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Themen - Neumond

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Hallo alle Miteinander,

ich möchte mich und meine aktuelle Situation gerne kurz Vorstellen und hoffe auf die vielen Fragen, die mir gerade im Kopf herum schwirren durch euch vielleicht die eine oder andere Antwort zu finden.

Ich bin 30 Jahre und weiblich. Vor knapp 4 Monaten fingen meine Beschwerden an. Zuerst war mir nur hin und wieder leicht schwindelig. Dieses Schwindelgefühl nahm dann zu so dass mir mittlerweile eigentlich rund um die Uhr schwindelig ist. Es ist sehr schwierig für mich den Schwindel zu beschreiben. Es dreht sich nichts in meiner Umgebung, es ist also wohl kein Drehschwindel. Vielmehr würde ich den Schwindel mit dem Gefühl leicht angetrunken zu sein vergleichen, wie wenn man etwas benebelt ist und auf Watte geht.

Nach einem Besuch beim Hausarzt, der nichts fingen konnte, wurde ich zum Ohrenarzt überwiesen. Der Ohrenarzt führte verschiedene Tests durch und stellte fest, dass ich Probleme bei einem der Gleichgewichtstest habe die auf ein Problem mit dem Gleichgewichtsorgan hindeuten. Konnte aber äußerlich keine Anzeichen dafür finden. D.h. keine Entzündung, Rötung, Schwellung etc.
Um sicher zu gehen wollte er ein Schädel-MRT machen um einen Tumor o.ä. im Bereich des Innenohres auszuschließen.

Ja nun und das Ergebnis hat mich dann total geschockt: Es gibt zwar keine Anormalitäten im Bereich des Innenohres, ABER: (bitte entschuldigt die teilweisen englischen Begriffe aber das MRT wurde im Ausland wo ich z.Zt. lebe gemacht und der Bericht ist daher auf Englisch. Ich habe versucht es so genau wie möglich zu übersetzten):

„Fokales (herdförmiges) subkortikales FLAIR/T 2 hyperintenses Signal im rechten Frontallappen „superiorly“ (mögliche Übersetzung: höher, übergeordnet??). Der Bereich misst 7 mm. Keine entsprechende T 1 Singnalabnormalität. Keine Anreicherung nach der Kontrastmittelgabe. Keine „restricted diffusion“ (mögliche Übersetzung: keine begrenzten/beschränkten Streuung/Ausbreitung??). Es handelt sich um eine einzelne Läsion.“

Differenzialdiagnose des MRT-Arztes: „Niedriggradiges Gliom, fokale (herdförmige) Demyelinisierung (z.B. MS) oder kortikale Dysplasie. Ein subakuter Infarkt ist weniger wahrscheinlich.“


Wie ihr euch vorstellen könnt war ich total geschockt und konnte erst mal keinen klaren Gedanken mehr fassen. Alles an was ich denken konnte war vor allem das niedriggradige Gliom aus der Differenzialdiagnose.

Ich musste dann 4 Tage bis zum Besprechungstermin mit dem Neurologen warten, die für mich wirklich die Hölle waren, da ich nervlich ziemlich am Ende war und unglaubliche Angst vor einem Tumor hatte.

Als der Neurologe den Befund des MRT-Arztes durchlas und sich im Anschluss die Bilder ansah kam er zu dem folgenden Ergebnis:

„Die Läsion im rechten Frontallappen ist nicht spezifisch, wahrscheinlich gutartig und wurde durch die MRT nur zufällig entdeckt.
Mein Eindruck ist, dass der MRT-Befund nichts mit den Beschwerden zu tun hat. Es gibt keinen klinischen Beweis von erhöhtem Hirndruck.“


Er verschrieb mir daraufhin das Migräne-Medikament Sandomigran. (Ich solle ausprobieren, ob der Schwindel und die Kopfschmerzen dadurch besser würden. Ich habe das Mittel bisher aufgrund der langen Liste an Nebenwirkungen jedoch noch nicht ausprobiert.)

Weitere Empfehlung des Neurologen:
„Kontroll-MRT in 6 Monaten um auszuschließen, dass die Signalverdichtung „wächst“.
Der Schwindel sowie die Kopfschmerzen haben mit hoher Wahrscheinlichkeit eine andere, vermutlich harmlose Ursache. Eine Abklärung durch einen Orthopäden bezüglich der HWS wird empfohlen.“


Des Weiteren empfahl er ein Kontroll-MRT in 6 Monaten um sicher zu gehen, dass die Signalverdichtung nicht zunimmt. Generell war er aber ziemlich entspannt, sah in der Signalverdichtung keinen Hinweis auf einen Tumor oder MS und konnte meine Beunruhigung überhaupt nicht teilen.

Ich weiß nicht ob es nun stressbedingt ist oder weil ich seither sehr viel Zeit vor dem Computer sitze und recherchiert habe über weitere Anzeichen eines Gehirntumors und es mir nun einbilde oder ob es tatsächlich mit der Signalverdichtung/vermeintlicher Tumor zusammen hängt aber ich habe bereits seit ca. 2 Wochen VOR der MRT-Untersuchung Kopfschmerzen vom Nacken her kommend die sich wie ein leichter Druck auf dem Hinterkopf anfühlen und habe etwa seit der MRT-Untersuchung immer wieder ein leicht kribbelndes Gefühl in der linken Gesichtshälfte, linker Unterarm + Handrücken sowie am linken Oberschenkel/Knie.

Ich weiß, ihr seid auch keine Ärzte aber ihr habt aufgrund eurer Erfahrungen weit mehr Ahnung von der Materie als ich, deswegen hätte ich gerne gewusst was ihr zu den folgenden Dingen meint:

- welche Aufgaben im Körper übernimmt der rechte Frontallappen? Ist er überhaupt für das Gleichgewichtszentrum zuständig, d.h. kann durch einen (eventuellen) Tumor im Frontallappen überhaupt Schwindel ausgelöst werden? Und kann das kribbelige Gefühl in meiner linken Gesichtshälfte sowie linkem Unterm/Handrücken sowie Oberschenkel/Knie überhaupt durch einen (eventuellen) Tumor im rechten Frontallappen ausgelöst werden?

- wieso können die Ärzte nicht zu 100 % sagen ob es sich bei der Signalverdichtung in meinem rechten Frontallappen um einen Gehirntumor handelt oder nicht? Wenn ich mir die meisten Krankheitsgeschichten hier im Forum durchlese wurde eigentlich immer sofort nach der MRT der Tumor diagnostiziert und weitere Maßnahmen eingeleitet?

- ist ein Ödemsaum zwangsläufig um einen Tumor vorhanden oder nur eines von mehreren Beurteilungskriterien? (War u.a. eine Aussage des Neurologen, warum er die Signalverdichtung nicht für einen Tumor hält)
-   wieso kommt der MRT-Arzt auf solch drastische Differenzialdiagnosen wenn der Neurologe hierfür im Moment überhaupt keine Anzeichen sieht?

- Und warum zeigt sich die Signalverdichtung nur in der T 2 gewichteten MRT-Aufnahme (hier hyperintens d.h. heller) und ist aber in der T 1 Gewichtung gar nicht zu erkennen? Ich dachte eigentlich (nach meinen Recherchen), das Tumorgewebe in der T 1 Gewichtung eigentlich als hypointenser , d.h. dunklerer Bereich dargestellt werden würde?

Ich wäre euch sehr, sehr dankbar wenn ihr zu den Fragen, die mir aktuell im Kopf herum gehen, eure Erfahrungen äußern könntet!

Ich bin mir einfach nicht sicher, ob ich die nächsten Monate bis zur Kontroll-MRT nicht wahnsinnig werde!

Außerdem habe ich mir Überlegt ob es eine Möglichkeit gibt meinen Befund + Bilder an einen Neurologen/Neurochirurgen in Deutschland zu schicken um eine Zweitmeinung einzuholen, da das hier im Ausland nicht möglich ist. Habt ihr hier Erfahrungen bzw. Anlaufstellen?

Vielen Dank!


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