HirnTumor-Forum

Autor Thema: Dostinex statt Bromocryptin?  (Gelesen 39787 mal)

guimauve

  • Gast
Dostinex statt Bromocryptin?
« am: 10. Juli 2006, 12:36:10 »
Da ich gleich zwei "blinde Passagiere" in meinem Kopf herumtrage, habe ich auch bei den Hypophysenadenomen ein Frage...

Mein Prolaktinom ist derzeit 0,5 cm groß und befindet sich im rechten Hypophysenlappen. Meine Ärztin hat mir zur medikamentösen Behandlung nicht Bromocryptin verschrieben, weil sie die Verträglichkeit bemängelt.

Stattdessen nehme ich derzeit Dostinex (Wirkstoff Cabergolin) in einer Erstdosis von zunächst zwei Tabletten / Woche.

Wer hat Erfahrungen mit diesem Medikament und seiner Verträglichkeit bzw. Wirksamkeit?

guimauve

  • Gast
Re:Dostinex statt Bromocryptin?
« Antwort #1 am: 31. Juli 2006, 12:56:45 »
Scheint hier niemanden mit einem Prolaktinom zu geben...

Nach vierwöchiger Einnahme von Dostinex kann ich ja mal einen kurzen Zwischenbescheid geben: Trotz der derzeit noch therapeutischen Höchstdosis von 2 Tabletten / Woche habe ich noch keine Nebenwirkungen beobachtet.

Nach drei Wochen Einnahme hat sich der Prolaktinwert nach Kontrolle auf ein Normalmaß zurückgefahren, so dass auch meine Monatsblutung (nach fünfmonatiger Pause) wieder eingesetzt hat.

Bis zu meinem Termin in der Neurochirurgie (wegen meines Meningioms) soll lt. Ärztin die Dosis beibehalten und dann gegebenenfalls angepasst werden.

Liebe Grüße

corndog

  • Gast
Re:Dostinex statt Bromocryptin?
« Antwort #2 am: 21. August 2006, 19:01:30 »
Grüße Dich,

bin ganz neu hier und schon was gefunden, wozu ich etwas sagen kann.

Bei mir wurde vor etwa 1 1/2 Jahren ein erhöhter Prolaktinwert festgestellt und anfangs nur die Vergrößerung der Hypophyse (noch kein Prolaktinom). Das hat sich allerdings nach dem heutigen MRT geändert (etwa ein Jahr nach der ersten Untersuchung ist das Ding schon 1,3 cm groß). Ich wurde allerdings die ganze Zeit mit Medikamenten behandelt, um den Wert wieder in den Griff zu bekommen. Anfangs hat mir mein Frauenarzt Bromocryptin verordnet. Seit froh, dass Du gleich Dostinex bekommen hast. Durch das B. bin ich unglaublich depressiv geworden und hatte überhaupt keine Lebensfreude mehr (darunter hat auch meine Ehe stark gelitten). Nach einem halben Jahr habe ich den Entschluss gefasst, dass es so nicht weitergehen kann und habe um ein anderes Medikament gebeten... und ich bekam Dostinex. Keine Nebenwirkungen, Werte sind gefallen. Nur scheinbar nicht genug. Gehe davon aus, dass ich in Zukunft mehr nehmen muss, aber das ist ja zu verkraften.

Hoffe Dir etwas geholfen zu haben.

Liebe Grüße, Andrea

Knulli

  • Gast
Re:Dostinex statt Bromocryptin?
« Antwort #3 am: 18. Januar 2008, 11:28:13 »
Hallo ,
bei meiner 15 jährigen Tochter wurde das Makroprolatkinom im August 07 festgestellt. Auf Dostinex bekam sie Kopfschmerzen, danach Norprolak - wieder Dauerkopfschmerz, danach Liserdol - dto. + Übelkeit. Jetzt sind wir bei Bromocriptin. Mal sehen. Das ist kein Dauerzustand mit diesen Kopfschmerzen. Wir arbeiten auch homöopatisch, Akkupunktur-Dauernadeln, psychiatrisch.
Der Tumor spricht gut an und sie hat einen Zyklus bekommen, Augenbefund ist auch wieder o.k. - Wenn nur diese Kopfschmerzen nicht wären.
Grüße an alle
Knulli

fips2

  • Gast
Re:Dostinex statt Bromocryptin?
« Antwort #4 am: 18. Januar 2008, 12:04:27 »
Hallo Knulli
Beschreibe bitte mal die Symptome des Kopfschmerzes deiner Tochter.
Häufigkeit,Art,wo und wie lasst sich der Schmerz lokalisieren,Dauer.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 18. Januar 2008, 12:10:11 von fips2 »

Knulli

  • Gast
Re:Dostinex statt Bromocryptin?
« Antwort #5 am: 21. Januar 2008, 12:57:48 »
Hallo Fips2,
sie hat eigentlich immer Kopfschmerz, überwiegend Stirn. (auch in den Ferien)
Wenn es ihr gut geht ist sie auf der Skala bis 10 bei 3,  ansonsten 5-7.  Wir gehen ihn an mit Akkupunktur-Dauernadeln, die etwas helfen und sie nimmt Ibuprofen (bis zu 4 Tbl. a` 400 mg).
Seit Freitag nimmt sie ja Bomocriptin und auch jetzt Kofschmerz, Übelkeit gelegentlich und Schwindel. Sie ist sehr blass und sieht schlecht aus.

Grüße
Puski

fips2

  • Gast
Re:Dostinex statt Bromocryptin?
« Antwort #6 am: 21. Januar 2008, 13:16:34 »
Hi Knulli
1600 mg Ibuprophen ist recht viel und das taglich.Ihr seid euch klar darüber,dss ihr mit einem  medikamenteninduzierten Kopfschmerz spielt?

Hat deine Tochter schon Triptane probiert wie Allegro oder Naramig?

Zum Bromocriptin lies dir mal das hier durch: http://de.wikipedia.org/wiki/Bromocriptin

st deine Tochter schwanger oder hat sie abgestillt?????
Die Nebenwirkungen hat sie ja mal wie Übelkeit und Erbrechen.

Ich hab das Gefühl hier stochert jemand im Trüben.

Ich würde umgehend eine versierte Schmerzambulanz aufsuchen und der Sache nachgehen.
Adressen findest du
Hier:
http://dmkg.de/
Einfach nen Doc aus der Nähe raussuchen und hingehen.

Von wo seid Ihr?
Vielleicht kann ich euch ne Kopfschmerzambulanz nennen wo ihr schnell nen Termin bekommen könnt.
Kannst mir mal deinen Adresse per PN zukommen lassen.Oder zumindest nur den Großraum angeben,wie Hamburg, Essen ,Berlin.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 21. Januar 2008, 13:30:25 von fips2 »

Knulli

  • Gast
Re:Dostinex statt Bromocryptin?
« Antwort #7 am: 21. Januar 2008, 13:32:13 »
Hallo Fips2,
du hast absolut recht, wir wissen womit wir spielen. Sie versucht am Wochenende oder wenn keine Schule ist nichts zu nehmen und den Schmerz auszuhalten. Mit Entspannungsübungen usw. geht ein wenig was. Gelegentlich wechselt sie zu Paracetamol, aber von diesen anderen Mitteln haben wir noch nichts gehört. Wir versuchen natürlich so gut wie möglich das alternativ zu stützen, aber das klappt nicht so recht. (Akkupunktur, Homöopathie, Magnesium ...)
 Bromocriptin ist wohl schon ein Prolaktinhemmer . Wir sind bei einem Endokrinologen , also dem FA für diese Geschichten.
Ich habe schon eine Adresse für einen Schmerztherapeuten , du hast recht, ich glaube da wandern wir gleich mal hin.
Danke
Knulli

fips2

  • Gast
Re:Dostinex statt Bromocryptin?
« Antwort #8 am: 21. Januar 2008, 15:31:23 »
Hallo Knulli
Es muss unbedingt festgestellt werden welche Ursachen der Kopfschmerz deiner Tochter hat, wie ich schon sagte.

Ist der Auslöser ein Nervenschmerz hast du leider mit normalen Schmerzmitteln keine große  Handhabe dagegen.Die sind in solchen Fällen leider großteils nutzlos.Homäopathie kannst du in diesem Falle ganz vergessen.Hier hilft nur die Ursache des Nervenschmerzes zu beseitigen oder zu behandeln.

Gut gemeinte Behandlungsmethoden haben nur begrenztes therapeutisches Potenzial.Ich will diese Methoden nicht verteufeln.Sie haben ihre Daseinsberechtigung wie jede andre Medizin auch. Es bringt evtl. etwas gegen Verspannungen oder Verkrampfungen der Muskulatur durch die natürliche Schonhaltung.

Akkupunktur ist auch so eine Sache die mit Vorsicht zu genießen ist.Ich kenn einen Fall bei dem eine falsch gesetzte Nadel in den Okzipitalnerv(Hinterhauptsnerv), einen episodischen Clusterpatienten zum Chroniker machte.Problem hierbei: Du kannst den Akkupunkteur deswegen nicht belangen,da die Behandlung auf eigene Gefahr durchgeführt wird.

Ursachen  für Nervenschmerzen wären da.
Venen oder Arterien die sich ausdehnen und auf einen Nerv drücken.
Gleiches gilt für Raumforderungen im Schädel oder Verletzungen des entsprechenden Nerves oder ungünstige Umlagerung des Nerves im Rahmen einer OP.
Wirbelverschiebungen, Bandscheibenvorfälle.
Halt alles was auf einen Nerv drückt oder das Gehirn ausdehnt und damit die Nerven einklemmt.

Kopfschmerzen sind ein sehr komplexes Thema bei über 250 Kopfschmerzarten und dazu müssen entsprechende Spezialisten zu Rate gezogen werden.Leider sind hier Hausärzte und praktizierende Neurologen oft überfordert.Wobei ich hiermit nicht sagen will dass sie keine Ahnung haben.Beim Großteil der Diagnosen liegen sie schon richtig.Nur oft machen sie es sich Erfahrungsgemäß leider etwas zu leicht und der Patient muss es mit unnötig langen Schmerzzeiten ausbaden.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 22. Januar 2008, 08:30:37 von fips2 »

Knulli

  • Gast
Re:Dostinex statt Bromocryptin?
« Antwort #9 am: 22. Januar 2008, 13:39:56 »
Hey Fips2,
heute mittag haben wir schon einen Termin bei unserem Schmerztherapeuten. Ging ganz schnell. Werde berichten
Grüße
Knulli

fips2

  • Gast
Re:Dostinex statt Bromocryptin?
« Antwort #10 am: 22. Januar 2008, 13:54:37 »
Supi Knulli
Freut mich für euch.
Jetzt noch viel Erfolg bei der Therapie.

Aber bitte,bitte,bitte, die Erwartungen nicht gleich zu hoch schrauben.Wunder wird er auch keine vollbringen können.
Realistisch bleiben.
Wichtig ist,dass ihr ernst genommen werdet und gut zusammenarbeiten könnt.
Denk an deinen Spickzettel wegen Fragen!!!!!!

Freu mich schon auf deinen Bericht.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 22. Januar 2008, 14:00:41 von fips2 »

Knulli

  • Gast
Re:Dostinex statt Bromocryptin?
« Antwort #11 am: 23. Januar 2008, 13:18:19 »
Hey Fips2,
also war spannend. Er hat sich ca. 1 Stunde Zeit genommen.  Will von den Medikamenten so gut wie möglich weg.  Bio-Feedback , Entspannungstechniken usw.
Also mit den harmlosen Mitteln beginnen und dann sieht man weiter, evtl. mit anderen Medikamenten. Er nimmt sie sehr ernst und wir müssen wöchentlich da hin zur Therapie und in 4 Wochen wieder zum Gespräch. Sie muss ein Schmerzmittelprotokoll führen, Ibuprofen ist ganz weg.
Ich bin beruhigt und habe das Gefühl dass sich wirklich jemand um sie kümmert.
Mit mir als Mutter hat er ein paar Takte geredet dass ich sie mehr loslasse , nicht klammere vor Sorge. Er hat bei mir dabei eine KLappe aufgemacht und ich habe endlich mal weinen können. Jetzt geht es mir wieder besser und ich kann mich gut damit auseinandersetzen.
Dank dir für dein Interesse
Knulli

fips2

  • Gast
Re:Dostinex statt Bromocryptin?
« Antwort #12 am: 23. Januar 2008, 13:28:40 »
Hi Knulli
Klingt bis jetzt ja alles sehr vernünftig.
Herzlichen Glückwunsch erst mal zum anscheined guten Arzt,den ihr gefunden habt.

Ja es stimmt.Manchmal ist es auch hilfreich mal die Augen geöffnet zu bekommen.Man meint es ja gut.Aber manchmal betüddelt man einen Patienten zu sehr.Ungewollt.Der Patient kommt gar nicht zum schnaufen und kann mit der Erkrankung nicht mal abschalten.
Hier mal versuchen mehr Eigenverantwortung zu übertragen und nur aus der Ferne beobachten.
Nicht laufend nachfragen"Hast du dies oder das schon gemacht?
Auch mal was schief gehen lassen und dann den Fehler selbst ausbaden lassen.Natürlich keine gefährlichen Dinge,das ist klar.Aber nur so lernen die Patienten (Kids) selbst mit ihrer Erkrankung umzugehen.

Frage: Habt ihr kein Kopfschmerztagebuch geführt die ganze Zeit?
Wenn nicht würd ich es spätestens jetzt beginnen zu führen.
Wenn du Welche suchst kann ich dir Tipps geben wo man sich digitale Schmerztagebücher downloaden kann.
Es hat den Vorteil,dass man genau den Schmerzverlauf verfolgen kann.Man sieht Fortschritte in der Therapie und das motiviert.Man sieht aber auch gleich Fehler die man gemacht hat und man kann sie dann ausbügeln in der Zukunft.

ja es stimmt.Auch als Angehöriger und hier besonders als Elternteil,hat man ein sehr großes Problem mit der Erkrankung eines Kindes.Hier tut es gut sich mal Auschütten zu können.Man ist ja quasi Mitleidender oder auch Betroffener in so einer Situaton.


Weiterhin alles Gute und einen möglichst schnellen positiven Genesungsverlauf.

Ich denk an Euch.Lasst ab und an mal was hören.
Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 23. Januar 2008, 14:26:21 von fips2 »

Liz84

  • Gast
Re:Dostinex statt Bromocryptin?
« Antwort #13 am: 25. Januar 2008, 23:26:24 »
Hallo,

ich habe seit Juni 06 einen Hypophysentumor und ich kenne die Medikamente gar nicht, dir ihr alle nehmt.

Ich nehme 3x täglich Ibuprofen retard (800) und 3x täglich Katadolon.

LG Liz

guimauve

  • Gast
Re:Dostinex statt Bromocryptin?
« Antwort #14 am: 27. Januar 2008, 20:13:08 »
Hallo Liz,

Ibuprofen habe ich als Schmerzmedikament kennen gelernt, ebenso wie das hochspezielle Katadolon, das mein Mann wegen seiner Syringomyelie (Kavernenbildung im Rückenmark) einnimmt und das gegen den damit verbundenen Brennschmerz wirkt, auch z.B. bei Tumorschmerzen.

Außerdem wird Katadolon auch verordnet gegen Dysmenorrhoe, also Störungen der Monatsblutung. Das wiederum passt nun zum Hypophysentumor. Hat die sich denn normalisiert, seit du Katadolon einnimmst?

Es gibt verschiedene Hypophysentumore, je nachdem ist es da schon angezeigt, ein anderes Medikament zu nehmen. Bei Prolaktinomen, wie ich eines habe, werden normalerweise Bromocryptin oder Dostinex verordnet, weil sie als Dopaminagonisten den Tumor daran hindern, übermäßig Prolaktin zu produzieren. Dies führt dann zu einer Normalisierung des Zyklus.

Weißt du, welcher Art dein Hypophysentumor ist? Ein Prolaktinom oder ein anderes Adenom? Eventuell ist es auch sinnvoll, wenn du dir eine zweite Meinung einholst, wenn du wegen der Medikamentierung unsicher bist.

Viele Grüße,

Monique

 



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