HirnTumor Diskussionsforum

Hirntumorarten => Meningeom / Meningiom => Vor der OP => Thema gestartet von: Dennis86 am 16. November 2008, 19:33:52

Titel: Angst und Unsicherheit vor der Operation
Beitrag von: Dennis86 am 16. November 2008, 19:33:52
Hallo!
Meine Mutter ist 55 Jahre alt und vor 5 Jahren wurde bei Ihr ein Keilbeinmeningeom entdeckt. Es wurde gefunden, da meine Mutter oft Kopfschmerzen hatte und sich daraufhin untersuchen lies.
Die Ärzte der Duisburg-Wedau Klinik haben sofort zu einer OP geraten, da dieses Meningeom klein war. Meine Mutter hat sich auch Angst gegen die OP entschieden, da gesagt wurde das dieses Meningeom NOCH nix schlimmes anrichten kann.
Daraufhin ist meine Mutter jedes Jahr zum MRT gegangen und in den letzten 5 Jahren ist das Meningeom 1 cm gewachsen. Es hat jetzt eine Größe von 2,6x2x1,5 cm.
Jetzt ist die Aussage der Ärzte das eine OP immer notwendiger wird, da das Meningeom nur noch 7mm von verschiedenen Nerven (z.B. Sehnerv) entfernt ist. Meine Mutter hat verständlicher weise sehr große Angst vor so einer "großen" OP. Vor allem, weil niemand von uns mit solchen OPs Erfahrungen hat.
Ich bin der Meinung das die OP gemacht werden soll, bevor das Teil richtig Schaden anrichtet, jedoch bin ich mir wegen den Folgen auch unsicher. Weil ich bin der Meinung das solche OPs am Kopf recht riskant sind. Ich habe wie gesagt nicht viel Ahnung davon und bin im Endeffekt hin und her gerissen.
Ich glaube meiner Mutter würde eine Unterhaltung mit erfahrenden Patienten helfen, oder wenigstens ein paar Meinungen hören.
Kann es sein das so ein Teil aufhört zu wachsen?
Was sagt jemand zu der Situation der ein bisschen mehr Ahnung hat?
Was ratet ihr mir/uns?
Es würde mich sehr beruhigen wenn irgendjemand etwas dazu sagen könnte.

In dem Sinne bedanke ich mich schonmal und wünsche allen mit dem selben Schicksal viel Kraft und Erfolg bei der Heilung.
Titel: Re: Angst und Unsicherheit vor der Operation
Beitrag von: fips2 am 16. November 2008, 20:21:57
Hallo dennis
Ich hab dir einen PN geschickt.
Klar habt ihr Fragen und seid unsicher.Das sind alle die vor diese Diagnose gestellt werden.So lange noch keinen Ummmauerungen,also Adern oder Nerven vom Tumor umwachsen sind,ist die Chance recht groß den Tumor ganz zu entfernen.Nur zu lange sollte man nicht warten,sonst wird die OP immer schwieriger.Zumal du von einem Wachstumsschub schreibst.

Mein Angebot in der PN steht. Keine Bange,wir beissen nicht und waren auch für jede Info dankbar.
Gruß an deine Mutti.
Das wird schon.
Fips2
Titel: Re: Angst und Unsicherheit vor der Operation
Beitrag von: Jens B am 16. November 2008, 21:22:36
Guten  Abend Dennis 86!

Als erstes möchte ich sagen, dass es mir leid tut, dass Du unter solchen Umständen schreibst. Aber es ist der absolut richtige Weg, hier Rat, Tipps, Beistand und Infos zu holen! Ich selbst hatte bzw. habe ein Meningeom (Tentorium - Meningeom). Du kannst wohl mehr in meinem Profil ersehen, oder schaust unter meiner Homepage: www.jens-bade.de für mehr Infos über mein "Dilemma"! Meiner Meinung nach, birgt zwar jede OP - ganz besonders am Kopf ( ! ) -  ein gewisses Risiko! Aber ich möchte Dir sagen, dass: "um so eher, je besser" gut und enorm wichtig ist! Jedenfalls, wenn von einem Wachstumsschub ausgegangen wird, bisher noch nicht "wichtige" Nervenstrukturen (Sehnerv usw.) betroffen sind. Später wird mit aller Wahrscheinlichkeit mehr betroffen sein! Wie Fips2 schon sagte: "...sonst wird die OP immer schwieriger." ! Ich will Dich keineswegs beunruhigen und Du solltest nichts überstürzen und hier weitere Meinungen einholen!!!
Ich will Dir kurz über meine Krankheit berichten. Denn es soll Dir aufzeigen, dass ich froh gewesen wäre, wenn man es bei mir eher erkannt und gezielt behandelt hätte ... !!! Ich hatte / hab' einen (gutartigen) Gehirntumor Tentoriummeningeom, WHO Klasse / Grad 1. Leider nur teilweise Entfernung, durch zwei OP's, am 16.01.2003 und bereits im selben Jahr, ( ! ) am 01.07.2003.  Anschließender Bestrahlung (Stereotaktisch fraktionierte Strahlentherapie). Leider auch dadurch keine vollständige Entfernung. Aber man erzielte einen Teilerfolg, man konnte das weitere Wachstum bis jetzt stoppen! Das nächste MRT wird am jetzt im neuen Jahr, am 06.01.2009 stattfinden.
Durch meinen Krankheitsfall - der sicherlich völlig extrem war - möcht' ich Dich, wie bereits gesagt, keinesfalls verängstigen und beunruhigen. Dadurch möchte ich Dir nur eine negative Seite zeigen. Wenn man zu lange zögert / wartet und damit vielleicht ( ! ) "extremere Gegebenheiten" verursacht!
In meinem Fall: Ich hätte mir sehr gewünscht, viel eher zu reagieren, (selbst) handeln zu können!!!
Du, oder Deine Mutter könnt' Euch liebendgern und jederzeit ( !!! ) an mich, oder an das Forum hier wenden!

Aber verstehe meinen Beitrag bitte nicht als "Pankimache"!

Würde mich freuen, wieder von Dir zu hören. Alles Gute für Dich und natürlich, insbesondere für Deine Mutter!
Liebe Grüße
Jens B
Titel: Re: Angst und Unsicherheit vor der Operation
Beitrag von: Bluebird am 16. November 2008, 21:43:52
Hallo Dennis,

ich habe während der Hirntumortagung in Essen eine Frau kennengelernt, die in Duisburg-Wedau operiert wurde. Ihr Meningeom hatte eine ähnliche Lage wie das Deiner Mutter, war aber schon wesentlich größer und hatte den Sehnerv nach vorn gedrückt (so laienhaft waren unsere Gesprächsformulierungen). Sie hat die OP sehr gut überstanden (ist allerdings jünger als Deine Mutter) und war von Wedau ganz begeistert.
Leider konnte das Meningeom zu diesem späten Zeitpunkt wegen des Kontakts zum Sehnerv nicht komplett entfernt werden, weshalb Gama Knife Bestrahlung durchgeführt wurde. Der Tumor ist nach der Bestrahlung nicht gewachsen.

Dies zeigt eigentlich, dass man bei einer Nähe zum Sehnerv nicht zu lange warten sollte, weil die Chancen, den Tumor komplett zu entfernen, mit jedem Tag schwinden. Je größer der Tumor ist, desto stärker ist er durchblutet, was ein weiteres Risiko darstellt.
Die Neurochirugie Duisburg hat einen sehr guten Ruf; Alfried-Krupp-Krankenhaus Essen oder Uni-Klinik Essen wären Anlaufstellen für eine weitere Meinung.


Gruß
Bluebird
Titel: Re: Angst und Unsicherheit vor der Operation
Beitrag von: Ratzebär am 17. November 2008, 15:26:28
Hallo Dennis,
ich habe noch 4Tage bis zur OP. Mein Meningeom Sitzt vorm Sehnerv und beeinträchtigt mein Sprachzentrum. Ist im April diesen Jahres durch Zufall entdeckt worden. Bin mit Verdacht auf Schlaganfall ins Kh. gekommen. Am 3.5.08 nach einer MRT- Aufnahme bekam ich die Diagnose Meningeom.
Grösse lag knapp bei 1,8cm. Im August 2MRT -Aufnahme, jetzt häng ich an 2cm, d.h. auch mein Teil wächst.
Ich habe noch keine Angst! Es gibt hier im Forum Mitglieder die es weitaus schlimmer getroffen hat. Meine Zeit ist noch nicht gekommen.
Sammle so viele Infos wie Du brauchst, mir hat es geholfen Entscheidungen zutreffen.
Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles Gute.