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Themen - Henner1

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Guten Abend zusammen !

Möchte nun einmal die Gelegenheit nutzen, allen denen eine AN-OP noch bevorsteht über meine positiven Erfahrungen während meiner AN-OP (davor und danach) zu berichten und Mut zu machen.

Bei mir wurde nach zwei kurz aufeinander folgenden Hörstürzen (Oktober 2004 und März 2005) dank meines sehr umsichtigen HNO-Arztes ein AN diagnostiziert (hat nicht lang herumexperimentiert sondern zielgerichtet eine BERA und anschließene MRT veranlasst). Bei der MRT wurde ein 12*15 mm intra- und extrameatales AN festgestellt. Die Empfehlung meines behandelnden HNO-Arztes war, aufgrund der Zahl der Hörstürze und der bereits eingetretenen Hörminderungen, eine OP in Städtischen Klinikum Dortmund Nord zu veranlassen. Nach Einholen einer Zweitmeinung durch einen HNO-Arzt im weiteren Bekanntenkreis wurde mir Dortmund uneingeschränkt als gute OP-Adresse empfohlen.

Im April 2005 habe ich daher die dortigen Sprechstunden in der HNO- und neurochirurgischen Ambulanz (mit entsprechenden Untersuchungen) aufgesucht und mit den leitenden Ärzten, Herrn Prof. Th. Deitmer (Leiter HNO) und Herrn PD. Dr. Schultheiss (Leiter Neurochirurgie) Kontakt aufnehmen können. Bei beiden Ärzten fühlte ich mich sofort kompetent und umfassend über die Chancen und Risiken der OP informiert. Wichtig war auch der klare Hinweis, dass für einen Hörerhalt in meiner Situation (audiometrisch noch ausreichendes Hörvermögen aber sehr schlechte Reizweiterleitung bei erneuter BERA) nur eine Chance von 40-50% besteht. Aufgrund der intensiven und auch menschlich guten Gespräche mit beiden behandelden Ärzten habe ich mich dann für eine OP in Dortmund entschieden.

Am 8. Juni 2005 war es dann soweit. Ich bin aufgrund der Gespräche mit großer Ruhe in die OP gegangen. Diese ist nach 6 stündiger Dauer gut verlaufen (Extirpation=Totalentnahme des AN). Nach 14 stündigen Aufenthalt auf der Intensivstation konnte ich bereits am anderen Morgen wieder auf die Normalstation verlegt werden. Mit Schwindel hatte ich von Anfang an keine Probleme, da dass AN den Gleichgewichtsnerven bereits völlig lädiert und meine gesunde (rechte) Seite alles bereits übernommen hatte. Mein Restgehör konnte leider nicht erhalten werden, ich hatte mich jedoch auf diese Tatsache innerlich eingestellt. Der Gesichtsnerv war bei der OP völlig unversehrt geblieben, so dass keine Probleme mit einer Gesichtslähmung nach der OP auftraten. Dies war für mich das schönste nach dem Aufwachen aus der Narkose. Auch die Wundheilung verlief problemlos, so dass ich 10 Tage nach der OP das Krankenhaus wieder verlassen konnte.

Nach einer anschließenden 4-wöchigen Rekonvaleszenz habe ich wieder meine normale Berufstätigkeit aufnehmen können. Das einzige was mich zur Zeit ab und zu noch plagt, sind leichte bis mäßige Schmerzen die von meiner OP-Narbe ausgehen (Probleme beim Husten und Nießen). Ich stehe jetzt kurz vor meiner ersten jährlichen Kontrolluntersuchung und werde dies ansprechen müssen.

Alles in allem war und bin ich mit meiner Behandlung und OP sehr gut zu frieden. Den Hörverlust auf der linken Seite habe ich zwischenzeitlich mit einer CROS-Hörgeräteversorgung, mit der in inzwischen sehr gut klar komme, gut kompensieren können.

Zwischenzeitlich (15.05.2006) hat mein erster Jahresnachsorgetermin (MRT) stattgefunden. Mit positivem Befund (kein Tumor mehr zu sehen; kein Rezidiv). Die weiteren Aussichten sind nach Aussagen des Radiologen und meines behandelnden HNO-Arztes sehr gut. Auch die Narbenschmerzen und zeitweiligen Kopfschmerzen klingen so langsam ab.

Allen denen eine AN-OP noch bevorsteht, möchte ich sagen, dass sie sich vor diesem Eingriff totzt der Schwere nicht zu fürchten brauchen. Ich bin froh, ohne viel Federlesen, die OP veranlasst zu haben.

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