HirnTumor-Forum

Autor Thema: Hormonbehandlung (RU 486, Mifepristone) von Meningeomen  (Gelesen 19992 mal)

dernil

  • Gast
Hormonbehandlung (RU 486, Mifepristone) von Meningeomen
« am: 03. August 2002, 20:47:42 »
Hallo Ihr lieben!!
ich leide schon seit mitte der 80er Jahre unter einem Meningeom. Bin schon 7 mal operiert worden. Es ist links frontal. Leider befinden sich noch 2 Tumore in der Stirn, obwohl ich erst am 10.7.2002 das letzte mal operiert worden bin. Die konnte man leider nicht gleich entfernen, weil sie auf einer anderen Stelle liegen. Einer über der Orbita und einer in der Mitte der Stirne neben der Plastik. Ich habe schon seit 1993 eine Plastik, weil mein Op gebiet sehr groß ist. Meine erste OP war 1989 von einem Brustchirurgen. Dieser wollte sich wichtig machen und hat mir die Stirne abgestemmt (mein Meningeom wächst durch den Schädelknochen nach außen) Ich hatte schon eine ziemliche Beule. Als ich die bemerkte, bin ich in ein Krankenhaus auf die Gesichts- und Kieferchirurgie gegangen, die meinten nur, ich soll nicht so eitel sein und die Stirnfransen vor geben. Ich bekomme halt eine Beule, wie sie meist alte Menschen irgenwo bekommen. Ich kannte damals die Neurochirugie ja noch gar nicht. Jetzt bin ich auch bei einer Strahlenärztin um mich zu erkundigen. Will mich aber nicht bestrahlen lassen, weil so ein großes Gebiet einiges in Mitleidenschaft zieht wie Haarausfall und nur schütterer Nachwuchs (man muss tief bestrahlen, weil ich einen sehr verwachsenen Thumor habe) und Störung der Hirnanhangsdrüse; bin auch Schilddrüsen-operiert ) Ich lasse nichts aus!!!

Jetzt habe ich gelesen, dass man Meningeome mit Hormonen behandeln kann, wenn man zuviel Östrogene hat. Im Netz ist auch gestanden. Wenn das Meningeom in der Schwangerschaft stark rauskommt ( habe das Meningeom schon vor der Schwangerschaft gehabt) (Geburt 1989) (das war bei mir so) und mit der Schilddrüse zu tun hat und ein nervöser Typ ist. Passt alles bei mir. Weiss jemand darüber Bescheid und kann mir weiterhelfen?
Oder gibt es jemanden, der auch unter einem meningothelialen Meningeom leidet?

es grüßt Euch aus Wien
Dernil

Ulrich

  • Gast
Re:Hormonbehandlung (Chemotherapie) von Meningeomen
« Antwort #1 am: 05. August 2002, 16:05:08 »
Im deutschen Sprachraum ist mir bisher keine Publikation darüber begegnet. Ich habe jetzt einmal eine ältere amerikanische Publikation dazu übersetzt. Es geht um den Einsatz von RU 486 bei Meningeomen.
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Übersetzung eines Teils der Publikation:

Oncology, Vol 10, No 5 (May 1996)
Management of Benign and Aggressive Intracranial Meningiomas
Edward W. Akeyson, MD, PhD and Ian E. Mccutcheon, MD, FRCS(C)

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[Die Anmerkungen in spitzen Klammern stammen vom Moderator]
(In runden Klammern stehen die entsprechenden Literaturstellen der Originalarbeit, sie sind unten angehängt)
Den ganzen Artikel können Sie finden unter dem Titel: "Behandlung von gutartigen und aggressiven Meningeomen", wegen seiner Länge ist er aufgeteilt in zwei Teile. http://www.mc600.de/forum/index.php?board=39;action=display;threadid=159
Die Übersetzung ist nicht unbedingt wortgetreu, aber sinngemäß. Es wird jedoch keine Garantie für die Übersetzung übernommen.
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Hormon-Therapie
Obwohl Operation und Bestrahlung die übliche Behandlungsweise für Meningeome sind, könnte eine zusätzliche endokrinologische Beeinflussung dieser Tumoren hilfreich sein, und zwar sowohl bei ihrem ersten Auftreten als auch beim Auftreten eines Rezidivs, dort wo eine chirurgische Resektion nicht möglich ist, entweder wegen des fortgeschrittenen Alters des Patienten oder wegen der Lage des Tumors. Außerdem könnte die Hormontherapie einen weiteren Weg darstellen, die Zahl der Rezidive zu senken, die auf die konventionelle Chirurgie und die Bestrahlung folgen [können].


Epidemiologische und physiologische Anzeichen [im Original: evidence, auch: Beweise, Hinweise]
Es gibt drei Argumentationslinien, die darauf hinweisen, dass Geschlechtshormone Wachstumsfaktoren für Meningeome sind. Erstens treten intrakranielle Meningeome zweimal häufiger bei Frauen auf als bei Männern, und dieses Überwiegen von Frauen ist noch einmal stärker bei Meningeomen der Rückenmarkshäute. (39, 63). Dieses 2:1-Verhältnis ist besonders auffällig im Altersbereich zwischen den 40ern und den 70ern, wahrscheinlich wegen der speziellen hormonellen Situation von Frauen dieses Altersbereichs [gemeint sind Klimakterium und Menopause] (64).
Zweitens ist bekannt, dass Frauen mit Meningeomen in der Schwangerschaft eine Verschlimmerung ihrer neurologischen Symptome erleben und einen Rückgang derselben nach der Niederkunft berichten. Im Jahre 1991 wurde über 223 Fälle von Meningeomen in der Literatur berichtet, die während der Schwangerschaft gewachsen sind (65). Dieses Phänomen [also das Wachstum eines Meningeoms] wird am häufigsten gesehen im letzten Drittel einer Schwangerschaft, wo der Progesteron-Spiegel am höchsten ist, ausserdem in Fällen, wo der Tumor verbunden ist mit Gefässen oder Hirnnerven der Schädelbasis (64).
Drittens sind Meningeome assoziiert [verbunden] mit Brustkrebs, einem Tumor, dessen Abhängigkeit von Steroidhormonen bekannt ist. Frauen mit Brustkrebs haben im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ein mehr als doppelt so hohes Risiko, Meningeome zu entwickeln (66), und die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenhangs zwischen Keilbeinflügelmeningeomen [sphenoid wing meningiomas, ein Meningeom des Schläfenlappens, das vom inneren oder äußeren Anteil des Keilbeinflügels ausgeht] und entweder Brustkrebs oder einem Karzinom der Geschlechtsteile ist besonders hoch (67).
Gestützt auf die Ergebnisse epidemiologischer Studien wurden Untersuchungen durchgeführt über die Reaktion / Empfänglichkeit [responsiveness] von Meningeomen auf Steroidhormone, wobei Brustkrebs als Vorbild / Modell benutzt wurde. Der erste Bericht von Donnell et al. unterstützte die Behauptung, dass Steroide eine Rolle in der Physiologie von Meningeomen spielen, indem er eine beträchtliche Östrogen-Bindungs-Fähigkeit bei vier von sechs untersuchten Meningeomen nachwies [68]. Seit dieser ersten Publikation haben viele Forscher das Vorhandensein von Steroid-Rezeptoren in Meningeomen angesprochen und fanden in der Regel das Vorherrschen von Progesteron-bindenden Proteinen gegenüber solchen, die durch Östrogen aktiviert wurden (im Schnitt 70% verglichen mit 17,5%) (68-73). Zusätzlich hat die Progesteron-bindende Stelle Eigenschaften, die sie als spezifischen Rezeptor im klassischen Sinn qualifizieren, während die Östrogen-bindende Stelle wesentlich weniger spezifisch ist und auch biologisch inaktiv sein kann. Androgen-Rezeptoren wurden ebenfalls in einer grossen Zahl von Meningeomen gefunden, in einer Studie wurde der Gehalt [die Anzahl] von Androgen-Rezeptoren in ein lineares Verhältnis gesetzt zu den Progesteron-Rezeptoren (74, 75).

Es gibt nach wie vor Meinungsverschiedenheiten darüber, ob diese Steroid-bindenden Proteine tatsächlich Rezeptoren darstellen mit einer funktionellen Rolle in der Physiologie von Meningeomen [die Physiologie ist die Lehre von den Stoffwechselvorgängen, so gesehen könnte man den Satz auch so übersetzen: ... Meinungsverschiedenheiten darüber, ob die Rezeptoren für den Stoffwechsel von Meningeomen {damit auch das Wachstum?} eine Rolle spielen]. Eine vollständige Diskussion dieses biologischen Themas wird in diesem Artikel nicht angestrebt. Dazu kommt, dass der Spezialfall von aggressiven Meningeomen in diesen experimentellen Studien keine Rolle gespielt hat.

Klinische Versuche mit einer Hormonbehandlung
Es wurden klinische Versuche durchgeführt, bei denen Östrogen-Antagonisten benützt wurden, es wurde die Progesteron-Konzentration erhöht bzw. erniedrigt [supplementation or depletion], ausserdem wurden Progesteron-Antagonisten verwendet. Indem sie Brustkrebs als Modell heranzogen, haben einige Arbeitsgruppen die Verwendung von Tamoxifen (einem Antiöstrogen) bei Patienten mit Meningeomen untersucht, die nicht operierbar waren [76, 77 ].  Die Ergebnisse dieser Untersuchungen waren enttäuschend, nur eine geringe Zahl von Patienten zeigten eine positive Reaktion. Ähnlich enttäuschende Ergebnisse wurden erhalten bei Versuchen mit der Gabe [supplementation] von Progesteron in Form von medroxyprogesterone acetate ( 78 ) oder megestrol acetate (79). Ein Einzelfall wurde berichtet, bei dem sich die Symptome gebessert haben, nachdem die Progesteron-Konzentration gesenkt [depletion] wurde (80).

Mifepristone
Inzwischen sind Ergebnisse von Studien vorhanden, in denen die Progesteron-Rezeptoren blockiert wurden mit dem Progesteron-Antagonist mifepristone (RU 486) [bei uns eher bekannt als " Die-Pille-danach " ]. In einem Versuch mit mifepristone (200 mg/Tag) im University of Southern California Comprehensive Cancer Center zeigten 8 von 28 Patienten eine objektive Verbesserung, entweder eine Verkleinerung des Tumors in bildgebenden Verfahren oder die Verbesserung von Sehfeld-Defiziten (81, 82). Dies wurde begleitet   durch die Verbesserung des subjektiven Empfindens bei fünf Patienten.

In einer ähnlichen Versuchanordnung mit mifepristone [RU 486] haben Lamberts et al. eine Abnahme der Tumorgrösse bei 3 von 10 Patienten mit inoperablen Meningeomen beobachtet (83). Bei fünf Patienten in dieser Studie wurden die Kopfschmerzen vermindert. Eine von zwei Frauen in der Postmenopause mit einem inoperablen Meningeom erfuhr eine Abnahme der Tumorgrösse in der mifepristone-Studie von Haak et al. (84). Interessanterweise zeigte sich, dass sich die Sehfähigkeit bei beiden Patienten nach dem Absetzen der Therapie verschlechterte, sich jedoch wieder verbesserte nach der Wiederaufnahme der Therapie.

Eine Behandlung mit mifepristone, wie sie oben beschrieben wurde, [das bezieht sich wohl auf die 200 mg/Tag] wird von den Patienten in der Regel gut vertragen. Nebenwirkungen sind schwere Müdigkeit, Schwindel, Erbrechen und Appetitlosigkeit. Sie lassen sich aber leicht in den Griff bekommen durh die Gabe von Cortison [corticosteroid administration] (82, 83). Eine große, randomisierte, placebo-kontrollierte Doppelblindstudie Phase III von mifepristone zur Behandlung von inoperablen Meningeomen wird derzeit durchgeführt (81).



Literatur:
39. Kepes JJ: Meningiomas; Biology, Pathology, and Differential Diagnosis, pp 112-123. New York, Masson, 1982.

63. Sutherland GR, Florell R, Louw D, et al: Epidemiology of primary intracranial neoplasms in Manitoba, Canada. Can J Neurol Sci 14:586-1987.

64. Olson JJ: Laboratory evidence for the hormonal dependency of meningiomas. Hum Reprod 9(suppl 1):195-201, 1994.

65. McCormick PW, Coccia C: Coagulopathy, cerebrovascular disease, and other conditions associated with meningiomas, in Schmidek HH (ed): Meningiomas and Their Surgical Management, pp 22-33. Philadelphia, WB Saunders, 1991.

66. Schoenberg BS, Christine BW, Wisnant JP: Nervous system neoplasms and primary malignancies of other sites: The unique association between meningiomas and breast cancer. Neurology 25:705-712, 1975.

67. Jacobs DH, MacFarlane MJ, Holmes FF: Female patients with meningiomas of the sphenoid wing and additional neoplasms of the breast and genital tract. Cancer 60:3080-1987.

68. Donnell MS, Meyer GA, Donegan WL: Oestrogen-receptor proteins in intracranial meningiomas. J Neurosurg 50:499-502, 1979.

69. Cahill DW, Bashirelahi N, Solomon LW, et al: Oestrogen and progesterone receptors in meningiomas. J Neurosurg 60:985-993, 1984.

70. Lesch KP, Fahlbusch R: Simultaneous estradiol and progesterone receptor analysis in meningiomas. Surg Neurol 26:257-263, 1985.

71. Markwalder TM, Zava DT, Goldhirsch A, et al: Oestrogen and progesterone receptors in meningiomas in relation to clinical and pathologic features. Surg Neurol 20:42-47, 1983.

72. Schnegg JF, Gomez F, Lemarchand-Bauraud T, et al: Presence of sex steroid receptors in meningioma tissue. Surg Neurol 15:415-418, 1981.

73. Tilzer LL, Plapp FV, Evans JP, et al: Steroid receptor proteins in human meningiomas. Cancer 49:633-636, 1982.

74. Lesch KP, Engl HG, Gross S: Androgen receptor binding activity in meningiomas. Surg Neurol 28:176-180, 1987.

75. Olson JJ, Beck DW, MacIndoe JW, et al: Androgen receptors in meningiomas. Cancer 61:952-955, 1988.

76. Markwalder TM, Seiler RW, Zava DT: Antiestrogenic therapy of meningiomas: A pilot study. Surg Neurol 24:245-249, 1985.

77. Goodwin JW, Crowley J, Eyre JH, et al: A phase II evaluation of tamoxifen in unresectable or refractory meningiomas: A Southwest Oncology Group study. J Neuro Oncol 15:75-77, 1993.

78. Jääskeläinen J, Laasonen E, Karkkainen J, et al: Hormone treatment of meningiomas: Lack of response to medroxyprogesterone acetate (MPA): A pilot study of five cases. Acta Neurochir 80:35-41, 1986.

79. Grunberg SM, Weiss MH: Lack of efficacy of megestrol acetate in the treatment of unresectable meningioma. J Neuro-Oncol 8:61-65, 1990.

80. van Seters AP, van Dulken H, de Keizer RJW, et al: Symptomatic relief of meningioma by buserelin maintenance therapy. Lancet 1:564-565, 1989.

81. Grunberg SM: Role of antiprogestational therapy for meningiomas. Hum Reprod 9 (suppl 1):202-207, 1994.

82. Grunberg SM, Weiss MH, Spitz IM, et al: Treatment of unresectable meningiomas with the antiprogesterone agent mifepristone. J Neurosurg 74:861-866, 1991.

83. Lamberts SW, Tanghe HL, Avezaat CJ et al: Mifepristone (RU 486) treatment of meningiomas. J Neurol Neurosurg Psychiatry 55:486-490, 1992.

84. Haak HR, de Keizer RJ, Hagenouw-Taal JC, et al: Successful mifepristone treatment of recurrent, inoperable meningioma. Lancet 336:124-125, 1990.
« Letzte Änderung: 14. Mai 2003, 18:21:35 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:Hormonbehandlung (Chemotherapie) von Meningeomen
« Antwort #2 am: 05. August 2002, 16:24:27 »
Über medline fand ich noch folgenden Artikel (Kurzfassung, abstract), der ebenfalls in die gleiche Richtung zielt. Es wird über den Einsatz eines Anti-Östrogens berichtet:


Br J Neurosurg 1998 Aug;12(4):369-72
 
Non-surgical treatment of meningioma: a case report and review.

Sharif S, Brennan P, Rawluk D.

Department of Neurosurgery, Beaumont Hospital, Dublin, Ireland. s.sharif@btinternet.com

A woman initially presented with a right hemiparesis and subsequently underwent subtotal resection of a left parietal meningioma arising from the lateral wall of the sagittal sinus. She again presented 18 months after surgery with a hemiparesis and repeat MRI showed tumour spreading into the sagittal and the transverse sinuses. She had a therapeutic abortion at 8 weeks gestation 3 weeks prior to her representation. Gestrinone, a synthetic steroid and an antiprogesterone was commenced. Two months later she stopped her medication and is asymptomatic at 16 months. A follow-up MRI revealed that the tumour had shrunk dramatically. This case is the first of its kind with tumour size reduction to less than 20%. We feel that the future of meningioma treatment will be multi-disciplinary and non-surgical options should be considered.

------------
Ausserdem hat eine Erlanger Arbeitsgruppe darüber etwas publiziert.

Acta Neurochir Suppl (Wien) 1996;65:54-7

Hormonal dependency of cerebral meningiomas.
Schrell UM, Nomikos P, Schrauzer T, Anders M, Marschalek R, Adams EF, Fahlbusch R.

Department of Neurosurgery, University of Erlangen-Nurnberg, Federal Republic of Germany.

Though meningiomas are benign intracranial tumors, a minor group invades the skull base and the connective tissue of the sinus cavernous inducing neurological deficits. These patients can not be cured by surgical treatment. Therefore, the development of an adjuvant medical therapy has been the goal during the last decade. We report here on different medical concepts which are based on steroids, amines, growth factor antagonists and cytokines. In addition, our data give evidence that the growth of intracranial meningiomas is under multifactorial proliferative control.



« Letzte Änderung: 04. Januar 2003, 18:34:44 von Ulrich »

Offline Ciconia

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Re:Hormonbehandlung (Chemotherapie) von Meningeomen
« Antwort #3 am: 06. August 2002, 12:21:02 »
Hallo,
auch ich kann bestätigen, dass in der Schwangerschaft, bei mir 1989, erstmals Symtome (Gesichtslähmung) aufgetreten sind.
Danach hatte ich jahrelang keine Beschwerden. Habe eine Antibabypille eingenommen. Nach Absetzen derselben akute Veschlechterung (Hörsturz, Schmerzen Trigeminus). Mein Meningeom liegt im Kleinhirnbrückenwinkel. OP war dann in 2000. Inzwischen Rezidiv, habe aber keinerlei Hormone in diesen 2 Jahren eingenommen.
Bin auch ziemlich sicher, dass eine Hormonabhängigkeit besteht, aber kein Arzt will damit Versuche anstellen.
Liebe Grüsse
Kerstin
« Letzte Änderung: 05. Januar 2003, 11:06:07 von Ulrich »
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Ulrich

  • Gast
Re:Hormonbehandlung (RU 486, mifepristone) von M.?
« Antwort #4 am: 04. Januar 2003, 18:50:12 »
http://cpmcnet.columbia.edu/dept/tumor/fetell-RU486.html

The Trials of RU-486: Brain Tumor Therapy

COLUMBIA-PRESBYTERIAN MEDICAL CENTER
The Presbyterian Hospital
1993 Annual Report

Although RU-486-- the pharmaceutical abortifacient -- remains a political hot potato, a few researchers around the country have begun studies into other uses of this promising drug. At Columbia-Presbyterian Medical Center, physicians are testing whether it can retard or stop the growth of meningiomas, a common type of brain tumor.

It has long been suspected that RU-486, also known as mifepristone, might have anti-cancer properties. There is good reason to suspect that it may be effective against meningiomas, explains Michael R. Fetell, MD, Associate Clinical Professor of Neurology, who is supervising the study here. The surface of meningioma cells has receptors for several kinds of hormones, including for progesterone, a normal reproductive hormone. If progesterone promotes the growth of meningiomas, it is logical to assume that RU-486, an antiprogesterone agent (originally developed as a contraceptive), might inhibit their growth.

Indeed, a small pilot study seems to bear this out, which has prompted researchers to launch a clinical trial involving several medical centers around the nation, including Columbia-Presbyterian, the only participant in the metropolitan area.


Dr. Michael R. Fetell

"The primary treatment for meningiomas is surgery," says Dr. Fetell. "But at least 10 percent of the time, the tumor recurs. If it's on the surface of the brain--the meninges--reoperation is possible. But if it recurs very quickly or appears near the optic nerve or other sites that are difficult or too hazardous to reach, we are generally reluctant to reoperate. Another option is radiation, but it has limited effects."

The researchers hope that RU-486 will offer a better alternative. "So far," Dr. Fetell emphasizes, "it's an unproved therapy."

To date, only a handful of patients have been enrolled, owing to stringent eligibility requirements. Patients must have meningiomas that are not malignant, rapidly growing, and resistant to radiation. In addition, the patients must be ambulatory and neurologically intact. As in other "double-blinded" trials, patients must agree to be randomized to receive either active drug or placebo, both taken in pill form. However, says Dr. Fetell, if a patient's tumor grows uncontrollably during a six-month period, the study will be "unblinded," that is, the code will be unbroken and if he or she has been getting the placebo, the active drug will be substituted.


Meningiomas, which account for 15 to 20 percent of all primary brain tumors, usually grow slowly and steadily. Changes in vision, cognitive impairment, paralysis, or seizures may occur, depending on the tumor's size and location. The prognosis varies greatly from patient to patient. Some survive for decades, while others quickly deteriorate. These tumors are generally not malignant, but with no room to spare inside the rigid skull, the pressure of a growing meningioma can be lethal.

« Letzte Änderung: 05. Januar 2003, 11:06:46 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:Hormonbehandlung (RU 486, mifepristone) von M.?
« Antwort #5 am: 04. Januar 2003, 18:50:52 »
Heute erhielt ich von M. M. einen Bericht darüber, daß sie täglich 200 mg Mifepristone (RU 486) gegen ihr Meningeom einnimmt.

Ich zitiere den Brief in leicht modifizierter Form:

"Ich nehme seit Anfang Dezember die Tabletten. Zwei Ärzte arbeiten zusammen: ein Frauenarzt und eine Onkologin, nur der Frauenarzt kommt an die Tabletten heran. Er muss sie zuerst von der Krankenkasse bewilligen lassen, dann durch das Aussenministerium von Frankreich besorgen. Hat fast 11 Wochen gedauert, bis ich die Tabletten in der Hand hatte. Ich muss jetzt alle drei Monate die Schleimhaut der Gebärmutter untersuchen lassen, da die
Gefahr besteht, dass sich die Schleimhaut aufbaut (Krebs). Es gibt  über diese Methode noch keine Studie. Die haben nur ein paar Patienten, unter anderem einen Mann, bei dem das nicht wirkt. Ich denke, weil die Männer einen anderen Hormonhaushalt haben. Eine Frau nimmt seit 2 Jahren die Tabletten und bei der ist der Tumor bis jetzt zum Stillstand gekommen. Mehr kann ich Dir erst nach dem ersten MRT sagen das wird etwa im Mai 2003 gemacht. Bin schon sehr gespannt, ob es bei mir auch erfolgreich ist. Würde ich mir sehr
wünschen. Habe ja im Jahr 2002 6 Wochen im Spital verbracht mit 2 OP. Hätte jetzt für einige Zeit vom Spital genug."

Da wünschen wir doch alle, dass es ein gutes Ergebnis wird. Nur: warum erst im Mai? Ich wäre da neugieriger und ginge schon im März hin! Ulrich
« Letzte Änderung: 04. Januar 2003, 21:05:47 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:Hormonbehandlung (RU 486, Mifepristone) von Meningeomen
« Antwort #6 am: 28. März 2003, 20:43:35 »
Hier ein LINK zu einer amerikanischen Seite:

http://www.feminist.org/action/action120f.htm

Campaign for RU486 & Contraceptive Research


The Medical Uses of Mifepristone

In addition to its use in terminating unwanted pregnancies, MIFEPRISTONE (formerly known as RU-486) also may be effective in treating a range of serious diseases and medical conditions, many of which particularly affect women.  Yet American clinical trials for most of these uses have come to a standstill due to anti-abortion politics.

....
M E N I N G I O M A

Meningiomas account for 15% of all primary brain tumors and 12% of all spinal cord tumors.  Meningiomas occur two times more frequently in women than men. [4]

Meningiomas may enlarge or become symptomatic during the menstrual cycle or pregnancy, and are also associated with breast cancer.  These indications suggest that the hormones estrogen and progesterone influence tumor growth.  By binding with progesterone receptors, mifepristone may inhibit the growth of, or actually reduce meningioma.

In one study, mifepristone was found to have some efficacy in the treatment of patients with inoperable meningioma. [5]   Another study showed that mifepristone interfered with the steroid action that influences the growth of meningiomas, further demonstrating mifepristones treatment potential with this type of cancer. [6]

Meningioma patients have testified before Congress that mifepristone has helped them battle their disease.  The Feminist Majority Foundation currently operates a Compassionate Use Program in which about three dozen meningioma patients, with special FDA approval, are being treated with mifepristone under their physicians care.  Many of these patients report that mifepristone has eased their pain and suffering. Some have said the drug is saving their lives.  

(Die Literaturstellen kann man/frau im Originalartikel nachlesen)




Ulrich

  • Gast
Re:Hormonbehandlung (RU 486, Mifepristone) von Meningeomen
« Antwort #7 am: 21. Februar 2006, 15:51:35 »
Ich zitiere aus der Dissertation von Sebastion Rößger (München 2005) mit dem Titel „ Rezidivrate intrakranieller Meningeome und Faktoren, die ein Rezidiv begünstigen“, auf die ich HIER aufmerksam gemacht habe.

Zitat, Seite 17:

„Hormonelle Therapieversuche mit Östrogen- bzw. Progesteron-Rezeptor-Antagonisten (z.B. Tamoxifen, RU486) verliefen enttäuschend (Blankenstein et al., 2000).“


Und hier der Artikel, auf den sich Rößger bezieht, als Kurzfassung (Medline)
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=11108890&query_hl=4&itool=pubmed_docsum

Steroids. 2000 Oct-Nov;65(10-11):795-800.

Occurrence, regulation, and significance of progesterone receptors in human meningioma.

Blankenstein MA, Verheijen FM, Jacobs JM, Donker TH, van Duijnhoven MW, Thijssen JH.

Department of Endocrinology, KE 03_139.2, University Medical Center Utrecht, P.O. Box 85090, NL 3508 AB, Utrecht, The Netherlands. m.a.blankenstein@lab.azu.nl

The abundant expression of progesterone receptors (PR) in human meningiomas is well established. It is unknown, however, how PR expression is regulated, especially since estrogen receptors (ER) are virtually absent in these tumors. At the mRNA level, ER splice variants occur in meningioma but these appear not to be involved in the apparently autonomous PR expression. In an earlier study, because other ER-inducible proteins were either not expressed at all (pS2) or were expressed at a very low level compared to their expression in breast cancer (Cathepsin-D), the authors have postulated that the autonomous PR expression in meningioma is PR promoter-related rather than ER-related and have studied PR expression in cultured meningioma cells. PR levels appeared to decrease rapidly in vitro in monolayer as well as in three dimensional spheroid cultures. Culture conditions thus are not yet sufficient for the quantitative evaluation of PR expression. To evaluate whether PR deterioration is associated with cell turnover (meningiomas grow much faster in vitro than in vivo), the relationship between expression of the apoptotic proteins Bcl-2 and Bax and PR expression was investigated. Bcl-2 expression was found to be highest in meningioma with low PR levels, and in breast cancer tissue with high PR levels. Bax expression was not related to PR expression in any of the two tissues. Given the potential benefit of antiprogestin treatment and the occurrence in meningiomas of a protein capable of binding to the estrogen-responsive element, the expression of PR in meningioma remains a fascinating phenomenon which requires further investigation.

« Letzte Änderung: 04. Januar 2009, 10:21:48 von Account »


 



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