HirnTumor-Forum

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Themen - KarlNapf

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Forum Team / Vorstellung: KarlNapf
« am: 13. März 2009, 09:57:25 »
Was soll ich zu meiner Vorstellung schreiben? Eigentlich würde ich lieber gar nichts schreiben, meine Beiträge sollen für sich sprechen. Ich möchte nicht angeben (müssen) wie ich heiße, wo ich wohne, wie alt ich bin; alles dies kann man zwar von einigen anderen Mitgliedern im Forum frei lesen – aber da möchte ich gerne meine Privatsphäre um mich herum behalten.
Nur so viel: ich habe einmal eine Hochschule von innen gesehen, ein Fach studiert, unter anderem über Tumordiagnostik gearbeitet und zusätzlich etwas Erfahrung in Neurologie als Patient. Meine intensive Beschäftigung mit dem Thema Hirntumor geht einige Jahre zurück und wurde initiiert durch eine sehr unangenehme Erfahrung mit einem sehr unsensiblen Neurochirurgen. Die damalige Erfahrung war so nachhaltig, dass ich beschloss, grundsätzlich gegenüber (echten oder vermeintlichen) Autoritäten und ewigen Wahrheiten skeptisch zu bleiben.

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Chemotherapie / ACNU und VM26 bei GBM IV-Rezidiv
« am: 07. März 2009, 17:50:45 »
Nimustine (ACNU) Plus Teniposide (VM26) in Recurrent Glioblastoma]http://content.karger.com/produktedb/produkte.asp?typ=fulltext&file=000201943]Nimustine (ACNU) Plus Teniposide (VM26) in Recurrent Glioblastoma

Irgendwie klingen die Resultate nicht so berückend. Ich zitiere die Zusammenfassung: The benefit of the nimustine-teniposide combination is moderate in patients with recurrent GBM. The data support the efficacy of the nimustine-teniposide chemotherapy, but the rate of high-grade hematotoxicity is increased.

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Umwelteinflüsse und Risikofaktoren / Magnetfelder und Hirntumor?
« am: 07. März 2009, 12:28:29 »
Das wäre ja noch schöner, wenn Magnetfelder einen Hirntumor auslösen könnten, dann könnte man ja niemand mehr ins MRT schicken. Wobei: die Risiken dieser hohen Magnetfeldstärken sind noch nicht bis ins Detail erforscht, man unterschreibt ja auch vorher, daß man bereit ist, die Untersuchung auf sich zu nehmen. CT ist mit ein/zwei Gy Strahlenbelastung verbunden, MRT mit einem bestimmten Magnetfeld. Seien wir froh, daß wir keine Zugvögel sind und keinen Magnet"sinn" haben.

Occupational exposure to magnetic fields and the risk of brain tumors

Der letzte Satz vom Abstract heißt (Zitat): Occupational exposure to magnetic fields [...] was not associated with an increase in the risk for glioma, glioblastoma or meningioma among the subjects evaluated in this study.

(Die Hervorhebung ist von mir).

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Umwelteinflüsse und Risikofaktoren / Herpes und Hirntumor?
« am: 05. März 2009, 10:12:36 »
Immer wieder wurde in den letzten Jahren in der HirnTMR-Mailingliste das Thema Viren und Hirntumor diskutiert (vielleicht in Analogie zu Papillomaviren und Gebärmutterhalskrebs). Zuletzt tauchte das Thema dort Anfang März 2009 wieder auf. Wie es scheint gibt es da keinen Zusammenhang. Der Stand der Forschung scheint noch derselbe zu sein wie 2006:

Zusammenhang zwischen Herpes-Viren und Hirntumoren widerlegt. Widersprüchliches Ergebnis einer amerikanischen Studie ist ein Rätsel

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Presseveröffentlichungen / Bericht über einen GBM-Patienten
« am: 03. Februar 2009, 21:14:55 »
Eigentlich wäre ich längst tot.

Kleinzitat zum Einstieg:
Der Schweizer Eric Baumann bekam vor vier Jahren die Diagnose Gehirntumor gestellt. Die Ärzte gaben ihm nicht mehr lange Zeit. Doch er lebt immer noch. Wie er es schafft, mit Lebensfreude und Mut gegen den sicheren Tod zu kämpfen - und wie sinnvoll Prognosen sind.

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Wir leben in einer freien Gesellschaft. Jeder darf mit seinem Körper und seiner Gesundheit experimentieren wie er will. Das sei jedem unbenommen (Leserinnen setzen im Geiste bitte die weibliche Formulierung ein). Aber bei mitunter hochgradig aggressiv und geradezu missionarisch beworbenen "scheinbaren alternativen" Heilmethoden sollte man bei einer ernsten, lebensbedrohenden Erkrankung, wie es ein bösartiger Tumor ist, doch sehr zurückhaltend sein. Z. B. bei den Bitteren Aprikosenkernen oder dem skurrilen Typ mit der Chlorbleiche, siehe dazu auch hier.

Man muss diese "scheinbare Alternativmedizin", die durch keinen logisch nachvollziehbaren Wirkmechanismus begreifbar ist und nur auf irrationalen Annahmen, Magie13) und / oder blindem Glauben beruht, von komplementärmedizinischen Ansätzen unterscheiden. Solche Pseudotherapien können - auch wenn sie vielleicht nicht unmittelbar direkt schaden - dennoch lebensgefährlich sein. Man verschwendet damit wertvolle Zeit, die später, wenn sich die Unwirksamkeit der Pseudotherapien zeigt, nicht mehr einzuholen ist. Siehe weiter unten, Steve Jobs (Apple).

In diesem Beitrag geht es um eine Begriffsklärung.

Schulmedizin ist das, was Sie normalerweise bei Ihrem Arzt oder im Krankenhaus erwarten und angeboten bekommen. Sie schildern Ihre Beschwerden (wobei die Beschwerden ganz unterschiedliche Ursachen haben können), der Arzt stellt nach diversen Untersuchungen eine Diagnose, die sollte richtig sein und intersubjektiv prüfbar und ist es ja auch in der Regel. Die Diagnose kann aber auch falsch1) sein. Es folgt die Verordnung einer Therapie (wenn es eine gibt) nach bewährten Methoden. Die "verschärfte" Form von Schulmedizin ist die Evidenz-basierte Medizin2). Unter hoher Evidenz versteht man die Doppelblindstudie. Dann kommen - mit fallender Stichhaltigkeit - Multicenterstudien, sporadische Erwähnungen in der Literatur, Erfahrungsmedizin (das muß nicht schlecht sein) und zum Schluß die Meinung eines (im schlimmsten Fall selbst ernannten) so genannten "Experten".

Zu vielen Krankheiten (in unserem Fall Hirntumoren) gibt es standardisierte Empfehlungen. Das aktuelle Manual muß man kaufen.

Hier betrachtet man den Menschen nur vom Körper her, als eine Maschine, die zur Reparatur muss. Wenn es keine Therapie gibt, dann erfolgt vielleicht ein Therapieversuch mit einer experimentellen Methode, aber das ist dann keine Schulmedizin mehr, sondern Forschung.

Die Schulmedizin ist zwar naturwissenschaftlich orientiert (Ursache / Wirkung), aber sie ist  k e i n e  exakte Naturwissenschaft3), die Medizin arbeitet auf statistischer Grundlage. In soundsoviel Prozent der Fälle hilft diese oder jene Therapie bei dieser oder jener Erkrankung an der oder jener Stelle. Dazu werden die Patienten, ob jung oder alt, mit welchen Vorerkrankungen auch sonst, in EIN Schema gepresst. Diese Methode nennt man Reduktionismus, jeder individuelle Aspekt bleibt außen vor. Das Ergebnis einer solchen Statistik heißt dann: In fünf Jahren leben noch soundsoviel Prozent der erkrankten Patienten. Der Nachteil: Wenn ich an Krebs erkrankt bin, will ich nicht wissen, wie viele Patienten aus einem Kollektiv die Erkrankung (und die belastenden Behandlungen) wieviele Jahre überleben. Ich will lange überleben. Da hilft aber keine Statistik. Ich nehme mir das Recht zu sagen, ich bin ein spezieller Mensch (das sind wir alle, jeder ist einzigartig...), ich will der Statistik trotzen, sie widerlegen. Ich will gesund werden. DIESER Faktor, die psychische Seite, geht nicht in eine solche Statistik ein. Der psychische Faktor wird von manchen "Medizinern", die ich schon erlebt habe, deutlich unterschätzt. [Ich unterscheide hier zwischen "Medizinern" und "Ärzten". Mediziner haben Medizin studiert, Ärzte auch, aber Letztere betrachten in der Regel den Menschen in seiner Gesamtheit. Ich weiß, diese Bemerkung ist pauschal und schwarz-weiß, sie entspricht aber meiner Lebenserfahrung.]

Manchen Menschen ist die Schulmedizin zu kalt, zu apparativ, es wird anscheinend nur das betroffene Körperteil betrachtet ("das Astrozytom von Zimmer 215"), nicht der ganze Mensch. Manche Mediziner haben, metaphorisch gesprochen"Scheuklappen" und sehen über den Tellerrand ihres ureigenen Fachgebietes kaum hinaus4). Jeder wird das schon selbst erlebt haben. Das ist auch der Grund dafür, weshalb man als Erkrankte(r) gleich mehrere Ärzte, ja ein ganzes Netzwerk braucht: beginnend beim Hausarzt (wichtig wegen der "Lotsenfunktion"), Radiologe, Neurologe, Onkologe, Psychoonkologe, Neurochirurg, Apotheker, Physiotherapeut, Logopäde etc. Natürlich sind auch weibliche Vertreter (also Vertreterinnen) des jeweiligen Berufsstands bzw. Fachgebiets gemeint.

Solche Menschen sehnen sich nach einer einfachen, milden, sanften Alternative, nach Alternativmedizin, je exotischer, desto "besser" (scheinbar)... Der Ausdruck ist jedoch missverständlich und führt komplett in die Irre. Es gibt bei einem bösartigen Tumor in der Regel keine Alternative zur klassischen Schulmedizin. Das fängt ja schon bei den diagnostischen Methoden an. Zungen- und Pulsdiagnostik aus der Traditionellen Chinesischen Medizin können kein bildgebendes Verfahren (Röntgen, CT, PET-CT, MRT, Dopplersonografie...) ersetzen. Und bis jetzt habe ich noch keinen Beweis dafür gesehen, dass Homöopathie, Akupunktur, Bach-Blütentherapie oder jede Art von Quacksalberei als Therapie gegen einen Hirntumor helfen. Wenn aber tatsächlich jemand beweisen könnte (und das reproduzier- und lehrbar wäre), dass z.B. Handauflegen einen Hirntumor heilt, dann würde das Handauflegen sofort aus der esoterischen Ecke herauskommen (Esoterik bedeutet "Geheimwissen") und zur Schulmedizin werden. Das wäre ja auch bedeutend billiger als eine komplizierte neurochirurgische Operation und für den Patienten eindeutig weniger belastend.

Wie groß die Sehnsucht12) nach solchen Verfahren ist, zeigt auch die Tatsache, dass der Dachverband Geistiges Heilen 4-5.000 Mitglieder hat. [Auf einer Seite des Vereins steht 4.000, auf einer anderen 5.000 Mitglieder, Stand 10/2018].
Das Thema 'Geistheilung' finden Sie auch bei Wikipedia.

Die Verfechter von "alternativen" Therapien haben oft ein Weltbild, das "quer" zu unserem normalen Weltbild steht. Wir lächeln heute milde darüber, wenn wir lesen, dass die Pharmafirma E. Merck aus Darmstadt noch 1924 "Mumia vera aegyptica", also "Echte ägyptische Mumie", als Heilmittel in ihrem Katalog führte.
Zitat
Noch 1924 wurde "Mumia vera Aegyptica“ von der Darmstädter Firma Merck als Droge zum Kilopreis von 12 Goldmark angeboten.
Bei einem unbekannten Tee könnte ich mir eine medizinische Wirkung vorstellen, aber bei einer Mumie? Vielleicht das Harz? Vielleicht  die Wirkung des Placeboeffekts?

Ob jetzt Mumie oder Bach-Blüten (dafür werden keine Blüten an einem Bach gesammelt), da ist kein großer Unterschied. Den Herrn Edward Bach (1886–1936) halte ich für einen Quacksalber reinsten Wassers und nach meinem Dafürhalten sind seine Anhänger total entfremdet von der Realität. Bach-Blütentherapie ist lupenreine Esoterik. Aber sie verkauft sich gut, auch noch im letzten Reformhaus gibt's Bachblüten-Tee, das sind alles unbewiesene Versprechungen. (Ich möchte daran erinnern, dass die freie Meinungsäußerung vom Grundgesetz [Artikel 5] gedeckt ist.)

Bach - Blütentherapie. Eine Seite des Bistums Trier. Lesenswert.

Daraus drei Zitate
Zitat
"Seelentherapie mit Blütenenergie", so die Überschrift in einer vom "Dr. Edward Bach Centre German office" herausgegebenen Werbeschrift. U.a. wird dort ausgeführt: "Die Bach-Blütentherapie dient dazu, mit vorübergehend auftretenden negativen Seelenzuständen der menschlichen Natur (wie z.B. Ungeduld, Kleinmütigkeit, Unsicherheit, Eifersucht), deren Ursache Charakterschwäche (aber keine Krankheit) ist, konstruktiver umgehen zu lernen. Langfristige Zielsetzung dieser Therapie ist "Seelenreinheit" und damit größtmögliche Entfaltungen und Stabilität der Persönlichkeit. Daraus folgt indirekt eine höhere Widerstandskraft gegen seelische und ggfl. seelisch bedingte, körperliche Störungen. Es wäre aber falsch, die Wirkung in direktem Zusammenhang mit körperlichen Krankheitssymptomen zu bringen. Die Bach-Blütentherapie liegt vielmehr im Bereich der "Charakterpflege" oder der "seelischen Gesundheitsvorsorge".

Zitat
Als größtes Risiko der Blütentherapie erscheint Bachs Allmachtsphantasie:
Für Menschen mit dem wirklichen Wunsch gesund zu werden, gäbe es keine Krankheit, die der Macht der richtigen Pflanze widerstehen könne.

Zitat
• Bach bezeichnet sein Gedankengebäude als abgeschlossen. Ein Medizinsystem, das Veränderungen oder Weiterentwicklungen ablehnt, ist suspekt.
• Bachs Pflanzenauswahl läßt sich wissenschaftlich nicht begründen.
• Bach hat außer seiner Intuition keine Erklärung dafür, warum die Blütenmittel so und nicht anders hergestellt werden sollen.
• Über die Mitwirkung der Bach-Blüten gibt es zwar Einzelberichte, aber keine wissenschaftlichen Untersuchungen und Veröffentlichungen.Viele der beschriebenen Heilungen lassen sich leicht als Wirkung eingehender Gespräche erklären.

Bach vertrat die These, daß keine einzige Krankheit unheilbar sei. Warum ist er dann 50-jährig gestorben?

Den Artikel zur Bach-Blütentherapie in Wikipedia finden Sie hier.

Bedenken Sie also, dass es bei vielen der in diesem Abschnitt diskutierten sogenannten alternativen "Pseudo-Heilmethoden" nicht um echte Alternativen zur Schulmedizin gehen kann. Allerdings können verschiedene hier diskutierte Ansätze als Ergänzung der Schulmedizin (Unterstützung des Immunsystems, der Selbstheilungskräfte, des Vertrauens zum eigenen Körper, Reduktion von Nebenwirkungen [Weihrauch als Kortison-Ersatz...]) mit weiteren Mitteln betrachtet werden. Nicht der Arzt heilt, sondern "die Natur", der Arzt hilft dabei. Deshalb ist es besser, von "Komplementärmedizin" oder "integrativer Medizin" zu sprechen. Siehe dazu auch manche Beiträge, die unter  Ernährung eingestellt sind. Oder schauen Sie nach Beiträgen über Ben Williams, einem Langzeit-GBM-Überlebenden. Auch hier  finden Sie komplementärmedizinische Angebote. Ganz wichtig erscheint mir, dass die aufgewühlte Psyche in ruhigeres Fahrwasser kommt. Wenn Ihnen Psychoonkologie angeboten wird, dann nutzen Sie das Angebot oder fragen Sie danach.

Es gibt Fälle, wo Schul- und Komplementärmedizin zusammen mehr bewirken (z. B. Temozolomid plus Weihrauch11)) als die Schulmedizin allein. Siehe auch Faulstich z. B. - hier werden "Wunderheilungen" beschrieben, das Bewußtsein und sein Einfluß auf die Heilung wird an einzelnen Beispielen thematisiert. Jeder, der sich einmal mit autogenem Training beschäftigt hat, weiß, dass man mit dieser psychischen "Technik" messbare physische Veränderungen bewirken kann. Ein interessanter Gedanke in diesem Zusammenhang: die Frage, ob man mit Suggestion oder Hypnotherapie 5) auch die Epigenetik, also das Ein- und Ausschalten von Genen beeinflussen kann? Wäre es möglich, ein methyliertes (= blockiertes) Tumorsupressor-Gen wieder einzuschalten? Noch ist das reine Spekulation.6) Auch Weihrauch soll eine epigenetische Wirkung haben.7)

„Es gibt vieles, was sich unsere Schulweisheit noch nicht träumen lässt.“8)
„Was wir wissen ist ein Tropfen, was wir nicht wissen ist ein Ozean.“9)

Ich persönlich ziehe folgendes Fazit:
Ich würde zuerst der Schulmedizin vertrauen, aber nicht blindlings nur einem Arzt oder einer Ärztin, ich würde bei einer lebensbedrohlichen Erkrankung immer eine zweite Meinung einholen und zwar am besten von einem auf diese Art der Erkrankung spezialisierten Zentrum15), nicht nur vom nächstgelegenen Kreiskrankenhaus. Die Tumormasse sollte reduziert werden. Anschließend würde ich (zusätzlich zu den mir angebotenen weiteren Therapien) an komplementären Methoden alles anwenden, in das ich Hoffnung habe, auch wenn mich die Schulmediziner dafür belächeln. Ich fasse es auch als eine Form von Autonomie auf, wenn ich mitbestimme, was mit mir geschieht. Körper, Seele (Psyche) und Geist bilden - diese Vorstellung ist Jahrhunderte alt - zusammen den ganzen Menschen. Diese drei Teile sollen wieder in Harmonie kommen. Der Körper soll gesund, der Mensch soll wieder "heil" werden. Was dann den Ausschlag gibt: Operation, Bestrahlung, Chemotherapie, Weihrauch, Mistel, Hyperthermie, Akupunktur, Meditation, Psychoonkologie, alles zusammen? Wer weiß das schon? Das wird sich auch nie feststellen lassen.10) Und noch etwas: Ohne Hoffnung gibt es keine Heilung. Wer sich selbst aufgibt hat schon verloren. Dann schwindet die Widerstandskraft und eines kommt zum anderen.

Im äußersten Fall, wenn sowohl Schul- als auch Komplementärmedizin komplett erfolglos bleiben, wenn der Arzt sagt "Sie sind 'austherapiert', zur Heilung kann ich Ihnen nichts mehr anbieten, nur noch eine gut wirksame Schmerztherapie", dann würde ich auch zu Mitteln greifen, die ich zuvor als zweifelhaft angesehen habe, als letzten Strohhalm. Ich würde auch Ansätze in Betracht ziehen, die bisher erst an Mäusen (erfolgreich!) ausprobiert wurden. Aber: Sterblich sind wir alle. Wenn unsere "Sanduhr" abgelaufen ist, dann hilft die beste Therapie vom besten Arzt der Welt nichts mehr. Da hilft dann nur noch Palliativmedizin, ein gutes Hospiz.

Alles Lebende ist vergänglich. "Gestern noch ein Tropfen Schleim, morgen Mumie oder Asche" schrieb Marc Aurel im 2. Jh. n. Chr.14)


1) Siehe das Interview mit dem Harvard-Professor Jerome Groopman im SPIEGEL Wissen, wie Doktoren ticken. Dort heißt es, dass etwa 15% aller medizinischen Diagnosen falsch seien.
2) Evidenzbasiert = auf Beweis gegründet.
Der Ärztefunktionär Hoppe sagte: Maximal 40 Prozent der Medizin ist evidenzbasiert und findet sich früher oder später in wissenschaftlichen Leitlinien wieder
Eine Übersicht über die verschiedenen Grade von Evidenz.
Zur Evidenz fand ich hier auch noch einen interessanten Beitrag
3) Es war für mich interessant zu lesen, dass der (am 7.11.2011 verstorbene) Präsident der Bundesärztekammer,  Jörg-Dietrich HOPPE, genau mit diesem Satz im SPIEGEL (Mai oder Juni 2011) zitiert wurde (Die Medizin ist keine Naturwissenschaft), allerdings in dem Zusammenhang, dass er wohl gefragt wurde, warum an Universitäten Homöopathie gelehrt wird.
4) Das weiß man auch in der Klinik. Jeder hat sein Spezialgebiet, das ist wie im "richtigen Leben". Deshalb gibt es in der Klinik "Tumorboards", wo im 5-Minuten-Takt Krankheitsbilder vorgestellt und Neurochirurgen, Strahlentherapeuten und Onkologen (z. B.) nach der besten Behandlungsalternative für diesen speziellen Erkrankten suchen.
5) http://www.cam-cancer.org/CAM-Summaries/Mind-body-Medicine/Hypnotherapy
6) Über das, was ich da spekulierte, soll es ein Buch geben. [B.H. Lipton, Intelligente Zellen: Wie Erfahrungen unsere Gene steuern]. Ich habe es jedoch bisher nicht in den Fingern gehabt.
Siehe auch: http://www.spektrum.de/alias/biologie/epigenetik-kurz-erklaert/1192047
Aktuell bei Mäusen: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/epigenetik-maeuse-vererben-schlechte-erinnerungen-a-936692.html
7) Boswellic acid induces epigenetic alterations by modulating DNA methylation in colorectal cancer cells
8) In Anlehnung an William Shakespeare "Hamlet" : "There are more things in heaven and earth, Horatio, / Than are dreamt of in your philosophy."
9) Dieses Zitat wird  Isaac Newton zugeschrieben. Genaueres weiß ich nicht, aber dieser Beitrag ist ja auch nicht die Dissertation eines fränkischen Barons.
10) Ich las bei Michel de Montaigne [Französischer Philosoph *1533 †1592)] in einem Essay folgenden Satz über die Medizin in der Renaissance: "Und dann: Falls tatsächlich eine Genesung eintritt, wie kann unser Arzt sicher sein, dass sie nicht durch ein spontanes Abklingen der Krankheit erfolgt ist, oder durch willkürliche Schicksalsfügung, oder durch die Wirkung irgendeiner Sache, die der Kranke an jenem Tag gegessen, getrunken oder angefasst hat, oder durch die erhörten Gebete seiner Großmutter?"
Zitiert aus: Michel de Montaigne, Essais, Zweites Buch, Kap. 37, Über die Ähnlichkeit der Kinder mit ihren Vätern. Übersetzung von Hans Stillert, Hrsg. Hans Magnus Enzensberger, Die Andere Bibliothek, Eichborn Verlag, Frankfurt, 1998, S. 388. Empfehlen kann ich auch den Essay Philosophieren heißt sterben lernen, gleiche Ausgabe, S. 45.
11) Ich fand einen interessanten Artikel. Weihrauch dreht die Chemotherapie-Resistenz von Tumoren zurück:
Reversal of the multidrug resistance of human ileocecal adeno- carcinoma cells by acetyl-11-keto-β-boswellic acid via down- regulation of P-glycoprotein signals
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27545217
https://www.jstage.jst.go.jp/article/bst/advpub/0/advpub_2016.01115/_pdf
12) Ich hatte schon von indonesischen Geistheilern gehört, auch Filme gesehen, die blutige "Operationen" mit dem bloßen Finger machten. Es gab allerdings keine Wunden am Körper. Was sie (per Zaubertrick) aus dem Körper zogen, waren Hühnerinnereien. Das "Blut" dazu machten sie aus zwei (gleich aussehenden weißen) Wattebäuschchen, das eine mit Eisensalzen getränkt, das andere mit Ammoniumthiocyanat. Wenn die zwei Salzlösungen miteinander reagieren entsteht eine rote Farbe, die man aus der Ferne schon für Blut halten kann. Der "gläubige" Zuschauer einer solchen "Zaubershow" hat ja auch eine Erwartungshaltung! Er sieht, was er sehen will!
Was jedoch hier gezeigt wird, war bisher außerhalb meiner Vorstellungswelt:
http://www.spiegel.de/sptv/spiegeltv/spiegel-tv-ueber-wunderdoktor-in-brasilien-a-1118211.html
Der Wunderheiler nimmt ein Messer, fuchtelt damit über dem Kopf eines Hirntumor-Erkrankten rum, nimmt eine Pinzette und zieht den "Tumor" heraus. Von Anatomie hat er wohl keine große Ahnung, unter der Hirnhaut liegt bekanntlich der Schädelknochen. Um da durchzukommen braucht man einen Bohrer. Zaubertrick? Glaube an ein "Wunder"?
13 Ein bißchen Magie steckt auch im Auftreten eines Arztes: weißer Kittel, Stethoskop um den Hals. Schamanen haben ihre Wedel.
14) Zitiert aus: Marc Aurel: Wege zu sich selbst, (Hrsg. Rainer Nickel), Viertes Buch, Absatz 48. Artemis, 2. Aufl. 1992, S. 47.
Marc Aurel (*121 †180), römischer Kaiser, war ein Vertreter der Stoa, einer philosophischen Denkrichtung, die mehr als 2000 Jahre alt ist. Begründer ist Zenon von Kition, der in einer Wandelhalle (= Stoa) auf dem Marktplatz (= Agora) von Athen lehrte: Den Widrigkeiten des Lebens begegne man am besten durch Beschäftigung mit Weisheitslehren, dem Einüben von Mut, Gerechtigkeit, Mäßigung in allen Dingen, dem Abfinden mit dem Unabänderlichen. Dann kann "Stoische Ruhe", Ataraxie und Gelassenheit in die Seele einkehren. Weitere Vertreter sind u. a. Epiktet und Seneca. Von Seneca las ich die Bücher "Vom glückseligen Leben", "Von der Gemütsruhe" und "Von der Kürze des Lebens".
15) Ich spreche hier aus Erfahrung. Das "akademische Lehrkrankenhaus" der Universität X in Y übersah bei mir einen 4 cm großen Tumor. Der Onkologe in der Uniklinik in X machte ein paar Tage später kein neues CT, schaute sich aber das CT von Y sehr genau an und fand den Tumor sofort.


Schulmedizin
http://de.wikipedia.org/wiki/Schulmedizin
Der Ausdruck "Schulmedizin" wurde / wird u. a. von Homöopathen pejorativ (= abwertend) benützt. Dabei wird ja auch die Homöopathie in Schulen gelehrt.

Evidenzbasierte Medizin
http://www.ebm-netzwerk.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Evidenzbasierte_Medizin
http://www.evidence.de/Ueber__EBM/ueber__ebm.html Viele weitere Links.
http://www.evidence.de/EbM-Links/ebm-links.html  Sehr viele weitere Links.

Quacksalberei
Vor Jahren sagte mir ein "Schulmediziner": Quacksalberei kann man daran erkennen, wieviel Geld für eine solche Therapie verlangt wird. Hoher Preis und "marktschreierische" Versprechungen: das muss misstrauisch machen! Gegen Weihrauchextrakt (100 Kapseln = 33,50 €) hatte er nichts einzuwenden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Quacksalberei
http://www.sueddeutsche.de/wissen/teil-bach-bluetentherapie-blueten-gegen-alle-leiden-1.927071
https://www.gwup.org/infos/nachrichten/1982-leitfaden-fuer-quacksalber
https://www.acsh.org/news/2018/02/27/brief-quackery-primer-12622

Alternative Medizin
http://www.aekno.de/page.asp?pageID=8736&noredir=True
https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/unkonv-methoden-kriterien.php
http://de.wikipedia.org/wiki/Alternative_Medizin
http://www.sprechzimmer.ch/sprechzimmer/Alternativmedizin_TCM/Alternativ_TCM_Medizin.php
http://www.onmeda.de/arztbesuch/alternative-heilverfahren
http://www.tcm-klinik-koetzting.de/tcmde/index.php

Komplementärmedizin
'Kompetenznetzwerk Komplementärmedizin in der Onkologie (KOKON)':
http://www.cam-cancer.org/About-the-Collaboration/Competence-Network-for-Complementary-Medicine-in-Oncology-KOKON

Das AZKIM Konsortium:
Das AZKIM ist ein überregionaler Zusammenschluss von Ärzten und Wissenschaftlern an den vier Universitätskliniken Baden-Württembergs Heidelberg, Freiburg, Tübingen und Ulm.
http://www.azkim.de

Das Land BW will einen Lehrstuhl für Naturheilkunde und integrative Medizin einrichten. Die Lehre soll am UKT stattfinden, die Forschung am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart. (StZ vom 17.10.18)

"Heilsam Surfen" Komplementärmedizin bei Krebs
http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelwissen/d-119150853.html

http://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/04/komplementaermedizin-krebs-forschung

Zentren für Naturheilkunde / Komplementärmedizin / Integrative Onkologie
Einige Adressen, die sich bei mir in den letzten Jahren angesammelt haben, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, nach Postleitzahlen sortiert, ohne Wertung.
Auf der Seite https://www.klinikbewertungen.de kann man nach Bewertungen suchen.

10117 Berlin
Charité, Hochschulambulanz für Naturheilkunde am Standort Berlin Mitte
http://www.hochschulambulanz-naturheilkunde.de
https://www.champ-info.de/integrative_medizin/

14109 Berlin
Charité, Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde
Prof. Dr. Andreas Michalsen
Immanuel Krankenhaus, Berlin-Wannsee
https://www.naturheilkunde.immanuel.de

18055 Rostock
Universität, Lehrstuhl für Naturheilkunde (mit Ambulanz)
Prof. Dr. Karin Kraft
https://www.naturheilkunde.med.uni-rostock.de

45276 Essen
Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin
Lehrstuhl für Naturheilkunde und Integrative Medizin
Prof. Dr. Gustav Dobos
http://www.uni-due.de/naturheilkunde
https://www.uni-due.de/naturheilkunde/36-0-Klinik.html

59594 Soest
Onkologische Beratungsstelle
https://www.kloster-paradiese.de/krebshilfe-e-v

60590 Frankfurt
Komplementäre Onkologie am Universitären Centrum für Tumorerkrankungen
https://www.uct-frankfurt.de

70376 Stuttgart
Robert-Bosch-Klinik, Naturheilkunde und integrative Medizin
https://www.rbk.de/standorte/robert-bosch-krankenhaus/abteilungen/naturheilkunde-und-integrative-medizin.html

70794 Filderstadt-Bonlanden
Zentrum für integrative Onkologie, Filderklinik
https://www.filderklinik.de/zentrum-fuer-integrative-onkologie.html

75223 Niefern-Öschelbronn
Centrum für Integrative Medizin, Schmerz- und Krebstherapie
https://www.klinik-oeschelbronn.de/

75378 Bad Liebenzell
Paracelsus-Krankenhaus Unterlengenhardt
https://www.paracelsus-krankenhaus.de
https://www.paracelsus-krankenhaus.de/integratives-therapiekonzept/

76887 Bad Bergzabern
BioMed-Klinik
Fachklinik für Hyperthermie, Onkologie und Immunologie
https://www.biomedklinik.de

80801 München
TU, Kompetenzzentrum für Komplementärmedizin und Naturheilkunde
Prof. Dr. Dieter Malchart
https://www.kokonat.med.tum.de

83098 Brannenburg
Veramed-Klinik am Wendelstein, Klinik für Onkologie
https://www.veramed.de/alternativmedizin-krebs/

87980 Bad Mergentheim
Hufeland Klinik für ganzheitliche immunbiologische Therapie
https://www.hufeland.com

CH 8091 Zürich
Universitätsspital, Institut für komplementäre und integrative Medizin
Prof. Dr. Claudia Witt
https://www.iki.usz.ch



The difference between complementary and alternative therapies

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Umwelteinflüsse und Risikofaktoren / Erblichkeit
« am: 27. Dezember 2008, 09:49:53 »
In diesem Forum gibt es derzeit vier verschiedene Diskussionen zum Thema Erblichkeit von Hirntumoren. Das verwirrt (zumindest mich). Vielleicht kann ein Moderator einmal alle diese Debatten an einer Stelle unterbringen... Bis das dann der Fall sein wird, hier die Links zu den verschiedenen Diskussionen:

Meningeom vererbt?

Erblichkeit von Hirntumoren?

Genetische Faktoren?

Glioblastom vererbbar?





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Ernährung / Carotin / Antioxidantien
« am: 02. Dezember 2008, 11:01:13 »
Die Rolle von Antioxidantien wird hier diskutiert: Brain tumor and role of β-carotene, α-tocopherol, superoxide dismutase and glutathione peroxidase
bzw. hier

Es wurden verschiedene Tumoren (Medulloblastom, GBM °IV, Oligodendrogliom) untersucht, das Ergebnis war (wenn ich es recht verstanden habe), dass die Antioxidantien-Konzentration umso niedriger lag (im Serum und in den Erythrozyten), je maligner der Tumor war. Der Artikel ist keine Kurzfassung, sondern vollständig zu lesen.

Die Autoren ziehen nicht den Schluss, dass die Zufuhr von z.B. Carotin einen präventiven Effekt hätte. Das wird noch nicht einmal angedeutet.

Ben Williams zitiert (auf S. 52) Arbeiten, bei denen Beta-Carotin gegen Glioblastom-Zellkulturen und Glioblastome in Ratten wirksam gewesen sei: lycopene (and beta-carotene) were found to substantially inhibit tumor growth in both experimental preparations, and in fact had a greater inhibitory effect than did a collection of retinoids commonly used clinically.

Karotin, Vitamin E


40
Info/Links / Meningeome bei Kindern und Jugendlichen
« am: 01. Dezember 2008, 17:27:11 »

Seiten: 1 2 [3]


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