HirnTumor Diskussionsforum

Hirntumorarten => Hämangioblastom => Diskussionen und Anfragen => Thema gestartet von: shonaya am 30. September 2010, 10:49:08

Titel: Koordinationsstörungen ?
Beitrag von: shonaya am 30. September 2010, 10:49:08
Hallo.
Meine Mutter wurde im Mai ein Hämangioblastom zwischen kl. und gr. Hirn entfernt gott sei dank gutartig. Es konnte auch alles vollständig entfernt werden.

Sie hatte viele Problme nach der OP, zbs konnte sie nichts mehr essen ohne zu erbrechen oder trinken, wofür uns aber niemand eine erklärung geben konnte - aber dies verschwand vor ca.  5 wochen wie von Geisterhand. Auch ihr geschmacksinn ist verschwunden und riechen tut sie nur sehr selten etwas, aber es wurde jetzt eine schwellung im stirn/Nasen/Kinn bereicht festgestellt die jetzt auch behandelt wird und vielleicht dadurch zustande kommt.
Das weiter Problem ist das sie starke koordinations und bewegungs probleme hat, aber nur auf der Rechten seite ( auf der Rechten seite lag auch der Tumor ), ich weiss nicht wie ich das richtig beschreiben soll, im sitzen kann sie ihr Rechtes bein super bewegen nur wenn es ans laufen geht funktioniert es nur sehr schwer und sie schwank eben auch sehr durch die gegend. Auch sachen kann sie mit der Rechten Hand nicht gut Kreifen und festhalten, man sieht auch das es eine richtige anstrenung für sie ist wenn sie die Hand benutzt.

Sie deprimiert das Thema sehr, weil sie kaum noch etwas machen kann. Hat jemand ähnliche erfahrungen? wird das je besser werden? vielleicht sind wir einfach zu ungedultigt und erwarten ein zu großes wunder wobei wir ja schon soviele hatten.
Hat jemand ähnliche erfahrungen gemacht und möchte man berichten von seiner Nach-Op Zeit?

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Titel: Re:Koordinations störungen ?
Beitrag von: Jens B am 30. September 2010, 11:18:17
Hallo shonaya.

Erst einmal Glückwunsch, dass alles entfernt werden konnte!
Denn ich weiß aus der Literatur, dass  bei einer vollständiger Tumorentfernung die Prognose im allgemeinen günstig ist!
Ich leide zwar an einem Meningeom (HT), weil du aber nach ähnlichen Problemen fragst …
Auch ich habe Koordinationsstörungen. Diese waren sehr hartnäckig und es brauchte viel Anstrengung, Übung durch den Physiotherapeuten und starken Willen!
Es hat sich mit der Zeit sehr gebessert, es sind allerdings noch kleine, diverse Mankos da.
Die erste Zeit Nach der OP hatte ich auch gewisse "Geschmacksverwirrungen" & eine deutliche Riechminderung! Aber auch das trainierte man! Ich hätte nie geglaubt, dass man so etwas auch trainieren kann!
Also ich denke mal ganz stark, dass sich das alles bei deiner Mutter nach und nach geben bzw. bessern wird! Natürlich müsst ihr viel, viel Geduld aufbringen! Außerdem müsst ihr euch unbedingt um "professionelle Hilfe" (Physiotherapeuten) bemühen, wenn nicht schon geschehen.
Mich würde noch interessieren, was denn die Ärzte dazu sagen?

Alles Gute, gute Besserung für deine Mutsch und viel Erfolg!

LG Jens B
Titel: Re:Koordinations störungen ?
Beitrag von: SabineW. am 02. Oktober 2010, 18:53:29
Hallo shonaya, hallo Jens,

schön, dass Deine Mutter die Operation gut überstanden hat und dass der Tumor gutartig war.

Nach jeder Operation kommt es zur Schwellung des Hirngewebes. Bedauerlicherweise bei Deiner Mutter mit erheblichen Symptomen. Wenn die Schwellung die Ursache dieser Beschwerden sind, werden sie auch wieder verschwinden, sobald die Schwellung abgeklungen ist. Und wie Jens geschrieben hat, braucht Ihr Geduld und Ausdauer. Versucht, mit Physiotherapie und Ergotherapie den Heilungsprozess zu unterstützen.

Wenn nach einer schweren OP einfache Dinge nicht mehr klappen wollen, ist die Enttäuschung groß. Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Nach meiner Operation im Oktober 2008 hatte ich auch eine starke Schwellung (Liquorkissen). Ich hatte Kopfschmerzen, starken Schwindel und Übelkeit. Dieser Zustand dauerte ganze 6 Monate. Ich dachte, es wird NIE besser. Nach fast 2 Jahren komme ich langsam auf die Beine. Schwindelig ist mir immer noch, aber es geht einigermaßen.

Mit dem Schmecken und Riechen hatte ich keine Probleme, nur mit dem Schlucken. Das hat ein gutes Jahr gedauert, bis es so war wie vor der OP.

Das Taubheitsgefühl in der rechten Hand hat sich leider bis heute kaum gebessert. Die Feinmotorik klappt auch noch nicht. Ich habe jedoch gelernt, viele Dinge (nicht alle) mit der linken Hand zu erledigen.

Shonaya, ich habe Deine anderen Einträge seit Mai auch gelesen. Ist es nun sicher, dass es ein Hämangioblastom war?

Wurde beim Kontroll-CT bzw. MRT nur das OP-Gebiet oder der gesamte Schädel nochmal angesehen?

Fragt doch noch mal bei Euren Ärzten (Neurochirurg, Neurologe oder Hausarzt) nach. Sie werden Euch sicher Auskunft geben.

Ich wünsche Euch alles Gute und lasst den Kopf nicht hängen. Der Körper, der Kopf, und die Psyche brauchen Zeit, um sich zu erholen.

LG

Sabine