HirnTumor-Forum

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Themen - KaSy

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Chemotherapie / Angiogenese-Hemmer Bevacizumab
« am: 20. November 2020, 16:52:58 »
In der Wissenschaftszeitschrift "Bild der Wissenschaft" vom November 2020 erschien auf Seite 8 der folgende Artikel.
Inm Artikel geht es nicht direkt um Hirntumoren, jedoch um die Wirkungsweise der Chemotherapeutika, die die Gefäßneubildung verhindern.
Bevacizumab (Avastin®) ist ein solches Therapeutikum.
Hirntumoren bilden zwar keine Metastasen (Tochtergeschwülste, Absiedelungen) in anderen Organen, aber im Gehirn selbst wäre das möglich.
(Weitere Wirkungen und Nebenwirkungen wurden nicht beschrieben.)


"Mehr Metastasen durch Sauerstoffmangel

Normalerweise benötigt ein Krebstumor eine gute Blutversorgung und viel Sauerstoff, um zu wachsen.
Deshalb verhindern einige Chemotherapien gezielt die Gefäßneubildung im Tumorgewebe.
Doch der daraus resultierende Sauerstoffmangel kann eine Metastasenbildung von Tumoren fördern, wie Forscher um Nicola Aceto von der Universität Basel festgestellt haben.

In Versuchen mit an Brustkrebs leidenden Mäusen lösten sich Gruppen von Krebszellen vor allem aus den Tumorbereichen, die mit Sauerstoff unterversorgt waren.
"Es ist etwa so, als würden sich zu viele Menschen in einem engen Raum drängen. Dann gehen einige nach draußen, um frische Luft zu schnappen", sagt Aceto.

Doch die Studie ergab auch, dass sich diese Absiedelung von Tumorzellen verhindern lässt:
Erhielten die Mäuse ein Mittel, das das Gefäßwachstum anregt und damit die Blutversorgung ihrer Tumoren fördert, blieb die Metastasierung aus.
Allerdings wuchs der Primärtumor.

Bei der Krebstherapie müsste demnach abgewogen werden, was für den Patienten gefährlicher ist: die Ausgangsgeschwulst oder die Metastasen."

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Termine / Krebs-Informationstag in München am 24.10.2020
« am: 16. November 2020, 17:22:56 »
Krebs-Informationstag am 24.10.2020

Eine Veranstaltung von:
- lebensmut e.V., Leben mit Krebs
- Medizinische Klinik III, LMU Klinikum (Ludwig-Maximilians-Universität München)
- Bayerische Krebsgesellschaft e.V.

In Kooperation mit:
CCC München – Comprehensive Cancer Center München (Kooperation der Kliniken der Ludwig-Maximilians-Universität und der Technischen Universität sowie des Tumorzentrums München)

Gefördert von:
- Deutsche Rentenversicherung
- AOK
- Selbsthilfeförderung der Krankenkassen der ARGE

Mit Beteiligung der:
DHH e.V. - Deutsche Hirntumorhilfe e.V.

Dieser 18. Münchener Krebsinformationstag fand erstmals online statt. Da die DHH e.V. ihren halbjährlich stattfindenden Hirntumorinformationstag wegen der Corona-Pandemie nicht durchführen konnte, nutzte sie diesen Krebsinformationstag, um einige Tage zuvor eines der 15 Expertengespräche zum Thema „Hirntumor“ als Video aufzuzeichnen. Ich habe mir außerdem die Videos der Expertengespräche zu den Themen „Krebs und Ernährung“ und „Körperliche Aktivität und Krebs“ angesehen, angehört und für Euch aufgeschrieben.
KaSy



Expertengespräche:

Krebs und Ernährung

Prof. Dr. med. Marc E. Martignoni
Oberarzt der Chirurgischen Klinik, Klinikum rechts der Isar, TU München

Nicole Erickson, M. sc., RD (Master of Science, Registered Dietitian)
Ernährungswissenschaftlerin und Koordinatorin für onkologische Ernährungstherapie am CCC München / LMU München

Anne Blumers (Moderatorin)
Initiatorin von www.was-essen-bei-krebs.de


Körperliche Aktivität und Krebs

Anika Berling-Ernst
Dipl.-Sportwissenschaftlerin für Prävention und Rehabilitation, Lehrstuhl für Prävention, Rehabilitation und Sportmedizin, TU München

Dr. med. Bianca Spanier
Zentrum für Prävention und Sportmedizin, Klinikum rechts der Isar, TU München


Hirntumor - Aktuelle Möglichkeiten der Behandlung

Gliome - Diagnostik - Operation - Klassifizierung
Prof. Dr. Niklas Thon
Oberarzt der Neurochirurgischen Klinik, LMU Klinikum München

Strahlentherapie - Tumortherapiefelder
Prof. Dr. Karim-Maximilian Niyazi
Oberarzt der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, LMU Klinikum München

Zytostatika - Molekulares Tumorboard -Supportive Therapien
PD Dr. med. Friederike Schmidt-Graf
Oberärztin der Neurologischen Klinik, Klinikum rechts der Isar, TU München

Moderatorin - Übermittlerin der Patientenfragen
Melanie Staege (Moderatorin)
Vertreterin der Deutschen Hirntumorhilfe e. V. (DHH e.V.)

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Termine / Krebsaktionstag in Berlin am 22.2.2020
« am: 20. Februar 2020, 16:21:49 »
Am Sonnabend, dem 22.02.2020 findet im Rahmen des Krebskongresses ein "Krebsaktionstag" statt.

Von 8:30 Uhr bis 17:30 Uhr werden sehr viele Vorträge von Experten und Informationsstände über nahezu alles, was mit onkologischen Erkrankungen in Verbindung steht, stattfinden.

Die Veranstaltung findet im CityCube Berlin, Messedamm 26, 14055 Berlin (Nähe ICC, aber Messe Süd) statt.

Von 10:15 - 11:15 Uhr wird es im Saal A4 unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Peter Vajkoczy Vorträge zum Thema Hirntumor geben.
- Therapiestrategien bei Gliomen (U. Schneider, Berlin)
- Molekulare Neuropathologie (D. Capper, Berlin)
- Dt. Hirntumorhilfe - Mittler zwischen Arzt und Patient (M. Staege, Leipzig)

Von 14:45 - 15:45 Uhr findet im Saal A1 ein Vortragsblock zur "Arzt-Patienten-Beziehung" statt.

Die Veranstaltung ist kostenfrei und es ist keine Anmeldung erforderlich.

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Termine / 45. Hirntumorinformationstag am 19.10.2019 in Würzburg
« am: 18. September 2019, 15:50:20 »
(aus der Einladung der Deutschen Hirntumorhilfe e.V.):

"45. Hirntumorinformationstag am 19.10.2019 in Würzburg

Veranstaltungsort:
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Zentrales Hörsaal- und Seminargebäude (Z6)
Hörsaal 0.004
Am Hubland
97074 Würzburg

Anmeldung und Information:
Anmeldeformular abrufbar unter www.hirntumorhilfe.de
Veranstaltungsbüro erreichbar unter Tel.: 03437 / 702 700

Einladung

Liebe Patientinnen und Patienten, liebe Angehörige und Interessierte,

am 19.10.2019 ist es wieder so weit. Namhafte Experten aus verschiedenen Fachbereichen und Kliniken geben beim Hirntumor-Informationstag einen praxisnahen Überblick zu aktuellen Standards und Innovationen in der Behandlung von Hirntumoren und Hirnmetastasen.

Die Veranstaltung richtet sich bundesweit an Patienten, Angehörige, Pflegekräfte und Mediziner.

Für alle Teilnehmer besteht die Möglichkeit, im Rahmen von Podiumsdiskussionen eigene Fragen einzubringen. Zudem stehen die Referenten nach den Vorträgen für Gespräche zum individuellen Fall zur Verfügung. Dies ist eine gute Gelegenheit, Einschätzungen von gleich mehreren Fachärzten einzuholen.

Auch Menschen, die schon seit vielen Jahren mit der Diagnose leben, berichten über ihre Therapie und den persönlichen Umgang mit der Erkrankung. Knüpfen Sie Kontakte und profitieren Sie vom Erfahrungsschatz Gleichbetroffener, die Ihre Situation nachempfinden können und ihre Ängste und Sorgen teilen.

Besonders gespannt erwarten wir die Debatte zum Off-Label-Use. Aufgrund der oftmals eingeschränkten Behandlungsmöglichkeiten bei Hirntumoren spielt dieses Thema eine bedeutende Rolle. Darum werden unsere Experten im letzten Teil der Veranstaltung über Chancen und Risiken des Einsatzes ungeprüfter Medikamente diskutieren.

Ich freue mich darauf, Sie in Würzburg zu begrüßen.

Ihr
Vorsitzender
Deutsche Hirntumorhilfe e.V.


Programm

ab 08:30 Uhr   Einlass / Registrierung
ab 09:30 Uhr   Begrüßung

09:45 Uhr   1. Rezidivtherapie in der Neurochirurgie: Was, wenn der Tumor wiederkommt? (Referent: Neurochirurg)

10:10 Uhr   2. Stellenwert immuntherapeutischer Konzepte und personalisierter Medizin (Referent: Neurologe)
10:35 Uhr   3. Medikamentöse Behandlung epileptischer Anfälle (Referent: Epilepsie-Experte)
anschließend: Podiumsdiskussion
Die drei Experten beantworten Fragen aus dem Publikum zu ihren Vorträgen.

11:30 Uhr  Leben mit der Diagnose Hirntumor (Patienten berichten)

12:00 Uhr   Mittagspause

13:00 Uhr   4. Therapie von Meningeomen und Akustikusneurinomen (Referent: Neurochirurg)
13:25 Uhr   5. Chemotherapie: Bewährtes und Neues (Referent: Neuroonkologin)
13:50 Uhr   6. Ernährung, Weihrauch, Mistel & Co: Was nützt und was schadet? (Referent: Internist / Naturheilkunde)
14:15 Uhr   7. Möglichkeiten und Grenzen der Strahlentherapie (Referent: Strahlentherapeut)
anschließend: Podiumsdiskussion
Die vier Experten beantworten Fragen aus dem Publikum zu ihren Vorträgen.

15:00 Uhr   Kaffeepause

15:30 Uhr   8. Aktuelle klinische Studien in der Neuroonkologie (Referent: Neurologe / Neurochirurg)
15:55 Uhr   9. Zwischenergebnisse CUSPv3 in der Glioblastomtherapie (Referent: Neurochirurg)
16:20 Uhr   10. D,L-Methadon in der Palliativmedizin (Referent: Allgemeinmediziner und Palliativarzt)
anschließend: Podiumsdiskussion
Die drei Experten beantworten Fragen aus dem Publikum zu ihren Vorträgen.

17:30 Uhr   11. Debatte: Pro und Kontra Off-Label-Use
Die Experten diskutieren über die Chancen und Risiken des Einsatzes ungeprüfter Medikamente.

19:30 Uhr   Abendessen / Get-together
(optional, nicht in der Tagungspauschale enthalten)

Änderungen vorbehalten"


(aus der Einladung der Deutschen Hirntumorhilfe e.V.)
KaSy

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Es wird zwar seit einigen Jahren davon abgeraten, prophylaktisch Medikamente zu verordnen, wenn es keinen oder nur einen epileptischen Anfall gegeben hat.

Aber es kam früher häufig und kommt auch jetzt noch vor, dass "vorbeugend" im Zusammenhang mit einer Hirntumor-Operation Medikamente gegeben werden, die epileptische Anfälle verhindern sollen.

Nun hat der HT-Patient zusätzlich eventuelle Nebenwirkungen dieser Medikamente zu ertragen.
Außerdem verlängert sich die Zeit des Fahrverbotes auf mehr als die üblichen drei Monate nach Hirn-OPs.

Mich interessiert der folgende Fall:

- Ein Hirntumorpatient hatte keinen epileptischen Anfall.
- Er bekam trotzdem prophylaktisch seit der Hirntumor-OP Medikamente verordnet, die Anfälle verhindern sollten.
- Er hatte nach der OP keine Anfälle.
- Er nimmt auf Anraten der Ärzte (Neurochirurgen!) die Medikamente noch drei Monate nach der OP weiter.
- Dann soll er sie in Absprache mit einem Neurologen (den er noch nicht kennt) ausschleichen.
- Gleichzeitig soll der Neurologe seine Fahrtüchtigkeit testen, damit er nach den 3 Monaten Fahrverbot nach einer Hirn-OP wieder Auto fahren darf.

Frage:
Kann das Ausschleichen des Medikaments einen epileptischen Anfall erzeugen?

Gibt es Betroffene oder Ärzte, die solche Erfahrungen gemacht haben?

Wurde der Betroffene durch die Gabe dieser Medikamente unnötig in die Ungewissheit versetzt, nicht zu wissen, ob er überhaupt infolge der OP einen epileptischen Anfall bekommen hätte?

Ist es für ihn ratsam, weitere drei (?) Monate nach dem Ausschleichen des Medikaments mit dem Autofahren zu warten?

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Welthirntumortag am 8. Juni 2019
im HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Schwanebecker Chaussee 50, 13125 Berlin-Buch

Dr. Michael Kawgan-Kagan sprach äußerst interessant und begeistert zum Thema
Strahlentherapie:  Standardtherapien, die individuelle Anpassung, Reradatio, stereotaktische Radatio

Ich beschränke mich hier auf einzelne Informationen, da in meinen „Berichten von den Hirntumorinforamtionstagen“ bereits sehr viel zur Strahlentherapie zu lesen ist.

Jede Bestrahlung im Gehirn ist individuell und wird für jeden Patienten mit höchstmöglicher Präzision vorgeplant, berechnet und im Verlauf der etwa 6 Wochen genau überwacht.

IMRT = Intensitätsmodulierte Strahlentherapie (engl. intensity modulated radiotherapy) bedeutet, dass innerhalb des Tumors, des Resttumors, der Tumorresthöhle und deren Umgebung genau nur die Strahlendosis wirkt, die erforderlich ist, und nicht überall die gleiche Dosis. Man bezeichnet dies als „gezielte Dosis-Inhomogenität im Zielvolumen“.

VMAT : Volumen-Intensitäts-Modulierte Rotations-Strahlentherapie (engl. volumetric modulated arc therapy) bedeutet, dass die IMRT mit einem Beschleuniger durchgeführt wird, wo sich das Gerät (um den Patienten) bzw. die Patientenliege (in waagerechter Lage) drehen kann, um noch genauer zu bestrahlen.

SIB = „simultan integrierter Boost“ (in der Brustkrebsbehandlung):
Die bisher in Studien bestätigten Standards für die Brustkrebsbehandlung sind fraktionierte Bestrahlungen mit einer Normaldosis mit anschließender Bestrahlung mit einer erhöhten Strahlendosis („Boost“). Die Gesamtdauer dieser Standardtherapie (nach der brusterhaltenden Operation!) beträgt etwa 7 Wochen und es wird eine genau so hohe Sicherheit erreicht wie bei der Mastektomie (Totaloperation der Brust).
Wegen der höchstmöglichen Sicherheit, aber auch wegen der langen Dauer dieser Nachbehandlung und der mitunter schweren Erreichbarkeit der Strahlenzentren (in verschiedenen Staaten) entschieden sich Frauen eher für eine Mastektomie als für eine brusterhaltende Operation.
Daraufhin wurden Studien dazu durchgeführt, ob auch mit weniger Bestrahlungen mit einer etwas geringeren Dosis („Hypofraktionierung“) das gleiche Ziel auch in einer kürzeren Zeit erreicht werden kann. Sodann wurde in der „HYPOSIB-Studie“ geprüft, ob die standardmäßig erst anschließende Boost-Bestrahlung in dieser Zeit gleichzeitig („SIB“ = „simultan integrierter Boost“) erfolgen kann. Damit scheint eine Verkürzung der Behandlungsdauer auf 3 – 3,5 Wochen mit gleichem Erfolg und genauso geringen Nebenwirkungen möglich zu sein.
Diese Technik, der simultan integrierte Boost (SIB), erfordert eine gezielte Dosisinhomogenität im Zielvolumen, die mit modernen Planungsprogrammen und Geräten ermöglicht wurde.


Sicherheitssaum:
1. Der Bereich, in dem sich durch die nicht völlig identische Lagerung des Patienten Abweichungen ergeben können. Dieser „Sicherheitssaum“ soll verkleinert werden, um möglichst wenig gesundes Gewebe zu bestrahlen.
2. Der Bereich von 2 cm um das Bestrahlungsziel herum, in dem die Rezidivgefahr durch nicht sichtbare Tumorzellen besonders groß ist, muss mit bestrahlt werden.
3. Die Bereiche in der Nähe von Risikostrukturen müssen geschont werden. Der Sicherheitssaum sowie die Strahlendosis müssen individuell angepasst werden.
Ein Beispiel, das für mich neu war: Beim Risikobereich der Sehorgane geht es nicht nur um die Sehnerven, die Sehnervenkreuzung, die Linsen, die Netzhaut usw., sondern auch um die Tränendrüsen. Wenn diese bestrahlt werden, können sie so beeinträchtigt werden, dass sie keine Tränenflüssigkeit mehr produzieren und es besteht die Gefahr eines „trockenen“ Auges, das als Folge womöglich entfernt werden muss.

Lomustin = CCNU:
Es wirkt in der Kombination mit Temozolomid besonders gut bei hypermethylierten Glioblastomen.

Meningeome:
Zur Definition des Zielvolumens kann ein DOTATATE-PET-CT genutzt werden.

Re-Bestrahlung („Reradatio“) bereits bestrahlter Bereiche:
Bisher war man eher vorsichtig, bereits bestrahlte Bereiche im Rezidivfall noch einmal zu bestrahlen. Jetzt führt man diese Re-Bestrahlungen durch, aber anders als Erstbestrahlungen. Mit einem PET-CT und MRT ermittelt man das Zielvolumen und die jeweils erforderliche Strahlendosis. Diese Dosis sowie die „Infiltrationszone“ wird etwas kleiner gewählt, um die Belastung insgesamt sowie des gesunden Gewebes zu verringern.
Beispiel: Bei einer Erst-Strahlendosis von bis zu 60 Gy beträgt die Dosis bei der Rebestrahlung nur etwa 50 Gy. Das ist natürlich individuell sehr unterschiedlich.

Protonenbestrahlung
Auf die Patientenfrage nach Erfahrungen mit der Protonenbestrahlung war die Antwort etwas zurückhaltend:
In Berlin-Buch gibt es eine solche Möglichkeit nicht. Eigene Erfahrungen liegen zwar nicht vor, aber natürlich gibt es umfangreiche Informationen über die Vor- und auch Nachteile dieser „Partikelbestrahlung“.
Die Bestrahlung mit Protonen hat den Vorteil, dass sie beim Eindringen in das Gewebe ihre Energie fast vollkommen behalten und sie erst im Zielvolumen nahezu vollständig abgeben ( „steiler Dosisabfall“). Das gesunde Gewebe wird dadurch besser geschont. Das ist für die Bestrahlung von Kindern, wegen der bei ihnen häufig beobachteten Hirntumoren als Spätfolgen, wichtig.
Es wurden aber auch Nachteile beobachtet. Die Eintrittsstelle wird stärker belastet als bei der Bestrahlung mit Photonen. Es wurde häufiger die Entstehung von Nekrosen gesehen.
Es sei nicht unbedingt klar, dass die Protonenbestrahlung bei der Bestrahlung von Hirntumoren im Gesamterfolg Vorteile erbringt.

Stereotaxie
(Hier sah ich die Möglichkeit, mir genau erklären zu lassen, was eigentlich mit diesem Begriff gemeint ist, der sowohl von Patienten als auch von Fachärzten in unterschiedlicher Bedeutung verwendet wird, worin mir Dr. Kawgan-Kagan zustimmte.)
Das Wort „Stereotaxie“ kommt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus:
stereós = hart, starr
táxis = Anordnung, Einrichtung
Es handelt sich also um eine feste, starre Anordnung.
Diese wurde 1947 erstmals von dem Neurologen Ernest A. Spiegel mit dem Chirurgen Henry T. Wycis und bei einer Hirnoperation am Menschen eingesetzt. Der schwedische Neurochirurg Lars Leksell erfand die Radiochirurgie mit dem Gamma-Knife als Einzeitbestrahlung und entwickelte weitere Stereotaxie-Rahmen. Heutzutage wird bei Strahlentherapien eine individuell angefertigte dreiteilige Maske verwendet, die an der Liege (mit gegebenenfalls geringer Toleranz) befestigt werden kann, um eine exakte Lagerung des Kopfes zu gewährleisten.
Der Chefarzt der Strahlentherapie im Klinikum Berlin-Buch „hasst“ es, wenn von „stereotaktischer“ Operation oder Bestrahlung gesprochen wird. Exakt müsste es „stereotaktisch geführte“ Operation bzw. Bestrahlung heißen.
Es geht dabei sowohl bei der Operation als auch bei der Bestrahlung um Hochpräzision im Zielgebiet, die durch die exakte Lagerung und Fixierung des Patienten, durch Geräte mit präzisen und individuell einstellbaren Möglichkeiten, durch hochauflösende bildgebende Verfahren und ein sehr erfahrenes Team erreicht werden kann.
Es ist also nicht richtig, wenn gesagt wird, man wäre stereotaktisch bestrahlt oder operiert worden. Hier müsste „stereotaktisch“ durch „stereotaktisch geführte Hochpräzisionstherapie“ ersetzt werden. Oder man lässt es ganz weg, da heutzutage jegliche Verfahren bei individueller Notwendigkeit „stereotaktisch geführt“ werden und „hochpräzise“ sind.


Die anderen im Programm vorgesehen Vorträge habe ich nicht gehört. Die „Grundlagen der Diagnostik und Therapie der Hirntumoren“ und die „Bildgebende Diagnostik der Hirntumoren“ haben mich weniger interessiert, (sie fanden für mich auch zu früh statt). Leider wurde das Programm deutlich schneller abgearbeitet, so dass ich den Vortrag über die „Moderne Hirnchirurgie“ verpasste und sogar etwas zu spät zum Vortrag „Strahlentherapie“ kam. (Er hatte 90 min vor der im Programm angegeben Zeit begonnen.)
Im Anschluss hatte ich Gelegenheit, mit der Psychoonkologin des Klinikums zu sprechen.

KaSy

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44. Hirntumor-Informationstag am 4. Mai 2019 in Berlin

Der 44. Hirntumor-Informationstag wurde von der Deutschen Hirntumorhilfe e.V. organisiert.

In ihren begrüßenden Worten  teilte die Moderatorin mit, dass der Hirntumor eine seltene Erkrankung sei, für die  das Verständnis in der Öffentlichkeit oft fehle sowie die Pharmaindustrie daran nur ein geringes Interesse zeige. In der Patientenversorgung gäbe es große regionale Unterschiede.
Es gäbe etwa 150 verschiedene Hirntumorarten. Die Erkrankung sei fast immer chronisch, lebenszeitverkürzend und könne von neurologischen und kognitiven Einschränkungen begleitet sein.

Die Deutsche Hirntumorhilfe e.V. bestehe seit 1998 und habe derzeit 1105 Mitglieder. Sie sei frei von Sponsoring, insbesondere durch die Pharmaindustrie. Sie finanziere sich ausschließlich durch Spenden. Seit mehr als 20 Jahren widme sie sich dieser Erkrankung auf verschiedenen Gebieten. Die zweimal jährlich stattfindenden Hirntumor-Informationstage dienten vor allem der fachlichen Information und dem Erfahrungsaustausch der Patienten, denn informierte Patienten seien besser in der Lage, in Arztgesprächen kompetent aufzutreten  und ihre Behandlung aktiv anzugehen.

Tagesordnung:
(aus dem Tagungsmaterial der Deutschen Hirntumorhilfe e.V.)

 1. Klinische Studien: Die Hirntumortherapie von morgen

 2. Bewährtes und Neues in der Chemotherapie

 3. Mistel, Weihrauch und Co.: Was nützt und was schadet?

     Leben mit der Diagnose Hirntumor - Patienten berichten

 4. Therapie von Meningeomen und Akustikusneurinomen

 5. Medikamentöse Behandlung von Epilepsien

 6. Langzeitüberleben mit Glioblastom: Realität oder Fiktion?

 7. Rezidivtherapie: Was, wenn der Tumor wiederkommt?

 8. Stellenwert der immuntherapeutischen Konzepte und von Cannabis in der Hirntumortherapie

 9. Supportive Therapie: Arbeit für die Lebensqualität

10. Neues aus der Strahlentherapie

     Debatte: Pro und Kontra Off-Label-Use

KaSy

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(Ich habe diese Informationen aus der Internetseite und den Tagungsunterlagen der Deutschen Hirntumorhilfe e.V. entnommen, da  ich am 43. Hirntumorinformationstag nicht teilnehmen konnte.   KaSy)

43. Hirntumor-Informationstag der Deutschen Hirntumorhilfe e.V. am 27. Oktober 2018 in Göttingen

"Tagesordnung:

1. Möglichkeiten und Grenzen der Neurochirurgie

2. Brachytherapie – Für wen ist sie eine Option?

3. Virus- und Immuntherapie bei Gliomen

4. Status Quo der Meningeomtherapie

5. Medikamentöse Therapie epileptischer Anfälle

6. CCNU plus TMZ als neues Therapiekonzept?

7. Mistel, Weihrauch etc.: Was nützt, was schadet?

8. Cannabis bei Hirntumoren – Wo stehen wir?

9. Methadon: Zwischen Hoffnung und Hype

10. Debatte: Off-Label-Use"

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42. Hirntumor-Informationstag der Deutschen Hirntumorhilfe e.V. am 21.04.2018 in Würzburg

Ich habe an diesem Hirntumor-Informationstag nicht teilgenommen.
Die Deutsche Hirntumorhilfe e.V. veröffentlichte auf ihrer Internetseite www.hirntumorhilfe.de einige Fragen und Antworten aus den Patientenfragerunden.
Ich habe sie für Euch hier eingefügt:
KaSy



"Ihre Fragen an die Experten

Die Experten auf den Hirntumor-Informationstagen nehmen sich viel Zeit für die persönlichen Anliegen der Teilnehmer. Eine kleine Auswahl häufig gestellter Fragen vom 21. April 2018 in Würzburg haben wir Ihnen hier zusammengestellt. Weitere Beiträge aus Podiumsdiskussionen und Plenum werden regelmäßig in unserem Magazin Brainstorm veröffentlicht.
Auch unsere Mitarbeiter beim telefonischenInformationsdienst helfen Ihnen bei Fragen rund um Diagnose und Therapie gern weiter.


Frage:
Welchen Nutzen hat eine erneute Operation bei einem zweiten oder dritten Rezidiv eines Glioblastoms?

Antwort:
Dies wird unterschiedlich eingeschätzt. Wir favorisieren in vielen Fällen Re-Operationen, auch wenn hierzu derzeit keine wirklich guten prospektiven Daten vorliegen. Es gibt aber eine ganze Reihe retrospektiver Untersuchungen, die nahelegen, dass durch eine Re-Operation tatsächlich die Prognose bei Glioblastomen verbessert werden kann.
Wenn ein Patient in gutem Zustand ist und durch den Eingriff kein schwerwiegender Schaden zu befürchten ist, dann sollte man eine weitere Operation in Erwägung ziehen.

Frage:
Wie ist der aktuelle Kenntnisstand zur Immuntherapie mit dendritischen Zellen?

Antwort:
Studien zu dendritischen Zellen zeigen sehr unterschiedliche Ergebnisse, manche weisen auf eine Wirksamkeit hin, andere nicht. Alles in allem spricht nicht viel dafür, dass diese Verfahren besonders gut wirksam sind.
Ein weiteres Problem stellen die Kosten für eine solche Behandlung dar, die von den Krankenkassen oft nicht übernommen werden.

Frage:
Welchen Nutzen hat eine Re-Bestrahlung im Rezidivfall?

Antwort:
Es gibt eine große Fraktion an Skeptikern, aber auch Kollegen, die häufiger eine erneute Strahlentherapie durchführen.
Grundsätzlich ist die Größe des Rezidivs entscheidend. Bei großen, über mehrere Bereiche ausgedehnten Tumoren ist der Nutzen einer Re-Bestrahlung begrenzt. Bei einem relativ kleinen Tumorvolumen kann eine Re-Bestrahlung in Frage kommen.

Frage:
Kann die photodynamische Therapie (PDT) bei niedriggradigen Gliomen eingsetzt werden?

Antwort:
Nein. Dieses Verfahren beruht darauf, dass die Tumorzellen 5-Aminolevolinsäure (5-ALA) aufnehmen. Dadurch ist die PDT nur bei höhergradigen Gliomen anwendbar.
Bei niedriggradigen Gliomen hat die PDT keinen Stellenwert, weil diese Tumoren kein 5-ALA akkumulieren.

Frage:
Gibt es eine empfehlenswerte Ernährungsweise für Hirntumorpatienten?

Antwort:
Man kann im Moment aufgrund der Datenlage keine spezielle Diät empfehlen.
Aus der Grundlagenforschung könnte man ableiten, dass man keine größeren Mengen Zucker in kurzer Zeit aufnehmen sollte. Denn extrem hohe Zuckerspiegel könnten einen wachstumsfördernden Effekt auf Tumorzellen auslösen. Letztlich sollten in Bezug auf bestimmte Ernährungsweisen die Auswirkungen auf die Lebensqualität berücksichtigt werden.

Frage:
Wie kann man einen Patienten dazu motivieren, psychoonkologische Unterstützung anzunehmen?

Antwort:
Man kann niemanden dazu überreden und sollte das auch nicht versuchen.
Angehörige können aber selbst Hilfe in Anspruch nehmen, um eine solche Situation besser zu bewältigen. Man kann grundsätzlich niemanden zwingen, Hilfe anzunehmen.

Frage:
Können Meningeome die Immunabwehr schwächen?

Antwort:
Das Meningeom allein kann keine Immunschwäche hervorrufen.
Im Zuge der Erkrankung kann es jedoch zu Schwächungen des Immunsystems kommen, wenn durch den Tumor bestimmte Komplikationen eintreten wie etwa Schluckstörungen oder Entzündungen. Außerdem kann eine dauerhafte Einnahme von Kortison das Immunsystem beeinträchtigen.

Frage:
Kann die Kombination von Temozolomid plus CCNU auch bei nichtmethyliertem MGMT-Promotor eingesetzt werden?

Antwort:
Dazu gibt es momentan keine Daten. Es ist aber unwahrscheinlich, dass sich bei dieser Ausgangslage ähnlich beeindruckende Ergebnisse wie in der CeTeG-Studie erzielen lassen, da die MGMT-Methylierung mit einem besseren Ansprechen assoziiert ist. Allerdings ist die Testung auf MGMT nicht standardisiert. Dabei wird nur ein Teil der zahlreichen Methylierungsstellen auf der DNA untersucht. Es kann sein, dass bei einem Test eine Methylierung nachgewiesen wird und bei einem anderen nicht. Dies ist wahrscheinlich auch ein Grund dafür, warum einige Patienten ohne MGMT-Methylierung gut auf eine Chemotherapie ansprechen.

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„Anfallstherapie bei Hirntumorpatienten“ und „Führerschein bei Epilepsie“

Ich war am 30. August 2018 zur Sprechstunde in der Ambulanz für Neurochirurgie meiner Klinik. Dort trat vor kurzem ein neuer Chefarzt (aus der Charité) seinen Dienst an.

Bei den ausliegenden Materialien für die Patienten fand ich die folgenden Informationen, die keinen Autor, jedoch Verweise auf Fachpublikationen aus den Jahren 1981 bis 1996 enthalten. Ich habe diese Publikationen nicht gelesen, übernehme sie aber aus dem Informationsmaterial in (1).
Der Inhalt scheint mir aktuell und für Hirntumorpatienten wichtig zu sein.
Die Abkürzung AED wird für antiepileptic drug (deutsch: Antiepileptika) verwendet.
Weitere Übersetzungen und Erläuterungen von Fachbegriffen füge ich ab (2) an.



Therapie bei zerebralen Anfällen neurochirurgischer Patienten
(Zur genauen ätio-syndromatologischen Einordnung sollte im Regelfall ein epileptologisches Konsil eingeholt werden.)

Grundsätzlich gilt: Keine Prophylaxe nach Auftreten eines einzelnen Anfalls! (1)

- AEDs wirken nur antikonvulsiv, nicht aber antiepileptisch! (2)
- Bei einer nicht notwendigen Prophylaxe werden viele Patienten unnötig den Risiken und Nebenwirkungen der AED ausgesetzt werden.
- Häufig wird die AED-Therapie ambulant über Jahre fortgeführt, da sich keiner „traut“, die an sich nicht notwendige Therapie zu beenden.

In der Neurochirurgie handelt es sich fast immer um symptomatische Anfälle.
Die Therapie der Grunderkrankung steht im Vordergrund.


Abwägen des Beginns der AED-Therapie

Einmaliges Auftreten: ein Anfall ist eine kurzzeitige Funktionsstörung des Gehirns und noch keine Epilepsie. Man unterscheidet:

1. Gelegenheitsanfall
Es ist (üblicherweise) keine Läsion intrazerebral (3) bekannt oder auf bildgebenden Verfahren erkennbar. Der Auslöser war zum Beispiel Alkoholentzug, massiver Schlafentzug, Photostimulation (4) o.ä.. Zur genaueren ätiosyndromatologischen (5) Einordnung sollte in jedem Fall ein epileptologisches Konsil (6) eingeholt werden.
Therapie: auslösende Faktoren vermeiden wie Alkoholexzess, Schlaflosigkeit, Dysstress (7). Üblicherweise erfordern Gelegenheitsanfälle keine AED-Therapie.

2. Patient mit intraazerebraler Läsion und erstem Anfall
(Erster Anfall ist hier häufig Auslöser der Diagnostik, die zur Entdeckung der Läsion führt.)

Auch hier gilt: Ein Anfall ist noch keine Epilepsie!
Aber:

A  Abwägen der Epileptogenität (8 ) der Läsion
- Liegt die Läsion temporomesial (9)?
- Wird eine Läsion/Störung mit hohem epileptogenem Potential vermutet? (z.B. Cavernom, Gangliogliom, Abszess, Sinusvenenthrombose)
- Liegt ein ausgedehntes Ödem (10) vor? (Bei einem sekretorischen Meningeom, intrazerebralem Abszess oder Glioblastom wird die Anfallsbereitschaft bereits durch Dexamethason-Gabe gesenkt.)

B  Abwägen der genauen Anfalls-Anamnese des Patienten
- Unter welchen Bedingungen kam erster Anfall zustande? (Spielte ein zusätzlich provozierender Faktor eine Rolle!? Auch Dysstress kann mitverursachend sein.)
- War der „erste“ Anfall wirklich der erste? Gibt es aus der Anamnese Hinweise auf bereits frühere (bisher nicht erkannte) weitere Anfälle? (z.B. blande (11) automotorische Anfälle mit nur kurzem Bewusstseinsverlust, in denen der Patient evtl. nur kurz still da saß, starrer Blick, vielleicht einige orale Automatismen o.ä.!?)
- Einfach fokale Anfälle* (nach ILAE-Klassifikation = Anfälle ohne Bewusstseinsverlust), z.B. somato-sensible Aura, aber auch einfache motorische Anfälle (z.B. „Jackson-Anfall“) gefährdet den Patienten kaum. Sofern dies die bisher ausschließliche Anfallsform war (und der Patient dies toleriert), kann auch überlegt werden, zunächst den Spontanverlauf bis nach der OP abzuwarten (wenn die Operation unmittelbar bevorsteht).
- Komplex-fokale Anfälle* (nach ILAE-Klassifikation = Anfälle mit Bewusstseinsverlust) = höhere Gefährdung, da die qualitative Störung des Bewusstseins ein gerichtetes Handeln zum Teil unmöglich macht.
*Diese Einteilung in einfach-fokale und komplex-fokale Anfälle ist zwar noch gültige Klassifikation der ILAE, steht aber kurz davor, abgelöst zu werden, da diese Art der Anfallsklassifikation leider gar nichts wirklich über den Anfall aussagt, außer dass zur Bewusstseinslage Stellung genommen wird. Nach den Vorschlägen der Task Force der ILAE sollen in Zukunft die Begriffe „einfach-fokal“ und „komplex-fokal“ ersatzlos gestrichen werden! Wichtiger erscheint es doch, eine genauere Beschreibung des Anfalls vorzunehmen, etwa: oral-automotorischer Anfall mit Bewusstseinsverlust oder kurzer tonischer Anfall einhergehend mit Bewusstseinsverlust und Sturz (o.ä.).   
- Sekundäre Generalisierung (d.h. Übergang in einen Grand mal; teilweise tritt auch nur ein Grand mal auf – die fokale Einleitung ist häufig anamnestisch nicht sicher zu erkennen, da z.B. der Anfall aus dem Schlaf heraus auftrat, da z.B. die fokale Einleitung zu kurz dauerte, um bemerkt zu werden o.ä.) = höchste Eigen-Gefährdung des Patienten. Dennoch gilt auch hier: ein Anfall ist noch keine Epilepsie! Unbedingt die genaue Anamnese erheben (s.o.)!

Konsequenz
- Bei 1 (-2) einzelnen blanden (möglicherweise sogar fraglichen) Anfällen: chirurgische Therapie und Verlauf abwarten, im Regelfall epileptologisches Konsil einholen.
- Patienten aufklären, dass möglicherweise ein Anfall (keine Epilepsie!!!) aufgetreten war und man den weiteren Verlauf abwarten möchte. Der Patient wird gebeten, sofort über ähnliche (falls anamnestisch fragliche) Zustände zu berichten, falls diese erneut auftreten.
- Wenn in absehbarer Zeit eine neurochirurgische Therapie der Läsion stattfinden wird, ist von einer grundsätzlichen Änderung der inhärenten (12) epileptogenen Kraft auszugehen, und zwar umso mehr, je konsequenter epilepsiechirurgische Überlegungen die operative Taktik beeinflussen.
- Wenn man von einer postoperativ (13) geringeren Anfallsbereitschaft ausgehen darf und man keine AED-Dauertherapie beginnen will, aber dennoch einen gewissen „Schutz“ bis zur OP etablieren (14) will, kann man vorübergehend auch Frisium (z.B. 3 x 5 mg oder 2 x 10 mg, evtl. auch 3 x 10 mg) einsetzen.

Beginn einer Therapie mit AED

ist indiziert beim Vorliegen einer Epilepsie: d.h. dem
unprovozierten wiederholten Auftreten epileptischer Anfälle


Hier gelten folgende Therapiegrundsätze:

- „Start low – go slow“ (15)
- Mittel der ersten Wahl üblicherweise (da es sich ja im Regelfall um symptomatische fokale Epilepsien handelt): Carbamazepin (CBZ)
(Tegretal ®, Timonil ®, Carbium ®, Fokalepsin ®, Finlepsin ®, Carba ® )
- Monotherapie vor Kombinationstherapie
- Ausdosieren der Monotherapie bis an die individuelle Nebenwirkungsgrenze
- Bei Scheitern: Umstellung auf ein anderes AED
(z.B. Keppra ®, Topamax ®, Lamictal ®, Neurontin ® ), insbesondere Levetiracetam (Keppra ® ) und Gabapentin (Neurontin ® ) sind hier auf Grund geringerer Interaktionen und der insgesamt guten Verträglichkeit zu nennen. Gerade bei älteren (z.B. Tumor-) Patienten muss überlegt werden, diese beiden ggf. als Mittel der „ersten Wahl“ (noch vor CBZ) einzusetzen.
- [alt: Phenytoin (Phenhydan ® )]
- Interaktionen mit Chemotherapeutika [senken z.B. die Serumkonzentration der AEDs: Cisplatin, Carboplatin, BCNU (bischloroethylnitrosourea), Taxol]

Akute Therapie bei bekanntem Anfallsleiden

nach einmaligem Grand mal (zur Verhinderung einer Serie/Status (17)) oder bei einer Serie von Auren (18) oder automotorischen Anfällen (z.B. mehr als 3 solcher Anfälle innerhalb von 12 bis 24 Stunden): z.B. 20 mg Diazepam rektal oder 2,5 mg Tavor p.o. (19)

Therapie bei Grand mal-Status

(z.B. bei 70 kg schwerem „Durchschnittserwachsenem“):
initial (20) 20 mg Diazepam iv. (21) (oder alternativ 4 mg Tavor iv.),
dann Aufsättigung mit Phenytoin: 250 mg (1 Ampulle= 5 ml) als Bolusinjektion (22) und anschließend Infusionsbehandlung (23) mit dem Phenhydan-Infusionskonzentrat (= 750 mg in einer Ampulle á 50 ml-Lösung, die mit 450 ml NaCl-Lösung auf 500 ml Gesamtmenge ergänzt wird; die so verdünnte Lösung wird mit 1 ml / kg / Stunde infundiert. Alternativ kann diese Menge auch als Statusinfusion innerhalb von 30 min gegeben werden.).
In jedem Fall erfordert die Statusbehandlung eine kardiologische Überwachung mit Puls-, RR- (24) und EKG (25)-Kontrolle.
Cave (26): Phenytoin immer über eine eigene separate Kanüle (Zugang) infundieren!


Wortbedeutungen:

(1) Pro „prophylaktischem“ AED-Einsatz argumentiert der Artikel von:
Boarini DJ, Beck DW, Van Gilder JC. Postoperative prophylactic anticonvulsant therapy in cerebral gliomas. Neurosurgery 1985;16:290-292.
Contra „prophylaktischem“ AED-Einsatz argumentieren die folgenden Artikel:
Cohen N, Strauss G, Lew R, et al. Should prophylactic anticonvulsants be administered to patients with newly diagnosed cerebral metastases. A retrospective analysis. J Clin Oncol 1988;6:1621-1624.
Mahaley MS, Dudka L. The role of anticonsulvant medications in the management of patients with anaplastic gliomas. Surg Neurol 1981;16:399-401.
Moots PL, Maciunas RJ, Eisert DR, et al. The course of seizure disorders in patients with malignant gliomas. Arch Neurol 1995;52:717-724.
Glantz MJ, Cole BF, Friedberg MH, et al. A randomized, blinded, placebo-controlled trial of divalproex sodium prophylaxis in adults with newly diagnosed brain tumors. Neurology 1996;46:985-991.
Weaver S, Forsyth P, Fulton D, et al. A prospective randomized study of prophylactic anticonvulsants (AC) in patients with primary brain tumors (PBT) or metastatic brain tumors (MBT) and without prior seizures (Sz): a preliminary analysis of 67 patients. Neurology 1995;45(Suppl 4):A263.

(2) Konvulsionen sind Krampferscheinungen am ganzen Körper oder an Teilen des Körpers.
Von Epilepsie spricht man, wenn zerebral (vom Hirn aus) ausgelöste Krampfanfälle wiederholt auftreten, weil die Krampfschwelle z.B. durch Hirnschädigungen (uns betreffen: Hirntumor, OP am/im Gehirn) krankhaft herabgesetzt ist. AEDs wirken also nur gegen Anfälle, indem sie die Krampfschwelle heraufsetzen, sie können eine Epilepsie nicht heilen.

(3) intrazerebrale Läsion: Schädigung am/im Gehirn, die seine normale Form oder/und seine Funktion verändert

(4) Photostimulation: die Person war flackerndem Licht ausgesetzt, z.B. Scheinwerfer des Gegenverkehrs beim nächtlichen Autofahren; beim Fahren durch lichte Wälder bei niedrigem Sonnenstand; rasche Bildwechsel im Kino, am Fernseher, am Computer   

(5) ätiosyndromatologisch: Ätiologie = Einordung nach der Ursache; Syndrom = mehrere    Symptome oder Anomalien, die für ein Krankheitsbild typisch sind

(6) Konsil: patientenbezogene Beratung eines Arztes durch einen anderen Arzt

(7) Dysstress: negativer Stress (im Unterschied zum positiven „Eustress“)

(8 ) Epileptogenität: Kann die gefundene Läsion die Ursache für den Anfall sein?

(9) temporomesial: temporal = seitlich, mesial = mittig

(10) Ödem: Flüssigkeitsansammlung im Gehirn um eine Läsion herum

(11) blande: milde, reizlos

(12) inhärent: der Sache innewohnend, hier: Die den Anfall auslösenden Gehirngebiete werden durch die Operation so verändert, dass sich dadurch die Stärke und evtl. die Art der Anfälle ändern wird.

(13) postoperativ: nach der Operation

(14) etablieren: hier: absichern

(15) Start low – go slow: Beginne mit einer niedrigen Dosis und steigere sie langsam.

(16) BCNU: Bis-Chlorethyl-NitrosoUrea = Carmustin = ein Chemotherapeutikum

(17) Serie/Status: mehrere Anfälle hintereinander innerhalb von Sekunden, Minuten Stunden bis zu einem Tag oder ein langanhaltender Anfall

(18) Auren: Eine Aura leitet einen Anfall ein, sie kann auch allein vorkommen.

(19) p.o.: lateinische Abkürzung : per os = über den Mund = Die Tablette wird auf die Zunge gelegt.

(20) initial: beginnend

(21) iv.: intravenös = Das Medikament wird mit einer Spritze in eine Vene gegeben.

(22) Bolusinjektion: eine schnelle Gabe der erforderlichen Dosis des Medikaments iv.

(23) Infusionsbehandlung: langsamere Gabe des Medikaments über einen längeren Zeitraum („Tropf“)

(24) RR: Blutdruck (nach Riva-Rocci), gemessen in mmHg = Millimeter Quecksilbersäule

(25) EKG: Elektrokardiogramm = Aufzeichnung der elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern

(26) Cave: Lateinisch: Hüte Dich!“; In der Medizin wird "cave" als Warnung angewandt, wenn auf einen potentiell gefährlichen Sachverhalt aufmerksam gemacht werden soll. Er findet sich häufig im Zusammenhang mit Hinweisen auf mögliche Komplikationen oder Nebenwirkungen von Behandlungen.



Die folgenden Aussagen zu „Epilepsie und Führerschein“ beziehen sich auf die 6. Auflage der Begutachtungsrichtlinien aus dem Jahr 2000 und waren am 24.05.2018 nahezu unverändert gültig. Sie wurden im Interesse der Betroffenen formuliert und gedeutet.

Epilepsie und Führerschein

Die Erteilung einer Fahrerlaubnis für Menschen mit Epilepsie ist gesetzlich nicht geregelt.
Beurteilungsmaßstab für die Straßenverkehrsbehörden, für Ärzte und Betroffene bildet das für alle verbindliche Gutachten „Krankheit und Kraftverkehr“ des Gemeinsamen Beirats für Verkehrsmedizin beim Bundesminister für Verkehr und Bundesminister für Gesundheit.
Die neuen Begutachtungsleitlinien (6. Auflage, 2000)  bilden zwei Gruppen von Fahrerlaubnisinhabern.
- Gruppe 1 (entspricht im wesentlichen dem früheren Führerschein Klasse III) erfasst die neuen Klassen A, B, B+E.
- Gruppe 2 (entspricht im wesentlichen dem früheren Führerschein Klasse II) erfasst die neuen Klassen CE, D, DE mit den Unterklassen C1, C1E und D1E.

Gruppe 1:
Allgemein gilt: Wer epileptische Anfälle oder andere anfallsartige Bewusstseinsstörungen hat, ist in der Regel nicht in der Lage, den gestellten Anforderungen zum Führen von Kraftfahrzeugen der Gruppe 1 gerecht zu werden, solange ein wesentliches Risiko von Anfallrezidiven besteht.
Es wird unterschieden:
- Keine Anfallsfreiheit: Fahreignung wird angenommen, wenn einfach fokale Anfälle ohne Bewusstseinsstörung und ohne Behinderung für das Fahren ablaufen, nach mindestens einjähriger Verlaufsbeobachtung. Bei Anfällen, die ausschließlich an den Schlaf gebunden sind, ist eine 3-jährige Beobachtung erforderlich.
- Anfallsfreiheit nach medikamentöser Behandlung: Neu ist, dass ein wesentliches Risiko von Anfallrezidiven nicht mehr als gegeben gilt, wenn der Betroffene ein Jahr anfallfrei geblieben ist. Nur bei langjährig bestehenden, bislang therapieresistenten Epilepsien beträgt die erforderliche anfallfreie Zeit 2 Jahre. Ferner dürfen keine die Leistungsfähigkeit ausschließende hirnorganische Veränderungen vorliegen wie deutliche Konzentrationsstörungen oder Störungen der Reaktionsfähigkeit. Das Risiko weiterer Anfälle darf nicht erkennbar sein. Kontrolluntersuchungen sind im Abstand von 1, 2 und 4 Jahren durchzuführen.
- Anfallsfreiheit nach operativem Eingriff: Hier reicht ein anfallfreies Intervall von einem halben Jahr, sofern keine besonderen Auffälligkeiten gegeben sind, um Fahrtauglichkeit anzunehmen.
- Einmaliger Anfall: Nach 3 – 6 Monaten ist Fahreignung anzunehmen, wenn der Anfall nicht an bestimmte Bedingungen geknüpft war und wenn es keine Hinweise auf eine ursächliche Schädigung des Hirngewebes oder auf eine beginnende idiopathische (ohne erkennbare Ursache) Epilepsie gibt.
- Gelegenheitsanfall: Auch bei einem Gelegenheitsanfall, d.h. einen an bestimmte Bedingungen geknüpften Anfall, wird Fahreignung nach 3 – 6 Monaten wieder angenommen, wenn davon ausgegangen werden kann, dass die provozierenden Bedingungen, z.B. Schlafmangel, Alkoholkonsum oder akute Erkrankung, Fieber, Vergiftungen, Stoffwechselstörungen etc. nicht mehr gegeben sind.
- Absetzen von Antiepileptika: Bei dem Absetzen von Antiepileptika ist für die Dauer des Absetzens und die ersten 3 Monate danach vom Führen eines Kraftfahrzeuges wegen des erhöhten Risikos eines Anfallsrezidivs abzuraten.

Gruppe 2:
Nach mehr als 2 epileptischen Anfällen ist das Führen von Kraftfahrzeugen in der Regel ausgeschlossen. Als Ausnahme gilt eine durch ärztliche Kontrolle nachgewiesene 5-jährige Anfallsfreiheit ohne antiepileptische Behandlung. Nach einmaligem Anfall im Erwachsenenalter ohne Anhalt für eine beginnende Epilepsie ist eine anfallsfreie Zeit von 2 Jahren abzuwarten.


Was muss den Verwaltungsbehörden mitgeteilt werden?

- Beim Führerscheinerwerb: Der Fragebogen sollte bei einer bestehenden Epilepsie wahrheitsgemäß ausgefüllt werden (ergänzt mit einem Attest des behandelnden Neurologen über Auskünfte zu Dauer der Anfallsfreiheit, Zeitbindung, fokale Anfälle). Das Gutachten einer amtlich anerkannten medizinisch psychologischen Untersuchung (MPU), sog. TÜV-Gutachten, ist bei der Ersterteilung der Fahrerlaubnis an Personen mit Epilepsie nicht vorgesehen. Sollte die Behörde eine medizinisch psychologische Eignungsuntersuchung verlangen, so sollte (zunächst) formlos, unter Verweis auf die im Gutachten „Krankheit und Kraftverkehr“ vorgesehenen Untersuchungsarten, widersprochen werden.
- Beim Besitz des Führerscheins und dem späteren Auftreten von Anfällen: Die Behörde muss nicht informiert werden; wir empfehlen jedoch unbedingt eine sorgfältige Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, um Anfallsgeschehen und Fahrerlaubnisunterbrechung abzuklären.

Allgemein gilt:
Eine fachgerechte Behandlung sowie eine gute Dokumentation der Epilepsie und deren Behandlung wirken überzeugender für eine Verwaltungsbehörde als ein schlecht dokumentierter Krankheitsverlauf mit häufigen Arztwechseln.


(Die kursiv gedruckten Textteile stammen von mir - KaSy.)

26
Strahlentherapie / Info: Bläuliches Leuchten während der Bestrahlung
« am: 09. September 2018, 20:10:24 »
Liebe Forum-Nutzer,
vielleicht haben es einige von Euch, die bestrahlt wurden, auch erlebt, dieses bläuliche Leuchten im Verlauf der Bestrahlung.

Ich wurde ja dreimal (an nicht überlappenden Stellen) mit dem Linearbeschleuniger bestrahlt (2000; 2011; 2017) und im Jahr 2017 fiel mir an jedem der 30 Bestrahlungstage zweimal ein bläuliches Leuchten auf, das zu bestimmten Zeiten je 20 s und je 30 s dauerte.

Da man wegen der Bestrahlungsmaske die Auge gar nicht öffnen kann, wunderte ich mich darüber, dass ich dieses Leuchten "sehen" kann und fragte nach, was das denn sei.

Die Physiker des dem Krankenhaus angeschlossenen Klinikums für Strahlenheilkunde, die die Berechnungen für jeden einzelnen Patienten durchführen, hatten diese Frage bereits häufiger gehört und ein Informationsblatt zusammengestellt:


"Schneller als das Licht ... Der Tscherenkow-Effekt"

Diese besondere Strahlung entsteht immer dann, wenn geladene Teilchen eine höhere Geschwindigkeit haben als die Lichtgeschwindigkeit in dem Medium, in dem sie sich bewegen. Das klingt zunächst paradox, wird aber verständlich, wenn man weiß, dass die Lichtgeschwindigkeit kein absoluter sondern ein relativer Wert ist.

So ist die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum zwar die höchste erreichbare Geschwindigkeit überhaupt. In einem Medium hingegen, wie beispielsweise Luft oder Wasser, ist die Lichtgeschwindigkeit geringer. Die geladenen Teilchen in den kosmischen Schauern haben beinahe die Vakuum-Lichtgeschwindigkeit inne und bewegen sich daher mit einer Geschwindigkeit, die größer ist als die Lichtgeschwindigkeit in Luft und Wasser.

Beim Vorbeiflug eines geladenen Teilchens an einem Atom wird dessen Elektronenhülle kurzzeitig polarisiert und strahlt durch die Induktion eines zeitlich veränderlichen elektrischen Dipolmoments elektromagnetische Wellen ab. Wenn die Geschwindigkeit des vorbeifliegenden Teilchens größer als die Lichtgeschwindigkeit in diesem Medium ist, so überlagern sich die elektromagnetischen Wellen aller Atome unter einem bestimmten Winkel konstruktiv - eine intensive Lichtstrahlung entsteht.

Auch Kosmonauten/Astronauten kennen diesen Effekt. So berichteten Raumfahrer über Lichtblitze, die sie trotz geschlossener Augen gesehen haben wollen. Das Rätsel ist auch hier mit Tscherenkow zu lösen: Geladene Teilchen dringen in Wasser ein - in diesem Fall in das Zellwasser des Augapfels der Kosmonauten/Astronauten.

Das Tscherenkow-Licht ist in seinem Mechanismus das Analogon zum Überschallknall, wenn Flugzeuge oder andere Körper sich schneller als der Schall fortbewegen."


Während der Strahlentherapie fliegen schließlich Röntgenstrahlen als Photonen, Protonen, Schwerionen, Gamma-Strahlen durch unseren Kopf. Diese Strahlen bestehen aus geladenen Teilchen. Sie können sich durch unser Gehirn schneller bewegen als sich das Licht normalerweise dort hindurch bewegt. In bestimmten Situationen, also bei bestimmten Einstrahlwinkeln und Strahlenintensitäten, kann dann dieser Tscherenkow-Lichteffekt für unser geschlossenes Auge sichtbar werden.

Ich finde das faszinierend.

Eure KaSy

27
Termine / Berichte vom 41. HT-Info-Tag am 21. Oktober 2017 in Berlin
« am: 25. November 2017, 19:17:55 »
41. Hirntumor-Informationstag der Deutschen Hirntumorhilfe e.V.
am 21. Oktober 2017 in Berlin


Tagesordnung:

1. Fortschritte in der Neurochirurgie

2. Moderne Strahlentherapiekonzepte bei Hirntumoren

3. Chemotherapie maligner Gliome

4. Aktuelle Entwicklungen in der chirurgischen Therapie von Meningeomen

5. Neurochirurgische Optionen bei der Behandlung von Hirnmetastasen

6. Neue Ansätze bei der Behandlung von Hirntumoren

7. Therapie epileptischer Anfälle bei Hirntumoren

8. Klinische Studien in der Neuroonkologie



Zur Zeit stehen Fragen und Antworten der Podiumsdiskussionen unter www.hirntumorhilfe.de .

KaSy

28
Strahlentherapie / Wie lange kann ein strahlenbedingtes Ödem auftreten?
« am: 13. September 2017, 00:11:25 »
Meine Resttumoren wachsen und sollen bestrahlt werden. Ich hatte bereits zwei Bestrahlungen (6 Wochen, 60 Gy), brauchte jedoch kein Cortison.

Deshalb meine Frage:
Wenn im Laufe der Bestrahlung ein Ödem oder/und erhöhter Hirndruck entsteht, wie lange bestehen diese "Nebenwirkungen"?
Hören sie mit dem Ende der Bestrahlungszeit bzw. wenige Wochen danach auf?
Oder gehören sie zu den "dauerhaften Spätfolgen", die dauerhaft mit Cortison (oder Weihrauch) therapiert werden müssen?

(Meine Strahlen-Ärztin ist erst Anfang Oktober wieder da, aber ich habe diese Frage JETZT.)
KaSy

29
Epilepsie / Wie überbrückt man das Fahrverbot wegen Epilepsie?
« am: 18. Februar 2017, 18:59:06 »
Liebe "Forianer",

viele Betroffene dürfen ab dem Auftreten eines epileptischen Anfalls so lange weder mit dem Auto noch mit dem Fahrrad am Straßenverkehr teilnehmen, bis der letzte Anfall wenigstens ein Jahr zurück liegt, unter bestimmten Bedingungen länger.

Wie überbrückt man diese Zeit, um zu den Ärzten zu kommen?

Von sonstigen Sachen, die das Leben schöner machen, rede ich ja nicht mal ...

KaSy

30
Rechtliches und News / Zu Copyright
« am: 21. August 2016, 11:07:52 »
Wie hier im Forum allen bekannt ist, habe ich von den Hirntumorinformationstagen der Deutschen Hirntumorhilfe e.V. (DHH), an denen ich teilnahm, Berichte über die dort gehaltenen Vorträge geschrieben.
Aus Fairness wollte ich sie den Organisatoren auch für ihre Homepage zur Verfügung stellen. Leider wurde dies für die dortigen Leser nicht ermöglicht.

Am 31.7.2016 musste ich feststellen, dass eine Userin im Forum der DHH Kopien meiner Berichte veröffentlicht hat. Ich habe sofort auf das Urheberrecht verwiesen und erwartet, dass diese Kopien umgehend gelöscht werden würden.

Wegen meiner Rezidiv-Operation konnte ich nicht verfolgen, ob die dortigen Moderatoren die illegalen Kopien gelöscht hatten.
Erst viel später las ich eine Nachricht an mich, in der ich gefragt wurde, ob die Kopien zu löschen seien.
Selbstverständlich habe ich die Löschung sofort verlangt und auf die Gefahr gerichtlichen Vorgehens gegen die DHH verwiesen.

Für diese Berichte besteht das Urheberrecht gleichzeitig bei unserem Forum, dem jeweils Vortragenden und bei mir, KaSy.

Meines Erachtens besteht urheberrechtlich kein Problem, wenn andere per Link auf diese Beiträge hinweisen.

Ansonsten gilt ganz klar das in "Copyright" festgelegte!
KaSy

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