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Themen - Popeye76

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Hallo zusammen!

Ich bin Popeye76, bin 40 Jahre alt, und mein Vater hat erst vor wenigen Tagen die Diagnose Glioblastom bekommen. Der Tumor wurde vor genau einer Woche erfolgreich entfernt, aber die Diagnose hat der ganzen Familie den Boden unter den Füßen weggerissen. Glücklicherweise ist bei uns keiner allein. Das engste Familiengefüge besteht aus meinen Eltern, mir, meine Frau, meinem Bruder und dessen Freundin, und der beste Freund der Familie ist auch immer da, wenn man ihn braucht. Der Zusammenhalt ist sehr groß und herzlich, was nicht nur meinem Vater, sondern auch der ganzen Familie hilft.

Da meine Mutter dieses Jahr 80 wird - mein Vater ist 78 -, bin ich nun wieder in der elterlichen Wohnung eingezogen und werde die Pflege meines Vaters übernehmen. Meine Frau steht voll hinter mir und hat schon begonnen, den ganzen Papierkram zu übernehmen, wofür ich sehr dankbar bin. Wir haben schon viel über das gesprochen, was jetzt auf uns zukommen mag, sind aber zuversichtlich, dass wir es irgendwie meistern können. Ich selbst habe jetzt alles zurückgestellt: die berufliche Selbständigkeit und das Fernstudium, das ich erst im letzten Jahr angefangen habe. Aber die Familie ist mir einfach wichtiger.

Der Gesundheitszustand meines Vaters ist der Situation entsprechend recht gut: Er ist zwar ein bisschen schwach auf den Beinen, steigt aber im Krankenhaus mit dem Physiotherapeuten regelmäßig ein paar Treppen, kann relativ gut laufen, der Appetit schwankt immer ein bisschen, und an Gesprächen kann er ganz normal teilnehmen. Selbstverständlich ist er oft müde, und ein paar Wesensveränderungen habe ich schon feststellen können, auch wenn diese (noch) recht minimal ausfallen.

Heute wird noch entschieden, wie die weiteren Behandlungen aussehen werden. Bestrahlungen wird es auf jeden Fall geben, Chemo voraussichtlich nicht, da diese "nur" bis zu einem Alter von 75 Jahren angesetzt werden. Die Ärztin meinte zwar, dass es letztlich eine Einzelfallentscheidung ist und vom allgemeinen Zustand des Patienten abhängt. Grundsätzlich ist mein Vater zwar fit und hat einen Blutdruck wie ein 20-Jähriger, aber ich gehe wegen seines Alters eher nicht davon aus, dass eine Chemo empfohlen wird.

Morgen wird er definitiv entlassen, und wir bereiten jetzt alles auf seine Rückkehr vor und räumen die Wohnung entsprechend um. Ich bereite mich auf schwierige Zeiten vor, kann aber zumindest auf großen Rückhalt aus der Familie bauen.

Ich würde mich freuen, mich hier mit anderen Angehörigen und Betroffenen auszutauschen, sich gegenseitig Mut zu machen und gut zuzusprechen.

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