HirnTumor-Forum

Autor Thema: Hormonersatztherapie (für Frauen im Klimakterium) bei Meningeom  (Gelesen 79533 mal)

Ulrich

  • Gast
Prof. Kleeberg (Onkologe, Hamburg) hat am 6.7.02 auf dem 10. Hirntumortag der Deutschen Hirntumorhilfe e.V.  in Stuttgart darauf hingewiesen, dass Hormone, die von vielen Frauen nach der Menopause gegen klimakterische Beschwerden genommen werden, dem Wachstum eines Meningeoms förderlich sein können.

Eventuell ist diese Frage auch relevant für Frauen, die sich einem Meningeom-Rezidivrisiko gegenüber sehen?

Eine entsprechende Literatursuche ergab auf der Seite

http://www.ahc-consilium.at/daten/klimakterium.htm#T3

unter der Überschrift: "Absolute und relative Kontraindikationen" folgende Information (Kleinzitate): "Absolute Gestagen-Kontraindikation bei Meningeom" sowie unter "Unerwünschte Nebenwirkungen einer Hormonersatztherapie" die Aussage: "Gestagene: Progression eines Meningeoms".

Hinweis: Die Hormonersatztherapie wird häufig mit einer "Pille" durchgeführt. Es gibt verschiedene Fabrikate und Hersteller. Diese "Pillen" enthalten unterschiedliche Mischungen von Hormonen. Sie sollten deshalb nach einer "Pille" fragen ohne Gestagen. Fragen Sie dazu auf jeden Fall Ihren Frauenarzt / Ihre Ärztin.

Unter der URL

http://www.drhuber.at/menopausale_neurologisch.htm

finden Sie unter dem Titel: "Hormonersatztherapie bei neurologischen Problemen" den Hinweis (Kleinzitat)
"Klinisch und radiologisch können sich Meningeome während einer Substitutionstherapie vergrößern. Meningeome sollen deswegen, wenn verfügbar, mit einem Antiprogesteron therapeutisiert werden. Falls dies nicht möglich ist, soll auf alternative Maßnahmen (z.B. Clonidin) zur Behandlung von hot flushes - unter Verzicht von Östradiol und Progesteron - ausgewichen werden."

[Absolute Kontraindikation: ein Umstand, der die Anwendung eines Heilmittels in jedem Fall verbietet.]


edit: Beide Links funktionieren nicht mehr. Heute (15.10.08) hat mich ein freundliches Wesen darauf aufmerksam gemacht. Vielen Dank dafür. Grundsätzlich muß man / frau beachten, daß ich nicht imstande bin, die Links laufend zu kontrollieren und ihnen hinterdrein zu recherchieren. Deshalb war es ja auch ursprünglich ganz sinnvoll, Großzitate von bis zu einer Seite einzusetzen. Aus bestimmten juristischen Gründen, die beinahe zum Untergang des Forums führten, haben wir die Kleinzitate eingeführt (siehe hier) und zwar ausschließlich.
Sorry also, ich habe einige hundert Links eingestellt. Die kann ich nicht kontrollieren auf's "Haltbarkeitsdatum". Wenn es elementare Links sind, dann recherchiere ich ihnen nach. Aber in diesem Fall muß frau halt glauben, was ich damals schrieb. Es ist immer noch "Stand der Wissenschaft". Ulrich.



Es hat zwar eine gute halbe Stunde gebraucht, aber die zweite Literaturstelle habe ich doch noch (17.10.08) gefunden, nämlich hier: http://www.drhuber.at/wechseljahre/symptome.html

Unter der Überschrift:
SPEZIFISCHE SYMPTOME DES KLIMAKTERIUMS [3.2] findet sich unter C folgender Satz (Kleinzitat):

Meningeome
Klinisch und radiologisch können sich Meningiome während einer Substitutionstherapie vergrößern. Meningiome sollen deswegen, wenn verfügbar, mit einem Antiprogesteron, therapeutisiert werden. Falls dies nicht möglich ist, soll auf alternative Maßnahmen (z.B. Clonidin) zur Behandlung von hot flushes – unter Verzicht von Östradiol und Progesteron – ausgewichen werden.


Es ist derselbe Satz wie oben bereits zitiert. Nur mit dem Unterschied, daß es im ersten Text Meningeom heißt und im zweiten Meningiom. Kein Wunder, die Suchfunktion von Dr. Huber fand das Meningeom nicht.
« Letzte Änderung: 03. Juni 2009, 09:45:05 von KarlNapf »

Offline Mike

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    • Unsere Laura
Re:Hormonersatztherapie (im Klimakterium) bei Meningeom
« Antwort #1 am: 09. Juli 2002, 14:43:52 »
Ist die Aussage von Prof. Kleeberg nur auf Meningeom(a) bezogen oder trifft dies auch für andere Hirntumore zu?
« Letzte Änderung: 08. August 2002, 18:17:19 von Ulrich »
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Ulrich

  • Gast
Re:Hormonersatztherapie (im Klimakterium) bei Meningeom
« Antwort #2 am: 09. Juli 2002, 15:20:02 »
Diese Aussage von Prof. Kleeberg bezog sich direkt auf ein Meningeom.
Dass ein Meningeom Hormonrezeptoren hat, das wusste ich vorher schon - so ungefähr. Die Dramatik war mir aber noch nicht klar (ABSOLUTE Kontraindikation von Gestagen bei Meningeom). Meine Frage an ihn bezog sich auf die "Pille" zur Minderung / Verhinderung von klimakterischen Beschwerden.
Wie oben ausgeführt, geht der hormonelle Einfluss aber noch weiter: Schwangerschaft mit all den hormonellen Umstellungen, "Pille" zur Empfängnisverhütung etc.

In der Literatur, die ich bis jetzt gelesen habe, sind mir (ausser beim Meningeom) bis jetzt noch keine Zusammenhänge zwischen weiblichen Hormonen und Hirntumor (ganz allgemein) aufgefallen.

Nachtrag: Wie liessen inzwischen den kompletten Hormonstatus bei meiner Frau bestimmen, die Hormone sind - bis auf Östrogen - alle im Normalbereich. Ihr wurde die Einnahme einer östrogenhaltigen "Pille" empfohlen, um das Defizit auszugleichen.

Ulrich

  • Gast
Re:Hormonersatztherapie (für Frauen im Klimakterium) bei Meningeom
« Antwort #3 am: 02. Januar 2003, 18:17:13 »
Bei www.aertztlichepraxis.de fand ich heute einen ermutigenden Artikel zum Thema.

http://www.aerztlichepraxis.de/rw_4_Archiv_HoleArtikel_320573_Artikel.htm (geändert)

Zitat:
Jahrgang 2000, Ausgabe 43

Ursprünglicher Experten-Rat inzwischen revidiert
Meningeom-Patientinnen: Hormon-Gabe nicht tabu!
KARLSRUHE/NÜRNBERG - Hormongaben in der Postmenopause lassen das Tumorwachstum unbeeinflußt, gibt Professor Winfried Rossmanith Entwarnung.  Zwar habe man, so Rossmanith, in Meningeomen Östrogen- und Progesteron-Rezeptoren nachgewiesen und deshalb diesen Patientinnen von Hormongaben abgeraten. " Doch diese Vorsicht war wahrscheinlich überflüssig ", resümiert der Chefarzt der Frauenklinik des Karlsruher Diakonissen-Krankenhaus gegenüber ÄRZTLICHE PRAXIS entsprechende Forschungsergebnisse.
"Wären diese Rezeptoren tatsächlich funktionell aktiv, dann müßte man Meningeome mit Anti-Östrogenen und Anti-Progesteron einschmelzen können. Das gelingt nicht. Die logische Konsequenz wäre zudem, Frauen schon in der reproduktiven Phase zu ovariektomieren, weil sie bis zur Menopause besonders gefährdet wären, ein Meningeom zu bekommen. Beim Ovarialkarzinom kann man ebenfalls Rezeptoren nachweisen, die keine funktionelle Bedeutung haben."
Auch der Oberarzt an der Neurochirurgischen Klinik der Universität Erlangen/Nürnberg, Dr. Uwe Schrell, ermutigt seine Meningeom-Patientinnen, Progesteron-Präparate einzunehmen. Er hat "bei vielen hundert von uns operierten Patientinnen noch kein Hormon-induziertes Meningeom-Wachstum gesehen". Wachse ein solcher Tumor nach den Wechseljahren, geschehe dies nach seiner Überzeugung unabhängig von eventuellen Hormongaben.
Möglicherweise sind noch unbekannte geschlechtsspezifische Mechanismen im Spiel. Man hat nämlich festgestellt, daß nur in der weißen europäischen Bevölkerung zwei Drittel der Meningeome bei Frauen auftreten. Auf dem afrikanischen Kontinent ist das Zahlenverhältnis zwischen den Geschlechtern umgekehrt, in der schwarzen Bevölkerung Amerikas hingegen 1 : 1.
Dr. med. Lothar Reinbacher


« Letzte Änderung: 15. Oktober 2008, 21:35:19 von Mike »

Johanna Teig

  • Gast
Re:Hormonersatztherapie (für Frauen im Klimakterium) bei Meningeom
« Antwort #4 am: 02. Januar 2003, 19:55:24 »
Ich wollte da noch eine eigene Erfahrung hinzufügen:

- Ich habe eine Pille mit Östrogen schlecht vertragen und Anfälle bekommen, auch auf dem Nachtkerzenölpräparat (Östrogen-Vorstufe), das ich eigentlich nehmen wollte, steht das als mögliche Nebenwirkung.
Die Anfälle kamen nicht gleich, sondern erst viele Wochen später, es kam aber von der "Pille", denn es wurde dann mit Absetzen besser.
Eine andere, das war Diane35, habe ich dann gut vertragen.

- Vor dem Rezidiv habe ich eine Zeitlang ein Mönchspfeffer-Präparat genommen. Ich bin überzeugt, dass dies das Wachstum noch gefördert hat. Auch andere pflanzliche Präparate wirken häufig Progesteron-erhöhend, z.B. Johanniskraut. Ich lasse von allen solchen Sachen die Finger, obwohl ich einen etwas niedrigen Progesteronspiegel habe.

- Es gibt einen Artikel über den Zusammenhang Malignität/Progesteron-rezeptoren bei Meningeomen. Die gutartigen M. haben eher Progesteron-Rezeptoren. Östrogen-Rezeptoren spielen insgesamt kaum eine Rolle. Ich schaue nochmal, ob ich den Artikel finde.

J.T.

Johanna Teig

  • Gast
Re:Hormonersatztherapie (für Frauen im Klimakterium) bei Meningeom
« Antwort #5 am: 02. Januar 2003, 19:57:44 »
Zitat:

In Vivo 2002 Jul-Aug;16(4):265-70

The impact of progesterone receptor expression on relapse in the long-term clinical course of 93 benign meningiomas.

Strik HM, Strobelt I, Pietsch-Breitfeld B, Iglesias-Rozas JR, Will B, Meyermann R.

Institute of Brain Research, University of Tubingen. herwig.strik@med.uni-goettingen.de

BACKGROUND: Previous clinicopathological observations have pointed towards an impact of progesterone receptor (PgR) expression on the clinical course of meningiomas.

MATERIALS AND METHODS: EXpression of PgR and the proliferation marker MIB-1 was assessed by immunohistochemistry in the primary tumours of 30 cases of benign, completely resected, recurrent meningiomas and compared with 63 cases of meningioma without recurrence for 14 or more years.

RESULTS: Univariate analysis showed a significantly higher risk for recurrence (odds ratio 3.533) for tumours with a low expression of PgR. A tendency for a higher risk for tumours with higher proliferation rate (odds ratio 6.889) was not significant. In 20 cases in which the primary tumour could be compared with its recurrence, no consistent changes of PgR expression were observed.

CONCLUSION: Our findings support previous studies that found an association of low or absent expression of PgR with a higher risk of recurrence. This encourages attempts at a hormonal therapy for patients with PgR-positive meningioma.


« Letzte Änderung: 06. Juni 2008, 13:58:34 von Ulrich »

Johanna Teig

  • Gast
Re:Hormonersatztherapie (für Frauen im Klimakterium) bei Meningeom
« Antwort #6 am: 02. Januar 2003, 19:58:30 »
Zitat:

Neurosci 2002 Apr;112(4):463-70

Immunohistochemical detection of progesterone receptors and the correlation with Ki-67 labeling indices in paraffin-embedded sections of meningiomas.

Gursan N, Gundogdu C, Albayrak A, Kabalar ME.

Ataturk University, Department of Pathology, Medical Faculty, Erzurum, Turkey. nesgur@hotmail.com

Female sex steroids may play a role in the proliferation of meningiomas, which usually have a high level of progesterone receptors (PgRs). We aimed to investigate the presence of PgRs and the Ki-67 labeling index (Ki-67 LI) in meningioma cases (N = 110) in relation to the severity of the disease. We studied PgR immunoreactivities and the Ki-67 LI in paraffin-embedded sections from meningiomas. Immunodetection of PgRs was conducted with peroxidase-antiperoxidase complex. Immunodetection of Ki-67 antigen was achieved by streptavidin-biotinperoxidase complex. Of 110 meningiomas, in 57 (52%) the immunostaining for PgRs was moderately to strongly positive (Group 1), in 23 (20%) weakly positive (Group 2), and in 30 (28%) negative (Group 3). The positive immunostaining rate for the PgR in the benign meningiomas (76%) was significantly higher than that in nonbenign tumors. The positive immunostaining rate for the PgR was significantly higher in women (81%) than men (55%). The results suggested that progesterone may play a role in the growth of meningiomas. Our results confirmed that the immunodetection of the PgR and Ki-67 antigens on the paraffin sections of meningiomas provides a valuable tool for estimating the biological behavior of meningiomas.

« Letzte Änderung: 06. Juni 2008, 13:59:08 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:Hormonersatztherapie (für Frauen im Klimakterium) bei Meningeom
« Antwort #7 am: 03. Januar 2003, 09:45:09 »
Johanna,

Du warst ja - so meine ich mich zu erinnern - selbst einmal bei dem (in Ärztliche Praxis) zitierten Dr. Schrell. Glaubst Du jetzt mehr der Information von Schrell oder der von Dir eingestellten Literatur?

Gruß

Ulrich

Johanna Teig

  • Gast
Re:Hormonersatztherapie (für Frauen im Klimakterium) bei Meningeom
« Antwort #8 am: 04. Januar 2003, 11:28:37 »
Gute Frage. Ich war bei Dr. Schrell wegen Fragen zu Hydroxyurea-therapie, und da hat er einen sehr guten Eindruck gemacht. Über Hormone haben wir nicht gesprochen.

In Erlangen gab es irgendwann eine Studie zu Hormonen & Meningeomen, die allerdings nichts ergab. Daher sind alle, die zu der Zeit in Erlangen waren (die meisten sind jetzt irgendwo Chefärzte) überzeugt, dass da nichts dran ist.
Andere Neurochirurgen sehen das wohl auch so: In der meningioma Liste zitiert eine ihren Chirurgen mit den Worten "it was a fad (Mode, Trend) in the 80s". So denken sie m.E. alle.

Ich habe in der meningioma Liste und auch auf der Website Meningioma Talk (http://disc.server.com/Indices/148753.html) zuviele Aussagen von Betroffenen gelesen, die in Richtung Hormone deuten. Es kann natürlich sein, dass Ursache und Wirkung vertauscht sind, dh. dass Meningeome Hormonprobleme verursachen und nicht umgekehrt, aber ich glaube letzteres nicht. Warum bei den Erlangern damals nichts rauskam, wäre interessant. Also: In dem Punkt kann ich Dr. Schrell nicht zustimmen.

Und überhaupt: Neurochirurgen sind alle konservativ, ist dir das noch nicht aufgefallen? Und Neuroonkologen, die sich speziell mit Meningeomen beschäftigen, kenne ich leider nicht.

J.T.

Ulrich

  • Gast
Re:Hormonersatztherapie (für Frauen im Klimakterium) bei Meningeom
« Antwort #9 am: 02. März 2003, 17:58:22 »
Eine interessante Seite zum Thema "Klimakterium" fand ich hier:

http://www.ahc-consilium.at/daten/klimakterium.htm

Ich hatte aber bei google nach "Meningeom" gesucht. Und in der Tat kam dann das Meningeom unter "Neurologische Erkrankungen im Klimakterium":

Zitat:
"Neurologische Probleme

Neurologische Erkrankungen
1. Fokale Epilepsie
2. Meningeom
3. Depression
4. Migräne
5. Karpaltunnel - Syndrom
6. Status post Schlaganfall
Ätiologie
Progesteron stimuliert den GABA - Rezeptor und bewirkt eine Regeneration der Schwannschen Zellen. Östrogen erhöht die Neurophiline.
Diagnostik
Hormonbestimmungen ( Östradiol, Progesteron)"



Ulrich

  • Gast
Re:Hormonersatztherapie (für Frauen im Klimakterium) bei Meningeom
« Antwort #10 am: 13. Mai 2003, 21:02:58 »
Hier noch ein neuerer Artikel über den Zusammenhang zwischen der Empfängnisverhütung via Hormonpille und Meningeom. Bitte beachten: Es geht nicht mehr um das eigentliche Thema (Hormonersatztherapie im Klimakterium). Die Hormondosen bei der Empfängnisverhütung sind viel höher.


Zitat:
----
Ann Med Interne (Paris) 2002 Oct;153(6):363-7
 
Contraception and neurology

Combes C, Redondo A, Rey A.

Service de Neurochirurgie, Hopital Beaujon, 100, boulevard General-Leclerc, 92118 Clichy Cedex, France. caroline.combes@bjn.ap-hop-paris.fr

The purpose of this article is to clarify interactions between oral contraception (using low- and high-dose oral contraceptives) and the main neurological diseases occurring in genitally active women. Vascular disorders predominate, since contraception is in itself a well-recognized a risk factor, especially in case of other intercurrent risk factors (high blood pressure, smoking, diabetes, history of vascular event) contradicting contraception. Low-dose oral contraception can be proposed for women free of these risk factors. There is however a formal contraindication for oral contraception, even with mini-dose contraceptives, for women with a history of cerebral venous thrombosis. In case of migraine headache, which is also a risk factor of vascular disease (especially in case of aura), oral contraceptives should be discussed on an individual basis, depending on the presence of other risk factors. Contraception has no effect on epilepsy but oral contraceptives may be inhibited by inducing anti-seizure drugs. Non-inducing drugs are preferable. The course of certain brain tumors known to express estrogen or progesterone receptors (particularly meningiomas and hemangioblastomas) may worsen with oral contraception, which is formally contradicted except when search for hormone receptors is negative. Oral contraception has no influence in other disease such as multiple sclerosis


« Letzte Änderung: 06. Juni 2008, 14:00:58 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:Hormonersatztherapie (für Frauen im Klimakterium) bei Meningeom
« Antwort #11 am: 13. Dezember 2003, 20:35:39 »
Zitat:

J Neurosurg. 2003 Nov;99(5):848-53.

Sex steroid hormone exposures and risk for meningioma.

Jhawar BS, Fuchs CS, Colditz GA, Stampfer MJ.
Channing Laboratory, Department of Medicine, Brigham and Women's Hospital, Harvard Medical School, Boston, Massachusetts, USA. bjhawar@post.harvard.edu

OBJECT: The goal of this study was to investigate the risk of meningioma in relation to exogenous and endogenous sex hormones.

METHODS: The study participants were female registered nurses from 11 US states who were between 30 and 55 years of age when they enrolled in the Nurses' Health Study cohort. These women completed biennial questionnaires between 1976 and 1996. All participants were free from cancer and other major medical illness at the onset of the study. The primary endpoint was meningioma as self-reported in biennial and supplemental questionnaires. During 1,213,522 person-years of follow-up review, 125 cases of meningioma were confirmed. After adjusting for age and body mass index (BMI), compared with postmenopausal women who had never used postmenopausal hormones, the relative risk (RR) for premenopausal women was 2.48 (95% confidence interval [CI] 1.29-4.77; p = 0.01) and the RR for postmenopausal women who received hormone therapy was 1.86 (95% CI 1.07-3.24; p = 0.03). The authors found no excess risk associated with past hormone use. In models that additionally controlled for hormone use and menopausal status, the authors found that, compared with women whose menarche occurred before they were 12 years of age, the RR for women whose menarche occurred at ages 12 through 14 years was 1.29 (95% CI 0.86-1.92; p = 0.21) and the RR for women whose menarche occurred after age 14 years was 1.97 (95% CI 1.06-3.66; p = 0.03). The authors also observed a tendency, albeit nonsignificant, for increased risk of meningioma in parous as opposed to nulliparous women (multivariate RR = 2.39, 95% CI 0.76-7.53; p = 0.14). A trend toward an increasing risk of meningioma with increasing BMI was also noted (p for trend = 0.06). No association was found for past or current use of oral contraceptives.

CONCLUSIONS: The risk for meningiomas was increased among women exposed to either endogenous or exogenous sex hormones. An unexpected relationship with increasing age at menarche was also noted; this remains unexplained.

« Letzte Änderung: 06. Juni 2008, 14:02:13 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:Hormonersatztherapie (für Frauen im Klimakterium) bei Meningeom
« Antwort #12 am: 02. April 2004, 20:59:56 »
Hier ein neuer Artikel zu unserem "alten" Thema (Zitat):

Climacteric. 2003 Dec;6(4):285-92.
 
Meningioma and hormonal influences.

Wahab M, Al-Azzawi F.

Department of Obstetrics and Gynaecology, George Eliot Hospital, Nuneaton, UK.

Meningiomas are slow-growing benign brain tumors. The etiology of meningioma is largely unknown, and exposure to high-dose ionizing radiation and coexistence with certain rare genetic conditions explain only a small fraction of the incidence of the disease. The evidence that implicates gender-specific hormones in the pathogenesis of meningioma emanates from data showing increased growth of meningiomas during pregnancy and change in size during menses. Observational data have identified the menopause and oophorectomy as conferring protection against the risk of developing meningiomas, while adiposity is positively associated with the disease. These tumors are also positively associated with breast cancer, although they express a different gonadal steroid receptor repertoire. About 70% of meningiomas express progesterone receptors, while fewer than 31% express estrogen receptors. These observations suggest that progesterone influences tumor growth. A progesterone antagonist such as mifepristone therefore may inhibit tumor growth. The use of hormone replacement therapy in symptomatic postmenopausal women either with previously treated disease or with dormant tumors is discussed, but remains controversial.

« Letzte Änderung: 06. Juni 2008, 14:02:46 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:Hormonersatztherapie (für Frauen im Klimakterium) bei Meningeom
« Antwort #13 am: 31. Juli 2004, 19:52:17 »
Ich mach' jetzt mal im gleichen Stil weiter.
Hier ein älterer Artikel zu einem älteren Thema. ;-)

Im Originaltext wird die Hormonabhängigkeit von Meningeomen beschrieben. Hier die Kurzfassung als Zitat.

---

Neurosurgery. 1993 Apr;32(4):643-57.
 
Meningiomas.

Black PM.

Neurosurgical Service, Brigham and Women's Hospital, Children's Hospital, Dana Farber Cancer Institute, Boston, Massachusetts.

This article reviews the recent literature on the pathogenesis and pathology of meningiomas, contemporary techniques of surgical resection, and new nonsurgical treatments, including radiation and hormone therapy. Factors predisposing to meningioma formation include female sex, previous ionizing radiation, and Type 2 neurofibromatosis. The first factor may act through the expression of sex hormone receptors, especially the progesterone receptor, in these tumors; the other two probably act by causing a deletion on Chromosome 22. The pathological classifications of meningiomas include the traditional division into histological subtypes and the World Health Organization classification that selects characteristics that may lead to recurrence. There is an increasing emphasis on proliferative indices and other characteristics that may predict aggressive behavior in these tumors. On computed tomography, meningiomas are enhancing, well-marginated, dural-based lesions that may have considerable surrounding edema; the cause of the edema is uncertain but may result from secretory products of the tumor. Magnetic resonance imaging with enhancement will demonstrate these lesions accurately and can be used for three-dimensional reconstruction as well. Computed tomography and magnetic resonance imaging have largely replaced angiography in the preoperative diagnosis of meningiomas, but angiographic embolization may be a useful operative adjunct. Although meningioma surgery is sometimes thought of as benign and curative, the reported surgical mortality rate is as high as 14.3% and the reported 10-year survival rate after surgery varies from 43 to 77%. Surgery has advanced most in the management of suprasellar, cavernous sinus, clivus, tentorial, and posterior fossa meningiomas, because new approaches and a better understanding of anatomy have allowed more radical resection. There is still substantial morbidity associated with surgery in these regions, however, and the long-term recurrence rates are still unknown for these new radical techniques. For convexity, parasagittal, lateral sphenoid wing, and olfactory groove meningiomas, complete resection should be the goal and operative morbidity appears to be low. There is a high recurrence rate after surgery. With apparent total removal, the recurrence rate varies from 9 to 20% at 10 years, with subtotal resection varying from 18.4 to 50%. The degree of resection appears to be most important in recurrence, but histopathological features are also important. Recently, radiation therapy has been recognized as a useful adjunct to surgery, and with radiosurgical techniques may become more important in the future. Antiprogesterone therapy appears to have had some success as well, and it or other hormonal therapy may be another future option for residual or recurrent meningiomas

« Letzte Änderung: 06. Juni 2008, 14:03:24 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:Hormonersatztherapie (für Frauen im Klimakterium) bei Meningeom
« Antwort #14 am: 11. November 2004, 13:45:52 »
Hormonelle Substitution bei Patientinnen mit Meningeom

Berndorff, U; Ortmann, O; Sephernia, A; Diedrich, K.

Der Gynäkologe (Springer), Heft (Band?) 34, Nr. 10, S. 965-966, Oktober 2001

Die Autoren stammen aus dem Universitätsklinikum Lübeck. Wenn jemand "da oben" wohnt, könnte er / sie mal vorbeigehen und einen Sonderdruck abholen.

---

Ich habe mir den Artikel inzwischen online gekauft. Kostet 34,50 US$. Wenn das Thema für jemand von herausragendem Interesse ist, dann lohnt sich die Investition. Billiger wird es natürlich, wenn man zu einem Arzt kommt, der sich den Artikel selbst besorgt und die Unkosten abschreiben kann.

Ich werde den Artikel nicht abtippen und auch nicht hier einstellen: Copyright.
« Letzte Änderung: 24. Januar 2005, 20:32:36 von Ulrich »

 



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