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Themen - Steppenwolf

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Astrozytom / Anaplastisches Astrozytom (Grad 3), zu 90% entfernt
« am: 06. Januar 2011, 01:42:57 »
Servus Leute!

Falls das Thema in einen entsprechenden Thread gehört, dann bitte ich die Moderatoren um Verzeihung.

Bei mir wurde per MRT am 20.12.2010 eine Raumforderung im Kopf festgestellt. Symptome waren Kopfschmerzen über Monate, Sichtbildveränderungen, Schmerzen in der HWS und (rückblickend festgestellt) Lethargie. Da das Ding am Sprachzentrum sitzt wurde eine Wach-OP in Münster gemacht. Durch Sprachstörungen und Motorikstörungen wurde die OP irgendwann abgebrochen und 10 % verblieben im Gehirn. Leider handelt es sich um ein anaplastisches Astrozytom.

Wie die Weiterbehandlung aussehen wird, weiß ich momentan nicht. Morgen findet eine Tumorkonferenz statt, die mir eine Empfehlung aussprechen wird. Bisher weiß ich, dass nur eine Chemotherapie geplant ist, keine Bestrahlung. Was haltet ihr davon?

Nach der OP wurde ein zweites MRT-Bild gemacht, was mir erst gestern gezeigt wurde. Dort haben sie noch eine zusätzliche Raumforderung entdeckt. Ich war zu geschockt und hatte noch ganz andere Fragen, weshalb ich das Ding gar nicht weiter mit dem Arzt besprochen habe. Nun stellen sich mir jede Menge Fragen und eure Meinung würde mich interessieren:

1. Weshalb trat diese Raumforderung nicht schon auf dem 1. MRT-Bild (ca. 1 Woche vorher geschossen) auf? Schnelles Wachstum, Messfehler, ...?

2. Wie kann man die Chemotherapie an das Ding anpassen, wenn man gar nicht wirklich weiß, welcher Typ bzw. WAS es ist? In diesem Zusammenhang lese ich oft von "Biopsie" - wie sieht die ungefähr aus?

Und jetzt noch etwas ganz anderes: Ich bin 29 Jahre. Nach der Uni war ich ein halbes Jahr arbeitslos (ALG2) und hatte dann ein ganz stressigen Jobeinstieg. Allgemein bin ich ein sorgenvoller Typ. Meiner Meinung nach hat das für den Krankheitsverlauf entscheidende Wirkung gehabt, aber vielleicht irre ich mich auch. Na, jedenfalls hatte ich ein paar Tage nach der OP eine Art Wiederauferstehung. Ich habe richtig Lust auf das Leben bekommen, was vorher trotz günstiger Umstände (wunderbare Freundin, angestellt in einem tollen, wenn auch stressigen Job) überhaupt nicht mehr so war. Wir sind ewig zusammen und wollten eigentlich zusammen alt werden. Und jetzt stellt sich die Frage: Ist es für einen sterbenskranken Menschen moralisch vertretbar, noch Kinder in die Welt zu setzen in vollem Bewusstsein, die Familie mittelfristig alleine lassen zu müssen?

Danke, schöne Grüße und viel Glück euch allen,

Steppenwolf

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