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Diskussionen und Anfragen / Muss man sich für seinen Hirntumor schämen??
« am: 14. September 2012, 10:39:56 »
Hallo, auch ich melde mich seit langer Zeit mal wieder. Ich bin jetzt ein Jahr nach OP, immer noch tumorfrei. Ich bin darüber natürlich mehr als froh, da ich weiss, dass es sich jederzeit wieder ändern kann. Mich bewegt aber im Augenblick etwas sehr, und zwar meint mein jetzt fast 19jähriger Sohn, dass ich zuviel über meine Krankheit rede. Also er ist davon genervt, dass ich frei von der Leber darüber reden kann. Er sagte zu mir, ob ich nicht merken würde, dass die Leute das nicht hören wollen und das es ihnen peinlich ist. Ich muss dazu sagen, wenn mir die Leute schon mal ihr Leid klagen, dass sie die dritte Blasenentzündung in diesem Jahr hatten, dann sage ich auch schon mal, wir können ja tauschen. Dann wiederum fühlen sich die Leute vor den Kopf gestoßen. Aber ich kann mir diese kleinen Wehwechen manchmal echt auch nicht immer anhören und dazu schweigen. Mein Sohn meint natürlich, ich merkte nicht, dass die anderen das nicht hören wollten. Aber warum soll ich schweigen. Wie gesagt ich würde sofort tauschen. Ich merke das natürlich schon, dass es bei den anderen nicht immer gut ankommt. Aber muss ich mich dafür schämen, dass ich einen HT hatte, und darf oder sollte ich nicht darüber reden? Mein Mann sagt, wenn es dir gut tut, dann rede darüber, aber mein Sohn kann und will nichts mehr darüber hören. Natürlich denke ich auch darüber nach, ob es eine Art von Verdrängung ist. Aber nach seinem Ausspruch war ich doch etwas irritiert und traurig. Vielleicht sollte ich mich in Zukunft auch etwas mehr zurückhalten und die Leute damit nicht überfordern. Krebs ist nach wie vor ein unbeliebtes Thema, aber leider Realität. Jedenfalls bin ich jetzt etwas vorsichtiger geworden und spreche nicht mehr so leicht darüber.
Lebt euer Leben so gut wie es geht und bleibt stark,
bis bald
Silvia
Lebt euer Leben so gut wie es geht und bleibt stark,
bis bald
Silvia