da schon weg machen!!!!!!!
Tschau bis später
« Letzte Änderung: 07. Mai 2007, 08:43:03 von jolly1 »

Offline Bluebird

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Re:Erfahrung mit Stirnlappen-Schnitt?
« Antwort #7 am: 07. Mai 2007, 10:08:33 »
Hallo jolly,

kann man von Glück im Unglück reden? MS wäre sicher ebenso eine besch....Diagnose gewesen. Ein Meningeom ist in den meisten Fällen vollständig heilbar. Dass Du Dir eine Zweitmeinung einholst, ist absolut richtig. Das halte ich mit meinem Meningeom auch so. Schließlich hat man nur    e i n e n    Kopf.
Wegen des Geistheilers......na, ja ....... aber was versucht man nicht alles, wenn man verzweifelt ist. Von diesem Wunderheiler ist es aber unverantwortlich , wenn nicht strafbar fahrlässig zu behaupten, er könne das Ding irgendwie weg machen!
Wer hofft in so einem Fall nicht auf alternative Methoden, auf Spontanheilung?  Bei einem wachsenden Meningeom in der Größe mit den von Dir beschriebenen neurologischen Auffälligkeiten ist die Entfernung nun einmal die 1. Wahl, weil es auch günstig sitzt.

Du wirst sicher den Neurochirugen viele Fragen stellen (siehe Link im Forum) und für Dich die richtige Entscheidung treffen.
http://www.mc600.de/forum/index.php?board=39;action=display;threadid=421

Viel Erfolg
Bluebird
« Letzte Änderung: 07. Mai 2007, 10:15:34 von Bluebird »
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Offline Bea

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Re:Erfahrung mit Stirnlappen-Schnitt?
« Antwort #8 am: 08. Mai 2007, 07:49:25 »
Hallo Bluebird,

Sorry, ich habe deine Frage gerade erst gelesen. Auch wenn es bei dir das Meningeom ist. Mein Astro liegt frontal basal rechts und wurde genau da auch operiert. Jedenfalls zum Teil. Also seitenverkehrt.
Mit Zweit- und Drittmeinungen hat die Kasse überhaupt keine Probleme. Du holst dir einfach deine Überweisung beim Hausarzt oder ggf. bei einem anderen behandelnden Arzt und fährst zur nächsten Klinik.

Zum OP-Schnitt: Der liegt bei mir genau am Haaransatz. Eine andere Klinik wollte ihn an der Seite setzen, mein Operateur sagte mir aber, daß man das heute so nicht mehr macht. Optisch sieht man bis auf zwei eingefallene Stellen nichts mehr. Wie man das aufklappt kann ich dir gerne mal per pm erklären wenn du möchtest.

LG,
Bea

Offline Bluebird

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Re:Erfahrung mit Stirnlappen-Schnitt?
« Antwort #9 am: 08. Mai 2007, 08:29:08 »
Hallo Bluebird,

Sorry, ich habe deine Frage gerade erst gelesen. Auch wenn es bei dir das Meningeom ist. Mein Astro liegt frontal basal rechts und wurde genau da auch operiert. Jedenfalls zum Teil. Also seitenverkehrt.
Mit Zweit- und Drittmeinungen hat die Kasse überhaupt keine Probleme. Du holst dir einfach deine Überweisung beim Hausarzt oder ggf. bei einem anderen behandelnden Arzt und fährst zur nächsten Klinik.

Zum OP-Schnitt: Der liegt bei mir genau am Haaransatz. Eine andere Klinik wollte ihn an der Seite setzen, mein Operateur sagte mir aber, daß man das heute so nicht mehr macht. Optisch sieht man bis auf zwei eingefallene Stellen nichts mehr. Wie man das aufklappt kann ich dir gerne mal per pm erklären wenn du möchtest.

LG,
Bea

Vielen Dank, liebe Bea! Eine Zweitmeinung werde ich mir auf jeden Fall einholen, vielleicht auch eine dritte - ist schon mit der KK geklärt! Ja. ich würde mich über Deine Mitteilung über pm freuen.  
Bis dahin
Bluebird
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Offline Bri

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Re:Erfahrung mit Stirnlappen-Schnitt?
« Antwort #10 am: 08. Mai 2007, 20:08:58 »
Hallo Bluebird,
mein Meningiom (operiert Okt. 2006) war 6 cm im Durchmesser groß und lag frontal hinter der Stirn auf beiden Augen, reichend bis zur Hypophyse. Mein Operateur meinte, dass es für dieses Wachstum ca. 10 Jahre gebraucht habe.
Habe einen sog. "Korbhenkelschnitt bekommen: von Ohr zu Ohr, 2 cm über dem Haaransatz. Ich hatte keinerlei neurologische Ausfälle bis, dass ich die Stirn anfangs nicht kräuseln konnte (so muß es sich anfühlen, wenn man geliftet wird ;D) und direkt nach der OP eine paar Schwellungen und blaue Flecke im Gesicht. Aber das Alles tat nicht sehr weh (keine Schmerzmittel gebraucht). Jetzt sind die Haare längst drübergewachsen, ich selbst kann die Narbe nicht mehr sehen und fühlen, nur noch die Stellen, wo man die Knochen angenagt hat. Das Wichtigste zur Genesung war die Reha mit Neuropsychologen und entsprechenden Tests zur Feststellung noch evtl. Hirnleistungsausfälle. Alles ist gut!
Viel Mut und wenig Angst und liebe Grüße
Bri

Offline Bluebird

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Re:Erfahrung mit Stirnlappen-Schnitt?
« Antwort #11 am: 08. Mai 2007, 20:19:08 »
Hallo Bri,

danke für Deine Antwort. Macht mir Mut.
Freue mich für Dich, dass alles so gut verlaufen ist, obwohl der Tumor doch schon recht groß war. Hattest Du so lange keine Beschwerden - 10 Jahre? Hab gelesen, dass Deine Sehkraft eingeschränkt war und Du ständig erschöpft warst. Bei mir ist es ähnlich - schlechte Augen (soll aber nicht am Tumor liegen) und nach jedem kleinen Handgriff schlapp machen....
Wünsche Dir, dass es Dir weiter so gut geht. Du arbeitest ja wieder, und das 2. Meningeom hat Wachstumsstillstand - wünsch ich mir auch - bei 1,6 cm vielleicht noch real?

Liebe Grüße
Bluebird
« Letzte Änderung: 08. Mai 2007, 20:35:08 von Bluebird »
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