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Autor Thema: Vorstellung im Forum  (Gelesen 6804 mal)

Offline Greti N

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Vorstellung im Forum
« am: 16. Februar 2021, 12:04:00 »
Hallo an alle im Forum!
Ich möchte mich hier vorstellen. Mein Name ist  – hier und zuhause – Greti, ich bin 66 Jahre alt. Bei meinem Mann, Günter, 66 Jahre und wie ich im Ruhestand, wurde im Januar 2019 ein Keilbeinflügel-Meningeom  Grad II frontobasal links entfernt, Durchmesser 7 cm.  Fünf Tage nach der OP kam es zu einer Nachblutung im Bereich der Resektionshöhle und intraparenchymatös links frontal.  Mein Mann war danach vier Monate in Klinik und Reha, benötigte anschließend noch etwa drei Monate wegen rechtsseitiger Bewegungseinschränkungen und Aphasie ambulante Therapien.  Sein Zustand  hat sich inzwischen sehr verbessert.  Von allen Problemen dieser Zeit sind gelegentliche leichte Wortfindungsstörungen übrig geblieben und eine plötzliche morgendliche Müdigkeit (wie Fatigue), die sich aber nach einem etwa einstündigen tiefen Schlaf gibt.  Lang- und Kurzzeitgedächtnis sind in vollem Umfang wieder zurück, lediglich die Zeit, in der der Tumor schon sehr groß war, und das erste halbe Jahr nach der OP erinnert er nur bruchstückhaft.  Er liest wieder viel, unterhält sich angeregt und seit letztem Spätsommer ist die körperliche Leistungsfähigkeit zum Teil wieder zurückgekommen. MRT und EEG waren bisher unauffällig.
Gut einen Monat nach den OPs traten epileptische Anfälle auf. Er nimmt zweimal täglich jeweils eine Tablette Levetiracetam Puren 1000mg ein. Eine Reduzierung des Medikaments führte mehrfach zu „epileptischen Aktivitäten“, ein direkter Anfall wurde aber nicht beobachtet.
Die Auswirkungen des sehr raumfordernden Tumors wurden lange Zeit auf die starken Medikamente zurückgeführt, die mein Mann wegen Vorhofflattern, Vorhofflimmern und Bluthochdruck einnehmen muss.  Seit Sommer 2019 ist sein EKG nicht mehr auffällig. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit der Tumorentfernung, ich vermute aber eher, es ist auf die Katheterablation  im November 2018 zurückzuführen.
Ich habe eine Frage bezüglich der Corona-Impfung. Stelle ich sie hier oder an einem anderen Ort im Forum?
Mit freundlichen Grüßen, Greti


Offline KaSy

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Antw:Vorstellung im Forum
« Antwort #1 am: 16. Februar 2021, 17:03:59 »
Liebe Greti,
herzlich Willkommen in unserem Forum, in dem Du Eure Geschichte an dieser Stelle gern weiterschreiben darfst, damit die Lesenden den Überblick behalten.

Ich bin kaum jünger als Ihr, habe seit 1995 immer mal wieder mit (meist WHO-III) Meningeomen zu tun, die operiert und z.T. nachbestrahlt wurden. Meine letzte OP fand am 17.12.2020 statt. Ich habe zwar keine Herzprobleme wie Dein Mann, nehme aber seit mehreren Jahren auch Blutdruckmedikamente. Seit 2016 nehme ich auch zweimal täglich je 750 mg Levetiracetam und vertrage sie gut. Mit Fatigue habe ich ähnliche Erfahrungen, komme morgens nicht aus dem Bett, aber ich habe das akzeptiert und zwinge mich nicht zu einem frühen Aufstehen. Ich wache zwar ab und zu auf, schlafe aber weiter und gegen 10 Uhr, manchmal 9 Uhr oder auch mal erst nach 12 Uhr bin ich ausreichend ausgeschlafen und der Tag kann langsam beginnen. Dann kann ich auch aktiv sein. Außerdem habe ich den Schwerbehindertengrad 90 und den Pflegegrad 2.

Ich habe das jetzt geschrieben, weil Du wegen der Impfung gegen Corona fragtest und weil meine Situation etwa vergleichbar mit der Deines Mannes ist.

Meine (sehr gute) Hausärztin sagte zwar, dass ich in Bezug auf "Corona" als Risikoperson gelte.
Aber deswegen werde ich nicht etwa in die höchste Priorität der zuerst zu Impfenden eingestuft.

Das mag bei Deinem Mann wegen der Herzproblematik anders sein, aber Du schreibst ja, dass sein EKG seit anderthalb Jahren nicht mehr auffällig ist. Das bedeutet, dass er gut eingestellt ist. Ich kann natürlich keine Fernauskunft geben, da müsst Ihr, falls Ihr sehr unsicher seid, Euren Hausarzt fragen. Aber es gibt viele Menschen mit akuten Herzproblemen.

Die Operation von Meningeomen, auch wenn sie erst kurz zurück liegt (wie bei mir), ist kein Grund für eine vorgezogene Impfung. Auch eine Strahlentherapie nicht.

Besondere Beachtung finden Krebspatienten, die gerade eine Chemotherapie vor sich haben, sie gerade durchführen oder sie mit ihren Folgen noch für eine mehr oder weniger lange Zeit nicht überstanden haben. Diese fragen ihre Ärzte, ob sie geimpft werden können oder nicht.

Aber dazu gehört Dein Mann nicht. Er ist in der ganz normalen Reihenfolge mit Dir gemeinsam dran.

Ich denke, Ihr versteht auch gut, dass zuerst die besonders gefährdeten Personen aus den Kliniken, den Heimen und dem ambulanten Pflegebereich geimpft werden müssen. Ich habe das ja gerade erlebt, wie extrem das für sie ist, immer diese Vorsicht zu garantieren, sich dann vielleicht doch anzustecken und mit halber Personaldecke weiterzuarbeiten. Zur Zeit sind noch nicht einmal alle Pflegekräfte geimpft und auch für die über 80-Jährigen hat der Impfstoff noch nicht gereicht.

Wir müssen einfach weiter auf uns ganz besonders aufpassen. Die Impfungen werden nach und nach auch für uns kommen.

Beste Grüße und weiter alles Gute für Euch!
KaSy



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