HirnTumor Diskussionsforum

Untersuchungsverfahren zur Diagnostik => Biopsie => Thema gestartet von: claudia66 am 25. November 2007, 00:53:52

Titel: Wie sicher ist die Aussage einer Biopsie?
Beitrag von: claudia66 am 25. November 2007, 00:53:52
Hallo zusammen
Ich verfolge seit einiger zeit eure beiträge und hätte da mal eine frage:
wie sicher ist das ergebnis einer biopsie? ich weiß, es hört sich doof, am besten schildere ich den sachverhalt.

Meine freundin hatte die diagnose glio IV im febraur dieses jahres bekommen und ich hatte mich schon mal mit dem schlimmsten "angefreundet". Leider ist der tumor inoperabel, sie hat 30 tage bestrahlung und gleichzeitig chemo bekommen. Nun, jetzt ist sie mittlerweile beim 10.zyklus temodal, welches sie ziemlich gut verträgt.
Es geht ihr eigentlich gut, ausser dass sie sich alles aufschreiben muß, sonst kann sie sich an nix erinnern. Bewchwerde wie kopfschmerzen hat si nicht, sie nennt es nur "matschkopf".
Die letzte MRT hat ein "gutes" ergebnis gezeigt, der neurologe meinte, der tumor wäre etwas kompakter geworden, weiter so, und sie soll weiter temodal nehmen, 7 tage und 7 tage pause.

So und jetzt meine frage: kann es sein, daß beim glioIV der zustand so gut ist, wie der neurologe meint, oder erzählt er uns ein märchen? ich habe auch schon überlegt, vielleicht ist es gar kein glioblastom, oder vielleicht die schlimme zeit kommt erst.

Was meint ihr, kann man sich bei der diagnose mittels biopsie auch mal täuschen? es wäre schön, obwohl ich ganz genau weiß, was eine solche diagnose bedeutet.

Würde mich auf euer feedback freuen..
wünsche euch allen kraft,licht und einen angenehmen sonntag.
claudi

Titel: Re:wie sicher ist die aussage einer biopsie?
Beitrag von: Christa am 25. November 2007, 09:31:48


So und jetzt meine frage: kann es sein, daß beim glioIV der zustand so gut ist, wie der neurologe meint, oder erzählt er uns ein märchen? ich habe auch schon überlegt, vielleicht ist es gar kein glioblastom, oder vielleicht die schlimme zeit kommt erst.



Liebe Claudi,
vom Februar 07 bis heute in einem guten Zustand ist schön, aber so besonders ist es nicht, wie dir die Krankengeschichten hier zeigen (meine inklusive).
Ich glaube, die Hoffnung, dass die Diagnose falsch ist, haben irgendwann 100 % der Betroffenen und 100 % der Angehörigen, und bei 100 % zeigt sich dann, dass die Diagnose richtig ist.

Es ist extrem selten, dass eine falsche Diagnose gestellt wird. Dazu sind die Untersuchungsverfahren zu ausgereift.
Ich weiß nicht, wie es bei anderen ist, aber bei mir wurde die Diagnose durch mehrere unterschiedliche Verfahren abgesichert.

Genießt, so gut es geht, die Zeit, in der es deiner Freundin gut geht. Ich wünsche Euch, dass es eine laaaaange Zeit ist.
Titel: Re:Wie sicher ist die Aussage einer Biopsie?
Beitrag von: claudia66 am 25. November 2007, 12:18:06
Hallo Christa

vielen lieben dank für deine antwort. Ja, ich weiß, man hofft, daß es eben nicht so ist, aber ich gehöre zu den menschen, die die augen vor einer tatsache nicht schliessen, sondern sich damit auseinander setzen (leider, oder zum glück..)

Du sagst, vom feb 07 bis jetzt im guten zustand sei schön aber nichts "besonderes".Ich habe mir wahrscheinlich vorgestellt, daß ihr zustand sich in kürze verschlechtert, denn der tumor bei meiner freundin ist nicht operabel ..wie erwähnt. Und nach dem lesen ein paar schicksalschläge hier in diesem forum, habe mir gedacht, ich erkundige mich jetzt schon wegen vorsorgemaßnahmen, wie besuch einer palliativstation und hospiz, denn die eltern werden sie nicht pflegen wollen/können und schliessen die augen, vor dem was eintreffen wird, früher oder später.

Bin sehr froh, daß es ihr noch gut geht, aber die zeit zu geniessen ist auch schwierig. Es wurde ihr nicht gesagt, was diese diagnose bedeutet und sie ist der meinung, daß eine heilungschance besteht..und ich fühle mich nicht in der lage, ihr zu erklären, daß dieser tumor NUR im schach gehalten werden kann. Manchmal denke ich, mir geht es schlechter, weil ich mehr weiß..es zerreißt innerlich...

Christa, ich wünschte, sie hätte nur einen bruchteil deiner einstellung...ich bewundere dich wirklich! und zum schal sage ich dir auch etwas: also, ich würde so ein selbst gestricktes ding tragen, wahrscheinlich weil meine mutter mir nie etwas gestrickt hatte ;)

Ich wünsche dir alles gute für deine OP!

herzliche grüße
Claudi


Titel: Re:Wie sicher ist die Aussage einer Biopsie?
Beitrag von: Christa am 25. November 2007, 13:04:42
habe mir gedacht, ich erkundige mich jetzt schon wegen vorsorgemaßnahmen, wie besuch einer palliativstation und hospiz, denn die eltern werden sie nicht pflegen wollen/können und schliessen die augen, vor dem was eintreffen wird, früher oder später.


Liebe Claudi,

zunächst lieben Dank für deine Worte und die guten Wünsche.

Ich finde es eine gute Idee, sich frühzeitig zu kümmern. Ich habe durch das Hospiz unglaublich viel Hilfe erfahren und dadurch eine viel größere Sicherheit beim Blick in die Zukunft gewonnen, und meinem sohn geht es ebenso, und er wird dann, wenn es so weit ist, derjenige sein , der sich kümmern wird und muss.

Du wirst auch eine Menge Hilfen und Tipps bekommen über den Umgang mit der Kranken und den Angehörigen.
Einfach mal anrufen und dein Anliegen schildern. Dort sind nur nette Menschen, und du wirst  dich nach solch einem Anrif erleichtert fühlen, weil du nicht mehr allein bist.