HirnTumor Diskussionsforum

Hirntumorarten => Glioblastom / Gliosarkom => Thema gestartet von: agnes am 07. Februar 2006, 15:52:46

Titel: Glioblastom
Beitrag von: agnes am 07. Februar 2006, 15:52:46
Hallo an alle!
Könnt ihr mir bitte sagen, ob es üblich ist,  beim Glio IV (Operation im Oktober, Bestrahlung und Chemo v. 28.11.05-12.1.06, derzeit noch Pause, hohe Dosis Temodal wahrscheinlich ab nächster Woche) mit dem MR bis 3 Monate nach Ende der Bestrahlung zu warten??? Das ist doch schon ziemlich lange, die Ungewißheit macht mich fast wahnsinnig....
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: bine1990 am 07. Februar 2006, 17:54:36
Hallo Hilde,

der Zeitraum ist schon normal. Da es bei der Bestrahlung zu starken "Reizungen" kommt, wäre ein MRT nicht sinnvoll, da man dort nichts genaues erkennen kann. Deshalb die Zeit, um dem "Oberstübchen" Zeit zu geben sich wieder zu beruhigen. Aber ich verstehe dich, ist eine harte Zeit, aber es wird nicht die letzte Phase des Wartens sein, sorry, wenn ich das so sagen muss. Immer vor den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen ist man angespannt was kommt und hofft immer nur das Beste...! Tschau wünsch dir viel Kraft und Ruhe!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 10. Februar 2006, 16:01:05
Hallo an alle!
Ich muss euch jetzt berichten, was bei uns los ist. Wir waren gestern bei einer Besprechung im KH über das weitere Vorgehen mit dem Temodal (5 Tage nehmen, 23 Tage frei über 6 Monate). Dabei hat uns der Arzt gesagt, dass das Tumorgewebe meines Mannes dahingehend untersucht wurde,  ob das Temodal anspricht oder nicht, man liest ja immer wieder dass das Ungetüm einfach weiterwächst als wenn nichts wäre. Im Fall meines Mannes ist das Gott sei Dank anders, der Tumor reagiert auf Temodal. Der Arzt sagte, dass deswegen die Prognose weit günstiger wird und wir Zeit gewinnen werden, inzwischen wird weiter geforscht und vielleicht kann man ihn auch in eine Studie aufnehmen, aber das ist noch Zukunftsmusik. Derzeit bin ich einfach nur froh, dass es so ist wie es ist, er hat keinerlei Ausfälle oder Beschwerden, er geht nach wie vor arbeiten. Ich möchte euch noch sagen, dass wir doch auch nebenbei noch einiges tun, Wobe-Mugos, Vitamin-C-Infusionen, thailändische Medizin in Form von Kapseln, eine Hypnose zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte,wir haben auch das Schnurlostelefon und alle Neonröhren aus dem Haus geschmissen, trinken Quellwasser und wir haben unseren Schlafplatz testen lassen und denken einfach positiv (mittlerweile auch ich wieder mehr), ich war ganz schön weit unten, aber ich glaube daran, dass nicht alle Glios so schlecht verlaufen. Ich hoffe, dass es meinem Mann noch lange so gut geht und wünsche euch allen von Herzen dass es wieder bergauf geht. Gebt die Hoffnung und den Glauben nicht auf......Alles Gute Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: wost am 10. Februar 2006, 16:27:55
Hallo Hilde,
ich bekomme z.Zt. auch 30x Strahlen u. 40 Chemo mit Temodal, dann ca. 5 Wochen nach Beendigung der hoffentlich erfolgreichen Therapie wird ein MR gemacht.
Bis jetzt vertrage ich alles sehr gut.
Ich wünsche euch alles Gute
wost
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 10. Februar 2006, 16:43:03
Hallo Hilde,

was sind Wobe Mugus ?
Versuche derzeit alles herauszufinden, was man noch zusätzlich einnehmen kann.

Mein Papa nimmt hochdosierte Vitamin C Kapseln, Enzyme, Weihrauchkapslen, Haifischölkapseln.

Alles Liebe
Doris
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 10. Februar 2006, 16:55:06
Hallo Schnipsi!
Wobe Mugos Dragees sind pflanzliche und tierische Enzyme und Thymus zur unterstützende Therapie bei bösartigen Tumoren und malignen Systemerkrankungen und als Zusatzbehandlung während Strahlen- und Chemotherapie
Wozu sind Haifhischölkapseln?
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 10. Februar 2006, 21:08:43
Hallo Hilde,

vielen Dank für Deine Antwort.

Wir haben die Haifischölkapseln aus Österreich.
Super Maco besitzt einen außergewöhnlich hohen Gehalt an Omega 3 Fettsäuren. Super Maco wirkt dem Tumor entgegen indem es es das Entstehen neuer Gefäße hemmt und somit das Wachstum des Tumors stark hemmt (Anti-Angiogenese). So steht es in der Gebrauchsanweisung, meine Freundin arbeitet in Salzburg in einer Firma, welche sich nicht auf Schulmedizin verläßt und hat mir diese Kapseln besorgt.
Unser Arzt meint Omega 3 Fettsäuren sind gut.

Die Kapseln kommen aus Japan.

Wir glauben an alles was den Körper nicht schadet.

Liebe Grüße
Doris
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Ulrich am 11. Februar 2006, 08:51:16
Zuerst dachte ich: „die armen Haifische“. Aber angeblich soll es in den USA eine Phase III-Studie geben. Näheres habe ich aber noch nicht herausgefunden. Siehe:

http://www.irl.cri.nz/industry-sectors/biotechnology-pharmaceuticals/big-demand-super-maco.aspx

Big demand for super maco

Sales of a shark muscle extract believed to inhibit cancer growth have exceeded sales forecasts since being launched onto the Japanese market this March.

 29 June 2003

Sold as a dietary supplement under the Super Maco brand, the concentrated extract is a result of development work by Industrial Research’s glycobiology and enzyme technology team and the Wellington School of Medicine, with clinical trials currently carried out in Japan. Production of the supplement is partly done in New Zealand.

The raw material comes principally from sharks caught as by-catch in deep sea long-line fishing for tuna, that would otherwise be wasted.

GET team leader, George Slim, says the extract has been shown to inhibit the production of new blood vessels, essential for solid tumours to grow larger than a few millimetres across. New blood vessels are also required to allow cancers to spread around the body.

“The prevention of new blood vessel formation is widely used as a strategy to slow cancer growth by both traditional pharmaceutical companies and the natural products industry. A number of products using this method, including a shark cartilage extract, are currently undergoing FDA approved phase III clinical trials in the USA.”

He says the extract was launched in China at the beginning of May and is due for release onto the Australian, German and New Zealand markets in July. The extraction method has been patented and Industrial Research and the Wellington School of Medicine receive income from licensing the product.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 20. März 2006, 18:59:14
Hallo an alle!
Morgen, 21.3. ist es soweit, mein Mann hat MR-Termin und übermorgen bekommen wir den Befund, ich hoffe, dass ich euch dann "Gutes" reinschreiben kann, er ist jetzt im 2. Temodal-Zyklus und es geht ihm nach wie vor gut!! Liebe Grüße und viel Kraft an alle wünscht euch Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anmari am 21. März 2006, 13:30:41
Hallo Hilde,

ich drücke fest die Daumen und hoffe, dass du uns eine gute Nachricht überbringen wirst!

Viele Grüße
Anmari
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anmari am 23. März 2006, 08:59:10
Hallo Hilde,

toll! Das freut mich, dass es auch mal gute Nachrichten gibt!

Ich hoffe, es verläuft weiter positiv bei deinem Mann und ich wünsche euch schöne Zeiten zusammen. Geniesst sie!

Alles Gute
Anmari
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 29. April 2006, 12:04:12
Hallo!
Möchte mich auch wiedereinmal melden und ein wenig berichten. Meinem Mann geht es Gott sei Dank nach wie vor gut. Wir waren von 1.-8.4.06 in Ägypten auf Urlaub, war total super, viel Sonne, gutes Essen, faulenzen und viel schlafen. Das hat meinem Mann total gut getan. Er hat jetzt 3 Chemoblöcke mit Temodal hinter sich, eigentlich so gut wie keine Nebenwirkungen, er ist nur oft müde, aber damit kann man ganz gut leben. Er geht nach wie vor arbeiten und ist eigentlich recht gut drauf.
Wünsche euch alles Gute Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: wost am 30. April 2006, 11:20:24
Hallo Hilde,
auch von mir mal wieder ein Lebenszeichen!.6  Wo. nach Therapieende posit.: Tumor etwas zurückgegangen, jetzt soll Chemo weiter geführt werden mit Pausen.Erstmal 14 Tage Urlaub zum Erholen.
Gruß wost
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 30. April 2006, 14:16:18
Hallo Wost!
Freut mich total, dass dein Tumor zurückgegangen ist und es dir gut geht, weiter so und alles alles Gute für dich! Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 30. Juni 2006, 18:05:50
Hallo an alle !
MR-Untersuchung vom 28.6.2006: deutliche Größenabnahme der beiden zystischen postoperativen Parenchymdefekte links parietal mit Einzelgrößen von jeweils 10mm. Weiterhin kein Hinweis für das Vorliegen einer lokalen Rest- bzw. Rezidivtumorbildung!! . Deutliche Rückbildungszeichen des regionären vasogenen Ödems mit noch minimaler Einengung einzelner regionärer Sulci. Das übrige infra- und supratentorielle Hirnparenchym unauffällig dargestellt. Das ist spitze. Es lässt weiter hoffen!!! Gebt euch nicht auf, ich wünsche euch allen alles erdenklich Gute LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: werner am 30. Juni 2006, 20:35:51
hallo hilde
kann dein mann immer noch arbeiten ?
wie gehts ihm , mein vater ist ebenfalls kürzlich an diesem tumor erkrankt,
er liegt nur noch im bett, spricht wirre sachen und ist aufs ganze gesehen nur noch etwa 20-35 prozent seiner geistigen und körperlichen fähigkeiten.
sehe ich das richtig bei deinem mann verläuft alles zum guten ?
ist er geistig und körperlich noch da ?

werner
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claus4711 am 30. Juni 2006, 21:01:57
Werner,

Du siehst auch hier:
Ein Ödem ist eine Gewebereaktion und eigentlich bei Beanspruchungen ganz 'normal'.

Glio-IV wird in 99% 'der 'Fälle immer schlimmer'.
Die Frage ist, wie man hiermit umgeht, und wie man das versteht.

Claus
Titel: Gute Nachricht!
Beitrag von: regilu am 30. Juni 2006, 22:32:53
Ach, liebe Hilde, da freue ich mich aber sehr, dass Du hier sowas Gutes einstellst!
Ich gratuliere Dir und natürlich Deinem Mann zu so einem tollen Befund!

Das sollte doch immer wieder Mut machen für die anderen, alles zu versuchen und sich wirklich viele Meinungen einholen und dann entscheiden, wenn es irgend geht.

Und den Ärzten nicht immer alles glauben, Statistiken sind nicht immer hilfreich, vielleicht für die Wissenschaft, aber nicht für den einzelnen Patienten.

Alles Gute für Euch weiterhin von
regilu

 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 01. Juli 2006, 07:38:31
Hallo Werner!
Ja, Du siehst das richtig, mein Mann ist am 15.10.05 erkrankt, am 24.10.05 operiert worden, anschließend Chemo und Strahlentherapie und geht sein 13.1.06 wieder voll arbeiten. Er hat homöopath. Mittel eingenommen, macht Akkupunktur und Vitamin-C-Infusionen. Es wurde auch nachgewiesen, dass der Tumor auf Temodal anspricht. Er hat jetzt im Juli seinen letzten Chemoblock. Ich glaube, dass er wahnsinniges Glück gehabt hat, obwohl natürlich immer noch etwas nachkommen kann. Wir sind überglücklich, dass es so ist, wie es ist. Er hat keinerlei Einschränkungen, weder körperlich noch geistig. Der Tumor war im Sprachzentrum.
Was Deinen Vater betrifft, ist natürlich furchtbar, dass der Tumor inoperabel ist. Nur kann ich nicht verstehen, dass er nicht bestrahlt werden kann und keine Chemo helfen soll. Durch diese Maßnahmen könnte der Tumor doch wahrscheinlich verkleinert werden (denke ich mir als Laie, bin kein Arzt).

Hallo regilu!
Danke für Deine guten Wünsche! Ich wollte auch damit den anderen Mut machen, denn mir kommt es auch so vor, wie Werner geschrieben hat, dass manche Leute, denen es dann "gut" geht, einfach aufhören hier hereinzuschreiben. Auch ich habe gestern überlegt, weil ich mir gedacht habe, dass es für die, bei denen es schon eher hoffnungslos aussieht, vielleicht nicht wirklich tröstend ist, aber für diejenigen, die noch am Anfang stehen, kann es ein Hoffnungsschimmer sein. Ich hoffe, dass es noch lange so bleibt und ich euch weiter berichten kann, dass es Heribert gut geht. Liebe Grüße, viel Kraft und vor allem Glück bei unserer Sch..krankheit wünschen euch Hilde und Co
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anmari am 03. Juli 2006, 10:10:34
Hallo Hilde,
auch ich freue mich sehr, diese gute Nachricht von dir zu lesen!! Ich wünsche euch, dass es weiterhin positiv verläuft.
Alles Gute und liebe Grüße
Anmari
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 03. Juli 2006, 18:53:09
Hallo Hilde,

wieviele Chemoblocks hattet Ihr ???

Viele liebe Grüße und Danke für diese Einträge
Doris
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 03. Juli 2006, 19:35:18
Liebe Anmari!
Danke für Deinen Eintrag un Deine guten Wpnsche!

Liebe Schnipsi!
Am Freitag fängt der 6. Zyklus an und angeblich der Letzte, unser Arzt sagt, es sei nicht bewiesen, dass weitere Chemos etwas bringen, wir werden aber am Donnerstag noch mit ihm darüber sprechen LG und alles Gute Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 03. Juli 2006, 21:34:41
Liebe Hilde,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort.

Mein Pa fängt am Montag die achte Chemo an.....

Der Arzt meinte er soll nach sechs Chemos noch zwei bekommen.....

Liebe Grüße
Doris
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. Juli 2006, 07:14:45
Liebe Schnipsi!
Hab jetzt Deine letzten Einträge gelesen, was ist das bitte für ein Komiker von Arzt, der meint, er wüßte nicht, ob Dein Vater die siebte Chemo überleben wird? Geht es ihm allgemein schon so schlecht und wann war die letzte MR-Untersuchung??Ein GLio-patient hat bereits 13 Chemos, weil er das selber so wollte und er lebt auch noch und sogar sehr gut. Mein Mann hat übrigens keine Nebenwirkungen von der Chemo ausser Müdigkeit na und dann legt er sich eben zwischendurch auch hin, wenn er frei hat. Bei den letzten zwei Blöcken war er nicht einmal im Krankenstand, weil zu wenig Leute bei ihm in der Arbeit da waren und es ging auch. Es sieht momentan bei ihm sehr gut aus und ich hoffe, es bleibt noch lange so -  Alles Liebe Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 16. August 2006, 18:22:20
Hallo!
Uns geht es momentan nicht so gut. Mein Mann hat seit 2 Tagen wieder Sprachstörungen genau wie damals im Oktober 2005. Wir waren gestern und heute im KH, die Ärzte habens leider noch nicht geschafft, ein MR anzufertigen - kommt erst morgen um 10 Uhr dran, sind jetzt auf Revers bis morgen früh nach Hause gegangen.

Wir sind natürlich fertig, weil es ihm doch die ganze Zeit total gutgegangen ist und das MR vom 28.6. total schön war. Meine Frage: muss das ein Rezidiv sein oder kann die bereits im CT festgestellte Schwellung auch etwas anderes sein z.B. ein Ödem (woher kommen Ödeme? von der Bestrahlung oder von der Chemo?) bitte um rasche Antworten
Danke und LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 16. August 2006, 22:07:48
Hallo Hilde,

zumindest bei meiner Frau hat sich offenbar durch die Bestrahlung ein Ödem gebildet, dass zu ausgedehnten Sprachstörungen führte.

Die Kortisondosis wurde dann wieder etwas hoch gesetzt (sie war gerade dabei, das Kortison auszuschleichen) und ratz fatz ging's wieder (d.h. Sprachstörungen waren weg)

Ich wünsche Dir, dass das bei Euch auch der Fall ist.

Viele Grüsse

Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 17. August 2006, 18:27:34
Hallo mro01!
Es ist leider kein Ödem. Das Monster ist wieder 3,6 cm groß - ein lokales Rezidiv - genau an der Stelle wie vor 10 Monaten; mein Mann ist jetzt bei mir zu Hause, muss am Sonntag wieder einrücken und wird Montag oder Dienstag wieder operiert. Ich kann das alles nicht glauben, vor 6 Wochen war gar nichts zu sehen. Ich könnte schreien, toben und bin innerlich total gelähmt. Ich glaube auch nicht mehr an die 3 %, die angeblich nach 5 Jahren noch leben. Ausserdem hört man von den 2. Operationen nichts Gutes (Lähmungen und alles mögliche)
Wünsch euch allen alles Gute Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Karsten000 am 17. August 2006, 18:49:02
Hey Hilde,

ich habe das gerade gelesen, daß darf doch nicht war sein!!!!
Es tut mir unendlich leid und wünsche mir natürlich,dass Dein Mann die OP gut übersteht,eigentlich möchte ich noch ne ganze Menge schreiben, aber mir fehlen die Worte. Fühle Dich von mir in den Arm genommen.Ich werde an Euch denken und natürlich die Daumen drücken, versprochen.


Liebe Grüße Karsten
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 17. August 2006, 18:57:32
danke Karsten, es tut so unendlich weh, mein Mann und ich waren so voller Zuversicht.....
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 17. August 2006, 22:02:12
... wenn die 1. OP geklappt hat und das Rezidiv an der gleichen Stelle aufgetaucht ist, warum sollte dann nicht auch die 2. OP funktionieren.

... ich habe hier im Forum von der 5-ALA OP-Methode gelesen, bei der eine Art Kontrastmittel vor der OP verabreicht wird, um die betreffenden Tumor-Stellen sichtbar zu machen. Wäre das bei Euch vielleicht eine Möglichkeit ? (Aber ich glaube, das machen nicht alle Kliniken ...)

... das Leben mit diesem Tumor ist leider sowohl psychisch als auch physisch eine ständige Berg- und Talfahrt. Auch wenn wir (meine Frau ist die Betroffene) "erst" 3 Monate mit diesem Mist zu tun haben, so mußten auch wir bereits diese Erfahrung machen. Es wird bei Euch auch wieder aufwärtsgehen.

... ich kann mir vorstellen, wie es derzeit in Euch aussieht, mir reicht schon die Vorstellung des Wartens auf unsere ersten Kontroll-MRT-Aufnahmen in 4 Wochen.

... die OP wird schon gutgehen, ich wünsche Euch alles Gute
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. August 2006, 08:16:54
Lieber mro01!
Heute bin ich wieder ein wenig zuversichtlicher was die OP betrifft. Es stimmt schon, es muss ja nicht so schlimm ausgehen.
Was mich so fertig macht, ist die Tatsache, dass immer gesagt wird, dass diejenigen, die im 1. Jahr ein Rezidiv haben, eine extrem schlechte Prognose haben.
Vor allem kann ich einfach nicht begreifen, wie das geht, dass es meinem Mann 10 Monate total gutgegangen ist, auf den beiden Kontroll-MR´s im März und im Juni GAR NICHTS zu sehen war und plötzlich ist dieses sch.. Ding wieder da und man steht da und kann eigentlich nichts dagegen tun.
Von dieser Methode habe ich gestern in der Zeitung gelesen, ich weiß aber auch nicht, ob das in unserem KH gemacht wird, ich könnte es mir allerdings schon vorstellen, da das Wagner-Jauregg-Krankenhaus in Österreich auf dem Gebiet der Neurochirurgie eigentlich gut drauf ist.
Es grüßt dich eine völlig hilflose und verzweifelte Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: regilu am 18. August 2006, 11:08:29
Liebes Hildchen, es schmerzt ungemein, Deine Zeilen zu lesen!

Wenn das Mistding wieder an der gleichen Stelle ist, dann kann da nur eine Zelle übriggeblieben sein, die sich wieder vermehrt hat. Ich denke, das ist doch eine gut zugängliche Stelle!?
Ich habe hier schon von vielen gelesen, die eine 2. und 3. Op gut hinter sich haben. Bei der OP meines Mannes war auch ein Mitpatient, der die 4. OP gut überstanden hat!
Aber nun wieder diese schreckliche Achterbahn! Aber leider: man muss dadurch! Ich werde auch gaaanz viel an Euch denken und hoffe, dass Du nicht die Nerven verlierst, die Dein lieber Mann so nötig braucht.
Auch ich drücke fest die Daumen und werde bei der anstehenden OP ein Kerzchen anzünden!
Fühl Dich umarmt von regilu
 

 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. August 2006, 12:03:46
Liebe regilu!
Danke für Deine lieben Worte, ich hoffe, es hilft das Kerzchen....
Ich umarme Dich LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anmari am 18. August 2006, 15:54:23
Liebe Hilde,

auch ich bin entsetzt und traurig, gerade von dir diese Nachricht zu lesen. Deinem Mann ging's doch so gut - es war so toll, das zu hören.

Diese Mistdinger sind einfach unberechenbar. Meine Mutter hatte damals, bevor das GBM diagnostiziert wurde, auch 6 Wochen vorher aufgrund ihrer Schwindelattacken ein MRT gehabt, auf dem nichts zu sehen war. 6 Wochen später war der Tumor bereits tischtennisballgroß.

Hilde, ich kann absolut nachvollziehen, wie weh es tut, aber bitte versuch, deine Zuversicht zu behalten. Die zweite OP muss nicht immer schlecht ausgehen. Ein Ödem wäre übrigens auch nicht unbedingt die "bessere Alternative" gewesen. Auch Cortison ist nur für eine begrenzte Zeit eine Hilfe. Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass dein Mann die OP gut übersteht und dass ihr danach eine ähnlich gute Zeit habt wie in den letzten Monaten.

Ganz lieber Gruß von
Anmari
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: anke am 18. August 2006, 18:37:27
Also ich hab ja vollste Hochachtung vor eurer  "Stärke" Ich wüsste nicht wie ich damit umgehen würde, wenn da wieder so ein Bällchen nachwachsen würde...

Hilde ich wünsch euch ganz viel Kraft
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. August 2006, 20:41:19
Liebe Anmari!
Danke für Deine Zeilen. Deine Worte geben mir trotz allem wieder ein wenig Zuversicht, obwohl ich momentan in einem großen, schwarzen Loch sitze und das Gefühl habe, nicht mehr herauszukommen.
Doch wir werden den Kampf wieder aufnehmen (hab mir wohl eine Zeit lang eingebildet, wir hätten das Sch..ding besiegt) - wenn es jemandem wie meinem Mann so gut geht, bildet man sich das halt ein.
Ich umarme Dich - LG von Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. August 2006, 08:42:24
Ich fühle mich wie gelähmt und innerlich total leer, mein Mann wird jetzt gerade das 2. Mal operiert; die Ärzte sprechen von eventuellen rechtsseitigen Lähmungen, obwohl das nicht einmal das große Problem wäre, damit kann man leben.
Ich hab so eine Sch...Angst vor dem, was sonst noch kommt. Wie lange wird es dauern, bis das Monster zum 3. Mal da ist, kann man dann wieder operieren? wird er wieder an der gleichen Stelle sein? und was kommt dann? 6 Zyklen Temodal Standardtherapie sind im Juli zu Ende gegangen und 6 Wochen später ist das Biest wieder so groß wie vor 10 Monaten, wie soll das nur weitergehen???? offensichtlich hat Temodal nicht geholfen
in großer Verzweiflung eure Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: regilu am 21. August 2006, 10:49:39
Liebe Hilde, das Kerzchen brennt!!!
Sei umarmt von regilu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. August 2006, 11:04:55
Danke.....wir werdens dringend brauchen, lass es noch lange brennen, er hat mich um 10 uhr angerufen, dass sie ihn wieder aufs Zimmer begracht haben, aber wahrscheinlich kommt er schon noch dran...LG Hilde auch ich umarme dich
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: brifabi am 21. August 2006, 11:35:01
Liebe Hilde,

Zu deiner Frage wie lang man das Temodal einnehmen kann, kann ich dir nur berichten das mein Mann jetzt den 5. Zyklus hinter sich hat und unser Arzt uns schon gesagt hat das er das Temodal weitergeben möchte. Er sagt das er die Situation schon zu oft erlebt hat das diese Monster wieder weiter wachsen. Von einem anderen Neurochirurgen habe ich erfahren das er in Düsseldorf Patienten hat, die wenn sie das Temodal gut vertragen bis zu 12 Zyklen bekommen! Also ist nach 6. Zyklen noch nicht unbedingt das Ende der Therapie erreicht!
Jetzt drück ich ganz fest die Daumen und wünsche dir und deinem Mann ganz viel Kraft für die nächsten Tage!!
Liebe Grüße Brigitte
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 21. August 2006, 11:56:23
Hallo Hilde,

auch ich verfolge die Einträge und drücke fest die Daumen voller guter Wünsche.

Man kann nicht immer positiv denken und deine Frage nach dem was kommt ist für mich vollkommen verständlich.
Momentan lerne ich gerade, dass ich das Heute lebe. Leicht gesagt, schwer getan  ::)

Ich wünsche euch, dass die OP gut läuft und dass dein Mann sich so schnell wie möglich wieder gut fühlt und ihr eure Zeit so gestalten könnt wie ihr es euch vorstellt.

Ich denke an euch,
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anmari am 21. August 2006, 14:49:53
Liebe Hilde,

falls dein Mann heute doch noch operiert wird/wurde, drücke ich auch ganz fest die Daumen! Ich kann mir ungefähr vorstellen, wie du dich fühlst und wie verzweifelt du bist.

Ich denke an euch.
Anmari
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 21. August 2006, 17:12:14
Liebe Hilde,
ich drücke euch für die OP auch ganz fest die Daumen. Es wird schon alles gut gehen.
Meine Mutter hat auch 3 OP's hinter sich und es geht ihr trotzdem, ohne große Einschränkungen, ganz gut.
Kopf hoch, das wird schon!
Meine Mutter bekommt seit dem 9.7. täglich Temodal und sie verträgt alles sehr gut. Keine Übelkeit und sonstige Nebenwirkungen - bis jetzt.
Wenn Temodal bei deinem Mann nicht hilft, frage doch mal nach Glivec/Litalir. Die Studie ist, glaube ich, in der Phase III und hat wohl auch Erfolg. Hier im Forum gibt es einen Eintrag (ich weiß nicht mehr wo), da hat jemand das Medikament von der Krankenkasse übernommen bekommen.

Ich denke ganz fest an euch!

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. August 2006, 18:37:08
Liebe Anmari, liebe Tatjana!
Ja, die OP ist vorbei, ich war gerade bei meinem geliebten Hasen auf der Intensivstation (10 min). Es geht ihm glaube ich den Umständen entsprechend gut, er hat mich mit der rechten Hand gedrückt (zwar sehr langsam) und das rechte Bein hat er auch bewegt; mit dem Sprechen ist es ganz schön schwierig, aber vielleicht auch weil er erst vor einer Stunde aufgewacht ist und an der op. Stelle eine Schwellung vorliegt, ich hoffe, dass sich das wieder gibt, er sagte fast problemlos, dass er mich lieb hat, aber alles andere hab ich kaum verstanden; normalerweise darf man ja am OP-tag nicht auf die Intensiv und schon gar nicht 1 Stunde nach dem Aufwachen, aber die Schwester hat ihn gefragt und er wollte micht unbedingt sehen. Ich bin dann aber schon ziemlich erschrocken als ich ihn gesehen habe.
Bei der letzten OP war ich auch relativ bald bei ihm auf der Intensiv, aber ich glaube, da ist es ihm besser gegangen oder hab ich es nicht mehr so gut in Erinnerung, irgendwie ist man ja wie in Trance.

Kann es sein, dass die Sprachschwierigkeiten von der OP kommen oder muss ich damit rechnen, dass das so bleibt?? Ich bin so verzweifeltLG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. August 2006, 18:39:04
Hallo noch mal an alle!!!
mein Eintrag ist natürlich auch für alle anderen lieben Menschen, die mir geschrieben, an uns gedacht oder sogar für uns gebetet haben. Ich danke euch allen und umarme euch - Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 21. August 2006, 20:22:37
Liebe Hilde,

zu den Sprachschwierigkeiten: ich weiss zwar nicht, ob man die Fälle Deines Mannes und meiner Frau vergleichen kann. Aber: meine Frau konnte nach der OP ca. 2-3 Tage zu gut wie nichts von sich geben. Wir haben dann angefangen, mit ihr einzelne Laute zu üben. Nach ca. 1 - 2 Wochen konnte sie wieder gut sprechen. Die vorherigen Wortfindungs-Schwierigkeiten waren zwar noch nicht verschwunden, aber sie konnte dann (wie gesagt ca. 1-2 Wochen hinterher) auf jeden Fall besser sprechen, als vor der OP

Insofern hoffe ich, dass es auch bei Deinem Mann mit etwas Geduld wieder kommt.

Viele Grüsse

Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. August 2006, 20:34:49
Lieber mroO1!
Das klingt ja ganz gut, ich hoffe, dass es sich bald wieder gibt
Wie geht es Deiner Frau sonst ?? LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 21. August 2006, 23:02:47
... wie weiter oben schon mal geschrieben sind wir erst knapp 3 Monate "dabei" (Diagnose Anfang Juni, OP Mitte Juni)

... die erste 6 wöchige Etappe mit Bestrahlung und Temodal ist diese Woche vorbei. Diese Zeit war die wohl leider übliche Berg- und Tahlfahrt mit guten und etwas holprigen Abschnitten (Epileptischer Anfall, Ödembildung, ...). Jetzt kommt die wohl auch übliche 4 wöchige Pause, dann die erste MRT-Kontroll-Aufnahme und anschliessend noch 6 weitere Temodal-Zyklen (1 Woche mit erhöhter Dosis,  4 Wochen Pause, etc)

... meine Frau hat das Ganze bisher eigentlich ganz gut verkraftet, nur das Kortison hinterläßt so langsam seine Spuren und sie ist extrem müde und schlapp.

Ich wünsche Euch (und uns allen) alles Gute

Mathias

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 22. August 2006, 07:46:42
Lieber Mathias!
Die Berg- und Talfahrt, die Du beschreibst, hat es bei meinem Mann gar nicht gegeben. Er wurde am 24.10.2005 operiert, von 2.11.2005 bis 12.Jänner 2006 bestrahlt, mit gleichzeitiger Einnahme von Temodal. Es gab keine epileptischen Anfälle, keine Sprachschwierigkeiten, einfach gar nichts. Er ist am 13.1.2006 wieder arbeiten gegangen, hat die 6 Chemoblöcke gemacht (ohne Nebenwirkungen) und seswar alles in Ordnung (MR vom März und Juni), deswegen habe ich Dir als Deine Frau erkrankte auch sofort geschrieben, dass es nicht so schlimm werden muss. Tja und nun das, ich kann es einfach nicht begreifen. Ich hoffe nur, dass wir trotzdem noch eine gute Zeit vor uns haben. Deiner Frau und Dir alles Gute Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 22. August 2006, 07:51:25
Gestern Abend zum Beispiel hat sie auf einmal kein Wort mehr herausgebracht. Das ganze dauerte zwar nur einen kurzen Moment bis es dann wieder ging, aber innerlich zucke ich bei solchen Dingen immer richtig zusammen.

Steht bei Euch schon irgendetwas fest, wie es nach der OP weitergeht ? Sind weitere Therapien geplant ? Zur Zeit gibt es hier im Forum einige Einträge, die von dauerhaften Temodal-Einnahmen berichten, haben Eure Ärzte dazu schon mal etwas gesagt ?

Und noch eins: weiter oben hast Du geschrieben, dass Du, als Du Deinen Mann auf der Intensivstation nach der OP besucht hast, erschrocken bist. Ich durfte meine Frau auch unmittelbar nach der OP auf der Intensiv besuchen. Ich denke, nach so einer OP (und wir reden hier nicht gerade über einen Blinddarm), ist es vermutlich "normal", dass der Anblick nicht besonders angenehm ist, auch bei uns war das ziemlich "gewöhnungsbedürftig". Aber ich denke, dass es auch für Deinen Mann nichts besseres gibt, als nach so einem Eingriff gleich ein vertrautes Gesicht zu sehen.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 22. August 2006, 08:44:34
Wie es weitergeht ist noch nicht sicher, jetzt wird mal das Tumorgewebe untersucht ob das Temodal noch anspricht, es könnte sein, dass sich der Tumor verändert hat (das erste entnommene Gewebe hat angesprochen, das wurde damals getestet). Ich habe auch im Juli mit unserem Arzt gesprochen, dass mein Mann Temodal weiternehmen soll und er meinte, das sei ihm zu toxisch. 6 mal ist Standard und so machen wir das. Super und jetzt haben wir den Salat. Wenn T. nicht mehr hilft, kommt er wahrscheinlich in eine Studie und es ist nurmehr "herumprobieren". Meine größte Sorge ist im Moment, dass sie doch einiges drinnenlassen mussten, weil es geheißen hat, das der T. strahlenförmige Ausläufer hat, die man nicht herausnehmen kann und wie wir diesen Sch... dann in Schach halten LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anmari am 22. August 2006, 09:49:26
Liebe Hilde,
ich denke auch, dass der Zustand deines Mannes so kurz nach der OP normal ist. Es ist gut, dass du sofort bei ihm warst, das hilft ihm bestimmt. Gib euch ein bisschen Zeit ... aber ich weiss, das ist alles immer leicht gesagt.
Eine liebe Umarmung
Anmari
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 22. August 2006, 11:23:40
Liebe Anmari!
Heribert hat mich schon von seinem Handy angerufen, er ist wieder in seinem Zimmer, ich hätte lachen und weinen gleichzeitg können, als ich seinen Namen im Handydisplay sah.
Er hat schon viel besser als gestern gesprochen und ist glücklich, dass er die OP so überstanden hat. Um 13 Uhr fahre ich zu ihm und ich freue mich wie ein kleines Kind auf Weihnachten. Wir gehen jetzt einen Schritt nach dem anderen, wir waren uns schon zu sicher, dass bei uns alles gut läuft. Wir stehen wieder ganz am Anfang, aber wir werden weiterkämpfen!!! Ich umarme Dich Liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 22. August 2006, 17:17:29
Hallo Hilde,
das sind doch super Nachrichten! Ich freue mich riesig für euch, dass die OP so gut ausgegangen ist. Das mit den Sprachstörungen wir sich bestimmt auch noch ganz geben.
Jetzt heißt wieder auf's  Neue - Kämpfen!
Ich werde auch die ganze Zeit von dem Zustand meiner Mutter verwöhnt. Es geht ihr seit Diagnosestellung 11/05 bis jetzt immer ganz gut. Das vielleicht mal wieder was wachsen könnte, das habe ich ziemlich verdrängt. Aber seit ich deinen Eintrag gelesen habe, komme ich mir vor wie auf einem Pulverfaß. Ständig diese Angst im Nacken, wann wird sich was ändern. Ich hoffe natürlich nie! Das zehrt!

Ich wünsche dir und deinem geliebten Hasen ;) alles Gute und weiterhin viiiiiiiiiel Kraft!

Liebe Grüße

Tatjana



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 22. August 2006, 18:56:47
Liebe Supidupi!
Es ist unglaublich, war jetzt 5 Std. bei ihm im KH und es geht ihm gut; solange er noch kein Fortecortin bekommen hat, gings mit dem Sprechen schwer, doch nachher eigentlich ganz gut, alsodarf ich hoffen, dass es sich wieder ganz gibt.
Mit dem Pulverfaß hast Du recht, aber wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe, ist Deine Ma das mit der Erhaltungstherapie = täglich Temodal oder?
Ich bin inzwischen fast überzeugt, dass es noch nicht so schnell gekommen wäre, wenn man bei meinem Mann weiter das Temodal gegeben hätte. Letzte Einnahme 11. Juli und Rezidiv 14. August, MR 28.6. total in Ordnung - ja das ist meine Vermutung aber erfahren werden ich es wohl nie - bin gespannt, was bei der Gewebeuntersuchung herauskommt und wie die Therapie jetzt weitergeht???? Liebe Grüße an Dich und alle anderen - wir kämpfen weiter - Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 22. August 2006, 20:49:40
Liebe Hilde,

...ich weiß gar nicht, wie ich Dir sagen soll, wie leid mir das tut. Es tut immer so weh, wenn ich hier die Einträge lese und Deine Einträge waren immer so zuversichtlich. Bitte kämpft weiter und laßt Euch nicht von irgendwelchen Statistiken unterkriegen.
Glaubt an Euch und kämpft weiter, wir tun es fest.

Mein Papa hat ja 8 Temodalchemos hinter sich und unser Arzt meint, er solle es auf alles Fälle weiternehmen, solange er es gut veträgt. Er sprach eben von "lebensverlängernd". Mein Papa hat jetzt einen Zyklus ausgesetzt, um das Ergebnis des MRT am 29.08.2006 abzuwarten.
Unsere Heilpraktikerin startet gerade eine Entgiftungskur.

Sollte das Temodal etwas bewirkt haben, dann macht mein Papa weiter, wenn nicht, wird er es nicht mehr nehmen.

Wir haben momentan eine kritische Phase, bei meinen Papa fängt es wieder zu "wanken" an, sprich er fällt und stolpert wieder und seine Reaktionen sind sehr langsam und zittrig, wir haben Angst, dass sich ein Ödem gebildet hat, so wie letztes Mal , ganz zu schweigen von der Angst, dass das Biest wieder da ist.  ABER : Wir geben nicht auf !

Von Euren positiven Einträgen hier habe ich meinen Vater erzählt.
Und ich schicke Euch ganz viel positive Energie.

Ganz liebe Grüße
Doris





Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 22. August 2006, 21:13:45
Liebe Schnipsi!
Entschuldige, wenn ich jetzt so dumm nachfrage, dein Pa ist nur 1 mal operiert worden und ist ein Rest des Tumors noch da oder nicht? (sofern man das überhaupt so nennen kann, denn sie sagen ja, dass immer etwas da ist (Mikrozellen)) und warum hat er eine Pause vom Temodal wegen dem MR gemacht? Ich würde mich nicht mehr trauen, das T. auch nur 1 Monat auszusetzen, denn wie Du ja weißt waren knapp 6 Wochen zwischen unserem letzten MR und dem Rezidiv.
Es ist eine besch.. Krankheit und es fällt einem furchtbar schwer zu hoffen, aber nicht aufgeben, danke für deine positive Energie - ganz liebe Grüße von Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. August 2006, 16:44:09
Hallo an alle!
Ihr werdet es nicht glauben (kann ich ja selber kaum), mein Mann ist zu Hause - die Stationsschwester sagte, das hat sie noch nie erlebt. Ein MR wurde vorm Nachhausegehen auch noch gemacht, angeblich kein Resttumor zu sehen, es ist beinahe unfaßbar, man traut sich gar nicht, das zu glauben; Ende Juni war auch kein Tumor da und dann so schnell doch wieder, aber es läßt uns neue Hoffnung schöpfen, am Montag erfahren wir, welche Therapie angewandt wird. Enzastaurin scheidet aus, da kein Tumor mehr zu sehen ist LG von einer hoffnungsvollen Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 23. August 2006, 18:45:42
Liebe Hilde,

das ist sooooooooooooo schön, dass zu lesen........und fest daran denken, "der Glaube kann Berge versetzen"...ich freue mich so für Euch.

Mein Papa wurde am 31.08.2005 operiert und anschließend mit 30 Bestrahlungen plus Temodal 150 behandelt. Im Dezember 2005, das Ergebnis, es ist wieder gewachsen. Der Tumor konnte nicht ganz entfernt werden. Die Chemo wurde auf 350 mg Temodal erhöht. Im Februar 2006 das MRT Ergebnis, kein Wachstum. Im Mai 2006 Ergebnis, kein Wachstum, aber Ödem, dass mit Kortison bekämpft wurde.
Und jetzt am 29.08.2006 ein weiteres MRT.
Mein Vater möchte keine Chemo mehr nehmen, wenn er nicht weiß, ob es was bewirkt hat. Er hat zwar so gut wie keine Nebenwirkungen, aber er glaubt, dass das Teufelszeug nichts bewirkt. Der Arzt meinte, er solle es weiternehmen, da es "lebensverlängernd" ist.
Wir haben jetzt alle Angst vor dem 29.08.2006.
Es ist so schwierig, da mein Vater mehr an das "Negative" als an das "Positive" glaubt. Er liest auch immer und immer wieder die Nebenwirkungen seiner Tabeletten durch und wartet förmlich drauf, dass etwas davon eintrifft. Wir sind froh über die Besuche bei der Heilpraktikerin, weil die konnte ihm ein bischen ins positive motivieren.
Bitte denkt an uns am 29.08.2006 um 11 Uhr 30.

Nochmals...ich freu mich für Euch und könnte einen Burzelbaum schlagen.....
Doris





Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 24. August 2006, 12:09:35
Hallo Hilde,
ja meine Mama bekommt täglich Temodal, wie unser Arzt sagt, ist es eine Rescue Therapie - eine Überlebenstherapie. Ich setze meine ganze Hoffnung da rein um das sch... Ding im Schach zu halten. Wenn meine Mama das alles weiter so gut verträgt, dann steht dem nichts im Weg es weiter einzunehmen. Ich freue mich jeden Tag, wenn ich mit meiner Mama telefonieren kann und sie mir frohgelaunt was erzählen kann ;D.
Trotzdem bleibt die Angst, dass wieder was wachsen könnte. Das wäre der Horror!
Es freut mich ganz doll, dass es deinem Mann wieder so gut geht! Weiter so!!!


Liebe Schnipsi,
ich denke es ist wichtig bei dieser Krankheit flankierend mit Alternativmedizin zu arbeiten, das machen wir auch, aber bei diesem Krankheitsbild bleibt einem nichts anderes übrig als in erster Linie "draufzuhauen". Dafür ist der Tumor zu tückisch. Ich denke, Temodal einfach nicht mehr zu nehmen, wäre mir zu riskant, aber dein Vater ist der Betroffene und er muß entscheiden. Wenn ich den meterlangen Beipackzettel von Temodal durchlese, würde ich am liebsten auch alles in die Tonne hauen. Aber alles was jetzt an Medikamenten kommt, werden die Beipackzettel nicht kleiner :-\ . Leider!
Am 29.8. denke ich ganz fest an euch und drücke euch die Daumen!


Laßt euch nicht unterkriegen!

Liebe Grüße an alle!

Tatjana

 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. August 2006, 13:34:08
Liebe Schnipsi!
Auch ich würde euch raten, das Temodal nicht abzusezten, man hat ja bei meinem Mann gesehen, was sich da in 6 Wochen zusammengebraut hat. Auch ich drücke ganz fest die Daumen für die MR-Untersuchung LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. August 2006, 13:48:41
Hallo Supidupi!
Die Angst wird für uns alle ein ständiger Begleiter werden, wie man sieht, darf man sich nie sicher fühlen. Ich hätte letzte Woche nicht im Traum daran gedacht, dass mein Mann wieder einen Tumor haben könnte und innerhalb von ein paar Minuten ist alles wieder komplett anders.            Es hat mich wie ein Paukenschlag getroffen, die Angst, die Verzweiflung - alles genau wie letztes Jahr. Du glaubst, Du träumst, möchtest irgendetwas tun - schreien, toben, ich weiß auch nicht was und bist wie gelähmt, kaum fähig zu atmen oder dich zu bewegen. Ich kann das Gefühl nicht in Worte fassen, es ist einfach zum Kotz..
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 24. August 2006, 16:43:52
Hallo Hilde,
ich kann mir gut vorstellen wie du dich gefühlt hast.
Ich zucke jedesmal zusammen, wenn ein Anruf mit unterdrückter Nummer auf mein Handy ankommt. Ich denke dann immer das Schlimmste ???.
Jedesmal ein Stich in die Magengegend. Ich weiß garnicht wie das mal werden soll, wenn alles mal schlechter werden sollte (ich hoffe natürlich nie!).
Aber an sowas darf man nicht denken, sonst wird man verrückt.
Also, versuchen sich nicht von der Angst auffressen zu lassen, Ärmel hochkrämpeln und kämpfen! So leicht lassen wir uns alle hier nicht unterkriegen auch wenn es noch so schwer ist!

Liebe Grüße

Tatjana






Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: wost am 25. August 2006, 14:25:49
Hallo Hilde,
freue mich wahnsinnig für dich und deinen Mann für das Ergebnis. Vielleicht haben wird doch Glück  ;)
Gruß wost
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. August 2006, 14:43:46
Hallo Wost!
Ja, wir glauben einfach ganz fest daran und kämpfen weiter, alles Gute und viel Glück auch für Dich, Liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 29. August 2006, 09:19:30
Hallo!
Wollte euch nur mitteilen, dass es Heribert total gut geht (2. OP vor einer Woche am 21.8.06), seit Freitag fährt er wieder mit dem Fahrrad mit unserem Husky - es geht ihm wirklich sehr gut, fast keine Sprachstörungen mehr und keine Schmerzen. Der Befund ist leider noch nicht fertig, wie es jetzt weitergeht erfahren wir am Donnerstag, werde euch weiter berichten.
Alles Gute an alle wünscht euch Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 29. August 2006, 12:10:59
Hallo Hilde,
ich drücke euch die Daumen und freue mich weiterhin über so viele gute Nachrichten ;D

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: maren194 am 29. August 2006, 16:49:21
Tja, diese ganzen Informationen sind ja gut und schön. Aber ich frage mich, was diese ausgefeilte Diagnostik nützt, wenn mann doch keine wirklich wirksame Therapie hat. Da ist es doch fast besser, es heißt: Kein Tumor/Rezidiv sichtbar, und man lebt erstmal optimistisch weiter. Was bringt es letztendlich denn, wenn die kleinsten Tumorzellen zu sehen sind?! Wie wir hier bei fast allen Fällen lesen können, bringen sämtliche Maßnahmen letztendlich doch nichts.
maren
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 29. August 2006, 18:31:28
Liebe Schnipsi!
Kriegt denn nicht Dein Papa auch VitC-Infusionen? Woher habt ihr den Tipp das zu machen? Hast Du den Eintrag des"Cardiologisten" über Vit C gelesen, ich finde das ganz schön ätzend, wenn das stimmt...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 30. August 2006, 10:25:48
Hallo Hilde,
meine Mama bekommt zur Zeit auch einmal die Woche eine Vit. C Infusion und sie fühlt hinterher immer gut. Aber als meine Mama bestrahlt wurde hat sie nur über das Wochenende eine Infusion bekommen, wenn der Abstand zu den Bestrahlungen groß genug war. Uns wurde abgeraten während der Bestrahlung Vit. C Infusionen zu geben.  Den genauen Grund weiß ich leider nicht, aber vielleicht hat Cardiologist recht und es wirkt sich negativ aus.

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 31. August 2006, 19:02:13
Hallo!
Hatten heute den Termin wegen dem weiteren Vorgehen; das entnommene Tumorgewebe hat Zellen, die auf Temodal ansprechen, aber leider auch andere (nicht-methilierende - ich glaub, so heißt das). Mein Mann bekommt jetzt 7 Tage Temodal mit 250 mg, dann 7 Tage Pause und das Ganze wieder von vorn, erstmal bis zum nächsten MR-Termin am 1.12.2006, klingt irgendwie alles nicht so toll, obwohl es ihm wie gesagt derzeit wieder sehr gut geht, wir fliegen auch wie geplant am 15.9. nach Gran Canaria, anschließend will mein Mann wieder arbeiten gehn, wir werden sehn, ich muss gestehen, dass ich heute wieder nicht sonderlich gut drauf bin, hab auch jede Nacht Albträume, einmal stirbt mein Mann, einmal meine Mutter (80 Jahre), einmal ist es mein Vater (83 Jahre), dann gehts wieder von vorn los, ich weiß nicht, wie lange ich diesen ganzen Mist seelisch noch verkrafte, aber wie heißt es so schön: genieß die Zeit die euch noch bleibt haha, entschuldigung, aber wie soll das gehen?? ich war einmal ein fröhlicher schlagfertiger lustiger Mensch, davon ist momentan nicht viel übrig. Mein Loch wird momentan immer größer und tiefer und die Angst vor dem, was noch kommt, frißt mich auf. ....LG Hilde, tut mir Leid, wenn ich da was vorjammere, aber heute fehlt mir meine Zuversicht Alles Gute für alle
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 05. September 2006, 12:22:04
Hi Hilde

Das tut mir so Leid!  Kann ich alles total nachempfinden.  Zu trauern wird es später Zeit genug geben, also soll man die Zeit jetzt genießen.  Aber wie?
Uns geht es ähnlich.  Auch dieses auf und ab nach einem OP.  Mann will so gerne optimistisch bleiben, aber die Umstände machen es einem nicht leicht.  Vor allem die Unsicherheit und Hilflosigkeit.  Wie soll man „richtig“ mit so was umgehen?
Mein Mann, 38, wurde erst 2003 operiert.  Astro III.  Bestrahlung, Chemotherapie.  Es ging im sehr gut, er hat die ganze Zeit gearbeitet.  Dann im Mai fing es wieder an mit Kopfschmerzen, dazu kam eine Linksseiteschwäche, Anfang Juni wurde er wieder operiert, Glio IV, wieder Bestrahlung, gleichzeitige Temodaltherapie.  Jetzt ist Pause angesagt.  Angeblich durch die Bestrahlung ist einen Ödem entstanden.  Die soll jetzt vom alleine weggehen, nach 2 Wochen ist es aber nur deutlich schlimmer geworden.  Wir haben eben den Cortison von 7,5mg auf 9,5mg Fortecortin erhöht, aber er kriegt weiterhin zwischendurch Kopfscherzen, kämpft mit Linsseiteschwäche und Lethargie.  MRT steht erst in Zwei Monate an – verstehe ich – aber wie sollen wir damit umgehen, das nicht-wissen-was-in-seinem-Kopf-los-ist?  Wächst das Ding schon wieder, oder kann ein Ödem einfach selbstständig schlimmer werden?  Wir haben die besten Ärzte, aber die sagen wenig.  Mann fühlt sich überfordert.

Sei auf jeden Fall versichert, du bist nicht alleine!

Beste Grüße,

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 05. September 2006, 12:33:40
Liebe Sarabande!
Es tut mir sehr Leid, dass es euch auch nicht besser geht, im Gegenteil, ihr kämpt ja schon seit 2003 mit der Erkrankung Deines Mannes, denn ich glaube, ein Astro III hat auch nicht wirklich gut geklungen; dass jetzt ein Glio IV daraus wurde, ist natürlich furchtbar.
Ödeme können durch die Bestrahlung schon entstehen, müßte auch mit der Cortisongabe wieder besser werden. Die lästige Warterei auf das nächste MR kenne ich nur zu gut, man hat furchtbare Angst, vor allem, wenn wieder Symptome auftreten. Wie lange ist jetzt bei euch Temodalpause?
Alles Gute, ich denke an euch Liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 05. September 2006, 15:55:33
Hi Hilde,

Ich habe es trotzdem als Unterschied empfunden – bei „nur“ Astro III haben wir wirklich noch glauben können, das wir gemeinsam alt werden konnten.  Es sieht nicht mehr so aus.  Mit einem Rezidiv kommt ein gewisses Gefühl von Versagung.  Alles was wir so tüchtig versucht haben, von Homöopathie und Vitaminen bis zu positive Vorstellungsübungen, hat letzt endlich nicht verhindern können, das das Ding wieder gewachsen hat.  Natürlich heißt das längst nicht, dass wir nicht weiterhin kämpfen, aber es ist irgendwie deprimierend.  

Bei der Temodal soll eine Pause von 4 Wochen gemacht werden, genau wie es auf den Beipackzettel empfohlen steht.  

Cortison ist anstrengend, mein Mann mag es nicht, immer so hungrig zu sein, die Ärzte sagen immer, man soll sich bemühen, die Dosis wieder runterzukriegen, aber im Gegenteil scheint es der Fall zu sein, das er mehr braucht.  Er versucht immer mit (für meine Vorstellungen) zu wenig klar zu kommen, und muss sich deswegen mit diesen Symptomen kämpfen…  Wegen der Temodalpause ist keine Arzt für uns so richtig im Moment Zuständig, das macht es um so schwieriger…

Beste Grüße,

Shirley
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 05. September 2006, 16:10:48
Hallo Shirley!
Das kommt mir alles sehr bekannt vor, mein Mann hat auch nach der 2. OP das Cortison einfach abgesetzt, obwohl es geheissen hat, "ausschleichen lassen" - er haßt es wie die Pest, das ganze giftige Zeug.
Die Pause von 4 Wochen hatte mein Mann nach der Bestrahlung auch, dann ging es mit den 6 Zyklen (23 Tage Pause, 5 Tage Temodal) los. Als das beendet war (6 Wochen später) war das Rezidiv da!!!
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 05. September 2006, 16:24:08
Hi Hilde

Toll... na ja, soll mann dann davon ausgehen, das Temodal wirkt, solange es genommen werden kann?  Ich wurde so gerne wissen, was wir erwarten können, und aber will ich es eigentlich wahrscheinlich gar nicht wissen...

Beste Grüße,

Sarabande (oops)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 05. September 2006, 16:26:36
Hi!
Ich glaub fast, dass das so ist (wissen tu ichs natürlich auch nicht), aber im MR vom 28.6. war alles bestens (kein Tumor). Mein Mann bekommt ab Freitag 7 Tage Temodal - 250 mg -, 7 Tage Pause usw. auf jeden Fall bis Dezember (nächster MR-Termin), dann werden wir weiter sehen....
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 05. September 2006, 16:28:37
Noch was liebe Shirley, wenn Du willst, kannst Du mir auch eine private Mitteilung schicken LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. September 2006, 15:33:28
Hallo an alle!
Möchte micht auch wieder einmal melden. Wir waren jetzt eine Woche auf Urlaub in Gran Canaria, meinem Mann ist es eigentlich super gegangen (2. OP am 21.8.2006). Er war jeden Tag eine halbe Stunde schwimmen im Meer, hat sich gut erholt und einen schönen Urlaub gehabt.                                                                                                   Der Heimreisetag war leider nicht so super. Mein Mann musste wieder mit der Chemo anfangen (seit der 2. Op. neue Dosierung 7 Tage 250 mg und 7 Tage Pause) jedenfalls war es am 22. wieder soweit. Er hat das Temodal in der Früh genommen und im Bus zum Flughafen war ihm so wahnsinnig übel, dass ich schon Angst hatte, er muss sich übergeben, aber wir habens doch so bis zum Flughafen geschafft.                                        Sein A. meinte, dass er jetzt mir "nur 250 mg" kein Zofran brauchen würde, totaler Unsinn. Es geht nicht ohne, ausserdem will er es nicht mehr morgens nehmen. Wer von euch nimmt Temodal morgens ein und wie geht es euch damit???                                                                   Mein Mann geht seit heute wieder arbeiten (trotz Chemo), das kann mit morgens einnehmen nicht funktionieren, da müßte er um 4 Uhr aufstehen fürs Zofran, 1 Stunde warten für Temodal und noch mal 1 Stunde warten für Frühstück????? das ist doch nicht machbar  LG an alle von Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 25. September 2006, 17:07:17
Hallo Hilde,
meine Mutter bekommt jeden Abend um 19.30 1x Zofran und dann eine Stunde später ihr Temodal. Bis jetzt hat alles gut geklappt. Soweit sie mir erzählt hat, war es ihr noch nie schlecht.
Versucht es doch mal mit abends. Ich kann nichts schlechtes berichten.

Ich drücke euch die Daumen!

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. September 2006, 17:20:51
Hallo Tatjana!
Bei den 6 Zyklen hat mein Mann die Chemo eh immer abends eingenommen, weil die Dosis ziemlich hoch war (450 mg), in der Beschreibung vom T. steht halt, dass man es morgens auf nüchternen Magen nehmen soll, ich denke, dass es dann wahrscheinlich besser ins Blut gehen wird....
Ja, er wirds auch wieder abends einnehmen, denn im Schlaf kriegt man es nicht so mit, wenn einem doch nicht so gut ist.

Bitte Tatjana, wartet nicht zu lang - es muss ja nicht gleich zum Operieren sein, aber vielleicht eine andere Medikation - LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 25. September 2006, 18:01:46
Hallo Hilde,
ich weiß das auf dem Beipackzettel steht, dass man die Chemo morgens nehmen sollte , aber abends ist das alles vielleicht nicht so belastend.
Wenn ich die Tage bei meinen Eltern bin, dann kläre ich alles ab.

Kopf hoch!

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 25. September 2006, 22:20:38
Hi Hilde

Wusste ehrlich gesagt gar nicht, das mann Zofran eine Stunde vor’s Temodal einnehmen sollte.  Mein Mann nimmt es immer gleichzeitig, so funktioniert es perfekt.  

LG,

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 26. September 2006, 07:11:24
Hallo S.!
Hm? Vielleicht stimmt es ja gar nicht, werde nochmal nachlesen!!!
Liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 26. September 2006, 16:10:28
Hi Sarabande!
Hab gerade nachgelesen, Zofran soll wirklich 1 bis 2 Stunden vor der Chemo eingenommen werden!!
Viele liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 26. September 2006, 22:19:41
Hi Hilde

Also unserem persönlichen Pioneerstudium nach, funktioniert es auch wenn man es falsch macht!  Ich glaube, wir machen es weiterhin so.

LG,

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 29. September 2006, 11:34:48
Hallo an alle, wollte euch sagen, dass die MRT von meinem Mann am 6. 9. wieder gut ausgesehen hat (Glio-OP 2/05). Gestern EEG war auch gut. Bin so froh. Hoffentlich bleibt das noch lange so. Liebe Gr. an alle, Andrea.
P.S.: Mein Mann nimmt seine Tabletten alle auf einmal morgens, mittags, abends und ca.22 Uhr.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. Oktober 2006, 12:00:40
Hallo!
Für alle, die das Temodal am Morgen nicht gut vertragen; unser Arzt hat gesagt, dass es nach neuesten Erkenntnissen egal ist, ob man das T. morgens oder abends nimmt und ob man vorher oder nachher was gegessen hat, mein Mann nimmt es jetzt wieder am Abend, 1 Std. vorher Zofran und hat damit überhaupt keine Probleme.
Liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kapi am 06. Oktober 2006, 00:10:36
Hallo an alle!
wenn ich das alles so lese fühle ich mich um ein Jahr zurück versetzt.bei meinem mann wurde im märz 2005 die diagnose glioblastom multiforme grad IV gestellt .in Kurzform der Verlauf:11.3 op alles bestens.30 mal bestrahlung und temodal.im juli entfernung des Knochendeckels wegen eines Abzeß.4 zyklen temodal.im november sein erster epi.2 op angeblich wäre es eine Strahlennekrose gewesen.von da an lief es aber nicht mehr gut.weitere 2 zyklen temodal weil er ja angeblich gut darauf angesprochen hat.im jänner hab ich dann eine Pet-untersuchung verlangt.tu-rezidiv.in der ganzen zeit ging es ihm aber nicht wirklich schlecht wir merkten nur das irgendetwas nicht ganz stimmte.nach der Pet wurde die Chemo umgestellt auf Acnu-teniposid das war im Februar. als er vom Kh nach hause kam hatte am nächsten tag einen epi.seidher kann er kein Wort mehr sprechen,( noch drei weitere chemos)  aber glaubt mir das ist noch die kleinste kleinigkeit damit haben wir leben gelernt .ich habe meine arbeit aufgegben weil ich meinen mann zu hause pflege.sein Tumor war beim letzten Mr am 31.7 06  8.7mal 5.6mal 4.5cm. :'( :'( :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 07. Oktober 2006, 10:10:57
Liebe Kapi!
Wie geht das jetzt weiter bei euch, kann Dein Mann nochmal operiert werden?
Ganz liebe Grüße von Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kapi am 08. Oktober 2006, 23:09:59
Hallo Hilde
Nein Op ist nicht mehr möglich.Es geht eigentlich garnichts mehr.er hat berreits Mittellinienshift(Tu drückt von linker gehirnhälfte nach rechts.rechts ist die zuerst schlaffe Lähmung bereits in spasmus übergegangen und die linke seite ist schon total schwach. übrigens mein mann ist erst 39.es kann sich kein Mensch richtig vorstellen was dieser tu innerhalb kurzer zeit aus einem menschen machen kann,nur jemand der es erlebt so hautnah wie ich oder viele andere aus diesem forum .was bei uns seid der 2 op im november alles passiert ist manchmal denke ich bin in einem schlechten Traum , aber ich bin froh das ich ihn immernoch zu Hause hab obwohl es sehr schwer ist.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 09. Oktober 2006, 07:28:41
Liebe Kapi!
Es tut mir sehr Leid, dass es Deinem Mann so schlecht geht, man kann das einfach nicht begreifen. Dein Mann ist 39, meiner 45 (ist auch nicht viel besser), meinem geht es zur Zeit noch sehr gut, obwohl er schon 2mal operiert worden ist, aber die Sorge und Angst vor dem, was noch kommt, macht mich auch schon ganz krank. Ich weiss, dass es dann mal ganz schnell gehen kann.
Aber wie Du richtig sagst, die "Tragweite des Geschehens" kann man wohl nicht ermessen, solange man es nicht selber erlebt hat.
Habt ihr eigentlich Kinder?
Ganz liebe Grüße und viel Kraft von Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kapi am 09. Oktober 2006, 17:31:43
Hallo Hilde
ja wir haben einen Sohn.manuel wird im jänner 16.er geht auswärts zur schule und ist nur am wochenend zu hause.ich glaub, abgesehen davon daß er unbedingt diese schule machen wollte und er schon mit der schule begonnen hat als mein mann noch "gesund"(arbeitete nach 1op und knochdeckelentfernung wieder ganz normal),ist es jetzt gut das er nicht ständig alles hautnah erleben muss,obwohl ich sagen muss er geht ganz toll damit um,nach aussen,innerlich wird es ihn sicher sehr belasten das merk ich an den noten.
einen tipp geb ich dir noch mach mit deinem mann alles was ihr zusammen erleben möchtet gleich nichts aufschieben oder lange planen.wir haben den fehler gemacht einiges für dieses jahr zu planen,letztes jahr wäre noch gegangen. trotzdem haben wir in 22 jahren
viel gesehen und ein tolles gemeinsames leben gehabt. :D
ich wünsch euch auch viel kraft und hoffe es geht deinem mann noch sehr sehr lange gut.nützt die zeit in vollen zügen das hilft bestimmt auch man darf psychisch der krankheit keine chance geben . :D
ganz liebe grüße karin
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 16. Oktober 2006, 16:02:08
Hallo meine Lieben!
Ich habe beschlossen, mich jetzt mal ein bißchen von der "Front" zurückzuziehen und die "gute Zeit zu genießen", die wir im Moment noch haben, meinem Mann geht es gut - heute ist es genau 1 Jahr seit Diagnosestellung.
Ich werden trotzdem an euch denken und wenn jemand Fragen hat, könnt ihr mir gerne eine Private Mitteilung schicken, die seh ich dann auch im normalen Outlook, möchte mal ein wenig Abstand von der ganze Sch... gewinnen (hab ich mir wenigstens so vorgenommen, ich weiss eh nicht, ob ich es wirklich schaffe, weil mich all diese Schicksale doch sehr berühren.
Ich wünsche euch und auch uns alles Gute für die Zukunft und drücke euch ganz fest  Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 05. November 2006, 09:41:56
Wer war nun wirklich beim Hirntumorinfo-tag und möchte mir was darüber berichten :( wie gesagt, für uns war es leider viel zu weit zum Fahren
Liebe Grüße  aus dem total verregneten Österreich von Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 05. November 2006, 17:53:18
Hallo Hilde,
mein Mann und ich waren in Bochum. Ich habe dort auch Kabas getroffen. Es hat mich sehr gefreut sie kennengelernt zu haben. Es war ein sehr kurzweiliger Tag ;D.

Ich habe dir ein Infomaterialien zusammengestellt. Wenn du Interesse hast, dann kann ich sie dir gerne zuschicken. Schreibe mir doch eine PM mit deiner Adresse.

Ansonsten war der Infotag sehr interessant, aber ernsthaft - so wirkliche Neuigkeiten gab es nicht. Bei den ganzen vorgestellten Behandlungsmethoden ging es nur um Lebensverlängerung um ein paar Monate. Das ist wirklich frustrierend :-\.

Da stellt sich echt die Frage, wann endlich mal der Durchbruch für eine Heilung kommt. Ich habe das Gefühl, das die Hirntumorforschung auf der Stelle tritt. So richtig weiter kommt keiner.

Ich weiß auch nicht warum!?

Wir müssen jetzt noch unser Hundi holen, den haben wir über's Wochenende bei einem lieben Bekannten "geparkt".

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 05. November 2006, 20:30:05
Hallo, liebe Hilde,

ich war auch in Bochum.
der Infotag ist immer interessant, aber ich muss Supidupi schon zustimmen, leider keine gravierenden Neuigkeiten, womt man diese Tumore bekämpfen kann, es gibt immer nur Ansätze zur Lebensverlängerung um wenige Monate! >:(
Die Einzelberichte der Prof. und Doktoren sind für alle interessant, man muss aber immer bedenken, dass einige dieser neuen Ansätze für wenige, die jetzt erkrankt und schon vorbehandelt sind, nur in Frage kommen.  Zumindestens sehe ich das so für meine Schwester:
Interessant ist auch immer der Erfahrungsaustausch mit den Patienten und Angehörigen in den Pausen, habe einige getroffen, welche ich schon im Juni in Frankfurt kennenlernte und war erfreut sie wieder zu sehen.
Wie du schon weisst, habe ich Supidupi und ihren Mann dort getroffen, da hab ich mich sehr gefreut!
Die Forschung geht weiter, die Ansätze sind sehr gut, leider wird das für einige zu spät sein, die Krankheit rennt und nimmt ihren Lauf, es ist zum VERRÜCKT werden!

Wie geht es deinem Mann und dir in dem hoffentlich nicht mehr verregneten Österrich?

Ganz liebe Grüsse ;),

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: hexe am 06. November 2006, 06:04:14
hallo
ist schon mal wer von euch auf den gedanken gekommen,das man vielleicht nicht genügend mittel in die forschung steckt -- mir kommt dieser gedanke ab und an allein wenn ich höre das kk sich sperren für manche therapien die kosten zu übernehmen
mfg hexe
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 06. November 2006, 07:13:55
Liebe Kabas!
Ich habe es befürchtet, dass es keine gravierenden Neuigkeiten geben wird, denn wie man weiß, hat sich ja in den letzten 20 Jahren auf diesem Gebiet nicht wirklich viel getan, eine Lebensverlängerung von ein paar Monaten ist ja wirklich lächerlich, speziell dann, wenn es so junge Leute betrifft wie Deine Schwester oder meinen Mann.

Trotzdem finde ich es schade, dass ich nicht dort sein konnte, denn ich hätte gerne Dich und Supidupi kennengelernt. Schade

Meinem Mann geht es eigentlich gut, er geht arbeiten, nimmt brav alle 7 Tage seine Chemo. Das Schlimme ist nur, dass ich bereits erfahren mußte, wie schnell sich sein guter Zustand ändern kann, wie gesagt, man sitzt auf einem Pulverfass - bei all den positiven Gedanken und Hoffnungen - es fällt mir sehr schwer positiv zu bleiben. Die letzten paar Tage waren wieder einige Einträge, wo es sehr schnell zu Ende gegangen ist. Jezt kommt auch die "dunkle Jahreszeit", wo ich schon so ein bißchen Probleme damit habe,. Ich bin bestimmt (noch) nicht depressiv, aber es felt einem einfach die Sonne...

Ich hoffe für Dich und auch alle anderen, dass wir noch ein wenig Zeit gewinnen können  :D
Ganz liebe Grüße an Dich von Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 06. November 2006, 22:53:12
Hallo Hexe,

da kann ich dir nur zustimmen! Mir kommt auch der Gedanke, dass es sich nicht "lohnen" würde, es erkranken zu wenig daran!
Wenn man sich überlegt, wie weit die Forschung bei anderen Erkrankungen ist und welche Heilungschancen es schon in anderen Bereichen gibt! Nicht falsch verstehen, da können wir nur froh sein!
Aber ich wünsche mir auch, dass die Forschung bei den Hirntumoren schneller voran geht!
Dann der Aspekt, dass sich die KK für manche Behandlungen sperren, siehe den Bericht vor ein paar Wochen im ARD, wo ein Tumorpatient mit Wärmetherapie behandelt wurde, nachweislich der Tumor auf MRT-Bilder sich verkleinert hatte, aber die KK lehnte die Zahlung der Behandlungen ab! Abartig, aber da gab es für den Patienten innerhalb von 7 Tagen dann doch die Bewilligung. Die Herrschaften, die vorher das abgelehnt hatten , leiden ja auch nicht!
Natürlich sind die Kassen leer, wenn man sich aber mal überlegt, wieviel Leid könnte so manch einem erspart bleiben, wenn bestimmte "Zusatztherapieen" bezahlt werden würden? Vielleicht sollten die sich mal um eine "Umschichtung" der vorhandenen Gelder Gedanken machen?
Alles Gute,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 06. November 2006, 23:31:57
Liebe Hilde,

Ja, ich hätte dich auch gern in Bochum getroffen!
Wie du schon schreibst, man sitzt wirklich auf dem "Pulverfass", jeden Tag kann es hochgehen, ohne zu wissen, wie weit es geht!
Das haben wir leider schon oft bei meiner Schwester erlebt.
Sie hat immer noch mit den Zähnen zu tun, wir warten jetzt auf einen Termin für die Zahn-OP. Das kann ihr behandelnder Zahnarzt nicht durchführen, da muss sie in eine Zahnklinik, bis heute abend war noch kein Termin bekannt. Der eine Zahn muss auf jeden Fall raus. Da könnte ich mich auch schon wieder so aufregen, dass das alles so lange dauert!
Der Kleinen bleibt aber auch nichts erspart! :(
Ansonsten ist sie ganz gut drauf, meine andere Schwester ist im Moment dort! Wir klopfen jeden Tag auf Holz, der Zustand soll anhalten, und sich noch stabilisieren! ;)
Sie war am Freitag mit ihrem Mann in einem ihremLieblingsgeschäft um neue Sachen zu kaufen. ;D
Mit dem Sprechen ist es fast unverändert, neulich hat sie danke gesagt, zum Zahnarzt hat sie tschüss gesagt und zu ihrem Hund hat sie gestern gesagt: Geh raus, Janko! Das ist doch schon mal was!

Den nächsten MRT-Termin haben wir jetzt für Ende November, am Freitag hatten die uns noch einen angeboten für Dezember! Das muss man sich mal vorstellen! Hier geht es nicht um das Knie zu röntgen( obwohl das auch wichtig sein kann), hier geht es um die evt. Veränderungen bei einem Hirntumorpatient!
Der Zustand meiner Schwester hat sich super gebessert, da müssen wir doch wissen, wie es "da oben" aussieht! Vorallem auch, um evt. andere Therapien neu zu beginnen! Wir haben keine Zeit!
Ich hatte noch zwei Prof. angeschrieben, eine Rückantwort habe ich, aber auch diese warten auf die neuen MRT-Bilder.

Sei ganz lieb gegrüsst, ;)

und, dass es morgen deinem Mann und meiner Schwester wieder gut geht( alle anderen schliesse ich da selbstverständlich mit ein)!,

Kabas

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: hexe am 07. November 2006, 01:53:18
hallo
ich hatte ja meine op 1999 und dann bestrahlung -damals hatte ich überhaupt keine probl. mit  meiner kk brauchte da eine haushaltshilfe(als ich von der reha zurück kam)
da war ich noch alleinstehend,da gabs überhaupt kein stress mit der kasse alles wurde bewilligt was ich gebraucht hab - und nun mein gott man muss um alles kämpfen!
was ist bloss los in unserem land!
aber ich sag euch was - sollte mein resttumor mal wieder aktiv werden--also explodieren.dann besorge ich mir cyancali-- ich möchte dann nicht ausgeliefert sein und womöglich unnötig leiden müssen
mfg hexe
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 07. November 2006, 08:41:21
Hallo zusammen!

Der Kampf mit den Kassen ist u.a. deshalb so schlimm weil man seine Kräfte wirklich für seine Krankheit braucht. Wenn ich Sätze höre wie "Da brauchen Sie Nerven und viel Zeit um das durchzusetzten!" dann frage ich mich woher ich das eine nehme und ob ich vom anderen noch genug habe  ???

Hexe schreibt:
Zitat
aber ich sag euch was - sollte mein resttumor mal wieder aktiv werden--also explodieren.dann besorge ich mir cyancali-- ich möchte dann nicht ausgeliefert sein und womöglich unnötig leiden müssen

Davon abgesehen dass ich dir wünsche dass du niemals vor dieser Entscheidung stehen wirst denke ich, ein Kampf um ein würdiges Leben muss immer statt finden. Unseretwegen und um der anderen Betroffenen wegen.

Ich war nicht in Bochum weil ich es kräftemäßig nicht geschafft habe und weil meine Tochter ihren Geburtstag gefeiert hat.
Aber ich habe mir im Stillen gewünscht, dass jemand von wirklich guten Chancen berichtet hätte. Schade!!!!!!!!

Ich hoffe weiter - für uns alle.
LG,
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 07. November 2006, 12:09:14
Hallo !

Ich war auch mit meinem Mann in Bochum, und nun frage ich mich warum ich mich nicht jedem gegenüber "geoutet" habe als Ihope. Schade, dass wir kaum persönliche Kontakte geknüpft haben bzw. nicht wissen, wer unter welchem Pseudonym dort war. Ich könnte zwar nicht die Krankengeschichte von jedem aufsagen, dazu ist alles viel zu komplex und auch wieder miteinander verknüpft. Alle erleben ja nahezu das gleiche. Aber die Namen hätte mir schon was gesagt und wenn man ein Gesicht dazu kennt ist alles nicht mehr so abstrakt.
Ich bin ja immer nur sporadisch hier im Forum weils halt bei uns - wer hätte das gedacht ? - gute und schlechte Zeiten gibt.  Und in den schlechten komme ich gar nicht dazu hier zu lesen oder zu schreiben.
Ich habe auf jeden Fall aus Bochum schon viel positives mitgenommen, ich fühle mich besser informiert obwohl es auch so ist, dass bei meinem Mann nicht allzuviel in Betracht kommt von dem was vorgestellt wurde. Mir ist es aber lieber gleich zu hören:"Der Tumor darf nicht größer als 4 cm sein",
oder "Sie brauchen unbedingt Tumorgewebe in dieser Menge" als nur wischiwaschi wo man sich unnötig Hoffnungen macht. Wir haben noch lange nicht aufgegeben, uns aber klar gemacht, dass diese Erkrankung ein absoluter "Griff ins Klo" ist, in jeder Hinsicht. Gibt es eigentlich Schlimmeres? - Ja!!!
Vielleicht können wir sogar auch froh sein, dass der Tumor bei meinem Mann als inoperabel gilt. Dass wollen wir zwar noch von anderer Seite bestätigt wissen, aber bei dem ganzen Auf und Ab der OPs und Rezidive?! So ist es jetzt wie es ist, der Tumor ist da, er kann damit leben, ihm gehts zwar nicht kontinuirlich gut, aber der Feind ist immer gegenwärtig und kann sich nicht so tückisch wieder einschleichen.

Liebe Hilde,
mir geht es ähnlich wie dir, ich freue mich nicht auf die stade Zeit. Wie auch? Man kann nichts planen - und das obwohl Heilig Abend immer am 24.12. ist! Die Kinder freuen sich schon so. Und ich bin froh, solange die Welt für sie so einfach ist. Weihnachten ist schön, und Papa ist da. Völlig uninteressant was er noch in der Lage ist zu tun (im Gegensatz zu früher). Es ist alles gut, so lange du da bist (solange du wild bist- das wilde Kerle Motto- wäre auch sehr treffend...)

Liebe Hexe,
hab ich richtig gelesen? Erste OP 1999? Am Glioblastom? Habe ein bischen in deinen alten Einträgen gestöbert, bin total beeindruckt! Ich denke mal, du machst seitdem alles richtig! Das mit dem Rauchen kannst du doch vernachlässigen (solange du keine Kettenraucherin bist), davon hast du den Tumor bestimmt nicht, und ohne Nikotin wirst du ihn auch bestimmt nicht los. Bitte schreibe weiterhin wie es dir geht!!!

Ich grüsse euch alle!

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 07. November 2006, 17:49:16
Hallo Ihr Lieben,
ich denke es waren bestimmt noch mehr Leute aus dem Forum in Bochum. Sollte wieder mal ein Infotag ins Haus stehen, dann regeln wir das anders. Ich hätte auch gerne mehr Leute aus dem Forum getroffen.
Das nächste mal machen wir einen Infotisch ;).
Ich habe einmal jemanden gefragt, ob sie aus dem Forum ist, aber ohne Erfolg. Ich hatte dann keine Lust mehr jeden anzuquatschen.

Ich konnte für mich auch einige Informationen aus dem Infotag rausziehen, aber ich hätte mir doch mehr gewünscht  :-\.

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 08. November 2006, 14:05:25
Hi ihr lieben!

Wollte nur kurz schreiben, wie es uns geht.

Mit der ganze Bürokratische Kram komme ich gut voran.  Pflegestufe habe ich beantragt, auch Schwerbehinderte Ausweis, fühle mich bei der Onkologische Sozialstelle gut aufgehoben.  Hilfsmittel kommen demnächst (Rollstuhl, Pflegebett, Skala Mobil usw).  Zuerst kommt aber eine REISE NACH ISRAEL. Dort wolltet mein Mann immer hin.  Ich weiß, es ist nicht unbedingt die beste politische Zeit, aber was soll es.  Wir fliegen auf der Empfehlung unsere lieblings Prof, der uns dazu beraten hat, nachdem er auf CT Bilder gesehen hat, wie schlecht es meinem Mann wirklich geht.  Er sagte, es wird wahrscheinlich unsere letzte Reise, deswegen sollen wir es, trotz alle Risiko, einfach machen.  Zwei Freundinnen kommen mit, um uns zu unterstutzen, und wir sind in jeder Hinsicht gut abgesichert.  Natürlich hält der Familie meines Mannes mich für komplett verrückt und ziemlich gefährlich.  Aber wir fliegen.  In 4 Stunden.  Für 2 Wochen.  Druck uns die Daumen…
LG,
S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 08. November 2006, 14:47:32
Liebe Sarabande,

ich wünsche Dir, Deinem Mann und Deinen Freundinnen eine wunderschöne Zeit in Israel.

Israel ist trotz der äußerst angespannten politischen Lage ein  traumhaft schönes Land mit großartigen Menschen.

Alle guten Wünsche begleiten Euch

Salam - Shalom

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 09. November 2006, 17:02:21
Liebe Sarabande!

Ich hoffe, ihr seid gut in Israel angekommen und könnt die Zeit dort einigermaßen genießen. Ich bewundere Dich, dass Du das jetzt durchziehst, obwohl es Deinem Mann nicht mehr so gut geht.
Laß die Verwandten reden, was sie wollen - die meisten reden sowieso, egal was man tut. Mach das, was DU für richtig hältst!!

Alles Liebe Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 09. November 2006, 20:40:56
Hallo Sarabande,

Israel-super sarabande.
Lass die Leute, die anders darüber denken, denken, was sie wollen!
Nur du weisst, wie wichtig diese Reise ist.
Ich find es bewundernswert, wenn das der Wunsch meiner Schwester wäre, wär ich zu jeder Zeit bereit!

Ich wünsche euch dort eine gaaaaaaaaanz tolle Zeit und, dass es deinem Mann dort richtig gut geht,
ganz liebe Grüsse nach Israel,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 13. November 2006, 10:21:18
Hallo meine Lieben!

Möchte euch wieder einmal mitteilen, wie es meinem Mann geht -  GUT. Ja, so ist das und ich sitze da und zähle die Monate und verfalle in Panik.

Neuesten Meldungen zufolge liegt die mediane Überlebenszeit  bei der Therapieform, die mein Mann jetzt hat (150mg/m2 Körperoberfläche mit Temodal 7 Tag lang, alle 15 Tage) bei 15 Monaten und jetzt haben wir 13 Monate - wie aufbauend :'(.
Ich weiss, ich bin undankbar, denn vielen von euch bzw. euren Angehörigen geht es wesentlich schlechter, aber das tröstet einen nicht wirklich, noch dazu wenn der Patient erst 45 Jahre ist.

Tut mir Leid, wenn ich euch "anjammere", aber für eine psychologische Therapie konnte ich mich noch immer nicht aufraffen, der beste Therapeut ist eigentlich mein Mann, aber dem kann ich meine Sorgen nicht so offen mitteilen, wie hier in diesem Forum (danke, dass es dieses gibt :))
So, gehts mir jetzt besser? ich weiss nicht, ich bin heute am Boden zerstört..
Hab ich so einen Eintrag schon mal geschrieben? Möglich, denn das Gefühl überfällt mich beinahe täglich, heute ists halt mal wieder ganz extrem.
Alles Liebe an alle Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: regilu am 13. November 2006, 10:58:35
Liebe Hilde, ach wie ich Dich verstehe!!!!
Ich mache mir auch die größten Sorgen um meinen Mann, denn ich sehe die Veränderungen und mir sind die Hände gebunden, will sagen: Er ist äusserst depressiv (vielleicht merkt er selber was, aber redet nicht davon?) und will von nichts was wissen. Eigentlich hätte er schon wieder ein MRT haben müssen, will aber nicht. Ich sehe aber, dass sich wieder die gleichen Beschwerden zeigen, wie vor der OP. Das könnten auch Narben sein, die wachsen.
Der Hohlraum (auf dem MRT-Bild schwarzer Fleck) war ja schon letztes Jahr zu.
Weiss denn jemand, ob Narbengewebe auch wegoperiert werden muss?
Hat denn Dein Mann auch Krankheitserscheinungen, die Du bemerkts?
Ansonsten muss ich Dich auch an die Aussagen von Ulrich erinnern: Die Statistiken sind Statistiken , eben Statistiken eben Durchschnittswerte, mit einem Bein im kochenden Wasser, mit dem anderen im Eis: beide Beine sind verbrannt aber haben im Durchschnitt nur 50° .
Und so hoffe ich, dass DEIN Mann eben nur 25° abbekommen hat!!!
Sei lieb umarmt und hab vertrauen in die Zukunft, ich muss mir das auch immer vorerzählen!
von regilu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 13. November 2006, 11:07:18
Liebe Regilu!
Als ich gesehen hab, dass Du online bist, hab ich fast erwartet, dass Du mir schreibst, Du bist immer für mich da, wenn es mir schlecht geht, danke dafür!
Es ist sehr traurig, dass es Deinem Mann nicht gut geht, ich weiss, auch er ist Meister des Verdrängens; das mit dem Narbengewebe weiss ich leider auch nicht, ob das raus muss, aber Beschwerden in der Art, wie sie ein Tumor verursacht, kann die Nekrose sicher machen, denn es ist ja auch eine "Raumforderung" - denke ich.
Krankheitserscheinungen hat er dann, wenn er gestresst ist, dann ist die Wortfindung nicht die Beste und das obwohl mein Mann früher Vorträge vor vielen Leuten gehalten hat, das ist sehr traurig und oft ist er sehr müde, er schläft am Abend vorm Fernseher schon ein.
Können die Depressionen bei Deinem Mann auch ein bißchen mit der Jahreszeit zu tun haben? Ich denke, bei mir ist das so...
Ich drücke Dich ganz fest Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christel K. am 13. November 2006, 12:04:24
Liebe Hilde!

Du bist NICHT ungerecht, sondern verzweifelt. Und dies mit vollem Recht!

Die Sanduhr läuft und keiner weiss wie lange....

Man ist so gelähmt, dass man leider oft diese Zeit nicht richtig 'Genießen ' kann. Man ist sooooo hilflos. Die Angst beherrscht einen.

Ich hab natürlich auch nicht die richtigen Worte um dich aufzubauen, aber ich kann dich so gut verstehen.

Sicher, du kennst aus diesem Forum die Geschichten / Abläufe von vielen, wo es anderes verlaufen ist. Und das macht einem einfach noch mehr Angst. Ich weiss leider wohin ich spreche.
ABER; ich hab auch schon von Fällen gelesen und auch schon kennengelernt die DEUTLICH länger gelebt haben!

Ich wünsche dir und deinem Mann auf jeden Fall noch ganz viele Tage, Wochen und Monate...... Jahre....?! Wieso nicht.....?!

Alles Liebe,    K.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 13. November 2006, 12:28:23
Liebe Christel K.!

Danke für Deinen Eintrag, ich habe jetzt bei Deinen Beiträgen ein wenig nachgelesen und bin sehr traurig, dass es bei Deiner Mutter so schlecht ausgegangen ist, bewundernswert, dass Du  jemanden Trost spenden kannst!
Ich bin auch ständig auf der Suche nach Verläufen, die mehr oder weniger gut ausgegangen sind, meine Suche hat aber keinen großen Erfolg - was heißt DEUTLICH länger? ich weiss, diese Frage ist eigentlich blöd, weil man sonwieso nichts miteinander vergleichen soll, aber man möchte hat immer auch was Gutes hören - oft, wenn ich Geschichten lese von Patienten, denen es einigermaßen gut geht, so kommt doch immer fast das gleiche Ende und oft leider sehr schnell :'(

Alles Liebe für Dich Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christel K. am 13. November 2006, 14:08:31
Liebe Hilde,

ich weiss das bei vielen ( den meisten) diese Krankheit tötlich verläuft, und dies wirklich innerhalb eines Jahres.

Wie du ja selbst bei mir bzw. meiner Mama gelesen hast, hat sie nach der Diagnose / OP noch 18 Monate gelebt. Davon 15 Monate in einem körperlichen guten Zustand.

Meine Mama konnte leider mit ihrer Erkrankung nicht umgehen, sie nicht akzeptieren und konnte auch deshalb in diesen 15 Monaten ihr verbleibendes Leben nicht mehr richtig "Genissen". Auch eine Psychologin ist nicht an sie heran gekommen.... Leider.... Aber ich konnte sie auch so gut verstehen...

Als Angehöriger, der weiss, wie diese Krankheit in der Regel verläuft, ist man sooo hilflos, sooo traurig.
Man 'wartet' förmlich auf das erneute Ausbrechen des Tumores. Jedes MRT ist macht einem Angst....

Heute bin ich 'froh', das ich meine Mama in dieser Zeit begleiten konnte. Es ist schwierig für seine Gefühle die richtigen Worte zu finden....Sorry.
Aber auf jeden Fall bin ich dankbar für die Momente die ich noch mit ihr verbringen durfte, wir sind auch noch zusammen im Urlaub gewesen.

Im April 2005 war ich auf der Tagung des Hirntumorhilfevereines in Stuttgart. Dort waren Langzeitüberlebende ( ein paar Jahre). Zudem ist in diesem Forum doch auch eine Frau (Hexe oder so), die schon vor ein paar Jahren operiert wurde. Kennst du das Buch "Ich hab nur dieses eine Leben" von Daniela Michaelis? Sie ist 1989 erkrankt und lebt noch immer! All diese Menschen haben mit deinem Mann etwas gemeinsam: Sie waren jung!

Es ist schwer als 'Kind' ( 31J.) die Mama (64J.) gehen lassen zu müssen, aber dies ist leider - wenn auch nicht so früh - der normale Lauf der Dinge.

Bei dir ist jedoch der Mann erkrankt und das was ihr durchmachen müsst ist noch eine ganz andere Sache! Ist es da nicht normal das man verzweifelt? Das man vor Angst selbst ganz krank wird?
Bei den ganzen Sorgen um deinen Mann, vergiss dich selbst dabei nicht....Ich weiss das dies leicht gesagt ist, aber jeder hat seine Grenzen....

Ich wünsche dir und deinem Mann VIEL Kraft und hoffe, ihr könnt viele schöne Dinge noch GEMEINSAM erleben.

Ich hoffe, das IHR so eine positive 'Geschichte' werdet!

Alles Liebe, K.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 13. November 2006, 15:32:50
Liebe K!
Ich glaube, mein Mann kann mit seiner Krankheit auch nicht umgehen, aber auf eine andere Art als Deine Mama, mein Mann kann sein "restliches Leben" auch nicht wirklich genießen, denn er rennt nur seiner Arbeit hinterher. Ich weiß, das war schon immer das Wichtigste in seinem Leben, seine Arbeit ist sein Hobby, aber sie verursacht auch Streß in ihm und Streß kann er eigenrlich nicht wirklich gebrauchen, dann gehts auch immer mit der Sprache bergab und ich stehe daneben und kann NICHTS tun. Er reißt die Überstunden auch noch an sich und kann nicht genug bekommen, wenn ich was sag, dann heißt es:"ich muss noch Geld verdienen".
Ja und wie du richtig sagst, man hat eine Sch..Angst vor jedem MR, man wartet förmlich auf die nächste Katastrophe - am 1.12. ist es wieder so weit.
Das Buch von Daniela Michaelis habe ich bereits gelesen, war auch nur ein schwacher Trost, das ist eine unter Tausenden.

Aber ich muss wieder den Glauben daran finden, dass wir eine "positive Geschichte" werden ;). Gott sei Dank sind nicht alle Tage so schwarz bei mir wie der heutige Ganz liebe Grüße Hilde
noch was: wo hatte Deine Mutter die Wirbelbrüche eigentlich her?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 13. November 2006, 16:20:12
Liebe Hilde,

diese Angst und die Ohnmacht kennt wohl jeder von uns Angehörigen. Die Prognose bei einem Glioblastom ist einfach verheerend. Auch ich habe ständig die Aussage vor Augen: Mediane Überlebenszeit 12 -14,5 Monate.
Sicher gibt es immer wieder mal Ausnahmen...aber die kann man an den Fingern abzählen. Und bei diesen "Langzeitüberlebenden" war der Ursprungstumor wohl in der Regel ein Astro III.
Auch mir fällt es  schwer, die noch relativ gute Zeit zu geniessen...da die Angst immer mitschwingt.
Mein Mann hat sich wesensmässig nicht verändert. Er ist immer noch der geduldige, liebenswürdige Mann, den ich so liebe. Er hat seine Krankheit akzeptiert, im Gegensatz zu mir.

Manchmal wünschte ich mir, ich wäre nicht so gut informiert...

Unsere Onkologin sagte uns am Anfang: Die Glioblastompatienten, die eher "einfach gestrickt" sind, die sich nicht informieren und alles brav machen, was die Ärzte ihnen sagen...leben wesentlich entspannter.

Liebe Grüße

Elisabeth


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 13. November 2006, 16:32:48
Liebe Morgenroete!
Was sich Dein Mann bisher mitmachen musste, ist ja der pure Wahnsinn, da ist allerhand schiefgelaufen....
Wie geht es Deinem Mann nun?
Du hast recht, wenn man nicht so viel über die Krankheit wüßte, hätten wir es leichter.
Ich hab mich damals, als ich meinen Mann im KH lassen musste (Oktober 2005) daheim zum PC gesetzt und war relativ schnell auf der Gedenkseite von glio.de, dort hab ich aber noch nicht gewußt, dass auch mein Mann dieses Biest der übelsten Sorte hat, ich war am Boden zerstört, aber noch voller Hoffnung, dass es doch nichts Schlimmes ist.
"Entspanntes Leben" ist nicht mehr möglich - Alle guten Wünsche für Dich und Deinen Mann von Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 13. November 2006, 17:13:31
Liebe Hilde,

Ja, mein Mann gehört zu den weltweit 2 - 3,5 Prozent der Radio-Chemo-Patienten, bei denen  die OP-Narbe aufgeht.
Was mein Mann an Operationen über sich ergehen lassen mußte, geht auf keine Kuhhaut...

Könnten wir die Zeit zurückdrehen, würden wir keine Bestrahlung mehr zulassen, sondern Temodal und Laif 600 nehmen.

Mein Mann ist rechtseitig gelähmt aber geistig noch voll in der Höhe.

Wenn man bedenkt, dass wir lediglich  6 Wochen Radio-Chemo und dann später Laif 600 als Monotherapie hatten, ist es ein kleines "Wunder", dass er nicht mehr Ausfälle hat und wir uns im 11ten Monat seiner Krankheit befinden.

Liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 13. November 2006, 17:54:38
Hallo Elisabeth!
Könntest Du mir etwas über Laif600 sagen? Habt ihr wirklich gute Erfahrungen damit? wieso Laif600 als Monotherapie - nicht gleich Chemo? entschuldige, wenn ich so dumm frage, aber ich komm mit dem Nachlesen nicht mehr ganz zurecht
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 13. November 2006, 19:57:28
Hallo Hilde,

hier der Link zu meinem Beitrag zum Thema Laif 600.

http://www.mc600.de/forum/index.php?board=17;action=display;threadid=1223

Prof. Vogel, Gertrauden-Krankenhaus empfiehlt anstatt Bestrahlung nach der OP Temodal + Laif 600. Die von uns durchgeführte Monotherapie ist eher ungewöhnlich. Sie hing damit zusammen, dass mein Mann an einer Wundheilungsstörung litt...und Chemo - Temodal, die Wundheilung noch zusätzlich behindert hätte.

Es gibt zum Thema Laif 600 keine (veröffentlichten) Studien. Aber es gibt eine größere Anzahl von Patienten, die mit Temodal + Laif 600 eine erstaunlich lange Zeit ohne Rezidiv waren, bzw.  bei denen sich  der Tumor  zurückbildete.

Allerdings wird es nicht ganz einfach sein, seinen Onkologen von der Nützlichkeit von Laif 600 zu überzeugen, da Laif 600 offiziell nicht als Angiogenese-Hemmer zugelassen ist. Vielen dürfte das Mittel in diesem Zusammenhang auch völlig unbekannt sein.
Außerdem kann es Probleme bei der Kostenübernahme seitens der Krankenkassen kommen. Siehe dazu den Beschluss des Sozialgerichts Berlin in o.g. Link.

Wir wir ja alle aus leidvoller Erfahrung wissen, gibt es kein Mittel, das bei jedem Patienten anschlägt

Liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 13. November 2006, 21:58:31
Hallo, liebe Hilde,

ja, manche Tage denkt man, es geht gar nichts mehr, all deine Worte kann ich gut verstehen!
Ich kam heute abend vom Dienst, als meine Mutter anrief und mir mitteilte, dass meine Schwester heute wieder einen Anfall hatte. Mein Schwager hat rektal Diazepam gegeben, danach kam der Notdienst und hat noch ein Mittel gespritzt.  :(
Sie hat den ganzen Tag geschlafen, der Anfall war morgens 6.30 Uhr, abends ist sie wieder schwach aufgestanden, aber es ging einigermaßen.
Sie war jetzt 2 Monate anfallfrei, jetzt geht das wieder los? Vorallem, so ein Anfall würft die Patienten immer so weit zurück, jeden Fall war das jedes Mal bei meiner Schwester so! :(
Auch wir geben meiner Schwester seit Monaten, also seit der Entlassung aus der behand. Klinik, Laif 600, 12 Kapseln jeden Tag. Ich sage- mit Erfolg! ;)
Die Klinik hat sich geweigert, das Medikament mit zu geben, sie sagten halt auch, sie hätten damit keine Erfahrung! Dass ich nicht lache, Laif 600 kennt heute jeder Onkologe, es gibt nur leider Einige, die das Medikament nicht geben, weil es bei der Kostenübernahme durch einige KK Schwierigkeiten gibt. Bei meiner Schwester übernimmt das auch nicht die KK, da will ich mich aber noch einmal schlau machen!
Und zum Anderen, weil es dahingehend keine Studien gibt, schrieb ja auch Morgenröte.
Prof. Dr. Vogel in Berlin sagte damals zu uns, er hätte Temodal und Bestrahlung bei meiner Schwester zum Schluss angewendet. Da war es aber schon zu spät, sie war mit der 6-Wochen Behandlung fast durch!

Es ist alles zum Verzweifeln, was soll ich dir sagen, Kopf hoch, auch wenn er manche Tage schon unter den Knieen sitzt?
Manche Tage geht wirklich nichts mehr...!

Ganz liebe Grüsse, ;)

Kabas


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 13. November 2006, 22:13:09
Liebe Kabas!
Wenn ich wieder so etwas wie von Deiner Schwester höre, frage ich mich, was ich eigentlich dauernd herumjammere.
Es tut mir sehr Leid, dass ihr wieder so einen Rückschlag hinnehmen mü0t.
Ich werde mich jetzt wegen LAIF600 auch schlau machen. Was kostet das, wenn es die KK nicht bezahlt?
Ganz liebe Grüße und viel Kraft
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 13. November 2006, 22:30:27
Hallo Hilde,

ich hab es so in Erinnerung, 100 Kapseln kosten ca. 52 Euro. sie nimmt pro Tag 12 Stück. Geh mal in eure Apotheke, vielleicht habt ihr andere Preise?
Ja, das war heute wieder ein Schock, soll das jetzt wieder los gehen?
Nach den Erfahrungen der letzten Monate folgten halt auf einen Anfall noch welche danach :(, leichtere und auch wirklich schwere Anfälle.

Ach, das Buch von D. Michaelis hab ich vor Monaten auch gelesen. Ich fand es sehr interessant, auch dahin gehend, dass es auch Langzeitüberlebende gibt! ,warum soll das nicht auch für unsere Angehörigen gelten?

Liebe Grüsse,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 13. November 2006, 22:40:14
Liebe Kabas!
Danke für Deine Antwort!
Ja, wir werden daran arbeiten zu den Langzeitüberlebenden zu gehören!!
Viel Kraft wünsche ich Dir (kann Dir zur Zeit keine schicken, denn die ist mir gerade abhanden gekommen) Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 13. November 2006, 22:47:47
Wenn die Krankenkassen nicht bezahlen, wäre Ebay eine Möglichkeit etwas preiswerter an Laif 600 zu kommen. Eine Packung a 100 Stück kosten 38 Euro + 4 Euro Versand. In der Apotheke kosten sie wirklich 52 Euro.

Liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 13. November 2006, 22:51:19
Hallo Kabas,

nimmt Deine Schwester ein Antiepeleptikum ? Wenn ja, muß (lt. Prof. Vogel) eine zweistündige Pause zur Einnahme von Laif 600 eingehalten werden. Sonst drohen schwere epileptische Anfälle.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 13. November 2006, 22:56:30
Danke Elisabeth für den Tip! Wir sind ja aus Österreich, bin gespannt, was das bei uns kostet!
Alles Liebe und gute Nacht Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 13. November 2006, 22:58:45
Liebe Hilde.........

Denke nicht an die Zeit, zähle nicht die Wochen, glaube mit der ganzen Kraft deines Willens, deines Herzens, deiner Liebe ,das es bei euch anders ist, das ihr es schafft, das DEIN Mann ein´Langzeitüberlebender ist........versuche Angstfrei zu leben, denn " Angst essen Seele auf" und die ist jetzt mit am wichtigsten.......lebe und genieße was ihr habt, laß dir die Zeit nicht kaputt machen durch Gedanken ....

Liebe Grüße
Phoenix
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 13. November 2006, 23:00:23
Hallo Morgenroete,

wenn ich das Rad zurück drehen könnte, hätten wir sofort den Prof. Dr. Vogel konsultiert, ich bin halt erst auf ihn gestossen, wo meine Schwester schon mitten in der Betrahlung und Chemo war. Er hätte bei ihr dies Behandlung erst zum Schluss angesetzt. ich muss dazu sagen, dass meine Schwester als inoperabel erklärt wurde. der Prof. Dr. Vogel war nicht der behandelnde Arzt, sie war in einer Uni-Klinik. da haben wir auch Sachen erlebt, unglaublich! >:(

Wir haben sie Mitte August dort raus geholt, in einem ganz furchtbaren Zustand. Nach und nach hat sie sich erholt, der Zustand war schon ganz schlimm, wir dachten, wir verlieren sie, Mitte September war es ganz schlimm :(
Vergangene Woche hatte sie in einer Zahnklinik noch eine Zahn-OP, der behandelnde Zahnarzt konnte das nicht in seiner Praxis machen.
Sie hatte durch die schweren Anfälle einen Riss in der Zahnkrone, die Wurzel hat sich entzündet, es war Wahnsinn, was die da raus geholt haben! Aber auch das war jetzt wieder gut, und dann kam heut ein erneuter Anfall!
Meine Schwester bekommt jeden Tag 12 Kapseln Laif 600, jeden 2. Misteltherapie.
Ich bin davon absolut überzeugt, die Gründe, warum zuwenig Ärzte das Laif 600 verschreiben, wissen wir. Aber wenn es doch dem Patienten hilft?
Seid ihr immer noch bei dem Prof. in Berlin?
Es müsste mehr von diesen Ärzten geben, wie diesen! Das Wartezimmer war immer wahnsinnig voll, die längste Zeit waren knapp 8 Stunden, die ich warten musste, dass ich zu ihm kam- Wahnsinn! Aber das nimmt man alles in kauf, man weiss ja, dass sich das Warten lohnt!

Alles Gute, für alle drück ich die Daumen,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 13. November 2006, 23:08:41
Hallo Kabas,

tja...wenn man das Rad zurückdrehen könnte....

Auch wir sind erst viel zu spät auf Prof. Vogel gestossen...und wir sind Berliner !!!
Auch in unserem Fall hätte er als letzte ( !!!! ) Option Radio und Chemo vorgeschlagen.

Ich kann über  Prof. Vogel und das gesamte Team der neurochirurgischen Abteilung nur das Beste sagen.
Nur sind auch ihnen die Hände gebunden, wenn die Haut verstrahlt wurde und sich ein hartnäckiger Infekt eingenistet hat.

Prof. Vogel ist ein großartiger Mensch und Chirurg. Er hat mir den Glauben an die Ärzteschaft wieder gegeben...

Wir sind weiterhin bei ihm in Behandlung...am 05.12. steht das nächste MRT an.

Liebe Grüße

Elisabeth

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 13. November 2006, 23:14:00
Die Zahngeschichte Deiner Schwester ist ja auch der blanke Horror. Als ob das Glioblastom nicht schon dicke reichen würde !!

Nimmt Deine Schwester Laif 600 4-4-4 ? Mein Mann nimmt morgens und abends je 6 Stück. Er kommt mit dieser Einnahmeform besser klar, da er eben diese 2 Stunden Abstand zu Timonil einhalten muß
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 13. November 2006, 23:20:53
Hallo Moregenroete,

ja, meine Schwester nimmt ein epil. Mittel, Phenytoin 100, dreimal am Tag.

Ich weiss, die Zeiten werden auch eingehalten, danke für deine rasche Antwort!

Ich wohne halt 500 km von meiner Schwester entfernt, mache alles oder vieles von hier aus, wäre auch gern eher zu dem Prof. gestossen, war dann durch meine Recherchen im Internet auf ihn gekommen.
Bei uns ist das nächste MRT am 28.11.06, es muss sich was getan haben, der Verlauf war schon ganz schlimm, aber der Zustand hat sich
gebessert! >:(
Heuet wieder so ein Sch...Anfall, woher kann das kommen?
Es ging ihr jetzt wirklich besser, der Anfall kam heute wieder aus dem Nichts, gestern ging es ihr gut, wo jetzt auch das Zahnproblem gelöst war!
Kann es auch von der Misteltherapie kommen, die bekommt sie aber auch schon seit Wochen, die hat sie bisher auch gut vertragen!?

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 13. November 2006, 23:33:16
Hallo Kabas,

ich wollte  - wie wohl alle Angehörige - ALLES tun, um meinen Mann - mittels hoher Vitamindosen, alternativen Therapien usw. zu unterstützen.
 
Man hat uns im Gertrauden-Krankenhaus davon abgeraten.

Viele der Mittel, die sicherlich bei anderen Krebserkrankungen sehr hilfreich sein können...sind für ein Glioblastom das reinste "Mastfutter."

Ich kann zum Thema Misteltherapie nur sagen, dass man uns dringend davon abgeraten hat.

Noch was...bei der Einnahme von Laif 600 kann es durch die Lichtempfindlichkeit ja zu starkem Juckreiz kommen. Vitamin A dagegen einzusetzten... setzt Laif 600 außer Kraft.

Was ich hier wiedergebe, ist "nicht auf meinem Mist" gewachsen...sondern sind die Ergebnisse diverser Gespräche.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 13. November 2006, 23:34:40
Hallo Morgenroete,

Ja, sie nimmt das Laif 600 4, 4, 4, Das ist ok, haben uns immer an die Zeiten gehalten.
Selbst in dem Zustand, wo meine Schwester schon war und auch ist, achtet sie selbst darauf, sie schaut immer zur Uhr, selbst heute abend, nach dem sie fast den ganzen Tag geschlafen hat. Sie klammert sich an Allem, was wir "ausgraben"!
Die Zahngeschichte war schlimm, durch die Morphinflaster, weche jeden 3.Tag gewechselt werden, kamen die Schmerzen nicht richtig zum "Vorschein", da hat das alles länger gedauert, ei nnormaler Patient wäre die Decke hoch gegangen!
Timonil- kenn ich nicht, sie nimmt Phenytoin, was wohl etwas als veraltert angesehen wird von einigen Ärzten.

Kabas


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 13. November 2006, 23:43:02
Hallo Morgenroete,

hat euch der Onkologe von Mistel abgeraten?
Ich hab auch schon von Mistelpatienten gelesen, wo es "gut "war.
Das schlimme ist halt auch, dass keiner genau sagen kann, was ist gut, was ist schlecht. Bei jedem Patient ist  vieles anders, auch wenn die grundsätzlichen Sachen dieser Erkrankung bei vielen gleich sind.
Ist euer Onkologe auch Skt. Gertrauden Krankenhaus?

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christel K. am 14. November 2006, 09:09:01
Liebe Hilde,

wieso meine Mama die Wirbelbrüche hatte, wissen wir auch nicht.

Man vermutet das dies eine Kombunation war: sie hat immer viel gearbeitet und daher könnte es normaler Verschleiss gewesen sein. Zudem man als Frau ab einem gewissen Alter wohl eh anfälliger ist. Hinzu kommen natürlich die vielen Medikamente. Zum Zeitpunkt der Brüche hat sie seit 15 Monaten fortecortin genommen ( immer in unterschiedlicher Dosis). Auch weiss niemand so genau welche Nebenwirkungen das Temodal hat.

Meiner Mama wurde übrigens auch ein Mistelpräparat gespritzt.

Ich hoffe, heute ist ein besserer Tag für dich!

Alles Liebe, K.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 14. November 2006, 16:08:31
Liebe Kabas! Liebe Morgenroete!
Ist ein Unterschied zwischen Laif 600 und Laif 900?

So wie es momentan aussieht, gibt es bei uns in Österreich Laif 600 zu 20 Stück um Euro 15,20 = ganz schön heftig, bin aber mit meinen Recherchen noch nicht ganz durch.

Liebe Christel K!
Temodal greift ja so weit ich weiss das Knochenmark an, könnte mir (laienhaft) vorstellen, dass das mit den Wirbelbrüchen auch zu tun hat. Hätte da noch eine dumme Frage: wofür ist das Knochenmark eigentlich zuständig :-\

Ein bißchen besser dürfte mein Zustand  heute sein, glaube ich?!?
Ganz liebe Grüße an alle Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 14. November 2006, 18:39:30
Liebe Kabas,
uns wurde auch von einer Misteltherapie abgeraten. Durch die Therapie kann der Hirndruck stark ansteigen. Wir haben es dann gelassen. Vielleicht ist das der Grund für den erneuten epil. Anfall deiner Schwester ???

Liebe K.,
meine Mutter hatte auch Wirbelbrüche. Der Grund - hochgradig Osteoporose!
Fortecortin soll dafür verantwortlich sein. Sie war schon mit Osteoporose vorbelastet, hat sich dann durch die Medikamente natürlich sehr schnell verschlechtert. Sie bekommt jetzt täglich Calzium mit Vit. D. das hilft soweit.

Liebe Hilde,
über die Funktion des Knochenmarks kannst du hier was nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Knochenmark


Meiner Mutter geht es soweit wieder ganz gut ;D. Gott sei Dank! Ihre Schmerzen im Gesicht haben sich wesentlich gebessert. Am letzten Wochenende war sie wieder ganz gut drauf. Das hat mich sehr gefreut! Leider ging es meinem Vater nicht so gut. Er bekommt seit dem 3.11. auf eigenen Wunsch ein anderes Medikament für seine Demenz. Das neue ist eine Katastrophe! Zum Glück hat er es selbst eingesehen. Jetzt bekommt er seit gestern wieder das andere. War nicht so einfach an ein Rezept zu kommen, weil ich seinen Arzt auf der Fahrt nach Berlin erwischt habe. Er hat aber alles in die Wege geleitet, dass mein Vater das Medikament bekommt. Der Arzt ist echt klasse! Er macht auch ständig Hausbesuche bei meinem Vater.
Momentan läuft einigermaßen alles ganz gut *klopf auf Holz*

Liebe Grüße an alle!

Tatjana


 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 14. November 2006, 19:01:22
Liebe Hilde,

nur in Laif 600 sind jeweils 2 mg Rohhypericin enthalten. Das soll die Firma Steigerwald garantieren !

Liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 14. November 2006, 22:17:02
Hallo Hilde,

wie schon Morgenroete schrieb, geht es um 2 mg Hypericin, das gilt für Laif 600.
Das Präp. ist ein Psychopharmaka, was oft gg. depressive Verstimmungszustände, Depressionen, Angst und nervöse Unruhe verschrieben wird. Unter den Umständen wird oftmals nur eine Tablette pro Tag eingenommen. Vielleicht könnt ihr mit dem Hausarzt reden, der das bei deinem Mann bestätigt oder ihr geht zu einem Phsychologen, der müsste es dann verschreiben!?
Bei uns kosten 20 Stück 12.40 Euro, vielleicht doch über Ebay, aber da wär ich halt wieder vorsichtig, es sei denn, der Verkauf geht über eine Apotheke!
Heute ging es meiner Schwester wieder besser, sie war auch wieder voll da. Sie war sehr traurig, sie weinte, als sie die Gewissheit hatte, dass wieder ein Anfall war.

Noch einmal Laif 600,

ich verstehe nicht, auch wenn es keine veröffentlichen Studien gibt, dass es nicht mehr Ärzte  gibt , die mit diesem Präperat "arbeiten". Es gibt doch sicherlich ausreichend Patienten, die darauf ansprechen.
Warum muss gleich Bestrahlung in Höchstdosis und Zytostatika in voller Form gegeben werden?
Schau dir auch mal die geringen Kosten von Laif an, gegenüber den anderen Mitteln!
Es ist für mich unverständlich.
Wenn ich nur an die Frage eines Patienten in Bochum bezüglich Laif 600 denke, da sagte der Dr. Pau: Damit hätte er keine Erfahrung! Ich dachte, ich spinne!
Ausser vielen anderen Themen beim nächsten Hrntumortag wünsch ich mir, dass der Prof. Dr. Vogel einen Beitrag halten kann.

So, liebe Hilde, alles Gute, viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel Kraft,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 14. November 2006, 22:37:30
Hallo Supidupi,

ich weiss, es gibt auch über die Misteltherapie verschiedene Auffassungen.
Meine Schwester bekommt ISCADOR.P 0,01 mg jeden 2. Tag.
Ich habe halt von anderen schon gelesen und gehört, dass es "anschlagen" würde, und dann natürlich auch deine Aussage!
Kein Mensch, kein Arzt kann das mit Sicherheit alles belegen, es gibt da verschiedene Erfahrungen, aber selbst bei jedem Patient ist das verschieden.
Es tut so gut, zu lesen, dass es deiner Mutter so weit gut geht. Wenn dein Vater wieder umgestellt ist, wird das auch wieder!

Alles Liebe, alles Gute- für alle von uns, ;)

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 15. November 2006, 08:21:55
Hallo Kabas!
Irgendwie komme ich nicht so richtig weiter, bei uns gibt es wirklich nur die 20 Stk.-Packungen, das wären für 100 Stk. 76 Euro. Das mit ebay wird glaub ich auch nix, da steht, dass die nur innerhalb Deutschlands versenden ???
Gibt es die Laif 600 bei euch in Deutschland auch ohne Rezept?? bitte um schnelle Antwort

Ach ja, noch was: wie lange muss man Laif600 einnehmen??
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 15. November 2006, 09:01:18
Hallo Hilde,

eine Möglichkeit wären vielleicht Internet-Apotheken wie z.B. DocMorris.

Viele Grüsse
Mathias

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 15. November 2006, 10:22:33
Hallo!

Jetzt bin ich doch etwas verunsichert was die Mistel-Therapie angeht.
Mein Mann nimmt seit ca. 3 Wochen verschiedene Sachen ergänzend zu Temodal, Fortecortin und Tegretal (anti-Epileptika) ein. Wir sind bei einer Dr. med. , die hauptsächlich Naturheilverfahren anwendet (sie wurde von der biologischen Krebsabwehr empfohlen) in Behandlung und sie hat folgendes verschrieben:

H 15 - er sollte nur 1 Kapsel einnehmen (bei 2 mg Fortecortin), hat überhaupt nicht funktioniert.
Er hatte schon kurz vor Einstieg in diese Behandlung Hirndruckzeichen, sodass wir am 2. Tag wieder mit 8 mg Fortecortin angefangen haben.
Ich hab dann die Tabletten besorgt (400 mg Weihrauch statt 200mg in den Kapseln) davon nimmt er jetzt 3 x 2 Stück am Tag.

Cefalektin- Mistel Ampullen - bekommt er Mo, Mi, Fr.  1mg gespritzt

Glandula - Globulis, 2x 9 am Tag
Fieber-und Nervenmittel, 2x9 am Tag

Mittlerweile sind wir mit Fortec. wieder auf 3 mg runter, ansonsten halt das übliche: Pantozol morgens, Tegretal 200 mg 3x am Tag und das Temodal 290mg pro Tag 7 Tage on/off mit vorher Zofran.

Ich kann nur sagen, die Chemo letzte Woche hat mein Mann so gut vertragen wie noch nie vorher. Ihm geht es total gut! Aber wenn ich hier so schlechtes über Mistel höre, ist meine Stimmung schon wieder gedämpft. Ich will ja nicht, dass das ein kurzer schöner Effekt ist, und dann wieder alles umso schlimmer wird.

Ich werd morgen mal Prof. Grabenbauer auf Laif 600 ansprechen. Gibt es jemanden, der andere Anti-Angiogenese Wirkstoffe einnimmt?

Liebe Grüße!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 15. November 2006, 11:14:17

Hallo!

Habe noch was wichtiges vergessen!

Mein Mann nimmt 2- 3 x am Tag noch Glycerol-Lösung 70 % ein. Einfach in Orangensaft ca. 20 ml. Ich glaube, dass das am meisten bringt in Bezug auf das Ödem.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 15. November 2006, 15:40:56
Hallo Hilde,

Laif 600 kann in deutschen Apotheken rezeptfrei gekauft werden.

Liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 15. November 2006, 17:03:39
Liebe Morgenroete!
Das ist super, ich bin nämlich am Samstag in Deutschland!!!
Kannst Du mir noch sagen, wie lang man Laif600 einnehmen soll??
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 15. November 2006, 20:44:42
Liebe Hilde,

die Frage: "Wie lange soll man Laif 600 einnehmen"...kann ich nicht beantworten...

Laif 600 braucht auf jeden Fall einige Zeit...bis es wirkt.

Wie schon geschrieben wurde...es gibt keine (veröffentlichten) Studien zum Thema Laif 600. Es gibt langjährige Erfahrungswerte...und die sind positiv.

Laif 600 kann sicher keine "Wunder" vollbringen.
Aber in Anbetracht der Tatsache, dass die wenigen zugelassenen ( sehr teuren ! )Medikamente...die mediane Überlebenszeit...nur wenig beeinflussen, ist Laif 600 meiner persönlichen Meinung nach - alleine schon in Hinblick auf die eher harmlose Nebenwirkung  - (Lichtempfindlichkeit), ein Mittel, das man ausprobieren sollte.

Liebe Grüße


Elisabeth







Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 15. November 2006, 22:29:19
Hallo Hilde,

ja, das geht rezeptfrei, Laif ist ein hömiop. Mittel, deswegen übernehmen ja oftmals auch die KK nicht die Kosten.
Geh mal auf Abgabenverordnung-Laif 600, bei Google eingeben, müsstest du auf Apotheker.com landen, da müssen doch auch Apotheken bei euch drin sein.
Bei uns bieten sie dort 60Stück für 27.17 (von 32.35) an, Tel. unter 01805-910301, eine Apotheke in Göppingen. E-mail: info@apotheker.com. Versuche es trotzdem, auch wenn die schreiben, nur innerhalb D., vielleicht gg. Vorrauskasse? Oder hast du jemanden in D, der das für dich machen kann?
Meine Schwester nimmt seit Mitte August Laif, wie Morgenroete schreibt, dauert es etwas, bis es wirkt.
Ich habe noch nie gehört, dass Laif nur zeitbeschränkt eingenommen werden kann. Im Gegenteil, in Bochum sagte mir ein "Herr", der sich damit sehr gut auszukennen scheint, das Laif bei meiner Schwester unter keinen Umständen abzusetzen. Das werden wir auch nicht machen!

Ich schrieb schon mal wegen der Ernährungsumstellung bei meiner Schwester, keine tierischen Fette( sie bekommt mal Fisch), aber gar kein Säugetierfleisch, und Zucker in jeglicher Form ist auch gestrichen. Ich bin auch davon überzeugt, tierische Fette und Zucker sind "Futter" für Tumorpatienten. Darüber hatte ich in den letzten Monaten einiges gelesen.
Mir ist auch klar, dass gerade Menschen, die das alles gern gegessen haben und jetzt nicht mehr sollen, das überhaupt nicht verstehen. es ist aber nur zum Besten für unsere Angehörigen, es gibt genügend "Lesestoff" darüber.

Ganz liebe Grüsse,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 15. November 2006, 23:12:16
Hallo I hope,

auch ich bin verunsichert, was die Misteltherapie angeht. Meine Schwester bekommt sie seit ca. 2 Monaten, jeden 2. Tag ISCADOR.P, bis jetzt gab es keine Anzeichen der Unverträglichkeit.

Wisst ihr , was total bescheuert ist, da gibt es genügend Glio-Patienten, und es werden so viele verschiedenen Medikamente angewendet.

Viel ließt man Temodal als Chemo, aber alle anderen sind so oft verschieden. Meine Schwester bekommt als epil. Mittel Phenytoin 100, dreimal am Tag. Da wurde ja auch in Bochum gesagt, dass das wohl ein veraltetes Medikament wäre, was man wohl heute nicht mehr so oft einsetzt.
Warum nimmt man das nicht gleich vom Markt?. Ja, ja, die Pharma....!

I hope, du hast, glaub ich, geschrieben, dass dein Mann keine epil. Anfälle bisher hatte, wieso nimmt er dann ein Mittel dagegen? Oder hab ich das falsch gelesen?
Man sagt doch, es werden keine Epileptika vorsorglich gegeben?

Alles Gute, dass morgen wieder die Sonne scheint,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 16. November 2006, 10:47:35
Hallo Kabas,

Sorry, hatte ich das nicht erwähnt?! Mein Mann hatte Anfang Oktober seinen ersten Anfall. Was ich da erlebt habe, war auch mal wieder bezeichnend für die Erlanger Kopfklinik (insbesondere die Neurochirurgie).
Es war wirklich nicht schön diesen Anfall mitzuerleben, aber besser als nicht dabei gewesen zu sein. Vor allem wenn man bedenkt, wie "gut" das alles noch ausgegangen ist. Er ist ja an dem Tag noch mit unseren 3 Kindern Auto gefahren und war kurz zuvor mit dem Hund spazieren. Ihm ging es gut, keine Anzeichen. Plötzlich kam zu Hause der Anfall und ich habe zwar immer damit rechnen müssen, aber letztendlich kommt das dann doch unvorbereitet. Er stürzte leider sehr heftig mit der Stirn voraus auf den harten Fliesenboden und blutete - ich wußte nicht, ob aus dem Ohr oder woher das Blut kam. Zum Glück waren nur die großen Jungs (11) da, die hatten auch den Schock ihres Lebens. Ich dachte, mein Mann stirbt. Er kam mit dem Notarzt in die Chirurgie wegen der Platzwunde über dem Auge. Mittlerweile hatte er ein abartiges Brillenhämatom und Verdacht auf Schädelbruch. Nach dem CT die frohe Botschaft- kein Schädelbruch! Nach 5 ! Stunden Warten auf ein Bett auf irgendeiner Station - es mußte erst noch geklärt werden, wer ihn aufnimmt - kam er wieder auf "seine" Neurochirurgie wo er schon 2 x war. Den zuständigen Arzt, der von "Überwachung" sprach hab ich dann gefragt, was er glaubt, wer den Patienten die letzten 5 Stunden überwacht hat? Und dass ich schon drauf und dran war meinen Mann wieder mit heim zu nehmen, weil ICH ihm zuverlässig jede Stunde in die Augen schauen würde, was ich hier scheinbar nicht erwarten kann.  Auf der Station habe ich der Schwester mitgeteilt, dass ich alle vorhandenen Aufnahmen (CT, MRT) im Kleiderschrank meines Mannes deponiert habe, damit sich das gleich morgen jemand anschauen kann (mittlerweile war es 23.00 Uhr), denn er war ja 5 Tage vorher noch beim MRT und am gleichen Tag in der Strahlenklinik. Die nächsten Tage war es so, daß mein Mann völlig verwirrt und desorientiert war. Er wußte kaum noch etwas, ich war froh, dass er mich noch erkannte. Am 4. Tag seines Aufenthalts hatten wir einen Termin in der Neurologischen Klinik (schon 2 Wochen zuvor ausgemacht), wie praktisch, wir waren ja schon im Haus. Dort hatten wir ein sehr angenehmes Gespräch mit dem Leiter, Hr. Prof. Schwab, der erste Mensch, der ganz selbstverständlich von Alternativen zum Fortecortin sprach (u.a. Glycerol-Lösung) und bedauerte, dass wir in der Neurochirurgie gelandet waren, denn es ist natürlich sinnvoll, wenn der Neurologe den Hirntumor-Patienten, der als inoperabel gilt, betreut.
Am nächsten Tag, der Zustand meines Mannes war immernoch sehr bedenklich, rief mich der OA der NC zu sich und meinte: "Ja, ihr Mann meint ja, er geht heim. Aber wir schmeißen ihn nicht raus. Das liegt jetzt an Ihnen, wie Sie in der häuslichen Situation damit zurechtkommen. Und außerdem würde mich interessieren, wieso Sie den Neurologen aufsuchen, was soll das für einen Sinn haben?" Daraufhin ich: "Auch wenn Sie mir jetzt sagen würden, dass mein Mann jetzt so im Dauerzustand bleibt, werde ich ihn natürlich mitnehmen, denn bei Ihnen ist er ja völlig sich selbst überlassen wenn er keinen Besuch hat. Und wenn ich Brustkrebs hätte, würde ich begleitend zur Strahlenklinik weiterhin meinen Gynäkologen aufsuchen, und bei einem Hirntumor macht es schon Sinn, wenn sich damit ein Neurologe beschäftigt. Oder haben Sie sich etwa bis heute mal die Bilder, die seit 5 Tagen unbeachtet dort liegen angeschaut? Und solange das keiner gemacht hat, gehen wir auch nicht." Er war dann doch etwas platt, aber kooperativ und hat sich die Aufnahmen sehr genau angeschaut und nochmals bestätigt, dass der Tumor tatsächlich seit Diagnose nicht gewachsen ist. Aber ihm fiel auf, daß das Ödem doch nach dem Notfall-CT im Vergleich zum Kontroll-MRT 5 Tage vorher sehr ausgeprägt war. Er fragte bei mir nach, ob denn der Shunt nach dem MRT kontrolliert wurde. Ich ging davon aus, dass alles gemacht wird, was gemacht werden muss und leider darf ich ja nicht mit zur Untersuchung rein gehen - woher soll ich das also wissen. Kurzum, der Shunt war verstellt! Das hat endlich mal jemand nach 8 Tagen gemerkt, und nur weil ich darauf bestanden habe, dass sich die Bilder jemand anschaut. Statt auf 140 war er auf 90 eingestellt, ich finde, dass ist schon erheblich. Natürlich wurde sofort die Schuld von sich gewiesen, weil für mich war dann klar woher so plötzlich der Anfall kam. Ich weiß nur, dass ich meinen Mann in einem erbärmlichen Zustand mitgenommen habe und er dann, nachdem sein Shunt richtig eingestellt war, 2 Tage später wieder einigermaßen hergestellt war.
Aber der Hammer war dann noch die Chefvisite, in deren Genuss wir dann noch kamen. Buchfelder (Chef der NC) kam rein, OA hielt einen langen Vortrag über meinen Mann, Buchfelder fragte nach Grad des Glioms, auf die Antwort "IV" hat er eine wegwerfende Handbewegung gemacht, sich umgedreht - buchstäblich mit dem Arsch ins Gesicht meines Mannes- und nur noch abschließend festgestellt, dass Patienten, die in der NC behandelt wurden auch weiterhin Patienten der NC bleiben und nicht, wie Prof. Schwab das gern hätte in die Neurologie gehen.
Fazit: Der Patient steht im Hintergrund, Kompetenzgerangel ist wichtiger.
NC kann den Patienten nicht operieren - uninteressanter Fall- aber wegnehmen lassen wir uns nichts!
Buchfelder, du siehst uns nie wieder!
So, jetzt hab ich wieder Dampf abgelassen!

Wünch euch allen was...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 16. November 2006, 17:04:50
Hallo!
Es gibt leider schlechte Neuigkeiten, mein Mann hatte heute Kopfschmerzen und Übelkeit, Vorsprache im KH, CT-Aufnahme - mit ziemlicher Sicherheit 2. Rezidiv! Morgen kommt ein MR, dann erfahren wir, wie es weitergeht...
Die 2. OP war vor 3 Monaten, was soll das noch werden :'(
Liebe Grüße
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Karsten000 am 16. November 2006, 17:17:49
 ::)Hey Hilde,

man ist das eine Schei.... ich drück Euch für Morgen fest die Daumen,
vielleicht ist es ja doch nicht so schlimm. Heute abend bete ich für Euch.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 16. November 2006, 17:23:52
Hallo Karsten!
Danke, wir könnens wirklich brauchen..
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 16. November 2006, 18:00:59
Liebe Hilde,

ein Gebet kann ich nicht anbieten...aber in Gedanken bin ich fest bei Euch.

Alles Liebe

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 16. November 2006, 18:03:59
Danke Elisabeth!
Ich kann das gar nicht begreifen........
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 16. November 2006, 19:01:15
Hilde & Heribert,

ihr schafft das, ich weiß es ganz genau.

Drück Euch ganz fest und werde an Euch denken.

Doris
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 16. November 2006, 20:53:40
Liebe Hilde,

auch meine Gedanken sind bei euch,

lass dich umarmen,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 16. November 2006, 21:35:31
Hallo I hope,

vielleicht hattest du auch den Anfall deines Mannes erwähnt, und mir ist dieser Entrag "durch die Lappen gegangen". Bei der Vielfalt bestimmt kein Wunder?

Es ist unglaublich, was man so alles erleben kann. Nicht nur, dass man mit der Krankheit fertig werden muss, dann auch noch solche "Episoden"!
Wir haben auch so Manches in der Klinik erlebt, eine Frage einer Krankenschwester war: wird überhaupt noch etwas bei Ihrer Schwester gemacht?
Oder einen Tag, bevor wir sie nach Hause holten, sagte eine Krankenschwester zu ihr, Frau ....., das wird doch nichts mehr, sie sterben!
Da kannst du dir ja vorstellen, wie es danach meiner Schwester ging!

Nie wieder wird sie in diese Klinik gehen, und wenn es die einzige wäre.

Wir sind uns sicher, hätten wir sie dort nicht rausgeholt, wär sie heute nicht mehr unter uns.

Sie war in einem nicht behinderten gerechten Zimmer, im Zimmer war Platz für den Rollstuhl, den brauchte meine Schwester damals schon, aber die Toilette war so klein, dass ich als gesunder Mensch mit aufrechtem Gang Schwierigkeiten hatte, von der Duschzelle will ich gar nicht reden! Da ist meine Schwester ausgerutscht, die Mitpatientin hatte nicht die Kraft sie wieder "aufzulesen", da man überall Sparmaßnahmen ansetzt, war halt auch nicht gleich eine Schwester parat. Es ist damals gott sei dank nichts passiert, aber das muss man sich mal vorstellen!

Ich habe oft gesagt, dass ich Manchen, die für die Zustände in den Kliniken verantwortlich sind, wünsche, einige Wochen in einem Krankenbett zu liegen, ohne Knopf zum Schwesternzimmer( die sind oft überfordert), undichte Fenster, ein Essen, was keiner essen kann, die biestigste Krankenschwester, die es auf Erden gibt und einen Arzt, der nur " Dienst nach Vorschrift" macht!
Frau Sch....., ich grüsse auch Sie!

Ja I hope, für die Kinder ist es ganz schlimm. Meine Nichte ist 15 Jahre alt, sie hat seit der Erkrankung(seit Mitte Februar) der Mutter viel erleben müssen, der letzte Anfall war diesen Montag. Wie sollen die Kinder das nur je irgenwie verarbeiten und damit fertig werden......?

Ich sende auch dir ganz liebe Grüsse,

wünsch uns allen viel Kraft,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christel K. am 17. November 2006, 10:03:10
Liebe Hilde!

Als ob du es geahnt hättest.....

Auch ich bin in Gedanken bei euch und schließe euch in meine Gebete mit ein.

Alles Liebe, K.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: cdammann am 17. November 2006, 10:20:16
Liebe Hilde!
Eure Geschichte erinnert mich sehr an unsere. Mit unserem lieben Papa fing es genauso an, mittlerweile pflegt meine Mutter ihn zu Hause. Wir haben ANGST!!!
LG Claudia
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 17. November 2006, 17:10:03
Hallo an alle "Mitleidenden"!
"willkommen in der Hölle!" hatte der Arzt das gesagt? nein, aber ich empfinde es so. Nun 3 Monate nach dem 1. Rezidiv ist das 2. da!
Nicht nur, dass wir 5 Std. warten mussten, ehe mein Mann zum MR geholt wurde, das Ergebnis ist niederschmetternd.

Das Monster ist wieder 3 cm groß, mein Mann hat Lämungserscheinungen in der rechten Hand und auf der rechten Lippenhälfte.

Nun dazu, was der Doc von sich gab: wir haben schon noch Möglichkeiten, aber nach meiner Frage, was er an unserer Stelle tun würde, meinte er "nichts mehr"................Ich fragte dann, wie das weitergehen würde, wenn man nichts macht. Er meinte, mein Mann würde immer müder werden und viel schlafen.

Der Doc schlug die Studie mit "Enzastaurin" vor. Ich fragte nach einer Bestrahlung direkt im Tumor. Er sagte, das wäre ev. auch eine Möglichkeit, da muss zuerst eine Scan-Untersuchung gemacht werden und wenn die passt, müßte die Behandlung in Innsbruck stattfinden. Enzastaurin und Bestrahlung des Tumors von innen geht nicht, denn sonst wäre es keine Studie mit Enzastaurin.

Gegen die "Unbefindlichkeiten" hat mein Mann auch nichts bekommen.
Ich sitze da wie der erste Mensch und weiss nicht, was wir tun sollen. Letztendlich wäre es die Entscheidung meines Mannes, aber der weiss natürlich auch nicht weiter. Tatsache ist, dass er weitertun will, aber wir wissen nicht, womit :'(
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sorry121 am 17. November 2006, 19:29:58
Liebe Hilde!!!

Es ist einfach nur grausam ....diese Ohnmacht von Hilfslosigkeit!!!
Ich habe mich nach mehreren Wochen abstinenz hier mal wieder
eingelesen. Und es ist nach wie vor erschreckend.
Ich lese deinen letzten Eintrag und kann ganz und gar deinen Zorn
nachempfinden.
Es ging bei meinem Sohn nicht anders.
Und man denkt immer nur das kann doch nicht wahr sein...es muß doch
etwas geben etwas neues ....etwas altes...für eine Besserung...heilung....
Und dann sagt dir ein Arzt sowas.
Einfach nur grausam.....
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. November 2006, 11:07:03
Hallo!
Ich steh komplett neben mir, ich hab jetzt monatelang gelesen und weiss eigentlich gar nix, was es jetzt noch für Alternativen gibt.

Brachytherpie ist bei uns in Österreich nur eine Studie - ist das das Gleiche wie die Jod-Seeds-Implantate??
Bitte helft mir weiter
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 18. November 2006, 13:31:01
Hallo Hilde,

hat man Euch denn schon gesagt, wie das mit einer dritten OP aussieht ?

Viele Grüsse
Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. November 2006, 13:39:48
Hallo Mathias!
Der Doc meinte, dass es nicht viel bringen wird, weil das Rezidiv jedesmal schneller da sein wird, letztes Mal 3 Monate und das nächste Mal vielleicht nur 2?
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 18. November 2006, 14:05:44
Hallo Hilde........

ich weiß nicht, ob du das Heft Brainstorm No.2 2006 hast?
Dort geht es nur über Rezidive und deren Behandlung.
Ein Bericht von Prof. Dr. Weller  über Rezidivtherapie, Strahlen ,chemo, Op
Es gibt eine Studie zum enzastaurin heißt; H6Q-MC-JCBF

Ein Bericht von Kortmann und Meixensberger über Bestrahlung bei bereits bestrahlten  Gliomen.

Brachythrapie:

 Behandlung von Tumoren mit ionisierender Strahlung auf kurze Entfernung . Es werden operativ stereotaktisch geführt, radioaktive Körnchen eingeführt ( seeds) oder katheder in das Tumorbett geführt über die die radioaktive Quelle eingeleitet wird.
aus Brainstorm

Ich kenne eure ganze Krankheitsgeschichte nicht, daher entschuldige wenn ich etwas doppelt sage oder frage, aber wenn euer Arzt keine Hilfe mehr sieht
( Hast du ihn gefragt, WARUM er nichts tun würde? Natürlich weiß man , was damit gemeint ist, aber vielleicht ist diese Hoffnungsloisigkeit bei diesem Arzt aus einer sehr einseitigen Sicht entsprungen. Wenn er sich erklären muß, gibt es vielleicht auch für ihn Lücken ...)


Alles Liebe, Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 18. November 2006, 15:18:49
Hallo Hilde,

ich hatte unseren Onkologen in der Vergangenheit schon mal auf das Enzastaurin angesprochen. Ich werde ihn Montag damit noch einmal "nerven". Vielleicht kommt das ja auch für meine Frau in Frage. Wenn ich dazu etwas Neues weiss, gebe ich das in Dich weiter.

Viele Grüsse
Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. November 2006, 16:50:08
Hallo!
Also,vielleicht bin ich jetzt doch ein wenig schlauer:

Studie mit Enzastaurin heißt orale Einnahme des Mittels und sonst nichts - ich glaube davin halte ich nicht viel

Hyperthermie in Verbindung mit Temodal und Temozolomid wäre vielleicht was

Gliasite gibts anscheinend bei uns nur in einer Studie und da kommt man nicht mehr rein

weiss jemand, was ich tun muss um eine Behandlung in Deutschland zu bekommen??

und bei all den Bemühungen und dem Studieren der "Brainstorm", die ich dank Supidupi studieren kann, komme ich nicht drumherum, dass unsere Zeit sehr begrenzt ist, egal, was wir jetzt unternehmen werden und das frustriert mich ziemlich....

ich finde es ziemlich zum Kotzen, dass wir jetzt selber bestimmen sollen, was passiert - bin ich vielleicht Arzt? nein, eben leider nicht
es ist wahrscheindlich eh alles hoffnungslos

Liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: cdammann am 18. November 2006, 20:21:07
Liebe Hilde!

Es tut mir so leid denn wir wissen wie hart dieser kampf ist. dei zeit sitzt einem so im nacken... wie geht dein mann damit um?
ich komme gerade von meinen eltern...mag abends immer gar nicht nach hause fahren...
liebe gruße
claudia
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 19. November 2006, 01:01:37
Hallo Hilde,
wenn ihr weiter mit Temodal therapiert, dann würde ich auf die tägliche Dosis gehen (bekommt meine Mutter auch) und vielleicht noch in Kombination mit einem Anti-Angiogenesehemmer - Avastin oder in Regensburg gibt es eine Studie mit Roaccutan. Ich denke, wenn Temodal oder ein anderes Zytostatika verwendet wird muß der Tumor bestimmt entfernt werden. Soweit ich das alles richtig verstanden habe, ist der Blutfluß im Tumor sehr schlecht und daher kann Temodal oder ein anders Medikament nicht richtig wirken. Aber Vorsicht, ich bin nur Laie ;). Bitte korrigiert mich, wenn das nicht stimmt!

Was ist mit Glivec und Litalir?

Es ist schon irre, das wir als Angehörige und Betroffene uns eine Behandlungmethode raussuchen müssen. Wären wir nicht so gut informiert, gäbe es nur Schema "F" und fertig.
Ne, ne nicht mit uns! Oder!?

Rufe doch mal bei der Dt. Hirntumorhilfe (www.hirntumorhilfe.de) an, die haben ein Sorgentelefon. Vielleicht können die dir bei manchen Fragen weiterhelfen.

Kopf hoch!

Liebe Grüße

Tatjana




Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 19. November 2006, 08:48:43
Hallo meine Lieben!
Danke für eure Anteilnahme.
Es geht uns beiden sehr schlecht, mein Mann ist momentan auch ganz weit unten. Er denkt, dass er nicht mehr viel Zeit hat. Er hat gestern seine geliebte Arbeit aufgegeben.

Ich versuche natürlich, ihn aufumuntern, aber es fällt mir sehr schwer, da es mir selber total besch... geht.

Wir haben mit Temodal nicht aufgehört. Mein Mann wird jetzt auf jeden Fall bis zu einer weiteren Entscheidung Temodal täglich einnehmen  (160mg).

Ich werde am Montag in Innsbruck mit dem Dozenten sprechen, ob es noch andere Möglichkeiten gäbe, dann die Versicherung anrufen wegen einer ev. Kostenübernahme einer Behandlung in Deutschland und zu guter letzt Wien kontaktieren wegen Hyperthermie.

Wir sind beide so hilflos, mein Mann ist noch so jung, ein total lieber Kerl, der hilfsbereit und zuvorkommend ist, sein Lieblingsspuch "zuerst alle anderen und dann ich", er hasst es, wenn er jemandem zur Last fällt und er liebt das Leben und die Natur - klingt jetzt total blöd und kitschig, aber so ist er wirklich. Er redet dauern davon, dass er nur mehr ein paar Wochen zu leben hat und es tut mir so weh, ihn so leiden zu sehen.
Ich weiss nicht was ich machen soll, damit es ihm wieder besser geht. Hab ihm gesagt, dass wir im "heute" leben müssen und nicht so weit nach vorne denken dürfen, aber das ist auch so schwer, wenn man noch so jung ist.
Wir dürfen den Kampf noch nicht aufgeben!!!

Ich danke euch für eure Antworten und bin sehr froh, dass es euch gibt. Bitte schreibt mir weiter, es hilft mir doch sehr.

Ich drücke euch alle ganz fest Liebe Grüße von Hilde und auch Heri.
Er sagt, ihr seid alle ganz lieb.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christel K. am 19. November 2006, 09:34:08
Liebe Hilde!

Diese Hilflosigkeit, diese ständige Angst, immer den lieben Menschen beobachten, ob er sich verändert..... Es ist grausam und dann muss man sich noch SELBST um die richtige Therapie kümmern....
Hätte mir das jemand vorher erzählt, dann hätte ich das in der heutigen Zeit nicht geglaubt.

Ich kann dir nur berichten was wir bei meiner Mama getan haben, als bei ihr das Rezidiv festgestellt wurde, da gab es auch keine 'normalen' Behandlungdmethoden mehr. Meiner Mama ging es aber bei der Diagnose noch ganz gut und daher wollten wir den Kampf nícht aufgeben.
Sie hat dann weiter das Themodal genommen ( in 'klassischer' Form: 5 Tage nehmen, 23 Tage Pause) und sie hat mit der Hyperthemie angefangen. Eine Kostenübernahme der Krankenkasse erfolgte leider nicht.... Aber sie hat die Hyperthermie gut vertragen und der Tumor konnte damit ca. 7-8 Monate zurückgehalten werden. Was uns ganz wichtig war: die Hyperthermie hat sie gut vertragen und somit ging es ihr in dieser Zeit gut!

Ich bin natürlich ein Laie und jede Krankengeschichte ist anderes...

Vielleicht wäre das jetzt der richtige Zeitpunkt nicht nur den Tumor zu behandeln, sondern auch eure Seelen....?
Denn der Druck, dem ihr beiden ausgesetzt seid, ist soooo groß das er allein einen schon auffressen kann....

Auf jeden Fall wünsche euch viel Kraft und trotzaller Diagnosen Zuversicht, die Möglichkeit JEDEN Tag genießen, bewusst erleben zu können.

Ich denk an euch!

Alles Liebe, K.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 19. November 2006, 11:04:05
Liebe Hilde,

ich bin im Gedanken ganz ganz fest bei Euch und erinnere mich an genau die selbe Situation letztes Jahr um die selbe Zeit bei meinem Vater.
Wir hatten nach der Bestrahlung und Temodal (150 mg) täglich ein Wachstum des Tumors, der Neurologe wollte sofort wieder operieren und die Doppler Klinik in Salzburg meinte nein.
Von da an bekamen wir das Temodal (450 mg) , 5 Tage...bis heute.
Ich weiß nicht , wie es im Kopf von meinem Papa aussieht, das letzte MRT war im August und tatsächlich ist der Tumor geschrumpft, auf der anderen Seite gewachsen.
Wir bekommen im Januar das neue Ergebnis.

Es ist sehr sehr schwer mit so einer Situation umzugehen und doch habe ich eines gelernt in dieser Zeit.
Mein Vater möchte nicht wie ein "Anderer" behandelt werden und wir versuchen so "normal" wie möglich damit umzugehen.
Die Angst sitzt uns natürlich im Nacken, dass es schnell auch anders sein kann, aber wir haben gelernt, das Schicksal anzunehmen, auch wenn wir es nicht begreifen.

Wir sind nach wie vor mit dem Thema Gehirntumor beschäftigt, lassen keine Sendung oder Info aus und vor allem hilft uns unsere Heilpraktikerin in dieser Zeit.

Liebe Hilde, lieber Heri........ich drücke Euch ganz ganz fest und in meinen Gedanken seit ihr jeden Tag.......

Doris





Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 19. November 2006, 16:23:22
Liebe Hilde,

es ist zum Heulen, wenn ich deine Zeilen lese. Es ist abartig, was einen die Ärzte zumuten. Das kann doch nicht sein, dass wir uns die Weiterbehandlung selber zurecht "stricken" müssen!
Zu uns hat man Mitte August auch gesagt, "nichts mehr tun , Ihre Schwester wird viel schlafen und eines Tages einschlafen!"
Jetzt haben wir 3 Monate später, und wie bekannt, der Zustand hat sich gebessert.
Wir hatten nach Bestrahlung und Temodal auch einen Wachstum.
Temodal mussten wir abrechen.

Geh doch mal auf www.eortc.be, gesamte europäische Studien.

Hab noch einen Bericht im Brain Storm Jahresheft 2004 gefunden,
"Neue Aspekte der Chemotherapie bei hochmalignen Gliomen".
Da geht es über Studienergebnisse mit der Kombination von Fotemustin und Dacarbazin. Nach dem Bericht spricht Dacarbazin DTIC ( 10 Jahre zugelassen), auch bei rezidivierten Gliomen nachweislich an. Fotemustin, in Frankreich entwickelt und auch 10 Jahre zugelassen, ein Nitrosoharnstoffderivat, zeichnet sich durch eine besonders hohe Fettlöslichkeit aus, es kann die Blut-Hirnschranke gut passieren.

Der Bericht wurden von 2 Autorinnen aus Wien geschrieben, wie gesagt vor 2 Jahren.
Vielleicht kannst du dich dort auch hinwenden, hier die Adresse!

Prof. Dr. med.Christine Marosi
Dr. med. Barbara Fazeny-Dörner
Allg. Krankenhaus der Stadt Wien
Klinik für innere Medizin 1
Klinische Abteilung für Onkologie
Währinger Gürtel 18 - 20
1090 Wien

christine.marosi@akh-wien.ac.at

Ansonsten, wie du schon schreibst, morgen eure KK ansprechen wg. evt. Behandlung in Deutschland.
Tiefenhyperthermie, da hab ich einen sehr interessanten Bericht aus der Zeitschrift "Onkologie".
Regionale Tiefenhyperthermie, Antiangiogenese mit Thalidomid, Hochdosis - Ascorbinsäureinfusionen.
Wenn du mir über PM deine Anschrift schickst, würde ich dir den Bericht zu senden.
Da geht es um eine Gliopatientin, die auch eine kombinierte Strahlen-Chemotherapie mit Temodal bekam, nach 2 Monaten Abbruch von Temodal wg. Unverträglichkeit.
Sie hatten dort einen Therapieerfolg!

Hier die Adresse dieser Klinik:

Dr.med. Jürgen Birkenmeier
Chefarzt
BioMed-Klinik Betriebs GmbH
Tischberger Str.5
76887 Bad Bergzabern

Hilde, ich drücke dir und deinem Mann fest die Daumen, dass irgendeine Therapie gemacht werden kann......

Alles Liebe,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 19. November 2006, 17:03:42
Liebe Kabas!
Danke für Deine Bemühungen!! Das ist ganz lieb von Dir!

Prof. Marosi habe ich im August beim 1. Rezidiv schon einmal kontaktiert, da meinte sie, sie würde es mit Enzastaurin versuchen. Das ging dann aber doch nicht, weil kein Resttumor nach der 2. OP vorhanden war, daher weiter Temodal, aber mit dem anderen Schema, tja und das war vor nicht einmal 3 Monaten. schick Dir gleich meine Adresse

Danke und liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 19. November 2006, 17:58:18
Liebe Hilde

Ich finde es mutig von deinem Mann, wenn er sein Arbeit aufgibt.  Ich habe mich nicht mehr so intensiv mit mögliche Behandlungen beschäftig, da ich nicht mehr daran glaube, das mein Mann geheilt werden kann.  Seit sechs Jahren haben wir mit dieser Krankheit gekämpft, und wir haben ganz, ganz schöne Zeiten gewonnen.  Ich war immer optimistisch.  Nun ist der Zeit, wo ich noch an Sieg glauben kann, vorbei.  Stattdessen beschäftige ich mich damit, wie wir am bestens die letzte Zeit gestalten können.  Wie mir die Onkologin gesagt hat, muss ich letztendlich mit diesen Erinnerungen weiterleben.  Deswegen machen wir jetzt unsere Reise durch Israel, und es klappt wunderbar, trotzt alle Einschränkungen (obwohl die gravierend sind).  Wenn wir wieder zu Hause sind, wird es wieder den alten Spannungen geben, mit Verdrängungen, mit der Arbeit, usw.  Dass dein Mann schon bereit ist, nicht mehr zu Arbeiten, finde ich ehrlich gesagt großartig, so habt ihr mehr Zeit für euch.  Allerdings ist es mit der Depression natürlich nicht so toll.  Habt ihr ein Therapeut?  Ich setzte alle denkbaren Mittel dagegen ein, denn ich finde die Zeit zu kostbar, um es damit zu sehr zu verbringen.  Natürlich ist es nicht unbegründet, und ich weiß auch selber nicht so richtig, was ich mit meine ganze Traurigkeit eigentlich machen soll.

Auf jeden Fall druck ich dich ganz fest. Ich glaube du merkst, von den vielen Berichten, wie sehr du uns alle am Herzen gewachsen bist.  Deine Art damit umzugehen ist einfach gut.

LG

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 19. November 2006, 18:09:15
Hallo Sarabande!
Schön, Dich zu "lesen"!
Ich weiss, Du hast es mehr oder weniger schon akzeptiert, dass es keine Hoffnung mehr gibt, ihr kämpft schon seit 6 Jahren! Das ist Wahnsinn!
Bei meinem Mann sind es jetzt 13 Monate. Wir wußten auch von Anfang an, dass es eine unheilbare Krankheit ist, aber wir haben gehofft, dass er es länger schaffen wird, weil er jung ist und körperlich total gut drauf. Dass dieses Mistding jezt 3 Monate nach der OP wieder genau so da ist, können wir einfach nicht begreifen und nicht annehmen.
Es muss einfach noch weiter gehen!

Ich freu mich, dass es euch im Urlaub gut geht. Ich habs Dir schon einmal geschrieben, das war eine gute Entscheidung.

Bis bald und alles Gute Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 19. November 2006, 18:40:51
Liebe Hilde,

ich kann Eure Wut und Verzweifelung nur zu gut verstehen.

Wohl niemals zuvor haben wir uns so intensiv mit einem Thema auseinandergesetzt wie mit dem Thema Glioblastom und den möglichen Therapien, Studien usw.
Für diese Intensität und Beharrlichkeit möchten wir von den Ärzten nicht nur hören,  dass sie uns aufgeben.

Auch wenn es nicht immer leicht fällt: versucht jeden Tag Eure Zweisamkeit zu geniessen. Nutzt die Zeit für intensive Gespräche und Erinnerungsaustausch. Das ist, unserer Meinung nach, der beste Weg, um der Daueranspannung - zumindest für Momente - zu entgehen.

Das Glioblastom scheint eine Vorliebe für die besonders liebenswerten, wertvollen Menschen zu haben...

Liebe Grüße und feste Umarmung

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 19. November 2006, 19:19:29
Nachtrag. in eigener Sache :-)

Auch uns hat man bei Günters Entlassung am 01. November keine ( große) Hoffnung mehr gemacht.
Jedoch im Arztbrief vermerkt: Nach Abschluß der Wundheilung Therapievorschlag: Laif 600 und CCNU.

Aufgrund der Wundheilungsstörung und des Infektes ( die gesamte Geschichte kann man nachlesen unter: "Kummerecke" Glioblastom - Günters Leidensweg ), hatte Günter bis auf die 6 wöchige Radio-Chemo ( Temodal) und die Monotherapie mit Laif 600 vom 29.4. - 25.7.06, keine Therapie.

Zwar befindet sich immer noch Schorf auf der Wunde...aber nach Absprache mit unserer Onkologin nimmt Günter seit
dem 10.11. wieder täglich 12 Kapseln Laif 600.
Am 11.11. hat er einmalig CCNU ( 5 Kapseln) genommen und diese Chemo bestens vertragen.

Günters Allgemeinzustand verbessert sich von Tag zu Tag ein klein wenig. Besonders gut bekommt ihm die 2 Mal in der Woche stattfindende Ergotherapie hier in der Wohnung.
Er ist gestern und heute an meiner Hand durchs Zimmer gegangen...:-)

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 19. November 2006, 19:37:42
Hallo Elisabeth,

Meine Schwester hatte auch die 6-Wochen Radio-Chemo mit Temodal, vier Woche Pause, dann waren 6 weitere Zyklen Temodal geplant, nach dem ersten Zyklus mussten wir abbrechen wegen Unverträglichkeit( wir wissen aber nicht vom Temodal?) und wegen ganz schlechtem Allgemeinzustand.

Von Mitte August, nachdem wir sie aus der Klinik haben, bekommt sie wie dein Mann 12 Kapseln  Laif 600, Mistel dazu, das schrieb ich ja bereits.

Du schreibst heute, dein Mann hat einmalig 5 Tabl. CCNU  bekommen, wie geht es bei der Form von Chemo weiter?

Liebe Grüsse,

Kabas

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 19. November 2006, 19:41:04
Liebe Elisabeth,

Zitat
Das Glioblastom scheint eine Vorliebe für die besonders liebenswerten, wertvollen Menschen zu haben...

Der Gedanke geht mir dauernd durch den Kopf. Ich glaube das ist so...

Ich habe deine Geschichte gelesen und freue mich, dass dein Mann solche Fortschritte macht. Weiter so!

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 19. November 2006, 19:50:10
Liebe Hilde,
dein Heri ist der Meinung:

Zitat
"zuerst alle anderen und dann ich"

Ich glaube es ist langsam an der Zeit, dass er zuerst mal an sich denkt ;)

Von nix kommt nix. Krebs ist auch eine Krankheit der Seele. Das sehe ich auch so.

Alles Liebe und Gute!


Tatjana

 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 19. November 2006, 20:23:27
Hallo Kabas,

folgendes Schema wurde für Günter festgelegt: Einmalig 5 Kapseln a 40 mg = 200 mg Cecenu Schreibweise auch CCNU ( die Menge ist abhängig vom Körpergewicht).

Erste Blutuntersuchung nach 14 Tagen. Zweite Blutuntersuchung nach 28 Tagen.
CCNU wird nach Schema alle 6 Wochen genommen, wenn das Blutbild es erlaubt, ist evtl. auch eine frühere Einnahme möglich.

http://www.krebsgesellschaft.de/hirntumor_therapie_chemotherapie,18616.html

Liebe Grüße

Elisabeth



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: cdammann am 19. November 2006, 20:57:13
An alle!

Mein Vater hatte seinen ersten Krampfaanfall am 31.12.05, wurde im Februar "erfolgreich" operiert. Es folgte Bestrahlung,Temodal und 11 Mal Hyperthermie.Im August hieß es anhand neuer Bilder der Tumor sei kleiner geworden jedoch das Ödem deutlich größer worauf er dann erst Fortecortin bekam.Ca 6Wochen später war ihm immer übel, er hat nur gelegen, es kamen Kopfscherzen dazu.Papa wurde stationär aufgenommen und mit hohen Kortisongaben "aufgepäppelt". Es wurden aktuellste Aufnahmen vom Schädel gemacht und es war wieder deutlich Tumorwachstum zu sehen!!!
Mittlerweile hatte er eine starke Lungenentzündung von der er sich durch Antibiotika gut erholte doch seit 2 Wochen kann er gar nicht mehr aufstehen. Nun lese ich ständig von Laif usw. Ob es Sinn macht das bei unserem Arzt anzusprechen??? Er hätte ansich am 17.11. nochmal Chemo als Inf. bekommen soll. Da er nicht in der Lage ist im Taxi oder mit uns befördert zu werden sagte der Arzt macht es nicht viel Sinn. Sein Allgemeinzustand ist zu schlecht. Wir sind so verzweifelt. Wir sehen unseren über alles geliebten Papa jeden Tag mehr sterben.
LG Claudia
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 19. November 2006, 21:34:31
Liebe Tatjana,

vielen Dank für die aufmunternden Worte.

Liebe Grüße Günter und Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 19. November 2006, 22:18:03
Liebe Elisabeth,

danke für die Info.
Bei meiner Schwester steht das nächste MRT am 28.11.06 an. Nach ihrem derzeitigen "Befinden" muss doch was Positives dabei rauskommen!
Wir haben alle Angst vor dem Termin, die Auswertung wird zeigen, wie wir weiter verfahren.
Wir sind uns nicht einig, was wir ihr sagen, wenn das Ergebnis schlecht ausfällt. Wir haben Angst, dass sie sich aufgibt!
                                   Was ist richtig?
Das Problem ist halt auch ihre Sprache, wie soll sie sich denn richtig mitteilen, wie soll sie denn sagen, was sie denkt!

Es ist alles zum Verzweifeln! Ich bin im Moment kurz davor!

Liebe Grüsse,

Kabas



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 19. November 2006, 22:42:22
An alle,
ich heiße Beate und ich verfolge seit einigen Tagen dieses Forum u. bin tief getroffen von soviel Mitgefühl der Forum Mitglieder, welches immer wieder in den Mails zum Ausdruck gebracht wird. Ich habe schon einmal vor zwei Tagen eine Antwort in dieses Forum geschickt,aber ich weiß beim besten Willen nicht, wo die Nachricht abgeblieben ist. Internet u.Computer sind bislang nicht meine Stärke gewesen.
Ich hoffe,ich mache jetzt nichts falsch, wenn ich jetzt einfach in die vorausgegangenen Mails "hineinplatze".

Mein Freund hat im September 2006 die Diagnose GlioblastomIV bekommen.Es schlug ein,wie ein Donner. Er ist nach OPmittlerweile in der letzten Bestrahlungswoche angekommen.Zeitgleich hat er auch Temodal bekommen.Nach den Bestrahlungen ist auch Temodal Pause u. dann geht es nochmal mit mehreren Zyklen weiter. Im Januar ist das erst Kontroll MRT.  Die Seele geht seitdem rauf und runter. Jegliche Angst, die ich bislang in meinem Leben gehabt habe, ist ein Sch... gegen die jetzige.
Seitdem ich auf dieses Forum gestoßen bin, geht es mir etwas besser. Man fühlt sich auf einmal nicht mehr so allein. Wir hatten gestern in Braunschweig einen "Krebsinformationstag". Leider war die Information über Hirntumoren fast gleich Null. Eine Selbsthilfegruppe gibt es in unserer nahen Umgebung nicht. Es sei zu selten, sagte man mir. Deshalb hoffe ich, durch dieses Forum ein paar nähere Infos zu erhalten, z.B.zusätzliche alternative Medikamente neben der Schulmedizin.
Uns ist schon klar, dass diese Art von Tumor eine mächtig bescheuerte ist, aber deswegen gleich aufgeben???? Wir wollen dem Feind einen Haken schlagen.
Große Angst macht mir, immer wieder zu lesen, dass ein Rezidiv entstanden ist, obwohl es den Betroffenen eigentlich sehr gut gegangen ist.Man bekommt dann die Diagnose eines Rezidivs und kann es schon wie beim ersten Mal nicht glauben Ich finde, dass macht die Sache noch unheimlicher.  Ich wünsche uns allen ganz viel Kraft, den Unhold zu besiegen  Liebe Grüße Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 19. November 2006, 23:03:58
Hallo Beate,

dein erster Beitrag ist nicht im Internet-Nirwana verschwunden....Du hast ihn nur unter einer anderen Überschrift abgelegt :-)

Ich erlaube mir, diesen Beitrag hier einzufügen.

Alles über Hirntumoren / Glioblastom / Gliosarkom / Re:Glioblastom IV   am: 17. November 2006 21:50 Uhr  
Hallo an alle Forum- Leser,
ich bin heute zum ersten Mal in diesem Forum so richtig angemeldet, war sonst immer nur als Gastleser dabei.Mein Freund ist im September 2006 an einem Glioblastom IV erkrankt. Die Vorboten waren Kopfschmerzen u. zweimaliges Augenflackern, die Hausärztin hat sofort ein MRT angeordnet.Man gut! Das MRT zeigte eine ca.4 cm große Raumforderung im Bereich des Sehzentrums auf der linken Seite.Es war nicht klar, was es sein könnte-ob Metastase oder ein hirneigener Tumor. Eine rasche OP brachte die niederschmetternde Diagnose. Er ist erst 44J. Man denkt immer man ist im falschen Film u.einer hat die Fernbedienung weggeschmissen. Mittlerweile ist er mit seinen Bestrahlungen fast durch, bekommt schon die ganze Zeit Temodal u. es geht ihm eigentlich richtig gut. Die Müdigkeit nimmt jetzt etwas zu.Seitens der Ärzte läuft alles ganz o.k.Nach ein paar Wochen der völligen Orientierungslosigkeit in diesem neuen Leben, starte ich jetzt durch, um für ihn und uns hilfreiche "Tipps" zu finden. Das Internet ist voll von einem Wust undurchsichtiger Seiten zu diesem Thema, hier aber fühle ich mich irgendwie heimisch. Als "hauseigene Medikation" nimmt er Selen, 100µg  einmal täglich, ausserdem 3mg Fortecortin am Tag. Kann uns jemand Tipps geben,ob man noch anderes dazu beitragen kann um diesen Mist in Schach zu halten? Ich selber arbeite im Krankenhaus, was die Sache für mich manchmal nicht unbedingt leichter macht. Für meinen Freund ist es ein sehr beruhigendes Gefühl, wenn ich ihn in der Welt der Fachbegriffe unterstützen kann. Es tut gut zu wissen, dass man nicht alleine ist mit diesem verflixten Ding, wenn man diese Seiten hier im Forum liest. Wir haben zwar eine Menge Freunde u.auch Familie die uns total unterstützt, aber sind auch so betroffen. dass man sie auch nicht immer damit zutexten kann. Wir versuchen irendwie jeden Tag so zu leben wie er kommt. Mein Freund schafft das meist besser als ich, das ist das paradoxe. Unsere zwei Kinder(11 u.12J; wir sind eine Patchworkfamilie)
gehen damit auch recht gut um. Ich wünsche mir manchmal so einen kindlichen "Leichtsinn", aber es vergehen kaum 5min, in denen ich nicht daran denke: WIE GEHT ES WEITER?Es tut so weh...
Liebe Grüße Beate
 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 19. November 2006, 23:15:06
Liebe Morgenroete,
danke, dass du "mich" in dieser Vielfalt von Mails gefunden hast. Ich dachte schon, mein mühseliges Schreiben der ersten Nachricht sei im grüßen Mail-Meer verschollen.
Vielleicht bin ich ja bald auch sicherer u.schneller im Forum, ich arbeite dran.
Also nochmals DANKE,  Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 19. November 2006, 23:25:08
Hallo Claudia 76,

du hast einiges gelesen über Laif 600, meine Schwester bekommt 12 Kapseln täglich.
Redet mit dem Arzt darüber, wird dein Vater von einem Onkologen "betreut"? es gibt Onkologen, die darüber nichts wissen oder nichts wissen wollen....!
Die KK tragen das nicht, versucht es trotzdem!
Meine Schwester hatte einen ganz schlimmen Allgemeinzustand, als wir sie Mitte August aus der Klinik holten, Rollstuhl, Toilettenstuhl, Pflegebett,-dann kamen die Windeln , sie konnte dann nicht mehr aus dem Bett.
Heute läuft sie wieder, Toiletten-und auch Rollstuhl sind aus dem Haus, Windeln werden im Moment auch nicht gebraucht! :D
Laif nimmt dein Vater daheim ein, meine Schwester konnte auch nirgends hin. Gut verträglich!
Wo habt ihr Hypethermie gemacht?
Welche Chemo sollte er als Infusion bekommen?
Was bekommt dein Vater gg. die Kopfschmerzen? Meiner Schwester wurden Moephinpflaster gegeben, die mittlere Stufe, zusätzlich Schmerztropfen, jede 2. Stunde, die braucht sie seit Wochen nicht mehr!

Ernährungsumstellung, das ist auch ein "heisses" Thema.

Alles Gute, viel Kraft,

Kabas




Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 20. November 2006, 12:43:32
Hallo!
Meinem Mann geht es heute sehr schlecht: Übelkeit und Kopfschmerzen - er hat glaub ich schon 6x erbrochen. Die Ärztin im KH meinte, dass er eigentlich bei der Erkankung keine Kopfschmerzen haben sollte.
Wie ist das bei euch? Was kann ich ihm geben? Er tut mir so leid
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: daba473 am 20. November 2006, 13:00:03
Hallo zusammen,

seit 12/2005 war ich nur als Gastleser dabei. Zunächst finde ich es schön, dass solch ein Forum besteht, um sich über diese doch sehr schlimme Krankheit auszutauschen. Ich habe mich entschieden den schweren Weg unserer Familie in den letzten 11 Monaten hier niederzuschreiben. Mein Vater 56 Jahre ist am 11.11.2006 plötzlich und unerwartet an einem Glioblastom multiforme erkrankt. Er war vormittags mit dem Auto auf dem Weg zur Arbeit und ist in den Gegenverkehr gefahren, weil er wahrscheinlich einen Krampfanfall erlitten hatte. Zum Glück aber keinen verletzt etc .  Ich habe nie gedacht, dass mein Vater so früh an solch einer schrecklichen Krankheit erkrankt. Er war ein durchtrainierter Mensch, hat nie geraucht, sehr gesund gelebt und auch vorher nie sonderlich schwer krank. Veränderungen hatte meine Mutter an meinem Vater 2 Wochen vorher festgestellt.(er konnte bestimmte Wörter nicht mehr richtig aussprechen (z.B. Stuhl) sondern hat Sie immer umschrieben. Er hat vor allem in diesen 2 Wochen immer wieder die Nähe zu meiner Mutter gesucht. Wahrscheinlich hat er selbst etwas gespürt. Meine Mutter hatte auch schon vor mit Ihm mal zum Arzt zu ehen, aber nun ist der Vorfall am 11.11.2006 passiert. Nachdem er 5 Tage später (links temporal) an der Uni Essen erfolgreich operiert wurde(man konnte alles sichtbare entfernen) hat er sich relativ schnell(nach ein paar tagen nur) erholt. Die Ärzte sagten, dass dies an seinem guten Fitnesszustand lag. Da ich mich (Sohn) nach der Diagnose intensiv mit der Erkrankung beschäftigt hatte und vieles darüber gelesen habe, brach für mich eine Welt zusammen, nachdem ich von den niederschmetternden Überlebensprognosen gelesen habe. Die Ärzte an der Uni Essen bestätigten uns dies, und sagten auch wir sollen uns nicht täuschen lassen von dem guten Zustand meines Vaters, sondern insbesondere meine Mutter sollte sich in den nächsten Monaten eine schöne Zeit mit meinem Vater machen. Alle in unserer Familie wollten dies nicht für wahr nehmen und hofften auf Wunder. Ich war der einzige in der Familie der diese Situation, so traurig sie auch ist, realistisch eingeschätzt hatte, und dass was tatsächlich eingetreten ist auch voraussah. Somit habe ich meinen Vater in der ganzen Zeit fotografiert und Filme gedreht, damit wir alle noch ein letztes Andenken an Ihn hatten. Was mir besonders auf dem Herzen lag, war in dieser Situation, dass er sein zu diesem Zeitpunkt, noch nicht geborenes erstes Enkelkind sieht. Naja, wie gesagt am 11.11.2006 die Diagnose, 5 Tage später die OP, und alles erst einmal gut, Bis im Januar der erste von insgesamt über 20 Krampfanfällen eintrat. Ich möchte jetzt nicht alles im Detail schildern, da dies den Rahmen sprengen würde. Aufjedn Fall ging es meinem Vater bis Mai 2006 den Umständen entsprechend gut, wobei er in den Monaten davor auch schon etwas abgebaut hatte. Insbesonderer starke Müdigkeit und Verwirrung mit Sprachstörungen. Ende Mai wurde dann noch ein MRT gemacht, jedoch zum Glück ohne weiteren sichtbaren Befund ausser einer Vernarbung aufgrund der OP. Ab Mitte Juni ging es allerdings dann rapide abwärts(u.a. Absetzung der Temodal Thearpie wg. schlechter Blutwerte, Aufblähung aufgrund der Cortisontherapie, sowie starkem Muskelschwund insbesondere in den Beinen. Erkonnte seit Ende Juli aufgrund der schwäche schlecht gehen., musste aufgrund einer Zunahme der Krampfanfälle(anfangs alle 4 Wochen, dann fast jede Woche) unter ständiger Beobachtung stehen. Meine Mutter wolte Ihn allerdings nicht abgeben(Hospiz etc....). Wir haben es so geregelt dass entweder einer von uns 3 Söhnen, meine Mutter oder meine Schwiegervater aufgepasst haben. Es klappte fast bis zum Ende. Am 03.09.2006 wurde meine kleine gesunde Tochter Anna geboren. Ich habe so sehr geweint, dass mein Vater Sie nochsehen konnte und in seinen Armen halten konnte(auch dies konnte ich mit meiner Kamera festhalten). Die Ärzte hatten Ihn seit Juli 2006 aufgegebn, und haben gesagt dass wir uns jetzt auf dasd schlimmste vorbereiten sollten. Am 16.09.2006 hatte mein Vater seinen 57. Geburtstag. Wir haben diesen mit der Familie gemeinsam gefeiert. An diesem Tagen wurde er allerdings abend s ins Krankenhaus geliefert, da er wieder drei Anfälle bekommen hatte(ist nach draussen plötzlich gelaufen und hat laut Mörder, Banditen geschrien etc., beim zweiten Mal wollte er aus dem Fenster springen und beim drittten vom Balkon) danach haben wir wie gesagt den Notarzt gerufen under wurde ins Krankenhaus gebracht. Das war auch an seinem Geburtstag das letzte Mal, dass er zuhause war. Nach einer Woche Krankenhausaufenthalt ist er dann Sonntag mittags nach einem Krampfanfall nicht mehr aufgwacht und schlief eine weitere Woche bis zu seinem Tod in den Händen meines älteren Bruders  am 01.10.2006 für immer ein. Die Ärzte haben Ihm auch kein Morphium gegeben, da Sie sagten das er wohl keine Schmerzen hat. Dies alles war für uns alle( insbesondere meinen Vater),so schlimm es war, eine Erlösung. Er hat somit 10 Monate mit dieser furchtbaren Krankheit gelebt. Mein Wunsch seine erstes Enkelkind zu erlebn ist zumindest in Erfüllung gegangen. Ich möchte allen die sich in einer ähnlichen Situation befanden bzw. jetzt befinden, alles Gute und vor allem viel Kraft für die Zukunft wünschen.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 20. November 2006, 19:43:10
Hallo Hilde........

Mir wurde auch einmal von einem Notarzt gesagt, bei einem Gehirntumor dürfte mein Mann eigentlich keine Schmerzen haben., als er die ganze Nacht über Schmerzen klagte....aber es äußert sich halt bei jedem anders...wie wir im Krankenhaus waren wurde mein Mann ständig gefragt ob er Schmerzen habe, als wenn sie darauf gewartet haben.....

Er hat dann Morphium bekommen, für zuhause hatte ich am Anfang Tilidin und Valeron in Tropfenform.

Bitte die Ärztin doch ihm etwas zu spritzen, es muß doch nicht sein, das er Schmerzen hat, egal ob sie die Schmerzen nachvollziehen kann oder nicht. Verlange es einfach für ihn........du weißt besser als alle anderen wie sich dein Mann fühlt....

Liebe Grüße Phoenix
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 20. November 2006, 19:58:38
Liebe Hilde,

...wie unterschiedlich die Meinungen der Ärtze da sind....

Unser Neurologe hat gemeint, mein Vater sollte beim ersten Anzeichen von Kopfschmerzen zu ihm kommen.....
Bisher ist alles gut verlaufen....er hatte während seiner Krankheit noch nie Kopfschmerzen....


Drück Euch
Doris
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 20. November 2006, 20:36:18
Liebe Hilde,

Aehm, Hirntumore und ihre Begleiterscheinungen verursachen keine Kopfschmerzen ? Sie sind doch leider der "Klassiker".

Ich kann Phoenix nur zustimmen. Günter wurde ebenfalls  im Krankenhaus ständig gefragt, ob er Kopfschmerzen habe. Er solle dann sofort Bescheid sagen...er bekäme sofort ein Mittel dagegen.

Unsere Onkologin hat uns Novamin und Tilidin verschrieben...für alle Fälle.

Hilde, Dein Mann darf nicht auch noch unter Kopfschmerzen leiden müssen !

Liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 20. November 2006, 20:47:16
Liebe Elisabeth!Liebe Phoenix!Liebe Schnipsi!
Danke, ich hab mirs eh so gedacht! Warum reden die alle immer lauter Blödsinn? Die Ärztin meinte, ob ich was gegen Kopfschmerzen daheim hab, ich hab halt zwei Mittel genannt und sie sagte;Ja, das können sie ihm schon geben!"
Ich find das echt zum Kotzen!
Liebe Grüße Hilde

ja genau, die Fr. Doktor meinte bei "der Größe des Tumors" (ca. 3 cm) wären Kopfschmerzen unüblich
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: conny am 21. November 2006, 17:02:46
hallo, liebe hilde.
du bist doch die hilde aus engerwitzdorf?
danke für deine nachricht. es hat ein bißchen gedauert, tut mir leid. ich bin leider nicht sofort wieder hier hineingekommen... hatte mich schon abgemeldet. Mike hat mir dann geholfen...
hilde, ihr wart bei dr. pichler?
deinem mann gehts nicht so gut.... will er schlafen?
viel schlafen....
es ist schwer, und wird auch nicht leichter. ich bin aber echt froh gewesen, daß ich jederzeit mit dr. pichler reden hab können.... wir haben im august die diagnose bekommen, daß nichts mehr geht. der tumor hat auf bestrahlung und chemo überhaupt nicht reagiert. Leider. letztendlich war es im stammhirn. wir haben es trotzdem nicht geglaubt. es ist dann schon auch schnell gegangen.... erst kam der schlaf. aber war uns auch recht. dann schlich sich auch immer mehr die wesensänderung ein. wie kann ich dir helfen? möchte jetzt am liebsten bei dir sein....
hilde, schreib mir.... ich bin bei dir...
Conny
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 22. November 2006, 18:35:48
Hilde & Heri,

schick´ Euch ganz viel Kraft.

Doris
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 22. November 2006, 18:45:42
Hallo Doris!
Habs gespürt, hab mich gerade eingeloggt.
Deine Kraft können wir brauchen. Morgen ist die SCAN-Untersuchung wegen der Behandlung in Innsbruck

Liebe Grüße und bis bald
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 22. November 2006, 22:24:23
Liebe Hilde,

...von wegen ein Hirntumorpatient hat keine Kopfschmerzen!
Bei meiner Schwester war das an der Tagesordnung seit vielen Monaten (seit Wochen sind auch die erstmal weg! ).
Meine Schwester hat Morphinpflaser auf der Schulter, welche alle 3 Tage gewechselt werden, werden im Wechsel, mal rechts, mal links gesetzt. Zusätzlich hat mein Schwager noch Tropfen geben müssen, wenn die Schmerzen schlimm waren, dann aller 2-3 Stunden die Tropfen, das Mittel weiss ich jetzt leider nicht, werde es morgen erfragen.
 
Für die Untersuchung morgen toi, toi!
Was wird da genau gemacht?
Sende dir noch eine PM.

Liebe Grüsse,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. November 2006, 06:56:49
Liebe Kabas!
Danke für Deine PN. Bei Dir war es auch nicht so toll die letzten Tage, bei uns auch nicht :'(.
Wegen der Kopfschmerzen sagt der Arzt, mein Mann soll Fortecortin nehmen, es sei nicht der Tumor, der das verursacht, sondern der Hirndruck.

Von der Untersuchung weiß ich nur, dass es eine SCAN-Untersuchung ist. Der Tumor braucht bestimmte Rezeptoren, damit in Innsbruck eine Kapsel eingesetzt werden kann, die immer wieder (ca. alle 6-8 Wo) über einen Shunt mit einer Flüssigkeit (glaube ein Chemotherapeutikum) befüllt wird, die angeblich aus Amerika kommt.
Sobald ich Genaueres weiss, schreib ich es hier herein. Kann aber sein, dass ich das erst morgen erfahre.
Ganz liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 23. November 2006, 07:21:34
Liebe Hilde,

was wird bei Deinem Mann jetzt unternommen ?

Bei meiner Frau macht der Onokologe, nachdem Temodal versagt hat, mit dem PCV-Schema weiter. So richtig beruhigt mich das irgendwie nicht, zumal er auch einen nicht besonders zuversichtlichen Eindruck bei mir hinterlassen hat ...

Viele Grüsse
Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 23. November 2006, 12:11:26
Hallo Hilde,

sehe du bist gerade online. Gibt es schon was Neues zu berichten? Wie geht es deinem Mann? Und dir?

Gruß,
Ihope
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. November 2006, 12:37:08
Liebe Ihope!
Leider noch nicht, müssen um 14 Uhr wieder im KH sein, radioaktives Mittel wurde um 1/4 nach 8 Uhr morgens gespritzt, heute noch eine Untrsuchung und morgen früh, dann wissen wir mehr.
Werde euch selbstverständlich sofort berichten
Ganz liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 23. November 2006, 13:02:29
Hi Hilde!

Es tut mir Leid, das ihr so viele Qualen durchleben müssen.  

Kopfschmerzen hat mein Mann immer wieder. Dagegen gibt es diversen Mitteln. Wir haben Novalgin Tropfen und Talvosilen Tabletten, und noch ein Stärkeres, Zentralwirkendes, den wir noch kaum eingesetzt haben.  

In der Tat kommen die Kopfschmerzen von Hirndruck, wahrscheinlich vom Ödem verursacht. Dagegen wirkt Cortison wie ein Wundermittel, und nimmt viele andere Erscheinungen auch weg (Lähmung, Verwirrung, usw – sprich, alles, was vom Hirndruck kommt).  Die Nebenwirkungen sind am Anfang kaum zu merken, allerdings langfristig sind die recht fies.  Mein Mann hat ca. 35kg schon zugenommen, und hat immer Heißhunger.  Es ist unangenehm, aber ohne Cortison wäre es noch unangenehmer.  Also nehmen wir das im Kauf.  

Ja, ich denke auch, diese blöde Tumor attackiert mit vorliebe die besten Menschen.  Leider hilft es dabei überhaupt nicht, jung und fit zu sein.  Mein Mann, 38, war top fit, ist es leider nicht mehr.  Ich habe mal gehört, die Tumorzellen wachsen bei jüngeren Menschen noch schneller als bei älteren.  Es ist total ungerecht.

Ich schleiße mich Mortenrote an, wobei es nicht immer hilft, wenn Leute sagen „genieße die Zeit“, wenn Man nicht danach gelaunt ist.  Das ihr kämpfen, ist gut.  Mach weiter!

Hochachtung,

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. November 2006, 18:22:27
Hallo!
Wir sitzen wieder da wie die Jungfrau mit dem Kind.

Also: die erforderlichen Rezeptoren für Innsbruck sind vorhanden, das heißt jetzt gäbe es 4 Möglichkeiten:

1) normale OP in Linz und Gabe von Lomustin (CCNU)
2) Enzastaurin in der Studie
3) Innsbruck: radioaktive Bestrahlung von innen mit Somastotatin (weiß aber noch immer nicht, ob die den Tumor zuerst herausholen würden oder nicht
4) TransMID - eine Lösung mit Transmid wird über 4 bis 7 Tage über einen Katheter in den Tumor geleitet. Wenns gut geht, gibts nach 4 bis 8 Woche eine zweite Infusion

Hat jemand von euch Erfahrung mit den Dingen? Wir sollen morgen sagen, was wir machen möchten
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 23. November 2006, 18:57:16
Hallo Hilde,

das, was ich zu Enzastaurin bisher gelesen habe, findest Du hier

http://www.prnewswire.co.uk/cgi/news/release?id=146223 (http://www.prnewswire.co.uk/cgi/news/release?id=146223)

die anderen Dinge kenne ich auch nicht.

Was bedeutet " ...die erforderlichen Rezeptoren für Insbruck ..." ? Was kann man sich darunter vorstellen ?


Viele Grüsse und alles Gute
Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: regilu am 23. November 2006, 19:04:01
Liebe Hilde, wer meint denn, dass Ihr Nobelpreisträger in der Neurologie seid und alle Wirkungen und Nebenwirkungen der ganzen Behandlungsmöglichkeiten schon im voraus wisst????
Ich habe mal im vorigen Jahr von einem Patienten in Berlin/Hamburg/Bochum (ich weiss nicht mehr, woher) dem kleine Teilchen mit Radioaktivität in den Tumor gepflanzt worden waren und er sich gut gefühlt hatte.
Aber was letztendlich aus ihm geworden ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Oder auch Eisenpulver im Tumor, das man von aussen erhitzen konnte, war auch ein Experiment.
Ich würde Ulrich anmailen, vielleicht weiss er besser Bescheid, weil es ja auch zeitlich drängt.
LG regilu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. November 2006, 19:13:59
Liebe Regilu!
Danke für den Tip mit Ulrich, hoffe, er loggt sich heute noch ein.

Lieber mro01!
Mein Mann hatte heute eine SCAN-Untersuchung, was da genau passiert ist, weiß ich nicht, auch mein Mann nicht. Er lag in so einer ähnlichen Röhre wie sonst im MR, wurde nach allen Richtungen verdreht, es wurden Bilder gemacht und heute früh haben sie ihm eine radioaktive Lösung gespritzt.
Dann kam der Arzt und sagte: die erforderlichen Rezeptoren sind vorhanden und die Behandlung in Innsbruck mit Somastotatin (eine experimentelle Therapie, wo der Tumor von innen bestrahlt wird) könnte gemacht werden, ob die den Tumor auch rausholen erfahre ich vielleicht morgen oder Montag, wenn sie die Bilder des Tumors gesehen haben.

Mehr weiss ich leider auch nicht
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. November 2006, 19:17:55
Liebe Sarabande!
Weiss Dein Mann eigentlich wie es jetzt um ihn steht? Hat ihm der Arzt was gesagt? Unserer ist ja ziemlich direkt :'( ich glaube nicht, dass das meinem Mann gut getan hat, er ist momentan ziemlich am Boden zerstört.

Liebe Grüße und Alles Gute Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 23. November 2006, 20:20:46
Liebe Hilde,

haben Euch die Ärzte wenigstens auch irgendetwas zu den ganzen Verfahren erklärt, wovon sie sich am meisten versprechen, was sie favorisieren würden, was die Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren sind ... ?

Aber ist es nicht auf jedenfall schon mal positiv, dass anscheinend eine OP auch in Frage kommen könnte ? Bei meiner Frau scheint das nicht mehr möglich zu sein ...

Viele Grüsse
Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 23. November 2006, 23:04:03
Hallo Hilde,

meine Schwester bekommt bei starken Kopfschmerzen Tropfen, das ist Novaminsulfon von der Firma Winthrop. Die haben bisher auch immer geholfen, mehrmals am Tag.
Hatte auch andere "Wundermittel" in Tabletteform, die nicht geholfen haben. Aber auch das ist bei jedem anders.
Das Medikament gibt es auch als Tablette und auch als Zäpfchen.
Bekommt dein Mann Dexamethason?

Ich hoffe für euch, dass die Untersuchung heute dazu geführt hat, dass das bei deinem Mann gemacht werden kann.
Bei uns steht nächste Woche das MRT an, haben alle Angst.
Seit ein paar Tagen ist meiner Schwester oft schwindlig, etwas geschwächt , dadurch auch wieder beim Laufen eingeschränkt.
Kann der Hirndruck erhöht sein, vielleicht doch durch Mistel?
Bin da jetzt total verunsichert.
Desweiteren bekommt sie 2 Mittel gg. die epilept. Anfälle, verstehe ich auch nicht, warum?

Alles Gute, viel Glück morgen bei der Auswertung,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 23. November 2006, 23:32:34
Liebe Hilde,

es ist unglaublich, was einem die Ärzte zumuten.
Es werden Möglichkeiten angeboten, ohne zu wissen, was man davon nimmt? Bis morgen sollt ihr euch entscheiden, ich versteh nur "Bahnhof".

Ich denke, es geht hier vielen von uns so, das kann man nicht verstehen. Bei der "Erstbehandlung" wusste man nichts, jeden Fall ging es uns so. Wir wurden ins "kalte Wasser geworfen", hatten gar keine Zeit eine andere Entscheidung zu treffen, vorallem aus grosser Unkenntnis hinaus haben wir der behandelnden Klinik vertraut....

Ich hoffe, ihr habt eine Entscheidung treffen können. Einen Weg geht ihr davon, es ist der Richtige........

Alles Liebe, Mut und Glück  zu eurer Entscheidung,

Kabas

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 23. November 2006, 23:35:41
(ש"ע) ירושלים
Liebe Hilde!

Nein, unsere Prof ist der Auffassung, das jeder Patient den Recht hat, alles zu wissen, aber auch den Recht, nicht alles wissen zu müssen, und das man von wenig Menschen erwarten kann, ohne Hoffnung leben zu können.  Der vertretet die Meinung, dass man darauf hören soll, was der Patient fragt, und nicht gleich alle nicht gefragten Fragen antworten.  Mein Mann weiß schon, wie es um ihn steht, aber so genau will er es nicht wissen.  Deswegen haben wir jetzt Beziehungen auf zwei Ebenen mit zwei Ärzten, wo ich dann alles zu hören kriege, und er geschont wird.  Es ist nicht unkompliziert, aber ich merke immer wieder, wie wichtig es ihm ist, noch Hoffnung in irgendeiner Form haben zu dürfen…

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. November 2006, 08:01:06
Hallo!
Wir wissen noch immer nicht genau, wie es weitergeht. Es sind noch einige Gespräche unter den Ärzten notwendig.

Momentan sieht es so aus, als wenn man doch nochmal in Linz operieren würde, dabei einen Katheter einsetzt für das radioaktive Mittel, das dann meinem Mann alle 8 Wochen in Innsbruck gespritzt wird und zusätzlich noch CCNU oral.

Mich kotzt das echt alles an, keiner kann einem wirklich sagen, was man tun soll. Es sind alles mehr oder weniger Experimente und der Zustand meines Mannes ist auch micht gerade super. Es gibt zwar Stunden, wo man sich denkt, er hat gar nix und es gibt Stunden, da geht das Schreiben und Reden ganz schlecht, ja und natürlich die Kopfschmerzen. Er will ja kein Fortecortin nehmen, aber wenn dann der Kopf wieder so weh tut, dann wird es ihm doch recht.
Ich hasse dieses Biest im Kopf meines Mannes :'(
Wünsch euch allen alles Gute Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 25. November 2006, 11:42:55
Liebe Hilde,

alles was zum Thema Glioblastom eingesetzt wird...läuft unter dem Motto: Versuch und Irrtum...

Egal für welche Therapie Ihr Euch entscheiden werdet (bzw. man entscheidet), eine Garantie, dass die Therapie anschlägt, gibt es leider nicht.
Aber, wenn Ihr eine Entscheidung getroffen habt...steht innerlich und äußerlich dazu...sonst dreht man unentwegt "am Rad".
Wäre nicht doch diese oder jene Therapie besser gewesen ???
Wir sind und bleiben als Angehörige - mehr oder weniger - gut informierte Laien. Eine wirkliche Abwägung können wir nicht treffen. An die Reaktionen der Ärzte sieht man ja auch deren Unsicherheit.

Haltet die Ohren steif...

Liebe Grüße aus Berlin

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 25. November 2006, 18:08:29
Liebe Hilde,
ich bin seit heute Nachmittag wieder von meinen Eltern zurück. War ziemlich anstrengend, aber es ist alles im grünen Bereich :).
Ich habe gerage mal alle neuen Einträge durchgelesen.

Tja, wenn man wüßte, was man nicht wüßte  :-\
Ich finde es auch sehr schwierig, sich auch noch auf die Schnelle, für eine "passende" Behandlungsmethode zu entscheiden. Von deinen 4 Vorschlägen kenne ich nur 1. + 2. vom lesen. Ich wäre genauso überfordert wie ihr. Anscheinend wissen die Ärzte auch nicht so richtig was zu tun ist. Echt traurig!
Ich hoffe trotzdem, dass ihr die richtige Entscheidung trefft.

Alles Liebe und Gute!

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 27. November 2006, 22:08:01
Liebe Hilde,

wie geht es jetzt bei euch weiter?
Konntet ihr eine Entscheidung treffen?
Ich frag mich auch, wie wir Nichtmediziner den Durchblick haben sollen, und dann noch eine Entscheidung treffen sollen, wenn nicht einmal die Ärzte sich einig sind.....

Bei meiner Schwester steht morgen mittag das MRT an, ich bin total aufgelöst, es macht mich wahnsinnig.

Ich kann leider nicht dabei sein, mein Job und die 500 km Entfernung lassen es jetzt nicht zu.

Vorallem die Frage der Auswertung im Beisein des Patienten, wir wissen nicht, was richtig ist.
Mein Schwager sagte heute Abend, wenn das MRT schlechter ausfällt, als das vom August, wird sie resignieren..........

Alles Liebe für alle von uns,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 28. November 2006, 08:43:10
Liebe Kabas!
Es tut sich noch immer nichts. Es ist zum Verrücktwerden. Habe gestern mit dem Operateur selber gespochen, vielleicht kriegen wir heute bei ihm einen Termin.

Werde heute mittag ganz fest an Deine Schwester denken!!!
Alles Liebe Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 28. November 2006, 15:24:09
Hallo!

So gehts jetzt weiter:

Mein Mann wird wahrscheinlich am 5.12.2006 zum 3. Mal operiert, die Behandlung in Innsbruck werden wir nicht machen, da uns der Operateur heute die möglichen Komplikationen erklärt hat (Wundheilungsstörung, Entzündungen im OP-feld, schlechte Verträglichkeit, oft mussten solche Katheter wieder entfernt werden). Nachdem mein Mann das gehört hatte, wollte er diese Behandlung nicht mehr.

Wir werden ca. 14 Tage nach der OP (wenn alles gutgeht) nach Wien zur Hyperthermie fahren und zusätzlich CCNU (Lomustin) und ev. Thalidomid (soll die Gefäßneubildung hemmen) oder ein vergleichbares Medikament bekommen, ausserdem fangen wir jetzt mit Weihrauch 3x4 Tabletten (wegen dem Ödem) täglich an.

Es kann uns keiner sagen, was richtig oder falsch ist. Es sind alles nur experimentelle Therapien. Es gibt keine Standardtherapie bei einem 2. Rezidiv, alles nur Versuche und so werden wir noch eine gehörige Portion Glück brauchen...........

Ganz liebe Grüße an alle von Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 28. November 2006, 17:52:48
Hallo Hilde,
na endlich, jetzt wißt ihr wenigstens wo ihr dran seid. Diese ständige Ungewißheit bringt einem ja um den Verstand!

Wann steht der OP Termin genau fest? Ich möchte euch an dem Tag gaaaaaaaaaanz besonders fest die Daumen drücken ;D

Ich denke ganz oft an euch und an kabas. Ich hoffe ganz fest, dass bei ihrer Schwester das MRT gut ausgefallen ist. Zur Zeit habe ich echt nix anderes mehr im Kopf wie die Sch... Krankheit. Kann manchmal garnicht mehr klar denken. Bei uns zu Hause ist auch immer was. Es sind zwar nur Kleinigkeiten, aber man muß sich dauernd mit der Sch... Krankheit beschäftigen. Mein Kopf kommt überhaupt nicht mehr zur Ruhe :-\.
Es ist echt ein Elend... für alle!

Ganz liebe Grüße!

Fühl dich gedrückt!

Tatjana




 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 29. November 2006, 00:17:26
Hallo, an Alle,

das MRT meiner Schwester ist Sch....  ausgefallen, es ist ein weiterer Tumor dazu gekommen,....
Er liegt wieder links, wie alle anderen auch.

Es tut so weeeeeeeeeeeeeeeeeeeeh,

gute Nacht,

Kabas

Wir hatten die Hoffnung, wir werden sie nicht aufgeben!

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 29. November 2006, 07:40:19
Hallo Kabas,

wie geht es deiner Schwester? Wie nimmt sie das auf?
Es tut mir sehr leid! Sch.... Krankheit.

Hoffe, sie resigniert nicht. Es ist schwer....!

Hallo Hilde,

auch euch drücke ich fest die Daumen. Man muss doch auch mal Glück haben!

Alles Liebe und ganz viel Kraft,
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 29. November 2006, 08:39:28
Liebe Supidupi!
Ich werde am Sonntag erfahren, ob das jetzt mit 5.12.06 paßt oder nicht, hoffe schon, denn die Warterei nervt gewaltig :'(
es würde dann um den 19.12.06 mit der Hyperthermie losgehen....

Liebe Kabas!
Es ist zum Verrücktwerden!! Wenn man glaubt, es geht so halbwegs kommt wieder so eine Sch... daher. Wie geht es Deiner Schwester psychisch? Es tut mir sehr leid.

Liebe Bea!
Danke fürs Daumendrücken, wir können es wirklich gebrauchen.
Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!

An alle ganz liebe Grüße und haltet durch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 29. November 2006, 10:16:41
Liebe Hilde!

Ich möchte mich einfach nur einreihen in die Kette derer, die dir und deinem Mann alles Gute für seine OP wünschen. Gebt nicht auf und haltet durch! Was will man auch anderes sagen, es ist ja immer wieder das gleiche. Aber das machst du eh nicht, du wirst auch dieses Mal so stark sein und das alles durchstehen, und wenns sein muss doppelt,  auch für deinen Mann!

Liebe kabas!

Der schlechte Befund bei deiner Schwester tut mir leid! Du sprichts von mehreren Tumoren links. Wie viele hat sie denn? Wie geht es ihr jetzt? Wie hat sie es aufgenommen und wie ihr Mann und die Tochter? Wie wollen die Ärzte weiter machen?
Ich hoffe, du bekommst genügend Unterstützung von deinem Umfeld für deinen aufopernden Einsatz für deine Schwester! Das hast du auf jeden Fall verdient!

Mein Mann hat morgen seinen MRT-Termin. Ich sehe der Sache gelassen entgegen. Bisher hat mich mein Gefühl nicht getäuscht. Ich hoffe, das ist diesmal auch so. Aber natürlich stecke ich gern ein bischen Daumendrücken und positive Gedanken von euch ein! Ich bin einfach nur glücklich und dankbar wenn wir dieses Jahr Weihnachten noch schön zusammen feiern können. Und dann wird es wirklich einmal so gemacht, wie wir das wollen und wir nehmen auf niemanden Rücksicht und Streß machen wir uns erstrecht keinen! Ich hatte jetzt ein halbes Jahr Angst vor der Weihnachtszeit. Seit dem ersten Befundgespräch als der Arzt sagte: 6-12 Monate mit Behandlung! kann ich diesen schrecklichen Gedanken nicht abschütteln, ich habe sofort gerechnet  und gedacht: Bitte, bitte lieber Gott , lass uns Weihnachten als "normale" Familie verbringen. Es würde mir echt das Herz brechen, wenn meine Kinder ihr Leben lang nichts mehr positives mit Weihnachten in Verbindung bringen könnten.
Ich weiß, das sehe ich schon etwas verbissen, man kann sich das nicht aussuchen, und passen tuts uns nie und nimmer, das ganze Jahr über nicht!

Ich wünsch euch allen was,
Ihope
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 29. November 2006, 10:30:34
Liebe Kabas,

es tut mir so leid, dass das MRT so schlecht ausgefallen ist. Das ist ein herber Rückschlag, den man erst wieder verarbeiten muß.
Was haben die Ärzte gesagt, was kann man evtl.noch machen ?

Liebe Hilde,

auch wenn die Zeit bis zur nächsten OP ein furchtbarer Nervenkrieg ist, zumindest besteht noch die Möglichkeit auf eine OP...damit gewinnt Ihr auf jeden Fall Zeit.

Liebe I hope,

ich hoffe inständig für Dich und Deine Kinder, dass Ihr noch ein schönes, gemeinsames Weihnachtsfest verleben werdet.
Die Statistik ist unser aller Gegner. Aber es ist eben nur eine Statistik ! Jeder Fall ist einmalig und von vielen verschiedenen Faktoren abhängig.

Viele liebe Grüße aus Berlin Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 29. November 2006, 11:03:03
Guten Morgen!

Ich bin neu in diesem Forum.
Bei meiner Mama wurde vor 5 Wochen ein Hirntumor diagnostiziert, seit SOnntag haben wir die Diagnose Glioblastom.
Letzte Woche wurde die Biopsie gemacht.

Das Ding ist mittig in der rechten Hirnhälfte, so groß wie zwei Nüsse, man kann es nicht operieren.

Zum Arzt gegangen ist sie, weil sie linksseitige Bewegungseinschränkungen gehabt hat in Arm und Bein.

Nächste Woche solls mit der Therapie losgehen, Strahlen und Chemo halt.

Die Ärzte geben ihr 1 Jahr.

Ich hab da jetzt noch keinen Überblick, fang gerade erst an, mich im Internet zu informieren. Sind hier vielleicht irgendwelche User aus Süd-Ost-Österreich? Wir sind aus Graz.

Und ich hab da jetzt viel über zusätzliche alternative Behandlungen überflogen, hab keinen Durchblick, was sollen wir wirklich tun?

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 29. November 2006, 11:16:48
Meinem Mann geht es bis auf die halbseitige Lähmung und die damit verbundenen Einschränkungen recht gut. Er liest viel und arbeitet sogar wieder an seinem Roman. 3 Mal in der Woche kommt eine Ergotherapeutin ins Haus. Durch diese intensive Unterstützung klappt das Gehen und Stehen immer besser. In der kommenden Woche will die Therapeutin mit dem Treppensteigen beginnen.
Es sind nur kleine Schritte...aber es bewegt sich was.

Aber auch bei uns ist die Angst ein ständiger Begleiter...denn der
nächste MRT-Termin ist der 05.12.06.

Haltet uns bitte die Daumen !



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 29. November 2006, 11:46:32
Liebe(r) Knusperflakes!

(essen meine Kinder total gerne)
Ich kann das so gut nachvollziehen, auch ich musste erstmal "die Lage sondieren" bevor ich selbst im Forum geschrieben habe. Die Flut von Informationen bekommt man nicht so schnell sortiert, man verliert total den Überblick. Ich kann dir vorab schon mal den Rat unseres lieben Profs mitgeben: Lauf nicht allem wie ein Hase hinterher und habe das Gefühl du versäumst es, etwas oder das richtige zu tun. Du musst dir und deiner Mutter Gelassenheit auferlegen, denn niemand weiß wieviel Zeit ihr noch habt. Und das schönste wäre ja ganz viel Zeit, aber nicht in Angst und Schrecken! Wem würde das nützen? Natürlich ist das eine Krankheit, bei der einem die Zeit davonlaufen kann und wo es wichtig ist, nicht zu schlampern. Ein weiterer schöner Spruch eines an einer anderen, ebenso schrecklichen Krankheit leider schon verstorbenen Patienten (Glio ist nicht die einzige Krankheit, mit der man innerhalb eines Jahres sterben kann) war: Ich sterbe nicht heute und auch nicht morgen. Das sagte er zuletzt  4 Tage vor seinem Tod.
Was du heute nicht mehr in Erfahrung bringst, wird deine Mutter morgen nicht töten.
Besorge dir die "brainstorm"-Hefte der Deutschen Hirntumorhilfe. Da bekommst du einen schönen Überblick über Standards, experimentelle Therapien und Informationen über alternative Behandlungsmöglichkeiten. Und das alles finde ich, unvoreingenommen und objektiv geschildert. Dann hast du was in der Hand, kannst dir deine Notizen machen oder anmarkern was dir wichtig ist und sitzt nicht gehetzt vor dem Bildschirm. Ich weiß, da verfällt man leicht in Panik. Ich kann dir auch gerne das Handout vom letzten Infotag in Bochum (war am 4.11.) kopieren und zuschicken (einfach die Adresse als persönlich Mitteilung an mich senden)
wenn die Dt. HTH das nicht macht.

Wie alt ist deine Mutter eigentlich? Hat sie eine "bessere Hälfte" wo sie Rückhalt findet?
Ich wünsch euch was,
Ihope
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 29. November 2006, 11:52:54
Mama ist 64, Papa ist 62, wir sind 4 Kinder und es gibt auch schon 3 Enkerl.

Rückhalt ist also sicher da, sowohl für sie als auch für uns alle.

Ich find es sowieso total aufmunternd und positiv, wieviele Unterstützungsangebote man sofort aus allen Richtungen bekommt.

Wegen dieser Hefte werd ich mich informieren, sonst meld ich mich bei Dir, danke.
(by the way: jemand, der sich als Nickname eine Nascherei aussucht, muß ja fast weiblich sein, oder? ;) )
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 29. November 2006, 12:43:25

Na, das ist doch die Hauptsache, das so es so viel Rückhalt gibt. Ich betone auch immer wieder wie wichtig es ist, dass das gesamte Umfeld, auch Nachbarn, Kindergarten, Arbeitgeber usw. sich so verständnisvoll zeigen.
Und weil du eine so große Familie hast, liegt auch nicht alle Verantwortung in deinen Händen... so kann vielleicht jeder von euch immer wieder auch mal Verantwortung abgeben um sich zu regenerieren wenns zuviel wurde.
Du hast natürlich vollkommen Recht wegen deines Namens, ich hab leider auch nicht aufs Geschlechtszeichen geschaut  ???
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christel K. am 29. November 2006, 13:50:19
Hallo!

Ein weiteres Beispiel das es ganz wichtig die Zeit die man hat bewusst zu erleben und - wenn möglich - zu geniessen:

Vorgestern ist eine Kollegin (31J.!!!!, Mutter eines 3 jährigen Kindes) von mir gestorben....

Ich weiss nur, dass sie in der Dusche umgefallen / gestürtzt sein soll. Der Notartz wurde gerufen -> Krankenhaus -> Lungenembolie -> ........

Wir haben zusammen die Ausbildung gemacht, ich kann es noch gar nicht glauben....

Ich wünsche euch weiterhin alles Gute und vorallem VIEL Kraft!

LG, K.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 29. November 2006, 14:18:27
Hallo!

Bin schon ziemlich lange stille Mitleserin. Möchte nur kurz unsere Geschichte erzählen mit einigen Fragen zum Schluss.

Meine Mutter hatte im Dezember vorigen Jahres ein anaplastisches Astrozytom und wurde am 5. Januar operiert. Danach war sie auf der Intensivstation, danach hat sie sich langsam erholt. Sie musste dann 6 Wochen Strahlentherapie machen und gleichzeitig Chemo mit Temodal. Danach hat sie noch einmal im Monat fünf Tage Temodal genommen. Seit Juni sind dann epileptische Anfälle dazugekommen, wo sie fast jedes Mal die Sprache verliert und eine Woche im Krankenhaus verbringen muss.

Im August hatte sie einen sehr starken Anfall und wir sind wieder ins Krankenhaus, wo sie uns nach einer Woche gesagt haben, dass schon wieder ein Tumor da war, dieses Mal wahrscheinlich ein Glioblastom. Der Tumor war ca. 3,5 cm groß. Nach ca. 1 MOnat, sie hatte inzwischen wieder zwei epileptische Anfälle sagten uns die Ärzte, dass wieder etwas da sei - also der Tumor zeigt sich schon wieder, umgeben von einem großen Ödem.
Sie können leider nicht mehr operieren und haben uns jetzt ein wenig im Stich gelassen. Sie macht nun eine andere Chemo mit Muphoran, aber wir wissen noch nicht wie die anschlägt.
Inzwischen nimmt meine Mutter sehr viel Kortison, damit die Schwellung unter Kontrolle ist, wird dadurch aber sehr "dick", sodass sie sogar Schwierigkeiten beim Atmen hat. Außerdem hat sie seit ca. zwei Wochen starken Schwindel, v. a. wenn sie das Haus verlässt und natürlich immer wieder Sprachstörungen (der Tumor ist im Sprachzentrum).

Wollte mal fragen, ob mir jemand sagen kann, ob es etwas gegen den Schwindel gibt?
Hat jemand von Euch Erfahrungen mit der Chemo mit Muphoran/Fostemustin?
Hat jemand auch ähnliche Erfahrungen und kann mir vielleicht sagen wie es ca. weitergeht, habe sehr viel Angst vor dem was kommt und möchte auf keinen Fall dass meine Mutter leiden muss?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 29. November 2006, 16:55:43
Liebe K.!

Es tut mir sehr leid um Deine Freundin, noch dazu wo jetzt ein Kind Halbwaise geworden ist, grauenhaft!

Aber ich glaube, es ist die "bessere Variante", kurz und "schmerzlos" -wenn sich schon jemand einbildet, dass die Zeit eines Menschen hier auf Erden abgelaufen ist.

Diese ständige Angst, die uns begleitet vor dem Morgen, das Grübeln wie viel Zeit wir noch haben werden, ws uns noch alles erwartet, das Warten auf den Tod, den uns alle prophezeien, das ist der pure Wahnsinn.

Man hört immer:"Genießt die Zeit, die euch bleibt!" Es ist beinahe unmöglich, weil man so unglücklich und teilweise auch hasserfüllt ist. Was hat mein Mann verbochen, dass er so etwas mitmachen muss, in diesem Alter?? Was habe ich verbrochen und all die anderen?
Was hat Deine Freundin und ihr Kind verbrochen? Nichts, so wie wir alle hier und es ist so unfair und gemein. Es heißt immer:"Frag nicht nach dem Warum". Ich frage jeden Tag und bekomme keine Antwort.

Es ist einfach nicht fair. Wir haben vor 7 Jahren erst geheiratet, warum soll das jetzt bald vorbei sein? Warum? Warum? Warum?  :'(

Alles Gute für alle Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: regilu am 29. November 2006, 17:25:40
Liebe Hilde, wie geht es Deinem Mann jetzt gerade? Ich hoffe, er muss sich nicht mehr so übergeben. Wenn das Ödem etwas kleiner  durch das Kortison geworden ist, dann müsste es ihm besser gehen.
Liebe Hilde, Deine Verzweiflung kann ich gut nachfühlen, aber dass Du glaubst, dass die Krankheit eine Strafe für irgendeinen Menschen ist, ist doch grotesk, das haben früher mal Unwissende  gesagt, weil sie auch dran glaubten, dass der "liebe Gott" jemanden bestraft, weil er vielleicht mal einen Apfel geklaut hat. Aber was ist das für ein "lieber" Gott, der so was machen würde? Er soll doch unser Vater sein, und würde etwa ein Vater so handeln?
Nein, nein und nochmals nein, wenn dann ist da höchstens der Teufel im Spiel!
Aber, letzten Endes: Wir werden nicht gefragt, ob wir geboren werden wollen, und wir werden nicht gefragt, ob wir gehen wollen!! Wir haben uns zu fügen!
Jetzt diese Zeit ist für Euch natürlich keine "Genießerzeit" sondern ein Kampfzeit.
Ich weiss, Du denkst Deine ganze wache Zeit nur daüber nach, was Du für Deinen Mann noch richtig machen kannst.
Das ist eine wichtige und sehr anstrengende Arbeit.
Denk auch ein bißchen an Dich, Du brauchst alle Deine Kraft.
Am 5.12., na ja, Du weisst schon....
Sei umarmt von regilu
 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 29. November 2006, 21:28:51
Hallo Bea,

danke für deine Zeilen!

ES IST ZUM VERRÜCKTWERDEN!!! Ich bin kurz davor!

Das MRT wurde nur mit meiner Mutter und meinem Schager besprochen, das heisst, meine Schwester weiss nicht, dass ein Tumor dazu gekommen ist.
Sie weiss nur, dass die bereits vorhandenen Tumore nicht verschwunden oder kleiner geworden sind. das hat ihr gereicht, sie hat den ganzen Tag geweint, sie zeigt auf die Tumore und mit der einen Hand einen Balken-Tod!
Es hätte sie nicht verkraftet, wir haben uns entschlossen, es ihr nicht zu sagen.........
Was ist richtig, was ist falsch?
Die Frage kann keiner beantworten, das muss ma selbst entscheiden.
Sie kann nicht mehr reden, nur noch zeigen, was sie meint, es ist alles der blanke Wahnsinn, da dreht man echt am Rad!

Alles Gute,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 29. November 2006, 21:54:47
Hallo I hope,

danke auch für deine Zeilen,
Meine Schwester hat jetzt 5 Tumore, der neue soll nach Aussage meines Schwagers und meiner Mutter 3mm gross sein.
Ich kann noch nicht genau sagen, wo sich dieses SCHEISSDING genau angesiedelt hat, ich war nicht dabei.
Der grösste Tumor ist 3cm gross, es haben sich aber keine Grössenveränderungen aller vorhergehenden Tumore ergeben.
Wir hatten so sehr gehofft, dass die vorhandenen kleiner geworden sind, nichts davon, es ist noch einer dazu gekommen!
Ich hab heute zig Mal versucht mit dem Radiologen telef. zu sprechen, immer wurde ich abgewimmelt, irgendwann wurde es denen zuviel, dann teilte mir man mit, aufgrund der Schweigepflicht, könnte man mir am Telefon keine Auskunft geben.............
Wie es weiter geht, kann ich noch nicht sagen, die Aufnahmen wurden heute nur in einer radiolog. Praxis gemacht, da gibt es keinen wortführenden Arzt, der sagt, was noch gemacht werden kann oder nicht.
Ich könnte nur noch kotzen, entschuldigt alle, aber mir steht es bis über die Oberkante!!!
Ich bin 500 km weg, ich kann mich nicht schnell dahin beamen, ansonsten hätte ich es schon gestern getan!

Weihnachten?, I hope, der Gedanke ist ganz schlimm!
Wir fahren alle dorthin, eine andere Schwester von uns wohnt in Deggendorf, ich in Hessen, Bruder in Berlin. Wir treffen uns alle dort, wo unsere Wurzeln sind, bei unserer Mutter und Schwester.
Wir hatten schon mal so eine Zeit, als unser Vater im Alter von 53 Jahren starb-grauenvoll!

Unterstützung vom Umfeld?, ja, hab ich!
Angefangen von meinem Mann, meiner Tochter, meinen Freunden u.s.w.
Aber helfen kann mir keiner, manche Tage ist mir nicht zu helfen.
Im Job funftioniert man, abends daheim, fällt alles anders zusammen, wie ein Kartenhaus.

Wie alt sind eure Kinder?

Alles Gute für morgen, toi, toi, toi................

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 29. November 2006, 23:09:40
Hallo dani 2828,

meine Schwester hatte bei Ausbruch dieser "Scheissgeschichte" auch erst einen Astrozytom III, aufgrund der minimen Grösse liesse sich damals nicht ausschliessen, dass der Tumor in anderen Anteilen bereits das histomorphologische Vollbild eies Glioblastoms multiforme IV aufgewiesen hat.
Die "Herrschaften"  haben in einer Uni-Klinik sage und schreibe 3 Monate gebraucht, um zu diesem Ergebnis zu kommen, es wurde aber immer gesagt, es wäre kein TUMOR!

Kortison, ja, die Nebenerscheinungen sind ätzend, aber heute weiss ich, auszuhalten. Meine Schwester hat 14 kg zugenommen, sich von Konkeftionsgr. 36 auf 42 "geschafft", heute ist das Gewicht wieder etwas zurück.
Cushing-Syndrom, dazu zählen auch Muskelschwäche in den Beinen, Mondgesicht, Stirnnacken, Müdigkeit, oft auftretende Nebenwirkungen von Kortison, aber auch bei jedem Patient anders.
Epilept. Anfälle, dadurch ist die Krankheit bei meiner Schwester ans "Tageslicht" gekommen. Sie hat während des Verlaufs der Krankheit  viele gehabt, wie ist deine Mutter eingestellt, welche antiepilept. Mittel bekommt sie?
Schwindel ist auch bei uns ein grosses Thema, meine Schwester muss sich seit 2 Wochen ablegen, nach der Medikamenteneinnahme, ca. eine halbe Stunde danach. Wir wissen nicht, woher das kommt.
Wann ist bei euch der letzte Medikamentenspiegel gemacht worden?
Sprachzentrum-bei meiner Schwester liegt der Haupttumor am Sprachzentrum, sie konnte nicht operiert werden. Sie kann heute niiiiiiiiiiiiiiiicht mehr sprechen!!!
Sie konnte erst weniger sprechen, dann noch weniger, weniger, dann gar nicht mehr. Aber auch die Sprache, die sie heute spricht ( die nachtinachti, aberr die nachtinachtinachti nacht) verstehen wir heute, hätte ich nie gedacht!
Ist der oper. Tumor ein anderer, als der, der heute neu dazu gekommen ist?

Auch habe viel gelesen, bevor ich mich dazu entschlosen haben, hier in diesem Forum zu schreiben.
Es hilft mir heute, ich kann euch gar nicht sagen wieviel_viiiiiiiiiiiiiel!

Vielen Dank an all den Schreibern, den  ganzen Lesern, die irgendwann wie ich oder du , angefangen haben, ihre Erfahrungen hier rein zu schreiben,

vielen Dank an den "Leuten", die das möglich gemacht haben!!!

Alles Gute für uns alle,

viel Kraft,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 30. November 2006, 13:26:48
Hallo kabas,

habe mich sehr über deine Antwort gefreut. Was du erzählt hast ist ja eine Frechheit: Die Ärzte haben sich also drei Monate Zeit gelassen, um euch zu sagen was los ist, obwohl diese Zeit ja gerade bei glio-erkrankten sehr wichtig ist.

Wie geht es Deiner Schwester im Moment? Seit wann hat sie denn den Tumor (ich weiß, ich könnte auf den vorherigen Seiten noch genauer nachlesen, aber ich frag dich trotzdem).

Zur Zeit nimmt meine Mutter Tegretol 1400 mg am Tag, also schon relativ viel, aber das verträgt sie recht gut. Was nimmt deine Schwester? Habt ihr die Anfälle halbwegs im Griff?

Was meinst du mit Medikamentenspiegel - Bluttest oder so? Meine Mutter war das letzte Mal am 20.11. im Krankenhaus und es war alles in Ordnung.
Da sie gerade einen epiletptishen Anfall hatte ist mein Vater wieder ins Krankenhaus und die Onkologin hat einfach nur schnell gesagt, er solle Kortison und Tegretol erhöhen, ohne sich genauer zu erkundigen.

Meine Mutter ist gerade beim Stadium des weniger Sprechens und wir versuchen das Unvermeidliche noch mit Kortison hinauszuzögern. Das was du beschreibst, dass ihr deine Schwester trotzdem noch versteht, kann ich mir gut vorstellen, man entwickelt mit der Zeit ein gutes Gefühl für die Bedürfnisse.

Die letzte MRT war vor einem Monat und zeigte nur einen Tumor mit sehr großen Ödem, die nächste macht sie am 06.12. und am 13. wissen wir dann mehr. Sie hat aber (hoffentlich) "nur" einen.

Deine Schwester weiß auch nichts vom neuen Tumor.
Meine Mutter weiß gar nichts, ich glaube sie würde es nicht verkraften, obwohl sie sonst immer sehr stark war und auch irgendwie noch ist, weint sie sehr oft. Sie macht ja auch schon ein Jahr diesen ganzen Scheiß durch. Habe ein furchtbar schlechtes Gewissen. Sie glaubt, es ist eine Schwellung.


Zum Schluss wollte ich mich noch bei dir kabas bedanken für die Antwort, es ist sehr schön sich auszutauschen in einer so schweren Zeit.

Aber ich möchte mich bei allen bedanken, das lesen hilft mir sehr

Danke
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 01. Dezember 2006, 12:42:11
Hallo zusammen!

Das MRT bei meinem Mann war gestern wieder unverändert. Kein Wachstum -  aber auch keine Verkleinerung des Tumors. Das Scheissding  >:( ist nach wie vor ca.6x4cm groß. Ich habe mich wirklich zum träumen hinreissen lassen und mir vorgestellt wie der Prof. sagt: Ja, wo isser denn? Ihr Tumor ist verschwunden! Es hätte ja auch gereicht wenn er gesagt hätte: Ihr Tumor hat sich um die Hälfte reduziert! Glückwunsch! Kein Wachstum - man muss bescheiden werden...

Liebe kabas,
es tut mir leid, ich wußte nicht, dass es bei Schwester gleich 5 x zugeschlagen hat. Das ist aber äußerst selten, oder? Wurde sie jemals operiert? Ich musste auch immer wieder akzeptieren, dass mein Mann nicht nur Pech hat, diesen Tumor zu haben, sondern auch die inoperable Lage und die Größe Dinge sind, die die Sache doppelt schwer machen...
Unsere Kinder sind 11,11 und 6 Jahre alt. Unser Hund ist 8, unser Haus ist 6, unsere Ehe 7 Jahre alt...Alles unser und zusammen aufgebaut. Alles in allem nicht viel Zeit in der man noch viel zu wenig erlebt hat... Und wie soll man mit sowas die berühmte Qualität statt Quantität erreichen?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 01. Dezember 2006, 17:03:36
Hallo I hope!

Irgendwie toll, dass der Tumor bei deinem Mann nicht gewachsen ist - gut ist es, aber ich kann verstehen, dass du die Hoffnung hast, dass er kleiner geworden ist, oder sogar verschwunden ist. Ich hoffe auch dauernd auf ein kleines Wunder und dass meine Mutter einfach so wieder gesund wird. Die Zeit mit ihr noch mehr genießen, und dass sie meine Kinder kennenlernt und sehen, wie sie sich um sie kümmert und dass sie all ihre Träume noch verwirklichen kann - ganz habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, aber fast...

Bei der Diagnose Gehirntumor und dann auch noch inoperabel will man die Zeit noch mehr nutzen und irgendwie geht es nur noch zum Teil. Die Gedanken kreisen oft oder fast immer um diese Krankheit und man merkt ja auch wie die Leistungen abnehmen und will es gar nicht wahrhaben.


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 01. Dezember 2006, 21:43:59
Hallo dani2828,

ja, drei Monate haben sie in der Klinik gebraucht, um uns die Diagnose mitteilen zu können! Ende März machte man die Biopsie, sie hatte danach ein großes Nachbluten, weitere 6 Wochen vergingen, dann bekamen wir das Ergebnis. Die Krankheit brach am 13.2. diesen Jahres aus, durch schwere epilept. Anfälle.
Erst waren es 3 Tumore, jetzt sind es 5, an verschiedenen Stellen. Das Schicksal hat mehrmals zugeschlagen! :(
Meine Schwester nimmt Phenytoin 100, Trileptal 600, natürlich auch Dexamethason 12 mg.
Die Anfälle sind im "Griff", den letzten hatte sie vor knapp 3 Wochen. Aber die können jeden Tag kommen, wir haben es sehr oft erlebt.
Medikamentenspiegel lassen wir zwischendurch immer mal machen, um die optimale Einstellung der Medikamente zu überprüfen, wird natürlich über eine Blutentnahme gemacht.
Das macht bei ihr immer der Hausarzt.
Wie oft lasst ihr das Blut untersuchen?

Deine Mama weiss gar nichts von dem Tumor? Wurde das ihr nie gesagt?

Viel Kraft, alles Gute,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 01. Dezember 2006, 21:56:49
Hallo I hope,

es freut mich sehr, dass der Tumor sich bei deinem Mann nicht vergrößert hat!!! ;)
Natürlich wünscht man sich ein ganz anderes Ergebnis, wem sagst du das. Toi,toi weiterhin..........!

Es sind jetzt 5 Tumore. Es waren erst 3, wir haben ja die MRT-Aufnahmen, auch alle alten. Obwohl sich da schon die "Scheissdinger" mit Kontrastmittel angereichert hatten, sind die in der Kinik von ganz was anderem ausgegangen...........
Ich denke, dass diese Diagnose mit so vielen nicht so oft vorkommt, habe jedenfalls darüber nichts lesen können.
Nein, meine Schwester konnte nicht operiert werden, nach der Biopsie wurde die Diagnose durch das Referenzzentrum Bonn gesichert.
Für die Kinder ist es auch der blanke Wahnsinn, ich seh das bei der Tochter meiner Schwester. Was sie bis heute alles miterleben musste, .....

Auch für euch alles, alles Gute,

Kabas




Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 01. Dezember 2006, 22:07:21
Liebe Hilde,

ich denk so oft an euch, wie geht es deinem Mann?
Meine Schwester hat seit 3 Tagen noch eine Erkältung dazu bekommen, die Maus bleibt von nichts verschont! :( Man kann da ja auch nicht richtige Medikamente geben, hoffentlich ist das bald wieder weg!
Ich umarme dich, und wünsch dir alles Gute,

Liebe Elisabeth,

was macht Günther?, auch an euch muss ich oft denken...........

Wir haben am 28.12.den nächsten Termin beim Prof.Dr.Vogel, eher ging es nicht, sie haben uns schon dazwischen geschoben. Wir wissen, was der Mann leistet. Hätten wir mehr von diesen Ärzten, würde sich das mehr verteilen können! vielen Dank für die Info, was die Frau Dr. K angeht, auch da werden wir hingehen.

Liebe Grüße nach Berlin,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 02. Dezember 2006, 10:40:21
Liebe Kabas,

Günter geht es seit vorgestern Abend gar nicht gut. Er hat ständig Kopfschmerzen. Die bekommen wir zwar mit Tilidin in den Griff...aber ich bin natürlich in großer Sorge.


Liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 02. Dezember 2006, 13:22:40
Liebe Kabas!
Meinem Mann geht es körperlich mit 3x4 mg Fortecortin jetzt eigentlich ganz gut, solange er nicht rechnen oder schreiben will. Das ist furchtbar mitanzusehen, was diese Sch..krankheit aus einem Menschen macht.
 
Die Psyche ist natürlich auchziemlich im Keller. 3. OP wahrscheinlich am Dienstag, 5.12.06. Er hat große Hoffnung, dass es dann wieder gut geht. Die Frage ist nur wie lange? Letztes Mal waren es nicht einmalg 3 Monate...

Auch ich denke oft an Dich und Deine Schwester. Ich drück euch die Daumen!! Ganz liebe Grüße Hilde

Liebe Morgenroete!
Ich kann Deine Sorgen sehr gut verstehen. Ich denke an euch Alles Gute Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 03. Dezember 2006, 11:50:07
Hallo kabas,

die Ärzte haben es meiner Mutter nie gesagt. Sie wurde am 7.9. operiert, durfte dann nach Hause und hatte dann aber zwei epileptische Anfälle, sodass nach zwei/drei Wochen festgestellt wurde, dass er wieder da ist. Allerdings hatte sie ja schon ein Ödem und in dem Glauben ist sie bis jetzt geblieben. Die Ärzte haben ihr auch gesagt, dass es eine hartnäckige Sache ist.
Sie ist schon ein wenig skeptisch, dass es so lange dauert und dass sich ihr Zustand immer wieder verschlechtert und dann wieder bessert, aber sie fragt nicht weiter nach.
Ich habe auch unter "Psychologische Betreuung" einen Beitrag geschrieben.

Meine Mutter macht vor jeder Chemo Blutuntersuchung. Die letzte hat sie am 20.11 gemacht und die nächste macht sie am 13.12. Bis jetzt waren ihre Blutwerte immer in Ordnung, bis auf sehr hohes Cholesterin, dass sie aber immer schon erhöht hatte und außerdem hat sie durch das Kortison sehr viel hunger und isst alles was sie bekommt.

Wie geht es deiner Schwester mit der Erkältung? Und sonst? Was habt ihr noch vor , wollt ihr an einer Studie teilnehmen?
Ich überlege auch immer wieder meine Mutter mit Alternativmethoden zu behandeln oder so. Aber ich habe das Gefühl, dass sie teilweise das Leben nur um sehr wenig Zeit verlängern und auch erst in einem Stadium, in dem die Krankheit schon sehr weit fortgeschritten ist - also sozusagen eine Verlängerung des Leidens - ist ein wenig pessimistisch, aber die Krankheit bringt einem ja dazu.

Viele Grüße!


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 03. Dezember 2006, 11:57:21
Hallo hilde,

habe gerade deine "ganze" Geschichte hier im Forum nachgelesen. Meine Mutter hat auch ein Tumor im Sprachzentrum. Nach 10 Monaten 1. Rezidiv, dann nach ca. drei Wochen 2. Mal, inoperabel.

Ich wünsche Dir und Deinem Mann ganz viel Kraft für die OP am Dienstag und für die Zeit danach. Solange man operieren kann, ist die Hoffnung noch nicht ganz verloren. Und dein Mann scheint ja die Therapien gut zu verkraften.

Ich habe in diesem Jahr gelernt, den Tag zu genießen. Am Abend bin ich einfach nur froh, wenn der Tag halbwegs gut gegangen ist.
Das ist natürlich nicht immer einfach und man ist auch dauernd traurig und hilflos, aber anders würd ich es nicht aushalten.

Weiterhin viel Kraft.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 03. Dezember 2006, 13:24:42
Hallo Dani2828!

Die Geschichten Deiner Mutter und meines Mannes sind ja sehr ähnlich, auch mein Mann hatte nach 10 Monaten das 1. Rezidiv und 3 Monate später das 2. Rezidiv. Gott sei Dank geht es nochmal zu operieren, denn das Schlimmste für meinem Mann wäre glaube ich wenn es heißt, dass gar nichts mehr geht. Wir waren eh schon knapp daran. Der Arzt hat ihm ins Gesicht gesagt, dass es wieder kommen wird.

So stark wie Du bin ich leider nicht, dass ich mich über einzelne Tage wirklich freuen kann. Ich hadere leider oft schon sehr mit dem Schicksal.

Mein Mann ist 45!. Ich weiss, dass er trotzdem schon viel Glück hatte, denn es sind schon Jüngere viel früher an diesem Sch...biest gestorben. Das ist mir durchaus bewußt, aber ich kann das Ganze trotzdem nicht annehmen und noch weniger verstehen. Ein Mensch, der nie wirklich krank war, immer gearbeitet hat wie ein "Vieh" (entschuldige) und das Leben liebt.

Ich danke Dir für die guten Wünsche für Dienstag, jetzt ist es wenigstens fix, habe zuerst im KH angerufen, morgen um 1/2 8 Uhr einrücken und dann bekommt er hoffentlich endlich wieder eine Chemo, denn in der Richtung passiert seit fast 4 Wochen nichts mehr. Ich habe jeden Tag eine schreckliche Angst, dass sich das Vieh noch weiter ausgebreitet hat, das MR ist immerhin vom 16.11., in dieser Zeit kann schon viel passiert sein.

Liebe Grüße an Dich und alle anderen von Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 03. Dezember 2006, 17:13:01
Hallo hilde,

ich bin leider auch nicht so stark wie es vielleicht geklungen hat, und ich schaff es natürlich auch nicht immer, den Tag einfach nur als gut zu sehen. Wenn man einen Menschen der diese Krankheit hat, gibt es eigentlich keinen wirklich guten Tag mehr, sondern höchstens einen besseren oder einen schlechteren.

Dein Mann ist wirklich jung mit 45. Meine Mutter ist im Sommer 50 geworden, auch noch sehr jung. Auch sie hat bis im Dezember letzten Jahres genau wie bei deinem Mann "wie ein Vieh" gearbeitet. Sie würde noch gern soviel machen...
Ich weiß auch nicht was ich ohne sie machen soll. Ich bin Einzelkind und erst 23. Wir stehen uns sehr nahe und ich möchte sie noch gern lange bei mir haben, sodass ich diese Situation natürlich hasse. Alles erscheint einfach ungerecht und dann sieht man immer wieder Menschen auf der Straße oder sonstwo und wünscht sich, einfach wieder ein wenig unbeschwerter sein zu können, aber das geht nicht...

HIer in diesem Forum finde ich Menschen, denen es ähnlich geht und das hilft ein wenig.

Nochmals alles Gute für Dienstag.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 03. Dezember 2006, 18:14:35
Liebe Dani2828!

Ja, Deine Mutter ist auch noch sehr jung, ob 45 oder 50 macht auch keinen großen Unterschied mehr.

Auch mein Mann hat eine Tochter mit 22 und ich denke, sie ist genau so verzweifelt wie Du. Man weiss nicht, was man Tröstendes sagen kann.
Es ist wichtig, dass Du so viel Zeit wie möglich mit Deiner Mutter verbringst, damit Du viele schöne Erinnerungen für später hast, klingt schrecklich ist aber leider die Wahrheit.

Was ist eigentlich mit Deinem Vater?
Liebe Grüße von Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 03. Dezember 2006, 20:12:29
Liebe Hilde,

ich denke an euch, alles Gute für Dienstag und überhaupt....

Ja, was die Scheisskranheit alles anrichtet, auch bei meiner Schwester war das mit Lesen und Schreiben so.
Nach der Biopsie ging erst mal gar nichts, dann ging es zwischendurch etwas, aber die Buchstabenkoordinierung viel ihr immer schwerer, bis gar nichts mehr ging. sie nimmt ab und zu den Stft und versucht Wörter aufzuschreiben, aber es sind nur Buchstaben, die völlig ohne Sinn geschrieben sind. Nicht mal einen Namen zu schreiben geht, obwohl sie weiss, was sie schreiben möchte.
Es ist alles der blanke Wahnsinn....

Hilde, die Frage nach dem WARUM, haben wir uns auch zu Genüge gestellt, bis heute haben auch wir keine Antwort bekommen. Man kann alles gar nicht glauben!

Nochmal auf diesem Wege für die OP am Dienstag alles Gute, viel Kraft, auch für die Zeit hinterher!

Sei umarmt,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 03. Dezember 2006, 20:31:45
Liebe Hilde,
ich bin gerade von meiner Mama zurückgekommen. Alles im grünen Bereich ;D. Bin aber völlig platt!

Ich drücke euch für Dienstag gaaaaaaanz fest die Daumen und, dass das Sch...Ding für immer wegbleibt!

Ganz liebe Grüße auch an deinen Hasen, er soll die Ohren steif halten und alles schön machen was du ihm sagst ;)

Fühl dich geknuddelt!

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 03. Dezember 2006, 20:31:55
Liebe Kabas!

Danke für Deine guten Wünsche! Ich hoffe, dass alles nocheinmal gutgeht ohne größere Ausfälle hinterher! Ich habe Angst!

Was wir alle uns mitmachen, ist wirklich der totale Horror!

Mir fehlen die Worte, was Deine Schwester angeht. Ich kann auch euch nur alles Gute wünschen und dass Du so stark bleibst wie Du es bisher warst. Meine Gedanken sind oft bei Dir

Alles Liebe, ich drücke Dich Hilde

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 03. Dezember 2006, 20:34:25
Liebe Tatjana!

Schön, dass Du Dich noch gemeldet hast. Hast Du gesehen, wir haben unsere letzten Einträge ganz zeitgleich gemacht ;D

Es tut gut, dass so viele liebe Menschen an uns denken. Mir ist schon ganz schön mulmig zumute. Es muss einfach noch einmal gutgehen und diese blöde Ding muss jetzt mal Ruhe geben!!!!

Das mit dem Hasen, der alles schln machen soll was ich sage, haut leider nicht immer ganz hin, wird aber immer besser

Drück Dich ganz fest Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 03. Dezember 2006, 21:35:39
Liebe Hilde,

ich denke auch an Euch.
Hoffe, dass alles gut verläuft...und dass anschließend dem Glio tüchtig Feuer unter dem Hintern gemacht wird.

Viele liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. Dezember 2006, 11:43:28
Hallo meine Lieben!

Mein Hase ist im KH eingerückt, Blut abgenommen und jetzt passiert eigentlich mal weiter nichts.

OP verschoben von morgen auf übermorgen, weil es so lustig ist. Richtigen Grund kenne ich eigentlich keinen, aber die Ärzte werden schon einen haben.

Was soll´s, ich kann es nicht ändern - erstmal weiterwarten!

An alle, die ein Kerzchen für uns anzünden (danke im vorhinen) bitte erst am 6.12.2006!  Danke, danke, danke ;D

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 04. Dezember 2006, 13:39:39
Hallihallo!

Meine Mama war heute bei einem Schulmediziner, der sich aber zusätzlich auf alternative Behandlungen (Homöopathie, Bachblüten etc.) spezialisiert hat.
Die hat alle möglichen Tees und so empfohlen bekommen und eine Ernährungsumstellung (Dinkelmehl, wenig Fleisch etc.)

Dann haben die von der Strahlenambulanz angerufen. Nächste Woche am Donnerstag, also genau 3(!!) Wochen nach der Biopsie, darf sie für ein Gespräch vorbeikommen!!! Ist das normal, daß man da so lang warten muß? Das find ich schön öd, echt!

Teilweise geht es ihr eh recht gut, am Samstag haben wir sogar Kekse gebacken, aber teilweise ist es echt mühsam. Dann ist sie für nix zu motivieren, will am liebsten nur da liegen und warten, daß die Zeit vergeht.

Mein Papa ist glaub ich ein bißchen überfordert mit dem ganzen Haushalt und so. Aber er will sich glaub ich (noch) nicht helfen lassen.
Wenigstens hat er jetzt einer Putzfrau zugestimmt, die kommt jetzt zwar nur alle 2 Wochen, aber immerhin.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 04. Dezember 2006, 15:58:46
Hallo Hilde,
gute Zeit für Kerzchen. Es ist jeden Tag ein's an  ;).

Denke an euch!

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 04. Dezember 2006, 19:05:13
Manno, Hilde, ich denke ganz stark an dich, auch wenn ich mich nicht melde!!!!!!  Ich druck euch die Daumen.  Und zünde sämtliche Kerzen an. Zu Adventzeit ist das nicht schwer!

Uns geht es einigermaßen OK, Donnerstag fliegen wir nach Südafrika.  Israel war so toll, was soll´s?  Ich meine, Lähmung,  Schwäche, Inkontinenz usw. kann man genauso gut haben wo es sonnig und schön ist, als hier in verregnete Dunkelheit, oder?  Ich gebe zu, ich fühle mich überfordert, aber dort habe ich viele Familie, es durfte gehen.  Es sind nur zwei Wochen, ich will noch für uns schöne Zeiten aus dem Stein dieser Krankheit heraushauen, koste es was es wolle.  

Wir bekämpfen dieser wahnsinnige Krankheit beide auf unsere weise… es geht darum, meine ich, zu LEBEN, so lange man es irgendwie kann… und zu lieben…

Mut und kraft wünscht dich

Deine

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: wost am 04. Dezember 2006, 19:07:20
Hallo Hilde,
lese gerade von der Terminverlegung auf Mittwoch, da fange ich wieder mit Temodal an. Es schlimm, wenn man im KH ist und ein Eingriff wird hinausgezogen, das geht an die Nerven. Ich drücke euch ganz die Daumen. Grüße deinen Mann ganz herzlich von mir, ich werde in Gedanken bei ihm sein.
Gruß wost
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. Dezember 2006, 19:22:50
Hallo Supidupi, Sarabande und Wost!

Es tut gut euch zu "lesen" ;D
bin gerade wieder vom KH nach Hause gekommen. Es ist furchtbar schwer ohne meinen Mann immer wieder gehen zu müssen. Er winkt mir so lange nach, bis ich verschwunden bin. Es tut so weh und er schaut jedesmal so traurig, wenn ich gehen muss.....
Danke euch allen für eure Anteilnahme. Es tut gut zu wissen, dass jemand an einen denkt!

Sarabande, Du bist super! Es lebe Südafrika! Es wird sicher ganz toll werden! Wie war es mit Verwandtenbesuch? ;)

Ich denke auch oft an euch alle, renne zur Tür herein und sitze schon wieder am PC - gut, dass es euch gibt...
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 04. Dezember 2006, 19:50:25
Hallo Hilde.....

hast du schon mal gefragt, ob du im Krankenhaus bleiben kannst?

Mich haben sie 11 Wochen nicht von seiner seite bekommen, mal mit mehr mal mit weniger Schwierigkeiten, ( 3 verschiedene Häuser) aber die Krankenkasse hat es dann bezahlt., obwohl es zwischendurch hieß ich muß pro Tag zahlen.....

Obwohl kassenpatient haben wir ein einzelzimmer bekommen, ich war heilfroh, das dies möglich war......gottseidank hat auch mein Arbeitgeber mitgemacht.....

Alles Liebe Phoenix
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 04. Dezember 2006, 20:02:31
Hallo Knusperflakes


allgemein hieß es bei uns, die Wartzeit kann lang werden, je dringender desto eher ...... die kennen eigentlich die Fälle und entscheiden zumindest bei uns nach Dringlichkeit.

Bei uns war der Terminkalender randvoll, ich habe die akten und Tafel gesehen , das geht im 10 Minuten Rhythmus, schwere fälle 20 Minuten, dann hatten sie eine Halbe stunde Mittags zu, das ging täglich von morgens um 6.30 Uhr bis abends um 20:30 !!!, das sind 14 Stunden Bestrahlungen am Tag, rechne dir aus wieviele Menschen dort ein und ausgehen.......und das ist nur bei uns in unserer Kleinstadt so gewesen......

Liebe Grüße und alles Gute für deine Mama
Phoenix
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 04. Dezember 2006, 20:51:11
Hallo Hilde,

ihr bekommt eine Nikolauskerze und alles was dazu gehört.

Drücke euch fest die Daumen und werde ein liebes Gebet gen Himmel senden.
Für euch und für alle hier.

Alles Liebe,
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 04. Dezember 2006, 22:04:31
Liebe Hilde,

auch ich bin nicht so stark, wie es scheint.
Jetzt haben die den OP-Termin verschoben, ohne euch eigentlich richtig zu sagen, was der Grund ist? Alles unglaublich!

Die Kerzen brennen bei uns für Alle, am Mittwoch werden noch mehr angezündet, die dann auch all unsere Gedanken zu euch bringen werden!

Versuch doch, wie Phoenix schreibt, in der Klinik mit zu bleiben. Das ist für euch beide besser, die Zeit dort zu schaffen.

Lass die umarmen,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 04. Dezember 2006, 22:10:05
Hi Hilde!

Auch ich durfte im Krankenhaus übernachten.  Es war auch gut so…

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. Dezember 2006, 22:20:11
Liebe Kabas! Liebe Sarabande!
Nochmals danke für eure Worte und die gute Idee, in unserem KH sind sie allerdings ein bißchen komisch und jammern dauernd herum, dass sie keine Betten haben, wundert mich aber auch nicht, wenn Leute tagelang darauf warten, endlich operiert zu werden. Der 2. der bei meinem Mann im Zimmer liegt, wartet bereits seit 10 Tagen auf seine Bandscheibenop und in dieser Zeit ist eigentlich nichts passiert. Gute Organisation oder?

Danke euch trotzdem für den Tip, drücke euch ganz fest und werde jetzt versuchen zu schlafen.
Bis bald eure Hilde

@Bea! Danke fürs Nikolauskerzchen!! ;D
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 04. Dezember 2006, 22:32:23
hallo Hilde........

auf unserem Weg durch die Krankenhäuser ( Neurochirurgie/ Neuro-Reha/ neurologie) habe ich beim dritten Krankenhaus massiv darauf bestanden zu bleiben..( die anderen hatten es ohne probleme sofort genehmigt).... innerhalb einer Woche sind wir in 5 verschiedenen Zimmern gewesen, ich war im "Männerzimmer " mit drei anderen, ein merkwürdiger Stuhl, nicht geeignet zum sitzen oder liegen war mein "Bett", das war die Möglichkeit zu bleiben, auf der Intensiv-Überwachung habe ich mit in seinem Bett am Rand tagelang gelegen........ so war es kein Argument, sie haben keinen Platz, dies hätten sie nämlich am anfang auch probiert.

Nach einer gewissen zeit bekamen wir dann auf intervention des Oberarztes ein Einzelzimmer und ich bin soooo dankbar für diese Zeit...

Was ich damit sagen wollte, ist, laß dich nicht abwimmeln ....... sie versuchen es zuerst immer mal, weil es ihren Ablauf stört.........

Alles Gute und nehmt nicht alles hin... die leben von euch!

Gruß Phoenix
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 04. Dezember 2006, 22:33:01
Hallo dani2828,

die Erkältung meiner Schwester ist nach wie vor da, man kann ja keine richtigen Medikamente geben.
Studie?,  für meine Schwester kamen viele nicht in Frage, da sie inoperabel war, Chemo-und Strahlen behandelt wurde.
am Mittwoch ist ein Termin bei einem Onkologen( übrigends hat der vor 2 Monaten die behandelnde Klinik meiner Schwester verlassen, den haben wir jetzt ausfindig gemacht. Er ist jetzt  niedergelassener Arzt. Er war damals für die Zusammenarbeit mit dem Prof. in Berlin( aber die Klinikleitung hatte es abgelehnt), wo wir Ende Dezember einen Termin haben.
Vielleicht kann doch noch operiert werden, wer weiss. Oder es ergeben sich noch andere Möglichkeiten?
Ja, das Leben wird immer um einige zeit verlängert, bei dem Einen mehr, bei dem Anderen weniger.
Aber wenn ich daran denke, dass wir meine Schwester halbtot Mitte August aus der Klinik holten, dass gar nichts mehr ging, und wir annehmen mussten im September, dass sie uns unter den Fingern wegstirbt, kann ich nur sagen, dass wir durch das Ein oder Andere "Viel"erreicht haben. Viel ist relativ, aber sie hatte damals einen ganz schlimmen Zustand, sie war streckenweise nicht ansprechbar, musste gewindelt werden, Nahrungsaufnahme und Tabletteneinnahme gingen fast gar nicht mehr.
Heute läuft sie wieder, isst nach unserem Plan, Ernährungsumstellung war für uns ein großes Thema, was wir auch bis heute einhalten.
da haben wir doch einiges erreicht, und wir werden weiter kämpfen!
daran hat damals keiner geglaubt, am allerwenigstens die Ärzte aus der Klinik. Mit einem hab ich vor 3 Tagen telefoniert!

Alles Gute,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: regilu am 05. Dezember 2006, 10:18:35
Liebe Hilde, also ich werde schon heute ein Kerzchen anzünden und weisst Du wofür?

Für die Ärzte, für die ich hier mal eine Bresche schlagen möchte!
Wenn die Ärzte sagen, dass sie die OP um einen Tag verschieben möchten, dann kann es doch auch sein, dass sie Zeit brauchen, um ihre Vorgehensweise zu überlegen. (mir kommen ja auch nachts die besten Einfälle!)
Da die OP vielleicht besonders schwierig sein wird, erbitte ich heute Gottes besondere Hilfe.
Also, sei nicht ungeduldig , was ich ja verstehen kann, sondern zuversichtlich.

@ liebe Kabas, ich gratuliere zum Erfolg Eures Kampfes für Deine Schwester!!!!
Das ist doch auch wieder etwas zum Thema: "Mal was erfreuliches".
Wie habt ihr die Ernährung umgestellt?

Allen hier wünsche ich alles Liebe
regilu
 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 05. Dezember 2006, 10:33:43
Ja, ich hab auch das Gefühl, daß es für einen selber wirkt, als würde alles so lang brauchen und als würden die nichts weitertun.
Ist ja bei der Therapie für meine Mama auch so.
Wir haben schön geschaut, als es geheissen hat, sie muß bis nächste Woche warten. Aber ein Bekannter, der dort wen kennt, hat nachgefragt und erklärt bekommen, daß es schneller einfach nicht möglich ist!

Zum Thema Ernährung würd ich auch gern genaueres wissen!

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 05. Dezember 2006, 10:46:19
Hallo an alle!

Ich habe gerade erst die Seiten gelesen: Glioblastom mit 14 Jahren. Ich bin echt erschüttert! Gestern erst sagte meine beste Freundin, die vor 3 Jahren ihren Brustkrebs überstanden hat: Bei allem, was man mitmachen muss, es gibt doch immer Leute, denen es noch schlechter geht. Da hat sie wirklich recht, es gibt so grausame Geschichten, dass man einfach keine Worte mehr findet...

Liebe Hilde,
ich werde morgen auch eine Kerze anzünden und an euch denken! Man kann es zwar nicht direkt vergleichen, weil mein Mann ja "nur" eine Biopsie und einen Schunt bekommen hat bei seiner OP und bei deinem ja wieder was geschnitten werden muss wo nichts verletzt werden darf. Ich hatte aber damals überhaupt kein schlechtes Gefühl und konnte ihn vertrauensvoll in die Hände der Operateure übergeben. Ich wusste einfach, dass ihm da jetzt nichts passiert. Natürlich bin ich danach erstmal zusammengebrochen vor lauter Anspannung. Ich bin auch nicht im KH geblieben, sondern mit 2 Mädels auf nen Kaffee gegangen, für mich war das das einzig sinnvolle. Ich hoffe, dass du dich morgen nicht allzu verrückt machst. Ich habe jedenfalls von noch keinem gehört, der bei dieser OP gestorben wäre oder nicht mehr aufgewacht ist. Und so wird es auch deinem Mann danach wieder gut gehen!
 
Liebe Sarabande,
war schön, wieder was von dir zu hören! Vor allem weil es wie immer spürbar ist mit welcher positiven Energie du dich und deinen Mann von einem schönen Erlebnis zum nächsten bringst.

Liebe kabas,
auch bei meinem Mann hätten die Ärzte schon mehreres nicht mehr erwartet. Er hat sich bisher auch von allem wieder so gut erholt, das hätte kein Mensch gedacht! Leider können die wenigsten (Mediziner) sich darüber freuen; was für uns kleine Wunder sind wird von denen nur als aufgehoben ist nicht aufgeschoben betrachtet. Aber Zeit ist eben das wertvollste...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 05. Dezember 2006, 10:57:15
Hallo kabas,

danke für deine Antwort, sie macht mir ein wenig Mut. Wir haben auch gerade von einem Zentrum gehört, wo ein Forschungsteam arbeitet und sich die Ärtze nochmals alles anschauen und dann mit uns besprechen. Werde mich heute darum kümmern, und schauen, ob das hilft.


Liebe Hilde,

bei uns war es auch so dass die Ärtze voriges Jahr die OP zuerst kurz vor Weihnachten machen wollten, dann nach Weihnachten, dann am 2. Jänner und schlußendlich dann am 5. JÄnner. Da haben wir uns auch geärgert, aber da ist alles gut gegangen.
Das zweite Mal haben sie uns dann gesagt, dass wenn sie nicht schnell operieren, wächst er ins Sprachzentrum und haben deshalb auch recht schnell operiert.

Deshalb mach dir keine Sorgen, es wird alles gut gehen. Obwohl es wirklich eine Frechheit ist, dass sie Termine einfach so verschieben, glaube ich, dass sie sich schon zum Wohl des Patienten entscheiden und kein Risiko eingehen. Die psychische Seite bleibt bei den Ärzten einfach auf der Strecke. Und dass ist ärgerlich...

Ich wünsch euch viel Kraft und werde natürlich auch eine Kerze anzünden.


Hallo I hope,

habe vor einigen Tagen auch die Seiten Glioblastom mit 14 Jahren gelesen und war auch geschockt.
Wie geht es dir im Moment?

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 05. Dezember 2006, 11:13:37
Liebe dani2828

danke der Nachfrage, mir geht es ziemlich stabil. Mich regt zur Zeit nur furchtbar auf, dass ich mich jeden Tag um so unangenehmes Zeug wie Anträge, Anwalt, Schule, Arbeit usw. kümmern muss. Es vergeht nicht ein Abend, an dem ich nicht irgendwelche Unterlagen zusammensuchen muss. Ich würde mich auch viel lieber nur um meinen Mann und meine Kinder kümmern. Aber dazu hab ich keine Zeit. Das übernehmen recht viel meine Schwiegereltern. Es ist eigentlich schon seit der Diagnose so: Wenn die Not ganz groß ist, dann lässt man alles andere liegen und sobald der Gesundheitszustand so gut ist, dass man auch mal was schönes machen könnte, muss ich mich darum kümmern, dass unsere Existenz nicht jetzt schon den Bach runter geht. Naja, am Samstag waren wir mal wieder mit Freunden schön essen und noch was trinken. Das war schon toll, mal wieder unbeschwert bis nachts um halb zwei weg zu gehen. Wenn dieser Scheiß Alltag nicht so anstrengend wäre! Ich mach halt alles selbst, und das ständig. So wie mein Mann früher als Selbständiger eben! Tumor ist wenn man trotzdem lacht!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 05. Dezember 2006, 13:18:03
Hallo I hope und hallo auch an alle anderen,

das stimmt, wenn sich der Zustand verschlechtert, wirft man alles hin und wenn es ein wenig besser geht, muss man sich wieder um das Liegengelassene oder um den normalen Alltag kümmern. Das hat mich schon öfters nachdenklich gestimmt, da das eigentlich nicht logisch ist. Man müsste die Zeit ja nutzen um Kraft zu tanken, da ja die schlimmere Zeit fast immer recht sicher kommt. Aber ich weiß, dass das nicht geht. Ich bin zweieinhalb Tage in der Woche bei der Arbeit und ansonsten fast ausschließlich bei meiner Mutter. Auch mein Vater ist fast immer, manchmal geht er dann um ein wenig raus zu kommen, aber nur wenn ich da bin.

Eine Frage an alle:
Wie ist das bei euch, arbeitet ihr alle? Wenn ja, wie geht das in der Zeit wenn ihr nicht zu Hause seid? Lasst ihr euren kranken Mann/Frau/Kind alleine?


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 05. Dezember 2006, 13:50:06
Liebe Dani,

ich arbeite nicht mehr. Ich widme mich voll und ganz meinem Mann.
Was das finanziell bedeutet, kann man sich denken...Pflegestufe ist beantragt...aber die Krankenkasse läßt sich da mächtig Zeit.
Es vergeht kein Tag, an dem nicht irgendein Schriftwechsel mit einem Amt o.ä. getätigt werden müßte.

Glioblastomangehörige zu sein...ist für mich...ein Vollzeitjob.

Wenn ich das Haus verlasse, ist immer jemand bei ihm. Ich würde mir nie verzeihen, wenn mein Mann einen epileptischen Anfall bekäme...und niemand wäre bei ihm.

Ich stelle mir manchmal die Frage: Was machen eigentlich Glioblastompatienten, die keine Angehörige haben ?



Viele liebe Grüße

Elisabeth

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 05. Dezember 2006, 14:03:59
Auch ich habe erst vor einigen Tagen die Leidensgeschichte von Marvin Tom gelesen...mir kamen die Tränen...

Durch den langen, langen Krankenhausaufenthalt meines Mannes im Gertraudenkrankenhaus Berlin, habe ich viele, viele Schicksale hautnah erlebt.
Babys, Kleinkinder, Jugendliche, junge Erwachsene, erwachsene Männer und Frauen jeden Alters...bis hin zu weit über 80jährigen. Alle jeweils mit der Diagnose Glioblastom....ein "Muster" ist da nicht zu erkennen...
Ganz besonders haben mich ganz junge Eltern ( selbst erst um die 20 Jahre alt) mit Baby + bösartigen Gehirntumor betroffen gemacht.



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anmari am 05. Dezember 2006, 16:02:05
Liebe Hilde,

ich drücke euch heute ganz fest die Daumen und hoffe, dass die OP erfolgreich ist!!!!

Ich habe mich in letzter Zeit ziemlich rar gemacht im Forum, lese aber immer noch mehr oder weniger regelmässig mit. Allen Betroffenen und Angehörigen alles alles Gute!

Liebe Grüße
Anmari
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 05. Dezember 2006, 18:58:40
Hallo dani2828,
meine Mama hat seit 11/05 ein GBM IV. Ich habe meine Arbeit auf 30 Stunden reduziert. Ich fahre jedes Wochenende 200 km einfach zu meinen Eltern, wenn Arzttermine anstehen dann auch unter der Woche. Mein Vater ist auch krank, Parkinson mit einhergehender Demenz. Seit Juli leben im Wechsel zwei Polinen bei meinen Eltern im Haus und kümmern sich total liebevoll um meine Eltern, ohne diese Lösung könnten meine Eltern nicht mehr zu Hause bleiben. Bis jetzt klappt alles sehr gut. *klopf auf Holz*

Wie das alles mal werden soll, wenn sich die Lage verschlechtern sollte... keine Ahnung, soweit kann ich und will ich nicht denken, sonst drehe durch :-\.

Abgesehen von der finanziellen Belastung die sehr einschneidend ist, kommt auch noch die physische und psychische Belastung dazu. Einfach alles Sch...!

Es gibt Tage da ist alles kaum auszuhalten und jetzt auch noch die Weihnachtszeit...schrecklich!
Manchmal denke ich, es ist alles nur ein böser Traum aus dem ich bald erwache, doch da tut sich nix...und wird auch nicht :'(.
Sorry, ich habe gerade mal wieder eine Depriphase, obwohl ich eigentlich froh sein sollte, dass alles bis jetzt so gut läuft. Ich weiß auch nicht, ist halt alles zu viel...

Heute werde ich wieder jede Menge Kerzen anzünden, damit ich ja niemanden vergesse :-*.

Ganz liebe Grüße an alle!

Tatjana

   
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 05. Dezember 2006, 21:16:10
Hallo,

komme soeben aus der Besprechung der MRT-Bilder, die gestern angefertigt wurden. Keine wesentliche Veränderung zu den letzten Bildern vom 20. September :-)  Prof. Vogel war zufrieden.
Wir machen weiter mit CCNU und Laif 600.

Eine momentan sehr erleichterte

Elisabeth


Wir bedanken uns für die Kerzen und die positiven Gedanken :-)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 05. Dezember 2006, 21:56:32
Hallo Elisabeth,
das freut mich für euch! Weiter so!

Die Kerzen werden weiter brennen!

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christel K. am 06. Dezember 2006, 08:40:22
Liebe Hilde,

heute bin ich in Gedanken bei dir und deinem Mann.

Der Hl. Nikolaus soll doch auch ein guter Mensch gewesen sein, vielleicht ist es ja ein gutes Zeichen das die OP ausgerechnet HEUTE ist....

Viele Lichter werden heute nur für EUCH brennen.

Ich wünsche dir für diese nächsten Stunden des LANGEN Wartens VIEL Geduld und Kraft.

Alles Liebe,      K.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 06. Dezember 2006, 09:13:58
Liebe K.!
Danke für Deinen Eintrag. Es tut gut, nicht alleine zu sein.
Auch bei mir brennt seit 8 Uhr eine geweihte Kerze. Dieses Warten bis  ich zu ihm auf die Intensivstation gehen kann, tut sehr weh.

Auch allen anderen, die heute in Gedanken bei uns sind, recht herzlichen Dank!

Vielleicht hilft der Hl. Nikolaus wirklich mit! Es wäre schön!

es grüßt euch eine traurige Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 06. Dezember 2006, 09:38:22
Hallo Hilde,

ich denk an dich! Ihr seid doch aus Österreich, oder? Wenn ich daran denke, wie gern wir immer an den Attersee gefahren sind. Dieses Jahr musste ich erstmals allein mit meinen Jungs dahin, weil mein Mann zu dieser Zeit auf Kur war. Meine lieben Nachbarn haben uns begleitet, aber jedem fehlte mein Mann. Wir verbinden alle ganz wunderbare Erinnerungen mit Österreich und vor allem auch den lieben Menschen dort. Es muss einfach klappen, dass wir noch einmal eine schöne Zeit dort haben!

Sei nicht traurig, Hilde. Ich hab neulich einen guten Spruch gelesen, krieg ihn aber nur ungefähr hin: Mut, das Veränderbare zu verändern und das unabwendbare hinzunehmen und den Unterschied dazwischen zu erkennen.


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 06. Dezember 2006, 09:55:12
Liebe I hope!

Ich wünsche Dir, dass ihr noch ganz oft an den schönen Attersee fahren könnt ;D

Ich bin heute unendlich traurig. Ich kann das alles einfach nicht begreifen. Aber ich will nicht schon wieder jammern. Es geht euch allen wahrscheinlich ganz genau so. Es kann niemand begreifen!
Ich renne im Haus hin und her und weiss nicht so recht, was ich mit mir anfangen soll, aber das ist sicher auch normal. Es ist gut, wenn der Vormittag um ist, vielleicht werde ich dann wieder ein wenig normaler??

Dein Spruch ist gut, da hab ich jetzt was zum Nachdenken
Alles Liebe Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 06. Dezember 2006, 10:01:54
hallo dani2828, hallo Morgenröte,

wie gesagt, wenn die Not ganz groß ist, so wie am Anfang der Erkrankung oder nach dem Anfall bleib ich immer krankgeschrieben zu Hause. Mit meinem Arbeitgeber, bzw. meinem direkten Vorgesetzten war das auch überhaupt kein Problem. Jetzt hab ich meinen guten Chef leider nicht mehr, sondern eine junge Chefin ohne Ahnung von Familienstress. Da muss ich erstmal sehen, wie das wird. Außerdem hat meine Krankenkasse auch schon das letzte Mal nach 3 Wochen angefangen, mir schöne Fragebögen zuzuschicken und mich darauf hingewiesen, dass sie das Krankengeld nicht zahlen, wenn ich nicht kooperiere. Deshalb muss ich einfach zusehen, dass ich solange arbeiten gehe wie es irgendwie geht.  Damit ich dann wieder in schweren Zeiten flexibel bin. Ich kann auf keinen Fall kündigen oder mich für länger als nen Monat oder so freistellen lassen. Das können wir uns absolut nicht leisten. Mein Mann war selbständig und kriegt gar nichts. Keinen Cent. Ich werde mal auf mich allein gestellt sein mit meinen drei Kindern. Eine schöne Erfahrung war auch, als die Kur von meinem Mann bewilligt wurde, genau zu den großen Sommerferien. Da hab ich beim sozialen Dienst nachgefragt, ob ich denn eine Haushaltshilfe kriege weil ich arbeiten muss (wer hat schon 6 Wochen Urlaub nur im Sommer?). Die Antwort war, nein, Sie leben doch in keinem luftleeren Raum wo es niemanden gibt, der Ihnen helfen kann! Als ich gesagt habe, dass sich immer mein Mann um Haushalt und Kinder gekümmert hat weil er sich seine Arbeitszeit frei einteilen konnte, hat sie gemeint, das müßte ich erstmal beweisen. Ich dachte echt, ich bin im falschen Film. Ich hab sie dann gefragt, ob sie einem Mann, dessen Frau überraschend ins KH muss, auch zumuten würde mit seinen drei Kindern arbeiten zu gehen. In welcher Zeit leben wir eigentlich? Das sind die Sachen, die einen dann noch richtig runterziehen.
Ich muss meinen Mann auf jeden Fall allein lassen (arbeite halbtags). Aber ihm geht es soweit ja wirklich so gut, dass er fast alles allein kann. Er darf halt nicht mehr Auto fahren, was ihn nervt. Aber auch wenn er mit unserem Hund unterwegs ist, kann ich mich nicht immer verrückt machen. Und er würde durchdrehen, wenn ich ihn ständig überwachen würde. Dann müßte ich ihn ja mit aufs Klo begleiten und unter die Dusche. Da kanns genauso schief gehen.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 06. Dezember 2006, 17:50:44
Hallo an alle,

danke für die zahlreichen Antworten auf meine Frage, ob ihr Arbeit und ob ihr eure Angehörigen alleine lässt.



Liebe hilde,

wie geht es deinem Mann? Ich hoffe die Operation ist gut gegangen.



Liebe morgenroete,

toll, dass sich nichts geändert hat. Freut mich wirklich. Man braucht gute Nachrichten um nicht die Hoffnung zu verlieren.
Zu deinem vorigen Beitrag.ich habe gerade für bis Ende Jänner einen Halbtagsjob, und bin sonst so gut es geht immer bei meiner Mutter. Sonst ist mein Vater da, der ist in Rente. Aber ich frage mich eben wie es sonst geht. Wie du eben schreibst, wenn keine oder nur ein Angehöriger da ist. Es ist ja auch so, dass der Angehörige meist nur zu einem, zwei oder höchstens drei Leuten richtig Vertrauen hat.
Wir schauen auch, dass immer jemand da ist, auch wegen der Angst vor epileptische Anfälle oder wenn es ihr sonst nicht gut geht.
Und dann natürlich der ganze Papierkram...



Liebe supidupi,

ja es ist eine Mehrfachbelastung, die finanzielle, die psychische und auch die physische. Und in dieser Weihnachtszeit ist es auch nicht einfach. Bei uns jährt sich gerade das Datum der Diagnose und ist deshalb auch schwer. Man denkt immer was man in diesem Jahr alles mitmachen musste (natürlich gab es auch schöne Momente) und man denkt auch, ob wie das nächste Weihnachtsfest wird. Habe Angst, dass wir nicht mehr alle zusammen sein werden.
Gut, dass du Hilfe hast, da du ja nicht ganz in der Nähe deiner Eltern wohnst und dein Papa auch Probleme hat. Ich wünsche dir noch viel Kraft für die Zeit die kommt. Wie alt bist du? Hast du selbst Familie?


liebe I hope,

du hast es wirklich nicht leicht. Wenn der Arbeitgeber nicht mitmacht ist es schwer. Ich möchte wissen was sie machen würden, wenn so etwas passiert.
Man hat oft den Eindruck, dass viele gegen einem arbeiten, so wie die Sozialen Dienste bei euch. Wir hatten schon Glück, wir haben sehr viele finanzielle Begünstigungn bekommen.
Toll aber, dass es deinem Mann gut geht und dass er viel alleine machen kann.

Liebe Grüße an alle.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 06. Dezember 2006, 19:17:36
Hallo an alle meine Lieben!

Die vielen Kerzchen dürften gute Dienste geleistet haben. Meinem Mann geht es den Umständen entsprechend sehr gut. Er ist seit 1/2 3 Uhr wach und ich war jetzt 2 Stunden bei ihm auf der Intensivstation und durfte ihn sogar mit einem Käsebrot füttern.

Die Sprache funktioniert relativ gut, auch die rechte Hand und das rechte Bein. Die 1. Hürde dürfte geschafft sein. Konnte mit dem Operateur leider nicht mehr sprechen, ob ein Resttumor drinnengelassen werden musste oder nicht, werde ich morgen erfahren.

Hauptsache ist, es geht ihm JETZT gut, nur das zählt für mich im Moment. Bin gespannt, ob er wirklich am Freitag heimdarf?

Mir geht es jetzt wieder viiiiiiel besser, werden heute nach Langem wieder mal gut schlafen, hoffe ich.

Liebe Grüße und Umarmungen an euch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 06. Dezember 2006, 22:00:19
Hallo Hilde,
das sind ja super Nachrichten. Ich freue mich so für euch!
Wenn Heri am Freitag schon heim darf, dann wäre das wirklich supergut. Das ist eine kurze Zeit nach der OP.
Ich bin froh, dass alles gut gelaufen ist, dann kann ich morgen beruhigt zum meiner Mutter fahren ;).

Ganz liebe Grüße auch an deinen Hasen und gute Besserung!

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 06. Dezember 2006, 22:08:01
Hallo Supidupi!
Ja, im August war es wirklich so. Er ist am Tag nach der OP von der Intensiv auf die normale Station gekommen und tatsächlich am 3. Tag mittag heimgegangen. Die Schwestern haben die Hände überm Kopf zusammengeschlagen und gesagt, sowas haben sie noch nie erlebt - und das möchte er gerne wiederholen.

Ich war echt erstaunt, wie gut er heute drauf war - 1 1/2 Std. nach dem Aufwachen!!! er sagte: ich geh jetzt mit Dir heim!! ist natürlich Unsinn, aber es geht ihm überraschend gut.

Wünsch Dir eine gute Zeit bei Deiner Mama

PS bin so froh, dass es gutgegangen ist - ob noch ein Tumor da ist, wie gesagt erfahre ich erst morgen
Alles Liebe Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 06. Dezember 2006, 22:24:58
Hallo Hilde,
ich hoffe sie haben von dem Mistding alles erwischt! Positiv denken!

Ich bin heute total k.o. und lege mich jetzt ins Bettchen. Die nächsten Tage werden wieder anstrengend, aber schön! Ich freue mich immer so, wenn daheim alle wohlauf sind! Da kann alles drum rum noch so anstrengend sein, das vergesse ich dann. Bis ich wieder in den eigenen 4 Wänden bin und dann gehts bergab.

Egal, als weiter!

Ich schau am Samstag wieder vorbei.

Bis dahin alles, alles Gute!

Ich denke an euch!

Liebe Grüße

Tatjana

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 07. Dezember 2006, 00:02:46
Hey Hilde, BRAVO, BRAVI, HURRAH!!!!  Das ist nun wirklich gute Nachricht!

Mein Mann war auch immer ganz rasch nach Hause, von einem Kopf-OP kann ein fitten Mensch sich schnell erholen.  Allerdings müssten wir nach einigen ehrgeizigen Ausflüge wieder dorthin.  Also take it easy…!

Hauptsache, die haben konservativ operiert, er ist noch sich selbst.  Das ist doch prima, genau das wollen wir…!  Du muss mächtig erleichtert sein.  Jetzt genieße die Erholungsphase, das habt ihr euch verdient!

LG,

S
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 07. Dezember 2006, 06:43:16
Mensch Hilde, das klingt doch toll. Es haben so viele Menschen an Euch gedacht, ansscheinend hat es etwas geholfen. Ich war in letzter Zeit zwar nur stiller Leser, aber ich habe die ganze Zeit Eure Geschichte verfolgt...

Viele Grüße und alles Gute weiterhin
Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 07. Dezember 2006, 08:26:37
Hallo zusammen!

Es ist schwer, wenn man als Angehöriger neben der Verpflichtung den Erwerb heim zu bringen, pflegen muss.
Hoffentlich gibt es sehr bald die Regelung, dass man in dieser Zeit "unbezahlten Urlaub" nehmen darf.
Die, die keine Angehörigen haben, haben wahrscheinlich nur den Weg in ein Pflegeheim.

Ich habe sehr großen Respekt vor euch allen, wie ihr euren Alltag regelt!!!!

Liebe Hilde,
es tut gut deine Zeilen zu lesen. Hoffnung ist das, was wir alle brauchen.
Ich wünsche uns, dass wir immer ein Licht vor Augen haben und dass es noch sehr viele Momente gibt aus denen wir immer wieder Hoffnung schöpfen können.

Laßt es euch allen möglichst gut gehen.

Alles Liebe,
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 07. Dezember 2006, 09:31:02
Liebe Hilde, auch ich habe verfolgt wie es euch ergangen ist. Freue mich riesig mit euch!!! Den Tag kann man für guuuut erklären. Alles Liebe an Dich u. Deinen Mann u. an alle hier, Andrea D.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 07. Dezember 2006, 18:47:18
Hilde & Heri,

auch ich freue mich riesig...ich brauche nicht zu schreiben, dass ich im Gedanken bei Euch bin. Ich weiß, Ihr schafft das.

Hätte Dich gerne angerufen......oder nur mal in den Arm genommen....

Wir haben die zwölfte Chemo hinter uns und haben am 3. Januar 2007 den nächsten MRT......soweit keine größeren Komplikationen mit dem Teufelsding, aber mein Pa bekommt mal wieder alles andere an "Krankheiten" .....meine Mama fährt ihn jeden zweiten Tag zu einem anderen Arzt....ich hoffe sie hält das durch....

Kinder ,wir "leben" jetzt 15 Monate mit dem Ding.....ich glaube fest daran, dass mein Pa es schaffen wird !!!!!

Drück Euch zwei danz doll und natürlich auch alle anderen hier !

Doris
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 07. Dezember 2006, 21:41:05
Lieber Mathias!
Danke. Wie geht es Deiner Frau? Du hast lange nichts geschrieben!
LG HIlde

Liebe Hilde,

ich habe die ganze Zeit über zwar mitgelesen, selbst aber nichts weiter geschrieben, weil es bei uns einfach nur schlecht läuft. Meiner Frau geht es für Ihre Verhältnisse seit knapp 3 Wochen eigentlich gar nicht so schlecht, aber (und ich weiss jetzt gar nicht so genau, was ich zuletzt geschrieben habe) die letzten MRT-Aufnahmen von Mitte November zeigten leider ein Wachstum des Tumors, und das trotz laufender Temodal-Therapie.

Temodal wurde abgesetzt und auf das PCV-Schema gewechselt. Die Aussichten, dass das etwas hilft sind leider nicht sehr groß. Ich war gestern in der Sprechstunde bei unserem Chirurgen. Das war wieder mal total deprimierend: OP nicht mehr möglich und alternative Therapien gibt es langsam nicht mehr.

Der jetztige PCV-Block läuft bie kur vor Weihnachten, Anfang Januar werden dann die nächsten Aufnahmen gemacht. Danach wird dann entschieden, ob mit PCV weitergemacht wird. Nur, wenn nicht: große Alternativen gibt es anscheinend nicht mehr.

Insofern: ich drücke Euch alle Daumen, dass das Mistding von Tumor dieses Mal länger Ruhe gibt.

Viele Grüsse
Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 07. Dezember 2006, 23:38:19
Lieber Mathias!

Das hört sich nicht sehr gut an, es tut mir leid, dass es bei euch so schlecht läuft.
Ich hoffe, dass die andere Chemo doch hilft. Temodal hat bei meinem Mann offensichtlich auch versagt, denn sonst hätte es nicht zwei Rezidive geben dürfen! Das Dumme ist, dass man bei Deiner Frau nicht mehr operieren kann.
Wahrscheinlich hast Du es eh gelesen, mein Mann bekommt ab nächster Woche mit ziemlicher Sicherheit CCNU (Lomustin) und Thalidomid zusätzlich zur Hyperthermie (ab 18.12.). Das ist auch nur ein Versuch und niemand weiss, ob es ansprechen wird.
Ich wünsch euch alles Gute und dass die neue Chemo doch den Tumor schrumpfen läßt. Gib die Hoffnung nicht auf
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 08. Dezember 2006, 11:47:18
Lieber Mathias!

Das hört sich nicht sehr gut an, es tut mir leid, dass es bei euch so schlecht läuft.
Ich hoffe, dass die andere Chemo doch hilft. Temodal hat bei meinem Mann offensichtlich auch versagt, denn sonst hätte es nicht zwei Rezidive geben dürfen! Das Dumme ist, dass man bei Deiner Frau nicht mehr operieren kann.
Wahrscheinlich hast Du es eh gelesen, mein Mann bekommt ab nächster Woche mit ziemlicher Sicherheit CCNU (Lomustin) und Thalidomid zusätzlich zur Hyperthermie (ab 18.12.). Das ist auch nur ein Versuch und niemand weiss, ob es ansprechen wird.
Ich wünsch euch alles Gute und dass die neue Chemo doch den Tumor schrumpfen läßt. Gib die Hoffnung nicht auf
LG Hilde


die Hoffnung nicht zu verlieren ist nicht einfach, wenn man gesagt bekommt "... wenn PCV nicht anschlägt, sollte man mit Therapien aufhören ..."




Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 08. Dezember 2006, 12:24:50
Hallo hilde,

habe gestern und vorgestern nur gelesen wie es gegangen ist, aber nicht geschrieben, weil ich leider nur sehr wenig Zeit hatte.
Ich bin sehr, sehr froh, dass die OP so gut gegangen ist und dass sich dein Mann so gut erholt. Seid ihr schon zu Hause? Weißt du schon was genaueres von der OP, d. h. ist alles weg? Ich hoffe schon.

Genieß jetzt die Zeit mit deinem Mann. Nach einer OP hat man immer das Gefühl, neu zu starten und ist voller Hoffnung. Diese Zeit muss man einfach nutzen.



Hallo Mathias,

ich habe gerade deinen Beitrag gelesen. Es tut mir leid, dass es bei euch schlecht läuft. Bei uns ist auch nicht gerade rosig. Meine Mutter liegt immer nur im Bett, weil sie sehr starken Schwindel hat.
Ich glaube dir jedes Wort, wenn du sagst, dass die Gespräche mit dem Chirurgen sehr deprimierend sind (nicht immer, aber oft). Sie holen einen recht oft auf dem Boden der Tatsachen zurück, wenn man es gerade geschafft hätte, sich aufzurappeln und mit ein wenig Hoffnung weiterzumachen.

Temodal hat wie bei deiner Frau bei meiner Mutter auch nicht angeschlagen.
Aber ein bißchen Hoffnung gibt es ja noch, mit der anderen Therapie die deiner Frau vorgeschlagen wurde. Wünsche euch, dass die anschlägt.
Darf ich fragen, seid wann deine Frau den Tumor hat?

Wünsche uns allen noch viel Kraft und ganz viel Hoffnung.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 08. Dezember 2006, 12:55:37
Darf ich fragen, seid wann deine Frau den Tumor hat?

... erst seit Juni diesen Jahres

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 08. Dezember 2006, 19:31:36
Hallo Dani2828!
Mein Mann ist seit heute morgen zu Hause und es geht ihm gut.
Ein CT wurde gestern nachmittag noch gemacht, das Ergebnis erfahren wir aber erst am Montag, auch wie es dann mit der Chemo weitergeht.
Wir geben die Hoffnung nicht auf!
Alles Liebe Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 09. Dezember 2006, 13:09:19
Hallo an alle,

meiner Mutter geht es heute nicht so gut. Sie hatte gerade glaub ich einen leichten epileptischen Anfall (sie sagt es war nichts, aber sie hat so komisch ihre Hand gehalten und danach hat sie fast nichts mehr verstanden und auch fast nicht geredet). Ihr Tumor liegt ja im Sprachzentrum und normalerweise waren die Auswirkungen auch immer Sprachstörungen.
Außerdem hat sie seit ca. 2-3 Wochen Sichtsfeldeinschränkungen, die sich verschlechtern (sie sagt dann immer, dass sie uns nicht immer richtig sieht.) Das passiert vor allem wenn jemand rechts von ihr steht.
Dazu hat sie ebenfalls seit 3 Wochen starken Schwindel, wodurch sie fast gar nicht das Haus verlassen kann.
Kortison und ein Antiepileptikum nimmt sie schon.

Hat jemand Erfahrungen mit Sichtsfeldeinschränkung, Schwindel und Sprachstörungen und kann mir sagen ob man was dagegen tun kann oder wie es jetzt weitergeht?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 09. Dezember 2006, 13:20:17
Hallo Dani,

wieviel Kortison bekommt Deine Mutter ?

Bei meiner Frau ist es auch das Sprachzentrum. In der Vergangenheit konnten wir die Phasen, in denen es mit der Sprache bergab ging, meistens mit Höherdosierung des Kortisons ausgleichen. D.h. sie hat dann 3 mal täglich 4 mg Fortecortin bekommen. 2 bis 3 Tage später ging es dann (meistens) wieder einigermaßen mit der Sprache.

Wir hatten auch ein paar Mal Totalausfälle der Sprache. Die haben dann i.d.R. einen Krampfanfall angekündigt.

Schwindel und Gesichtsfeldeinschränkungen hatte meine Frau (noch) nicht.

Die letzten Tage geht bei meiner Frau mit der Sprache (und ihrem Allgemeinzustand) leider wieder stetig bergab. Zur Zeit bekommt sie morgens 4 und abends 2 mg Kortison, dass scheint aber leider nicht mehr auszureichen.

Viele Grüsse
Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 09. Dezember 2006, 13:39:14
Hallo Mathias,

meine Mutter bekommt zwischen 12 und 16 mg Kortison gespritzt. Bekommt deine Frau Tabletten? Meine Mutter hat im Frühjahr auch Fortecortin genommen und jetzt bekommt sie soldesam gespritzt. Die Ärtze sagen, dass es in den Muskel gespritzt die bessere Wirkung zeigt.
Wir dosieren das Kortison ständig neu. Meist geben wir ihr ca. 3 Tage in der Woche 16 mg am Tag und reduzieren dann wieder auf 12, weil sie das Kortison in hoher Dosis nicht leicht verträgt. Die Sprache verbessert sich, aber die Sichtfeldeinschränkung und der Schwindel bleiben gleich.
Der Tumor meiner Mutter liegt temporal-okzypital. Das erste Mal war er temporal-parietal.
Seit wann hat deine Frau den Tumor?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 09. Dezember 2006, 14:58:39
Bekommt deine Frau Tabletten? Meine Mutter hat im Frühjahr auch Fortecortin genommen und jetzt bekommt sie soldesam gespritzt.

... ja, Tabletten. Sie mußte eigentlich von Anfang an täglich 12 mg schlucken. Das über inzwischen 6 Monate. Zwischendurch haben wir ein paar Mal versuch, es zu reduzieren und auszuschleichen, leider immer vergebens. Ich habe meiner Frau auch Weihrauchtabletten gegeben. Ich weiss zwar nicht, was passieren würde, wenn wir die absetzen, aber viel bewirkt haben die anscheinend nicht. Wie gesagt, zur Zeit bekommt sie 6 mg, die reichen aber wieder nicht, so dass ich ab heute zumindest wieder auf 8 hochgehe.

Seit wann hat deine Frau den Tumor?

... erst seit Juni diesen Jahres
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 09. Dezember 2006, 15:44:25
Hallo Hilde.........

Ein Meilenstein ist geschafft.......ich drück euch alles für Montag!!!

Liebe Grüße Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 09. Dezember 2006, 17:35:36
Hallo Mathias,

ich habe dich versehentlich zweimal gefragt, seit wann deine Frau den Tumor hat - Entschuldigung.

Habt ihr die Weihrauchtabletten vom Arzt bekommen oder habt ihr sie selbst geholt?
Wieviel nimmt deine Frau Weihrauchtabletten? Sind diese rezeptfrei?
Vielleicht ist es bei uns anders, wir sind nicht aus Deutschland.

danke für deine schnelle Antwort.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 09. Dezember 2006, 17:51:58
... Habt ihr die Weihrauchtabletten vom Arzt bekommen oder habt ihr sie selbst geholt?
Wieviel nimmt deine Frau Weihrauchtabletten? Sind diese rezeptfrei?
Vielleicht ist es bei uns anders, wir sind nicht aus Deutschland.

danke für deine schnelle Antwort.

Wir haben die Weihrauchtabletten von Olibanum gewählt. Alternativ gibt es noch das H15. Bei H15 weiss ich es nicht, die Olibanum habe ich direkt per Internet rezeptfrei vom Herstellter bestellt. Meine Apotheke hat mir zu Olibanum und nicht zu H15 geraten, keine Ahnung inwieweit das die richtige Entscheidung war.

Viele Grüsse
Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 10. Dezember 2006, 14:11:28
Hallo!

Möchte fragen, wer von euch mit CCNU behandelt wird, wie ist da die Dosierung und wie lange wird das eingenommen?

Wer nimmt Thalidomid?
Macht jemand Hyperthermie?

Haben morgen einen Termin im KH wie es jetzt weitergeht. Wie ihr ja wisst, hält unser Arzt nichts von der Hyperthermie. Wir machen es trotzdem. Unser A. sagte, dass er die Rezepte für CCNU und Thalidomid verschreiben muss.
Ich würde gerne ein wenig Bescheid wissen, wenn wir dort morgen hinmüssen.

Bitte meldet euch Danke LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 10. Dezember 2006, 14:28:03
Hallo Hilde,

zunächst herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen OP. Der Felsblock, der Die vom Herzen gefallen ist...konnte man bis nach Berlin hören :-)

Günter nimmt seit dem 10. November täglich 12 Laif 600 6-0-6.
Am 11. Dezember hat er 5 Kapseln CCNU genommen, dazu eine Tablette gegen evtl. Übelkeit. Er hat die Kapseln ohne jegliche Probleme vertragen. Allerdings traten 4 Tage später Atemprobleme auf, die aber nach 2 Tagen wieder verschwanden. Die Anzahl der CCNU Kapseln errechnet sich nach dem Körpergewicht. Normalerweise wird im  Abstand von 6 Wochen CCNU genommen.

Am 24.November wurde Blut abgenommen, die Blutwerte waren ok. Am 5. Dezember war eine weitere Blutabnahme. Das Ergebnis wird uns morgen mitgeteilt. Von diesem Ergebnis hängt ab, ob und wann wir mit dem 2ten Zyklus beginnen können.

Liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 10. Dezember 2006, 14:42:13
Liebe Elisabeth!

Erstmals danke für Deine rasche Antwort.
Hab das befürchtet, was Du schreibst, nämlich dass die Einnahme nur 1x ist. Das ist nämlich blöd, weil der Arzt, der die Hyperthermie macht sagt, dass man immer morgens vor der Hyperthermie die Chemo und abends das Thalidomid einnehmen soll. Aber wie soll das funktionieren?
Ausserdem ist mein Mann Raucher und wird vom CCNU glaube ich große Probleme bekommen (geht ja bekanntlich auf die Lunge), selbst wenn er jetzt aufhören sollte, was ihm aber eigentlich nicht zuzumuten ist, er raucht schon sehr lange.

Mit Temodal ginge es, wenn man das täglich einnimmt. Aber unser Arzt sagt auch, dass Temodal offensichtlich nichts bringt.

Ich bin total ratlos, natürlich auch, weil unser Doc von der Haperthermie gar nichts hält.

Ganz liebe Grüße
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 10. Dezember 2006, 15:12:36
Liebe Hilde,

zum Thema Hyperthermie gehen die Meinungen, Erfahrungen ( wie bei allen Therapien) auseinander...da leider auch zu diesem Thema keine Studien existieren, bzw. diese nicht veröffentlicht wurden.

Ich kenne Leute ( :-) ), die schwören auf Hyperthermie + Temodal im Grönemeyer-Institut in Bochum. In ihrem Fall hat die Therapie eindeutig angeschlagen. Obwohl Hyperthermie + Temodal seit Jahren im o.g. genannten Institut angewandt wird...gibt es leider keine  schriftlichen Aussagen ( zumindest sind sie mir nicht bekannt).

Das Gleiche gilt für Temodal und Laif 600, das nach der OP anstatt Bestrahlung, im Gertrauden-Krankenhaus Berlin,  empfohlen wird.
Trotz jahrelanger Erfahrung gibt es auch dazu keine schriftlichen Aussagen.
Temodal + Laif 600 scheint bei einigen Patienten sehr gut anzuschlagen !
Mir ist aber ganz aktuell ein Fall bekannt geworden, wo 2 Monate nach der OP mit anschließend Temodal und Laif 600 schon wieder ein Rezidiv da ist.

Ich fasse nüchtern zusammen: Es ist und bleibt ein "Glücksspiel"...bei wem, warum, welche Therapie nun anschlägt...oder auch nicht.


Liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 10. Dezember 2006, 16:03:06
Liebe Elisabeth!
Danke!

Ich finde CCNU immer nur zusammen mit Procorbazin und Vincristin???
Wird das alleine auch genommen? Wo ist der Unterschied?
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 10. Dezember 2006, 16:36:16
Hallo Hilde,

ja, CCNU ist ein Bestandteil des sogenannten PCV-Schemas.

Ich habe unsere Onkologin natürlich auch gefragt...warum nur ein Bestandteil verordnet wird.
Sehr vereinfacht ausgedrückt: Jede der 3 Bestandteile hauen das Blutbild stark runter. Also läuft man Gefahr, dass aufgrund der schlechten Blutwerte gar nichts mehr getan werde kann.  
PCV und CCNU werden ja in aller Regel erst dann verordnet...wenn andere Mittel versagt haben ( sprich Rezidiv)...also die Blutwerte eh nicht mehr ganz so gut sind.

Ob das PCV-Schema CNNU als Monotherapie wirklich überlegen ist...steht auch noch dahin...

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 10. Dezember 2006, 18:35:28
Hallo Elisabeth,

Zitat
Mir ist aber ganz aktuell ein Fall bekannt geworden, wo 2 Monate nach der OP mit anschließend Temodal und Laif 600 schon wieder ein Rezidiv da ist

Kennst du das Schema wie derjenige oder diejenige das Temodal eingenommen hat?

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 10. Dezember 2006, 18:51:55
Liebe Hilde,
wie du weißt bekommt meine Mutter seit dem 9.7.06 täglich Temodal und bis jetzt ist sie Rezidivfrei. *klopf auf Holz*
Meiner Meinung nach muß ein GBM dauernd auf den Deckel bekommen. Wenn der Abstand zwischen den Einnahmen zu lang ist, dann hat der Tumor wieder Zeit sich zu formieren (meine persönliche Meinung). Temodal hat ja auch eine antiangionetische Wirkung, d.h. dass der Tumor ausgehungert wird.
Wie sieht es mit der Kombination täglich Temodal und Avastin oder einem anderen Angiogenese-Hemmern aus? Ich bin kein Arzt, aber alles was ich so in der letzten Zeit gelesen habe, zeigt dies wohl eine zeitlang seine Wirkung. Frag doch mal deinen Arzt danach was er dazu meint. Ich leite dir mal zu dem Thema eine E-Mail weiter.

Aber wie Elisabeth schon gesagt hat:
Zitat
Es ist und bleibt ein "Glücksspiel"...bei wem, warum, welche Therapie nun anschlägt...oder auch nicht.

Es ist leider so...bei dem einen hilfst, beim anderen wiederum nicht... :-\

Ganz liebe Grüße!

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 10. Dezember 2006, 19:17:34
Liebe Tatjana,

es wurde nach  dem Schema: 5 Tage Temodal, 23 Tage Pause gearbeitet. Laif 600 4-4-4 täglich.

Ich freue mich sehr, dass bei Deiner Mutter die Dauermedikation mit Temodal anschlägt. Mit diesem Schema gibt es ja eine Reihe von Patienten, die erstaunlich lange Rezidivfrei blieben.

Leider sind nicht alle Onkologen bereit, die Dauermedikation einzusetzen...da wesentlich teurer als die Standardtherapie...da wird das Budget heftig strapaziert...bzw. man muß sich mit den KK auseinandersetzen...

Avastin ist für Hirntumore (natürlich) nicht zugelassen. Also ist der Einsatz wieder Ermessensfrage des Onkologen...off-label...Problematik: siehe oben
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 10. Dezember 2006, 19:49:47
Liebe Hilde,

meine Gedanken waren und sind bei Euch, ein weiterer "Berg" ist geschafft - die OP!
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!
Ich kann dir leider nichts sagen zu CCNU, weiss auch nur, dass bei Hyperthermie begleitend täglich Chemo gemacht wird.
Auch meine Schwester ist Raucher seit vielen Jahren, wir hätten auch gern gesehen, dass sie das jetzt lässt. Als sie noch sprechen und sich nicht mehr bewegen konnte, sagte sie: das ist fast das Einzige, was sie noch kann!
Dadurch kommt CCNU auch bei ihr sicherlich nicht zum "Einsatz".
Ich kann mir(wie viele anderen hier auch) vorstellen, wie du/ihr euch fühlt.

Wie supidupi schreibt, bei dem einen hilft es, bei dem anderen nicht....

Aber dazu muss man erst einmal wissen, was man macht..........!

Alles Liebe,

Kabas









Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 10. Dezember 2006, 20:01:47
Liebe Elisabeth,

Weiter so, das ist doch ein Erfolg mit der Kontrolle!
Da geht es einem doch gleich besser, man ist erleichtert!
Das MRT wurde bei uns letzten Mittwoch ausgewertet, ein Tumorwachstum eines "Scheissdings" auf 4,9x3,6x3,6 cm, ein anderer ist etwas kleiner geworden, von August 2,1x2,1x1,3 auf heute 1,5x1,4x1,3 cm.
Aber es sind 6 weitere punkt-bis linsengrosse Läsionen erkennbar, wo auch der Onkologe nicht genau sagen kann, Tumor oder Strahlennekrose!
Wir haben am 23.1.2007 den nächsten MRT-Termin.

Ich sage nur: Durchhalten!!! Für Alle!

Ganz liebe Grüsse nach Berlin!

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 10. Dezember 2006, 20:17:47
Hallo mroO1,

auch bei meiner Schwester wurde Temodal abgesetzt, erst 6Wochen Temodal, zeitgleich Strahlentherapie. Dann waren 6 weitere Zyklen geplant, nach dem ersten mussten wir abbrechen, das war Mitte August.
Seitdem wurde keine weitere Chemo gemacht, die Ärzte sagten damals auch zu uns: es geht nichts mehr, holen sie ihre Schwester heim, sie wird sterben.
Sie nimmt 12 Kapseln Laif 600 täglich, seit der Entlassung Mitte August.
Chemo ja oder nein ist auch für uns die Frage, nur welche?
das ist wirklich alles verrückt, jeder schlägt was anderes vor, wir Angehörigen stehen wie die "Kuh vorm Ochs"-WAS NUN?
Temodal brachte bei uns auch nichts.....
12 mg Kortison, seit Februar bei meiner Schwester, nicht absetzen, das wurde uns immer gesagt! der Onkologe sagte diese Woche, er hätte kein Problem das sogar auf 16mg hochzusetzen, wenn es erforderlich ist.

Weihrauch ist umstritten, Laif 600 bei manchen Ärzten ebenso, jeder Patient reagiert anders. Was sagt euer Onkologe zum Weihrauch?

Alles Gute,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Ulrich am 10. Dezember 2006, 20:28:55
Bei der Dosis Cortison seit Februar: Wird der Blutzucker kontrolliert?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 10. Dezember 2006, 21:27:28
Hallo regilu, hallo knusperflakes,

komme heute erst auf eure Frage zurück-Ernährungsumstellung!
Wir haben komplett die Ernährung umgestellt, tierische Fette (bis auf frischen Fisch) und Zucker in jeglicher Form sind vom Speiseplan getrichen!
Wir haben uns an die Diät von Frau Johanna Budwig "angelehnt", alles,was in den Büchern steht können wir nicht einhalten, jeder verträgt auch die Säfte anders.
Meine Schwester hat vor der Erkrankung sehr herzhaft gegessen, jedes Wochenende ihren geliebten Kuchen gebacken, das ist jetzt alles tabu.
Die Kost ist nicht ganz einfach, du musst dir jeden Tag was anderes einfallen lassen, dadurch, dass der Speiseplan sehr eingeschränkt ist, ist die tägliche Wahl nicht ganz einfach. Meine Mutter macht das hervorragend!!! :D
Kartoffeln, Hartweizennudeln, Quark, Leinöl, Gemüse, Obst, Reis, Buchweizen, nur Vollkornbrot, Käse, nur Honig als Süssungsmittel (aber nicht zuviel), Gewürze und Kräuter in ihrer Originalform (nicht als Bestandteil von Würzmischungen mit Geschmacksverstärkern).
Getränke: Grüner Tee, Muttersäfte aus Obst und Gemüse, ohne Zusätze.
Meine Schwester trinkt auch mal einen dünnen Kaffee, oder anderen Tee, aber auch ihr stilles Mineralwasser.
Keine Konserven, nichts Tiefgefrorenes, absolut nichts Süsses.
Habe Einiges darübergelesen, ich bin davon absolut überzeugt.
Ein Mediziner( hat eine Praxis für Allgemeinmedizin/Naturheilverfahren/Homöopathie) hat nichts mit der Behandlung meiner Schwester zu tun, hat das nur bestätigt, als ich ihm davon berichtete.
Es gibt da ganz gute Bücher, wie gesagt, wir lehnen uns daran nur an, man muss auch immer die Verträglichkeit und das Verständnis des Patienten sehen!
Johanna Budwig, eine Frau, die noch bis kurz vor ihrem Tode Patienten empfing(sie starb mit 94? Jahren, war auch umstritten bei Medizinern), die Bücher sind absolut interessant!
Der Verein "Menschen gegen Krebs" arbeitet auch zum Teil mit diesen Erfahrungen.

Hab mal gelesen, Zucker ist Futter für Tumore.....

Alles Gute,

Kabas


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 10. Dezember 2006, 21:47:05
Liebe Elisabeth,

Zitat
Leider sind nicht alle Onkologen bereit, die Dauermedikation einzusetzen...da wesentlich teurer als die Standardtherapie...da wird das Budget heftig strapaziert...bzw. man muß sich mit den KK auseinandersetzen...
Ja das stimmt, bevor unser Arzt die Medikation verschrieben hatte, wollte er auch, dass ich mich bei der KK rückversichere, ob das machbar ist. Ich habe die KK angerufen und die meinten, wenn der Arzt das so verschreiben würde, kein Problem. Schließlich könnten sie das ja nicht beurteilen, welche Dosis für meine Mutter angemessen wäre. Schriftlich haben sie es mir aber nicht gegeben, so wie es der Arzt wollte. Er hätte sich dann an die Kassenärztliche Vereinigung wenden müssen. Hat er aber, glaube ich, nicht getan. Bis jetzt bekomme ich ohne Probleme das Rezept.
Ihr Blut wird jede Woche kontrolliert und bis jetzt *klopf auf Holz* ist alles im grünen Bereich ;).
Das nächste Kontroll MRT ist am 24.01.07. Noch ist es in weiter Ferne...

Zitat
es wurde nach  dem Schema: 5 Tage Temodal, 23 Tage Pause gearbeitet
Meiner Meinung nach müßte das Schema neu überdacht werden.

Zitat
Ich freue mich sehr, dass bei Deiner Mutter die Dauermedikation mit Temodal anschlägt. Mit diesem Schema gibt es ja eine Reihe von Patienten, die erstaunlich lange Rezidivfrei blieben.
Danke, das freut mich auch ganz doll und ich hoffe das bleibt auch noch lange so!

Liebe Grüße und wie kabas sagt: Durchhalten!!! Für Alle!

Tatjana


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 10. Dezember 2006, 21:58:01
Bei der Dosis Cortison seit Februar: Wird der Blutzucker kontrolliert?

Das letzte Blutbild erfolgte am 21.11., am Dienstag jetzt ein Weiteres.
Meine Schwester liegt etwas unter dem Refernzbereich, Serumglucose 3,69; Cholesterol ges. 8,69;, Harnsäure 151;, Kreatin38,0;, Gamma-Gt 7,29.
Der Hausarzt sagt, das wär soweit ok, der Onkologe hat auch die Werte auf dem Tisch, wir sind Laien!
Danke,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 10. Dezember 2006, 22:30:21
Liebe Kabas!
Danke fürs "an uns denken" - scheint geholfen zu haben.

Wir werden morgen Temodal täglich und Thalidomid für die Hyperthermie
verlangen. Hoffe, dass alles gut geht.

Alles Gut für Deine Schwester und wie Du so schön sagst "Durchhalten!" und ganz fest dran glauben.
Wir sind heute guten Mutes, dass es noch lange gutgeht.

Liebe Grüße an alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 11. Dezember 2006, 18:13:09
Hallo!

Waren heute bei unserem Arzt. Er hat uns das Temodal nicht mehr verschrieben, haben lange mit ihm geredet und uns dann doch für CCNU entschieden.
Mein Mann muss heute abend 6 Kapseln = 240 mg einnehmen (einmalig) und dann in 6 Wochen die nächste Chemo. Ab morgen nimmt er abends 100mg Thalidomid und am Montag, 18.12. ist die erste Hyperthermiebehandlung.

Nächster Termin beim Doc in 6 Wochen und MR im März.

Jetzt heisst es fest dran glauben und Daumen drücken, dass wir das Richtige getan haben. Eine große Portion Glück gehört wohl jetzt auch dazu!

Wünsch euch allen das Allerbeste und ebenfalls viel Glück
Ganz liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 11. Dezember 2006, 22:41:35
Liebe Hilde,

warum wurde Temodal nicht mehr verschrieben?
Weil er mit Temodal weniger Chancen sieht oder aus Kostengründen?
Hatte mal gelesen, dass Hyperthermie nur in Verbindung mit täglicher Chemo gemacht wird, reicht das Thalidomid?
Wurde etwas über Verträglichkeit von CCNU bei "Langzeitrauchern" gesagt?

Wir drücken alle die Daumen und glauben fest an das "Gute"!

Alles Liebe,

DURCHHALTEN FÜR ALLE,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 11. Dezember 2006, 23:34:07
Liebe Hilde,
mich würde auch mal interessieren aus welchen Gründen euch der Arzt Temodal nicht in der täglichen Dosis verschrieben hat. Ich könnte mir schon vorstellen, dass er die Kosten nicht ausser Acht gelassen hat. Für 20 Tage Temodal, die 100mg Kapseln, kosten ca. 2500 Euro. Wieviel die 20 mg Kapseln kosten weiß ich jetzt nicht. Ich will nichts falsches sagen.
Meine Mutter bekommt 140 mg am Tag, da kannst du dir ungefähr ausrechnen, was so ein Monat täglich Temodal in etwa kostet.
Zum Glück übernimmt das unsere KK und unser Arzt war gleich davon überzeugt. Danke!

Ich wünsche euch alles Gute!

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 12. Dezember 2006, 08:00:42
Liebe Kabas! Liebe Supidupi!

Wir haben ziemlich heftig diskutiert über Temodal oder nicht. Wir haben dem Doc auch vorgeworfen, dass wir vermuten, dass es ums Geld geht.
Er hat dies vehement zurückgewiesen und gesagt, dass der Tumor darauf nicht mehr anspricht. Bei der ersten Behandlung letztes Jahr wurde nachgewiesen, dass der Tumor anspricht.
Das Tumorgewebe wurde auch nach der 2. OP untersucht und er hatte uns damals bereits gesagt, dass sich der Tumor verändert hat und methylierende und nichtmethylierende Zellen hat. Der Tumor wird gegen Temodal resistent.
Er sagte auch, dass oft  Patienten, die auf Temodal nicht ansprechen auf CCNU gut ansprechen.
Wir haben halt gerumgestritten, das ging so weit, dass der Doktor sagte, wenn wir ihm nicht mehr vertrauen, wäre es das beste, wenn wir die Behandlung bei ihm abbrechen und nach Wien oder Graz gehen.
Das wollten wir aber auch nicht.

Angesprochen auf die Lungentoxizität sagte er, dass das im höchsten Fall Langzeitgolfen wären, die in 10 bis 15 Jahren vielleicht auftreten würden.
Wir haben uns ziemlich "gewehrt", aber erfolglos. Eine Behandlung in Wien oder Graz ist auch nicht das Wahre. iN Wien ist eine Ärztin, die mich auch nur angeschnauzt hat und Graz weiß ich nicht.

Mein Mann hat gestern abend die 240 mg CCNU eingenommen, vorher 2 Zofran und hat dann geschlafen. Heute geht es ihm gut, keine Nebenweirkungen.
CCNU ist längerwirkend und man darf es nur einmal einnehmen und muss dann 6 Wochen warten; wenn das Blutbild ok ist werden nach wieder 240 mg eingenommen; geht auch über 6 Zyklen. Für die Hyperthermie ist es anscheinend egal, da das CCNU  lange nachwirkt.
Ich weiss es auch nicht, ob das gut ist oder nicht. Fakt ist, dass der Arzt auf keinen Fall mehr Temodal verschrieben hätte und ein Wechsel in ein anderes Bundesland für uns nicht in Frage gekommen wäre.
Habe gestern erfahren, dass ein Gliopatient aus unseres Nähe auch Hyperthermie macht und gar nichts dazu nimmt, nicht einmal Thalidomid.
Mein Mann wird Thalidomid täglich abends mit 100mg einnehmen.

Hoffe, dass das funktioniert.
Wünsch euch allen alles Gute Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 12. Dezember 2006, 13:19:34
Hallo Hilde!
Ersmal Glückwunsch zur gelungenen OP! Und das mit der weiteren Behandlung muss man so sehen: Treffe eine Entscheidung und fühle dich wohl dabei. Ihr werdet schon instinktiv gehandelt haben in diesem Dschungel wo man sich so leicht verlaufen kann!


Ich weiß jetzt nicht mehr wer über die Fortecortin-Dosis geschrieben hat, aber es kam mir schon sehr hoch vor. Hat denn sonst niemand Erfahrungen mit Glycerol-(Glycerin)Lösung gemacht? Bei meinem Mann wirkt das super, er ist schon lange auf 2mg Fortecortin runter. Und damit kann man auch wieder ausreichend trinken, bzw. muss man das sogar. Er nimmt es mit Apelbeeren-Saft, der ist ohne Zucker und hat ganz wenig Kohlenhydrate. Nur so als Tipp!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 12. Dezember 2006, 15:35:29
Liebe Hilde,
ich wollte dich nicht verunsichren indem was ihr gerade macht.
Wenn sich der Tumor verändert hat und nicht mehr auf Temodal anspricht, dann wäre es ja Blödsinn das weiterhin zu nehmen. Wir sind ja alle keine Ärzte und die ganze Kostendiskussionen lassen einem auch auf solche Gedanken kommen.
Der Arzt wird schon wissen was er macht und wenn er gute Erfahrung mit CCNU gemacht hat, dann sollte man ihm vertrauen.
Die Hauptsache ist, das es Heri bei der ganzen Behandlung gut geht! Das ist das Wichtigste ;D.

Ich wünsche euch alles erdenkliche Gute!

Ihr schafft das schon!

Liebe Grüße

Tatjana

 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 12. Dezember 2006, 15:40:52
 Hallo I hope,

Zitat
Hat denn sonst niemand Erfahrungen mit Glycerol-(Glycerin)Lösung gemacht?
Ich habe noch nie davon gehört. Was soll es bewirken? Wie wird es verabreicht?

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 12. Dezember 2006, 16:45:38
Liebe Tatjana!
Du hast mich eh nicht verunsichert.
Mir wäre es auch am liebsten gewesen, wenn wir mit täglich Temodal weitergetan hätten. Da wusste ich, dass Heri das gut verträgt und das hätte mir vom Bauchgefühl her gut gefallen, natürlich auch wegen der Hyperthermie.

Letztendlich ist ja der Arzt der Arzt und nicht ich, also muss ich ihm glauben, was er gesagt hat.
Wir sind jetzt zufrieden mit dem CCNU. Heri hat die Kapseln gestern vorm Schlafen eingenommen und überhaupt keinerlei Probleme damit gehabt.

Es ist gut so wie es ist
Ganz liebe Grüße von Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 12. Dezember 2006, 18:14:41
Liebe Hilde,
zum Glück bin ich von solch schwerwiegenden Entscheidungen weitgehend verschont geblieben. Bis jetzt läuft bei meiner Mutter wirklich alles sehr gut. Ich hoffe das bleibt auch noch lange so! Sollte bei meiner Mutter Temodal mal nicht mehr helfen oder das Blutbild wird schlechter, oder, oder, dann stehe ich genauso da... was tun!? Das Problem bei meiner Mutter ist, sie ist fast schon am Ende der "Fahnenstange". Ich zerbreche mir schon dauernd den Kopf was man eventuell dann noch machen kann. Bekloppt, was!?

Ich könnte mir nie verzeihen für meine Mutter nicht alles versucht zu haben. Ich habe auch Angst vor dem Tag wo nix mehr geht. Kaum auszudenken!

Momentan mache ich mir wieder zuviel Gedanken was alles sein könnte, das zieht mich dann immer so runter. Und dann noch Weihnachten...
Ich muß damit aufhören, denn es kommt sowieso immer anders als man denkt. War bis jetzt immer so!


Alles Liebe

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 12. Dezember 2006, 20:34:53
hallo Dani...

ich bin zwar nicht mathias, aber vielleicht hilft dir die Antwort auch.
Weihrauch habe ich bei uns einfach im Internet bestellt,in einer Online-apotheke in koblenz,du mußt schauen, wie hoch der bosweliasäuren-Anteil ist, je höher desto besser.

Ich habe dann 3mal täglich je 4 Tabletten meinem Mann gegeben,vorher beim Neurochirurgen nachgefragt, der das so befürwortet hat, unser behandelnder Neurologe wollte davon nichts wissen.

Liebe Grüße Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 12. Dezember 2006, 23:00:48
Liebe Tatjana!

Deine Gedanken sind gatr nicht "bekloppt"!
Ich höre ja auch dauernd von unserem Arzt, dass das Glioblastom wiederkommen wird. Wir brauchen immer noch ein As im Ärmel. Das Schlimme ist nur, dass ich eigentlich auch keines mehr habe.
Wenn die Hyperthermie nichts bringt, weiss ich auch nicht wirklich weiter. Es kann sein, dass dann das mit dem radioaktiven Mittel auch nicht mehr geht (nach 3 Operationen) - es wird immer schwieriger. Wie oft kann man operieren? Was geht dann noch?
Es ist zum Verzweifeln. Der Doktor meinte gestern, nachdem mein Mann sagte, dass er halt auch noch ein paar Monate da sein möchte, "mit ein paar Monaten hab ich kein Problem, aber dann?" toll oder? sind doch gute Aussichten :'(
Ich weiss, dass uns solche Gedanken runterziehen, aber es ist wahrscheinlich Realität, auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen.
Keine Angst, ich gebe die Hoffnung nicht auf! aber ich bin sehr zerrissen...
Viel Glück und bis bald Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 13. Dezember 2006, 00:26:19
Hallo i hope,

mit dem Fortecortin, das war ich.
Wie ich schon schrieb, 12 mg täglich!
Habe noch nie etwas über Glycerol gelesen.
Du schreibst, ihr seid auf 2 mg Fortecortin runter?!
Meiner Schwester ist seit ca. 3 Wochen eine halbe Stunde nach der Medikamenteneinnahme schwindlig, sie nimmt noch dazu Phenytoin und Trileptal. Der Onkologe hat jetzt noch ein Mittel dagegen verschrieben, was allerdings bis heute keine Wirkung zeigt?
Wir sind alles Laien, wir vertrauen den Medizinern........., wenn wir es besser wüßten, würden wir das alles anders machen,


Alles Gute,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: flumpy am 13. Dezember 2006, 00:27:37
Ein kleines Halloechen noch mal an alle!!!

ich versuche hier einen Beitrag zu schreiben, aber es funxt einfach nicht. Also noch mal von vorne. Mein Mann hatte Anfang Februar seine glio- Op. Alles lief bestens bis Ende September, da hatte er Ausfaelle und wir sind zum MRT und es wurde eine Oedem festgestellt. Also Fortecortin hochgesetzt und ihm ging es wieder besser, freu. AM 22.11. hatte er dann einen heftigen Anfall....  und das MRT zeigte , daß das Scheissding wieder 3 cm ist. Er ist nun gestern operiert worden..... Ihm geht es soweit gut, war heute auch schon draußen, was ihm aber nicht wirklich gut getan hat. Er hat Bestrahlung durch und Temodal nun auch.  Hilde, ich glaube , wir sind in der gleichen Situation, gelle????  Ich weiß nun auch nicht mehr, wie es weiter geht. Wir warten nun auf  die Ergebnisse. Ich drueck Euch alle soo lieb......

Euer Flumpy
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 13. Dezember 2006, 00:32:38
Hallo fluphy,

alles Gute für deinen Mann und für dich.
Wir sind alle in einer Sch...situaton, der eine mehr, der andere weniger!

alles Gute, viel Kraft,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 13. Dezember 2006, 00:43:11
Hallo flumphy,

dein Beitrag hat funktioniert, auch ich hatte erst Schwierigkeiten!
War lange stiller Leser, habe irgendann entschieden auch meine Erfahrungen und Gedanken hier auszutauschen.
Ich kann nur sagen, es tut so gut, nochmals vielen Dank an die Initiatoren!
Wieviel Fortecortin bekommt dein Mann, wieviel bekam er vorher?

Viel Kraft,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: flumpy am 13. Dezember 2006, 00:52:01
Danke, also funxt doch alles, freu.... mein Mann war im September schon auf 1 mg runter und  danach hatte er 12 bekommen. Vor der Op bekam er dann 6, also dreimal 2 mg.  Mal abwarten, was ich morgen so erfahre, gelle??? Ich wuensche Dir ein gutes Naechtle.

Flumpy
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 13. Dezember 2006, 01:03:29
Hallo flumphy,

alles Gute für morgen, hier sitzen ganz viele und drücken die Daumen und zünden die Kerzen an,

gute Nacht, alles Gute,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 13. Dezember 2006, 10:20:15
Hallo supidupi, hallo kabas!

Also das Glycerol hat uns der Direktor der Neurologischen Klinik Erlangen empfohlen. Er war der erste, der auf die vielen Fragen nach Alternativen zu Fortecortin diese auch so beantwortet hat. Er meinte, Weihrauch können wir auch versuchen, aber als erstes würde er Glycerol-Lösung 70 % mit 4x20ml am Tag versuchen. Nachdem wir das dann mit unserer Naturheilverfahren-Ärztin besprochen hatten und das auch in der Strahlenklinik erzählt haben, wurde uns von deren Seite geraten, das Weihrauch mit 3x800mg am Tag und das Glycerol mit 3x20ml am Tag einzunehmen. Glycerol ist eigentlich Glycerin, wird mit Wasser gemischt (von der Apotheke) ist eine dünnflüssige ölige Mischung und wird am besten in einen säuerlichen oder herben Saft (Orangensaft, Apfelbeeren-Saft) eingerührt. Mein Mann hat sich am leichtesten daran gewöhnt weil er es mit Röhrchen trinkt. Wir bekommen das als Rezept verordnet, 1 Liter kostet höchstens 25,- €. Das Glycerol dient bei einem Hirntumor einfach nur als antiödemisierender Wirkstoff, entzieht nur Wasser. Aufpassen sollte man halt, wenn man Probleme mit Magen/Darm hat, bzw. bei Durchfall wäre das sehr ungünstig. Da mein Mann aber eher Verstopfung hat, ist das auch hier sehr hilfreich. Früher wurde Glycerol als Abführmittel gegeben, aber bestimmt in einer anderen Dosierung. Mein Mann hat dadurch keinerlei Probleme. Unsere Ärztin hat letzte Woche die Medikation etwas verändert, auf 1-0-1 Weihrauch (400 mg) und 0-1-0 Glycerol 20 ml. Ich glaube aber, das ist zu wenig, ich stelle wieder leichte Hirndruckzeichen fest. Ich kann nur sagen, dass er seit Ende Oktober das alles einnimmt und auch Mistel-Spritzen und diverse Globulu und Bachblüten und dass es ihm jetzt wirklich 7 Wochen kontinuirlich gut ging. Auch mit Chemo. Erst diesen Montag war ihm nach seiner letzten Temodal-Einnahme (7 Tage on/off) vom Sonntagabend kotzübel und auch am Dienstag war es noch nicht wieder perfekt, aber heute gehts ihm wieder gut.  Die Blutwerte (die wir übrigens wöchentlich in der Strahlenklinik nehmen lassen) waren wieder sehr gut.
Im brainstorm von der Dt. Hirntumorhilfe wird übrigens auch über Glycerol berichtet.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 13. Dezember 2006, 10:42:44
Liebe Flumpy!

Es tut mir leid, dass auch ihr nicht mehr Zeit "in Ruhe" verbringen durftet.

Drück euch die Daumen, dass es jetzt besser wird. Sag uns bitte, wie es jetzt bei euch weitergeht. Temodal hat ja auch bei euch offensichtlich versagt :'(
Alles Liebe, drück Dich bis bald Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 13. Dezember 2006, 13:45:17
Hallo flumpy!

Tut mir leid, dass auch ihr nicht lange Zeit ohne Rezidiv verbringen konntet. Aber ihr habt jetzt noch eine Chance bekommen durch die Operation. Bei meiner Mutter können sie leider nicht mehr operieren.

Ich wünsche dir und deinem Mann alles Gute!



Hallo Phoenix,

danke für deine Antwort.

Leider haben die Onkologen uns gestern angerufen und den Termin von heute für die Chemo auf nächste Woche verschoben. Mein Vater soll einen Tag vorher alleine hin, damit sie ihm alleine die Antwort der MRT sagen kann, da meine Mutter ja nicht weiß, dass wieder ein Tumor da ist. Jetzt haben wir natürlich Angst, was da rauskommt.
Nächste Woche werden wir dann auch noch wegen dem Weihrauch fragen, aber ich weiß nicht, ob das bei uns gebraucht wird.

Liebe Grüße.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 13. Dezember 2006, 14:10:27
Hallo an alle,

entschuldigt, dass ich gleich zwei Beiträge hintereinander schreibe, aber mir ist noch etwas eingefallen, das ich euch fragen könnte.

Meine Mutter schläft im Moment sehr sehr viel, so mindestens 18 Stunden am Tag. Ihre Krankheit ist ja schon ein wenig fortgeschritten. Wie ist es bei Euch? Vom was kommt das?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christel K. am 13. Dezember 2006, 17:35:27
Liebe Hilde! Hallo an die anderen!

Es freut mich zu hören dass dein Mann die OP so gut überstanden hat!

Mir fällt es schwer die richtigen Worte zu finden, denn man wiederholt sich ständig, Sorry.

Ich weiss wie schwer es ist die Zeit, die man miteinander hat bewusst erleben zu können. Die Sorgen und Ängste des Alltages sind einfach übermächtig.

Nur mein Blickwinkel ist leider ein anderer.
Ich muss dieses Jahr zum ersten Mal Weihnachten OHNE meine Mama feiern.... Heute genau vor 2 Jahren habe ich zum ersten Mal das Wort 'Glioblastom' gehört, denn heute vor 2 Jahren haben wir die Diagnose bekommen.... Erinnerungen kommen hoch.... Zudem der plötzliche Tod meiner Freundin/Kollegin vor 2 Wochen...  

Ich wünsche euch allen alles nur erdenklich Gute und viele, viele Wunder.......

Alles Liebe, K.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 13. Dezember 2006, 17:53:23
Liebe Christel K.,
du bist aber auch gebeutelt. Das alles ist ja kaum auszuhalten.
Ich hoffe du kommst gut über die Weihnachtstage :-\

Laß dich drücken!

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sorry121 am 13. Dezember 2006, 22:30:10
Hallo Ihr Lieben !

Wie Ihr vielleicht unter Krankengeschichten  ... gelesen habt
ist mein 15 jähriger Sohn ebenfalls an einem Glio erkrankt!!!

Diese erste OP war genau heute vor einem Jahr....
ein schrecklicher Tag heute und er ist sogar lächelnd in den
OP geschoben worden.
Dieses letzte sorglose!! Kindliches Lächeln von ihm kann ich einfach
nicht vergessen.....

Aber es tut immer wieder gut in diesem Forum zu lesen.
Es hilft !
Euch eine schöne Zeit.....
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 13. Dezember 2006, 22:50:38
Hallo sorry 121,

auch ich habe deine Einträge gelesen, es ist unbegreiflich, es ist zum Heulen, zum Schreien........!

Dir und deinen Kindern alles Liebe, für die Zeit jetzt viel, viel Kraft.....!

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: flumpy am 13. Dezember 2006, 23:57:08
Halloechen Kaba und Hilde  :D

ich habe heute leider nichts Neues erfahren. Ich habe leider keinen Arzt erreicht. Mein Mann war ziemlich teilnahmslos, hat zwar ab und an mal gelaechelt und ein paar Worte geredet, aber er war einfach nur muede.Das einzige, was ich aus ihm rausbekommen habe, ist , daß er viele Tabletten nehmen muß. Wenn ich ihn frage, wie es nun weiter geht oder so,  sagt er nur, keine Ahnung....... weiß ich nicht. Ich werde langsam verrueckt und werde Morgen erstmal  telefonisch versuchen , was zu erreichen.  Das ist sooooo ein mieses Gefuehl, wenn man nicht informiert wird und alleine gelassen wird.  Aber egal, ich gebe nicht auf, jawoll..... Nochmals lieben Dank fuer Eure lieben Worte.  ;) Ich wuensche Euch alles Liebe und ein gutes Naechtle

Flumpy  :)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 14. Dezember 2006, 07:47:59
Hallo zusammen,

es zeigt sich leider immer wieder, dass Patienten und deren Angehörige nicht direkt und umfangreich informiert werden. Das trägt mMn. nicht gerade zum "ordentlichen" Umgang und der Auseinandersetzung mit der Krankheit bei.
Tretet mit Nachdruck auf. Verlangt ein ausführliches Gespräch und macht euch einen Fragenkatalog. Bleibt beim Arzt sitzen bis er euch die Fragen beantwortet hat und fragt ihn, wo er ihn erreichen könnt, wenn er ihn braucht.

Man muss uns alle Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen. Egal wozu man sich nachher entscheidet.

@Christel: Es sind einige hier, denen Weihnachten und andere Feste ohnen einen geliebten Menschen bevorstehen. Tage, an denen es einem ganz besonders nahe geht.
Soll es euch ein Trost sein, dass man lernt damit zu leben. Auch wenn immer ein Schmerz bleiben wird.

Ich wünsche euch allen unentlich viel Kraft!!!!

LG,
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 15. Dezember 2006, 11:26:51
Hallo,

ich bin aus Italien und habe vorgestern in den Nachrichten gehört, dass sie eine neue Methode gefunden haben, um Glioblastome entweder in ihrem Wachstum zu stoppen oder sogar ihre Größe zu vermindern.
Nun habe ich einige Artikel im Internet gesucht. Vielleicht habt ihr schon Mal davon gehört. Dies ist die Studie, wo sie Glioblastome bei Mäusen erfolgreich bekämpft haben.
Ich setze die Artikel hier rein, sind aber leider auf italienisch

http://notizie.alice.it/notizie/search/index.html?filter=foglia&nsid=12137044&mod=foglia

http://www.sanihelp.it/news/scheda.php?ID=5158


http://www.panorama.it/scienze/medicina/articolo/ix1-A020001039197


Habt ihr auch schon davon gehört?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 15. Dezember 2006, 14:57:08
Ich habe hier einen Artikel auf Deutsch gefunden.
http://www.gesundheitpro.de/Krebs-Protein-stoppt-Gehirntumor-Krebs-A061208BADEP038600.html
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Ulrich am 15. Dezember 2006, 16:06:00
Einer von den italienischen Artikeln ist von 2002, also nicht mehr ganz taufrisch. Ausserdem funktioniert das bisher nur bei Mäusen. Die italienische Beiträge wären also besser bei den "Studien" aufgehoben. Ob da etwas Vernünftiges für den enschen rauskommt, wird sich zeigen.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 16. Dezember 2006, 18:21:52
Hallo,

habe wieder einmal eine Frage an alle - hoffe ich nerve nicht langsam, aber es kommen immer wieder neue Zweifel auf.
Meine Mutter hat einen inoperaplen Tumor temporal-okzypital und leidet seit etwa drei Wochen an einer Gesichtsfeldeinschränkung, starken Schwindel und Sprachstörungen.
Jetzt habe ich Angst, dass meine Mutter total blind wird?
Habt ihr was davon gehört?
Kommt der Schwindel vom Hirndruck oder kann das auch andere Ursachen haben?

Danke an alle
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Jo am 16. Dezember 2006, 20:30:25
Hallo Dani,

ich hatte "nur" ein kleines Meningeom okzipital.
Erste Symptom war Schwindel. Ist auch jetzt nach der Op geblieben. Hirndruck hat mein Tumor sicher noch nicht verursacht.
Der Schwindel wird vorallem durch optische Reize verstärkt. Künstliches Licht, viele bunte Farben, z.B. in Geschäften, wenn ich hin- und herschaue, schneller Bilderwechsel, schnelle Schnitte im Kino oder Fernsehen, Text am Pc nach unten wegscrollen.......


Lieben Gruß, Jo
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 17. Dezember 2006, 20:49:23
Hallo!

Mein Mann war nach der ersten und zweiten OP relativ schnell wieder "der Alte". Diesesmal scheint es nicht mehr so zu sein. Momentan gehen nicht einmal ganz einfache Rechnungen und das Schreiben geht auch schwer. Gibt sich das noch oder sind wir jetzt am Anfang vom Ende :'( Wächst dieses Monster vielleicht schon wieder? Ich habe eine Sch...Angst.
Ich habe gar kein gutes Gefühl. Er hat ja bis 15.11. noch voll gearbeitet, das wäre jetzt unmöglich.
Wie geht das jetzt weiter? wird das immer schlechter?
LG an alle Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 17. Dezember 2006, 21:00:54
hallo Hilde...

Ich bin kein Mediziner... aber als ganz normaler Mensch würde ich mal sagen, das dein Mann ganz schön was hinter sich hat und das geht bestimmt nicht ohne " Kratzer " ab..... Ich denke, das werden Nachwirkungen von der OP sein......hast du Informationen vom Arzt bekommen bezgl. der OP, wieviel usw????

Ganz liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 17. Dezember 2006, 21:42:40
Liebe Esther!

Der Operateur sagte, dass er den Tumor gut herausbekommen hat, anscheinend alles Sichtbare, aber die blöden Mikrozellen :'(machen mich ganz krank und ich weiss aus Erfahrung, wie schnell es gehen kann, dass das Biest wieder wächst.
Liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 17. Dezember 2006, 22:00:06
Liebe Hilde.........

Aber das hört sich doch ganz gut an was der arzt da gesagt hat....hat er nicht gesagt, das dein Mann mit Ausfallerscheinungen zu rechnen hat? Bei meinem Mann dachten sie damals er könne nach OP nicht sprechen ....

Es ist immerhin das dritte Mal in kurzer Zeit, 2mal hat er es so super weggesteckt, vielleicht braucht er jetzt etwas ... ich mein die haben ihm ja auch was weggeschnippelt wo Verbindungen sich erst wieder aufbauen müssen, oder???

Liebe Hilde die angst kann ich dir leider nicht nehmen, aber laß sie nicht stärker als deine Hoffnung werden........

Ich drück dich ganz fest
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 17. Dezember 2006, 22:11:07
Liebe Hilde,

sehr positiv ist auf jeden Fall, dass der Operateur alles sichtbare entfernen konnte.
Leider sind diese "Totaloperationen" bei einem Glioblastom sehr trügerisch...eben weil bei diesen Operationen  einzelne Zellen sich "davon machen" und  irgendwo andocken können. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist jede einzelne Zelle so aggressiv wie der ursprüngliche Tumor.
Aber, die Ausfälle bei Deinem Mann können sehr wohl von der neuerlichen OP herrühren. Jede Hirnop ist eine enorme Belastung...und Dein Mann wurde erst vor kurzer Zeit zum 3ten Mal operiert.

Liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 17. Dezember 2006, 22:18:09
Habe mir gerade  den Beipackzettel von CCNU auf Nebenwirkungen nochmals durchgelesen.

"Selten können auch leichte neurologische Störungen, z.B. Teilnahmslosigkeit (Apathie) Desorientierung, gestörte Koordination von Bewegungsabläufen ( Ataxie) und Stottern....vorkommen
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: flumpy am 18. Dezember 2006, 00:56:51
Liebe Hilde!!!!

Mein Mann ist heute wieder nach Hause gekommen und ist auch noch nicht soo ganz der alte. Er ist noch muede und langsam, aber er hat seinen Humor wieder und das ist soo wichtig. Aber ich merke es von Tag zu Tag, daß das Sprechen besser wird. Er hat mit dem Schreiben und so ueberhaupt keine Probleme. Ich habe nun auch mit dem Doc geredet und er ist sehr zufrieden mit dem Verlauf der OP, sie konnten alles sehr gut entfernen... hoffentlich...Unser Neurologe sagte uns damals nach der ersten OP, daß die Nachwirkungen nach einer Hirn-Op noch Monatelang dauern koennen, weil es immer noch Schwellungen im Hirn gibt.  Behalte bitte Deinen Mut und die Zuversicht, gelle???? Ihr habt es soo weit geschafft und es wird weiter gehen.

ich drueck Euch gaanz lieb

Flumpy
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. Dezember 2006, 07:01:22
Hallo an alle!

Danke wiedermal, dass ihr mir wieder Hoffnung macht!
Es gibt halt gute und schlechte Tage, sowohl bei meinem Mann als auch bei mir.
Ihr habt sicher recht, dass das von der OP ist. Das muss man erstmal so "wegstecken", wie das mein Mann getan hat.

Noch eine andere Frage: Mein Mann hat seit ein paar Tagen auf der Innenseite des linken Oberschenkels einen riesigen blauen Fleck oder Bluterguss oder sowas. Kann das vom CCNU kommen? Er hat sich sicher nirgends gestossen.

Liebe Grüße an alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 18. Dezember 2006, 17:52:08
Liebe Hilde,

leider kann ich Dir über die Herkunft des blauen Fleckes auch nichts sagen.

Auch wir kennen diese guten und schlechten Tagen.

Eine Grundtraurigkeit ist immer da. Wenn auch alle Fakten und Statistiken sich eingebrannt haben...wirklich akzeptieren kann und will ich es nicht.

Liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 18. Dezember 2006, 17:58:40
Liebe Hilde,
nicht gleich den Kopf in den Sand stecken. Wie die anderen schon geschrieben habe, ist eine Kopf-OP keine Blinddarm-OP!
Ausserdem sollte man die Narkose nicht ausser Acht lassen, die belastet das Hirn auch erheblich.
Alles braucht seine Zeit. Nicht so ungeduldig sein ;).
Vielleicht könnt ihr mit einem Ergotherapeuten irgendwann mal ein Hirnleistungstraining anfangen. Wurde meiner Mutter von einer Betroffenen empfohlen der es geholfen hat. Vielleicht hilft es deinem Hasenzahn auch.

Kopf hoch, nicht die Nerven verlieren, das wird schon wieder!

Gaaaaanz liebe Grüße

Tatjana

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. Dezember 2006, 18:18:21
Liebe Flumpy!

Es ist schön, dass es Deinem Mann gut geht.
Wie geht es jetzt weiter? Was bekommt er jetzt für Medikamente?

Ganz liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 18. Dezember 2006, 19:11:26
Hallo Hilde....

Bluterguß? Hm.. würde ich mal so ganz spontan auf Transport von / zur OP , unachtsames Handling, irgendetwas zum fixieren ...oder so tippen...


Liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. Dezember 2006, 19:18:16
Hallo Esther!

Meinst Du wirklich? hat er aber erst vor 2 Tagen bekommen. Ich weiss mittlerweile von einem Gliopatienten, der viele Blutergüsse bekommen hat, angeblich hängt das mit den Thrombozyten zusammen, weiß aber nicht ob das stimmt
Ganz liebe Grüße Hilde
PS der ist auf der Innenseite des Oberschenkels, ist auch nicht leicht, sich dort anzuschlagen ???
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 18. Dezember 2006, 19:39:24
Hi, Hilde....

soweit ich nachgelesen habe , kann das anscheinend auch eine Frage der Gerinnung sein.....Ich nehme an, er bekommt auch regelmäßig Spritzen gegen Embolie? die verdünnen ja das Blut......Laienhaft erkläre ich es mir dann damit, das da  leichter Blutgefäße platzen können..........

.ist denn sein Blut untersucht worden? Wie sind da die Werte?

Liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. Dezember 2006, 19:49:47
Liebe Esther!

Nein, mein Mann bekommt keine Spritzen gegen Embolie.
Die nächste Untersuchung bei unserem behandelnden Arzt ist in 5!!!!Wochen, keine Rede von Blutuntersuchung zwischendurch. Ich bin eigentlich ganz schön angefressen. Bei unserem Arzt ist mein Mann ja sowieso schon mehr tot als lebendig.
Gott sei Dank hat der Arzt in Wien, bei dem mein Mann heute nachmittag wegen der Hyperthermie war, ihm Blut abgenommen. Er hatte heute seine erste Bestrahlung, bin schon gespannt, wie es war...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 18. Dezember 2006, 20:59:22
Hallo Hilde,
laßt doch von eurem Hausarzt regelmäßig ein Blutbild machen. Meine Mutter bekommt einmal die Woche von ihrem Hausarzt ein Blutbild gemacht.

Wie hat Heri die Hyperthermie vertragen?

Liebe Grüße

Tatjana

 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: flumpy am 19. Dezember 2006, 01:06:54
liebe HIlde  :D

Mein Mann nimmt zur Zeit Timox und drei mal taeglich 4 mg Fortecortin und ein Mittel fuer den Magen. Er muß jeden Tag in die Klinik zur Kontrolle und am Donnerstag haben wir einen Termin beim Onkologen, dann werden wir hoffentlich wissen, wie es weiter geht. Er macht kleine Fortschritte und die tun soo gut, freu. Sprechen ist  immer besser und er hat gestern und heute Tagsueber nicht weiter geschlafen. Am liebsten wuerde er schon wieder mit den Hundis spazieren gehen, aber das ist mit der Rasselbande noch ein wenig heftig. Blaue Felcken hatte er auch schon oeffters ohne Grund und uns wurde gesagt, daß es vom Fortecortin kommen koennte. Nimmt Dein Mann das auch??????

Wir haben heute einen winzigen Weihnachtsbaum gekauft und freuen uns erstmal auf die Feiertage. Ich bin soo froh, daß mein Mann hier zu Hause sein wird und daß wir die Familie hier bei uns haben werden.

Kopf hoch.................... ich drueck Dich ganz lieb

flumpy
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 19. Dezember 2006, 07:09:22
Liebe Tatjana!

Der Arzt in Wien hat gestern sofort ein Blutbild gemacht, bin gespannt, was da raus kommt. Heri hat natürlich von seinem blauen Ungetüm nichts gesagt. Egal, er ist ja morgen schon wieder dort.

Von der Hyperthermie hat er gar nix bemerkt, es war auch beim ersten Mal nur 20 Minuten, aber wie gesagt: nicht müde, gar nichts. Er hat aber gestern beschlossen in Zukunft mit dem Zug zu fahren, da es mit dem Auto in Wien eine Katastrophe ist.

Der Wiener Doc hat ihm noch zusätzlich Vit E und Selen verordnet. Heri hat das Cortison ausgeschlichen, bin gespannt, ob das gut geht.......
Drück Dich Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 19. Dezember 2006, 15:23:46
Liebe Hilde,
das hört sich doch alles sehr gut an.
Mit dem Cortison mußt du sehen, hoffentlich klappt es!

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 19. Dezember 2006, 16:38:54
Liebe hilde,

mach dir keine Sorgen, wenn dein Mann "nicht ganz der Alte" ist. Das dauert vielleicht ein wenig, er hat ja auch viel mitmachen müssen in letzter Zeit.

Das mit den blauen Flecken ist vielleicht wirklich vom Fortecortin wie flumpy gesagt hat.
Freut mich, dass dein Mann versucht das Kortison auszuschleichen, da es ja auch immer Nebenwirkungen hat. Hoffe, das es einwandfrei klappt.

Wie du vielleicht im Thread Glioblastom in Endstadium gelesen hast, sieht es bei meiner Mutter nicht gut aus.

Halt uns auf dem Laufenden! wünsche euch alles Beste.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 21. Dezember 2006, 21:46:54
Hallo Ihr Lieben,
ich möchte euch allen frohe Weihnachten und eine guten Rutsch ins neue Jahr wünschen.

Morgen mache ich mich wieder auf den Weg zu meiner Mama und mein einziger Weihnachtswunsch ist, dass es ihr weiterhin so gut geht wie in der letzten Zeit!

Ganz im Stillen wünsche ich mir natürlich was anderes, aber das wird wahrscheinlich nicht in Erfüllung gehen - *Heilung*. Leider :'(.

Ich gebe euch noch einen Gedanken mit auf den Weg, den ich sehr treffend finde.

Hoffnung
ist nicht die Überzeugung,
dass etwas gut aussgeht,
sondern die Gewissheit,
dass etwas Sinn hat,
egal wie es ausgeht.

Václav Havel


Seid alle lieb gegrüßt und haltet weiterhin durch!

Bis bald!

Tatjana

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 23. Dezember 2006, 00:46:26
Hallo an Alle,

kann dem von I hope und supidipi nichts hinzu fügen, fahre heute nach Dienstschluss zu meiner Schwester über Weihnachten, bleibe bis zum 29.12., haben beim Onkologen und bei Prof. Dr. Vogel am 28.12. noch Termine.

Meine Schwester hat seit gestern noch Gürtelrose, bekommt ein Medikament 7 Tage und Zinksalbe, es ist zum Verzweifeln!!!
Ihre Grippe ist jetzt fast weg, jetzt dieses neue Problem!
Sie hört auf dem linken Ohr so gut wie gar nichts, der HNO-Arzt meinte am Dienstag, das wären Strahlungsschäden?

Was soll ich euch Allen wünschen, natürlich ein paar schöne Weihnachtstage, ich habe Angst davor....

Lasst es euch gut gehen,

Ganz liebe Grüsse an ALLE,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 23. Dezember 2006, 09:31:15
Hallo an Alle,

kleiner Zwischenbericht : Günter geht es den Umständen entsprechend gut. Seine 3 Mal in der Woche stattfindende Ergotherapie trägt langsam Früchte. Vorgestern ist er mit der Ergotherapeutin und mir...2 Mal 12 Treppenstufen im Flur rauf und runter gegangen. Durch das stetige Training entwickelt sich auch seine Beinmuskelatur wieder. Bei seiner Entlassung aus dem Krankenhaus vor 7 Wochen, waren seine ehemals sehr kräftigen Läuferbeine nur noch "Stöckchen".
Am Mittwoch haben wir das  wiedereröffnete Bodemuseum besucht. Dank des in Berlin existierenden Sonderfahrdienstes (Telemobil) war das möglich. Die Fahrer trugen Günter in seinem Rollstuhl die 3 Etagen in runter, fuhren uns ins Museum und holten uns zur ausgemachten Zeit wieder ab.

Ein kleines Stück Normalität...:-)

Diese Einrichtung ist wirklich toll...denn, da wir in der 3 Etage in einem Altbau ohne Fahrstuhl leben, waren wir bisher "Gefangene" unserer Wohnung.

Das letzte Blutbild war sehr gut, so dass Günter am 24. Dezember mit dem 2ten Zyklus CCNU beginnt.

Ich wünsche Euch Allen wunderschöne Weihnachtsfeiertage.

Viele liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 29. Dezember 2006, 21:29:46
Liebe Hilde,

bin auch wieder von meinem "Ausflug" zurück.
Wir haben Weihnachten "überstanden", mit Tränen einerseits, andererseits mit Freude unsere Schwester zu sehen, und mit Angst, wie es weiter geht...
Die Gürtelrose ist am Abheilen, sie hatte jetzt wieder Schmerzen im rechten Arm und rechten Bein, war auch angeschwollen, so dass ihr das Laufen schwerer fiel. Da hat sie auch wieder mehr gelegen.
Wir hatten gestern in Berlin beim Onkologen und beim Prof. Dr. Vogel wieder Termine. Der Prof. war trotz des Ganzen sehr überrascht, Mitte August war der Zustand so fatal (da war der letzte Termin bei ihm) , dass auch er nicht glaubte, dass sie sich so erholen kann! Wie bekannt, war ja der Zustand so schlecht, Windeln, keine Nahrungsaufnahme, nicht ansprechbar u.s.w.
Das Phenytoin wird reduziert, das Dexamethason wird langsam von 12mg auf 8 reduziert, hoffentlich geht das alles gut!
Mistel geben wir weiter in der minimalen Dosis, es spricht nichts dagegen!
Die Schmerzen im Arm, angefangen von der Schulter oben, kann von dem Port kommen, den hat sie ja seit Mitte August, wird jetzt mit dem Hausarzt geklärt.
Blutwerte( Leberwerte etwas erhöht, wir wissen ja woher) waren gut vor Weihnachten, ebenso der Medikamentenspiegel.
Am 5.1.07 erfolgt ein EEG beim Neurologen, am 23.1.07 das nächste MRT.

Toll, dass Heri alles gut verträgt! Super, dass Ihr das Dexamethason absetzen konntet, würde ich mir auch wünschen, die NEBENWIRKUNGEN!,
aber wir fangen jetzt mit kleinen weiteren Schritten an!
Gestern war sie super gut drauf, heute auch wieder. Ich bin etwas entspannter heim gefahren, die Schwellungen in Bein und Arm sind weg,
die Schwindelgefühle lassen auch nach (das hatte sie jetzt in den letzten Wochen immer nach der Medikamenteneinnahme mittags).
Nächste Woche kommen wieder die Therapeuten, die Sprache ist schlimm...,

lass dich umarmen, ganz liebe Grüsse an Alle,

Kabas


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 30. Dezember 2006, 11:40:50
Hallo an alle,

ich wünsche euch auch ein schönes 2007 und ganz viel Hoffnung und Kraft für alles was auf uns zukommen wird.

Hallo hilde,

wie geht es deinem Mann? Hat er geschafft das Kortison auszuschleichen?
Ich hoffe ihr hattet ein schönes, ruhiges Weihnachtsfest.

Hallo kabas,

freut mich, dass es deiner Schwester ein wenig besser geht. Darf ich dich noch fragen, wie alt deine Schwester ist? Wünsche euch alles Beste für 2007 und ganz viel Glück bei der MRT am 23.01.

Viele Grüße an alle
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 30. Dezember 2006, 13:02:41
Hallo!

Es ist zum Verrücktwerden. 24 Tage nach der 3. OP und es sieht nicht gut aus: seit 1 Stunde etwa lahmt die rechte Hand und meinem Mann ist wieder schlecht.
Hab ihm jetzt 8 mg Fortecortin gegeben.

Ich hab ein Sch..Angst, dass es so wie bei dem Mann von flumpy ist :'(
Was kann ich tun?
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 30. Dezember 2006, 14:00:22
Liebe Hilde,

so ein Mist...und das natürlich wieder vor Feiertagen. Ich hoffe sehr, dass das Cortison anschlägt und die Lähmung und die Überkeit wirklich "nur" vom gewachsenen Ödem herrührt.

Liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 30. Dezember 2006, 14:32:16
Hallo Elisabeth!

Er kann auch kaum sprechen :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 30. Dezember 2006, 14:40:50
Hallo Hilde.........

kannst du denn nicht euren Arzt fragen? hast du keine "hilfenummer"?

Liebe Grüße Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 30. Dezember 2006, 14:46:26
Liebe Esther !

Meine "Hilfenummer" ist meine Schwägerin, eine Anästhesistin, hab sie angerufen, sie meinte, wenn das Cortison nicht hilft, wird es der Tumor sein. Ich kann es noch nicht recht sagen, ein bißchen besser kommt es mir vor, aber wirklich nur ein bißchen :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 30. Dezember 2006, 14:47:15
Hallo Hilde,

bei so massiven, plötzlichen Einschränkungen...würde ich sofort in die Notaufnahme fahren und ein CT machen lassen.

Liebe, verbundene Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 30. Dezember 2006, 14:48:52
Er will halt partout nicht, ich muss ihm noch ein bißchen Zeit lassen.....wenns nicht besser wird, müssen wir eh fahren
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 30. Dezember 2006, 14:50:45
Hilde, habe ich Dich richtig verstanden ? Ihr habt das Cortison komplett runtergefahren ? Wenn die Ausfallerscheinungen vom Ödem herrühren...dann braucht es eine gewisse Zeit ( evtl. Tage), bis das Cortison greift...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 30. Dezember 2006, 14:58:02
ja, das ist schon einige Tage her, dass er gar kein Cortison mehr nimmt. Sein Arzt meinte, langsam ausschleichen, er hat das aber innerhalb von 3 Tagen gemacht.... das ist sicher schon 10 Tage her, er hat nur 3x4 Kaplsen Weihrauch genommen.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 30. Dezember 2006, 15:03:25
Liebe Elisabeth!

Wieviel Cortison nimmt Dein Mann?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 30. Dezember 2006, 15:12:41
Hilde, ich bin natürlich keine Fachfrau...aber Cortison muß ganz langsam ausgeschlichen werden. Wir haben es in der Vergangenheit immer mal wieder - natürlich nach ärztlicher Anweisung - probiert. Pro Woche jeweils 1 mg runter. Zur Zeit nimmt Günter 10 mg.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 30. Dezember 2006, 15:15:08
Mit Weihrauch habe ich nun überhaupt keine Erfahrung. Nach meinem angelesenen "Wissensstand" wirkt Weihrauch - falls es anschlägt - aber erst nach etlichen Wochen.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 30. Dezember 2006, 15:17:59
Hallo Hilde.......

Mein Mann hat im Krankenhaus in der letzten Zeit  3 mal 12 mg Fortecortin bekommen .....

Wenn dein Mann seit 10 Tagen nichts mehr bekommen hat, kann sich die Entzündung langsam aber sicher vorangeschlichen haben.....wurde nicht kontrolliert?

Liebe grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 30. Dezember 2006, 15:25:08
Liebe Eisabeth!

Das ist mir schon klar, dass Du keine Fachfrau bist, aber ich glaube, dass Du Dich trotzdem schon ganz gut auskennst!

Ich war auch der Meinung, dass das Cortison zu schnell abgesetzt wurde. Ich hoffe nur, dass mein Mann es jetzt wieder nehmen wird und es ihm dann wieder besser geht.
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 30. Dezember 2006, 15:27:23
Hallo Esther :-)

Hilde

Immer wenn wir versucht haben, das Cortison auszuschleichen, wurde uns dringend geraten, bei der geringsten Verschlechterung sofort telefonischen Kontakt mit den entsprechenden Ärzten aufzunehmen. Uns allen war immer klar, dass die Ausschleicherei ein Drahtseilakt ist. Ich weiß um die enormen Nebenwirkungen des Cortisons...aber ohne geht es leider in vielen Fällen nicht.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 30. Dezember 2006, 15:51:11
Liebe Hilde,

ich kann sehr gut verstehen, dass Dein Mann kein Cortison mehr nehmen will...
Aber bei diesem Krankheitsbild und den entsprechenden Medikamenten...kann man nicht nach Gutdünken aus-, und einschleichen.
Die Gefahr, die bei zu schnellem Absetzen u.a. besteht, ist, dass die körpereigene Produktion von Cortison zum erliegen kommt.

Bei allem Respekt vor unseren Männern...aber da würde ich mich durchsetzen.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: maren194 am 30. Dezember 2006, 18:11:35
Liebe Hilde!
Ich bin überzeugt, dass es nicht gut war, dass dein Mann so abrupt mit dem Cortison aufgehört hat. Und ich bin sicher, dass es ihm bald wieder besser geht. So muss es einfach sein!! Ich denke ganz fest an euch und wünsche euch viel Kraft.
Liebe Grüße maren....
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 30. Dezember 2006, 21:25:15
Liebe Elisabeth!

Ich glaube, das Schlimmste ist vorüber.
Die Hand funktioniert fast wieder normal und die Sprache ist auch viel besser geworden.
Mein Mann hat jetzt 2x8 mg Fortecortin genommen.
Alles Liebe und gute Nacht
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: cdammann am 30. Dezember 2006, 22:00:08
Hallo!

Habe mich hier lange nicht mehr gemeldet denn das was seit Anfang November in unserer Realität passiert ist so schwer das ich abends oft so kraftlos bin mich mit dem Thema GLIO auseinanderzusetzen. Mein Vater (64J.) ist vor einem Jahr plötzlich umgekippt. Im März erfuhren wir die schreckliche Diagnose:Glio IV und es riß uns den Boden unter den Füßen weg wie allen anderen hier auch. Es folgten die Standard-Therapien und sogar Hyperthermie haben wir machen lassen. Und nun liegt Papa im Pflegebett und redet nur noch wirres Zeug. Er ist nicht mehr der Mensch den wir kannten und das ist schlimm! Weihnachten war noch nie so trostlos im Hause meiner Eltern,es ist zum weinen!
Ich habe einen knapp 7Monate alten Sohn der mir sehr viel Freude macht und er ein großer Lichtblick in meinem Leben ist. Doch auch genau dieser Gegensatz ist so schrecklich, mein Vater ist totkrank und ich habe ein Baby bekommen, auf das mein Vater sich so sehr freute.
Ich mußte das alles mal loswerden und wollte mich mal wieder melden...

Liebe Grüße
Claudia
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 30. Dezember 2006, 22:44:31
Liebe Hilde,

ich habe gerade gelesen, was heute bei euch wieder passiert ist.
Ganz grosse Sch..., ich habe gestern noch bewundert, dass dein Mann gar kein Kortison mehr nimmt.
Wie ich gestern schrieb, versuchen wir auch das Dexamethason von 12 mg auf 8 mg zu reduzieren, aber auch sagten die Ärzte in Berlin, Vorsicht ist geboten, auch bei der Reduktion von dem epilept. Mittel.
Bei der kleinsten Veränderung-sofort wieder hochfahren!
Und wie Elisabeth schrieb, sofort ärztliche Ratschläge holen!
Ich wünsche euch ganz doll, dass es morgen Heri wieder besser geht!

Lass dich umarmen,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 30. Dezember 2006, 23:22:04
Liebe Hilde!

Gut, das du das so gemacht hat – mit 8mg Cortisone wird alles sicherlich bald wieder OK sein.  Kein Panik, soooo schnell wachst nicht mal ein Glio wieder.  Aber ohne Cortisone ist es schwer, klar zu kommen.  Bei uns war es auch so nach den zweiten OP.  Jeder Ausschleichversuch war dann mit steigenden Symptomen belohnt.  Wir sind im Moment bei 15mg.  Sch… auf dem Nebenwirken. Jeder Erhöhung bringt eine Zustandsverbesserung, der wie ein Wunder ist.  Wir haben gerade zwei von den schönsten Wochen die wir je auf Urlaub gehabt haben in Südafrika.  Ich hätte nie gedacht, dass meinem Mann wieder so gehen, Reisen, sprechen, sich freuen konnte.  So gut war sein Zustand nicht seit Monate.  Alles dank Cortisone (und Liebe, und Sonnenschein).  

Courage, Hilde.  Ihr habt noch schöne Zeiten vor euch!!  Aber furchtet euch nicht vor Cortisone.  So schlimm ist es wirklich nicht, wenn es solche Vorteile bringt…

Guten Rutsch wünsche ich euch beide,

alles Liebe,

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 31. Dezember 2006, 00:23:24
Liebe Hilde

auch ich finde es schön, daß es deinem Mann wieder besser geht. Bin relativ neu im Forum, habe aber schon ein bißchen teilgenommen.
8 mg Kortison sind noch nicht soo viel. Wie Phönix schreibt, hat ihr Mann schon mal 3-12 mg gekriegt.
Ich hatte Anfang Sept. mit meinem Mann das gleiche Problem - d.h. die gleichen Symptome.
Da er partout nicht ins Krankenhaus wollte, weil eine gute Woche später ein Urlaub bevorstand, der gebucht war, hat der Onkologe vom ersten Tag an gesagt, ich solle ich 3mal täglich 8 mg geben, also 24 mg insgesamt. Das hat unheimlich gut geholfen. Er konnte seine 2 Wochen Urlaub machen, aber danach gings gleich in Krankenhaus, wo er mit Infusionen (Mannit) in 1  1/2 Wochen wieder hergestellt war.
Durch nervliche Überlastung Ende August (er wollte unbedingt in unserer Firma unentbehrlich sein) hatte er eine ungeheure Zunahme des Ödems. Wenn's dann nicht mehr ist und Cortison hilft -oder auch mal ein paar Infusionen- kann man mal wieder aufatmen.

Liebe Grüße und alles Gute für euch
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: flumpy am 31. Dezember 2006, 02:15:32
Liebe Hilde!!!!
 Ich  habe hier wirklich Probleme mit meinem Rechner,  habe grad wieder mal ausfuehrlich geschrieben, aber  es  kommt nichts rueber


Also, meiner Maus geht es ganz  gut... er ist  noch ein wenig lahm aber hat keine Schmerzen und naechste Wohe geht das in Koeln weiter, da wird dann irgendwas eingesetzt, was mit Strahlen zu tun hat... ich werde mich  heute mal durchlesen, was es das so gibt....  es gibt da solche Seeds und Ballons oder so.. aber ich  werde dann mal  berichten. Auf jeden Fall ist alles bisher gut verlaufen, freu. Aber gebt niemals auf.. wir  machen das auch nicht und ich bin sooo stolz auf meine Maus, innerhalb 2 Wochen zwei Narkosen.... ne , ich weiß wirklich nicht , wie er das geschaff hat..... aber Deinem Schatz geht es ja fast genauso, gelle????

Ich drueck Dich mal ganz lieb.......

Deine Flumpy

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 31. Dezember 2006, 09:35:55
Liebe Hilde,

freue mich sehr, dass das Cortison so schnell gewirkt hat. Ich finde, wie ja auch andere bereits schrieben: die Lebensqualität ist das Wichtigste. Nebenwirkungen hin oder her.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Jule am 31. Dezember 2006, 11:42:21
Hallo ihr lieben,

ich könnte schreien wenn ich eure Beiträge lese, dass es euren Angehörigen mit dem Cortison besser geht. Meine Mutter weigert sich jetzt schon seit 2 Monaten Cortison zu nehem. Sie hat es von einem Tag auf den anderen grad so abgesetzt, nix mit langsam ausschleichen.
Am Anfang war es wie ein wunder ihr ging es ohne das Zeug täglich besser, sie ist richtig aufgeblüht und hat tolle vortschritte gemacht.
Ich hab immer Angst gehabt wie lange das gut geht. Und nun ist der Punkt gekommen, sie entschuldigung für den Ausdruck "kotzt sich täglich die Seele aus dem leib", kann nichts mehr essen und läuft immer unsicherer. Am 27. 12 hatten wir ein MRT und amn 4.01.07 wird besprochen. Ich denke nicht das jetzt grad was gewachsen ist sonder eher der Hirndruck so hoch ist, oder sie ein Ödem hat. Aber meint ihre sie lässt nmit sich reden, nur das Wort Cortison macht sie schon Agressiv.
Ich hab ihr so oft versucht das zu erklären das es ihr besser geht dadurch, nix zu machen. Ich hoffe das die Ärzte dazu noch was sagen am 4.01 vielleicht bringt das was, und sie hört auf  die. Wir leben
 jetzt schon 8 monate mit den Glio und es geht ihr echt noch gut, und es ist so schade das sie das Cortison nicht nimmt, manchmal ist sie zwei Tage nur im Bett wegen dem erbrechen, und das kostet sie so viel Kraft, ich kann nicht verstehen das sie sich selber so leiden läßt.

Sorry ich hab jetzt etwas viel und durcheinander geschrieben aber ich musste das mal loswerden .

Liebe grüsse an alle und einen Guten Rutsch

Jule  ???
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 31. Dezember 2006, 12:33:58
Hallo an alle, die mich gestern nicht im Stich gelassen haben und alle anderen natürlich auch!!

Ich bin soooooo froh, dass es euch alle gibt. Es ist so gut zu wissen, dass man nicht alleine ist und es war jetzt schon öfter, dass ich ziemlich ratlos und fertig war, hier was reingeschrieben hab und prompt hat sich einer von euch gemeldet, dafür nochmals danke, danke, danke.

Ob ihr es glaubt oder nicht, mein Mann ist gerade mit dem Fahrrad mit dem Hund losgefahren. Ich hab zwar nicht das beste Gefühl, aber er ist da ziemlich stur. Er hat heute 2x4 mg Fortecortin genommen und es geht eigentlich ganz gut. Die Hand funktioniert, das Sprechen ist noch nicht ganz so toll, aber es geht.

Liebe Jule!
Ich musste gestern auch mit meinem Mann ziemlich forsch vorgehen. Er war dann auch ziemlich sauer, aber er hat das Cortison genommen. Auch mein Mann wollte das Zeug so schnell wie möglich weghaben, aber wie man sieht, es geht nicht.
Ich verstehe Deine Mutter wirklich nicht. Sie würde sich sehr viel Leid ersparen. Vor der 3. OP war es bei meinem Mann so schlimm, dass er eine Cortisoninfusion bekam, da er auch nur am Kotzen war und furchtbare Kopfschmerzen hatte.
Vielleicht kann sie eine Infuison bekommen??

Liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 31. Dezember 2006, 19:59:11
Liebe Hilde......

ich freu mich sehr, das es deinem Mann wieder besser geht......er wird es ja selber gemerkt haben, das es ihm hilft....und deine Ängste etwas kleiner werden können....

Liebe Sarabande.......

Schön, das ihr wieder heile heimgekommen seid.....wo geht die nächste Reise hin, wenn ich fragen darf ;), ich denke mal, du bist schon am planen , oder??

An alle..........

Ich wünsche Euch von Herzen das, was ihr mehr wünscht als alles auf der Welt...........

Liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 01. Januar 2007, 23:41:53
Hallo an alle!

Hatte mich zwar für 2 Wochen abgemeldet, aber jetzt nach 10 Tagen musste ich einfach reinschauen. Es hat sich leider schon wieder so viel getan überall in der kurzen Zeit. Schade, dass ich nicht mehr positives zu lesen kriege. Vielleicht sollte ich aber gerade deshalb mitteilen, wie sehr ich mich freue, dass mein größter Wunsch der letzten Monate in Erfüllung gegangen ist. Wir haben ein wunderschönes Weihnachten und lustiges Sylvester verbracht. Mein Mann war gut drauf und hatte keinerlei Glio-spezifische Probleme (er wurde "nur" von dem gleichen leidigen Infekt geplagt wie der Rest der Familie). Alles lief völlig entspannt und in sehr geborgener Gesellschaft ab. Ich bin einfach nur dankbar dafür, dass meine Kinder genauso unbeschwert feiern konnten wie sonst immer. Wieder eine Erinnerung mehr, die einem keiner mehr nehmen kann...  Ich bin so froh, dass ich schon lange vor dieser schrecklichen Erkrankung zu der Erkenntnis gekommen war, dass schöne positive Erlebnisse mit der ganzen Familie bei weitem mehr wert sind, als alles was man den Kindern kaufen kann. Das ist eben nichts, was irgendwann unbenutzt im Schrank verstaubt oder gar weggeworfen wird. Im Moment bin ich meinem Glauben wieder sehr nah und kann sogar in guten Augenblicken wieder auf das vertrauen, was da kommt.  Irgendwie hat es geholfen, dafür zu beten, dass uns das vergönnt ist. Und nun tut es gut, dafür zu danken. Gleichzeitig hab ich dann ein schlechtes Gewissen, weil ich so oft, seit ich weiß wie es um meinen Mann steht, mich gefragt habe, welcher liebe Gott denn so etwas wollen kann oder auch nur zulässt.
Jetzt hör ich lieber auf, der Rest Bowle von gestern tut mir glaub ich gar nicht gut!
Ich wünsche euch allen, dass ihr irgendwie gelassen in dieses neue Jahr reinmarschiert, nicht ängstlich hineinblickt, das können wir eh nicht, sondern tapfer und mit Kampfgeist den Weg weiter gehen, egal wohin er führt!

Ihope
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 03. Januar 2007, 07:16:39
Hallo!

Es ist zum K....., mein Mann hat schon wieder Lähmungserscheinungen in der rechten Hand und massive Sprachstörungen, trotz 3x4 mg Cortison.
Kann das wirklich ein Ödem sein oder ist dieses Biest schon wieder am Nachwachsen??? ich werde langsam wahnsinnig. Es geht einfach nicht in meinen Kopf, was sich da abspielt :'(
Jetzt muss er heute wieder alleine nach Wien zur Hyperthermie fahren. Heute morgen konnte er nichtmal den PIN ins Handy eingeben, er war einfach weg...
Ich fass es nicht
LG Hilde :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 03. Januar 2007, 08:48:54
Liebe hilde,

es tut mir so leid und ich würde dir gerne mehr sagen. Aber ich kann euch nur alles erdenklich Gute wünschen und hoffen, dass es bei deinem Mann wieder besser wird. So wie bei meiner Bettnachbarin, die ihre Lähmungen auch wieder in den Griff bekommen hat. Bei ihr hat es allerdings auch ein paar Wochen gedauert.

Wenn ich hier lese, dann möchte ich so gerne helfen. Etwas tun.... Es ist schrecklich mit dieser Krankheit zu leben.

Ich wünsche euch alle Kraft der Welt,
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 03. Januar 2007, 10:14:06
Hallo hilde,

es tut mir sehr leid für deinem Mann und hoffe, dass es wirklich nur ein Ödem ist und das alles gut wird. Wir müssen zuversichtlich sein. Habt ihr schon mit eurem Arzt gesprochen und ihm um Rat gebeten?


Hallo I hope,

freut mich, dass ihr ein schönes Weihnachten hattet. Diese Erinnerung kann einem wirklich keiner nehmen und jeder glückliche Augenblick gibt einem Kraft für alles.


Ich wünsche allen ein Jahr voller Hoffnung und Kraft.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 03. Januar 2007, 18:47:58
Liebe Hilde,

auch mein Papa hat eine Lähmungserscheinung am rechten Fuß jedoch seit der OP im August 2005 und nach Aussagen des Arztes bleibt diese Lähmung auch bestehen. Es ist auch seit der OP nicht besser geworden, im Gegenteil. Heute hatten wir MRT und bei meinem Vater hat sich das Ödem aufgelöst, jedoch ist der Tumor gewachsen. Nicht sehr positiv, aber die Lähmung hat er jetzt schon seit knapp 1,5 Jahren.

Ich weiß leider auch nicht weiter. Als mein Vater das Ödem hatte, blieb die Lähmung bestehen....er hat damals sogar 3 x 8 mg Cortison eingenommen.

Liebe Grüße an Heri........
Bleib stark
Doris



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 03. Januar 2007, 20:38:04
Liebe Doris!

Was passiert jetzt weiter, wenn das Monster gewachsen ist? Nimmt Dein Vater weiter Temodal? Bei uns hat es ja geheissen, wenn es wieder wächst, hilft Temodal nicht mehr :'(

Alles Liebe für euch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 03. Januar 2007, 21:15:56
Liebe Hilde,

nächsten Dienstag wissen wir mehr.

Die im Krankenhaus konnten uns heute "nur" sagen, dass der alte Tumor wohl kleiner geworden ist und "scheinbar" auf Temodal angesprochen hat, aber der neue gewachsen ist.
Manchmal weiß ich nicht mehr was wir glauben sollen.
Unser Neurologe hat ja schon vor dem MRT gemeint, dass eventuell nochmal eine OP ansteht.
Wir wissen nicht, wo und wie das neue Ungetüm sitzt und das ist wohl alles abhängig davon.

Mich kotzt das alles so an, weil sich keiner auskennt und keiner eine ultimative Aussage tätigen kann oder möchte.
Aber mit Statistiken und Lebenserwartungen sind "sie" groß dabei.

ABER : Wir geben nicht auf....soviel weiß ich und egal was kommen mag, ich werde die Hoffnung nicht verlieren.

Drück Euch
Doris







Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 03. Januar 2007, 21:23:15
Liebe Doris!

Ich drück euch die Daumen, dass er "so sitzt", dass man ihn wieder rausholen kann.

Ich weiss genau, wie Du Dich fühlst, das Warten ist zum Ko....
und ich hab immer mehr das Gefühl, dass man als Gliopatient, der schon mehr als  1 Jahr überlebt hat, ohnehin schon abgeschrieben ist :'(
Ich hab auch unseren Arzt gar nicht informiert darüber, wie es meinem Mann geht, weil ich genau weiss, was er sagen wird..............

Es muss weitergehen und es wird weitergehen!
Drück Dich auch Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Jule am 03. Januar 2007, 21:31:48
Hallo ihr lieben,

morgen um 9.30 Uhr haben wir Besprechung im KH  wegen den MRTs meiner Mutter (Glio), hoffe das, das neue Jahr uns Glück bringt, drückt und dir Daumen.
Ich hoffe das der Arzt meine Mum zur vernunft bringt, und sie wieder Cortison nimmt???!!!

Liebe Grüße machts gut Jule
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: cdammann am 03. Januar 2007, 21:50:12
Hallo an alle!

Mein lieber Papa aht schon wieder eine Lungenentzündung,muß wieder Antibiotika nehmen. Er ist so schwach, spricht kaum noch, es ist so so so schrecklich diesen Menschen der immer fit und auf zack war so zu sehen. Als ich vorhin an seinem Bett stand um mich zu verabschieden wollte er nach mir greifen, ich hielt mein Gesicht hin und er strich mir durchs Gesicht und durch meine Haare. Mir kamen so die Tränen (was ich sonst immer vermieden habe wenn ich an seinem Bett war) aber da wollte ich ihn einfach nur drücken...meinen Papa...der 30Jahre für mich da war... der,der immer nur unser Bestes wollte liegt da so schwach und kann jeden Moment einschlafen. Ich weiß es genau aber kann es nicht kapieren... Ich grüße Euch alle

Claudia
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 03. Januar 2007, 21:56:34
Liebe Claudia,

Eltern trösten ihre Kinder auch in diesen Situationen und du mußt nicht immer stark sein.

Versuche mal dir bewußt ein paar schöne Stunden am Bett deines Vaters zu machen.
Vielleicht kannst du ihm etwas vorlesen, erzählen oder einfach nur stumm seine Hand an dein Gesicht halten.
Mir kam die Zeit im Krankenhaus immer sehr lang vor und so haben mir diese Dinge geholfen.
Manchmal muss man nicht reden.

Ich wünsche dir sehr sehr viel Kraft und euch alles Liebe.

LG,
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: cdammann am 03. Januar 2007, 22:15:52
Danke Bea!
 :'(
Es tut so weh, es tut einfach nur weh. Auf dem Rückweg ging es und ich sang ein Lied von Lucas Kinder CD mit und weinte schon wieder. Dieses Leid und das Glück über mein Baby zerreißen mich manchmal so sehr... :'( :'( :'( :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 03. Januar 2007, 22:45:02
Liebe Hilde,

kann deine derzeitige Situation sehr gut nachvollziehen. Erlebe grad das gleiche.
Seit ein paar Wochen wurden bei meinem Mann nach und nach die Sprache und das Gehen schlechter - immer nur ein klein wenig. Zeitweise kannte er auch die Pin nicht mehr oder sonst welche Sache.
Gestern ging er ins KH und heute haben wir den Befund erhalten. Leider ist es bei uns nicht nur das Ödem  - hatte es sehr gehofft! Aber am Wochenende hatte ich ihm zum KH überredet - denn was bringt es, wenn man nicht weiß, was da oben los ist. So kann man gezielt etwas tun  -  oder auch nicht. Bei uns wird sich in den nächsten Tagen oder 1 Woche entscheiden, was wir tun. Nur therapieren um des Therapierens willen??
Ich weiß es auch nicht. Es ist vor allem schlimm, wenn man diese Entscheidung für einen anderen fällen muß, der sich da ganz auf einen verläßt und es selbst nicht mehr ganz auf die Reihe kriegt.
Ich gebe dir recht, es ist zum K......
Alles Liebe und viel Glück    Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 03. Januar 2007, 23:03:31
Liebe Claudia 76,

die Krankheit ist furchtbar, der Verlauf ist zum K....!
Du mußt deine Tränen nicht unterdrücken, ich hab das Monate bei meiner Schwester gemacht, heute weine ich mit ihr zusammen.
Sei für deinen Papa einfach nur da, er weiss und spürt es und findet das großartig!

Ich wünsch dir ganz viel Kraft,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 03. Januar 2007, 23:07:38
Liebe Hilde,

muß so oft an dich denken.
Das ständige Auf und Ab, es macht einen schier verrückt.
Ich erleb das auch bei uns, man weiss nie, was der andere Tag bringt und wie er aussgeht!

Ich drück dich,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: cdammann am 03. Januar 2007, 23:19:01
Liebe Kabas!
Danke auch für Deine Zeilen. Das Ende bei uns ist so abzusehen und ich habe solch eine Angst...
Von Laif wurde uns von allen Seiten abgeraten und ganz ehrlich glaube ich auch nicht mehr an all diese Sachen. Mein Vater hat eine Zeit auch Hyperthermie bekommen und gehört trotzdem in die Statistik (Überlebungschance trotz Therapie unter einem Jahr). Aber wir wollten auch nach jedem Strohalm greifen..
Liebe Grüße
Claudia :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 04. Januar 2007, 00:06:21
Liebe Hilde......

Mir geht es wie Bea......ich möchte helfen und kann es nicht...es ist einfach nur grausam mit dieser Krankheit leben zu müssen........

Wie geht es denn deinem Mann mit diesen Veränderungen?
Könnt ihr miteinander darüber reden oder mußt du alles alleine tragen?

Liebe Grüße Esther

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. Januar 2007, 07:15:39
Liebe Esther!

Meinem Mann geht es mit den Veränderungen sehr schlecht. Er wird langsam glaub ich auch mutlos. Es gibt ja sonst nicht mehr recht was, was wir noch tun können. Ob eine Behandlung in Innsbruck noch möglich ist nach 3 OPs, ich weiss es nicht.

Heute morgen wieder leichte Lähmungserscheinung der rechten Hand und Sprachstörung, er schnipste die Asche der Zigarette auf einen Teller statt daneben in den Aschenbecher. Ich weiss, das ist eine Kleinigkeit, aber es zeigt doch, dass es ihm nicht gut geht.

Reden darüber ist eigentlich nicht wirklich möglich. Letzte Woche als die Lähmung der Hand auftrat, haben wir beide wortlos nur geweint....

Ich hab eine Sch..Angst :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. Januar 2007, 07:16:21
Liebe Kabas!

Auch ich denke oft an Dich. Was wird das noch werden?

Drück Dich auch :-*
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 04. Januar 2007, 09:24:40
Hallo ihr Lieben,

es ist ein einziges Elend...bei jedem etwas anders gelagert..aber unter dem Strich doch gleich.

Mein (unser) großes Glück ist, dass Günter geistig vollkommen klar ist und sich auch wesenmässig überhaupt nicht verändert hat.
Wir können über alles reden und tuen es auch, er ist mein einziger Halt.

Liebe verbundene Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 04. Januar 2007, 16:28:30
Hallo,

Morgenroete hat recht, unter dem Strich ist doch bei alle gleich. Alle müssen mit dieser schrecklichen Krankheit leben, die alles verändert und die Angst um diesen geliebten Menschen frisst einen auf.

Liebe hilde,

ich hoffe deinem Mann geht es halbwegs gut.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 04. Januar 2007, 20:41:32
Hallo an alle hier,

habe grad eure Einträge von gestern abend und heute gelegen - das ist schier zum Verrücktwerden. Irgendwie ist es wirklich unterm Strich das gleiche.
Wir haben gestern den Befund gekriegt, daß wieder was nachgewachsen ist. Heute hab ich es schriftlich, der Tumor mißt 3x4 cm!!! Schrecklich.
Und das Ödem nimmt fast die gesamte linke Gehirnhälfte ein.
Habe morgen früh einen Termin in der Klinik in Trier bei den Neurochirurgen, ob da noch was geht. Oder was die sonst empfehlen. Fahre aber allein hin, nur mit den Bildern und dem Befund.
Habe solche Angst, was da noch alles kommt.
Habe gestern schon an anderer Stelle geschrieben: Ich würde ihm gern das Leben verlängern - nicht aber das Sterben.
Sch..............

Liebe Grüße an alle Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 04. Januar 2007, 21:27:36
Liebe Hilde,

Morgenroete hat Recht, es ist ein einziges Elend....

Es tut mir sehr leid, was ich heute wieder gelesen habe.
Wie ich schon bei meinen ersten Einträgen schrieb, war meine Schwester im Verlauf der Krankheit rechtsseitig gelähmt. Das rechte Bein hing am Körper, weil es angewachsen ist, ebenso der Arm. Sie hatte kein Gefühl in den Gliedmaßen dieser Seite, die rechte Hand war verkrüppelt, sie konnte sie nicht mehr öffnen, bwegen dieses Armes und Beines ging gar nicht, alles blieb in dieser Stellung liegen.
Sie lag wochenlang im Pflegebett im Erdgeschoß ihres Hauses, es ging nichts mehr.Die Sprache ging immer weiter verloren....
Seit Wochen ist sie wieder aus dem Bett, läuft (Weihnachten waren 3Tage, wo sie wieder mehr lag), schafft es wieder in den ersten Stock ihres Hauses,mehrmals am Tag!
Die Lähmung ist völlig weg, die rechte Hand ist auch wieder ganz normal, wie bei uns.
Sie war in der Zeit damals nicht richtig da, wenn die Augen auf waren, wußten wir nicht, ob sie uns wahrnimmt.
Aus dem rechten Auge flossen still die Tränen, reden ging nicht mehr.
Sie hatte am 13.09. einen schweren epil. Anfall, danach ging das alles los.
Sie konnte nur noch nicken für ja, leichtes Kopfschütteln für nein, manchmal hat sie nur gestarrt und nicht reagiert.
Es war grausam, das miterleben zu müssen und einen geliebten Menschen so leiden zu sehen.
Heute wissen wir, dass sie diese ganze Zeit bewußt mitbekommen hat, konnte nur absolut nicht reagieren.
Heute ist der Zustand ganz anders, es ist fast ein Wunder, was sich bis heute getan hat!!!
Liebe Hilde, nicht verzagen, nie die Hoffnung aufgeben, dem Patienten auch stets Mut machen, auch wenn es schwer fällt.
Zusammen weinen Hlide, ist auch ganz normal, die erste Zeit hab ich stets meine Tränen vor ihr verdrückt, heute weinen wir zusammen, weil man gar nicht anders kann.
Wir wissen ja nicht, warum sich der Zustand bei unserer Schwester so gebessert hat, aber wie ich schon immer schrieb: Bei uns leider keine OP möglich, Temodal und Bestrahlung ohne Erfolg, seit Mitte August 12 Kapseln Laif 600, Iscador(Mistel) in geringer Dosis und die Ernährungsumstellung !
Es muß einfach damit zusammen hängen!?
Hilde, auch das mit der Zigarette kenn ich nur all zu gut. Auch sie hat die Asche in die Teetasse oder auf den Teller geschnippt, der Ascher stand daneben! Sie hat sich auch eine zweite Zigarette genommen, obwohl schon eine  an war!
Wie schafft Heri allein zur Behandlung zu kommen?

Ich drück dich ganz doll, Kopf hoch, ich denk an euch,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: thueringer am 04. Januar 2007, 22:55:15
Guten Abend,

ich habe eine Frage: Haben die Glioblastompatienten hier auch schon andere Tumore/Krebsarten, die vorher diagnostiziert worden sind? Danke für Euer feedback.

Wer an alternative Methoden glaubt, kann ja mal hier schauen:

http://www.gbm-medizin.de/diagnose/artikel/NR14.pdf

Gruß und alles Gute!


thueringer
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 05. Januar 2007, 00:43:07
Liebe Hilde..........

Ich denke ganz viel an euch ........

Ich kann deine Angst gut verstehen und weiß auch garnicht was ich sonst sagen soll....du weißt wo ich stehe........und wenn ich dir irgendwie helfen kann dann sag es..............

manchmal bin ich aus der Klinik kurz nach Hause gefahren um frische Sachen zu holen und obwohl eigentilch noch garnichts klar war hatte ich eine Scheißangst....ich habe dann beim Autofahren ganz laut geschrieen.........ich wußte garnicht wie Verzweiflung klingt.......aber es hat mir geholfen wieder weiterzumachen........

wie weit wohnt ihr eigentllich von Innsnbruck weg?
Wer hilft dir in deiner Umgebung?

Rede mit ihm.....versuch es, auch wenn er es nicht so kann...ich glaube unsere Männer brauchen es trotzdem ......

Ganz viel Hoffnung für euch .........
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 05. Januar 2007, 07:01:40
Liebe Esther!

Es ist einfach traurig, was sich da abspielt und man steht daneben und kann nichts tun, wie Du richtig sagst, man könnte einfach nur schreien und toben. Ich versuche, den Glauben an ein Ödem zu behalten, aber ich habe ein schlechtes Gefühl!!

Innsbruck ist knapp 320 km von uns weg, das war auch ein Grund, warum wir letztes Mal nicht nach Innsbruck sind und natürlich die Angst vor dem radioaktiven Zeug im Kopf. Dann die Abschirmung auf der Strahlenstation, die mögliche Wundheilungsstörung (nach der 3.OP leicht möglich).
Das hat uns alles nicht so gut gefallen. Wir hatten gehofft, mit OP und Hyperthermie auch erfolgreich zu sein.

Wir werden sehn!
Danke, dass es Dich gibt!
Danke, dass man sich hier ausjammern kann...

Alles Liebe Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 05. Januar 2007, 07:10:47
Liebe Kabas!

Es ist furchtbar, wie schlecht es Deiner Schwester schon geganen ist...
aber es läßt mich hoffen, dass es auch bei meinem Mann wieder besser wird, obwohl er ja eigentlich verglichen mit Deinen Schilderungen noch "ganz gut beisammen" ist.

Manchmal denke ich, dass es nicht besser wird von den Operationen, es ist zwar momentan eine Minderung der Symptome wie Kopfschmerzen, Erbrechen, aber ich glaube auch, dass das Monster nach jeder OP schneller kommt.
Es gibt aber doch einige Leute, die so wie Deine Schwester auch ohne OP das Biest halbwegs in Schach halten können.
Ja, bisher hat er es ohne Schwierigkeiten mit dem Zug nach Wien geschafft, obwohl ich momentan den Eindruck habe, dass es jeden Tag ein wenig schlechter wird. Heute fährt er wieder. Mit der jetzigen Cortisondosis  (ca. 16mg tgl) - ist glaub ich ganz schön viel, geht es so halbwegs. Er ist halt  unkonzentriert und vergesslich, aber er will gar nicht, dass jemand mitfährt. Es ist nicht einfach.

Alles Gute auch für euch, drück Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: SadMicky am 05. Januar 2007, 08:09:23
Hallo zusammen! Hallo Hilde!
Hab gerade diesen Eintrag gelesen und hab mir gedacht ich schreib doch mal.
Meine Schwester ist 24 und hat im Juli 2005 die Diagnose Glioblastom bekommen. Ich machs mal kurz: Teilentfernung durch OP ein paar Tage nach Diagnosestellung. Dann Chemo und Bestrahlung, die leider nichts geholfen hat.
Sie hat dann bei einer Studie mitgemacht, die Hilde schon beschrieben hat. Eine Kapsel, die mit radioaktiver Substanz gefüllt wird, wird eingesetzt. Ihr ging es eigentlich sehr gut damit. Von der Kapsel hat sie nicht viel gespürt - außer das Wetter. Die Kapsel wurde dann alle 2 Monate nachgefüllt. Die Ärzte haben auch zu ihr gesagt, dass sehr viele Nebenwirkungen auftreten können, aber wir haben Glück gehabt. Und die Abschirmung auf der Strahlenstation ist auch halb so schlimm - nur ziemlich langweilig für die Patienten.
Ich muss aber auch dazu sagen, daß Karo (meine Schwester) zusätzlich Homoäpathische Mittel nimmt - laut Ärzten von Karo tragen die auch einen Teil dazu bei.
Karo konnte vor 4 Monaten die Cortisontabletten absetzen. Jetzt ist sie damit beschäftigt die Kilos, die sie durch das Cortison zugenommen hat wieder abzuspecken. 13 Kilo hat sie jetzt abgenommen - find ich zwar ein bißchen zu viel in 4 Monaten, aber naja.......
Ich wünsche euch allen viel Gesundheit im neuen Jahr.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 05. Januar 2007, 20:25:35
Liebe Hilde,

es tut mir sehr leid mit Heri, vorallem, daß sich der Zustand immer so rasant ändert. Heute kann noch alles gut sein, morgen ist der Zustand nicht zu begreifen!
Ja Hilde, der Zustand meiner Schwester war schon kurz vor dem Tode, unglaublich, wie es sich zum Positiven gewendet hat. Wenn ich dran denk, was sie neben dem ganz normalen Wahnsinn dieser Krankheit noch hatte, Grippe, schlimme Zahn-OP und zuletzt die Gürtelsose!
Das EEG konnte heute nicht gemacht werden, lag aber nicht an meiner Schwester, sondern an der Praxis., wurde auf nächste Woche verschoben.
Meine Schwester nimmt 12mg Dexamethason, wir warten noch mit gem Runterfahren auf 8mg nach dem EEG und dem nächsten MRT.
Phenytoin haben wir jetzt von 300 mg auf 200 mg reduziert, innerhalb von 3 Wochen., weiter 50 mg sind geplant,aber auch erst nach dem EEG.

Heute ging es ihr wieder sehr gut, wenn man in dem Zustand das sagen kann. Sie ist im Haus "unterwegs", wie schon lange nicht mehr! :D
Die Sprache ist schlimm, aber auch mit ihrer Art kann man sie verstehen.

Alles Liebe, ich umarme dich und denk an Euch,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 06. Januar 2007, 01:38:47
Hallo Hilde.......

Es ist sicher sehr schwer für dich , deinen Mann alleine fahren zu lassen, aber ich glaube das es für ihn so wichtig ist , die Erfahrung zu machen , er kann das noch alleine.....er gibt sich nicht auf......und das sollte dir neben den Ängsten Mut machen.....er  kämpft.....

Und wer weiß schon woran es liegt, das manche diesem Scheißding ein laaannnnnnnnnnnges Schnippchen schlagen............vielleicht am kämpfen........

Ich drück dich ganz fest
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 06. Januar 2007, 10:14:04
Liebe Kabas!

Ich finde es total super, wie es Deiner Schwester im Moment geht ;D
Es ist unglaublich, dass sie sich so gut entwicklelt hat. Ich wünsch euch, dass es so weiter geht.

Meinem Mann geht es heute halbwegs gut, ist jetzt "Auto putzen" gegangen. Er hatte gestern morgens 8mg Fortec und abends 4mg, heute morgen 4mg werden sehn wie es weitergeht.
Er hat bisher 10 Hyperthermiebehandlungen, hoffe, dass das was bringt

 :-* für Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 06. Januar 2007, 10:16:04
Liebe Esther!

Sag mal, wann schläfst Du eigentlich? ;)

Wienfahrt ist wieder gutgegangen ;D
Heute geht es ihm auch mit dem Reden und der Hand so halbwegs gut.
Wir geben noch lange nicht auf!!

Drück Dich ganz fest
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 06. Januar 2007, 19:20:48
Liebe Hilde,

auch wenn ich in letzter Zeit hier kaum etwas im Forum geschrieben habe, so lese ich doch regelmäßig mit. Ich bin in Gedanken immer bei Euch (und allen anderen) und wünsche Euch eine endlich mal ruhigere Zeit.

Meine Frau hatte um Weihnachten herum eine Woche, in der es ihr für ihre Verhältnisse relativ gut ging, so dass wir halbwegs "normale" Weihnachten verbringen konnten. Seit Silvester ist es allerdings schlagartig wieder besch....

Am kommenden Donnerstag haben wir wieder den nächsten MRT-Tag. Entsprechend angespannt ist die Lage bei uns.

Alles Gute
Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: aleyna am 07. Januar 2007, 02:52:34
hallo mro01

dasa tut mir leid das es deiner frau wieder schlechter geht. ich hoffe das es nicht der tumor ist. ich wünsche dir und deiner frau ein gutes ergebnis.

liebe hilde und alle anderen , es tut mir in der seele weh wenn ich lese wie es im moment bei euch aussieht. gebt nicht auf es ist halt ein ständiges auf und ab. ich wünsche allen etwas ruhe und eine lange , gute zeit. vor allem gute ergebnisse. mein vater war auch beim arzt, aber mir wurde nichts gesagt. im moment bin ich auch wieder im schneckenhaus und kann wiedermal nichts wahrhaben. mein gott , die psyche muss sich doch auch mal ausruhen. ich hoffe wir überstehen das alle gut. kopf hoch leute, noch ist nicht alles verloren. ;)

aleyna
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 07. Januar 2007, 04:19:45
Hallo an alle!

Heut ist nicht an Schlaf zu denken. Und ob ich nach all dem, was ich jetzt wieder gelesen habe endlich schlafen kann, bezweifle ich.
Meinem Mann ging es heut den 3. Tag schlecht, er hat seine Chemo abgebrochen. Es ist schrecklich. Er hat sich seit letzter Nacht mehrfach übergeben. Aber nun schläft er seit Stunden tief und fest. Auch unterm Tag schlíef er immer ganz schnell ein. Ich hoffe, es ist dieser Infekt, der ihn während der Chemo so niederstreckt und dass er ihn bald los ist. Mir ist auch lieber, wenn er mal ne längere Pause hätte als immer nur eine Woche. Aber was riskiert man dadurch? Dass der Tumor sich dann gar nicht mehr vom Temodal beeindrucken lässt? Bisher haben wir eh nur Stillstand erreicht, keine Verringerung. Ich hab keine Ahnung im wievielten Zyklus Temodal wir bereits sind.
Ich muss immer daran denken, wie oft mir schon aufgefallen ist, dass Glio-Patienten irgendwann in ihrer Behandlung wieder richtig gut ausgesehen haben. Mit Haaren und ohne das typische Cortison-Mondgesicht, das sie am Anfang der Behandlung hatten. So ist es jetzt auch bei meinem Mann. Seine Krankheit sieht man ihm gar nicht mehr an. Nur leider weiß ich auch, dass diese Patienten, die sich so gut erholt hatten dann ganz schnell gestorben sind. Wir befinden uns in Monat 9 seit Diagnose. Ich hab Angst, dass uns die Zeit davon läuft.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 07. Januar 2007, 04:44:19
Hallo nochmal!

Was mir echt am schlimmsten nachgeht, war folgende Situation mit meinem Jüngsten (6). Er hat nach dem aufstehen so traurig auf seinem Spielteppich gesessen, sodass ich zu ihm bin. Ich hab ihn gefragt, warum er so traurig schaut. Er sagte, er macht sich Sorgen. Sein Papa schaut schon die ganze Zeit so arm (er ahmte ihn richtig nach und zog seine Augen zusammen) und er hat sich doch gestern schon gewünscht, dass der Papa nie mehr speien  muss. Der Papa muss immer die ganz ekligen Tabletten nehmen.
Wie soll das Kind so etwas begreifen. Vor Weihnachten erzählt man ihm, dass das Christkind kommt und seine Wünsche erfüllt, wenn er brav ist.  Ich hab ihm am Tag zuvor noch gesagt, dass ich mir kein lieberes Kind wünschen könnte als ihn und dass ich ganz froh bin einen so braven Jungen zu haben. Daraufhin sagte er, er hat ja auch die besten Eltern, und er sagt uns ja auch oft, dass er uns liebt. Und morgen, sagte er, sag ich euch das noch öfter. Und vor dieser Situation am morgen sagte er gleich 2x hintereinander: Mama, Papa, ich liebe euch.
Es ist doch offensichtlich, dass der Kleine denkt, er wäre immernoch nicht brav genug, weil seine Wünsche nicht erfüllt werden. Dabei geht so viel herzliche Wärme von ihm aus, und das schönste ist, dass er das auch gerne zeigt. Bei aller Kraft, die er mir gibt, aber das macht das Herz so schwer. Ich merke langsam, dass dieser Kraftakt doch zu viel wird. Mir passieren Sachen, die sonst undenkbar waren. Ich lasse meinen Schlüssel irgendwo in der Stadt liegen, mache die Apotheke rebellisch, ob sie meinen Geldbeutel gefunden haben, obwohl der im Einkaufskorb liegt, vergesse die Mistel-Spritzen zu geben usw. Mein Spruch ist schon die ganze Zeit: Wenn man muss, dann kann man. Aber wie lange kann man?
Morgen abend nehm ich halt dann doch erstmals die Tavor-Tabl. ein, die mir unser Hausarzt schon im Mai gegeben hat. Rescue Tropfen haben mir bísher ganz gut geholfen, aber um meinen Schlaf zu sichern muss ich wohl härtere Geschütze auffahren.  

Ich wünsch euch was,
Ihope
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 07. Januar 2007, 07:40:00
Liebe Ihope!

Mir kommen die Tränen, wenn ich an Deinen Kleinen denke. Wie soll er das begreifen, wenn wir Erwachsenen das schon nicht können.
Was soll man ihm sagen, damit er nicht denkt, dass er zu wenig brav ist? Ich glaube, Du brauchst psychologische Unterstützung!!

Mir geht es genau wie Dir. Ich bin so zerstreut und vergesslich. Es ist nocht nichst "Schreckliches" passiert, aber es sind die Kleinigkeiten. Hab mich beim lezten Mal einkaufen drei Mal neu angestellt, weil ich wieder was vergessen hatte, beim vierten Mal hab ich dann aufgegeben und es einfach sein gelassen. Die bei der Kassa haben gedacht, ich bin verrückt und manchmal glaub ich es selber auch schon. Ich hab oft so eine Leere im Kopf. Es ist unglaublich.

Alles Liebe Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 07. Januar 2007, 12:08:15
Liebe Ihope, liebe Hilde      und alle anderen

habe mir heute mal erlaubt, länger zu schlafen. Ich kann es selbst noch gar nicht glauben. Habe mit meinem Mann im KH so um 11.00 telefoniert und er sagt, es ginge ihm gut. Zum Glück kann er doch noch ein bißchen reden.
Man kann immer so gut nachvollziehen, wie es euch bzw. dem Angehörigen geht, der hier schreibt. Das mit dem Verlegen und Vergessen - tagtäglich passiert mir das mehrmals. Meinem Mann erzähle ich immer gern, wenn ich wieder was verlegt oder vergessen habe - er kann darüber so herzhaft lachen, weil mir sowas früher nie passiert wäre. Ich sag dann immer: Na ja, ich bin ja auch nicht mehr die jüngste. Und es bringt wenigstens ein paar unbeschwerte Momente.

Jetzt geh ich kurz zu ihm - und heute nachmittag muß ich leider für die Firma noch arbeiten. Habe aber zwischendurch mal 1 Std. Pause, da werd ich auch nochmal nach ihm schauen - wenn er dann nicht sogar zu hause ist. Er wohnt ja gegenüber vom KH, - und gestern war er zu Fuß auch mit rüber gegangen. Das hat ihm richtig gut getan.

Liebe Grüße an euch alle
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 07. Januar 2007, 13:45:32
Liebe Ihope,

Kinder verarbeiten realistischer als wir. Sie haben aber auch noch die gabe, die Dinge so zu nehmen wie sie sind.
Ich denke, dein Sohn hat ein gutes Alter um klar zu sagen was er denkt und fühlt und gleichzeitig noch seine kindliche Welt.

Vielleicht streichst du für ein paar Wochen das Wort "brav sein" gegen "bitte mach dies und jenes so und so." So kannst du deine Sorge, dass er es auf eure Situation bezieht wenn er nicht artig ist ein wenig streichen.

Es gibt auch die Möglichkeit einen Kinderpsychologen um Rat zu fragen.

Meine Kinder sind etwas älter. Sie waren 10 und 14 als sie im letzten Jahr meine Diagnose erfuhren.

Das Thema Kinder und deren Umgang mit den Krankheiten der Eltern bewegt mich immer sehr.

Ich denke fest an euch und wünsche euch ganz viel Kraft!

LG,
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 08. Januar 2007, 20:31:47
Ihr Lieben!

Nach den Horrorweihnachten schlechthin melde ich mich endlich mal wieder.

Liebe I Hope, ich schließe mich Bea an, und empfehle vehement ein Kinderpsychologe.  Kinder nehmen gelegentlich auf sich den Schuld für die Dinge, die den Eltern passieren, an, und das soll womöglich vermieden werden… Meine Schwester hat ihren Mann verloren, als ihr Kinder 3, 5, und 8 Jahre alt waren, und war von Kinderpsychologe viel geholfen.  Die Kinder geht es jetzt wirklich gut.

Liebe Hilde, ich verstehe ganz genau, wie schwierig es ist, dein Mann alleine nach Wien fahren zu lassen.  Ich hoffe sehr, er fährt Bahn, nicht Auto?  Fremde Leute können im Notfall hilfreicher werden, als man vielleicht erwarten wurde.  Ich lass meinem Mann manchmal unbegleitet zu Arbeit gehen, aber eigentlich merke ich, soll ich nicht. Vor ein Paar Tagen habe ich ihm vom Balkon betrachtet, wie er die Strasse überquert hat.  Er schaut in den falsche Richtung und hat sich praktisch unter die Räder eines Mercedes geworfen.  Zum glück hat das Auto noch bremsen können.  Es geht nicht, ich muss ihm schon begleiten.  Und aber brauchte er seine Freiheit… Schwierig.  Wir haben so viele Pannen hinter uns.  Ich kämpfe mit mir, die Sachen etwas lockerer anzusehen.

Natürlich soll mein Mann nicht noch arbeiten, aber ich merke, meine einzige Möglichkeit, ihm davon abzuhalten, ist ihm mit auf Reise zu nehmen. Israel war traumhaft, Südafrika ging besser als ich je mir hätte hoffen können.  Jetzt fassen wir Venezuela ins Auge.  Zwar kämpft er mit Schwäche, Lähmungen, Incontinenz, Zittern, Verwirrung, usw usw, aber was ist das schlimmste, was uns passieren konnte?  Er freute sich jedes Mal so sehr, wenn wir in warme Lände auf Reise sind, und bisher ginge es ihm jeden Tag auf Reise besser.  Zu Hause ist es dann genau umgekehrt.  Seine Familie versteht überhaupt nicht, Weihnachten war der absolute Katastrophe, Vorwurfe ohne ende, aber was soll´s? So lange wir leben, soll verdammt mal GELEBT werden!!!!  Nachher wird es Zeit genug geben, Vernünftig zu sein…

In diesem Sinne wünsch ich, etwas spät, ein frohes neues Jahr…

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 08. Januar 2007, 20:38:19
PS – das mit vergesslich sein kann ich nur unterstreichen… Manchmal frage ich, wer von uns beide am Kopf operiert worden war!!  Wir sind nun eben am Freitag aus Berlin nach Essen angereist, für eine Aufführung die – es hat sich herausgestellt – eigentlich am Samstag erst statt fand.  Nur weil ich die ganze Zeit dachte, 06.01. sei Freitag.  Obwohl ich wusste, das 07.01 Sonntag war.  Das ist mir auch mal mit Flügen passiert.  Das kann ein teuerer Spaß sein…!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 08. Januar 2007, 20:40:47
Hallo Ihope......

Ich kann dir auch  nur empfehlen, deinem kleinen eine Unterstützung durch Fachleute anzubieten, damit er diese dinge besser verarbeiten kann...gut wäre eine Psychologin die Spieltherapie anbietet...manchmal auch über eine Erziehungsberatungsstelle zu erfahren oder zu bekommen.......

Geht er in den Kindergarten? Oder schon Schule? Redet er dort darüber ?

Wegen dem Tavor wollte ich dir gestern schon schreiben...es macht relativ schnell abhängig..hat dir dein Hausarzt das gesagt? Mußt halt gut aufpassen.......

Ganz liebe Grüße an dich und auch an alle anderen........
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 08. Januar 2007, 20:45:53
Tavor haben wir für meinem Mann als Anfallschutz bekommen, hat er bisher ganz selten genommen, macht ihm total KO.  Ich habe eine Antidepressivum von meine Psychologe gekriegt, die nicht abhängig macht, aber einem gut zum schlafen bringt.  Als Nachtteil gibt es ein „Hangover“ Effekt, die wiederum den Vorteil hat, dass man davon nicht abhängig sein will…  
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 08. Januar 2007, 22:58:17
Hallo I hope,

die Kinder leiden noch einmal ganz anders als wir Erwachsenen....
Von meiner Schwester die Tochter ist 15, es kommt keiner mehr an sie heran, selbst meine Mutter ( keine verschrobene Oma, sie ist selbst erst 61), aber sie ist den ganzen Tag da.
Meine Nichte redet nicht, sie funftioniert nur noch, sie erlebt die Krankheit ihrer Mutter seit 11 Monaten, mit allen Höhen und Tiefen, wobei die Tiefen natürlich ganz klar überwiegen bei der Krankheit!
Wir haben versucht, prof. Hilfe für meine Nichte in Anspruch zu nehmen, wirklich gute Ärzte, sie hat alles abgelehnt, mit der Begründung, es geht ihr gut.
Sie ist so verschlossen, redet nicht über ihre alltäglichen Sorgen, weil die Schule ist ja auch noch da, und da hat sie richtig Probleme. In jeglicher Form unkonzentriert, sie funktionert, aber sie ist nicht mehr sie selbst.
Man kommt aber gar nicht an sie ran, selbst die Unterhaltung mit ihr ist ein Schauspiel!
Das tut sehr weh, neben den ganz normalen Schmerz....

Alle guten Wünsche, paßt alle auf eure Kinder auf, auch die brauchen Hilfe....,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 09. Januar 2007, 09:11:49
Hallo!
Hab mich länger nicht gemeldet und auch nicht alles nachgelesen, weil ich sitz im Büro und da kann ich nicht so lang...
Weihnachten war ok, besser als erwartet...

Mama kriegt jetzt seit 27. Dezember Chemo und Strahlen - Chemo täglich als Tabletten, deren Namen ich nicht weiß, Strahlen werktags in der Früh. 6 Wochen lang, danach 1xpro Monat 1 Woche wieder die Tabletten.
Bis jetzt verträgt sie es gut, ihr ist nicht schlecht, Haare hat sie auch noch alle, die Laborwerte sind sehr gut.
Allerdings ist sie sehr verwirrt - eine Nebenwirkung von dem Medikament, daß sie nimmt, damit ihr nicht schlecht wird. Das wird jetzt erst mal abgesetzt, um zu schauen, ob sie dann weniger verwirrt ist (sollte ihr schlecht werden, muss sie es halt wieder nehmen...)

Sie geht nur sehr schwer, allein gar nicht, gestern ist sie das erste Mal gestürzt im Stiegenhaus. Das linke Bein kann sie fast nicht heben.
Den linken Arm wenig.

Papa wird jetzt Pflegegeld beantragen und schauen, ob vielleicht eine Physiotherapeutin ins Haus kommen kann.

Es ist halt so, daß wir eigentlich keine Ahnung haben, was von den Symptomen vom Tumor ausgelöst wird, was von den Medikamenten und was einfach nur "Mama" ist. Sie mag nichts machen, man muß sie zum Spazierengehen überreden, sonst sitzt/liegt/hängt sie am Sofa und wartet, daß die Zeit vergeht. Sie liest nicht, höchstens Fernsehen, aber eigentlich ist ihr egal, ob was läuft oder nicht.
Sie ist wie ein Kind.
Sie redet viel Blödsinn, zusammenhangloses Zeug, aber dann, in hellen Momenten, erinnert sie sich an Dinge, die vor 20 Jahren waren und die mein Papa gar nicht mehr weiß!
Sie isst sehr schnell (und muß danach die ganze Zeit aufstoßen), und wenn auf ihrem Teller nichts mehr ist, bedient sie sich am Nachbarteller, egal wem der gehört.

Ich krieg ja auch längst nicht alles mit. Abends nach dem Arbeiten ruf ich den Papa an, alle paar Tage fahr ich hin, aber ich hab keinen Überblick über die Medikamente, die sie nimmt, wie die heissen und wasweißich.

Er ist ein geduldiger Mensch, regt sich nie auf, leidet im Stillen. Das macht es umso schwerer, ihm zu helfen.
Am Wochenende hab ich mit meinem Mann die Küche geputzt. Wenigstens äußerliche Sachen können wir machen, aber wie es in meinem Papa drinnen aussieht, keine Ahnung!

Ich hab den Beitrag von Sarabande gelesen und hab folgende Frage: Fliegen ist kein Problem? Mama wollte immer so gern nach Santiago de Compostela in Spanien. Und es würde mir so viel bedeuten, wenn wir ihr das ermöglichen könnten! Muß man was berücksichtigen?

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 09. Januar 2007, 09:24:15
Noch eine Frage ist mir eingefallen: was wird bei einer Hypterthermie gemacht? Das klingt interessant!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 09. Januar 2007, 10:46:13
Liebe Knusperflakes!

Uns wurde erst gesagt, fliegen geht gar nicht, nachher gesagt, höchstens Kurzstrecken, nie wieder Langstrecken.  Wie wir festgestellt haben, alles Blödsinn.  Oder sag ich mal so: direkt nach einem OP ist es bestimmt nicht ratsam.  Mein Mann ist im Juni operiert, wir sind erst September geflogen, fingen mit einer innerdeutschen Kurzstrecke an (Berlin-Düsseldorf).  Einmal kriegte er dolle Kopfschmerzen (Berlin-Rom), sonnst ginge es immer gut.

Meine Eindruck ist, das 9 von 10 Ärzten wurde es total verantwortungslos finden, mit einem Glio Patient zu fliegen.  U.A. mit dem Druckunterschied im Flugzeug sollte es einer erhöhten Anfallgefahr geben.   Wir nehmen folgende Maßnahmen:  1mg Tavor 30 Minuten vor Abflug als extra Anfallschutz (wir haben es auch mit 2,5mg versucht, war viel zu viel! – er wachte kaum danach auf!); Windeln gegen Incontinenz; wenn wir umsteigen müssen, regestrieren wir ihm mit den Fluggesellschaft als „Passenger needing assistance“, dann kriegen wir Rollstuhltransfers im Flughafen (wunderbar! Möchte nur noch so fliegen!); wir nehmen einem Ärztlichen Attest mit, das er fliegen darf; wir nehmen auch alle Unterlagen mit (Befund, CT, usw); wir nehmen Kontakt mit einem Krankenhaus am Zielort auf, für dem Fall, das was schief läuft (was bisher nie der Fall war); wir nehmen Begleitung mit (meine Freundinnen, eins davon mit Krankenschwesterausbildung); und wir suchen Unterkunft, der einigermaßen Behindertengerecht ist.  Ach ja, und ich habe immer extra Medikamenten dabei, für den Fall das es schlimmer sein soll mit Anfälle, Kopfschmerzen, oder so was.  Mittlerweile ist das fast Routine bei uns geworden.  Klappt alles wunderbar.  Mit dem Billigfluggesellschaften sind Flüge innerhalb Europa auch kurzfristig günstig zu kriegen, kann teilweise umgebucht werden, ein Paar mal sind wir einfach nicht geflogen, weil es nicht gepasst hätte, und ließen den Flüge einfach ausfallen. Eine lockere, flexible Einstellung ist ein Muss.

Dazu muss ich sagen, dass wir beide immer viel geflogen sind, daher empfinden wir es nicht als besonders aufregend, beängstigend oder außergewöhnlich.   Wir sind auch bereit, gewissem Risiko im Kauf zu nehmen.  Auf Reise geht es mein Mann immer besser als zu Hause, er ist wacher, motivierter, rundum glücklicher.  Ein Tag brauchte er immer am Anfang, um sich auszuschlafen und erholen.  Danach geht es immer gut, besonders wenn wir dazu eine Cortisonerhöhung machen.  

Ich glaube, jeder muss abwiegen, wie die es machen wollen.  Für uns scheint es richtig, die Reisewünsche meines Mannes zu erfüllen.  Fast alles ist machbar, wenn man offen und risikobereit daran geht… Es kann auch gut sein, das es deine Mutter etwas besser nach der Bestrahlung geht.  Vieles kommt vom Ödem, was manchmal nach eine Bestrahlung etwas weg geht, und Bestrahlung selbst macht sehr schlapp.  Auf jeden Fall kann man planen.  Broschuren holen, Reiseführer kaufen, im Internet nachschauen.  Die Planung allein macht Freude! Und es hilft sehr, etwas zu haben, worauf man sich freuen kann…

Toi toi toi,

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 09. Januar 2007, 11:02:18
Ok, danke für die ausführliche Info... momentan gehts ja eh nicht, wegen der Therapie, und meine Eltern sich nachher trauen werden, steht noch in den Sternen...

Meiner Mama ist momentan sowieso alles wurscht.

Es ist so schwer, Entscheidungen für jemand anderen treffen zu müssen!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Ciconia am 09. Januar 2007, 14:08:11
Hallo Knusperflakes,

es tut mir leid, daß es deiner Mutter momantan so schlecht geht. Mein Mann und ich hatten auch immer den Wunsch nach Santiago de Compostela zu gehen. Da ich nach meiner 2. Meningeom-OP auch keine längere Strecke mehr durchhalte, ist mein Mann für mich mit gefahren (mit dem Fahrrad). Er ist hier an unserer Wohnung gestartet und hat die Strecke in 3 Etappen über 3 Jahre geschafft. Er hat einen ausführlichen Reisebericht geschrieben, damit ich wenigstens in Gedanken daran teilhaben kann. Außerdem hat er in jeder Jacobskirche für mich eine Kerze angezündet und so war ich symbolisch dabei.
Aber du hast recht, man kann auch mit dem Flugzeug direkt nach Santiago, sind meistens Gabelflüge, also mit einmal Umsteigen.

Ich wünsche deiner Mutter die Kraft, sich diesen Wunsch zu erfüllen. Letztendlich ist es jedoch so, daß sie selbst diese Entscheidung treffen muß, wie du auch schreibst. Ich bin ca. 5 Monate nach meiner 1. Hirn-OP gefolgen (2 Std.), nach meiner 2. OP hat es über 2 Jahre gedauert, bis ich mich dazu in der Lage gefühlt habe. Das ist wohl sehr unterschiedlich und hängt auch von der Lage des Tumors ab und ob eine Epilepsie vorliegt.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 09. Januar 2007, 21:50:15
Hallo Knusperflakes!

Mein Mann macht jetzt die "normale Hyperthermie" ohne Nanopartikel
schau nach unter www.hyperthermie.at
Er muss dazu 25 mal nach Wien fahren, muss man auch selber bezahlen, aber wir müssen es versuchen :'(
Die Nanopartikelhyperthermie wird so weit ich weiss in Berlin gemacht, bei uns in Ö weiß ich nichts darüber
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 09. Januar 2007, 22:07:42
Hallo Ihr Lieben,
ich bin seit Weihnachten wieder mal im Forum und mußte mit erschrecken lesen wievielen es von eueren Lieben schlecht geht.
Leider kann ich mich da jetzt auch einreihen, denn auch bei uns läuft gerade alles aus dem Ruder.
Es ist kaum zu glauben und für mich sehr schwer zu begreifen wie schnell sich ein Gesundheitszustand so rapide verändern und verschlechtern kann.
Meiner Mutter (71, GBM IV, OP 11/05 mit anschließender Bestrahlung und Temodal, OP 04/06 (Gliasite Applikationssystem); OP 05/06 (Ballonentfernung) ging es die ganze Zeit immer ganz gut. Sie bekam seit dem 9.7.06 täglich Temodal und sie hatte, bis letzte Woche, alles gut vertragen. Sogar ihr MRT im Oktober war ohne Befund.
Und jetzt das...
Meine Mutter ist am 1.1.07 noch mit mir Spazieren gegangen und am 2.1.07 waren wir noch bei ihrem Hausarzt. Ab dem Tag ging alles rasend schnell. Kurzum am 4.1.07 lag meine Mutter im Pflegebett und es ging ihr ganz schlecht. Ich habe gedacht ich bin im falschen Film (obwohl, das denke ich schon die ganze Zeit).
Am 7.1.07 habe ich sie dann ins Krankenhaus gebracht, weil ich ihren Zustand zu Hause nicht mehr verantworten konnte.
In der Klinik wurde auch gleich ein CT gemacht wo man sehen konnte, dass sich ihr Ödem vergrößert hat. Sowas hatte ich mir schon gedacht. Morgen hat sie dann ein MRT und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es zu einem Rezidiv gekommen ist. Genaueres weiß ich morgen.
Das ist ein Tempo, da komme ich nicht ganz mit. Von einem Tag auf den anderen ist meine Mama zum Pflegefall geworden. Ich bin völlig am Boden zerstört. Diese sch... Krankheit wiegt einem so lange in Sicherheit, um dann erbarmungslos zuzuschlagen. Grauenvoll!!! Ich weiß momentan überhaupt nicht wo hinten und vorne ist und bin völlig erschüttert wie schnell meine geliebte Mama abgebaut hat. Ich habe ein verdammt schlechtes Gefühl, was morgen beim MRT rauskommt und ich habe Angst davor in irgendeine Richtung eine Entscheidung zu treffen wie es weitergehen soll.

Das ist einfach alles zu viel :'(  :'(  :'(


Liebe Grüße von einer völlig verzweifelten

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 09. Januar 2007, 22:29:02
Liebe Tatjana,

deine Verzweiflung kann ich nur gut verstehen....

Alles Glück der Welt für morgen und , daß sich der Zustand deiner Mama ganz schnell wieder zum Positiven ändert!!!

Wir hatten das Gleiche im September bei meiner Schwester im September, wo wir dachten, sie stirbt uns unter den Fingern weg.
Ihr geht es jetzt wieder gut, sicherlich bei jedem anders, aber das sollte ganz schnell wieder bei deiner Mama eintreffen!

Ich weiß, wovon du schreibst, jeder Tag kann ganz schnell anders anfangen oder enden, nicht die Hoffnung aufgeben, diese stirbt zuletzt!!!

Laß dich umarmen,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 10. Januar 2007, 07:06:36
Hallo!

Mein Mann hat seit ein paar Tagen nächtliche Krämpfe im rechten Bein. Was bekommen eure Lieben gegen solche Krämpfe? Er bekommt nämlich gar nichts. Er vermutet, dass es vom Thalidomid kommt. Ich glaub aber eher von den 3 Operationen.

Bitte um eure Antworten!
Danke
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 10. Januar 2007, 10:17:00
Hi Hilde!
Das kommt von Cortison.  Dagegen hilft Magnesium Tabletten.  Bei uns hilft das nur mäßig.  Auch wichtig ist, die Beine warm zu halten.  Uns wurde empfohlen, Wollsocken nachts zu tragen, was mein Mann natürlich nicht macht!  Auf alle Fälle hilft es, den Waden zu reiben und den Fuß nach oben zu strecken.  

Don’t panic!  Ist alles normal, tut nur höllisch weh…

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 10. Januar 2007, 10:21:26

Mein Mann macht jetzt die "normale Hyperthermie" ohne Nanopartikel
schau nach unter www.hyperthermie.at


Danke für die Info.
In Graz (da wohnen wir) am LKH gibts glaub ich auch Hyperthermie.
Ich werd jedenfalls meinem Papa sagen, er soll sich das nächste Mal beim Dr. Payer erkundigen.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 10. Januar 2007, 11:09:48
Hi Sarabande!

Du bist eigentlich immer da, wenn man Dich braucht!!!
Danke :-*
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 10. Januar 2007, 16:48:30
Liebe Hilde,

Günter hat ebenfalls diese Krämpfe. Sie treten immer nach der Ergotherapie auf. Die Ergotherapeutin meinte dazu, es wäre ein Zeichen der Anstrengung und eine Art Entladung der Muskeln. Sie verursachem  ihm allerdings keine Schmerzen. Ich massiere regelmässig seine Beine mit Franzbranntwein.

Liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 10. Januar 2007, 19:55:39
Hallo Ihr Lieben,
heute war das MRT von meiner Mama, leider konnten die Ärzte mit den Aufnahmen nix anfangen. Sie war zu unruhig und hat sich nur bewegt. Alles verwackelt, kein Befund :-\.
Das heißt wieder warten.
Sie versuchen nochmal einen MRT Termin zu bekommen. Das wird nicht so einfach sein. Bei der nächsten Untersuchung müssen sie meine Mama irgendwie ruhigstellen, sonst wird das wieder nix.
Ich fahre zweimal am Tag ins Krankenhaus, um meine Mama zu füttern. Leider hat sie ihr Lachen verloren. Ihr Gesichtsausdruck ist monoton und teilnahmslos geworden. So eine Sch... was die Krankheit aus einem lebenslustigen und fröhlichen Menschen macht. Das ist so grausam! Meine Mama konnte immer lachen. Selbst am Sonntag, als der Notarzt sie fragte wie es ihr geht, hat sie gelacht und gesagt gut (obwohl sie Schmerzen hatte). Das Lachen ist irgendwie weg. Das tut so weh!
Der Arzt meinte auch, dass sich das nicht wieder bessern würde.
Ich weiß auch nicht, aber momentan läuft einfach alles sch...!

Liebe Grüße

Tatjana



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kali am 11. Januar 2007, 09:54:05
Hallo Knusperflakes,

war schon lange nicht mehr auf dieser Site. Da du gefragt hast, ob jemand aus deinem Wohnraum kommt. Wir wohnen in der Nähe von Graz ( sind vor ca. 4 Jahren aus Graz weggezogen ).
Mein Schwiegervater hatte ein Lymphom und die Mama meiner besten Freundin hatte ein Glioblastom. Sie sind beide in Graz behandelt worden. Leider haben sie es nicht geschafft.
Falls ich dir vielleicht irgendwo weiterhelfen kann, kannst du ruhig fragen.
Alles liebe für deine Mama

kali
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 11. Januar 2007, 21:58:26
hallo Supidipi......

Es ist gut, das du bei deiner Mama sein kannst...und was weiß der Arzt schon, ob deine Mama wieder lachen kann!

Sei bei ihr sooft du kannst.....

Diese Unruhe habe ich bei meinem Mann bemerkt,als das Ödem wohl irgendwo gedrückt hat.......wieviel Cortison bekommt deine Mama jetzt?

Liebe Grüße
Esther
...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 11. Januar 2007, 23:01:21
Liebe Supidupi,

ich muß die gar nicht sagen, wie leid mir das mit deiner Mama  tut.....!
Das mit dem Gesichtsausdruck deiner Mama haben wir wochenlang bei meiner Schwester erlebt, teilnahmslos und monoton, es war schlimm!
Der Arzt "lehnt sich soweit aus dem Fenster", wie kann er sagen, daß sich das nicht mehr ändert? Wieso so deine Mama nicht mehr lachen?
Die Zeit wird es zeigen, meine Schwester hat auch gar nicht mehr gelacht, hat das Gesicht nicht mehr verzogen, nur runtergelassene Mundwinkel, wie bei einer ganz alten Frau. Der Gesichtsausdruck zeigte nur noch Leere, Teilnahmslosigkeit am Geschehen rundherum, quälend-heute lacht sie wieder! ;D
Die Krankheit ist grausam, und wir sind alle so machtlos Dem gegenüber, was im Moment passiert und Dem, was noch folgt!
Mit dem MRT ist es ganz blöd gelaufen, aber konnten das nicht die "Götter in Weiß" vorher einschätzen und gleich ein Mittel geben?
Jetzt müßt ihr unnötige Zeit verstreichen lassen bis zum nächsten Termin, und wir wissen-es hat Keiner von den Patienten Zeit, jeder Tag zählt!!!

Ich denke an Euch, laß dich umarmen,

Kabas

Liebe Hilde,

die Post ist gestern an dich raus, auch an Euch denk ich oft,

wie an alle Anderen!,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 11. Januar 2007, 23:26:26
Hallo Hilde........

Es ist so still bei dir.......ist das gut oder schlecht???

Und zu deiner Frage , wann ich schlafe ;D jetzt.....der Wecker klingelt um 6:25.....( ich muß gestehen , ich hatte Urlaub über Weihnachten, war ganz " begeistert"....)

Ganz liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 12. Januar 2007, 07:19:05
Liebe Esther!

Ja, bei mir ist es irgendwie still. Ich weiß gar nicht recht, was ich sagen soll. Manchmal kommt es mir vor, meinem Mann geht es gut.
Die Hand ist eigentlich "ruhig", keine Ausfälle. Das Sprechen geht manchmal sehr gut und im nächsten Moment wieder schlechter.
Er ist sehr still geworden gegen früher.
Zur Zeit nerven ihn die nächtlichen eher morgendlichen Krämpfe wahnsinnig. Es tut ihm einfach so weh. Magnesium hilft anscheinend auch nicht wirklich.
Er redet immer davon, Thalidomid abzusetzen, weil er meint, dass es davon kommt. Ich glaub es eigentlich nicht und finde es nicht gut, wenn er es absetzen würde.
Heute geht es wieder nach Wien zur Hyperthermie, ist halt auch anstrengend für ihn, er ist fast 8 Stunden unterwegs für 1 Stunde Behandlung.
Mir geht es momentan auch nicht so gut. Mich nervt alles und jeder (fast jeder :-*)
Alles Liebe für Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 12. Januar 2007, 11:09:59
Liebe supidupi/ Tatjana!

So wie du alles beschreibst, würde ich glauben, dass "nur" das Ödem dran schuld ist. Ich hab das auch schon so von Knall auf Fall erlebt, dass sich ultraschnell alles verschlechtert hat, und dann kam raus, dass die Wasseransammlung sehr zugenommen hat. Deine Mutter bekommt doch bestimmt hoch dosiert Cortison Infusionen, dann bessert sich der Zustand bestimmt.
Ich wünsche es Euch, es ist bestimmt noch nicht der Anfang vom Ende, das haben wir doch alle schon erlebt, dass oft keiner mehr an eine Besserung glaubt, doch die Patienten haben es schon oft genug bewiesen...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 12. Januar 2007, 12:28:28
Vielen Dank an hilde, Doro 66, Bea, Sarabande, Phoenix und kabas!!!
Für eure schnellen Reaktionen. Ich hab auch alles gleich gelesen, konnte aus Zeitgründen aber selbst nicht so schnell antworten.
Ich beantworte einfach mal pauschal alles:

Mein Sohn geht noch in den Kindergarten, sucht aber mit Fremden oder Freunden nicht das Gespräch über die Krankheit. Zu Hause gehen wir alle sehr offen damit um. Da kommen auch mal Sprüche wie: Mensch Papa, des wär super, wenn der blöde Humor endlich weg wäre! Dann kommt natürlich großes Gelächter, denn den Humor sollte er natürlich behalten, nur den Tumor nicht. Wir müssen den Kleinen auch nicht zum Bravsein ermahnen, er ist es einfach. Er war schon immer ein absoluter Sonnenschein, das glückliche Gemüt hat er von seinem Papa geerbt. Und ich sage ihm auch oft, wie stolz ich darauf bin, dass er so vieles so toll macht. Ob es alleine spielen, oder sich duschen oder malen oder ins Bett gehen oder.... es gibt so viel Beispiele für nicht altergemäße Selbständigkeit und positive Charaktereigenschaften. (Selbstverständlich muss er nicht alles alleine machen) Aber natürlich kann er auch mal anders und setzt sein Temperament für seine Sache ein. Also nicht besorgniserregend überangepasst, ab und zu nervt er wie jedes andre Kind auch.

Zum Thema Kinderspychologe: Mein großer Sohn (12) hatte mit einer Kurzzeittherapie angefangen, die man laut KPin gerne beenden hätte können, erst seit der veränderten Situation war dann klar, man sollte Langzeittherapie weitermachen. Tut ihm auch gut. Seither versuche ich auch für seinen Zwillingsbruder eine/n Therapeuten/in zu finden, und natürlich denke ich dabei auch an den Kleinen, aber es ist so gut wie aussichtslos. Wartezeiten ohne Ende! Und auf die Ambulanz in der Klinik hab ich echt keinen Bock, zumal es das gleiche Gebäude wie die Neurochirurgie ist, das kann keine positiven Erinnerungen bei den Kindern hervorrufen. Zum Glück kann ich mit der Therapeutin von meinem Großen auch über die anderen Kinder sprechen und sie gibt mir immer hilfreiche Unterstützung für mein Verständnis und Anleitung für bestimmte Situationen.

Zu Tavor: Mein Arzt hat mich auf die Gefahr der Abhängikeit hingewiesen und mich auch richtig eingeschätzt, dass er es mir beruhigt geben kann, weil ich dahingehend kein Suchtpotenzial habe. Und nach einem dreiviertel Jahr dachte ich schon, ich kann mir jetzt mal eine gönnen. Geschlafen hab ich auch ganz gut, aber am nächsten Tag dachte ich grad, es würden alle Emotionen, die ich nachts nicht durchleben konnte, doppelt so schlimm über mich herfallen. Ich hatte einen Tag mit allen Höhen und Tiefen, die man sich vorstellen kann. Also Tavor, erstmal wieder nein danke- die Rescue Bachblüten sind jetzt wieder mein ständiger Begleiter.

Mein Mann hatte am 10.01. wieder ein MRT. Wieder stabil, nix gewachsen. Ödem kaum vorhanden. Trotz der geringen Dosis von 2mg Fortecortin morgens. Weihrauch, Mistel, Glycerin und Co. zeigen ihre Wirkung.
Dann kam das Gespräch auf die abgebrochene Chemo von letzter Woche. Hat dem Prof nicht gefallen. Mein Mann sagte, am besten ginge es ihm doch wenn er nichts einnimmt. Er wollte gern hören, dass er dann ja aufhören kann, schließlich wächst da nix mehr. Was ihm dann erzählt wurde, könnt ihr euch denken. Zwar keine Schauermärchen oder absolut schlimmen Schilderungen, aber eben sehr ehrlich und menschlich einfühlsame Äußerungen in einer entpannten Atmosphäre über die Folgen eines Therapie-Abbruches. Es war auch von Hospiz die Rede, und dass jeder (auch gesunde) Mensch sich überlegen sollte, was für Maßnahmen im Pflegefall er in Ordnung findet, und er halt ganz besonders. Es war in Anwesenheit meines Mannes das erste mal die Rede vom Sterben. Ich hab mir schon morgens gedacht, heut will er´s aber wissen, als er sagte, "ich komm heut doch mit, schließlich sitz ich dauernd dort drin, und dann wenns um was geht, kann ich nicht kneifen." Es war gut so wie es war, es wurde besprochen mit dem Hinweis darauf, bitte bestenfalls immer die jetzige Situation im Auge zu behalten, alles andere können wir eh nicht wissen. Gestern nacht hat mein Mann dann für uns entschieden: Ab morgen reden wir nicht mehr darüber! Ist ok, akzeptiert. Ich traue mir zu, in jedem Fall für ihn richtig entscheiden zu können. Schließlich haben wir uns 2004 bereits gegenseitig eine Gerneralvollmacht mit Patientenverfügung und allem drum und dran unterschrieben.

Der Prof. hat jedenfalls bestätigt, bei Aussetzung des Temodals gibt es kaum Hoffnung darauf, dass es nochmals anschlägt. Das gesicherteste effizienteste Schema wäre 7 Tage on/off, bzw. kann man die tägliche Dosis etwas verringern und dann auf 10 Tage on/off umsteigen. Wir können aber auch auf unseren Wunsch versuchen (er hält das für ein Experiment) die Dosis stärker zu reduzieren, täglich einzunehmen und zusätzlich einen Angiogenesehemmer wöchentlich über Infusion zu geben. Leider weiß ich jetzt den Namen dieses Antikörpers nicht. Über Hyperthermie, die ja auch an seiner Klinik angeboten wird, hat er sich negativ geäußert.  Dies alles nur zur Info! Soll für niemanden entmutigend sein. Ihr wisst, es kommt immer darauf an, an wen man gerät.

Eure
Ihope
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 12. Januar 2007, 13:08:04
Danke Kali, ich werde bei Bedarf drauf zurückkommen...

Schönes Wochenende!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 12. Januar 2007, 19:39:22
Liebe Phoenix, liebe Kabas!
Vielen Dank für eure aufbauenden Worte, das kann ich gebrauchen!

Meine Mama bekommt zur Zeit 3x8mg Fortecortin.
Heute war der erste Tag, seit sie im Krankenhaus ist, dass sie wieder ein wenig wacher war. Ich hatte auch den Eindruck, dass sie den Mund leicht zu einem Lachen verzogen hatte. Ich hatte mich schon so darüber gefreut, doch kurz drauf hatte sie einen Schmerzanfall. Das war nicht so lustig.
Trotzalledem ißt meine Mama sehr gut, aber sie trinkt kaum. Sie bekommt täglich Infusionen.
Jetzt ist das MRT auf Montag auf Abruf angesetzt. Ich bin mal gespannt, ob es diesmal klappt.

Zitat
Mit dem MRT ist es ganz blöd gelaufen, aber konnten das nicht die "Götter in Weiß" vorher einschätzen und gleich ein Mittel geben?

Natürlich hätten die ihr was geben müssen, aber wahrscheinlich wurde sie mit einem Fahrdienst zum MRT gebracht und die Neurologen hatten keinen Plan von ihr wie sie drauf ist. Dort hat man sie bestimmt falsch eingeschätzt, keine Ahnung. Mit Sicherheit fehlende Kommunikation!

Wenn alle Stricke reißen habe ich noch unseren regulären MRT Termin am 24.1., aber das ist mir eigentlich zu lange bis dahin!

Ich hoffe ja auch, dass es "nur" das Ödem ist, alles andere wäre kaum auszudenken :-\

Erschwerend kommt noch hinzu, dass mein Vater mit der Situation überhaupt nicht klar kommt. Das ist echt zum verzweifeln!

Traurige Grüße

Tatjana






Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 14. Januar 2007, 16:33:47
Liebe Hilde,

allzu verständlich sind deine Worte, daß dich alles und fast jeder nervt!
Was nimmt dein Mann nochmal für Anti-Epileptika und wieviel Dexamethason?
ES ist auch der blanke Wahnsinn, welche stundenlangen Strapazen Heri auf sich nimmt, um nach Wien zur Behandlung zu kommen!

An Alle,

Bei meiner Schwester ist soweit alles ok, wenn man das bei dieser Erkrankung und in diesem Stadion sagen kann.

Sie klagt aber über Schmerzen vun der rechten Schulter runter bis zur Hand, das sind wie Schmerzschübe, aller 2-3 Stunden, so für etwa eine Stunde jedes Mal.
Kann sich das jemand hier erklären?
Der Hausarzt sagte anfangs es würde vom Tumor kommen( die schieben gern alles auf den Tumor!)...., man kann verdammt nicht alles darauf schieben!
Jetzt sagte er, daß wären die Lymphknoten( wenn die aber angeschwollen wären, wäre das Blut diese Woche nicht so gut gewesen!). Ich glaub, der weiß gar nichts!
Unser Verdacht, daß die Schmerzen vom Port, den sie seit Mitte August hat, kommen, hat sich nicht bestätigt!
Hat noch einer von euch hier eine Idee? Danke.....!

Liebe Hilde,

ich umarme dich an dieser Stelle, wünsche Euch wie immer alles Gute,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 14. Januar 2007, 18:26:24
Hallo Ihr Lieben,
meiner Mutter geht es seit zwei Tagen garnicht gut. Sie hat Schmerzen (bekommt Schmerzmittel), sie schläft fast nur und hat in den kurzen Wachphasen nie die Augen auf. Keine Ahnung ???. Außerdem ist sie kaum ansprechbar. Es ist echt zum verzweifeln!
Aber was immer noch ganz gut klappt, ist das Essen. Ich fahre jeden Mittag mit meinem Vater ins Krankenhaus, um meine Mutter zu füttern. Das dauert fast eine Stunde, aber sie ißt dann fast alles auf :).

Ich hoffe sehr, dass morgen das MRT klappt. Drückt uns die Daumen!

Liebe Grüße

Tatjana


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: jussi am 14. Januar 2007, 18:47:14
Hallo Tatjana,
sehe grad, das du auch da bist.
Kann deine Mama noch sprechen ? Klinkt nicht so toll, was Du schreibst.
Drück dir auf jeden Fall für morgen die Daumen und wünsch euch, das eine Möglichkeit gefunden wird, das es deiner Mama wieder besser geht.
Liebe Grüße Sylvia
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 14. Januar 2007, 19:29:16
Liebe Tatjana,

ich muß dir nicht mitteilen, wie leid es mir tut....
Könnt ihr die Medikamente trotzdem in einer Form geben?
Auch meine Frage wäre gewesen, in der kurzen Zeit ihrer Wachphase, kann sie da noch reden, nimmt sie euch wahr?
Tatjana, du schreibst, essen tut deine Mama sehr gut, trinkt sie auch ausreichend? Uns wurde damals in der Phase, die du jetzt beschreibst, bei meiner Schwester gesagt, daß Flüssigkeit ganz, ganz wichtig ist!

Natürlich drücken wir für morgen die Daumen, daß das MRT klappt, und alles andere sich erkärt!

Ich denke an euch, viel Kraft und, daß es deiner Mama wieder besser geht.
Für deinen Vater ist das auch der blanke Wahnsinn, ist doch ganz klar, daß auch er damit überfordert ist,

laß dich umarmen,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 14. Januar 2007, 19:37:19
Liebe Kabas!

Es klingt unglaublich, aber es ist so. Mein Mann hatt noch nie Mittel gegen epileptische Anfälle. Ich glaube, er hatte auch noch nie einen. Er hatte ein paar Mal Ausfälle in der rechten Hand mit Taubheitsgefühl, das meist mit Cortison schnell wieder vorbei war.
Er nimmt momentan 2!! mg Fortecortin und es geht so halbwegs gut.
Die Hand ist ganz in Ordnung, die Sprache mal so mal so, er redet halt allgemein nicht mehr so viel wie früher, ist sehr still geworden.

Zu den Schmerzen Deiner Schwester kann ich gar nichts sagen, ich denke, dass es meinem Mann eigentlich noch ganz gut geht, wenn ich lese, wie es Deiner Schwester oder der Mutter von Tatjana geht.

Alles Liebe für euch, drück Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 14. Januar 2007, 19:38:57
Liebe Tatjana!

Es tut mir so leid, ich kann nur immer wieder dasselbe sagen. Du hast mir vor gar nicht langer Zeit noch so Mut gemacht und nun dieser Schlamassel :'(
Ich denke morgen ganz fest an Dich und Deine Mutter und drück euch ganz fest die Daumen, dass alles wieder besser wird.

Drück Dich ganz fest Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 14. Januar 2007, 20:06:25
Liebe Sylvia, liebe Kabas,
wenn meine Mama noch was sagt, dann ist es ja oder nein. Aber ich weiß dann auch nicht so genau, ob sie es auch richtig meint. Gestern und heute hat sie garnicht gesprochen. Selbst auf hartnäckige Ansprache. Komischerweise klappt trotzalledem das Essen noch ganz gut, aber trinken garnicht. Ihr hängen schon die ganze Zeit Infusionen an und sie hat einen Katheter.
Das Schlimme daran ist, dass sie fixiert sein muß sonst reißt sie sich alles raus. Das bricht mir fast das Herz. Es geht aber nicht anders :-\.
Sie versteht es einfach nicht die Finger weg zu lassen.
Ob sie registriert, dass mein Vater und ich da sind kann ich nicht sagen. Wir bekommen kein Feedback.

Liebe Hilde,
ja es ist einfach alles unerklärlich! Ich bin auch am Boden zerstört. Es lief wohl die ganze Zeit zu gut. Das ist wohl das Hinterlistige an dieser Krankheit. Grausam! So ein sch...
Ich hoffe bei euch ist soweit alles in Ordnung.

Ich hoffe, dass wir morgen mehr Klarheit bekommen.

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 14. Januar 2007, 20:18:06
Hallo Kabas,

könnten die Schmerzen deiner Schwester evtl. eine beginnende Osteoporose als Nebenwirkung des Cortisons sein ?

Liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 14. Januar 2007, 20:19:53
Hallo Supidupi,

die rasante Verschlechterung deiner Mutter tut mir sehr leid. Bisher verlief doch alles so gut ! Hoffe, dass das nächste MRT machbar und Klarheit ergibt. Kopf hoch...auch wenn es schwerfällt in einer solchen Situation.

Liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 14. Januar 2007, 20:52:05
Hallo Hilde..........

Wie hoch ist das Magnesium dosiert? Ich hatte mal eines zuhause, das nehmen Sportler....war so 1400mg..der Apotheker hatte gesagt das wirkt sofort......die normale Dosis liegt ja meistens bei 200-300 mg........

Ja, das du genervt bist ist wirklich verständlich...es geht ja alles irgendwie über deine Kräfte......man wundert sich immer wieder wieviel ein Mensch ertragen kann........

Eine Tüte Kraft schickend......
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 14. Januar 2007, 20:55:11
Hallo Supidupi........

auch ich möchte mich den guten Wünschen anschließen.....

Versuche einfach sooft du kannst bei ihr zu sein, sie merkt es schon, da sei dir mal sicher..........und auch dir wird es guttun......

Liebe Grüße
Phoenix
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 14. Januar 2007, 22:04:50
Liebe Elisabeth,

danke für deine rasche Antwort.
Ich hatte gestern unter "Zytostatika und andere Medikamente", wo es um Cortison geht, von Ulrich Einträge gelesen, hatte Antworten auf meine Fragen bekommen (an der Stelle nochmal Danke Ulrich) und jetzt diese Woche wird die Knochendichte bei meiner Schwester gemessen. Ist natürlich nicht so einfach, da der Hausarzt das wieder nicht machen kann.
Aber Osteoporose könnte natürlich eine ERklärung sein.
Was kann man dagegen wieder tun?, das ist doch alles ein Wahnsinn!

Alles Gute für dich und deinen Mann,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 14. Januar 2007, 22:38:19
Hallo Kabas,

vielleicht ist dieser Link hilfreich ?

http://www.cortisonpartner.de/patienteninfo/fragen/nebenwirkungen/cortison_osteoporose.htm

Liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 14. Januar 2007, 22:57:29
Liebe Kabas,

Danke für den Tipp "Zytostatika und andere Medikamente"...da steht ja jede Menge zum Thema Cortison...da habe ich jetzt einiges zu lesen...

Es ist der pure Wahnsinn...als ob wir mit einem Glioblastom nicht schon mehr als genug geschlagen wären...nein, wir müssen auch noch sämtliche Nebenwirkungen beachten...und  die Wechselwirkungen mit den anderen Medikamenten im Auge behalten. Nicht zu vergessen, dass bestimmte Medikamente in einem zeitlichen Abstand zur Nahrungsaufnahme einzunehmen sind.

Günter und ich sind vom morgens um 8:00 Uhr bis 22:00 Uhr gut beschäftigt das alles jeden Tag auf die Reihe zu kriegen.

Wenn das Ganze nicht so tragisch wäre, würde ich jetzt scherzhaft sagen...Angehörige eines Glioblastompatienten zu sein, ersetzt fast ein Medizinstudium...


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 15. Januar 2007, 01:10:31
Hi Morgenrote,

Ja, finde ich auch!  Wahnsinn, was man alles wissen muss und vor allem täglich entscheiden muss!  Übrigens danke für den Tipp mit Franzbrandwein gegen krampfende Beine.  Ich weiß zwar nicht, ob es wirklich hilft, aber mein Mann genießt es sehr, die Beine damit massiert zu bekommen.  Dazu Fussbalsam und Hautcreme, dann ist er ganz selig!  Mit hochdosierten Magnesium werde ich es auch versuchen, danke Phoenix!  

Tatjana, das tut mir mit deine Mutter unendlich Leid.  Ich wünsche dir viel Kraft… auch wenn du nicht im Urlaub fahren kannst, vielleicht nimmst du eine Stunde für eine Massage zwischendurch?  Ich liebe so was, dann bin ich 60 Minuten lang nicht der Verantwortungsträger, sondern werde ich getragen.

Kabas, warum kriegt ihr keine Antwort wegen den Port?  Ich weiß nur, dass die Dinge häufige Problemen mit sich bringen.  Gegen Osteoporose nimmt mein Mann Calcium, hoffe, es reicht.  Mit richtigen Einnahmezeiten sind wir nicht so sehr begabt, aber irgendwie klappte es bis jetzt…

IHope, toll, dass es dein Mann so gut geht, und dass ihr die Möglichkeit gehabt haben, offen darüber zu reden.  Mein Mann macht eine beeindruckende Gradwanderung zwischen Verdrängung und bewusst damit umgehen, redet schon über alles, steckt es dann immer wieder gerne weg.  Ich habe gelernt, das zu respektieren, selbst ich kann nicht wirklich wissen wie es ist zu wissen dass man wahrscheinlich innerhalb von Monate qualvoll sterben muss.  Gemeinsam suchen wir immer die schönen Momente.

Trotzdem, Hilde, liegen meine nerven häufige auch blank, ich bin so leicht gereizt, es ist fürchterlich!  Bin außer mich geraten bei einer provokanten und unsensible Sicherheitskontrolle am Flughafen mit meinem Mann letztes Wochenende, die blöde Dame (sichtbar selbst überreizt)  hat sofort die Polizei geholt (!!!) und mich mit allem Möglichen bedroht, sehr peinlich!!!!  Ich glaub, es war der junge Polizist noch peinlicher, jedenfalls bin ich nicht verhaftet worden (…), aber ich merke, ich muss ein wenig mehr auf mich aufpassen…  Schwierig, man muss so viel schlucken, es muss auch irgendwie rauskommen, oder?

Uns geht es eigentlich gut, bei meinem Mann wirkt die letzte Cortisonerhöhung immer noch nach, er ist noch halbwegs mobil und oft auch gut darauf.  Wir freuen uns sehr auf der nächste Reise (nach Venezuela am Freitag), merken aber beide das wir viel zu wenig hinkriegen mit organisatorische Sachen – Steuer, Versicherung, Rechnungen, Wäsche wegräumen, Post lesen, Papierkram erledigen, sprich, alles, was man macht, Wochenende und Abends, wenn man gesund ist, und wozu wir kaum noch kommen.  Wie ist es alles zu schaffen??? Man macht immer nur das was dringend ist, und das was „nur“ wichtig ist, wird kaum gemacht. Bis alles dringend wird, und dann steckt man in diversen Krisen… aber ihr kennt das sicherlich alle.  Natürlich wurden vernünftige Menschen nicht nach Venezuela jetzt fliegen, sondern zu Hause bleiben und Papierkram erledigen, aber ich finde diese Krankheit so unvernünftig das man zu entsprechend unvernünftige Maßnahmen greifen müssen… Morgenrote, es ist nicht nur eine Medizinstudium, sondern auch ein Sprachkurs zugleich…

Liebe Grüße an alle, die diesen so unmöglichen Weg mit schreiten,

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 15. Januar 2007, 07:13:40
Liebe Esther!

Mein Mann nimmt momentan 2 Säckchen Magnosolv täglich und von den Schüsslersalzen Nr. 2,5,7 und 11 (frag mich jetzt bitte nicht, wie die heißen, ich weiß nur, dass 7 Magnesium ist). Er hatte jetzt 2 Nächte KEINE Krämpfe. Zufall?? ich weiss es nicht.

Im allgemeinen geht es ihm derzeit glaub ich gut, auch die Sprache ist ziemlich gut. Heute geht es wieder nach Wien. Das ist anstrengend für ihn und mit dem Husky fährt er ja auch immer noch mit dem Fahrrad, ist natürlich super, aber alles sehr zeitaufwändig!

Alles Liebe für Dich Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 15. Januar 2007, 07:16:18
Liebe Sarabande!

Meine Nerven liegen mittlerweile so blank, dass es auch teilweise mein Mann schon "abbekommt". Es ist halt für mich auch nervig, wenn ich ihm wegen jeder einzelnen Tablette immer hinterherrennen muss.
Vor kurzem sagte ich:"es ist mir sch...egal, ob Du och was nimmst oder nicht". Ich bin einfach ausgerastet, tat mir natürlich gleich wieder leid :'(

Es ist einfach alles zum K....

Es freut mich, dass es Deinem Mann relativ gut geht, wünsche euch eine tolle Reise und bis bald :-*
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 15. Januar 2007, 07:55:11
Hallo Kabas!

Meine Mama hatte das auch mit den Schmerzen in der Schulter - das hatte bei Ihr auch damit zu tun, dass sie das Gelenk zu wenig bewegt hat. Sie hat den Tumor in der rechten Hirnhälfte, und die linke Körperhälfte ist entsprechend beeinflusst. Und obwohl die Mama eigentlich eh noch Kraft hätt und den Arm bewegen könnt, lässt sie ihn eigentlich die ganze Zeit hängen. Und davon kommen dann die Schmerzen.
Bei ihr ist das zumindest so.
Heute geht sie aber zum ersten Mal nach der Biopsie (die war Anfang November) wieder zur Physiotherapeutin. Das wird wohl was helfen, hoff ich.

Lg,
Knusperflakes
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 15. Januar 2007, 20:57:57
Hallo an alle die uns heute die Daumen gedrückt haben,
leider hat es nichts geholfen  :'(.
Trotzdem herzlichen Dank!

Ich habe eben mit dem Arzt telefoniert und er hat mir gesagt, dass meine Mama an der ersten operierten Stelle höchstwahrscheinlich ein Rezidiv hat welches diffus wächst und sich über den Liquor verteilt. Eventuell hat sie auch noch eine Entzündung.
Das hat er mir alles ohne Gewähr mitgeteilt, genaueres erfahre ich hoffentlich morgen in einem persönlichen Gespräch.

Ich bin völlig am Boden zerstört  :'(  :'(  :'(.

Es ging ihr doch die ganze Zeit so gut und ich war soooo optimistisch, dass wir dem Sch...ding doch einen Haken schlagen könnten, aber nein...

Eigentlich weiß man, dass es irgendwann mal soweit kommen wird, aber man denkt trotzdem im Traum nicht dran das es mal eintritt.

Was kommt jetzt ??? ?? Hilfe, ich habe eine sch... Angst!!!!

Es grüßt euch eine super mega traurige

Tatjana




Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 15. Januar 2007, 21:20:03
Liebe Tatjana,

ich hab so oft heut an euch gedacht, ich muß dir nicht sagen, was ich bei deinen Zeilen denke.....
Es tut mir unendlich leid......, mir fehlen die Worte!

Wir leben hier alle mit einer Sch....angst, jeden Tag kann sich alles ändern und man begreift es nicht......

Es kann dir keiner sagen, was jezt kommen wird, gerade davor hat man die meiste Angst, ich weiß, was du meinst!

Paß auf dich auf,

ich umarme dich,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 15. Januar 2007, 21:30:53
Hallo Knusperflakes,

ja, das ist natürlich auch eine Möglichkeit.
Bei meiner Schwester sitzen die Tumore linksseitig, die rechte Hand macht ihr jetzt Probleme.
Ich muß dazu sagen, daß meine Schwester (36 Jahre, seit 02.06 an Glio erkrankt, also auf dt. gesagt, da brach die Sch....Krankheit aus) schon rechtsseitig vollkommen gelähmt war. Sie läuft wieder, die Verkrüppelung aus der rechten Hand ist völlig weg, aber jetzt hat sie halt diese Schmerzen, manchmal ist die Hand auch angeschwollen, aber die Schmerzen sind halt immer in verschiedenen Abständen da, von der rechten Hand bis hoch zur Schulter!
Das kann natürlich auch eine Erklärung sein, auch sie belastet die rechte Hand weniger, als die andere.
Was haben denn eure Ärzte dazu gesagt?
Zu meiner Schwester kommen auch die Therapeuten ins Haus, aber es gibt wohl Patienten, wo es genau das Gegenteil, also Schmerzen verursacht, ich weiß es nicht....!

Alles Gute, und danke,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 15. Januar 2007, 21:55:27
Liebe Sarabande,

ja, auch mit dem Port ist das so eine Geschichte....
Er ist sauber, wird immer mit Kochsalzlösungen gespült, wird ja auch ständig verwendet, wurde gesagt, damit ist alles in Ordnung!
Sie braucht den, die Venen werden bei meiner SChwester nicht mehr gefunden, sie hat schon vor der Erkrankung damit Probleme gehabt.
Also lassen wir ihn da, wo er ist!
Welche Probleme meinst du damit?

Wieviel Calcium nimmt dein Mann täglich?

Es ist auch ganz normal, daß bei dir/euch und uns allen nur das Nötigste gemacht wird. Ich lebe zwar nicht in der Nähe meiner Schwester, habe einen Voll-Time Job und kann es kaum erwarten ins Netz zu gehen, kümmere mich von der Entfernung her um alles Andere. da bleiben auch bei mir ganz viele Sachen liegen, ein normales Leben ist eigentlich gar nicht mehr möglich!

Sarabande, ich bewundere dich/euch!!! Ihr fliegt jetzt wieder weg, ich kann dir gar nicht sagen, wie mutig ich das finde! Ich wünsch euch dort eine ganz tolle Zeit, (am Besten, daß die nie aufhört!!!)

Alles Liebe, eine tolle Zeit,

Kabas


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: cdammann am 16. Januar 2007, 00:07:51
      WIE GUT, DAS DAS AUGE TRÄNEN HAT DAMIT DAS HERZ IN SEINEN
      FLUTEN NICHT ERTRINKT!  :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'(

Mein lieber Vater hat am 15.01.07 den Kampf gegen sein Glioblastom verloren.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 16. Januar 2007, 00:10:48
Liebe Kabas, hallo Knusperflakes

was ihr beschreibt wegen Schmerzen in der Schulter bzw. im Arm oder Hand, und daß die Hand auch dick wird, erinnert mich an meinen Mann.
OP Ende Jan., Temodal + Strahlen bis Mitte März und Reha im April/Mai. Auch sein re. Arm hing immer nur runter, die Hand war ganz dick und unbeweglich. Da konnte auch die Reha nicht helfen, auch nicht die Lymphdrainage - die eigentlich ganz gut gegen das Anschwellen der Hand ist - aber in der Reha echt nicht oft gemacht wurde.
Ich habe ihm noch während er in Reha war einen "Drainage-Handschuh" bzw. bis fast zum Ellbogen anfertigen lassen (gab's auf Rezept + wird bezahlt!). Das wurde im Sanitätshaus ganz akribisch ausgemessen, jeder Finger einzeln usw. Ich hab dann auch nicht ein kpl. Teil bestellt, sondern 2 Teile, einmal einen Armstrumpf und einen Handschuh, der die vorderen Fingerteile freiläßt. Habe später zuhause auch die Lymphdrainage für ihn durchgeführt, mit Drainagesalbe (Lymphdiaral Salbe) eingerieben und dann erst den Handschuh angezogen. Ab Ende Mai hatte er damit keine Probleme mehr.
KG kriegt er nur 2-3/Woche. An den anderen Tagen hab ich das für ihn gemacht - und mach das auch heute noch. Ich bewege seinen Arm (angewinkelt) in der Schulter, bewege ihn gestreckt nach oben und hinten, massiere den Arm, die Hand und jeden Finger einzeln. Seit er vor kurzem begriffen hat, daß er durch Konzentration die Hand "loslassen" kann, ist auch die Spastik weitgehend verschwunden. Im KH habe ich ihm an den Haken über dem Bett ein Thera-Band gehängt, mit dem übt er mehrmals täglich mit dem Arm.  Seitdem ist er wieder im Oberarm kräftiger geworden (die Muskeln waren inzwischen richrig "mickrig") und die Hand bzw. die Finger sind noch beweglicher.
Auch sein Bein bewege ich ihm in der Hüfte und im Knie, bewege sein Fußgelenk und seinen Vorderfuß (die Zehen), der auch schon zur Spastik neigt.
Auch er war vor der OP und noch danach halbseitig gelähmt. Nach der OP war er noch 4 Wochen im KH. An Wochentagen kam tgl. die KG 20 min. um mit ihm zu üben. Was ich vorher geschrieben habe, habe ich damals schon im KH angefangen. Es war wie ein Wunder, als er das erste Mal sagte, jetzt spüre er wieder was. Zuerst hatte ich mich nur um sein Bein gekümmert - weil Gehen einfach das wichtigste war.  Er wäre sonst gar nicht mehr in seine Wohnung gekommen. Erst als er wieder leidlich gehen konnte, habe ich mich um seinen Arm gekümmert.  Das hat länger gedauert als mit dem Bein. Und als er das erste Mal den Arm, der bis dahin sozusagen nicht zu ihm gehörte, einfach auf der Bettdecke etwas drehen konnte, hatte er (und ich auch) Tränen in den Augen.
LANGE REDE - KURZER SINN : Auch hier muß man selbst ganz viel tun. Das bißchen KG, selbst wenn es täglich ist, reicht einfach nicht aus.

Liebe Sarabande - einen schönen Urlaub wünsche ich euch. Finde es auch bewundernswert, daß ihr das macht und hoffe mit euch, daß alles wunderbar klappt.

Liebe Grüße an alle
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 16. Januar 2007, 00:17:54
Liebe Claudia

mein allerherzlichtes Mitgefühl.

Ich weiß, Worte können nicht trösten - aber glaube fest daran, daß es deinem Vater dort, wo er jetzt ist, nur noch gut geht.

-----"Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst."----------------

Wünsche dir viel Kraft und bin in Gedanken bei dir
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: cdammann am 16. Januar 2007, 00:22:17
   Liebe Doro!

Danke Dir! Es ist so schwer. So verdammt schwer! Es ging heute, nein gestern Vormittag alles so schnell ich war nur kurz aus dem Zimmer gegangen weil Papa gewaschen werden sollte und plötzlich war mein Papa tot! Er wollte doch noch gar nicht gehen...
Weiß nicht ob ich in den Schlaf finde...

Ich wünsche allen viel Kraft. Wir brauchen sie alle!

Eure Claudia :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 16. Januar 2007, 07:33:22
Liebe Claudia 76, ich wünsche Dir auch viel Kraft. ich mag mir noch gar nicht vorstellen, wie das bei uns sein wird, wenn meine Mama erlöst wird...denn das wird es sein, Erlösung. Zumindest versuche ich, es so zu sehen. Vielleicht kannst Du das auch!

zum Thema Gymnastik und Üben: das ist bei meiner Mama nicht so leicht. Sie neigt auch eher zum Aufgeben und zum Leiden, sie mag von sich aus gar nichts tun. Und mein Papa kann das nicht alles machen. Er muß jetzt eh schon den ganzen Haushalt schupfen und jeden Tag ins KH zur Strahlentherapie und die ganzen Medikamente... das ist schon sehr viel für ihn, er ist ja auch schon über 60. Und ich bin berufstätig, kann nicht jeden Tag hin.
Arm und Bein meiner Mama sind nicht (mehr) geschwollen. Sie warens am ANfang, eine Lymphdrainage im Krankenhaus hat aber geholfen. Jetzt sind sie eher sehr dünn, die Muskeln degenerieren halt schon.
Ich hoffe, daß der gestrige Besuch bei der Physiotherapeutin was geholfen hat.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 16. Januar 2007, 08:13:08
Liebe Claudia,

auch ich möchte Dir mein herzliches Beileid ausdrücken.

Alle Kraft der Welt für Dich und Deine Familie

Bin in Gedanken bei Dir.

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 16. Januar 2007, 08:21:16
Liebe Claudia,

mein aufrichtiges Mitgefühl!

Ich wünsche euch, dass die Zeit des Schmerzes und der Trauer in eine Zeit der dankbaren Erinnerungen übergeht.

Alles erdenklich Liebe,
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 16. Januar 2007, 10:36:50
Liebe Claudia!

Du bist heute leider schon die zweite, der ich mein herzliches Beileid aussprechen muss. Auch Carina hat ihren Vater verloren.
Menschen, die wichtig waren und nicht zu ersetzen sind. Es ist so schwer, mein Vater hatte gerade erst seinen 10. Todestag. Damals dachte ich, das wäre die schlimmste Zeit meines Lebens. Dabei wurde danach für mich alles gut. Ich hab so glückliche Jahre verbracht. Und nun stehe ich wieder vor so einer Prüfung. Ich muss mir immer wieder sagen, dass es Leute gibt, denen es noch viel schlechter geht als uns. Sehr nah gehen mir die Berichte (auch hier) von Kindern, die gehen mussten.  
Aber natürlich tut das nichts zur Sache. Du musst von jetzt an lernen, mit deiner Trauer zu leben. Und dabei wird dir dein kleiner Sohn am besten helfen. Bewahre die schönen Erinnerungen an deinen Vater, damit du ihm später von seinem Opa erzählen kannst.

Ich wünsche euch viel Kraft.
Ihope
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 16. Januar 2007, 14:08:13
Liebe Claudia!

Mein aufrichtiges Mitleid. Du musst jetzt sicher sehr traurig sein. Ich wünsche dir viel Kraft.
Trauere um deinen Vater, aber vergiss dabei nicht dich selbst.
Behalte immer schöne Erinnerungen von ihm in deinem Herzen, so wird er nie richtig tot sein.
Ich weiß, dass Worte in so einer Situation nicht viel helfen. Wahrscheinlich hilft nur die Zeit.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 16. Januar 2007, 20:15:39
Liebe Claudia,

mein aufrichtiges Beieid zum Tode eures Vaters.
Ich wünsche euch viel , viel Kraft auch diese jetzige schwere Zeit zu überstehen.

Alle Kraft der Welt,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 16. Januar 2007, 20:32:13
Hallo Ihr Lieben,
heute hatte ich das Gespräch mit dem zuständigen Arzt.
Er hat mir gesagt, dass meine Mama ein ziemlich großes Rezidiv an der ersten operierten Stelle hat und das dieses Sch...ding schon gestreut hat.
Man kann nichts mehr machen  :'(  :'(  :'(

Es tut soooooo weh!

Sie ist überhaupt nicht mehr ansprechbar und seit gestern ißt sie auch nichts mehr.
Der Arzt meinte auch das es nicht mehr so lange gehen wird. Was immer das auch heißen mag.

Ich kann das alles garnicht fassen! Das ging einfach alles zu schnell!

Liebe Grüße

Tatjana


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 16. Januar 2007, 20:35:10
Liebe Claudia,
auch von mir mein herzlichstes Beileid!
Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem weiteren Weg.
Es ist alles nicht so einfach!

Fühl dich gedrückt!

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 17. Januar 2007, 07:39:14
Liebe Tatjana,

ich wünsche euch in dieser schlimmen Zeit ganz viel Kraft.

Es ist furchtbar hart, das weiß ich.
Möge alles so werden das ihr es gemeinsam ertragen könnt.

Denk' an euch,
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 17. Januar 2007, 09:17:20
Liebe Tatjana!

Ich kann Dir gar nicht sagen, wie leid mir das tut. Du bist genau dort, wovor ich eine Sch..angst habe, dass es heißt, es geht nichts mehr.

Ich wünsch dir alle Kraft dieser Welt und dass Du noch oft bei Deiner Mutter sein kannst. Wenn sie ins Hospiz kommt, ist das dann auch so weit weg von Dir? Das wäre furchtbar.

Ich denke an euch und weine mit Dir :'(
Drück Dich ganz fest Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 17. Januar 2007, 10:38:12
Liebe Tatjana,

die gestrigen Einträge haben haben mich sehr erschüttert. Ich stehe als Außenstehende, die gleichzeitig Betroffene ist, den plötzlichen Todesfällen und der rasanten Verschlechterung Deiner Mutter ohnmächtig gegenüber.
Die hier schreibenden Angehörigen spiegeln sich ja in den einzelnen  Fällen der anderen wieder.
Wir alle kämpfen seit vielen Monaten gegen einen Feind, der in seiner Unbarmherzigkeit uns den Atem nimmt.
Durch unsere Auseinandersetzung mit der Krankheit, den ständigen Austausch hier im Forum - ob nun aktiv oder passiv - weiss unser Verstand, dass dieser Kampf über kurz oder lang nicht zu gewinnen ist.
Unsere Gefühle aber sträuben sich mit aller Macht dagegen und wollen es nicht wahrhaben.
Dieser ständige innere Kampf zermürbt und läßt uns psychisch an unsere Grenzen kommen. Aber es gibt keine andere Möglichkeit als auszuhalten und für unsere Patienten nach bestem Wissen und Gewissen ALLES zu tun.

Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt Deine Mutter weiterzu begleiten.

Liebe, verbundene Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 17. Januar 2007, 12:09:08
Auch bei uns gab es in den letzten Tagen Rückschläge.

Günter hatte in der vergangenen Woche immer wieder mal Kopfschmerzen an unterschiedlichen Stellen und hatte sich am Montag den 08.01 2 Mal erbrochen. Die Kopfschmerzen bekamen wir mit Tilidin und Novaminsulfontropfen gut in den Griff.
Am 15. 01. morgens um  4 Uhr erbrach er sich sehr stark, woraufhin ich gleich den Homecare-Arzt anrief. ( Eine wohl nur in Berlin existierende Einrichtung. Diese Ärzte sind onkologischen Schwerpunktpraxen angeschlossen und Tag und Nacht zu erreichen. "Unser" Homecare-Arzt ist ein sehr liebenswürdiger, engagierter junger Internist mit Spezialausbildung in  Palliativmedizin. Bei Bedarf kommt er zu uns in die Wohnung und übernimmt auch die Blutabnahme zur Ermittlung der Blutwerte wegen der Chemotherapie).

Er riet uns, nachdem er zuvor Rücksprache mit unserer Onkologin gehalten hatte dringend,  ins Krankenhaus zu fahren, um die Ursachen abzuklären. Im Gertraudenkrankenhaus wurde ein CT gemacht, dabei stellte sich heraus, dass sich das Ödem weiter vergrößert hatte, Tumorprogession war ( soweit man das auf einem CT feststellen kann) nicht zu verzeichnen. Eine stationäre Aufnahme war nicht nötig...was wir beide befürchtet hatten.
Das Cortison wurde auf 12 mg erhöht und gegen evtl. weitere Brechanfälle Ondansetron 8 mg, 2 Mal täglich verschrieben. Bei Bedarf nimmt Günter weiterhin Tilidon, Novaminsulfon und ein neu verschriebenes Schmerzmittel namens Tramagil 100 mg.
Inzwischen geht es Günter - den Umständen entsprechend - wieder recht gut.
Am 23.01. ist der nächste MRT-Termin, Besprechung der Bilder in der Sprechstunde von Prof. Vogel ist am 03.02. ( Prof Vogel ist zuvor im Urlaub).

Ich habe mich am 14. Dezmber 2005 bereits hier im Forum angemeldet...6 Tage vor Günters erster Operation...und 11 Tage vor der Diagnose Glioblastom IV.
Bei der Anmeldung kannte ich zwar die Diagnose noch nicht ( dass der Tumor aller Wahrscheinlichkeit nach bösärtig ist, hatte man uns aber bereits gesagt)...und mir wurde sehr schnell beim nächtlichen Lesen in diesem Forum klar...was im Laufe der Zeit kommen würde.
Sehr früh habe ich mich mit allen Aspekten der Krankheit beschäftigt...und Schwerbehindertenausweis, Verrentung, Patientenverfügung, Befreiung von Zuzahlungen, Transportdienste zur Chemo, Pflegedienst, Pflegestufe, Kontakt mit einem ambulanten Hospizdienst  usw. usw. in die Wege geleitet.
 
Ich bin heute sehr froh, das alles so früh getan zu haben...jetzt läuft alles - soweit man das sagen kann - seinen geregelten Gang... und ich kann mich voll und ganz der Pflege und den täglich anfallenden "normalen" organisatorischen Dingen widmen.

Mein herzlicher Dank geht an die Organisatoren dieses Forums und an alle hier ihre Geschichte schreibenden Angehörigen und Betroffenen. Ohne diese Fülle an gebündelten Informationen wüßte ich nicht, wo wir heute stehen würden.

Günter und Elisabeth


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 17. Januar 2007, 13:40:05
Hallo Tatjana!

Habe gerade deine Einträge gelesen. Die Hoffnungslosigkeit und Grausamkeit dieser Krankheit kennt keine Grenzen. Es tut mir sehr leid. Ich kann sehr gut verstehen wie du dich fühlst, da meiner Mama auch dasselbe vorausgesagt wurde.Ich fühlte und fühle mich nach wie vor so hilflos und im Stich gelassen.
Bei meiner Mama kann man ja auch nichts mehr machen. Sie isst auch nichts mehr. Wir versuchen es manchmal mit Babynahrung - so ein zwei Löffel ist immerhin besser als nichts. Klappt auch nicht immer, aber wenn du willst, kannst du es versuchen.

Ich wünsche dir viel Kraft und dass alles halbwegs erträglich wird. Was macht ihr jetzt? Nehmt ihr deine Mama wieder mit nach Hause?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 17. Januar 2007, 19:15:18
Hallo Bea, Hilde, Morgenroete und Dani,
ganz herzlichen Dank für eure tröstenden Worte und Mitgefühl.
Das tut gut zu wissen nicht alleine zu sein.

Aber wißt ihr was - ich wünschte mir ich wäre alleine, dann gäbe es für euch diese sch... Krankheit nicht. Jeder hier zittert, bangt, hofft und was weiß ich nicht noch alles... Diese Anspannung ist kaum auszuhalten.

Vor allem das hinterlistige schnelle Zuschlagen der Krankheit macht mich total fertig. Noch im letzten Oktober hatte meine Mama ein astreines MRT. Absolut nichts zu sehen. Ich war so stolz auf meine Mama, dass sie bis dahin alles so tapfer mitgemacht hat. Und dann zwei Monate später, der Mist! In rasend kurzer Zeit der Verfall. Mir ist bis jetzt nichts grausameres begegnet. Wir waren am 1.1.07 noch im Wald spazieren und drei Tage später lag sie im Pflegebett und konnte fast nichts mehr. Ich habe gedacht ich bin im falschen Film.
Doch nicht bei meiner Mama! Ihr ging es doch die ganze Zeit ganz gut. Mir fehlen einfach die Worte :'(.

Sie liegt immer noch im Krankenhaus. Wir warten, so makaber es klingt, auf ein Bett im Hospiz. Es ist zur Zeit keins frei.
Heute war geplant, dass sie eine Magensonde bekommt. Sie trinkt und ißt nicht mehr und ihre Medikamente muß sie ja auch irgendwie bekommen.
Ich kann sie ja nicht verhungern und verdursten lassen!
Sie war heute auch nicht ansprechbar.
Die Pflege zu Hause ist für mich, auch wenn ich es wollte nicht machbar. Ich habe mit ganz vielen kompetenten Menschen gesprochen, die mir davon abgeraten haben sie zu Hause zu pflegen. Ich kann für sie keine optimale Versorgung zu Hause gewährleisten.
Mein oberstes Prinzip ist - keine Schmerzen!
Das ist eins von vielen Dingen die ich zu Hause nicht leisten kann.

Ich will für meine Mama nur das Beste!

Seid alle ganz lieb gegrüßt und ich denke oft an euch!

Dicke Umarmung!

Tatjana



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Erwin am 17. Januar 2007, 21:22:49
Hallo an alle, die zu diesem Theman geschrieben habe,
mein Anliegen,  wer bemüht sich um die Betroffenen, die pflegen, bangen usw.? Ich habe meine Frau vor vier Jahren an Glio IV verloren.
Ich hatte während der Zeit - dies ist mir erst später bewusst geworden -
mir gewünscht, dass eine Begleitung für mich stattfindet. Habe meine Frau die letzten zehn Tage zu Hause gepflegt (mit allem "drum und dran") und fühlte mich auch nachher verlassen. Dies mag egoistisch klingen. Aber das Internet, und jetzt ist es wieder so, weil meine jetzige Frau auch in "Chemo", kann doch nicht die direkten sozialen Kontakte ersetzen?
Allen viele Grüße und viel Kraft
Erwin
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 17. Januar 2007, 23:30:22
Hi.......

Immer wieder lese ich, das es nicht möglich sein soll , seinen Angehörigen zuhause zu pflegen......das man dies Fachleuten überlassen soll.dazu möchte ich meine Erfahrung und Gedanken mitteilen.

Es ist möglich, wenn man außer den Angehörigen zu pflegen sonst nichts mehr zu tun hat....oder sich  abwechseln kann ..und körperlich keine ausfälle selber hat....es wird schwierig bis unmöglich es alleine zu tun und einen Haushalt zu führen und sei es auch " nur " zu kochen......

Man muß wissen, das es ein 24 Stunden Job ist........ich habe geschlafen wenn er geschlafen hat.....ich war da  wenn er wach  war.....Tag und Nacht.......in den Fiebernächten alle 2 Stunden Wickel neu machen, ich habe mir ganz  schnell viel Wissen über Pflege und Lagerung angeeignet,
Spritzen, Absaugen;Zucker messen, Sauerstoff geben,Einläufe, Infusionen usw usw habe ich mir zeigen lassen........

Man muß die Möglichkeit zuhause haben( Pflegebett, event. Toilettenstuhl,Waschmöglichkeiten.Badelifter, Treppengleiter.... je nach Befinden, am einfachsten ist es, wenn jemand komlett bettlägrig ist, da fällt eine ganze Menge körperlicher Schwerstarbéit -Bett rausheben, Rollstuhl hineinsetzen etc weg),
nötig ist ein Arzt, der kommt um Blut abzunehmen.......ich wurde unsicher bei körperlichen Problemen, wo ein Arzt nötig war.....in der Pflege habe ich keine Hilfe benötigt, es ist aber wichtig zu wissen, das man in dieser Zeit komplett für den anderen nur da ist und für sich selber keine Zeit bleibt.

Mir hat es in unserer schlimmsten Zeit Kraft gegeben, dies für meinen Mann tun zu können, ihn nicht von fremden Menschen pflegen zu lassen..was er nicht hätte haben wollen.........natürlich war ich müde, wenn die Nächte von Schmerzen und deren Begleiterscheinungen extrem unruhig waren, ich habe halt jede Minute ausgenützt,wenn er geschlafen hat.........ind natürlich kommt man an seine Grenzen...

Ich wollte dies bloß mal erwähnen, weil ich am Anfang auch immer dachte: Oh, gott da muß ein Pflegedienst her....aber dieser Gedanke kam  aus dem heraus, weil es eben die meisten ( auch das Pflegepersonal)einem dies so erzählen........dieser Fakt verunsichert und man denkt, man kann es wirklich  nicht alleine....es ist der Gedanke .....die Vorstellung ,es nicht alleine zu können....

Ich wollte all denen Mut machen die es ausprobieren wollen........ich bin froh darüber ........

Liebe Grüße
Phoenix


.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 18. Januar 2007, 13:59:24
Hallo,
ich war heute morgen bei meiner Mama, ihr geht es sehr schlecht. Sie hat viel gebrochen und bei ihrer Atmung bin jedesmal erschrocken, weil ich gedacht habe, sie nimmt jeden Moment den letzten Zug.
Eine Magensonde haben sie ihr doch nicht gesetzt. Ist vielleicht auch besser so. Das was sie braucht bekommt sie über eine Nährlösung und Infusionen.
Im Hospiz wird sie evtl. mitte nächster Woche ein Bett bekommen, bis dahin kann sie im Krankenhaus bleiben.
Ich hoffe sie schafft es bis dahin, ich habe so ein schlechtes Gefühl.
Im Krankenhaus sind alle sehr nett zu ihr und wenn es ihr nicht gut geht, dann kann gleich reagiert werden.
Es ist auch möglich bei ihr im Zimmer zu übernachten.
Es wäre nur eine Quälerei meine Mama in diesem Zustand nach Hause zu holen und für mich eine nicht zu bewältigende Aufgabe.
Ich versuche heute nochmal ins KH zu fahren, je nachdem wie der Sturm es zulässt.
Es ist schon ziemlich heftig draussen.

Liebe Grüße

Tatjana


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 18. Januar 2007, 19:36:10
Hallo Hilde........

Denke nicht an morgen.......genieße was du heute hast.....du schreibst ihm geht es noch relativ gut.......warum sollte es nicht noch lange dauern?

Keiner weiß wann und wo......und ein Glio -Patient ist noch lange nicht wie der andere........auch hier gibt es keine Regel..........

mach dich nicht verrückt.....ich weiß, es ist leichter gesagt als getan.....die Angst kann einem alles nehmen...allerdings kann die Liebe dich stärker machen.....Angst essen Seele auf....

Wenn ihr (auch Morgenröte oder SArabande ....) immer schreibt, wie eure Männer mit ihrer Krankheit umgehen, denke ich sie versuchen das Beste JETZT daraus zu machen...es ist eine Eigenart von uns Frauen glaube ich , immer in die Zukunft zu schauen, und wissen zu wollen wie und was und wann.....aber das kann uns keiner sagen.......

Ich weiß nicht, ob ich es so rüberbringe wie ich meine...das Schreiben verzerrt oft die Ambitionen......ich möchte dir einfach etwas Ruhe geben können...........

Alles Liebe an Euch
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 18. Januar 2007, 19:44:25
Liebe Tatjana...........

Es ist doch richtig so, wie du es machst....bei uns war es so, in den Zeiten, die wir zuhause waren , hat sich mein Mann deutlich unwohler gefühlt.......ich wußte nicht so recht warum, aber im Krankenhaus war er ruhiger....inzwischen habe ich begriffen, das er das gebraucht hat um Abschied nehmen zu können......ich glaube es fiel ihm schwer zuhause loszulassen........und er wußte, ich bin im Krankenhaus nur für ihn da.

Wir hatten einfach Glück mit dem Oberarzt......es war wie ein Hotel.......Essen kam und ansonsten nur die Visite......wir waren ganz für uns .......tag und Nacht......

Ich wollte nur mal damit auch sagen...nicht jeder mag zuhause sterben......ich würde es auch nicht wollen...zuhause will ich leben.......

Du schreibst, du kannst bei ihr sein sooft du willst...das ist doch gut so......wo der Raum für dieses ist, spielt doch eigentlich keine Rolle...wichtig ist die Liebe....

liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 18. Januar 2007, 21:03:11
O Mann, liebe Esther, liebe Hilde, liebe Tatjana, liebe Morgenröte, ihr seit alle SO tolle Frauen, jeder von euch hat ein SO großes Herz, es ist so wahnsinnig, was ihr alle ertragen müssen, und fantastisch, mit wie viel Liebe und Offenheit und Großzügigkeit ihr damit umgehen… Ich wünsche euch alle, das ihr in jeden Tag was schönes finden kann, und sei es nur für einen Augenblick, denn ihr wissen alle, wie unersetzbar köstlich das Leben ist.  Und wir leben doch – auch wenn das hauptsächlich an unsere Schmerzen zu erkennen ist.  

Wir fliegen am Samstag weg, ich werde nicht so oft im Forum sein können, aber ich werde die ganze Zeit an euch denken, und viele gute Wünsche durch die Luft an euch senden!  

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 18. Januar 2007, 22:20:02
hallo Shirley.......

Reih dich ruhig mal ein in die Schlange der "starken Frauen"..........du fliegst.....schon wieder,.........super!!!

Wohin? Wielange?

Einen wunderschönen Urlaub und grüß deinen Stefan ......

Alles Liebe
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 18. Januar 2007, 22:40:32
Danke Esther!

Diesmal geht es nach Venezuela, für VIER WOCHEN (wenn alles gut läuft - wenn nicht, können wir umbuchen).  Dort wird es sehr viel Musik (Claudio Abbado und Gustavo Dudamel sind da), viel Sonne, und viele Erlebnisse geben.  Bin ganz aufgeregt!  Seine Familie hält mich natürlich für Anstaltsreif... Aber ich glaube, es wird toll.

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 18. Januar 2007, 22:55:10
Liebe sarabande,

ich schreib es noch einmal, ich finde es bewundernswert, ich find das toll!!!(gib nichts drauf, was die Familie deines Mannnes dazu sagt!!!).
Ich wünsch euch eine ganz tolle Zeit in Venezuela, laßt es euch richtig gut gehen, hier haben wir eh nur Stürme, mit denen wir nicht umgehen können.......
Spaß bei Seite, guten Flug, wunderschöne Zeiten, alles Liebe und paßt gut auf euch auf..........,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 19. Januar 2007, 07:24:29
Liebe Esther!

Ich weiß genau, dass Du Recht hast und ich danke Dir dafür, dass Du immer da bist, wenn es mir schlecht geht (obwohl es Dir selber schlecht geht :'(), aber es ist so wahnsinnig schwer.

Es ist dieses ständige Auf und Ab, das mich (uns alle wahrscheinlich) so wahnsinnig krank macht, kaum hab ich geschrieben, es geht ihm gut, ist es schon wieder anders. Heute hat er furchtbare Gedächtnisschwierigkeiten :'( und gestern hat er immer die rechte Hand auf und zu gemacht, er sagt zwar, es ist eh nix, aber ich sehe es ja :'(

Du hast alles gut rübergebracht. Mir geht es leider oft so, dass ich meine Gefühle und Gedanken nicht in Worte fassen kann.
Ich möchte Dich jetzt ganz fest drücken Alles Liebe Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 19. Januar 2007, 07:25:53
Liebe Sarabande!

Ich sag es Dir immer und immer wieder. Du bist SPITZE!!!
Du tust genau das Richtige. Deinem Mann gefällt es, wenn ihr weg seid und nur das zählt. Die Familie hat keine Ahnung, lass sie reden.....
Wünsch euch einen Traumurlaub und ich denke an euch :-*
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 19. Januar 2007, 11:53:49
Hallo an alle,

ich schreibe in diesem Thread nur sehr selten, lese aber dauernd mit.

Liebe hilde und liebe Sarabande und liebe Morgenröte,

ihr seid sehr starke Frauen und gebt fast euch selbst auf für eure Männer. Das finde ich sehr schön. Eure Männer sind euch sicher unendlich dankbar und lieben euch sehr.
Sarabande, ich wünsche euch einen sehr sehr schönen Urlaub.
Hilde, du musst jetzt viel Geduld haben. Versuche viel Zeit mit deinem Mann zu verbringen. Ihm geht es ja recht gut (soweit ich das durch deine Einträge beurteilen kann. Außerdem habe ich ein verzerrtes Bild, da es meiner Mama sehr schlecht geht). Unternehmt ihr viel miteinander? Geht ihr viel raus?
Morgenröte, wie geht es deinem Mann jetzt? Wieder etwas besser? Habt ihr das Ödem im Griff?

Liebe Esther,
dich möcht ich unter den starken Frauen nicht missen. Du gibst immer so guten Rat. Einen großen Dank an dieser Stelle.

Liebe supidupi,
dir wird es wahrscheinlich nicht gut gehen. Ich wünsche dir viel Kraft. Wir sind in einer ähnlichen Situation. Falls du jemand brauchst, kannst du mir immer schreiben.

Liebe kabas,
wie sieht es zur Zeit bei dir aus? Wie geht es deiner Schwester?

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 19. Januar 2007, 15:37:26
Hallo Ihr Lieben,
meiner Mama geht es sehr schlecht. Sie kann Mitte nächster Woche ins Hospiz, aber ich denke sie wird es nicht schaffen.
So wie ich sie heute erlebt habe, kann ich sagen, sie liegt im sterben :'(.
Ich kann die ganze Situation überhauptnicht begreifen.
Gleich fahren mein Papa und ich wieder ins KH.
Seit dem Zeitpunkt wo ich meinem Papa erzählt habe, dass man bei der Mama nichts mehr machen kann, nervt er mich ständig mit irgendwelchen Beerdigungsdingen.
Eben mußte er unbedingt seinen schwarzen Anzug anprobieren, ob er noch passt - natürlich nicht. Dann hat er seinen grauen Anzug angezogen - der passt. Dann war er ganz beruhigt.

Das alles kann ich noch garnicht gebrauchen, aber ich muß mich schon damit auseinandersetzen. Schrecklich!
Jedesmal, wenn mein Handy klingelt zucke ich zusammen in der Angst, die Leute von der Klinik könnten dran sein.
Nervlich ist das alles kaum noch auszuhalten!

Einen Tag bevor sie ins KH kam gab es einen Moment wo sie geweint hat (was sie eigentlich nie gemacht hat) und sie sagte, sie will doch nur dass alles wieder gut wird. Mir ist bald das Herz zersprungen :'( :'( :'(

Sie hat bis jetzt nicht einmal geklagt oder sonst irgendwas in der Richtung, bis jetzt hat sie mir gegenüber nie erwähnt, dass sie Schmerzen hat, obwohl es sichtbar war, dass sie welche hatte.
Bloß niemandem zur Last fallen...

Sie ist bis jetzt sehr, sehr tapfer und bewundernswert.

Ich vermisse sie jetzt schon  :'( :'( :'(.

Liebe Grüße von einer sehr, sehr traurigen

Tatjana

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 19. Januar 2007, 19:51:07
---------

Liebe Tatjana.........

Ich  werde heute eine Kerze anzünden für euch....
....ich wünsche für deine Mama das sie dann gehen kann wenn es für sie gut ist......und ich wünsche dir das du dann bei ihr sein darfst.....hab keine Angst...........sei ganz bei ihr ..........

Sei umarmt
Esther

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 20. Januar 2007, 16:32:49
Ich schliesse mich an und drück ganz fest die Daumen!!!!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 20. Januar 2007, 19:03:02
Liebe Tatjana!

Auch ich bin in Gedanken bei euch und schicke Dir ganz viel Kraft
 :'(Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 20. Januar 2007, 22:28:46
Hallo Ihr Lieben,
ich war heute den ganzen Tag im Krankenhaus.
Seit heute scheidet sie auch nichts mehr aus, ihre Atmung ist sehr röchelnd und ab und zu bricht sie. Sie wird mehrmals am Tag abgesaugt. Die Infusion und die Nährlösung wurden auch abgehängt.
Am Montag könnte sie ins Hospiz, aber sie wird es wahrscheinlich nicht schaffen :'( :'( :'(.
Ich bleibe absichtlich nicht über Nacht im Krankenhaus, weil ich ihr die Möglichkeit geben will zu gehen. Sie hat im Leben auch viel mit sich selbst ausgemacht, vielleicht möchte sie das auch bis zum Schluß.

Ich denke es ist wichtig, auch jemanden gehen zu lassen. Das macht es für denjenigen vielleicht leichter.

Das einzig "gute" (bitte nicht falsch verstehen!) an dieser sch... Krankheit war, dass ich mit meiner Mama und auch mit meinem Papa über ein Jahr eine tolle und intensive Zeit verbringen durfte. Es hat uns sehr nahe gebracht. Wenn ich so zurückblicke macht mich das, trotz all dem Schmerz, sehr glücklich!

Vielen Dank für eure lieben Worte, eure vielen Wünsche und alle die in Gedanken bei uns sind. Danke! Das tut gut!

Liebe Grüße von einer die es immer noch nicht fassen kann...

Tatjana





Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 21. Januar 2007, 00:08:44
Liebe Tatjana,

auch ich bin in Gedanken bei dir und schicke dir viel Kraft.

Meine Mama ist vor knapp 3 Jh. gestorben, sie war davor 2 1/2 Jh. nach einem Schlaganfall ziemlich körperlich + geistig eingeschränkt und zuletzt im Pflegeheim. Von da weiß ich, daß einige dann gestorben sind, wenn die Anverwandten gegangen waren. Das kommt wohl wirklich häufig vor, daß sie allein sein wollen.
Als meine Mama den 3.Tag im Koma lag, nur Infusion mit Flüssigkeit, und die Pfleger meinten, das Sterben würde anfangen, waren wir mit 3 Geschwistern da. Als mein Bruder und ich kurz weg waren (noch keine 1/2 Std.) ist sie im Beisein meiner ältesten Schwester gestorben.
Was meine Schwester gemacht hat und was diesen Sommer auch mein Freund bei seinem Vater gemacht hat, war, daß sie dem Sterbenden gesagt haben (obwohl Koma), daß sie "gehen dürfen", daß sie alles richtig gemacht haben in ihrem Leben (z.B. die Erziehung der Kinder), daß sie nicht mehr zu leiden brauchen und ähnliches.
Es hat bei meiner Mama und auch bei dem Vater meines Freundes geholfen, daß der Mensch gehen konnte, und nicht denken mußte, daß sie doch so dringend gebraucht werden.

Die Pfleger meiner Mama hatten gesagt, daß das Sterben bei vielen, die so da liegen, auch  3 Tage dauern kann.  Auch wir sahen den Heimgang unserer Mama als Erlösung für sie.

Ganz, ganz viel Kraft für dich und deine Familie
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 21. Januar 2007, 11:01:18
Liebe Dani,

ja, wir kriegen das Ödem, genauer die Begleiterscheinungen, langsam in den Griff.
Günter hat sich nicht mehr erbrochen und die Kopfschmerzen treten nur noch gelegentlich auf.

Ansonsten bin ich erschüttert, was sich in unserem Freundeskreis in Sachen Krebs abspielt. Vor 14 Tagen ist eine gute Bekannte mit 42 Jahren an Gebärmutterhalskrebs gestorben. Sie und Günter sind vor 2 Jahren im September noch gemeinsam den Berlinmarathon gelaufen.
Gestern erfuhr ich, dass eine andere Freundin, die an Brustkrebs erkrankt ist, 5 Monate nach der ersten OP... neues massives Tumorwachstum mit Befall der Lymphknoten hat.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 21. Januar 2007, 14:57:52
Hallo Ihr Lieben,
meine geliebte Mama ist gestern Nacht von uns gegangen.

Bei der Nachricht machte sich ein Gefühl von Erleichterung mit gleichzeitiger Trauer breit. Ein Gefühlschaos ohne Ende.

Wir waren heute Morgen nochmal im Krankenhaus, um sie zu sehen. Sie sah sehr friedlich aus. Das hat mich sehr beruhigt.

Ich kann das alles noch nicht fassen. Es ging einfach alles zu schnell.

Ich danke nochmal allen die so oft an uns gedacht haben.

Traurige Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 21. Januar 2007, 15:09:51
Liebe Tatjana,

ich sitze gerade hier und habe deinen Beitrag gelesen, den du vor wenigen Minuten geschrieben hast und habe Gänsehaut. Es ging alles sehr schnell.
Das Gefühl von Erleichterung und gleichzeitiger Trauer kann ich sehr gut nachvollziehen, meine Mama steht kurz vor dem Schritt, den deine Mama schon gemacht hat.

Ich wünsche dir, dass du jetzt alles verarbeiten kannst und dass du ganz, ganz viele schöne Erinnerungen von deiner Mama im Herzen trägst. Die kann dir niemand nehmen.
Mein aufrichtiges Beileid.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 21. Januar 2007, 15:26:15
Liebe Tatjana,

auch ich habe gerade deine Nachricht gelesen, auch ich habe Gänsehaut....

Es ging so schnell......

Keine Worte werden dich im Moment trösten können, du sollst wissen, daß ich an dich denke....

Vielleicht kannst du etwas Kraft schöpfen, an den Erinnerungen an deine geliebte Mama und eure gemeinsame Zeit......

Mein aufrichtiges Beileid,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 21. Januar 2007, 15:56:55
Liebe Tatjana,

auch ich möchte Dir und Deinem Vater mein tiefes Beileid aussprechen.

Worte können in einem solchen Moment nicht trösten...aber ein Trost mag sein, dass Deine Mutter keinen langen, qualvollen Leidensweg hatte.

Behalte sie als starke, liebevolle Mutter im Gedächnis. Denke immer an Euren letzten schönen Spaziergang am ersten Tag des neuen Jahres.

Ich bin in Gedanken bei Dir

Elisabeth



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: jussi am 21. Januar 2007, 16:44:28
Liebe Tatjana,
ich wollte eben berichten, dass es meinem Vater gut geht und lese deine Einträge. Ich kann nicht fassen, wie schnell es jetzt gegangen ist.
Ich bin in Gedanken bei dir und den Tränen nahe. Wünsche dir für die nächsten Tage ganz viel Kraft und alles alles Gute für die Zukunft.
Sicher brauchst du jetzt erstmal etwas Abstand und Zeit für Dich und Deinen Vater, aber es wäre schön, mal wieder von dir zu hören.
Liebe Grüße von Sylvia
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 21. Januar 2007, 17:42:56
Liebe Tatjana.......

 :'(


Liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. Januar 2007, 17:45:25
Liebe Tatjana!

Ich sitze vor meinem PC und heule wie ein Schloßhund.
Es ist nicht zu begreifen.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft...........
 :'( :'( :'( Ich umarme Dich Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 21. Januar 2007, 20:01:02
Auch ich schliesse mich allen anderen an!!!!


 :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Erwin am 21. Januar 2007, 22:20:10
Liebe Tatjana,
mein aufrichtiges Beileid.
Wolfgang
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: aleyna am 22. Januar 2007, 00:04:40
liebe tatjana,

gestern noch habe ich mich gefragt ob es deiner mama besser geht und jetzt lese ich diese unglaublichen zeilen. ich bin total geschockt und kann nur noch weinen. es tut mir unendlich leid . ich wünsche dir das deine mama jetzt an einem wunderschönem ort ist wo sie alles schlimme dieser welt vergessen kann und das du die kraft hast die schwere zeit die jetzt kommt zu überstehen. ich bin in gedanken bei dir. meine aufrichtige anteilnahme..
ich bin fassungslos............


viel kraft liebe tatjana.


aleyna :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: flumpy am 22. Januar 2007, 00:52:35
Liebe Tatjana!!!!!

Ich drueck Dich gaaaanz lieb und umaermel Dich. Ich weine auch fuer Euch und bin im Gedanken bei Dir..... Es ist sooo furchtbar, was  diese Krankheit so macht und man steht daneben und kann nicht wirklich helfen.
Ich schicke Dir 1000 dicke Knuddlers und gaaanz viel Kraft

Deine Flumpy
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 22. Januar 2007, 08:41:55
Liebe Tatjana,

dir und deiner Familie mein aufrichtiges Mitgefühl.

Sie ist aus eurem Leben gegangen aber ihr werdet sehen, aus eurem Herzen und aus euren Seelen geht sie nie. Irgendwann wird es eine dankbare Erinnerung die Kraft gibt!

Ich wünsche euch alles erdenklich Gute!
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 22. Januar 2007, 13:28:09
Hallo Ihr Lieben,
ich bin ganz überwältigt von eurer Anteilnahme.
Vielen Dank!

Für mich ist das alles noch so unwirklich. Unfaßbar!!!!!!

Das meine Mama so dahingerafft wurde, hätte ich nie für möglich gehalten. Sie war immer so gut drauf und immer positiv. Ich war immer so stolz auf meine Mama, weil es ihr den Umständen entsprechend eigentlich immer gut ging und so tapfer war.

Und dann so was...

Sie hat bis zum Schluß gekämpft, sie wollte nie gehen. Nie einem zur Last fallen, immer stark sein...
Sie wollte nur, dass alles wieder gut wird. Ich bin so traurig :'( :'( :'(.

Das alles kann man irgendwie nicht in Worte fassen...

Ich denke an euch alle und hoffe dass es euch allen für immer gut geht! Ihr seid alle supidupi!

Ganz liebe Grüße

Tatjana






Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 22. Januar 2007, 14:58:31
Liebe Tatjana!

Auch von mir noch einmal herzliche Anteilnahme.
Denk an die schönen Stunden mit ihr und versuche Trost zu finden in der Gewißheit, daß sie jetzt nicht mehr leiden muß.

Liebe Grüße und ganz viel Kraft
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 22. Januar 2007, 20:05:02
Liebe Tatjana,

ich schließe mich allen hier an....und wünsche Dir die Kraft aller Elemente in dieser schweren Zeit.

Doris

Ich könnte echt nur noch heulen.......und ich möchte mich Doro anschließen, denk an die schönen Momente.......
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: petra69 am 23. Januar 2007, 16:10:03
Hallo Tatjana,
mein Beileid

Unsere Toten gehören zu den Unsichtbaren,
aber nicht zu den Abwesenden.  ( Johannes XXIII.)

Ich drücke dich
Petra
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christel K. am 23. Januar 2007, 19:06:47
Liebe Tatjana!

Dir und deiner Familie mein Herzliches Beileid.

Ich wünsch euch ganz viel Kraft diese Zeit des Abschiedes zu überstehen.

Dem Auge fern, dem Herzen ewig nahe.....

Alles Liebe,   K.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: cdammann am 23. Januar 2007, 23:45:50
 :'( :'( :'( :'( Liebe Tatjana!!!  :'( :'( :'( :'( :'( :'(

Ich schließe mich allen anderen an, ich weiß genau wie Du Dich fühlst, habe ich doch selber vor 8 Tagen meinen geliebten Papa an dieser furchtbaren Krankheit verloren.
Ein langer Abschied, man weiß Bescheid und wenn es dann so ist kann man es nicht glauben, richtig???
Wir kriegen es auch einfach nicht in unsere Köpfe das wir den Menschen den wir so sehr lieben und der doch immer da war nie mehr wieder mit uns lacht!
Ich war gestern das letzte Mal bei Papa, es ist soooo hart, man kann das einfach nicht in worte fassen!
Wenn Du Dich mit Deiner Trauer alleine fühlst melde Dich bei mir. Ich weiß doch genau wie weh das gerade tut!!!

LG Claudia  :'( :'( :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 24. Januar 2007, 12:03:49
Liebe Tatjana!

Ich überlege schon seit Tagen, was ich dir schreiben könnte. Mir fällt leider nichts weltbewegendes ein. Ich kann mich allen anderen nur anschließen. Gestern hab ich von Rosenstolz "Liebe ist alles" gehört und dabei daran gedacht, dir daraus ein paar Zeilen zu schreiben, aber jetzt fällt mir nicht mal das ein...ich bin zur Zeit leider mit allem überfordert. Vielleicht hilft es schon ein bischen, wenn du weißt, dass auch ich an dich denke, auch wenn ich offline bin.
Versuch irgendwie, es gut zu machen!
Ihope
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 24. Januar 2007, 23:53:09
Liebe Tatjana,

auch ich schliesse mich an... ich denke ganz fest an dich, und bin volle Bewunderung fuer dich und deine Ma.  Ich finde, du hast alles sehr gut gemacht.

Jetzt wird in ein venezolanische Hotelzimmer fuer euch meine Reisekerze angezuendet... etwas spaet, aber dafuer mit nicht weniger Anteilnahme.

Leichere Nachrichten: Unsere Reise geht wohl sehr gut, mein Mann freut sich so sehr, endlichmal Suedamerika zu sehen, er ist hell wach und aufmerksam und interessiert, es ist wunderbar zu sehen. Auch das Gehen funktioniert erstauentlich gut.  Jeden Tag ist erlebnissreich...

Also an euch alle, hola und hasta luego aus ein Land ohne Umlaeute...

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 25. Januar 2007, 23:40:41
Liebe sarabande,

ich freu mich so für euch, ich bewundere euch, daß ihr das alles macht!!!

Ich wünsche euch eine ganz tolle Zeit, daß dein Mann und auch du, das alles dort genießen könnt, nach den Möglichkeiten die heute bestehen!!!

Alles Liebe, eine wunderschöne Zeit,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 28. Januar 2007, 19:44:29
Hallo Ihr Lieben,
letzten Freitag war die Trauerfeier von meiner Mama.
Es war schön zu sehen, dass doch viele Menschen an sie gedacht haben.
Auch der Pfarrer, ein Freund von uns, hat meine Mama nochmal gewürdigt für das was sie alles in ihrem Leben geleistet hat.
Das hat sie verdient!

Niemand kennt das Schicksal eines
Menschen, aber eines ist gewiss:
Wahrhaft glücklich sind nur diejenigen,
die anderen helfen.
                                 Albert Schweitzer

Nach diesem Spruch zu urteilen war meine Mama wohl der glücklichste Mensch auf dieser Welt. Sie war immer nur für andere da und hat sich selbst dabei vergessen. Anderen Menschen zu helfen war ihr ein und alles.
Mein Papa kommt auch noch nicht damit zurecht. Sie wären im Jahre 2009, 50 Jahre verheiratet. Das ist alles nicht so einfach, zumal mein Papa auch krank ist...

Wie das alles noch weitergehen soll....keine Ahnung!

Seid alle lieb gegrüßt und nochmal vielen Dank, dass ihr so sehr an uns gedacht habt.

Tatjana

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 31. Januar 2007, 07:16:02
Hallo an alle!

Wollt mich auch wieder mal melden.

Mein Mann hat letzten Freitag das 2. mal CCNU bekommen und wieder gut vertragen. Ich trau mich gar nicht zu sagen, dass es ihm halbwegs gut geht. Die Sprache funktioniert nicht so toll, aber ansonsten geht es. Er nimmt nun schon seit über 2 Wochen KEIN Cortison mehr (Weihrauch schon 3x4 Kpsl) und es funktioniert einigermaßen.

Ich bin immer wieder völlig fertig, was sich rundherum abspielt...
Ich glaube, wir müssen heilfroh sein, dass es so ist wie es ist :-\

Liebe Grüße und alles Gute an alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 31. Januar 2007, 19:43:21
Hallo Hilde...

schön von dir zu hören ....ich freue mich für dich das es deinem Mann im Moment so gut geht....vielleicht kannst du daraus kraft und Hoffnung schöpfen....

Ganz liebe Grüße
esther

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 01. Februar 2007, 21:42:25
Hallo Hilde.........

Ja, es ist wirklich zum Kotzen......es ist alles so furchtbar sinnlos......aber nichtsdestotrotz......genieße deinen Mann jeden Tag.....

Ganz liebe Grüße
Esther

P.S. Danke der Nachfrage.......es geht beschi..........wie sollte es auch sonst sein........Zeit und Wunden? Schwachsinn........
Aber deswegen schreibe ich nicht.......ich möchte euch einfach von meiner Seite des Zaunes etwas geben.......viel ist es ja nicht......und wirklich helfen kann man auch nicht...aber das Gefühl geben nicht alleine zu sein......
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 01. Februar 2007, 21:57:50
Hallo an Alle,

melde mich auch noch mal, bevor ich morgen früh wieder zu meiner Schwester fahre.
Sie hatte letzten Sonntag wieder einen Anfall, Gott sei Dank nicht zu schwer, wir haben das Phenytoin wieder erhöht, ebenso das Deaxamethason. Am Montag war sie dann wieder "da", es geht ihr jetzt wieder gut, was man in dem Zustand so sagen kann......
Die Schmerzen im Arm und Bein rechtsseitig sind auch nicht mehr so stark, dank der neuen Schmerzmittel.
Mit der Spache ist es unverändert, es kommen aber immer wieder mal ganz spontan ganz normale Worte, aber sie kann sie nie wiederholen, denn geht alles in "dienacht, nachti, dienachti, nachti". Das heißt denn wirklich alles mögliche, das ist so traurig!
Aber sie kann wieder lachen, auch laut, so aus dem Vollen!
Denn ist sie wieder zu Tode betrübt, es ändert sich alles ganz schnell, das wissen wir hier Alle!

Liebe Hilde,

es freut mich so, daß es Heri so gut geht und er CCNU gut verträgt.
Wie du schon schreibst, es macht einen fertig, was sich alles rundherum abspielt..........

Ich bin froh, daß es meiner Schwester so geht, wir hatten doch schon ganz andere Zeiten. Ich hoffe so sehr, daß diese Zeit noch ganz lange anhält und sich der Zustand noch verbessert!

An der Stelle verabschiede ich mich wieder für die nächsten Tage, wünsch euch Allen nur das Eine......,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 01. Februar 2007, 23:54:52
Hallo Kabas,

wünsche dir ein paar gute Tage bei deiner Schwester und daß es ihr soweit gut geht, daß ihr ein bißchen raus könnt.
Alles Liebe.

Hallo Hilde,

freue mich auch für euch, daß es soweit "ganz gut" geht. Wir sind ja immer schon alle heilfroh, wenn nichts schlechter wird.
Das mit eurem Bekannten ist ja nicht gerade aufbauend - hoffentlich ist es für deinen Mann nicht entmutigend.

Viele Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. Februar 2007, 19:27:33
Hallo meine Lieben!

Mein Mann hat seit 2 Tagen einen anderen Weihrauch, keine Kapseln mehr sondern nur Boswellia serrata in Pulverform, der Wiener Doc meint 3 mal tgl. einen gestrichenen TL einnehmen. Mir stellt sich nur die Frage, wie das gehen soll, hab versucht, ihn in Wasser zu lösen = unmöglich, macht nur einen Film am Wasser obenauf, 2. Versuch in einem Blatt Schinken eingerollt= schmeckt scheußlich.
Hat jemand eine Idee, wie ich ihm das geben kann?

Ganz liebe Grüße an euch
Hilde

PS: Kabas und Doro !! Wie geht es bei euch??
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 04. Februar 2007, 23:05:54
Hallo Hilde.........

Mußte ja schmunzeln bei deinem Beitrag ...Schinken mit Weihrauch.....

Ich habe auch mal die Kapseln aufgemacht,  und habe die Dinger selber probiert....echt ätzend.....als wenn du den Teufel aus der Hölle vertreiben willst....

Vielleicht versuchst  du es mal mit einem Eßlöffel, zuerst Joghurt drauf, dann Pulver , dann wieder Joghurt drauflöffeln.. rein und runter damit.....wenn er Joghurt nicht mag, dann irgendetwas ähnliches ......womit man das Zeug quasi " zudecken kann......

Ich gehe mal davon aus, das dein Mann die Kapslen schlucken kann, nur das neue eben nicht in Kapseln erhältlich ist......wenn ja, dann frag doch einen
 Apotheker, ob er dir das Pulver in Kapseln füllen kann...müßte eigentlich möglich sein,da sie ja auch andere Sachen in Eigenproduktion dort hineinfüllen.......

Liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: flumpy am 04. Februar 2007, 23:59:43
 ;D ;D ;D

Vielleicht klappt ja der Trick, mit dem wir unserem Hundi immer das medezinpulver verabreicht haben..... Scheibe Brot, leberwurst drauf, dann Pulver drueber und dann wieder  Leberwurst.... :D :D

Also Bienchen hat es immer weggeputzt, obwohl das Zeug wirklich gestunken hat.

ich druecke Euch ganz dolle die Daeumchen

Deine Flumpy  ;)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 05. Februar 2007, 08:36:08
Liebe Esther! Liebe Flumpy!

Danke für eure Tips! Werde mal durchprobieren ;D

hoffe, es geht euch gut
ganz liebe Grüße
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 05. Februar 2007, 11:56:20
Liebe Hilde,

bestelle doch über die internationale Apotheke (macht jede normale Apotheke für dich) das H 15 von GUFIC. Das sind Tabletten mit je 400 mg. Ist natürlich angenehmer, weil nicht so viel zu schlucken. Mein Mann hat auch bei den Kapseln (je 200mg) Würgereiz, weil die so aussehen wie die Temodal. Die Tabletten sind im Vergleich mg/mg auch nicht teurer, es dauert halt etwas bis die gelíefert werden. Solange mußt du wohl die anderen Tipps ausprobieren.

Wünsch dir was

Ihope
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 05. Februar 2007, 12:46:22
Hallo Ihope!

Mir ist das sowieso ein bißchen Suspekt....

Zuerst hatte er eine Dose mit Kapseln (600 Stk. zu 375 mg) ebenfalls Boswellia Serrata, jetzt heißt es:was Stärkeres - steht auf dem Sackerl wieder Boswellia Serrata (kostet übrigens 200 Euro, weiß nicht genau, wieviel da drinnen ist - werde nochmal schauen, wurde von dem Hyperthermiearzt zugeschickt) und abgesehen davon, dass es furchtbar grauslich sein muss, es ist auch doof, wenn man unterwegs ist.

Ich kann nur jetzt den 200 Euro-Sack nicht herumliegen lassen und wieder was anderes kaufen ???

Liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 05. Februar 2007, 17:09:00
Liebe Hilde,

hätte hier auch den Tip für dich, daß der Apotheker es entweder in Kapseln verpackt oder Tabletten draus presst. Dafür ist er doch auch ausgebildet.

Ansonsten empfehle ich auch die H 15 Gufic. Es sind reine Tbl. ohne irgendeinen Zusatz und es ist ein ayurvedisches Präparat direkt aus Indien. Die enthalten je 400 mg.
Hatte vorher auch H 15 mit 350 mg als "Nahrungsergänzung". Die hatten jede Menge andere Zusätze pro Kapsel.
Lieben Gruß
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 06. Februar 2007, 09:06:49
Liebe Esther! Liebe Doro!

Ihr seid SPITZE!
Ich wär nie auf die Idee gekommen, dass die Apotheke das macht, hab heute angerufen, ist überhaupt kein Problem!!!

Danke
Hoffe, es geht euch allen so halbwegs :-\
Ganz liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 06. Februar 2007, 18:27:26
Hallo ihr Lieben,

da die Internetverbindung in Venezuela nicht immer so funktioniert wie gewünscht,  hat mich Sarabande gebeten, euch auf diesem Wege viele herzliche Grüße zu übermitteln. Die Beiden geniessen, trotz einiger Schwierigkeiten, die Reise in vollen Zügen.

Viele liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 06. Februar 2007, 20:18:20
Hallo an Alle,

danke Hilde,der Nachfrage.
Ich war am Wochenende bei meiner Schwester.
Der Zustand ist relativ stabil. Sie hat aber Schmerzen in der rechten Hand, aber "nur" in dem Zeigefinger, Mittelfinger und Ringfinger. Hinzu kommt, dass diese drei Finger, und somit auch die Handknochen stark angeschwollen sind, denn schmerzt das Handgelenk, zum Teil der Arm bis in die Schulter, auch das rechte Bein "versendet" diese Schmerzen.
Sie hat diese Morphinpflaster, helfen nicht, und die zusätzlichen Schmerzmittel schlagen nicht an.
Das zerreißt mir das Herz, wenn ich sie jammern höre. Die Schmerzen kommen so in Schüben. Der Hausarzt sagt natürlich wieder, das käme vom Tumor. Der Neurologe verneint das, aber auch er hat kein Rezept, um die Ursache zu beheben.
Ihr Blutbild war vergangene Woche absolut ok, die Leukos sind etwas erhöht, was auf eine Entzündung deuten könnte. Aber die sind sich da wieder nicht sicher.
Ein anderer Arzt sagte gestern, daß es unwahrscheinlich wäre, daß es vom Tumor kommt, er tippt auf eine Nervenentzündung!?
Hat da von euch einer einen Rat?

Gestern wurde auch MRT und EEG gemacht, ohne Kurzauswertung oder irgendein Wort, morgen sollen die Ergebnisse vorliegen, das ist total nervig, wem sag ich das?

Alles Liebe für alle,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 06. Februar 2007, 21:01:42
Hallo Kabas,

ich habe soeben mit einer Freundin telefoniert, die an MS leidet. Sie erzählte mir, dass sie gegen ihre Nervenentzündungsschmerzen Carbamazepin nimmt und die Schmerzen damit in den Griff bekommen hat.

http://www.netdoktor.de/medikamente/100005932.htm

Viele liebe Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 06. Februar 2007, 22:36:15
Hallo Elisabeth,

vielen Dank für deine schnelle Hilfe.
Carbamazepin, soweit wie mir bekannt ist, wird das auch als Antiepileptikum eingesetzt.
Aber natürlich auch bei bestimmten Nervenschmerzen, wie sicherlich bei deiner Freundin.
Wir müssen halt auch erst mal wissen, was es bei meiner Schwester wirklich ist, aber dazu sollten die Ärzte Stellung beziehen. Aber wie wir schon erfahren mußten, kommt da nicht, was uns im Moment oder meiner Schwester hilft.
In dem Punkt fühlen wir uns alleine, ich hoffe, daß ganz schnell eine Lösung gefunden wird, meiner Schwester zu helfen, weil die Schmerzen sind abartig!

Danke,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 07. Februar 2007, 07:10:18
Hallo meine Lieben!

Es ist echt zum Verzweifeln. Letzten Donnerstag abend gab es schon einmal einen kompletten Sprachausfall, mein Mann bekam kein Wort mehr heraus, war total verzweifelt, hat auch nicht verstanden, was ich zu ihm gesagt habe.....er ging dann zu Bett und Freitag morgen war es wieder relativ gut.

Heute morgen wieder das Gleiche. Er schaut fast durch mich hindurch und versteht gar nicht, was ich sage.
Das macht mir große Angst :'(
Was kommt da noch alles auf uns zu :'(
LG von einer traurigen Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 07. Februar 2007, 12:08:38
Hallo Hilde,

welche Therapien (außer der Hyperthemie) bekommt Dein Mann zur Zeit eigentlich ? Ich habe das etwas "aus dem Auge" verloren ...

Den Sprachausfall gabs bei uns vor ein paar Wochen auch einmal. Auch bei uns gab sich das nach und nach wieder ...

Alles Gute

Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 07. Februar 2007, 12:17:42
Hallo Mathias!

Schön, von dir zu hören, war schon etwas in Sorge, hoffe, es geht so halbwegs gut bei euch??

Mein Mann hat jetzt 2 Zyklen CCNU hinter sich, bisher 15 Hyperthermiebehandlungen, jetzt 2 Wochen Pause - ab morgen beginnt der 2. Block Hyperthermie (10 mal).

Ansonsten nimmt er Weihrauchtabletten, Vit C in Kapseln, Vit E und abends vor dem Schlafengehen 100 mg Thalidomid

Alles Gute für euch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 07. Februar 2007, 15:34:36
... das "2. Zyklus CCNU", woraus besteht ein Zyklus ?
... ist CCNU nicht normalerweise Bestandteil des PCV-Schemas ?

Meine Frau ist jetzt gerade fast am Ende des 2. PCV-Schema-Zyklus. Dieses Mal verträgt sie das ganze besser als beim ersten Mal. Beim ersten Zyklus ist sie bei den Procarbazin-Tabletten fast in einen Dauerschlaf gefallen. Dieses Mal nimmt sie diese Tabletten zur Nacht und kommt damit eigentlich ganz gut zu recht. Sie hat zur Zeit keine Krampfanfälle mehr. Es gab zwar einmal zwischendurch Schmerzen im rechten Arm, aber ich glaube das war kein Krampfanfall.

Die Blutwerte sind diese Woche leider wieder abgesackt, zwar noch nicht kritisch, aber ich hoffe, dass das nicht viel mehr heruntergeht.

Das einzige ist bei ihr immer noch die körperliche Schwäche, Anfang Januar konnte sie keinen Schritt mehr ohne Hilfe machen, zur Zeit ist sie wenigstens wieder so weit, dass sie sich mit Gehwagen etwas innerhalb der Wohnung bewegen kann. Sprache  ist leider auch nicht so besonders, aber das ist zumindest für mich nicht wichtig.

Viele Grüsse

Mathias


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 07. Februar 2007, 18:49:28
Hallo Mathias!

Zyklus ist vielleicht ein bißchen blöd ausgedrückt.

Also: mein Mann hat am 12.12. das erste Mal 6 Kapseln CCNU (auch Lomustin genannt) genommen und das zweite Mal 6 Wochen später - am 26.1.; die Kapseln kriegt er einmalig, angeblich wird der Wirkstoff langsam abgegeben, wirkt also nach.
Blutbildkontrolle wieder in 6 Wochen und wenn es paßt, wieder 6 Kapseln, kann man bis zu 6 mal machen lt. Arzt. Mehr weiß ich leider auch nicht, von dem Schema, das Deine Frau bekommt, war bei uns nie die Rede.

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 07. Februar 2007, 19:51:11
Hallo Hilde,

das mit der Sprache und der Abwesenheit hatte ich letzten Mai mit meinem Mann mal. Er hat gar nicht richtig wahrgenommen was um ihm herum vorgeht. Hat sich auch in seiner Wohnung umgesehen, als sähe er das alles zum ersten Mal. Er hat auch Dinge nicht erkannt, z.B. seinen Fernseher (der noch riesig ist, mit Unterbau, und ganz viel Platz einnimmt). Er fragte, was das sei, konnte aber mit dem Wort "Fernseher" nichts anfangen. Bei der Stereoanlage das gleiche. Er ging durch die Wohnung, hat alles angeschaut und den Kopf geschüttelt.

Mir war klar, daß da im Kopf was nicht stimmt. Mußte den Krankenwagen rufen, weil er nicht bereit war, mit ins KH zu gehen. Auch die brauchten ewig, bis er endlich mitging. Dort hat sich herausgestellt, daß der fokale Krampfanfälle hatte - nach außen nicht sichtbar.
Ich kannte nur die Krampfanfälle von vor der OP, da hat das Gesicht unkontrolliert gezuckt, und auch sein Arm und sein Bein. Aber ohne daß man von außen was sieht -- das kannte ich auch nicht. Er wurde dann mit Tegretal und Keppra eingestellt, und alles war ein ein paar Tagen weg.
Vielleicht ist da ja bei deinem Mann nicht so ---- sollte nur ein Hinweis sein.

Lieben Gruß
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 07. Februar 2007, 23:02:02
Liebe Doro!

Das könnte wirklich bei meinem Mann auch so was sein, klingt sehr ähnlich.
Ich hoffe nur, dass das Monster nicht schon wieder am Wachsen ist....

Sei lieb gegrüßt
Hilde

PS hab schon Weihrauch in Kapseln!!
Danke
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 07. Februar 2007, 23:38:38
Liebe Hilde,

es tut mir sehr leid, was ich über Heri las.
Ich hoffe, ihr bekommt das schnell in den "Griff", vielleicht trifft ja das zu, was Doro schrieb.
Auch bei meiner Schwester gab es diese Anfälle mit den "Außenanzeigen", dann wieder welche, wo der Körper nichts äußerlich anzeigte, aber sie ganz verstohlen in die Runde schaute, wo wir merkten, daß sie das Umfeld nicht wahrnimmt.
Es ist zum Verrücktwerden, diese Krankheit kann jeden in den Wahnsinn treiben..........
Wir haben noch keine Auswertung vom MRT, es macht einen wahnsinnig!!!
Morgen erfolgt wieder Blutbildkontrolle und die Kontrolle des Medikamentenspiegels, das heißt, wenn meine Schwester den Hausarzt morgen früh rein läßt. Das wird immer schwieriger, sie tobt schon vorher.

Kann mir jemand sagen, ob die Misteltherapie diese Schmerzen verursachen kann? Ich schrieb ja, daß sie Schmerzen in Bein und Arm rechtsseitig hat und kein Medikament anschlägt.
Ich las neulich, daß neben Hirndruckerhöhung auch lokale entzündliche Reaktionen, bis hin zum Fieber, durch Mistel vorkommen können.

Liebe Hilde, ich hoffe, daß es morgen wieder besser ist,

alles Liebe, alles Gute für uns Alle,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 08. Februar 2007, 07:11:39
Hallo Kabas!

Ja, heute ist wieder ein besserer Tag :). Mein Mamm hat mich sogar zur Arbeit gebracht, er muss immer wieder mit dem Auto fahren, sonst kriegen wir unsere Wien-fahrten nicht auf die Reihe. Da bringt er mich zur Arbeit, kommt dann mittag wieder dorthin und dann bring ich ihn zum Bahnhof. Es gibt keine andere Möglichkeit. Ab heute geht es mit den Hyperthermien wieder weiter - 5 Wochen lang 2 mal pro Woche, wird auch wieder anstrengend für ihn, aber was hilft es.

Dass Deine Schwester so große Schmerzen hat, tut mir sehr leid.

Es ist so schlimm, danebenzustehen und das mitanzusehen :'(

Wieso habt ihr noch immer keinen MR-Befund? was soll das?

Drück Dich Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 08. Februar 2007, 18:04:17
Hallo Hilde,

das ist ja erfreulich, daß es deinem Mann schon wieder soweit gut geht, daß er Auto fahren kann. Ist er denn mit Mitteln gegen Krampfanfälle gut eingestellt? Hoffe auch für euch, daß da nichts wächst - muß aber auch nicht sein. Als  mein Mann letzten Mai den Krampfanfall hatte, war ein Wachstum noch lange nicht in Sicht.

Liebe Kabas,

tippe bei den Schmerzen deiner Schwester auf evtl. Nervenschmerzen, wodurch auch immer ausgelöst.
Mistel machen lokale Entzündungen, also da, wo man's reinspritzt, und außerdem steigt durch Mistel die Körpertemperatur an, das heißt, es entsteht ein künstliches Fieber, aber nur ein leichtes. Das ist gewollt, da man davon ausgeht, daß, wie bei der Hyperthermie, der Tumor durch Übererwärmung zum Stillstand oder Einschmelzen gebracht werden kann.
Durch solche "Entzündungen" können evtl. auch Nerven sich entzünden...?Weiß ich aber nicht ganz genau.
Wo setzt ihr denn die Spritzen hin? Sie sollten eigentlich Tumor-nah, d.h. in Nacken oder Schultern. Als  mein Mann da nicht vertragen hatte, gab mir die Herstellerfirma den Tipp, die Spritzen in den Bauch zu geben. Aber auch da hat er überreagiert, so daß ich sie absetzen mußte.
Hoffe, es geht deiner Schwester bald besser und daß das MRT-Ergebnis o.k. ist.

Dass sie den Hausarzt evtl. nicht rein läßt und schon vorher tobt, das erinnert mich an manches, was ich so erlebe. Das gibt's wohl öfter.  Bin auch immer am Jonglieren, daß bloß keine Konflikte entstehen und keine Aufregung aufkommt.

Liebe Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 08. Februar 2007, 19:56:51
Liebe Doro!

Mei Mann fährt die ganze Zeit Auto, zwar nicht weit, aber doch.
Und er hatte noch NIE Mittel gegen Krampfanfälle, so unglaublich, es klingt, aber es ist wahr. Er hat 3 Kopf-OPs und keine Mittel gegen Anfälle!!
Liegts vielleicht an unserem Arzt?

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 08. Februar 2007, 22:18:07
Liebe Hilde, liebe Doro,

wir bekamen heute das MRT-Ergebnis, es ist niederschmetternd, es ist ein neuer TUMOR!!! da, dieses Mal auf der rechten Seite, nicht parietal, sondern frontal.
Ich habe selbst noch nicht den Befund schriftlich hier, alles weiß ich nur vom Telefonat.
Ich bin fertig, alle anderen unserer Familie auch,
was soll das noch werden?
Ich hatte ein relativ gutes Gefühl, jetzt ist das ganze Gegenteil eingetreten!!!
Meine Schwester weiß das jetzt nicht, sie würde alles verweigern.
Letzte Nacht war auch schlimm, jede Stunde auf um Schmerzmittel zu nehmen, was doch nicht hilft.
Der Hausarzt konnte heute kein Blut nehmen, der Termin wurde von meinem Schwager abgesagt, ihr ging es nicht gut.
Sie war auch heute den ganzen Tag schlecht drauf, extrem! Mein SChwager saß heute abend vor dem eigenen Haus heulend im Auto.......

Die Spritzen werden im Wechsel gesetzt, früher in die Schulter, jetzt in den Armen. Aber aufgrund der Schmerzen im rechten Arm, werden diese jetzt oft nur links gesetzt. Also, es sind keine lokalen Schmerzen.
Wir tippen auch auf Nervenschmerzen, aber bitte, wo kommen diese her?

Meine Schwester ist total stur geworden, sie war schon vor der Erkrankung ein kleiner "Sturkopf", aber jetzt ist es noch viel mehr geworden, und das wird nicht besser!

Im Moment kann ich nicht mehr schreiben.
Hilde, es freut mich für euch, daß es Heri so geht!!!

Morgen ist ein Termin beim Prof. in Berlin, kann leider nicht hin, für mich beginnt morgen dienstlich eine große Messe. Diesen Termin nimmt mein Schwager und mein Bruder wahr.

Ihr hört wieder von mir, bis dahin alles Liebe,

Kabas

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 08. Februar 2007, 23:45:59
Liebe Hilde,

ich hab hier schon öfter gelesen, daß Patienten anti-epileptische Mittel kriegen, z.B. Tegretal oder Keppra oder andere. Soviel ich weiß, gehören solche Krämpfe auch zu diese Erkrankung. Ob die bei euch nicht angezeigt sind?? --- keine Ahnung. Einfach mal nachlesen und auch den Arzt fragen.
Soviel ich weiß, muß mein Mann die lebenslang nehmen. Und wenn mal der Tumor wächst und wächst werden auch die Krampfanfälle zunehmen.

Eine Schwester im KH hat mir mal geschildert, wie die Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium in der  Regel verläuft. Die Krampfanfälle häufen sich -- und ich sollte hoffen, daß er am besten gleich einen ganz schlimmen kriegt, an dem er verstirbt----- denn die immer mehr an Häufigkeit und Stärke zunehmenden seien eine Zumutung für den Patienten und für alle.
Und wie jemand noch leiden kann, haben wir hier ja schon alle gelesen.

Liebe Kabas,

so eine Sch.......! Da freut man sich über Fortschritte und hofft und hofft......
Tut mir unendlich leid für euch.  Man kriegt diese Sch......Erkrankung einfach nicht in den Griff. Früher oder später ist es immer wieder das gleiche. Ich krieg da auch eine Riesenwut - obwohl das nichts nützt. Ist wahrscheinlich auch nur eine Gegenreaktion um nicht ständig zu heulen.
Nimmt sie nur Schmerzmittel oder auch was gegen Entzündungen? Sollte man viell. mal ausprobieren. Wenn im Kopf z.B. Nerven gequetscht werden, können die sich dadurch ja auch entzünden, wie z.B. bei der Bandscheibe. Und schließlich kommen ja alle Nerven von da oben.
Ich denke an dich und........ trotz allem ...Kopf hoch.
Liebe Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 09. Februar 2007, 00:15:44
Liebe Doro,

ich bin so fertig, habe gerade mit unserer anderen Schwester telefoniert, wir sind am Boden zerstört.......!
Was soll das noch werden, wir haben ANGST!!!
Wir waren so überzeugt, aufgrund des Zustandes von meiner Schwester, daß da nichts Negatives erst mal kommt, wir haben ES!!!
Ich dreh am Rad!

Sie nimmt etwas gegen die Schmerzen, nichts gegen die Entzündung, wenn es welche sind, wir wissen es nicht!!!

Ich habe im Moment kein Kopf mehr oben,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 09. Februar 2007, 07:04:32
Liebe Kabas!

Mir fehlen die Worte
 :'( :'( :'(

Denk an euch Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 09. Februar 2007, 15:15:42
Liebe Doro,

das Krankenbild meines Vaters ist dem Euren sehr ähnlich.

Der neue Tumor ist frontal.

Mein Vater klagt über zunehmend Schemrzen in der Schulter. Wir waren bezüglich der Schmerzen beim Orthopäden, der eine Kalkschulter  diagnostiziert hat, nach mehreren Stoßwellen sollte es besser werden, aber das war nicht der Fall, im Gegenteil, es ist schlechter geworden, mein Vater hat große Schmerzen in den Armen.

Ich denke, es hat doch was mit dem neuen Tumor zu tun.

Mein Vater ist im Wesen nicht wieder zu erkennen und ist heute zum ersten Mal seit einem Jahr wieder zusammengebrochen.

Keiner wollte den neuen Tumor  mehr behandeln, das Temodal schlägt nicht mehr auf den neuen Tumor an.

Nach 3 endlosen Wochen telefonieren, von Arzt zu Arzt rennen , was zu tun ist und keiner wollte mehr etwas tun, haben wir heute einen kleinen Hoffnungschimmer in der Klinik in Salzburg bekommen.

Der Arzt dort wird meinen Vater bestrahlen, und er wird gleichzeitig eine geringe Dosis Temodal einnehmen.

Mein Vater wurde auch sofort wieder auf Cortison gesetzt.

Das Schlimme ist, dass uns in diesen 3 Wochen die unterschiedlichsten Aussagen von 4 (!) Anlaufstellen geben wurden.

Wir wissen langsam nicht mehr , was wir glauben sollen.

Liebe Doro, wir waren am Boden zerstört und wußten nicht mehr weiter, es war so aussichtslos die letzten 3 Wochen, ich will Dir Mut machen, dass es vielleicht doch noch eine Möglichkeit gibt, alles ausszuschöpfen und weiterzumachen solange es geht........der Glaube kann Berge versetzen....auch wenn diese Worte niemand mehr hören will, ich glaube wieder .........

Ich Drück Euch ganz fest
Doris











 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 10. Februar 2007, 17:33:52
Hallo an Alle,

der neue Tumor ist etwas über 4, cm x 1,5 cm, quasi wie ein Schlauch.
Er sitzt an einer operablen Stelle, wo man wohl gut rankommen würde.
Aber da ist noch keine Entscheidung getroffen. Wir wissen auch nicht, ob wir das meiner Schwester zumuten.........., wo sie ja im Moment nichts von dem neuen Sch.....ding weiß!
Wir warten jetzt auf einen Termin in der Klinik, wo sie für ein paar Tage stationär aufgenommen wird.
Da soll denn auch die Umstellung von Medikamenten erfolgen, vorallem dem Dexamethason. Die Schmerzen, welche sie jetzt längere Zeit in Arm und Bein hat, sollen Nebenwirkungen vom Dexamethason sein. Sie nimmt es ja schon hochdosiert seit fast 12 Monaten.
Erstmal hat sie Entwässerungstabletten bekommen, sollen dazu führen, daß die Schwellung im Bein und der Hand verschwinden.
Somit müßten die Schmerzen auch weichen. Hoffen wir, daß das erst mal verschwindet. Denn wochenlang damit zu leben ist doch unerträglich!

Ansonsten kann ich euch mitteilen, daß der eine TUMOR (links parietal) minimal  sich verkleinert hat. Das ist doch auch ein Erfolg!!!
Vielleicht gelingt es uns mit dem Neuen auch, das wär doch was, oder?

ES ist trotzdem nicht zu begreifen, es ist immer noch so unwirklich, Zehntelsekunden hab ich immer noch im Kopf, das ist ein Film! Ein ganz schlechter! Und danach kommt immer das Erwachen, die Wirklichkeit!

Es ist auch im Moment kein Thema, wieder eine Chemo zu machen, Temodal würde nicht in Frage kommen, alles Weitere werden wir sehen!

Meine Schwester nimmt neben den ganz "normalen" Medikamenten jeden Tag ihre 12 Kapseln Laif 600, das werden wir auch nicht absetzen!

Im Juni letzten Jahres ist mir ein interessanter Artikel in die Finger gekommen, was Temozolomid, also Temodal , betrifft.
Ihr könnt ihn selbst nachlesen unter:

http://www.nice.org.uk/page.aspx?o=306473

Ich weiß nicht mehr, aus welcher Quelle ich den hatte, jetzt ist er in meinen Unterlagen.

Man ließt so viel, man weiß, damit meine ich uns Laien, am Ende gar nicht mehr, was richtig und falsch ist, mir geht es jedenfalls so.
Ich denke, das muß der Patient und deren Angehörige selbst entscheiden. Aber dafür hätten wir so manchmal eine umfangreichere Aufklärung gebraucht. Wie war es denn zum Anfang dieser Erkrankung?

Die Diagnose (bei uns dauerte das 11 Wochen!!!) wurde gestellt, es wurde die Behandlungsmethode genannt, und so das Ein oder Andere dazu gesagt. Es gab keine Wahl, denn in der Klinik, wo meine Schwester monatelang  war, gab es nur diese Möglichkeit für sie , und danach durfte keine weitere Zeit verschwendet werden, uns fehlten ja schon die ganzen Wochen!
Denn kam absolut dazu, daß doch keiner wußte, was ist ein Astrozytom, was ist ein Glioblastom?
Da könnte ich heute ein Buch schreiben, man würde es als unwirklichen Roman lesen.
Das könntet ihr heute alle hier, jeder von uns hat dazu seine "Geschichte", Ähnlichkeiten würden auftreten, trozdem würde jede "Geschichte" sich anders lesen.

Genug für jetzt,

liebe Grüße an Alle da draußen,

Kabas



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 14. Februar 2007, 22:58:47
Hallo an Alle,

gestern vor einem Jahr zeigte sich die besch..... Krankheit bei meiner Schwester, ausgelößt durch schwere epileptische Anfälle.
Jetzt leben wir ein Jahr damit, die Zeit ist vergangen wie im Nu. Ich weiß gar nicht, wo sie geblieben ist.
Jetzt ist der neue Tumor dazu gekommen, wer weiß, was uns noch erwartet?!
Es geht im Moment bei meiner Schwester, die Schmerzen sind etwas weniger, aber ihre Stimmung ist oft auf Null.
Meine andere Schwester ist diese Woche da, die Stimmungsschwankungen sind extrem...............

Sie hat heute an den blöden Valentinstag gedacht (meine Meinung). Sie hat ihre Tochter in den Blumenladen geschickt, um einen Strauß Blumen zu holen, für ihren Mann. Das ist für sie eine Möglichkeit, sich bei ihrem Mann zu bedanken, was er alles macht, obwohl das alles selbstverständlich ist.
 Denn saß sie wieder da und weinte. Sie weiß auch ganz genau das gestrige Datum, als alles begann................

Liebe Hilde, ich hoffe, bei euch ist soweit alles ok? Heri fährt 2x in der Woche zur Behandlung?

Liebe Elisabeth, würde mich freuen, auch von dir zu lesen, alles ok?
Das Entwässerungsmedikament ist Furosemid.

An Alle hier ganz liebe Grüße,

Kabas

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 15. Februar 2007, 01:10:23
Hallo Kabas, hallo Elisabeth,

bin noch sehr spät da, und gar nicht so zum Schreiben aufgelegt.
Kann (natürlich) den Hinweis auf Furosemid nicht nachvollziehen --- das Medikament ist, wenn gar nichts anderes mehr geht, hilfreich-------- aber es sollte nur das letzte Mittel der Wahl sein. Furosemid greift enorm in den Kaliumhaushalt ein. Das muß man bedenken und entsprechend gegensteuern.
Viel Kalium zu sich nehmen  ---- was mann z.B. aber nicht tun sollte, wenn man z.B. noch Gerinnungshemmer nimmt.
Ist also vorsichtig abzuwägen.
Nix für ungut.
Liebe Grüße  
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 15. Februar 2007, 12:18:48
Hallo Ihr!

Mir geht es wie Doro, ich bin in letzter Zeit gar nicht zum schreiben aufgelegt. Zu schlimm, was man alles lesen muss. Kann leider auch niemanden trösten. Bin selbst nicht fit, muss es aber sein, wir wollen in ein paar Tagen für ein paar Tage weg fahren. Sah ganz gut aus, dass es klappt. Bis mein Mann am Montag erstmals Sehstörungen hatte. Er musste sich zum fernsehen ein Auge zuhalten und hat manches doppelt gesehen oder mein Gesicht direkt vor ihm war schattig. Schön! Mittags noch nen Urlaub für die ganze Familie gebucht (allerdings nicht den aktuellen sondern an Pfingsten) und abends so etwas. Ich hatte soviel Panik, ich musste mich erstmal mit was ganz anderem beschäftigen. Als ich wieder klar denken konnte, dachte ich es könnte ja auch sein, dass das Ödem wieder am zunehmen ist und nicht unbedingt gleich der Tumor bis zum Sehnerv vorgedrungen ist. Wir haben nun statt gleich Fortecortin zu erhöhen beschlossen, die Glycerol-Lösung wieder 3x am Tag statt nur 1 x einzunehmen. Seitdem ist es wieder gut. Gestern gar keine Sehstörungen, heute auch noch nix. Hoffentlich..... Ich hab halt immer so schreckliche Angst vor einem Anfall. Wie ihr wißt, muss ich meinen Mann den halben Tag alleine lassen.
Positiv ist, dass er die seit 1 Woche wieder laufende Temodal-Behandlung viel besser verträgt. Von unserer Ärztin wurde ihm abgeraten das Zofran zu nehmen. Er nimmt jetzt Kapseln, Mhc oder mhp oder so, retard schon nachmittags und das Temodal erst nach 21.00 Uhr. Klappt super. Keinerlei Übelkeit mehr.
Es ist echt erstaunlich, wie schnell man mit einer Situation umgehen kann, die erstmal Panik ausgelöst hat. Das kommt aber auch daher, dass es ihm sonst recht gut geht. Würde er dann auch Angstzustände kriegen, wär das furchtbar. Zum Glück geht er immer sehr souverän mit sowas um und wartet erstmal ab. Während sich bei mir im Kopf gleich jedes erdenkliche Szenario abspielt.
Ihr kennt das ja.....
Ich grüße euch
Ihope
 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 15. Februar 2007, 17:09:21
Hallo Ihr Lieben,
ich möchte mich in die Reihe der stillen Leserinnen einreihen.
Ich glaube, ich bin für gute Ratschläge leider nicht die richtige Ansprechpartnerin, weil ich mit meiner Mama bis auf die letzten 3 Wochen ihres Lebens keine großen Probleme hatte. Ihr ging es den Umständen entsprechend immer gut.
Deshalb ist mir die rasante Verschlechterung ihres Gesundheitszustand bis hin zum Tod immer noch suspekt und unbegreiflich!

Sie hatte nie epileptische Anfälle, war nur für ihre 3 OP's in der Klinik, war körperlich nie eingeschränkt. Sie war immer optimistisch, geduldig und jammern kam erst garnicht in die "Tüte". Sie hat mir immer das Gefühl gegeben, dass es ihr gut geht. Das war mit Sicherheit nicht immer so. Ihr Wesen hatte sich zwar auch verändert, aber sie war nie bösartig. Wenn sie beim reden nicht die richtigen Worte gefunden hatte, hat sie immer gelacht.
Ihr Lachen werde ich am meisten vermissen  :'(. Es ist einfach alles nur traurig  :'(

Die Krankheit meiner Mama wird immer ein Teil meines Lebens bleiben, weil mir u. a. gezeigt wurde, auf welche Menschen ich zählen kann und welche mich unendlich enttäuscht haben. Das ist echt bitter, das hätte ich nie gedacht. Man wird immer eines Besseren belehrt!
Es ist nichts mehr so wie früher.
Jetzt kümmere ich mich weiter um meinen Papa, er ist auch krank. Parkinson mit einhergehender Demenz.

Ich wünsche allen hier weiterhin viel Kraft und Zuversicht im Kampf gegen die besch... Krankheit!
Ihr könnt alle stolz auf euch sein, denn, alles was ihr leistet ist mit Worten nicht zu beschreiben und ein Außenstehender kann das nicht nachvollziehen was ihr alles durchmacht.
Die tägliche, stündliche, minütliche  Angst das irgendwas passieren könnte, die Anspannung, das Gefühlschaos, die Verlustängste und was weiß ich nicht noch alles...ich kann garnicht alles aufzählen...es ist einfach alles zuviel!
Ich hatte auch das Glück, dass mein Arbeitgeber mir sehr entgegen gekommen ist, sonst hätte ich das alles nicht bewerkstelligen können. Ein großes Dankeschön!

Auch ein großes Dankeschön an die Forumsbetreiber! Weiter so! Das Forum ist soooooooo wichtig!

Ganz liebe Grüße und fühlt euch alle fett geknuddelt ;D

Ich denke an euch!

Ihr seid alle Supidupi!

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 15. Februar 2007, 20:21:29
Liebe Kabas!

Danke für die Nachfrage. Es ist wieder einmal besch.....
Gestern schon massive Sprachstörungen, heute morgen ging mit der rechten Hand nichts mehr und wieder Sprachausfall.
Totale Panik meinerseits. Dann fährt er noch alleine nach Wien, keine Chance für mich mitzukommen (wenn er das nicht will, hast Du auch keine Chance mitzufahren, da wird es sehr böse). War ein schlimmer Nachmittag.
Jetzt ist es ein bißchen besser als heute morgen, er wollte wieder kein Fortecortin nehmen (tut er schon seit über 3 Wochen nicht mehr).
Konnte ihn überzeugen, wenn es morgen früh wieder so wie heute ist, dann wird er wieder Cortison nehmen.

Bin momentan auch nicht richtig aufgelegt zu schreiben so wie ihr alle da draußen. Meine Nerven liegen blank, dieses ewige Auf und Ab kotzt mich schon so an, Du hast keine ruhige Minute mehr. Unser Leben ist total auf den Kopf gestellt.

Wünsch euch nur das Beste
Hilde

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 15. Februar 2007, 20:36:48
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Liebe Hilde..............

Ganz liebe Grüße auch von mir.......

Es ist schwierig, wenn dein Mann deine Ängste nicht respektiert und dich mitfahren läßt....ich kann mir vorstellen welche Höllenqualen du erlebst...........

Aber vielleicht braucht dein Mann dieses Gefühl der Eigenständigkeit auch für sich........damit er den Glauben an sich nicht verliert.......damit er seine Kraft spüren kann , seine Unabhängigkeit.......ich glaube, das ist Männern generell wichtig....und in solchen Situationen erst recht....

Ich habe meinen Mann in der Reha zu den Therapien begleitet, er brauchte meine Unterstützung vorallem dadurch, das sein Kurzzeitgedächtnis einfach nicht mehr da war........aber nach einer gewissen Zeit sagte er zu mir, er wolle jetzt mal eine Therapie alleine machen, denn er muß auch mal wieder ohne mich zurechtkommen.......

Es ist sicher mit deiner Situation nicht vergleichbar, ich mußte keine Ängste ausstehen, ich wollte dir nur darstellen, wie wichtig es für "Mann " ist, noch alleine funktionieren zu können......


Ganz liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 15. Februar 2007, 22:11:25
Liebe Hilde,

ich kann deine Zeilen absolut nachvollziehen.
Es ist wie eine Fahrt durch die Hölle mit der Sch.....krankheit.
An jeder Ecke lauert etwas Anderes, alles ist unberechenbar, es ist zum Verrücktwerden!
Ich hoffe, daß Heri die Notwendigkeit sieht und wieder das Cortison nimmt. Warum sträubt er sich so degegen?
Ich sehe auch die Wesensverändereung bei meiner Schwester. Und die "Sturheit", das ist so extrem geworden. Es ist alles nicht zu verstehen!
Liebe Hilde, ich wünsche uns allen nur das Eine...............

Ich verabschiede mich wieder für die nächsten Tage, morgen fahre ich wieder zu meiner Schwester.

Bis bald,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 16. Februar 2007, 15:03:51
Liebe Esther!

Ich denke, Du hast völlig recht.
Er hat die Wienfahrt auch toll gemeistert, abends ging es ihm wesentlich besser als mittags.

Mein Mann hat heute auch 8mg Fortecortin eingenommen, aber es ist noch nicht viel besser geworden, vormittags dachte ich schon mal, dass es besser ist, aber als er vorhin telefonieren mußte, ging wieder gar nichts mehr. Es ist einfach unglaublich.

Mich macht diese Hilflosigkeit so krank, Du stehst daneben und kannst nichts tun, Du mußt Dich bemühen, überhaupt zu begreifen, was er möchte.....

Ich drücke Dich ganz fest
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 16. Februar 2007, 20:29:39
Liebe Hilde,

ich kann deine Angst, wenn dein Mann allein mit dem Auto fahren will, sehr gut verstehen - ich erinnere mich noch gut, welche Angst ich hatte, als meine Schwester - Schmetterlingsglioblastom mit Krampfanfällen - allein schwimmen gehen wollte. Und wie wütend sie war, wenn man in ihrer Nähe bleiben wollte oder sie dauernd beobachtet hat - aus Angst vor einem Krampfanfall. Ich verstehe auch ihre Wut bzw. die Wut deines Mannes, denn es ist schrecklich, wenn man dauern beobachtet wird und man will doch nur so leben wie früher. Bei meiner Schwester denke ich, es war gut, dass sie getan hat was sie wollte. Auch wenn es für uns schwer war, das auszuhalten. Das war unser Problem, und ihr Problem war sicher größer. Aber eine richtige Lösung gibt es nicht, weil die Situation einer solchen Krankheit schon so falsch ist. Ich kenne den Trotz und die Wut auch von meiner Schwester - meiner Meinung nach einerseits ein Zeichen der Wesensveränderung durch den Tumor, andererseits eine völlig normale Reaktion auf eine Situation, die einen wütend machen muss. Auch wenn die Wut natürlich die Falschen trifft.
Ich habe jetzt nicht verfolgt, warum dein Mann kein Cortison nehmen will. Meine Schwester wurde in der Habichtswaldklinik in Göttingen mit Weihrauch substituiert - das war glaube ich im Frühjahr 2002. Vor Cortison war sie eine normale 39er Größe-Frau von Ende 20, mit Cortison auf aufgeschwemmtes Monster, dem die Leute - je nach Charakter - kichernd, lästernd, tuschelnd hinterher guckten, dem die Haut zerriss und das sich auch nicht mehr richtig bewegen konnte. Und auch wenn Martina ein Mensch war, der nie besonders viel Wert auf Äußerlichkeiten gelegt hat, in dieser körperlichen Verfassung ist es sehr schwer, sein Leben zu genießen, was bei Krebs eine der wichtigsten Therapien ist und einem bei der Diagnose Glioblastom ja auch gerne von den Ärzten für die letzen Monate geraten wird (HarrHarr). Bei Martina waren es übrigens 4 1/2 Jahre, ohne OP (Diagnose in Bonn, inoparabel), ohne Chemo, ohne Bestrahlung. Sie hat alles aus dem Bauch heraus entschieden. Zwar ist sie im November 2005 gestorben, trotzdem glaube ich immer und für jeden, dass ein Wunder möglich ist. Sie war auch schon ein kleines Wunder. Bloß hatte sie dann keine Kraft mehr. Auf jeden Fall hat sie das Weihrauch gut vertragen - ich weiß allerdings von ihrer behandelnden Ärztin, dass es da oft Probleme mit dem Magen gibt und sie echt Glück hatte, denke aber, Cortison ist auch nicht problemlos. Auffällig war bei den Kontroll-MRT's durchgehend die geringe Ödembildung. Natürlich musste sie Weihrauch selbst bezahlen, das war aber nicht all zu teuer.
Martina hatte einen HP der sich für sie 'den Arsch aufgerissen hat' um eine Therapie zu finden. Sie hat sehr viel ausprobiert. Die Krankenkasse ist verpflichtet, bei Krankheiten, für die es keine schulmedizinische Therapie gibt, einen Teil der alternativen Heilmittelkosten zu übernehmen. Bei der AOK hat sie den Antrag auch erfolgreich gestellt. War zwar nicht viel, aber immerhin was. Ich weiß allerdings nicht, wie der aktuelle Stand nach Gesundheitsreform ist. Prinzipiell warten die Kassen ja gerne auf die 'biologische Lösung' - also erst mal ablehnen. Immer wieder beantragen und lästig sein hilft - wenn man die Kraft hat.

Webz
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 17. Februar 2007, 12:54:49
Liebe Webz42!

Es tut mir sehr leid wegen Deiner Schwester.....
4 1/2 Jahre ohne OP, das ist wirklich schon fast ein Wunder.

Mein Mann nimmt ohnehin Weihrauch bereits durchgehend seit Anfang Dezember, aber momentan ist das offensichtlich zu wenig. Ich habe es gestern geschafft, dass er wenigstens am morgen 8 mg Fortecortin eingenommen hat, abends wollte er schon wieder nicht mehr.
Es ist zwar ein wenig besser geworden, aber gut ist was anderes. Er tut sich wahnsinnig schwer beim Sprechen, bringt vieles nicht heraus.
Das Eigenartige ist, wenn ich ihm etwas vorsage, kann er es relativ leicht nachsprechen. Es ist einfach schlimm, was diese Krankheit aus einem Menschen macht. Ich kann es noch immer nicht wirklich begreifen, was sich hier abspielt.
Wir haben diese Sch... auch schon seit 16 Monaten, eigentlich muss ich ja froh sein, dass es ihm noch so geht, wenn ich bedenke, wie viele schon nicht mehr da sind, mit denen ich angefangen habe zu schreiben im Jänner 2006 und trotzdem tröstet mich das nicht wirklich.
 :'(liebe Grüße von Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 17. Februar 2007, 18:58:04
Hallo liebe Hilde,
vielen Dank für deine Antwort.

Ich habe das Forum leider erst nach dem Tod meiner Schwester entdeckt. Ich habe oft darin gelesen, wenn ich zu traurig war. Auf Arbeit, weil ich zuhause noch kein Internet hatte. So konnte ich natürlich nicht schreiben. Das Lesen hat mich getröstet. Sagt einiges über mich aus, dass mich das Leid der anderen tröstet. Aber ich hatte das Gefühl, diese Menschen können verstehen.
Ich wollte meine Schwester immer in einer Studie 'Schwingungsinduzierte Zerstörung von Tumorzellen' unterbringen. Die Methode erschien mir am logischsten und vielversprechender als OP, Chemo und Bestrahlung. Durch Ultraschall gezielte Zerstörung der entarteten Zellen durch Einstellung auf deren Frequenz, keine Beeinträchtigung des gesunden Gewebes (oder wenigstens fast keine, ich bin ja auch bei Ultraschalluntersuchungen von Schwangeren skeptisch, anderes Thema, aber bei Ärzten bin ich total vorsichtig. Dr. Theuer ist Physiker). Verzweifelt habe ich darauf gewartet, dass Tierversuche genehmigt wurden. Interessant, wie sich die Haltung zu Tierversuchen ändert, wenn es um Therapie für einen geliebten Menschen geht. Als die Tierversuche durch waren hoffte ich, sie könne teilnehmen. Dr. Theuer war allerdings der Meinung, ihr ginge es zu gut, als dass er sie als Versuchskarnickel benutzen dürfe. Eine Haltung die ich akzeptiere und respektiere. Als es ihr dann so schlecht ging, dass ich noch einen Versuch starten wollte, war sie gleich tot. Ich bin leider nicht mehr so am Thema wie vor 1,5 Jahren, weiß nicht, wie die Studie im Moment steht, habe momentan auch etwas Probleme mit meinem Computer (ist mir gerade während des Schreibens der Antwort wieder abgestürzt), deshalb kann ich nicht genauer nachforschen. Als kleinen Hinweis hier aus dem Net (allerdings Heidelberg, ich hatte Esslingen in Erinnerung):

'Jahresbericht 2005
Prof. Theuer. Thema. Bestimmung und Optimierung der Frequenzfelder zur selektiven Polarisation und Zerstörung. von Glioblastom- und Astrozytomzellen in ...
www.biokrebs-heidelberg.de

webz
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 20. Februar 2007, 11:41:22
Ihr lieben!

Wolltet nur melden, das wir wieder im Lande sind…!  Unsere 4 Wochen in Venezuela waren abenteuerlich, schön, beeindruckend, und natürlich teilweise auch schwierig.  Wir waren im Caracas, auf die Küste in der nähe von Rio Caribe, in die Bergen (Merida) – inklusiv einmal auf 4045m (hinweis – nicht unbedingt für Glioblastomapatienten empfohlen!! – aber das wussten wir, immerhin waren wir kurz mit der Seilbahn oben, auch wenn wir gleich wieder runter fahren müssten…) -- in den Urwald, mit den Indianern, wo wir mit Kanus gefahren sind und das höchste Wasserfall der Welt gesehen haben, und auf die schönste Inseln des Archipelago Los Roques.  Trotz alle Probleme war es wunderbar, und wir sind beide sehr froh, es gemacht zu haben.  Außer Sonnengebrannten Füße und gewisse Verdauungsproblem (ich denke, Cortison und Drittweltbakterien sind eine schlechte Kombination) geht es mein Mann jetzt wohl besser als vor der Reise, was an Entspannung, Bewegung, Ablenkung und Sonne liegen mag.  

Webz, das mit Cortison und Aufgeblasensein kann ich nur unterschreiben – ich würde am liebsten mein Mann T-shirts drucken lassen, „Bin nicht dick, schlucke nur Cortison“, und sage mir immer, ich werde nie wieder dicke Leute beurteilen, denn man weißt nicht, woran es liegt… es tut wohl weh, er war mal so unglaublich schön, kein Gramm Speck, so grazil, und diese traumhafte Körper ist so schrecklich schnell von diese Krankheit ruiniert… und trotzdem ist er wohl noch traumhaft, mein schönen Mann, aber das sehen die Anderen nicht auf den ersten Blick…

Ich wünsche euch alle weiterhin Kraft,

LG,

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: silu am 20. Februar 2007, 14:51:02
Zitat von Sarabande: "... das mit Cortison und Aufgeblasensein kann ich nur unterschreiben – ich würde am liebsten mein Mann T-shirts drucken lassen, „Bin nicht dick, schlucke nur Cortison“, und sage mir immer, ich werde nie wieder dicke Leute beurteilen, denn man weißt nicht, woran es liegt… es tut wohl weh, er war mal so unglaublich schön, kein Gramm Speck, so grazil, und diese traumhafte Körper ist so schrecklich schnell von diese Krankheit ruiniert… und trotzdem ist er wohl noch traumhaft, mein schönen Mann, aber das sehen die Anderen nicht auf den ersten Blick… "

Das hast du so schön geschrieben!!! Es ist so wahr!!
Auch wenn mein Mann nie grazil war :) aber er hatte so schöne dichte lockige Haare und hatte so ein schönes männliches Gesicht. Trotzdem war er für mich der schönste Mann der Welt, als ich ihn dann mit Glatze, Kopfnarbe und aufgeschwemmten Gesicht geheiratet habe!
Es ist einfach gemein, was diese Krankheit bzw die Behandlungen dagegen, mit dem Körper anrichtet. Sagt euren Lieben, dass ihr sie immer noch schön und attraktiv findet. Für meinen Mann war das sehr wichtig zu wissen und hören, weil er sich wirklich äußerlich verändert hatte und erstmal selbst damit klar kommen musste. Außerdem haben wir es immer versucht noch ein wenig mit Humor zu nehmen...

Ich wünsche euch alles Gute!!
Herzliche Grüße,
Silu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 20. Februar 2007, 17:21:07
Hi Sarabande!

 ;D schön, dass euer Urlaub toll war und bin froh, wieder von euch zu lesen...

Alles Liebe
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 21. Februar 2007, 11:56:51
Hallo Leute!

Ich war mal wieder ein paar Wochen nicht im Forum, ich les halt immer nur im Büro und da gehts nicht immer, und letzte Woche waren wir auf Winterurlaub...

Meine Mama hatte vor 2 Wochen ihren ersten epileptischen Anfall (am letzten Tag ihrer Strahlentherapie), seitdem liegt sie im Krankenhaus.
Sie war zuerst 2 Tage auf der Intensiv, dann wurde sie auf die Bettenstation verlegt und es sah so aus, als könnte Papa sie nach einer Woche mit nachhause nehmen.
Er hat schon angefangen, sich das mit Hauskrankenpflege und so zu überlegen (er könnte das jetzt nicht mehr allein) und woher er so ein Spezialbett kriegt und alles.
Dann nach eben genau einer Woche noch ein Anfall (sie war noch im KH), und seitdem schläft sie. Seit einer Woche.
Manchmal macht sie kurz die Augen auf (ich war noch nie dabei), aber eigentlich schläft sie den ganzen Tag.
Sie wird künstlich ernährt.

Jetzt konnten sie die PET-Untersuchung nicht machen, mit der sie feststellen wollten, ob der Tumor irgendwie auf die STrahlenund die CHemo reagiert hat, weil durch den Anfall wär das Ergebnis verfälscht worden.
Nur ein MR haben sie gemacht am Montag, sie können nix Genaues sagen, aber es sieht schon mal so aus, als wäre der Tumor sicher nicht kleiner geworden. Eher ist er noch gewachsen.

Vielleicht wird sie für ein paar Tage in künstlichen Tiefschlaf versetzt, aber das wird erst entschieden, wenn ihr behandelnder Arzt aus dem Urlaub wieder da ist, das ist nächste Woche.

Ich weiß jetzt irgendwie nicht, was ich von der Sache halten soll.
Wird sie überhaupt nochmal aufwachen? Schläft sie "hinüber".
Wie lang wird das dauern?
Mir wär eigentlich lieber, es würd jetzt schnell gehen.
Man kann sie ja soundso nicht mehr retten, der Tumor ist ein paar Zentimeter groß, als sie noch wach war nach dem ersten Anfall hat sie um 20 Jahre älter gewirkt, wie eine uralte Frau kurz vor dem Sterben...

Ich weiß nix.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 21. Februar 2007, 20:14:10
Hallo Sarabande, hallo Silu,

es ist so schön, wie ihr über die Liebe zu Euren Männern schreibt. Wie viele Menschen haben nie das Gefühl einer so großen Liebe obwohl sie doch keine so schlimmen Probleme haben.
Was lieben wir am Menschen? Ich frage mich das, weil meine Schwester ein vielgeliebter Mensch war. Nach Diagnosestellung noch über 2 Jahre lang haben sich Besucher und Leute die mit ihr etwas unernehmen wollten, sogar in Urlaub gefahren sind, die Klinke in die Hand gegeben. Am Schluss hat sie keiner mehr besucht. Erst war sie gereizt und unduldsam, dann wurde sie seltsam. Kurz vor ihrem Tod kamen ihre 2 besten Freundinnen nach Monaten einmal wieder vorbei. Wahrscheinlich haben sie es gespürt, die Bindung war doch eng. Das war vor allem für die beiden sehr gut.
Wenn man den Menschen liebt sind Äußerlichkeiten das, was nicht wichtig ist. Die Freunde gehen, wenn sich das Wesen ändert. Die Familie bleibt auch dann. Was lieben wir. Ich frage mich oft, ob ich nur noch die Erinnerung daran, wie meine Schwester einmal war, geliebt habe. Aber ab und an war sie auch wieder da, meine alte Martina.
Die Liebe zwischen Euch und Euren Männern ist einfach wunderbar.
'Kleines', ich gebe dir recht. Es sind immer die Besten. Meine Schwester war der Sonnenschein, jeder hat sie geliebt, immer hat sie ein Lachen mitgebracht. Auch nach ihrer Diagnose noch haben wir so viel gelacht. Lieber Lachen als Weinen, Weinen hilft eh nix. Wir waren Meister im Erfinden wirklich schwarzer Krebswitze. Sie hat sich kaputt gelacht, wenn sie vor der Eisdiele saß, alte Bekannte vorbei kamen, die sie lange nicht gesehen hatten. 'Blablabla, ich hab das und das gemacht und was hast du gemacht?' 'Ich habe einen Gehirntumor. War in Bonn wegen OP, ging aber nicht.' Und dann die Gesichter, sie hat sich fast weg geschmissen. Ich bin die, die immer das schlechte sieht, die immer meckert, schwarz sieht, jammert, negativ ist. Warum hat es nicht mich erwischt? Ich hätte viel besser in das Klischee gepasst. Mit ihr ist ein Licht weniger da.
Kleines, wenn ihr schon in Heidelberg seid, fragt doch mal nach der Studie von Dr. Theuer, 'Schwingungsinduzierte Zerstörung von Tumorzellen'. Vielleicht ist es ja eine Spinnerei von mir - ich war immer überzeugt, dass diese Therapie eine echte Chance sei. Leider wurde meine Schwester nicht genommen, weil es ihr für die Nullserie, sprich erster Test am Menschen, für ihre Diagnose einfach zu gut ging. Aber inzwischen muss die Studie weiter sein, ich hatte zwar Esslingen in Erinnerung, aber als letzte Adresse im Net habe ich Heidelberg gefunden.

webz
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 21. Februar 2007, 23:14:04
Danke, Hilde, danke, Webz!  Ja, die Liebe ist wohl das allerbeste, was uns je passiert ist. Und es trägt uns durch alles.  Die Freunden fallen weg, aber nicht alle.  Ich habe mein Mann immer gesagt, wir haben das, was alle haben wollen, wir haben mehr Glück als viele Millionäre, denn wir haben Liebe… und das bleibt so.  

Kleines, es tut mir für dich und vor allem für „deinem Grossen“ ganz herzlich Leid.  Er macht das schlimmste durch, und es hilft ihm bestimmt, darüber schreiben und sprechen zu können. ABER ich muss sagen: wenn es in der Tat ein Therapie gäbe, die das „Leben um ein vielfaches verlängern könnte“, hätten wir es alle schon längst gemacht.  Dein „Freund“ wird nicht wegen Geld sterben müssen, sondern wegen eines Hirntumors. Ist es vielleicht einfacher, sich über Geld aufzuregen?  Tut mir Leid, aber ich fühle mich ein wenig geärgert.  Auch die Liebe, die man über ein Brieffreundschaft bzw. Internet auslebt, fühlt sich echt an, aber das 24 Stunden am Tag sich mit alles von Urinflaschen und Windeln bis zum Krampfanfälle und Rollstuhl zu beschäftigen ist wirklich was anders, als auf einem Mail zu warten.  Solltest du nicht mal hinfahren?  Natürlich will er erstmal gesund sein. Wir haben alle unsere Träume.  Aber es gibt viele von uns, die sich hauptsächlich mit der Realität zu tun haben… Entweder kann die Liebe das aushalten, oder es bleibt was anderes als Realität.  

Sorry. Wenn die Moderatoren mein Beitrag unpassend finde, mögen die es bitte löschen.

S.

PS Webz, du klingst etwas deprimiert… ich kann das alles mitempfinden, was du schreibst, aber so schlimm wie es ist, das deine Schwester gestorben ist, ist es auch gut, das du lebst… das Leben ist und bleibt was tolles, ach wenn es von solche unbegreifbare  Schicksäle gesteuert wird…
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: silu am 22. Februar 2007, 00:30:15
Ja, die Liebe ist das Größte! Das war auch das, was mein Mann und ich uns immer gesagt haben. Wir waren über 8 Jahre zusammen und wir haben so viel schöne Dinge in der Zeit gemeinsam erlebt. Wir haben quasi ein Leben in Zeitraffer geführt. Wir haben immer versucht uns damit "aufzumuntern" , dass es so viele Menschen gibt, die nie so eine Liebe erfahren und die nie so viele schöne Urlaube gemeinsam verbringen konnten.
Ach Kleines, ich denke Sarabande hat Recht damit, was sie geschrieben hat. Und wenn dein Freund nicht mehr mag, dann solltest du wirklich darüber nachdenken, ob du es nicht auch akzeptieren kannst. Er hat schon so viel durchgemacht! Ich weiß noch, dass ich als mein MAnn so sehr krank war so wütend auf alle Ärzte war. Jeder arme Hamster wird eingeschläfert, wenn er ein Krebsgeschwür am Hintern hat, damit er nicht leidet und mein Mann musste da so durch. Zum Glück war es ja nicht allzu lange. Aber auch diese Wochen haben gereicht. Ich weiß, dass mein Mann nicht als Schwerstpflegefall enden wollte - wer will das schon... Und trotzdem ist er einer geworden und man kann/darf nichts machen.
Natürlich ist es für uns als Angehörige und Partner schwer. Wir sehen liebe Menschen leiden und wollen ihnen unbedingt helfen. Aber ab einem bestimmten Punkt geht es einfach nicht mehr! Und es ist doch auch traurig, dass sie nur uns zuLiebe noch so viel auf sich nehmen, oder? Manchmal denke ich, dass ich vielleicht etwas früher meinem Mann hätte beistehen müssen bei seiner Entscheidung keine Chemo mehr zu wollen. Ich habe ja auch meist versucht ihn dafür zu motivieren und zu "begeistern". Aber jetzt denke ich, dass er dadurch ja auch irgendwie einen Druck (unbedingt gesund zu werden) aufgebaut haben muss. UNd wie schlimm musste es dann sein, mich zu enttäuschen.  Versteht ihr was ich meine? Ich habe daher meist verscuht (aber eben erst ein wenig später als er glaub ich) immer hinter seinen Entscheidungen zu stehen und ihn auch dabei zu unterstützen. Er war ein absoluter Kämpfer - aber ab einem gewissen Punkt spürt wohl der Betroffene selbst am besten, wann der Körper und eben auch der Geist nicht mehr kann..
Loslassen tut weh, ich weiß, es tut beiden Seiten weh. Aber es heißt ja nicht jemanden alleine zu lassen.
Entschuldigt, dass ist wohl ein bisschen heftig und sich darüber aufzuregen oder zu diskutieren erregt nur die Gemüter und bringt wohl nichts. Ich habe es vorhin schon in einem anderen Eintrag geschrieben, es ist wohl nicht mein Tag heute. Entschuldigt, aber ich wollte trotzdem etwas dazu schreiben... Ich hoffe, es nimmt mir keiner übel...
Liebe Grüße, Silu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 22. Februar 2007, 09:32:35
Ich glaub auch, das das eine Gratwanderung ist. Wie viel Egoismus und "ich will nicht, dass Du gehst" darf man noch haben? Bzw. welches Gefühl soll man den Kranken vermitteln (weil wenn sie das Gefühl haben, das man gar keine Hoffnung mehr hat, ist das ja cuh nicht gut)?

Mama hat gestern für eine halbe Stunde die Augen aufgemacht. Ich war nicht dort (hab Halsweh und möchte sie nicht anstecken), aber sie ist nie allein, Papa ist fast die ganze Zeit dort und es kommt immer Besuch.

Wir möchten ihr einfach nur mehr das Gefühl geben, dass immer jemand bei ihr ist und dass sie nie allein sein wird. Ob wir sie nochmal mitnachhause kriegen ist absolut nicht absehbar, vielleicht schläft sie schon bald für immer ein, vielleicht lebt sie noch ein paar Monate und erholt sich nochmal von den Anfällen.

Die Entscheidung trifft im Endeffekt sie und wir müssen es akzeptieren (ein Bekannter ist vor 2 Wochen verstorben, er war Herzkrank, und gegen Ende haben die Ärzte ihm gesagt, sie tun ihr bestes, aber die Entscheidung, wann er geht, treffen er und Gott).
Ich glaube irgendwie, meine Mama hat schon entschieden, und wir warten jetzt nur noch auf den Zeitpunkt...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 23. Februar 2007, 00:02:14
Hallo Sarabande,

vielen Dank für deine lieben Worte. Ich bin nicht depri-miert. Ich bin traurig. Weil mir meine Schwester fehlt. Sie war nämlich nicht nur meine kleine Schwester - sie war auch meine beste Freundin.
Ich denke auch, dass die Trauer über ihren Tod Egoismus ist. Denn so wie sie gelebt hat, hätte sie nicht weiter leben wollen. Und ich hätte sie halt noch da um sie in den Arm zu nehmen. Wenn sie vor sich hin lächelnd auf dem Sofa saß. Ich denke, sie hatte sich am Schluß schon verabschiedet, sie war ruhig und lächelte immer, ist auch ganz friedlich eingeschlafen. Es ist ebenso richtig wie schwer, das zu akzeptieren.
Bitte, keiner sollte sich für seine Gefühle entschuldigen, die er beim Schreiben äußert. Auch einfach nur Abkotzen ist in Ordnung. Denn die Situation ist schwer genug. Obwohl es meiner Schwester relativ gut ging denke ich auch, wäre sie schneller gestorben, hätte sie nicht erleben müssen, dass alle ihre Freunde weg geblieben sind. Wäre das nicht besser gewesen? Aber das Geschenk der 4,5 Jahre, mit denen niemand gerechnet hat, will ich nicht in Frage stellen. Sie war ruhig und hatte das Sterben akzeptiert, und für uns war der langsame Abschied dann doch einfacher. Wir konnten uns daran gewöhnen. Hört sich blöd an, der Schmerz kam geballt bei der Diagnose, dann das Glück des Überlebens, die Traurigkeit des langsamen Abbaus und das daran Gewöhnen, ohne sie zu sein.
Ja, und die Liebe die sich darin äußert, zu pflegen, zu waschen, zu kümmern und dem Sterben zuzusehen ist wirklich nochmal ganz was anderes.
Nicht vergessen, Wunder können immer geschehen - müssen aber nicht.

Webz42
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. Februar 2007, 15:19:25
Hallo an alle!

Ich sitze hier und mir laufen wieder mal die Tränen übers Gesicht.

Das kleine Mädchen mit 8 Jahren :'( ist gegangen und auch der Mann von brifabi :'(.
Es ist zum Verzweifeln.

Meine Hoffnung schwindet auch von Tag zu Tag. Es ist jeden Tag ein bißchen schlechter. Das Sprechen geht so halbwegs, aber körperlich kann man zuschauen, wie es meinem Mann jeden Tag ein bißchen schlechter geht. Was mich so fertig macht, ist, dass ich mir denke, heute geht es so einigermaßen und ein paar Minuten später ist es schon wieder ganz anders. Diese Achterbahnfahrt treibt mich in den Wahnsinn.

Draußen scheint die Sonne und eigentlich müßte es mir gut gehen, es geht mir aber total besch....

Alles Liebe und viel Kraft für euch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 23. Februar 2007, 19:09:57
Hallo,

ich wusste nicht, dass Computer eine Tagesform haben. Heute lässt mich meiner mal surfen und ich hab die von mir so hochgelobte Adresse wegen der Studie Behandlung von Glioblastom mit Ultraschall aufgesucht (leider gibt es kein smily mit Eselsohren) - und festgestellt, dass inzwischen am Mammakarzinom geforscht wird. Ich werde versuchen, rauszufinden, was aus der Glioblastom-Studie geworden ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das einfach so im Sand verlaufen ist. Die Tierversuche waren erfolgreich, es war auch schon ein Proband für die erste Studie am Menschen ausgewählt. Meiner Schwester ging es ja zu gut, der junge Mann, der genommen werden sollte, hatte dann so gut auf Hyperthermie angesprochen, dass er auch nicht genommen wurde (Hilde, der war hoffnungslos, Hoffnung gibt es immer. Ein platter Spruch in der schweren Zeit. Besseres hab ich nicht. Stimmen tut es trotzdem.). Und ab da fehlen mir die aktuellen Infos, weil es mit meiner Schwester rasend bergab ging und ich auch erst mal einen gewissen Groll hatte. Bestimmt nicht richtig, aber vielleicht verständlich. Ich wollte die Info aber immer unbedingt in dieses Forum stellen, wenn ich mal selbst Internet habe (also jetzt). Tut mir leid, dass der erste Tipp eine falsche Spur war, ich schäme mich für meine schlechte Recherche, war einfach zu ungeduldig und das Öffnen einer Internetseite dauerte immer so lange. Wie lächerlich sich das liest, bei den Problemen um die es hier geht. Jetzt such ich mal richtig,

webz
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 23. Februar 2007, 23:26:36
Liebe Hilde,

mir geht es genauso, auch ich weine.
Ich bin wieder mal am Boden zerstört, es ist zum Verzweifeln!

Die kleine Kämpferin, mit 8 Jahren, von brifabi der Mann mit knapp 40 Jahren, es ist zum Durchdrehen!

Über Hoffnung, liebe Hilde, kann ich im Moment auch nichts schreiben.
Jeder Tag verläuft anders, keiner ist planbar.

Die Achterbahnfahrt, von der Du schreibst, kann einen in den Wahnsinn treiben: Trotzdem sind wir davon noch weit entfernt............., wir müssen durchhalten!

Ich umarme Dich,

Kabas

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 24. Februar 2007, 10:46:49
Ach, Hilde, das tut mir so Leid… Jemand hat mir neuerdings gesagt, Hoffnung geht darum, nicht auf ein glückliches Ergebnis zu hoffen, sondern darauf zu hoffen, das das Ganze irgendein Sinn hat.  Aber auch da kann ich nicht zustimmen. Wie kann so was sinnvoll sein?  Nun muss ich sagen, des es mein Mann z.Z. deutlich besser geht als letztes Jahr im Oktober, was ich als absolutes Wunder empfinden. Damals dachten wir alle, auch die Ärzte, das Sterben hat begonnen.  Aber jetzt lebt er, und zwar voll.  Alles anders als erwartet.  Hoffnung ist was anderes, aber Dankbarkeit empfinde ich gewissermaßen schon.   Selbst beim Glio kann es unerwartet mal besser gehen.  
Sei umarmt,
S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 24. Februar 2007, 12:18:00
Liebe Hilde,

ich kann Deine Verzweifelung sehr gut verstehen...dieses ständige Auf und Ab...und nie zu wissen, was die nächste Stunde, der nächste Tag bringt.
Dazu kommt die permanent  bohrende aber nicht zu beantwortende Fragestellung nach dem WARUM.

Einen irgendwie gearteten Sinn kann und will ich nicht erkennen.
Mit Verlaub...solche Gedankengänge und Aussagen provozieren mich.

Für mich implizieren solche Vorstellungen ein schuldhaftes Verhalten des Kranken und eine "Prüfung" der Angehörigen.

Günter geht es unverändert - den Umständen entsprechend - gut.
Seinem Geist, seinem liebenswürdigen, geduldigen Wesen kann das Glioblastom - bisher - absolut nichts anhaben.

Liebe Grüße

Elisabeth

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. Februar 2007, 15:04:49
Liebe Sarabande!

Ich freue mich total, dass es Deinem Mann im Moment gut geht.

Darf ich mal fragen, was er jetzt für eine Therapie macht? bzw. welche Medikamente er gegen unseren Feind bekommt? Hat er noch Temodal?

Meinem Mann ist es heute morgen wieder ganz schlecht gegangen. Er ist zum Bäcker und dort brachte er kein Wort heraus, hat dann auf die Semmeln gezeigt.....

Es ist zum Verrücktwerden...

Alles Liebe für euch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. Februar 2007, 15:08:22
Liebe Elisabeth!

Ich finde es total schön, dass es Deinem Günther gut geht.

Ich denke auch, dass es bei meinem Mann zu keiner Wesensveränderung gekommen ist, aber die Verzweiflung, die ihn überkommt, wenn er solche Ausfälle hat, ist schlimm. Er bekommt das ganz genau mit, dass er diese Ausfälle hat und ist so hilflos und für mich ist es so schrecklich das mitanzusehen....... :'(

Alles Gute für euch weiterhin
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 25. Februar 2007, 00:06:13
Ihr Lieben,

verliert die Hoffnung nicht. Es ist vielleicht leicht, darüber zu schreiben, wo der Schorf schon über dem Schmerz des Verlustes des geliebten Menschen gewachsen ist und ich mich auch nicht mehr mit dem Auf und Ab von Hoffnung und Zusammenbruch auseinander setzen muss. Weil halt das endgültige Ende da war. Ich kenne das Gefühl so gut. Immerhin war mein geliebter Mensch ja schon ein kleines Wunder, bei 4,5 Jahren Überlebensdauer ohne OP, Chemo und Bestrahlung. Wir haben immer geglaubt das heißt, dass sie es schaffen wird.
Trotzdem - hofft. Es gibt die Hoffnung auf die medizinische Forschung und die Hoffnung auf ein Wunder. Diese sind so real, dass sie inzwischen an der Uniklinik Erlangen erforscht werden. Was haben wir sonst????
Die Forschung wird irgendwann erfolgreich sein. Für Martina zu spät, für einen anderen Menschen rechtzeitig.
Das hoffe ich nicht nur, dessen bin ich mir sicher.
Und auch dann wird es andere Krankheiten geben, an denen Menschen sterben die verzweifelte Angehörige und Freunde zurück lassen. Weil der Tod zum Leben dazu gehört. Ich denke, die Frage nach dem WARUM ist müßig. Ich habe irgendwann akzeptiert, dass es einfach so ist.
Es kommt die Zeit wo Menschen bei der Diagnose Glioblastom den Menschen geholfen werden kann. Und es kann einer von euren geliebten Menschen sein. Ebenso wie auch ein Wunder immer möglich ist.
Mir fehlen so oft die richtigen Worte. Wenn wieder ein Kampf verloren ging kann ich nicht trösten. Weil mir alles was ich sagen kann so billig erscheint.

webz
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 25. Februar 2007, 15:15:53
Danke, Hilde!

Mein Mann macht nur noch “Schulmedizinische“ Therapien – irgentwann war ihm das Schlucken von Vitaminen, Weihrauch usw. zu mühsam – allerdings merken wir dabei keine Verschlechterung, ehe das Gegenteil.  Also: Themodal, 450mg x 5 Tage im Monat, mit Granistan (danke, das du uns darauf aufmerksam gemacht hat, das die Antiübelkeitsmedikament eine Stunde vorher einzunehmen ist – das hilft deutlich!); Fortecortin, 15mg pro Tag, wobei wir überlegen, wieder zu versuchen, es etwas zu reduzieren (das besprechen wir mit der Prof. am Montag), mit Pantazol; und Carbamarzepin Retard, 1600mg am Tag, gegen Krampfanfälle.  Dazu Multivitaminbrausetabletten mit Mineralien, Magnesium gegen Muskelverkframpfungen, und Calcium gegen Osteoporose.  Er macht jeden Tag eine Entspannngs/ Vorstellungsübung, was ihm offensichtlich hilft, und Massagen wenn wir dazu kommen, und das war´s.  Ich denke, das Reisen hilft ihm enorm – zuerst kann er sich dadurch ablenken und entspannen, noch dazu hat er immer wieder positive Ziele vorauf er sich freuen kann.  Jetzt redet er über Australien… na ja, mal schauen…
Sprachausfälle hat er übrigens vor dem zweiten OP Jahrelang gehabt, ohne Folgen.  Die hat er nicht mehr… die waren auch mit Spannung verbunden.  

Wie mein Mann mir Heute Morgen gesagt hat, wäre es schade, die Zeit, die wir im Moment haben, damit zu verschwenden, Sorgen über mögliche Zukunftsproblem zu machen.  Ich weiß, das man sich trotzdem Sorgen macht, aber versuche noch das zu genießen, was noch so halbwegs geht…

Ganz liebe Grüße,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 26. Februar 2007, 12:19:08
Hallo Ihr lieben!

Es gibt ja leider nicht viel positives zu lesen, außer dass Sarabande wieder da ist und uns mit ihren wunderschönen Beiträgen erfreut.  

Zu dem Thema Egoismus (jemanden so lange wie möglich zu halten), Trauer, Ungewissheit usw. fällt mir auch nur ein, dass ich mich schon lange von dem bisherigen Leben verabschieden musste und auch von meinem Mann, so wie er früher war. Ich konnte mich bisher zum Glück auf jede neue, noch so schwierige Situation schnell einstellen und sie annehmen. Dabei hilft mir natürlich die Liebe, die ich für meinen Mann empfinde, denn er kann zwar vieles nicht wie früher, aber der alte kommt noch ganz oft durch. Und jeden Tag, den er mit uns verbringt, bereichtert er uns. Für mich ist diese Balance sehr schwierig, zwischen Schulmedizin und alternativen Behandlungsmethoden. Ich muss einerseits in der Klinik die Akzeptanz präsentieren, dass ich genau weiss, es gibts nichts was Heilung bringt. Damit ich ernst genommen werde, sonst heißt es gleich, mit den Ideen dieser Spinnerin geben wir uns nicht mehr ab. Auf der anderen Seite gebe ich mich gerne der Vorstellung hin, dass es eben doch vorkommt, dass jemand sehr lange sehr gut damit leben kann oder sogar eines Tages ohne Glio leben kann. Wenn eben unsere Ärztin sagt, wir tun ja das alles nicht nur damit der Tumor nicht mehr wächst, er soll ja verschwinden. Das klingt so plausibel dass ich auch da nur zustimmen kann. Für mich geht es nicht darum, wer am Ende recht bekommt. Ich kann mich aber selbst leider nicht entscheiden, woran ich mehr glauben kann. Einerseits habe ich nichts zu verlieren, wenn ich an die Heilung glaube. Andererseits habe ich Angst, dann meinen Glauben zu verlieren, wenn das Gegenteil eintritt. Vielleicht brauche ich ja meinen Glauben noch - und zwar an mich - wenn ich eines Tages krank werde und dann schon allein für meine Kinder da sein muss. Ich bin eben kein Mensch, der alles auf sich zukommen lassen kann. Ich kann mir nur solange Gelassenheit auferlegen, wie ich gedanklich schon mal das schlimmste durchgespielt habe und mir bewusst bin, was auf mich zukommen könnte.
Jetzt bin ich echt gespannt, ob noch irgendjemand weiß, wovon ich rede.

Zum Abschluss möchte ich noch erwähnen, dass wir 5 Tage im Skiurlaub waren und mein Mann tatsächlich mit seinem Snowboard die Pisten gestürmt hat. Es war einfach toll mit anzusehen, wie er das mit den Jungs genossen hat. Ich konnte mich zwar nicht gerade entspannen und war immer in Alarmbereitschaft- aber das war es wert. Ich kann noch gar nicht fassen, dass wir dieses Ziel, das unerreichbar schien, geschafft haben...

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 26. Februar 2007, 12:44:52
Ich glaub schon, dass ich verstehe, was Du meinst...

Ich hab mich (momentan) dazu entschlossen, eher nicht damit zu rechnen, dass sich Mamas Zustand noch einmal großartig bessern wird. Weil ich halt denk, wenn ich mir zu große Hoffnungen mach ist die Enttäuschung umso größer danach.
Und ich kenn mich und weiß, wie sehr ich mit Enttäuschungen zu kämpfen habe, die aufgrund z großer Hoffnungen entstanden sind.

Der Arzt hat gester zu Papa gesagt, dass Patienten so wie Mama, die nach epileptischen Anfällen sehr langsam wieder "lebendiger" werden und so, trotzdem auf einmal über nacht verlieren können, so unsicher ist dieser Zustand. Auch wenn es so aussieht, als würd grad alles so viel besser werden.

Heute hat Papa wieder einen Termin mit dem Arzt.
Mal sehen, was er sagt.
Ich hätt gern, dass Mama von der Neurologie auf die Palliativ verlegt wird. Woe, zumindest rein theoretisch, mehr Wert darauf gelegt werden kann, ihr ihr Dasein zu erleichtern.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 26. Februar 2007, 12:52:34
Liebe Knusperflakes,
 
da bin ich aber froh, dass ich nicht zu konfus geschrieben habe.
Egal ob Hoffnung, hin oder her - ich kann dir nur berichten, dass keiner von den Klinikärzten, oder Pflegepersonal nach dem Anfall, den mein Mann im Oktober hatte, dachte, dass er jetzt im Februar völlig orientiert, mit gutem Gedächtnis und körperlich fit mit seinem Snowboard den Berg runter fährt. Ich habe es ehrlich gesagt, nicht zu hoffen gewagt. Das ist schon heftig, worauf wir uns so einstellen müssen. Nichts ist gewiss und wissen tun wir gar nix! Aber ich verstehe dich voll und ganz, wenn du dich damit abfindest, dass deine Ma so dahindämmert und dich im Moment nicht mit Hoffnungen "belasten" kannst.
Ich wünsch dir was!

Ihope
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 26. Februar 2007, 13:20:25
Das Problem mit meiner Mama ist, dass sie sich (zumindest hab ich das Gefühl) selbst aufgegeben hat. Seit sie die DIagnose Hirntumor gehört hat, das war Ende Oktober, und seit sie weiß, dass es ein Glio ist noch mehr (das war Ende November) hat sie nicht mehr auch nur ein Fünkchen Kampfeslust gezeigt!
Nicht ein bisschen.
Wenn es anders gewesen wäre, wenn wir irgendie gemerkt hätten, dass sie leben will und kämpfen will, dann wär ich jetzt vielleicht auch anders gestimmt. Aber ir war von Anfang an gleich alles so egal, sie wollte nicht mehr, wollte teilweise die Medikamente nicht nehmen.
Sie hat einfach abgeschlossen.

Wovor ich mich fürchte, das sind eigentlich "nur" die Entscheidungen, die von uns bis zu ihrem Tod und auch danach getroffen werden müssen. Angefangen von intensivmedizinischen Möglichkeiten und wie lange oder ob überhaupt sowas gemacht werden über die Planung der Begräbnisfeier bis zum AUfräumen zuhause, "Erben", sich um Papa kümmern und alles.
Davor fürcht ich mich.
Das wirkt alles so unüberwindbar, so verzwickt und kompliziert.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 26. Februar 2007, 16:32:07
Hallo knusperflakes,

habe gerade deinen Beitrag gelesen und erkenne mich ein wenig wieder. Meiner Mama geht es auch gerade ziemlich schlecht.
Ich habe auch große Angst vor dem was auf mich zukommt. Das Sterben meiner Mama zu sehen, meinem Papa danach zu sehen und die Angst ob er sein Leben ohne sie auf die Reihe bekommt, aufräumen usw. Ich hoffe, dass ich das alles irgendwie schaffe, aber ich werd wohl müssen.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 26. Februar 2007, 17:13:52
Liebe I Hope,

Das klingt so schön, ich finde es ein super Vorstellung, das deinem Mann so mit dem Snowboard gefahren ist!!  Bei diesen Momenten ist einem das Leben bewusst, wie kaum zuvor.  

Unsere Prof hat mir mal gesagt, es gibt kaum jemand, der ohne Hoffnung leben kann, und deswegen versuchte er es, für seine Patienten immer eine Gefühl von Hoffnung offen zu lassen, auch wenn es keine geben kann – denn sonnst wäre es psychisch unmöglich, damit umzugehen.  Da komme ich langsam nach.  Und ich merke wie die Hoffnung auch ungewollt in mir wächst, ohne das mein Verstand da eine Rolle spielt – ich glaube, es muss ein menschlicher Instinkt sein.  Mein Mann und ich reden häufiger über Verdrängung, im positiven Sinn – mittlerweile verdrängen wir beide energisch, um durch die Tage zu kommen.  Wir verdrängen bewusst, es ist was anders als Verleugnung.  Wir wissen wohl wie es um ihn steht, aber solange wir nicht jeder Sekund neu damit konfrontiert sind, genießen wir es, nicht immer darüber nachdenken zu müssen.  

Betreffs des Nichtschulmedizinischen, haben wir auch längst aufgehört, mit die Ärzte darüber zu reden, denn die machen es meistens ganz deutlich, was die davon halten („Weihrauch? Nein, nur für der Papst…“ usw.).  Mein Mann ist bereit, fast alles zu probieren, und hat diverse Phasen hinter sich. Eben versucht er es mit Lapacho-Tee... naja.  Wir haben auch einen afrikanischen Heiler mal besucht.  Ich persönlich glaube fast gar nicht daran, möchte aber nichts ausschließen, und finde, solange etwas nicht schadet, darf man es ruhig probieren.  Ganz sicher ist, dass die Westliche Medizin (noch?) nicht alle Antworten hat (und was Webz über Statistiken schreibt, finde ich auch hochinteressant).  

Nun ehrlich glaube ich wohl, das es für meinen Mann keine Hoffnung gibt, aber solange es ihm noch halbwegs gut geht, vielleicht auch solange es ihm überhaupt gibt, kann ich ebenso nicht wirklich akzeptieren, oder zumindest nicht BEGREIFEN, das es unbedingt so sein muss, wie ich befurchte.  Und ich denke, das ist auch gut so… Diese Verdrängungsmechanismus haben wir über Jahrtausende entwickelt, irgendwas müssen die auch dienen… oder?  

Schwierig, man gerät im Gefahr, sich auf einen psychologischen/ philosophischen Ebene zu begeben, wobei es eigentlich um ganz konkrete Sachen geht…


Liebe Dani, liebe Knusperflakes,

auch das was ihr zu eueren Ängsten schreiben, kann ich sehr gut nachempfinden.  Ich glaube, das sind Sachen, die so schlimm sind, dass man die kaum vorstellen kann, und entsprechend als beängstigend empfindet.  Meine eigene Erfahrung ist, das man im Notfälle mehr Kraft hat, als man für möglich hält, und irgendwie durch schreckliche Situationen durchkommt, wahrscheinlich hauptsächlich weil es keine Alternativen gibt – man muss halt durch – und man schafft die unmöglichste Dinge… und das Leben geht dann doch weiter, egal wie es schmerz – schau mal Mike oder die Mutter von Pitchen an…  ich wünsche euch Mut und ab und zu Auszeiten…

LG,

S.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 27. Februar 2007, 22:42:35
Hallo an Alle,

meine Schwester hatte heute ihren 37. Geburtstag.

 
Wenn ich zurück blicke, vor einem Jahr lag sie in der Klinik, da hatten wir noch nicht diese furchtbare Diagnose. Da war alles noch am Anfang....................., keiner wußte etwas, sie wurde wegen epil. Anfällen eingeliefert.

Da ich 500 km entfernt wohne, konnte ich nur mit ihr telefonieren. Das Telefonat war herzzerreißend, Tränen über Tränen..............

Es ging ihr gestern nicht gut, mußte brechen, morgens und abends. Die Schmerzen im rechten Arm und rechten Bein sind fast nicht besser, nicht mehr ganz so heftig und so oft, aber sie sind da. In der Hand ist die Schwellung etwas zurück gegangen.

Sarabande, es tut gut Deine Einträge zu lesen. Daß Ihr den Mut findet diese Reisen zu machen, daß es Deinem Mann dabei "so gut" geht. Ich wünsche Euch noch ganz viele gemeinsamen Reisen, und wenn  es Australien sein soll, bitte schön. Macht es!!!

Ganz liebe Grüße an Alle, alle Zeit der Welt mit unseren Lieben,

Kabas

 



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 27. Februar 2007, 22:46:05
Hallo liebe Knusperflakes,

ich geb einfach mal einen Erfahrungsbericht, Sarabande, was du schreibst stimmt genau, man ist immer stärker als man glaubt.
Wir haben nie an Martinas Tod gedacht. Die Vorstellung war unerträglich. Und da sie als Wunder schien war es auch einfach daran zu glauben, dass sie leben wird (manchmal einfach Augen vor der Realität verschließen, ist halt schöner). Eine OP wurde bei Martina gar nicht mehr angesprochen - diese Entscheidung blieb uns Gott sei Dank erspart. Und sie starb für die Ärzte dann zu schnell für lebenserhaltende Maßnahmen, Sie hörte einfach auf zu atmen. Ganz ruhig und friedlich, nicht erstickt.
Dank der Biochemie gibt es anscheinend einen gewisse Betäubung die einem das Gehirn schenkt, wenn der Schmerz zu schlimm wird. Das heißt, es war schrecklich, aber es war trotzdem wie unter Narkose. Schlimm sind die Nächte, die Zeit wo Ruhe aufkommt. Star of Bethlehem (Bachblüten) kann helfen, Notfalltropfen immer, sinnvoll ist auch einfach ein Schlafmittel - und ein guter Arzt wird eines verschreiben. Denn der Schmerz zerfrisst einen sonst in den Nächten und schon schlafen zu können ist eine Hilfe. Die ganzen Formalitäten erledigen zu müssen war in dieser Zeit eine gute Sache. Weil man beschäftigt ist. Weil man es ohne Beschäftigung nicht aushalten würde. Und bis das alles vorbei ist ist schon wieder Zeit vergangen. Und Zeit heilt. Auch eine platte Wahrheit - aber eine Wahrheit. Es ist verblüffend, wie einem die Banalitäten des Alltags helfen.
Gestern war Martinas 34. Geburtstag. Und das ist so armselig, ihr auf den Friedhof ein paar Blümchen zu bringen. Wo ich doch denke, wenn dann sitzt sie lieber mit einem schicken Rasta auf einer Wolke als da im Grab. Aber der Schmerz ist mit der Zeit einfach anders. Und, wieder platt, das Leben geht weiter - auch wenn man sich selbst darüber wundert. Ich unterhalte mich in Gedanken oft mit ihr. Aber es ist die Martina von vor der Diagnose.
So, das sollte jetzt die Sorgen beruhigen - super, dabei geht es nur über den Tod, unsere größte Angst. Ich glaube noch immer daran, dass ein Wunder immer möglich ist. Und diese Seite wurde auch gegründet auf der Suche nach Heilung bzw. mit dem Wunsch, dass anderen geholfen werde. Ein Arzt hat eine Wunderheilung bei Krebs mal mit einem Schwarm kleiner Fische verglichen, die blitzschnell die Richtung wechseln ohne dass für uns nachvollziehbar wäre, woher die Entscheidung kommt und wie diese Synchronität möglich ist. Genau das gleiche passiert bei den entarteten Zellen. Kann bei den entarteten Zellen passieren. Kann immer, muss nicht passieren.

webz
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 28. Februar 2007, 08:19:59
Hallo ihr!

Danke für die lieben Nachrichten.

Ich find, es geht mir nicht wirklich schlecht. Von meinen Geschwistern kann ich glaub ich am besten damit umgehen, vielleicht auch weil ich die jüngste bin und es wohl am leichtesten mit Mama hatte (sie ist keine einfacher Mensch, und ich als jüngste musste wohl am wenigsten mit ihr Kämpfe austragen, obwohl es noch immer genug waren) - meine Geschwister haben jetzt halt zusätzlich noch die Belastung, dass sie finden, sie hätten die Zeit mit Mama besser nützen können.
Aber das kann man eh nicht mehr ändern.

Zum Einschlafen brauch ich derweil noch nix, mir reicht bis jetzt noch eine feste Umamrung von meinem Mann, dann fühl ich mich beschützt und werde ruhig.

Und Realitätsverweigerung betreibe ich schon manchmal auch. Zumindest bin ich noch fähig, einen Abend mit Freunden nahezu uneingeschränkt zu genießen. Zwischenzeitlich kommen mir zwar schon die Gedanken, aber sie gehen dann auch wieder und ich kann Spaß haben.

Mein Papa (der einfach nur größte Bewunderung verdient für sein Verhalten) hat heute ENDLICH ein Gespräch mit einem Sozialarbeiter! Das ist nach dem Besuch bei der Krebshilfe im November die erste nicht-medizinische Beratung die er in Anspruch nimmt (wenn man von einem Mann, der das Haus nach Wasseradern abgesucht hat, mal absieht).
Ich hoffe, er kann erstens meinem Papa ein gutes Gefühl geben und zweitens gute Ratschläge erteilen. Für den Fall dass Mama nochmal heimkommt und auch für den, dass sie von der Neuro direkt auf eine Pflegestation kommt.

Die Ärzte haben gestern noch einmal gesagt, dass diese momentane leichte schrittweise Besserung von Mamas Zustand zwar sehr schön ist, man sich aber trotzdem keine allzugroßen Hoffnungen machen darf momentan.

Vorgestern hat sie nach einem Colalutscher verlangt (meine Tante hatte die Idee mit dem Lutscher, und Mama wollte dann Cola). Und gestern dann wieder. Das haben wir echt lustig gefunden!

Mein Neffe, er ist 8, hat gesagt: Wenn man stirbt beginnt das Leben nach dem Tod und man kommt in den Himmel.  Da ist er sich ganz sicher.
Und ich auch.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 28. Februar 2007, 10:31:06
Hallo meine Lieben!

Heute ist wieder mal ein besserer Tag. Meinem Mann geht es relativ gut.
Sprechen geht ganz gut, er sieht auch gut aus, nicht so grau im Gesicht wie in den letzten Tagen.... obwohl ihm das Cortison schon wieder einige Kilos beschert hat ;).
Er nimmt jetzt morgens und abends jeweils 4 mg Fortecortin und Weihrauch und Vit C und E.
Haben noch 4 Hyperthermien vor uns und am 23.3. MR :-\ Ich hoffe noch immer, dass die zweitweiligen Lähmungserscheinungen in der rechten Hand "nur" von einem Ödem kommen....

Liebe Grüße an alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 28. Februar 2007, 22:01:11
Hallo Knusperflakes,

ich auch.....
siehe Wolke usw....

Hallo Hilde,

schön, dass es deinem Mann besser geht. Sind die Lähmungserscheinungen wirklich physisch? Oder ist es eher so, dass er die rechte Hand zu vergessen scheint und nicht nutzt? Das kenne ich nämlich von Martina - wir haben Fadenspiele gemacht, kennst du das? Wo man eine Schnur in bestimmten Mustern über beide Hände und die Finger legt und der andere die Schnur mit einem bestimmten Ablauf/Griff abnimmt und ein anderes Muster bildet. War am Anfang immer schrecklich weil gar nix ging, es hat sich nach einiger Zeit aber ein echter Übungseffekt gezeigt und die rechte Hand kam zwar schwächer als die linke, aber wieder gut zum Einsatz. Dazu gibt es auch Bücher.

webz
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 01. März 2007, 15:39:58
Liebe webz!

Ich weiss auch nicht, was ich von den Lähmungserscheinungen halten soll, keine Ahnung.....wir werden es am 23.3. erfahren :-\

Danke für den Tipp mit dem Faden, werdens mal ausprobieren...

Liebe Grüße
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 01. März 2007, 20:36:52
Mama gehts wider erwarten auch wieder besser. Sie sagt sogar ganze Sätze, die noch dazu einen Sinn ergeben (manchmal jedenfalls...)

Man freut sich auch über so kleine Dinge... vor zwei Wochen hab ich geglaubt, sie stirbt quasi "morgen", und jetzt gibts vielleicht doch nochmal die Möglichkeit, dass Papa sie mit nachhausenehmen kann!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 02. März 2007, 10:25:35
Liebe Knusperflakes, das ist doch schön mit anzusehen, wenn deine Ma wieder etwas besser drauf ist.

Ich muss mich sehr bemühen, diese grandiose Verbesserung bei meinem Mann zu genießen. Es fällt mir in manchen Momenten sehr schwer. Ich freue mich natürlich total, dass er überall Komplimente bekommt, wie gut er aussieht und wie fit er überall reinmarschiert.  Das traurige ist nur, dass man mit jeder Verbesserung schon wieder auf die Verschlechterung wartet. Ich sitze auf diesem Pulverfass und warte jeden Moment auf einen Anfall, der uns wieder meilenweit zurück werfen würde. Ich habe schon zu viele Bilder von Glio-Patienten gesehen, die irgendwann fast wieder so aussahen wie vor der Erkrankung und zwei Monate später waren sie tot. Ich will diese Aussichtslosigkeit nicht haben, nicht dulden und ich spreche das auch nicht aus. Es ist aber in meinem Kopf. Ich habe diese kaum auszuhaltende Angst in mir, dass es von heute auf morgen vorbei sein kann. Und wir haben noch so viel zu regeln. Bevor wir nicht einige Dinge noch vom Tisch haben wäre es für mich eine existenzielle Katastrophe wenn mein Mann .... Das ist alles so unmenschlich. Ich schäme mich für meine Gedanken, weil ich das emotionale teilweise hinten anstelle. Ich weiß nicht, was aus mir und den Kindern werden soll. Ich weiß nicht, ob ich es verständlich machen kann. Ich habe das Gefühl, mit dem Verlust irgendwie umgehen zu können, weil das etwas ist, was ich dann eh nicht ändern kann und weil ich in meinem Leben schon oft wieder aufgestanden bin. Ich stelle mir vor, wie stark ich für meine Kinder sein werde und wie sehr ich mich bemühen muss den Vater zu ersetzen. Aber da ist diese emotionale Stärke, diese Gewissheit, dass ich das schaffen kann. Was mich absolut fertig macht, ist die finanzielle Ungewissheit. Ich habe Angst davor, sozial abzustürzen und dann eben aufgrunddessen nicht mehr diese Stärke zu haben.
Heut ist kein besonders guter Tag. Ich hab gestern abend schon gemerkt, wie diese innere Unruhe plötzlich wieder aufkommt. Und heute morgen fängt mein Mann auch schon wieder damit an, dass er gern ein neues Auto kaufen würde. Ich bin echt ausgerastet, weil wir das absolut nicht brauchen. Ich hab schon paarmal ruhig mit ihm darüber gesprochen. Er hat dann gesagt, ok, dann warten wir bis zum Herbst (dann ist ein Jahr nach seinem Anfall vergangen und er hofft dann wieder fahren zu dürfen). Aber er lässt scheinbar nicht locker. Ich muss ihm ein ums andere mal erklären, was wirklich wichtig wäre. Und dass er sich erstmal nur um seine Gesundheit Gedanken machen soll, und wenn er dann noch Kraft hat über wirklich wichtige Dinge. Wir haben uns richtig gezofft. Scheiße!

Ich wünch euch was!
Ihope
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 02. März 2007, 14:18:03
Liebe Ihope!

Ich kann Dich so gut verstehen.

Auch ich habe vor dem Pulverfass eine Sch..angst, man kann es gar nicht richtig genießen, wenn es mal ein wenig besser geht. Meistens war es auch so, wenn ich zu irgendjemandem gesagt habe, dass es meinem Mann gut geht, war es Minuten später schon wieder total anders.

Man kann die guten Momente gar nicht als solche erleben, weil ständig im Kopf herumschwirrt, wie wird es morgen sein, wie wird es weitergehen oder ich rechne dauernd nach, wie lang war es zum ersten Rezidiv und wo sind wir jetzt - 2 Monate und 26 Tage, genau da sind wir jetzt wieder und ich lauere wie ein Luchs.

Lähmungserscheinungen, Sprachstören - alles nicht so schlimm, bloß keine Kopfschmerzen und Erbrechen :'(, so ist es letztes Mal wieder losgegangen.

Zum Problem des Autokaufens: sieh es mal positiv, Dein Mann hat ein Ziel, er will wieder Autofahren, ist natürlich bei eurer finanziellen Situation eine Katastrophe, jetzt ein neues Auto anzuschaffen. Das musst du ihm weiter ausreden... aber nochmal: er hat ein Ziel und will weitermachen...

Übrigens, mir gehts auch nicht viel besser, mein Mann will zwar Gott sei Dank nichts Neues kaufen, aber er redet jeden Tag davon, sein über den Winter stillgelegtes Motorrad wieder anzumelden. Mir wird übel bei dem Gedanken, dass er Motorrad fährt und ich weiss noch nicht, wie ich ihn davon abhalten kann. Er ist sich sicher, dass er Motorrad fahren kann :-\

Ganz liebe Grüße und alles Gute für euch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 02. März 2007, 20:04:27
Hallo Ihr Lieben,

ich hatte von meiner großen Hoffnung, der Behandlung des Glioblastoms mit Ultraschall (Schwingungsinduzierte Zerstörung von Tumorzellen) geschrieben - für Leute wie mich die zu doof zum Nachforschen im Internet sind gibt es zum Glück noch Telefon und e-mail.
Prof. Theuer hat mir auf meine Mail heute geantwortet. Er geht in diesem Jahr an die medizinische Uni Graz und wird mich über weitere Forschungsergebnisse auf dem Laufenden halten. Damit ist natürlich wieder der Zeitfaktor da, es ist keine Möglichkeit die sich jetzt aktuell bietet. Ich werde weiter mitteilen, wie sich die Forschung entwickelt, denn irgendwann wird diese Methode jemand heilen - glaube jedenfalls ich mit meiner unbedeutenden Laienmeinung.
Liebe I hope, schäm dich bloß nicht. Du bist nicht nur dir und deinem Mann sondern auch Euren Kindern gegenüber verantwortlich. Und dann auch noch der Spagat zwischen Zuversicht und Freude über die aktuelle Besserung und der stetigen Angst vor dem Absturz im Hinterkopf. Wenn ich lese was du oder auch agnes schreibt sehe ich wieder was der Mensch alles aushalten muss und auch kann.
Du schreibst, dass ihr euch gezofft habt - so, jetzt weiß ich nicht, ob ich das schreiben soll oder nicht, mir ist klar, dass es gerade in dieser unheimlich schweren Situation Spannungen gibt, ich kenne das auch von uns, aber ich weiß eins: Nach Martinas Tod haben mich die 'Hättest' am meisten verfolgt. Das ganze Bedauern über jedes Mal wo ich wütend oder sauer oder ungeduldig war und nicht liebevoll. Kein Mensch hat das Recht, einem in dieser Situation der Krankheit Vorwürfe zu machen. Aber vor den Selbstvorwürfen kann man sich nicht schützen. Und man selbst ist der härteste und ungerechteste Richter.

webz42
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 04. März 2007, 00:17:16
Hallo Ihope, und hallo Hilde

kann was ihr geschrieben habt, auch total nachvollziehen. Manchmal ändert sich der Zustand im Handumdrehen.
Heute morgen war ich um 9.00 bei meinem Mann, es ging ihm total gut. Bin nur kurz geblieben und war dann um 11.00 wieder da. Er war total erregt, weil er etwas erledigen wollte und derjenige, der ihm "sofort" helfen sollte keine Zeit hatte (weil er ja nicht darauf vorbereitet war). Als ich den dann noch entschuldigte und ihm verständlich machen wollte, daß er das doch nicht erwarten könnte, daß jemand sofort nur für ihn Zeit hat, hat er mich beschimpft und ziemlich massiv. Er kriegt dann auch einen roten Kopf, rollt irgendwie mit den Augen-- und faßt sich auch immer wieder an den Kopf, weil das natürlich nicht ohne Folgen bleibt.
Nach ca. 20 Min. bin ich dann gegangen --- und als ich ihm um 14.00 wieder sah und er dann jemanden gefunden hatte, der ihm bei der Arbeit, die er machen wollte, geholfen hat --- war er wieder ganz normal.

Und, liebe Ihope, wegen deiner Sorgen um die Zukunft und auch die Finanzen mußt du dich nicht schämen. Diese Gedanken haben bestimmt auch fast alle anderen. Bei uns war das nicht anders. Ich habe vom Winter 05/06 geredet und geredet bis August 2006, daß mein (Ex-)Mann endlich sein Testament machen soll. Wir sind ja geschieden, haben 1 Sohn und er hat noch 2 Kinder aus 1. Ehe, mit denen er keinen Kontakt hat. Wir haben die Firma, die das Büro in seinem Wohnhaus hat und noch so einiges mehr. Da wäre was los gewesen, wenn er mal nicht mehr da gewesen wäre und hätte nichts festgelegt gehabt.
Bei aller Liebe und Fürsorge für den Kranken sind das dennnoch Themen, die wichtig sind und man nicht ausklammern kann. Mir war es auch oft peinlich, wieder von dem Thema anzufangen. Habs dann nur mit Hilfe unseres Steuerberaters geschafft, ihn zu überzeugen.

Ein neues Auto mußte im Sommer auch her. Gefahren hat er ja schon ab Frühjahr als er wieder gehen konnte. Natürlich ohne einen Arzt zu fragen. Schließlich kann er sowas ja selbst entscheiden!! Und im Sept. hat er einen Hausanbau geplant, der inzwischen fast fertig ist.

Ich glaube, er wollte sich selbst und seinem Umfeld beweisen, wozu er noch alles imstande ist. -- Und ich hab alles mitgetragen, auch finanziell, weil ich wollte, daß es ihm gut geht, er zufrieden ist und vor allem sich nicht aufregt, wenn es nicht machbar ist. Selbst Bekannte fragen mich, warum ich das mitmache. Eigentlich kriegen sie oft auch nur ein Schulterzucken.

Es ist jeden Tag eine Gratwanderung. Man muß sich mehrmals täglich neu darauf einstellen, was jetzt wieder kommt und entsprechend reagieren. Aber das kennen wohl auch alle.
----
Er hat jetzt 2 Zyklen Temodal hinter sich. Übernächste Woche soll der 3. beginnen. Aber er hat schleichende Veränderungen. Die Sprache ist ganz schlecht geworden, und auch Arm, Hand und Bein sind mehr beeinträchtigt. Auch das Gefühl in diesen Körperteilen muß lt. seiner Aussage ein anderes sein. Und immer wieder sagt er: "Ich versteh das nicht, es war doch die ganz Zeit nicht so!" Was soll man da sagen?! Ich sag zwar manchmal daß es sein könnte, daß der Tumor trotz Chemo weiter wächst, das weiß man im voraus nicht, es könnten aber auch nur Nebenwirkungen der Chemo sein usw. usw. Aber eigentlich weiß ich ja, wie es weitergehen wird. Und ich hab auch eine Sch.....angst. Ich weiß auch nicht, ob es richtig ist, die Chemo weiterzumachen oder, wie vorher schon mal jemand schreibt, sie wegzulassen, weil sie unterm Strich doch nichts nützt aber die Lebenqualität stark einschränkt.

Aber man kann das viell. auch nur für sich und nicht für den anderen entscheiden. Keine Ahnung. Wir haben am Donnerstag einen Termin beim Onkologen (den ich eh nicht mag). Hab schon mal überlegt, ob wir noch einen Neurologen hinzuziehen sollten; einfach nur, damit man mal mit einem Arzt reden kann, der nicht so überheblich rüberkommt wie der Onkologe, der viell. etwas menschlicher ist, und der mit ihm menschlich über die Zukunft reden kann.
Da bin ich auch immer so im Zwiespalt, und auch oft kraftlos, weil man eh schon so viel um die Ohren hat.
Hab nun endlos geschrieben. War aber auch länger nicht da, da sprudelt es manchmal nur so.
Aber auch das kennt ihr ja.
Lieben Grüße an euch alle
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 04. März 2007, 17:20:28
Hallihallo!

Meiner Mama, der es am Donnerstag schon wieder so toll gegangen ist, geht es wieder schlechter. Am Freitag hat sie wieder fast die ganze Zeit geschlafen, und heute war ich wieder dort (ich fahr nicht jeden Tag hin, da sie im Krankenhaus ist und sehr viel Besuch hat und es ihr nichts bringt, wenn andauernd 4 Leute da sind, davon hat sie nichts, jetzt wechseln wir uns ab), und es ist ein Schritt zurück auf den Zustand von vor einer Woche.
Es hat schon so gut ausgesehen, jetzt ist es wieder wie vorher.

Sie kratzt sich die ganze Zeit am Kopf, aber wenn man sie fragt, ob ihr was weh tut, sagt sie nein. Vielleicht kommt es aber auch wirklich nur von diesem Schorf, der sich vom dauernden Liegen bildet...

Morgen soll wieder ein EEG gemacht werden.

Ich weißnicht, was ich mir wünschen soll.

Lg,
Knusperflakes
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 07. März 2007, 16:30:16
Na, es ist seltsam...

Am Sonntag hat Mama ausser Ja und Nein nix rausgebracht (und das nicht sinvoll) und hat sich sogar an einem harmlosen Lutscher verschluckt...

Gestern ist sie zum ersten Mal seit einem Monat (auf den Tag genau 4 Wochen nach ihrem ersten Epileptischen Anfall) mit dem Rollstuhl auf dem Gang herumgeführt worden und hat sich einen halben Becher Joghurt füttern lassen und vom Kaffeetrinken im WOhnzimmer geredet und dass sie nachhause will.

Unberechenbar, alles zusammen...

So schnell wie es ir jetzt besser gegangen ist kann es morgen in die andere Richtung gehen!

Heute geh ich sie wieder besuchen.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 09. März 2007, 16:32:51
Hallo meine Lieben!

Ja, ja das mit dem "jetzt ist es besser gegangen, morgen kann es in eine ander Richtung gehen" kenne ich auch, ich sags sogar noch brutaler, in wenigen Minuten kann es in eine andere Richtung gehen.....

Nichts desto Trotz, heute gibt es noch die 3. Chemo CCNU, am 23.3.07 gehts zum MR und unser absolutes Ziel ist es, am 12.4.2007 nach Ägypten zu fliegen....

Liebe Grüße an alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 09. März 2007, 22:38:22
Hallo, ihr Lieben,

will mich nur mal melden ......... Waren am Donnerstag beim Onkologen..... habe meinen Mann selbst erzählen lassen wie es ihm geht...... außer lächeln, Kopfnicken und einer Überweisung zur MRT gab es nichts....... kein Gespräch oder auch nur ein Ansatz dessen. Ich kann da einfach nichts mehr sagen. Nächste Woche gibt es den 3. Zyklus Temodal.

Heute war der Logopäde da. Der hat danach mit mir gesprochen und gemeint, es ginge ihm ja sehr gut....... seine Sprache und auch sein Verständnis seien besser als je zuvor. --- Soviel zum Thema: ständig wechselnd.
Auch meinte der Logopäde es sei nicht sinnvoll mit ihm darüber zu reden wie es letztendlich aussieht. Das würde ihm viel Lebenskraft rauben,--- und er sei ja so voller Tatendrang!!
Wenn es ihm schlechter geht, denke ich immer, ich müßte ihn auf die Wahrheit hinweisen, wenn es ihm besser geht, kann ich alles gut verdrängen. Habe mich nun endgültig entschlossen,  ihn künftig zu lassen und auch, egal wie es geht, nichts von der Endlichkeit seiner Erkrankung zu sagen.
Habe nächste Woche für mich einen Termin beim Neurologen und will den mal noch fragen, ob er meinen Mann mit betreuen möchte. Viell. kann man mit dem besser reden und hat dann mal einen Arzt anhand, der mehr auf einen eingeht.
Bin ziemlich mit den Nerven am Ende --- und deshalb auch wenig hier vertreten.
Die Firma schlaucht mich momentan grade sehr und es ist auch keine Aussicht auf Entlastung. Habe noch nicht mal einen freien Tag. Es ist zum Verrücktwerden!
Habe meinem (Ex-)Mann, der bis zu seiner Erkrankung das auch alles allein gemacht hat, heute noch mal gesagt, daß es mich nicht wundert, daß er krank geworden ist.
Hoffe, daß der Neurologe bei mir nichts findet und daß mein Kopfdruck und die Schmerzen hinter dem Auge und an der Schläfe nichts bedeuten und es einfach die Überanstrengung ist. Manchmal denke ich "Ich drehe durch!"
Aber das kennen wohl auch viele von euch.
Ganz liebe Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 09. März 2007, 22:43:39
Liebe Hilde,

es freut mich zu lesen, daß Heri die dritte Chemo heute machen konnte. Der 23.3., ja, das wird wieder ein Tag zwischen Bange, Hoffnung und Angst. Wie oft hatten wir das bei meiner Schwester. Ich wünsch Euch viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel Glück, Zuversicht bis zu dem Termin.

Meiner Schwester geht es seit dem letzten Wochenende gar nicht gut. Angefangen hat es letzten Donnerstag mit einem kleinen Anfall. Seit Sonntag behielt sie keine Nahrung drin, sie kann nicht mehr alleine aufstehen, die Toilette aufsuchen oder im Haus laufen. Die Kraft reicht nicht aus.
Sie hatte am Dienstag zwei weitere Anfälle, die zwar leicht waren, trotzdem werfen sie diese um Meilen zurück.
Sie schläft mehr als sonst. Vor dem Essen hat sie Angst, natürlich mit dem Gedanken, es bleibt nichts drin. Ihre Medikamente nimmt sie voll, wenn auch mit Zeitverschiebung.
Wenn sie voll da ist, weint sie. Wie Euch bekannt ist, kann sie nicht mehr sprechen.

Ich muß hier keinem sagen, wie es uns im Moment geht.

Die Krankheit ist abartig, nicht zu verstehen. Sie kann einen in den Wahnsinn treiben. Das wird nicht geschehen, wer soll sich dann um alles kümmern?

Soviel dazu" jetzt ist es besser gegangen, morgen kann es in eine andere Richtung gehen". das kennen wir hier alle.
Was hatten wir schon alles "zwischendurch"?

In diesem Sinne, alles Gute für Alle von uns, bleibt alle tapfer,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 11. März 2007, 15:38:24
Liebe Kabas!

Es tut mir sooooo leid, dass es Deiner Schwester so schlecht geht.
Ich kann Deine Verzweiflung so gut verstehen, aber Du musst starkt bleiben......

Ich hoffe, dass meinem Mann diese Reise noch vergönnt ist :'(, denn heute morgen hatte auch er furchtbare Krämpfe in den Beinen. Vielleicht vom CCNU, ich weiss es nicht. Sein ganzer Allgemeinzustand ist heute schlecht...
Ich weiss, ich darf nicht jammern, denn es geht vielen anderen noch weit schlechter, aber es ist so schrecklich, ihn leiden zu sehen :'(

Wünsch euch allen nur das Beste und "durchhalten"
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: setti am 11. März 2007, 19:56:01
Ich wünsche euch allen von ganzem Herzen ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen solange als möglich!!! Es ist so wichtig,daß unsere Liebsten spüren,daß wir bei ihnen sind,daß wir für sie da sind.Wenn es auch oft so schwerfällt,da man selbst  so verzweifelt ist.DA SEIN_es ist ja fast das einzige was wir geben können.Gebt niemals auf!
Alles Liebe wünscht euch setti
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 11. März 2007, 20:40:00
Liebe Hilde,

der Zustand ist etwas besser, aber wirklich nur etwas. Sie ist sehr geschwächt, ißt sehr wenig, und das Wenige bleibt nicht drin.
Der Gang durch ihr Haus ist auch nicht möglich, nur Bett und Coutch.
Es ist zum Verzweifeln!!!

Ich drück Euch die Daumen, daß es bei Deinem Mann auch morgen wieder besser ist.

Das ist ja auch die Abartigkeit dieser Krankheit , heute ist es gut, innerhalb kurzer Zeit ändert sich der Zustand so rapide. Das ist manchmal nicht zum Aushalten.

Aber wie wir alle hier wissen, wie setti auch schrieb, Kraft und Durchhaltevermögen- ohne würden wir das nicht schaffen.

Alles Gute für uns alle,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 11. März 2007, 21:21:17
Liebe Hilde!

Die Krampfen in den Beinen haben nichts mit den Tumor selbst zu tun, sondern die Medikamenten.  Cortisone nimmt die Mineralien im Körper weg.  Wichtig ist das dein Mann Magnesium (hochdosiert), Kalium und Calcium nimmt.  Es hilft, die Beine mit Franzbrandwein (danke, Morgenrote, für den Tipp!) einzureiben.  Vor allem, sofort die Zehen richtung Nase biegen, das macht es weg…

Klar schafft ihr das mit Ägypten.  Ohne Zweifel!!  

Liebe Kabas, ich finde es so unglaublich toll, wie eure Familie bei das Ganze zusammen hält…

LG,

S
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 12. März 2007, 07:56:40
Hallo Sarabande!

Du bist einfach immer da, wenn man Dich braucht ;), es ist unglaublich....

Heute nacht war auch wieder schlimm. Zuerst konnte ich nicht einschlafen und dann ca. 4 Uhr morgen ging es mit den Krämpfen wieder los, vorwiegend in den Knien :-\ (hab noch nie gehört, dass man Krämpfe im Knie haben kann) obwohl mein Mann gestern 2 x Magnosolv eingenommen hat... vielleicht zu wenig??

Diese Sch..krankheit ist so zermürbend...

Danke euch allen, dass ihr da seid
Hilde

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 13. März 2007, 14:52:20
Hallo!

Die Krämpfe waren glaub ich wirklich vom CCNU. Heute nacht war nichts, hab meinem Mann gestern Magnesium, Kalium und Calzium gegeben.
Danke für den Tipp!

Heute ist die letzte Hyperthermie und am 23.3. MR, bitte drückt uns die Daumen!!

Danke
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 13. März 2007, 22:38:51
Liebe Hilde,

der Zustand meiner Schwester ist nicht gut. Sie hat heute 85% des Tages geschlafen, sie ist sehr benommen, auch in der Wachphase. Alleine laufen, selbstständig essen, zur Toilette ist nicht mehr möglich. Sie nimmt ihre Medikamente, zwar mit Zeitverschiebung, aber immerhin.

Wir haben unsagbare Angst, ................, was jetzt wohl kommt?

Wir hoffen, daß das wieder eine Phase ist, welche wir schon mal im September letzten Jahres hatten. Da hat sie sich auch wieder "berappelt", sie hatte jetzt wenige Monate, doch mit einer gewissen Lebensqualität bei dieser Erkrankung!

Es ist alles nicht zu verstehen, es ist zum Verrücktwerden!

Ich drück Euch natürlich die Daumen für den Termin am 23.3., Kopf hoch, Zuversicht und ganz viel Kraft,

ganz, ganz liebe Grüße,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 14. März 2007, 15:18:27
Hallo!
Meinem Mann gehts auch nicht gut. Vielleicht hat ihm nur die letzte Hyperthermie so zugesetzt, vielleicht aber auch nicht......
Wenn ich den Eintrag von "flumpy" lese, wird mir k...übel, nach 2 Monaten wieder 5,8 cm groß, das darf ja wohl nicht wahr sein
Wir haben noch "Schonfrist" bis nächsten Freitag und was kommt dann :'( :'(
Sprechen geht schlecht, die Hand geht auch schlecht, Konzentration sehr schwierig usw.
Was wird das bloß noch?
LG
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 14. März 2007, 16:41:17
Hilde,

versuche doch, die positiven Dinge zu sehen: wenn Dein Mann sogar Motarrad/Auto fährt und diese Wahnsinnstouren zur Hypertermie alleine bewältigen kann, so ist das doch phantastisch, oder ? Meine Frau ist jetzt seit fast einem halben Jahr mehr oder weniger bettlägrig ...

Das mit dem wechselhaften Sprechen ist für mich leider schon fast zur Normalität geworden. Solange das Sprechen nicht zwischendurch komplett wegbleibt ...

Ich drück Euch alle Daumen,
Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 14. März 2007, 17:36:09
Matthias,

Du hast Recht. Ich bin wahrscheinlich undankbar und sag das auch immer wieder.....es geht vielen nach 17 Monaten schon viel schlechter oder sie sind gar nicht mehr da, vielleicht ist es ja gerade deswegen für mich so unglaublich und ich hab immer gedacht, es ist schon nicht so schlimm...

Ich möchte halt einfach, dass alles wieder wie früher ist, verstehst Du?

Lass mich einfach hier diese ganzen Sch... loswerden, das ist meine Psychotherapie, hab nichts anderes und will auch zur Zeit nichts, übrigens es hat unsnoch nie jemand  eine psychologische Begleitung angeboten, man hat uns nur an den Kopf geknallt, dass es sowieso keine Heilung gibt :'( :'(

LG Hilde

PS: ich habe nie gesagt, dass er Motorradfahren kann, er hat es schon mal getan  und ich möchte nicht weiter darüber nachdenken :-\
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 14. März 2007, 18:45:43
Liebe Hilde,

meine Frau hatte im Januar (wieder, wie schon mal letzten Herbst) eine Phase, während der sie auch in unserer Wohnung keinen Schritt ohne meine Hilfe machen konnte. Inzwischen ist sie wieder so weit, dass sie zumindest in der Wohnung wieder etwas ohne Hilfe zurecht kommt. Auch ihre extreme Schläfrigkeit, mit der sie über Monate zu kämpfen hatte, hat sich inzwsichen halbwegs normalisiert.

Diese kleinen Dinge bauen mich zumindest zwischendurch immer mal wieder auf.

Im übrigen bin ich wahrscheinlich ein Meister im Verdrängen und "vor-mir-herschieben" von Problemen. Mir ist klar, in welchem Schlamassel wir uns mittel-/langfristig befinden, aber ich versuche mich so weit es geht an den kleinen Fortschritten aufzurichten (was natürlich auch mir längst nicht immer gelingt).

Zitat
Lass mich einfach hier diese ganzen Sch... loswerden, das ist meine Psychotherapie, hab nichts anderes und will auch zur Zeit nichts, übrigens es hat unsnoch nie jemand  eine psychologische Begleitung angeboten, man hat uns nur an den Kopf geknallt, dass es sowieso keine Heilung gibt

Für das "hier loswerden" sind wir hier ja da. Mein vorheriger Eintrag war ein wahrscheinlich etwas mißglückter Versuch, doch auch an die zumindest kleinen positiven Dinge zu erinnern.

Liebe Grüße
Mathias

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 14. März 2007, 20:54:56
übrigens es hat unsnoch nie jemand  eine psychologische Begleitung angeboten, man hat uns nur an den Kopf geknallt, dass es sowieso keine Heilung gibt :'( :'(

Genau so war/ist es beu uns auch... man bekommt die Diagnose mitgeteilt und wird dann damit allein gelassen...
Echt so arg...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 15. März 2007, 00:14:51
Hallo Hilde, Knusperflakes ...........    und auch alle andern,

das mit dem psychischen/psycholog. allein gelassen werden hab ich auch schon oft bemängelt. Habe schon bei mehreren Ärzten dies erwähnt, aber es kommt keine Reaktion. Vor Monaten habe ich unseren Onkologen daraufhin angesprochen, der meinte, da kann er auch nicht weiterhelfen und für so was seien auch Selbsthilfegruppen da. -- aber hier im Saarland seien wir auch damit nicht versorgt, er kann da auch nicht weiterhelfen!!! Viell. sollte ich mich mal an unser ambulantes Hospiz wenden!!
Aber .... was soll ich mit dem Hospiz, so lange es ihm relativ gut geht.
--------------
Mein Mann hat grad diese Woche den 3. Zyklus Temodal. Also seit Montag.
Montag und Dienstag ging es ihm gut. Aber heute, noch vor Einnahme der Tbl., ging es ihm besch.......... Heute hat er zum ersten Mal wieder eine Krücke zum Gehen benutzt. Das ist schrecklich!!! Auch hatte er Magendrücken, keinen Appetit und "ein komisches Gefühl" im Kopf. Hab ihm dann erklärt, daß das NW der Chemo seien.
Und heute abend ging es ihm wieder gut - -- also, ganz normal wie vor der Chemo. Das hat ihn beruhigt und auch ich konnte wieder ganz locker mit ihm umgehen.
              "Also, da siehst du doch, daß das nur NW sind. Das wird dir die nächsten Tage
               noch  so gehen. Aber was machen schon ein paar Tage Übelkeit und
               Benommenheit, wenn dadurch der Tumor in Schach gehalten wird. Da nimmt man
               das doch gerne in Kauf."

Damit konnte ich ihm sogar ein Lächeln abringen.
Hab ihm heute vorgeschlagen, nach Ostern eine Woche Kur-Urlaub zu machen. Habe uns Bad Wörishofen ausgeguckt .......... und er war (sogar) einverstanden. Mal sehen, wie es ihm nach Ostern geht. Will das dann kurzfristig buchen.

MRT haben wir am nächsten Montag. Mal sehen, wie es nach dem 3. Zyklus Chemo aussieht.

Liebe Kabas,

drücke euch die Daumen, daß das mit deiner Schwester wieder vorübergeht und nur eine Phase ist. Vor allem, wenn man soviel außerhalb der Schulmedizin tut, macht es einen noch mehr fertig.
Wir alle hoffen immer wieder auf ein Wunder.
Liebe Grüße an alle
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 15. März 2007, 07:10:57
Liebe Doro!

Ja, es ist zum wahnisnnig werden, wie es mit dem Zustand unserer Männer innerhalb eines TAGES auf und ab geht. Kaum hat man zu jemandem gesagt, es geht ganz gut, ist es schon wieder anders......

Das macht mich selber so krank, hab unseren Urlaub noch immer nicht gebucht, ich trau mich einfach nicht. Versicherung kann ich keine abschließen, denn die steigen sowieso aus, wenn was passiert. Kaum denke ich mir, ja es geht so, ist es schon wieder vorbei.

Ich glaub, es ist mir jetzt einfach "wurscht", ich buche jetzt, egal was kommt, wer weiss, wie lange er noch "so gut" drauf ist und wie lange er noch wegfliegen kann.
So, auf ins Reisebüro!!

Drück euch alle und wünsche viel Kraft
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 15. März 2007, 10:45:57
Liebe Hilde!

Wahrscheinlich kommt mein Vorschlag zu spät, aber ich rate dir, beim Flugbuchung, dich wegen die Umbuchungs- und Stornobedingungen nachzufragen.  Es gibt immer tausende vom verschiedenen Tarife, mit entsprechend unterschiedlichen Bedingungen. Wir suchen uns immer eins aus, wo man gegen nicht zu viel Gebühr umbuchen bzw. stornieren kann, da man, wie du sagst, keine Versicherung bekommen kann.  Gepäckversicherung solltet ihr vielleicht trotzdem überlegen.  Wie du den Zustand deines Mannes beschreibst, darf es aber nun wirklich unproblematisch sein.  Ihr habt noch Spielraum.  

Das was du und Mathias und IHope und Doro alle in verschiedenen Formen schreiben, kenne ich auch… einerseits hat mein Mann eine unheilbare Krankheit, der nur schlecht ausgehen kann, andererseits sollte ich mich freuen, weil es noch nicht so schlimm ist, wie es wird.  Die eigene Ängste überschatten das täglichen Leben.  Weil man unter Dauerstress leidet, liegen die Nerven blank, man ist müde und unentspannt und überlastet und nicht immer lieb und nett wie man lieber wäre.  Wir sind beide großer Fans von Ablenkung geworden, und haben z.B. unsere eigene DVD-Ausleihregeln entwickelt… es darf kein Gewalt vorkommen, auch keine Krankenhausszenen, es muss ein Happy End haben… wir landen dabei immer häufiger bei Kinderfilmen!!  

Momentan, da das Wetter so schön ist, bin ich dabei, Mobilitätsmöglichkeiten auszusuchen.  Es gibt schon Firmen, die Dreirad-Tandems herstellen, nur, wer ist bereit, so was zu verleihen?  Auch eine Rickscha wäre super, die werden aber auch nicht ausgeliehen… Alles ist für Menschen mit Behinderungen wo es langfristige Perspektiven gibt gedacht. Warum sollte ich etwas für über EURO 3000 kaufen, wenn ich es wahrscheinlich im besten Fall nur ab und zu über ein Paar Monate gebrauchen kann?  Und auch wenn die Kasse bereit wäre, so was zu übernehmen, wie sollte ich sagen, mein Mann ist zwar Pflegefall, will aber Radfahren?  Noch dazu kommt, dass er selber Meinungen hat, u.A. dass er immer noch nicht im Rollstuhl gesehen werden will.   Ach ja.

Auto haben wir keins, er hat schon vor Jahren aufgehört zu fahren, und ich fahre sehr ungern.  Da will ich euch alle jetzt ärgern, und die Frage im Spiel werfen: Soll eure Männer wirklich noch Auto fahren?  Auch wenn die Ausfälle bisher das nicht ausgeschlossen habe, besteht immer die Gefahr auf Krampfanfall und ähnliches.  Konntet ihr damit leben, wenn dadurch eine Dritte ums Leben käme? Sorry.

Uns geht es im Prinzip gut (sehe Oben).  Mein Mann hat zwar etwas häufiger Krampfanfälle, und die Linkeseiteschwäche hat deutlich zugenommen, aber er kriegt viel hin und ist noch mobil.  Unsere Prof hat mir gesagt, eindeutig ist das Ding wieder am Wachsen, mein Mann sagte er es weniger klar.  Da haben wir wirklich Gluck, wir haben nur Ärzte mit gutem psychologischem Verstand.  Unsere Prof sagt, er selbst unterrichtet seine Studenten, wie man Patienten schlechte Nachrichten erteilen soll, und er wünsche, das viele von den Ärzten im Krankenhaus auch mal bei seinen Seminaren vorbeischauen wurde.  MRT hat mein Mann seit 8 Monate keins gemacht, denn der psychische Qual sich dabei sich nicht lohnen wurde.  Wir wissen das das Ding wieder da ist, das es langsam wachst, und das es außer Temodal nichts dagegen gibt, aber wir müssen nicht unbedingt Bilder davon sehen.  Wie gesagt, Kinderfilme sind uns lieber.  Dass der Prof so denkt, finde ich ungeheuer souverein.  

Alles Lieber euch alle,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 15. März 2007, 11:52:01
Liiiiiiebe Sarabande!

Danke für Deine Tips wegen Versicherung, ist noch nicht zu spät, aber es gibt eigentlich nur eine Stornoversicherung zu je 50 Euro, die werde ich auch nehmen, sonst nichts....

Zitat von S:
 Konntet ihr damit leben, wenn dadurch eine Dritte ums Leben käme? Sorry."

Ich sehe das genauso wie Du, nur mein Mann ist beruflich sein ganzes Leben Auto gefahren, ich glaub irgendwie Millionen von Kilometern und er will es sich einfach nicht eingestehen, dass das nicht mehr gehen soll. Solange ihm das keiner richtig verbietet, wird er es nicht lassen und wenn ich sage: und was, wenn etwas passiert?" dann heißt es:was soll passieren, ich fahre eh vorsichtig und langsam!"

Ich kann ihm das Auto nicht wegsperren, was soll ich tun, wenn er es sich nicht sagen läßt. Ich weiss, dass es unverantwortlich ist, aber er sieht das offensichtlich nicht ein. Er war immer gewissenhaft und vorsichtig, vielleicht kann er das aufgrund seiner Erkrankung nicht einschätzen, er ist einfach stur und ich bin ratlos :-\.

Ich danke Dir, dass Du für unsere Reise so zuversichtlich bist, ich bins momentan gar nicht, weil ich doch merke, dass es immer ein bißchen schlechter wird :'( :'( :'(

Bewundere Dich sowieso für Deine Urlaubsreisen mit Deinem Mann, wie Du das schaffst und alles organisierst.

Ganz liebe Grüße und alles Gute
Hilde

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 19. März 2007, 11:11:19
Hallo ihr Lieben!

Hab mich mal wieder 11/2 Wochen ausgeklinkt, aus dem Forum, von der Arbeit usw. Lag einerseits daran, dass 66 % meiner Kinder krank waren (z.T. richtig heftig mit Lungenentzündung) - aber auch so hätte ich dringenst eine Pause gebraucht. Ich konnte nicht mehr. Ich hab mich ein paar anderen Dingen zugewandt, war auch mit Arbeit verbunden, aber mit dem positiven Effekt, dass jetzt zu hause wieder alles etwas schöner ist, wovon ich immer gut zehren kann.
Meinem Mann geht es mal wieder von einer Woche auf die andere ganz anders. Ihm ist sehr schwindlig, er hat weiterhin seine Sehstörungen und ich merke auch eine Veränderung an seiner Aussprache. Teilweise lallt er, was ich ihm natürlich nicht sage. Als er am Freitag wieder seine Erbitux-Infusion in der Klinik bekam und ich nur zum bringen und holen anwesend sein konnte, habe ich die dort zuständige Dame auf die Veränderungen hingewiesen. Sie sollte den Prof nach einem MRT Termin fragen, dafür sorgen, dass mein Mann richtig abgehört wird (wg. Lungenentz. beim Kind) und Blutdruck messen wg. Schwindel. Wär ja zu schön gewesen, Blutdruck ist o.k.  MRT hat er diesen Freitag (ich wollte lange nichts davon wissen, jetzt bin ich für die Wahrheit bereit und dann vielleicht einfach nur erleichtert wenn ich genau weiß wies aussieht) Lunge zum Glück auch o.k. Der Prof hat meinem Mann gesagt, der Sohn kann mit 12 Jahren keine Lungenentz. gehabt haben. Versteh ich auch nicht ganz. Ich kenne Kinder, die kommen mit Gehirnerschütterung in die Kinderklinik und dort wird eine Lungenentz. festgestellt - mit 2 Jahren. Gut, ich bin kein Arzt. Wenn nicht möglich, umso besser. Was mich aber echt wieder ganz schnell runter gebracht hat von meinem Höhenflug nach Shopping mit der besten Freundin war folgende Aussage: "Der Prof. ist überhaupt nicht damit einverstanden, dass Sie ihrem Mann so viel Cortison geben. Das führt zu Muskelschwund und schweren Knochenbrüchen!" Ich stand da wie der Depp. Die wissen genau, dass mein Mann seit ungefähr Januar 4 mg Fortecortin einnimmt. Und weil ich ihm jetzt wegen diesem Schwindel 3 Tage lang 8 mg gegeben habe (was sonst immer ok war lt. Klinik - 3 Tage lang einen kurzen Impuls setzen, dann sieht man ob Übelkeit, etc. sich bessert und man kann sofort wieder runter auf die sonst übliche Dosis) So, und wenn mein Mann, der vor 3 Wochen noch mit dem Snowboard unterwegs war jetzt plötzlich Muskelschwund kriegt, dann liegt das natürlich nicht daran, dass er letztes Jahr teilweise mit 64 mg Fortecortin am Tag vollgepumpt wurde, sondern daran, dass ich ihm 3 Tage lang 8 mg gegeben hab.  Ich weiß nicht, was ich denen getan hab, dass die mich so fertig machen wollen. Das spiegelt genau mein Empfinden der letzten Wochen wider, dass ich mich sooo lästig gefühlt habe. Ich war immer höflich und freundlich und habe mich dankbar gezeigt, wenn uns geholfen wurde. Leider musste ich halt auf vieles hinweisen. Und weil ich auch Recht hatte mit so manchen Vermutungen, krieg ich jetzt die Quittung.

Liebe Sarabande, Liebe Hilde,
Thema Autofahren ist bei uns auch immer ganz schwierig. Ich hab zum Glück kein Auto mehr daheim rumstehen, wenn ich unterwegs bin. Aber das Motorrad. Damit wollte er neulich fahren. Und das während ich auf Arbeit saß und ihn nicht hätte aufhalten können. Ich hab ihm dann auch wieder erklärt, dass ich halt eine riesen Angst um ihn habe. Und dass er sich überlegen soll, ob er daran schuld sein will, wenn jmd. was passiert, der nichts dafür kann. Ich konnte ihn dann damit aufhalten, dass ich ihm versprochen habe, mich darum zu kümmern wo er einen Reaktionstest machen kann. Und wenn der gut ist, dann sehen wir weiter. Da muss ich ihn halt weiter drauf vertrösten.
Wegen Urlaub: Wir mussten letztes Jahr unseren Urlaub wg. der Diagnose stornieren. Jetzt haben wir wieder für die gleiche Zeit gebucht. Ist noch lang hin, wer weiß ob das klappt. Aber unsere Freundin aus dem Reisebüro hat jetzt einfach eine andere Versicherung genommen und die Familie komplett versichert. War zwar teurer, aber so taucht nicht explizit der Name meines Mannes auf. Und wenn es nicht klappt, dann halt nicht wegen ihm, dann hab halt ich was oder die Kinder. Unser Hausarzt macht das schon...

Ich wünsch euch was,
Ihope
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 19. März 2007, 15:14:31
Hallo,


......... der Himmel weint..................

Meine Schwester ist am Donnerstag eingeschlafen.

Sie ist ganz ruhig von dieser Welt gegangen. Sie war daheim in ihrer Umgebung, die Familie war bei ihr.

Sie ist immer bei uns, auf dem selben Weg wie wir, nur auf der anderen Seite.

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 19. März 2007, 17:20:40
Liebe Kabas,

Wir weinen mit............

Ich denke an dich, und alles was du geleistet hast, und alles was du noch durchmachen muss.

Sie umgearmt,

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Elke 170964 am 19. März 2007, 17:27:23
Liebe Kabas,

....der Himmel weint,er weiss warum....

Still,und mit viel Hoffnung habe ich deine Beiträge mitgelebt.

Ein stiller Gruss

Elke
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 19. März 2007, 17:56:31
Liebe Kabas!

Ich wünsche Euch alles gute für die Zeit, die jetzt kommt... für das Umgewöhnen auf die andere Art, mit der Deine Schwester ab jetzt bei Euch ist!

Liebe Grüße,
Knusperflakes
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 19. März 2007, 19:40:44
Liebe kabas,

ich fühle mit dir, meine Mama ist gestern von uns gegangen. Ich wünsche uns viel Kraft. Es gibt keine Worte für das, was passiert ist.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 19. März 2007, 19:52:53
Liebe Kabas!

Es tut mir unendlich leid, es ist so ungerecht :'( :'( :'( :'(
Ich denke an Dich und wünsche Dir viel Kraft
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 19. März 2007, 19:54:37
Liebe Dani!

Da, wo Deine Mama jetzt ist, geht es ihr mit Sicherheit besser....
Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit
und bin in Gedanken bei Dir
Hilde

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 19. März 2007, 20:06:19
Liebe Kabas, liebe Dani, all Ihr anderen lieben,
es tut mir so sehr leid.
Eure Geschichten, unsere Geschichte, die ganzen Achterbahnfahrten der Gefühle, von welchen doch die Liebe die stärkste ist.
Eure Trauer, Eure Fassunglosigkeit kann ich gut nachvollziehen.
Meine geliebte Schwester, meine Süße ist vor sechs Wochen verstorben.
Hoffentlich findet Ihr die Kraft, nicht daran zu zerbrechen.
Wenn Ihr einen guten Tipp habt, laßt es mich bitte wissen.
Ich wünsche Euch, dass Ihr die Nähe zu Euren Lieben fest in Euer Herz verankert und schicke viele, verbundene Gedanken.
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 19. März 2007, 20:42:33
Steh nicht weinend an meinem Grab.
Ich schlafe nicht da; schau nicht hinab!
Ich bin die tausend Winde, die weh'n.
Ich bin der diamant'ne Schimmer auf dem Schnee.
Ich bin auf reifem Korn der Sonnenstrahl;
Ich bin der sanfte Herbstregen im Tal.
Steh nicht an meinem Grab in Kummer und Not.
Ich liege nicht da. Ich bin nicht tot.

Dan Millmann, Die Rückkehr des friedvollen Kriegers)[/size]

...und trotzdem tut es so weh

webz
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: maren194 am 19. März 2007, 20:56:29
Liebe kabas!
Ich habe immer eure Geschichte mitgelesen und bewundert, wie tapfer ihr gekämpft habt. Jetzt ist wieder so ein Kampf zu Ende. Ich bin voller Mitgefühl für dich und deine Familie. Viele hier wissen, was ihr mitgemacht habt und jetzt mitmachen müsst. Vielleicht ist das ein ganz kleiner Trost.
Alles Gute für dich und deine Familie
maren
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 20. März 2007, 06:52:03
Liebe Kabas,

ich weine mit dir...

Wieder wurde ein monatelanger, zermürbender  Kampf gegen das Glioblastom verloren.

Nur Betroffene können ermessen, was Du und Deine Familie geleistet haben.

Ich umarme dich ganz fest und wünsche dir alle Kraft der Welt.

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 20. März 2007, 07:39:54
Liebe Kabas,

mein aufrichtiges Mitgefühl.
Ich wünsche euch Kraft und Trost in dieser schweren Zeit.

Liebe Dani,

möge dir das ein Trost werden was mir damals in fast gleicher Situation ein Trost war. Für deine Mama ist es Erlösung was für dich Schmerz ist.
Ich wünsche dir aus tiefstem Herzen dass die Zeit des Schmerzes und der Trauer in eine Zeit der dankbaren Erinnerung übergeht.
Sie ist nun dort wo sie sicher ist; tief in deiner Seele.
Denke an dich und wünsche dir alle Kraft und Hoffnung die du brauchst,

Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 20. März 2007, 08:22:49
Liebe Dani,

mein allerherzlichstes Beileid.

Der einzige Trost ist, dass Deiner Mutter eine noch längere Leidenszeit erspart worden ist.

Ich wünsche dir alle Kraft der Welt

Feste Umarmung

Elisabeth

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: brifabi am 20. März 2007, 08:32:28
Das kostbarste Vermächtnis
eines Menschen ist die Spur,
die seine Liebe in unseren Herzen
zurückgelassen hat.

Liebe Dani, liebe Kabas!

Es tut mir so leid,
es gibt keine Worte...........
mein einzigster Trost ist das unsere Lieben nicht mehr leiden müssen.....
Ich denke an euch.
Brigitte


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 20. März 2007, 09:51:18
Liebe Kabas,

es ist schrecklich. Es geht bestimmt nicht nur mir so, als wäre eine liebe Freundin von uns gegangen. Wir haben miteinander gelitten und ihr habt miteinander gekämpft. Das kann nicht sinnlos gewesen sein. Ihr habt ihr noch viel gute Zeit verschafft. Ich bin wirklich sehr traurig wenn ich an dein und das Leid ihres Mannes und ihrer Tochter denke. Ich hab einen dicken Kloß im Hals weil ich das Schluchzen zu meinen Tränen unterdrücken muss. Wenn du die Kraft hast, bitte bleib dem Forum treu!
Ich wünsch dir alles gute!
Ihope
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 21. März 2007, 12:35:05
Liebe webz42,

was für ein schönes Gedicht.

Genauso empfinde ich, wenn ich am Grab meiner Schwester stehe.
War mir ein klitzekleiner Trost ... auch wenn die Tränen kullerten.

Trotzdem, ich möchte keine Winde, kein Korn, keinen Herbstregen,
ich möchte meine Schwester wieder haben, mitsamt ihrer körperlichen Hülle, die man umarmen und knuffen kann, mitsamt den schönen Augen, um sie anzusehen und ihren Händen, um sie zu halten. Ihren Witz, ihren Charme ...

Auch wenn ich sie fest im Herzen trage, fehlt sie mir so furchtbar,
ganz arg, schmerzhaft, sehr.
Ab und an denke ich für ein Sekündchen, daß ich es schaffen kann, die restliche Zeit befürchte ich, daß ich es nicht schaffen werde.
Aber wem in diesem Forum erzähle ich das eigentlich ?

Schön, daß es dieses Forum gibt, wenn auch aus schrecklichem Anlass.
Man muss sich nicht zensieren oder disziplinieren oder verstellen.
 
Danke liebe webz42 für das Gedicht und viele, herzliche Grüße an alle Leser und Schreiber. Viel Zuversicht, Kraft und eine sorgenfreie Zeit wünscht

Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 21. März 2007, 16:07:12
Hallo Anita,

eigentlich hatte ich das Gedicht geschrieben, weil ich seit einer Woche wieder voll Schmerz durch die Gegend schleiche. Der Verlust meiner Schwester tut momentan wieder so weh, dass ich nicht nur emotional, sondern auch körperlich Schmerzen habe. Vom Herzen aus über Bauch, Brust, Schultern bis in die Oberarme schmerzt es. Und dann gehe ich in dieses Forum und lese. Um Trost zu finden (im Leid der anderen, ich find das immer wieder abartig, wenn ich darüber nachdenke). Und als ich dann gelesen habe, dass auch Kabas und Dani ihre Lieben verloren haben, hat mich das so getroffen, ich wollte einfach irgendwas dazu sagen. Ich bin aber mit Beileidsworten eher ungeschickt. Mit dem Gedicht habe ich hauptsächlich mich getröstet. Wenn ich auch noch jemand anderen damit trösten konnte ist es das Beste, was ich mir vorstellen kann. Es hat auch meiner Schwester gut gefallen.
Ja, auch mir fehlt sie körperlich. Aber ich weiß einfach immer, dass da nur noch die Hülle war - und nur noch wenig von ihrem Wesen. Von ihr hatte ich mich schon lange verabschiedet, als einfach Akzeptanz der Krankheit da war. Obwohl wir nie aufgehört haben, dagegen zu kämpfen und an eine Heilung zu glauben. Ob diese Akzeptanz mir hilft, oder die Tatsache, dass sie verbrannt wurde und ich mich immer wieder ganz brutal in die Wirklichkeit zurückholen kann mit der einfachen Vorstellung eines Aschehäufchens? Oder das deutliche Gefühl, als wir uns im Krankenhaus von ihrem toten Körper verabschiedet haben, dass SIE nicht das ist was da liegt. Oder dass ich mich bei einem Spaziergang an einem ihrer Lieblingsorte plötzlich wirklich von ihr in den Arm genommen gefühl habe? Oder dass mein Mann sagt, dass er sie jeden Tag auf einer Bank auf einer Wiese sitzen sieht, mit ihrem Hund neben sich, der im Jahr ihrer Diagnose gestorben ist (unsere Mutter war immer sicher, dass er ihr den Tod abgenommen habe).
Auf jeden Fall finde ich Trost, indem ich nicht mehr suche. Und beim Anblick von glitzerndem Schnee weiß, dass sie sich genau so darüber freuen würde wie ich.

webz
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 21. März 2007, 23:48:30
Liebe Kabas

man kann keinen rechten Worte finden. Und egal was man schreibt, .....was tröstet einen denn schon?!
Mein ganz aufrichtiges Beileid für dich und deine ganze Familie. Ihr habt so arg gekämpft, so vieles außerhalb der Schulmedizin versucht ---------und dennoch verloren. Das macht traurig und wütend. Warum muß jemand so früh gehen??? Wir werden es nie verstehen.
Es bleibt nur der Trost, daß sie nicht mehr leiden muß.
In Gedanken bei dir und wünsche dir ganz viel Kraft.
Ganz liebe Grüße Doro


Liebe Dani,

auch dir mein herzlichstes Beileid. Und viell. den Trost, daß der geliebte Mensch es nun besser hat. Das hilft uns weiterzuleben.    Auch mir steht das noch bevor.
Herzliche Grüße und auch dir viel Kraft
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 22. März 2007, 00:09:06
Hallo ihr Lieben alle,

nun sind wieder ein paar liebe Menschen gegangen----------- Ich werde zunehmend realistischer, was die Erkrankung angeht.
Ich habe fast keine Lust und Kraft mehr zu kämpfen ------ weil das alles doch nichts bringt.

Meinem Mann ging es nach der OP Jan. 06 bis in den Sept. 06 ziemlich gut. Dann wieder KH, nichts nachgewachsen, nur Ödem. Nach Behandlung wieder besser. Mitte Dez. 06 Verschlechterung. Ab Jan. 07 Krankenhaus - Tumor hat an Größe wieder zugenommen.         1. Zyklus Temodal im Jan., 2. im Febr. und 3. Zyklus letzte Woche. Diese Woche Montag MRT -- Tumor hat weiter an Größe zugenommen !!!!!!!!!!!!!!!1

Aber das kennen ja hier alle auch schon.
Die Sprache geht so gut wie garnicht mehr, das Gehen ist so schlecht geworden, daß er seit 1 Woche wieder eine Krücke benutzt. Er ist sehr schläfrig. Habe mir heute das MRT Ergebnis geholt; morgen haben wir Termin beim Onkologen. Habe meinem Mann von dem Ergebnis noch nichts gesagt. Da auch wieder Ödem vorhanden ist. habe ich ihm heute mittag 4 mg Kortison gegeben.
Wir hatten es ja kpl. abgesetzt. Da er aber seit gestern auch sehr schläfrig war und über Schwindel klagte, sein Blutdruck aber o.k. war , habe ich es heute mittag mit Kortison versucht, und nach 2 Std. ging es ihm mit 4 mg bereits wieder besser.
Als ich heute abend hinkam war er garnicht da. Freunde hatten ihn abgeholt. Ich hoffe, er hat das gut verkraftet. Für mich war es unverständlich --- aber wenn es ihm damit gut geht, soll er es halt machen.
Habe heute mit einem abulantem Hospiz telefoniert und nächste Woche einen Besprechungstermin. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich kann mit ihm nicht über die Erkrankung reden, ich weiß nicht, ob er reden will, ob ich mit ihm Klartext reden soll oder eher nicht. Die letzten Tage ging es ihm nicht gut --- und heute abend ist er weg gegangen. Da weiß ich manchmal garnichts mehr. Weil es morgens anders ist als mittags, und abends wieder anders.
Ich selbst habe morgen einen MRT Termin, daß ich seit 3 Wochen hinter dem re. Augen einen Druck und leichten Schmerz verspüre, auch manchmal über den Kopf weg. Der Augenarzt konnte nichts finden und der Neurologe erst auch mal nicht. Also MRT ---- hoffentlich sind's nur die Nerven.
Ich danke allen für's "Zuhören" .
.......................
Unsere Polin, die seit Anfang Jan. da war, ist seit letzem Wochenende wieder nach hause und er wollte niemand anders. Auch da bin ich wieder mehr gefordert. Sie will aber nach ca. 6 Wochen wiederkommen. Mal sehen, wie's bis dahin ist.
--------------------
Habe uns für die 1. April-Woche Bad Wörishofen gebucht - nur 1 Woche. Hoffe, dass das klappt und er nicht vorher schlapp macht, -- und dass er auch was davon hat. In der Woche ist 1 Massage, 2 Wechselgüsse, 2xWassergymnastik und 2x Trockengymnastik, Entspannung, Sauna (und noch 1-2 Sachen mit denen er nichts anfangen kann) mit drin.
Wenn er das noch genießen könnte, wäre ich froh.

Es geht mir gar nicht gut mit den Gedanken und dem täglichen "vor-Augen-haben" wie es ihm geht. Es wird zunehmend schwieriger ---- und auch geschäftlich bin ich ab Frühjahr wieder mehr gefordert. Der Anbau, den er unbedingt wollte, ist zügig voran gegangen ---- aber einem Bekannten hat er schon vor 2 Wochen gesagt, daß er wahrscheinlich nicht mehr da sei, bis alles fertig ist. Mit mir redet er sowas gar nicht.
Na ja, habe mich nun genug ausgelassen. Aber ihr wißt ja, wie das ist.
Danke für euer Verständnis.
Herzlichst Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 22. März 2007, 07:21:18
Liebe Doro!

Naja, die erste Aprilwoche ist ja schon in 1,5 Wochen, das werdet ihr bestimmt schaffen! Ich wünsch es Euch!

Meine Eltern hatten im Herbst 3 Tage Therme in Slowenien gebucht. 2 Tage vor der geplanten Abfahrt haben sie die Diagnose Hirntumor für meine Mama bekommen. Da wussten sie noch gar nicht, was für einer. Sie sind dann nicht gefahren, weil wir alle dmals noch in dem Irrglauben waren, im Krankenhaus würde jetzt alles schnell gehen mit Biopsie und so und sie müssten halt in den nächsten Tagen zuhause sein, damit alles gemacht werden kann.
Schön blöd.
Sie hätten fahren sollen, denn es wäre ihr letzter gemeinsamer Urlaub gewesen!
Meiner Mama ist es so schnell schlechter gegangen, dass nicht mehr an wegfahren zu denken war, und jetzt geht sowieso nichts mehr.

Morgen kommt sie nachhause.
Ob das nur zum sterben ist oder ob es nochmal besser wird?

Lg,
Knusperflakes
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 22. März 2007, 08:10:13
Liebe Doro,
liebe Knusperflakes!

Es ist unentlich schwer wenn man es jeden Tag vor Augen hat. Und wenn man lesen muss wie der Verlauf hier ist  :'(

Das Kraft auch schwindet sollte realistisch sein. Aber sie kommt auch wieder.
Ich wünsche euch eine gute Aprilwoche in der auch Du ein wenig Ruhe für Dich findest und nach Möglichkeit genießen kannst was eben geht.

Wenig Worte, viele Gedanken, sehr viele Wünsche!

Alles erdenklich Gute,
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. März 2007, 13:01:26
Hallo an alle!

Das MR ist vorüber und es sieht nicht gut aus :'( :'( :'( :'(
Der Tumor ist wieder genauso groß wie im Dezember, Hyperthermie und Tahlidomid und CCNU, alles für die Katz!!!
Mein Mann musste im KH bleiben und wird am Montag oder Dienstag zum 4. Mal operiert. Es wird keine weitere Chemo mehr gemacht und somit ist es nur ein Aufschieben um ein paar Monate.

Es ist einfach nur grausam. Es zerfrißt mich innerlich. Ich bin am Ende....
LG
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 23. März 2007, 14:51:52
Liebe Hilde,

ich weiss gar nicht, was ich sagen soll, mir fehlen einfach die Worte ....


Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 23. März 2007, 21:05:45
Liebe Hilde,

ich weiß noch, wie ich Katholiken beneidet habe, die sich in der Kirche hinknien und beten können. Einfach wirklich die Hilflosigkeit zeigen, die Haltung und die Fassade der Stärke aufgeben und sich an Gott wenden zu können. Ging bei mir nicht so richtig, ich bin schon lange aus der Kirche ausgetreten. Trotzdem habe ich nach der Diagnose wieder angefangen zu beten, halt still für mich, weil ich - aufgrund meiner christliche Erziehung - das Gefühl haben konnte, da ist jemand, an den ich mich wenden kann. Vielleicht war es auch nur eine Art Meditation, die mir innere Ruhe gab.
Kann dir das in deiner Verzweiflung helfen? Deine Belastung ist so groß, du bist ja nicht nur für dich da.

webz
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. März 2007, 17:57:20
Hallo!

Dieses Monster macht meinem Mann momentan ganz schön zu schaffen.
Heute war die rechte Hand schon komplett taub. Essen unmöglich. Sprechen geht heute auch ganz schlecht.

Ich kann und will das nicht begreifen. Ich weiss, dass ich euch nerve. Anstatt froh zu sein, dass wieder operiert wird, jammer ich hier herum, aber ich kann nicht anders. Ich kann das einfach nicht kapieren.
Mein Mann ist ein "Naturbursche", 185 groß und über 100 kg schwer. Wenn man ihn anschaut, denkt man, den kann nichts umhauen.....
Und dann kommt dieser Sch...  praktisch über Nacht aus dem Nichts und Du kannst beim Verfall eines Menschen zuschauen. Es ist einfach widerlich und unfassbar.

Jetzt soll keine weitere Therapie ausser der OP gemacht werden. Was soll das? Vielleicht hauen wir uns 4, 6 oder 8 Wochen raus und was ist dann????? Mit Hyperthermie, Chemo und Thalidomid waren es 3 Monate und 17 Tage! Wie lange geht es jetzt?

Ich kann euch gar nicht sagen, wie besch... ich mich fühle :'( :'( :'( :'( :'(
Es ist eine Frechheit in meinen Augen zu sagen, wir machen jetzt keine Therapie mehr, regeln sie ihre persömlichen Angelegenheiten. Wenn nicht zufällig der Operateur vorbeigekommen wäre, als wir auf die Besprechung gewartet haben, würden wir jetzt buchstäblich aufs Sterben warten. Ist das nicht der pure Wahnsinn????

Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 24. März 2007, 18:52:26
Liebe Hilde,

Du nervst überheupt nicht und wie besch.... Du Dich fühlst, kann hier im Forum wahrscheinlich jeder mitempfinden.
Das wirklich Schlimme ist die Demontage eines geliebten Menschen, der außer einer handvoll entarteter Zellen ansonsten quietschgesund ist.
Deine Wut, Deine Ängste, alles kann ich mir gut vorstellen (da selbst erlebt). Was mir immer unvorstellbar blieb, wie empfinden die Betroffenen ihren Abbau. Ich habe den Verdacht, sie spüren es viel früher und natürlich um Dimensionen intensiver, was mit ihnen geschieht.
Wir "von außen" bekommen es "erst" mit, wenn auf einmal die Kaffeetasse oder der Stift nicht mehr gehalten werden kann.
Ich denke, daß Du es schaffen wirst, Deinem Mann eine Stütze und eine Kraftbatterie zu sein, die wird er brauchen.
Es kostet Dir viel Kraft, sei also nicht so streng mit Dir.
Beten konnte ich (leider) überhaupt nicht und bei mir ist eine Kraftquelle nach der anderen versiegt, tja, die Raucherei habe ich natürlich nicht aufgegben.
ABER:
Die Möglichkeit einer OP ist doch ein kleiner Streif, denn sie soll doch die Reduktion zum Ziel haben, oder ??
Alles Gute für Euch in den nächsten Tagen (und Wochen und Monaten)...

...und der Doro eine schöne Woche in Bad Wörishofen, mit vielen Entspannungsanwendungen und wenig Wechselbädern.
Du wirst es nötig haben und auf alle Fälle hochverdient!!

Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 24. März 2007, 20:11:40
Hallo Hilde,

du nervst hier niemanden. Es ist einfach zum Verzweifeln, sich so hilflos zu fühlen. Jetzt kommt erst mal die OP.
Vergiss bitte nicht: Meine Schwester wurde aus Bonn gleich als inoparabel nach Hause geschickt. Auf Teilnahme an der Studie mit Temodal und Bestrahlung hat sie verzichtet, weil man ihr gleich gesagt hat, sie solle sich keine Hoffnungen machen, sie käme nur in die Studie, weil sie ein hoffnungsloser Fall sei (ich finde es übrigens das Letzte, dass Ärzte diesen Satz so häufig bringen. Das hat überhaupt nix mit Ehrlichkeit und Offenheit zu tun sondern nur mit ihren eigenen Problemen mit ihrer Hilflosigkeit. Kein Mensch hat das Recht, einem anderen die Hoffnung abzusprechen). Also hat sie 4,5 Jahre ohne schulmedizinische Behandlung überlebt, nur mit Behandlung durch einen Heilpraktiker und ihre Hausärztin - die beide immer für sie da waren. Das einzige was die Kasse von ihrer Behandlung bezahlt hat waren Mistel und Krampfmittel. Es gibt immer eine Hoffnung.

webz
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Karo am 24. März 2007, 21:42:02
Liebe Doro,

ich kann mich total in Dich reinversetzen. Es kostet all die ganze Kraft. Du schreibst, mit Cortison wird es wieder etwas besser. Bei meinem Mann hat das nichts mehr genutzt, obwohl die Ärzte gesagt haben, der Tumor sei zurückgegangen. Leider ist es so, dass die Partner bei so einer Krankheit oft unausstehlich und launisch sind. Was geht in den Menschen vor, die von so einer schlimmen Krankheit betroffen sind und sie für sich wissen, dass die Zeit knapp wird ?Es ist einfach Wut, dass man machtlos allem ausgesetzt ist. Ich selbst hatte auch eine unheimliche Wut, dass ich nichts machen konnte. Vielleicht findest du im Urlaub auch ein kleines bischen Erholung.

Ich denk an Dich.

Karola
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. März 2007, 22:55:35
Hallo!

Hab meinen Mann jetzt ins KH gebracht, OP-Termin am Dienstag morgen...
Hätte jetzt eine Frage:
habt ihr schon davon gehört, dass Temodal täglich in geringer Dosis - 10 oder 20 mg - auch funktionieren soll??
Ich hab das irgendwo gelesen, kann den Beitrag aber nicht mehr finden?!?
Nachdem unser Doc nichts mehr machen will, muss ich mich jetzt anderweitig umsehen, vielleicht krieg ich wo ein Rezept her, brauche dazu aber die richtige Dosierung...

Liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. März 2007, 22:56:51
Liebe Anuschka!

Magst Du die Geschichte Deiner Schwester erzählen? Wie ist die Krankheit verlaufen und wie lange hat sie "durchgehalten" mit diesem Mistding?

Es tut mir sehr leid, dass ihr den Kampf verloren habt!

Alles Liebe Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 26. März 2007, 10:30:10
Liebe Hilde,

gerne mag ich die Geschichte meiner Schwester erzählen, brauch aber dafür noch ein bißchen Zeit (tut zu weh).
Im Prinzip durchleben wir alle ganz genau die gleiche Geschichte und doch jeder für sich seine ureigenste.
Die gleiche Angst , Verzweiflung und Kraft- und Mutlosigkeit und doch muß jeder immer wieder einzeln durch.

Gestern habe ich Trauer-Danksagungskarten geschrieben (zumindest versucht). Ich habe mich erwischt bei dem Gedanken: WAS MACHST DU HIER EIGENTLICH ? Schreibst Karten mit persönlichem Text wie nach einer Hochzeit und das ZUM TOD DEINER SÜSSEN ??
Aus war's, mit allem ...
Will nicht jammern, während ich hier poste, ist Dein Mann im KH und wartet auf die OP. Dir werden wieder sämtliche Gedanken durch den Kopf gehen, das volle Spektrum ...

Ich wünsche Euch erstmal, dass der Tag heute keine Katastrophen für Euch bringt, dass Dein Mann die OP morgen gut übersteht und Du diese unsägliche Wartezeit auf irgendeinem Wartesaalstuhl.

Alles Liebe, Anita

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anja66 am 26. März 2007, 10:56:41
Da Temodal bei mir nicht geholfen hat,habe ich noch Tabletten.Wenn du Interesse hast,setze dich mit mir in Verbindung.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 26. März 2007, 12:10:01
Liebe Anja66,
Du bist echt eine tolle Frau !!
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 27. März 2007, 12:36:03
Hallo an alle!

Bei uns gibts auch keine guten Nachrichten. Das MRT vom Freitag bei meinem Mann hat ergeben, dass er einen 2. Tumor hat. Und wieder der absolute Griff ins Klo. Natürlich inoperabel. Wie der erste. Nur noch schlimmer. Im Hirnstamm (Stammhirn?) was weiß ich. Auf jeden Fall da, wo alle Nerven liegen. Es ist nichtmal ne Biopsie möglich. Er wurde erst bei der 2. Ansicht der Bilder entdeckt. Auf mein Verlangen. Sonst hätten die seinen Schwindel mit Schwäche in den Beinen abgetan. Ich wusste ja schon dass uns nichts gutes erwartet. Aber ein 2. Tumor ist schon heftig. Vor allem, da der erste endlich zurückgegangen ist. Nach 10 Monaten schrumpft dieses Ding endlich mit der Antikörper-Behandlung. Und dann sowas. Die haben uns schon heimschicken wollen mit der Aussage, so wünschen wir uns das, weiter so! Wenigstens ging alles sehr schnell. Freitag nachmittag gleich Neurochirurgie, Montag Strahlenklinik, heute Maskenanpassung, ab Donnerstag erneute Bestrahlung im Novalis. Diesmal ist der Tumor nicht so groß. Vielleicht reichen 10-12 Sitzungen aus. Das sieht man im Verlauf.
So viel zu uns. Ich war seitdem kaum hier im Forum und werde es auch die nächsten Wochen nicht viel schaffen. Aber reinschauen tu ich auf jeden Fall, ich muss schließlich wissen , was bei euch los ist.
Bis denn,
Ihope
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 27. März 2007, 18:47:46
Hallo!

Die Operation ist meiner Meinung nach wieder gut verlaufen, war jetzt auf der Intensiv im KH. Hab ihn wie jedesmal wieder mit Käsebrot gefüttert. Den Operateur konnte ich noch nicht sprechen, aber mein Mann kann alles bewegen, die Sprache ist natürlich noch schlecht, aber das ist ganz normal nach der OP.

Ich kann mich trotzdem nicht freuen :'( :'( :'(
bin total ausgebrannt und leer....
wie soll es jetzt weitergehen? habe jetzt einige Mails verschickt mit der Verlaufsgeschichte und hab jetzt erstmal am 11.4 einen Termin bei einem Onkologen in Graz. Bis dahin heißt es jetzt mal abwarten.

Hatte auch Kontakt mit Regensburg mit Dr. Hau, kenn mich aber mit der Verrechnung nicht aus. Darf ich eine Behandlung in Deutschland verlangen, wenn es hier keiner mehr macht. Ist dafür wenigstens die EU gut???

Ich weiss nicht, warum ich wie erschlagen bin.Ich müßte doch eigentlich glücklich sein, bin aber todtraurig....

Liebe Grüße an alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 27. März 2007, 22:39:21
LIebe Hilde

Warum du nicht glücklich bist? Weil die Ärzte dir die Hoffnung genommen haben.

Ich finde es gut, wie du kämpfst , allein mit den Mails verschicken-----und wenn der eine sagt, er macht nichts mehr gibst du nicht auf, gut so!

Frag doch deine Krankenkasse wegen der Behandlung in Deutschland , ich denke sie müssten dir die Auskunft geben können.

Freu dich auf ein Aufwärts------erstmal ist wieder das Scheißding raus----------vielleicht  darfst du dir etwas Hoffnung  gönnen.

Wie geht es deinem Mann damit? Kämpft er auch so wie du?

Ganz liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 27. März 2007, 22:58:16
Liebe Esther!

Ja, grundsätzlich glaub ich schon, dass mein Mann auch so kämpft, er hat nur momentan auch sehr wenig Hoffnung und ich versuche jeden Tag, ihm diese wieder zu geben, indem ich ihm erzähle, was ich alles unternehme, um noch eine Behandlung für ihn zu erreichen.....
was soll ich ihm sonst sagen, nachdem was er von unserem Arzt gehört hat...

Mein Mann ist momentan einfach nur glücklich, dass seine Hand wieder funktioniert, denn er will so schnell wie möglich wieder mit den Huskies mit dem Fahrrad fahren.
Nächstes Ziel ist jetzt natürlich Graz am 11.4 und Ägypten am 12.4. ;)
Er hat sich schon so auf den Urlaub gefreut.

Ich muss einfach weiterkämpfen, bin aber heute ziemlich kraft- und mutlos. Es muss noch einmal weitergehen....

Ich drücke Dich ganz fest
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 28. März 2007, 07:57:20
Liebe Hilde,

man kann sich seine Gefühle nicht immer erklären. Wenn man so viel kämpft dann hat man auch das Recht kraft- und mutlos zu sein. Gerade dann wenn man nach derartige Ereignissen innerlich ein klein wenig zur Ruhe kommt.

Die Finanzierung der Behandlung in Deutschland: Wenn du eine Klinik im Auge hast, dann frag dort nach. Ich weiß z.B. von der INI in Hannover die als Privatklinik auch Kassenpatienten behandelt (was man evtl. vergleichen kann) dass sie sich ggf. mit den Kostenträgern in Verbindung setzen.
Gibt es bei euch Vereine die sich mit Finanzierungen bei Behandlungen im Ausland auskennen?

LG und alles Gute,
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 28. März 2007, 08:47:46
Hallo,

hab schon seit dem Tod meiner Mutter fast nichts geschrieben. Jetzt möchte ich aber doch. Erstmal ein großes Dankeschön für eurer Mitgefühl.

Liebe hilde,
ich kann dich verstehen, dass du traurig bist. Immerhin weißt du, dass es schon die 4. Op ist und dass einige deinen Mann gar nicht behandeln möchten. Außerdem musst und willst du schon so lange stark sein und machst alles so gut. In dieser Zeit der Stärke gibt es sehr viel Phasen der Traurigkeit. Du kannst dir die Zeit für diese Phasen nicht aussuchen. Manchmal wird man gerade dann traurig, wenn es ausschaut, als ob es besser gehen würde.  Das ist normal, und außerdem ist an dieser Krankheit nichts normal.
Freue mich, dass die OP gut gegangen ist.

Liebe I hope,
es tut mir leid, was ich lesen muss. Eine gute Nachricht und eine viel schlechtere. Ich kann deine Traurigkeit verstehen. Ich möchte gern viel mehr schreiben, aber mir fehlen die Worte und diese Krankheit macht einem einfach immer wieder sprachlos.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: maren194 am 28. März 2007, 21:01:22
Liebe Hilde!
Ersteinmal bin ich sehr erleichtert zu lesen, dass dein Mann die OP gut überstanden hat. Dass du dich so kraftlos fühlst, ist doch ganz verständlich, wenn man bedenkt, wie lange ihr schon gegen diese Krankheit ankämpft. Du musst doppelt Kraft aufbringen: für deinen Mann und dich selbst. Auftanken kannst du kaum irgendwo. Da ist doch klar, dass dein Akku langsam leer geht.
BItte lass den Kopf nicht hängen und versuche, etwas zu verschnaufen, so lange Heri im Krankenhaus ist.
Ganz liebe Grüße  
maren
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 28. März 2007, 21:24:08
Hallo!

Komme gerade wieder vom KH, 7 Stunden am Stück...
bin ganz schön geschlaucht. Meinem Mann geht es den "Umständen entsprechend", Sprache schlecht, Hand geht so halbwegs.
Er hatte heute auf der Intensiv noch einen ca. 1-stündigen schlimmen Krampf, bis man ihm eine Cortisoninfusion gegeben hat, dann ging es wieder einigermaßen.
Er ist momentan auch total mut- und kraftlos. So fertig habe ich ihn noch nie erlebt. Natürlich wird sich auch er fragen, wie das jetzt weitergehen soll :'( :'( :'(

Die österr. Krebshilfe meint, ich soll unbedingt versuchen, bei unserem Arzt eine weitere Therapie zu bekommen. Wir werden sehn.
Mein Mann geht diesmal nicht nach 2 Tagen nach Hause, er bekommt die nächsten Tage noch Antibiotikainfuisonen und muss sicher bis zum Wochenende im KH bleiben.

Denk an euch alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 29. März 2007, 08:21:11
Liebe Hilde,

wenn ihr in Graz seid: Prof. Theuer (Schwingungsinduzierte Zerstörung von Tumorzellen), meine große Hoffnung, hat mir geschrieben, dass er als Forschungsprofessor an die Uni Graz berufen wird. Ich weiß allerdings nicht, ob er schon da ist. Sprich das doch mal an. Ímmerhin ist dein Mann ja auch nur durch einen Zufall nochmal operiert worden. Also wurde ihm nochmal Zeit geschenkt um eine Möglichkeit zu finden.

webz
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 29. März 2007, 17:48:42
Liebe webz!

Danke für den Tipp!

Alles Liebe für Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 29. März 2007, 22:40:31
Hallo Ihr Lieben,

heute möchte ich mich erstmal bei Euch für all Eure Anteilnahme bedanken.

Ich bedanke mich auch für die letzten Monate, wo Ihr alle da gewesen seid, wo ich all meine Gedanken niederschreiben konnte, wo Ihr helfen konntet, habt Ihr geholfen!

Ich muß Euch nicht schreiben, wie es mir/uns geht, dafür gibt es keine Worte.

Ich fühle nur noch Leere in mir....................

Einen ganz großen Dank gilt auch den Initiatoren vom Forum. Es hat mir sehr oft geholfen, hier finden und fühlen  wir alle das Gleiche, Verständnis vorallem, was ich "draußen" oftmals nicht fand.

Alles Liebe, viel Kraft für alle von Euch,

Kabas






Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 30. März 2007, 10:14:32
hallo!

Bei uns läufts echt total beschissen. Meinem Mann geht es wirklich von Tag zu Tag schlechter. Gestern früh wollte er noch mit mir und dem Hund spazieren gehen. Geht grad noch so an meiner Hand. Danach war er total fertig. Bei der Bestrahlung haben wir dann erfahren, dass er 25 kriegt. Kommt zwar auf die gleiche Dosis wie beim ersten Mal raus, aber jede etwas höher. Wurde bei euch jemand an den Wochenenden bestrahlt? Nächste Woche wären 4 Tage Pause. Das geht doch nicht! Der Tumor wächst jeden Tag - nicht nur wenn kein Feiertag ist. Heute wollte er nicht mit spazieren. Wenn er schon mal fühlt, dass er es nicht schafft! Er kann jeden Tag schlechter sehen, macht dauernd ein Auge zu. Ich glaube, dass auch seine rechte Hand manchmal taub ist. Bisher verneint er das.
Das ist für niemanden mehr fassbar, was hier passiert. Wer kann sowas noch begreifen. Er hat sich so gut erholt, der erste Tumor ist am schrumpfen, dafür hat er jetzt einen, der gleich so schnell so große Probleme macht. Ich habe keine Hoffnung mehr auf Heilung. Ich wünsche ihm einfach noch eine gute Zeit, so viel wie möglich. Vielleicht überrascht er uns alle nochmal. Vielleicht auch nicht....
Muss wohl meinen Namen ändern - Ihope
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 30. März 2007, 11:30:52
Wenn Du nicht auf Heilung hoffen kannst, dann brauchst Du trotzdem Deinen Namen nicht zu ändern - Hoffnung gibt es immer, und jetzt halt statt auf Heilung auf einen guten Verlauf bis zur Erlösung für Deinen Mann.

Das hoffe ich auch für meine Mama!

Kopf hoch, Verzweiflung hilft nicht weiter!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 30. März 2007, 11:37:54
Hallo!

Bin auch total verzweifelt.......
Mein Mann ist zwar wirklich seit gestern zu Hause, aber es geht ihm total schlecht.
Die rechte Hand und das rechte Bein gehen nicht...
Sprechen auch sehr schlecht.
Die heutige Nacht war der pure Horror, Durchfall jede Stunden, am Morgen konnte er kaum mehr sprechen, weil der Mund so trocken war.
Es ist echt zum Verzweifeln :'( :'( :'(
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: nikola am 30. März 2007, 11:55:35
Hallo Agnes,
schreibe Dir heute das erste Mal.
Bin froh das die Operation deines Mannes gut verlaufen ist.
Ich schreibe Dir,weil Du in deiner Nachricht einen Dr. Hau benennst, ist das ser im Bezirksklinikum in Regensburg?
Wenn ja, kann ich Dir gratulieren,sind dort sehr menschlich,nett und meiner Ansicht nach auch kompetent.
Mit der Verrechnumg kenn ich mich auch nicht aus,doch wir sind in der EU;frage doch mal bei deiner Kasse nach.
Liebe Grüsse und toi,toi,toi.
Nikola
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 30. März 2007, 12:49:05
Es ist der absolute Albtraum, den Ihr durchlebt und beschreibt.
Ich kann viel zu gut nachvollziehen, was Ihr durchmacht.

Man spricht bei Gehirntumoren immer von einer möglichen Persönlichkeitsveränderung. Der Tumor meiner Schwester hat meine Persönlichkeit jedenfalls komplett verändert.
Diese ständige Angst, die alles dominiert !! Wie Hilde beschrieb, selbst wenn doch mal was ganz gut läuft, kann man sich nicht freuen.
Die Angst vergiftet so langsam und stetig in immer höheren Dosen.

Im Januar, als der Tumor wieder seine Fratze zeigte, habe ich innerlich gefleht, er möge meine Süße doch bitte schnell zerlegen, wenn er sie schon zerstören will und nicht immer in diesen gemeinen, kleinen Raten.
Hier mal ein bisschen Gesichtsfeldausfall, da noch eine Lähmungserscheinung und dann wieder eine klitzekleine Besserung, damit die Menschen wieder die Illusion entwickeln können, doch noch Hoffnung schöpfen zu dürfen.
Dieses zynische, widerliche Monster !!!
Genau in diesem Moment im Januar wurde mir bewusst, dass ich mir den Tod meiner Schwester wünsche !!!!! Ein Wahnsinn !!!! Warum wird man da eigentlich nicht von einer Sekunde auf die andere verrückt ??? Warum hält man so was aus und warum???

Ich weiß, dass die beste Empfehlung die ist, die verbleibende Zeit zu geniessen, aber wie bitte schön und was, soll man geniessen können ?? Den Sprachverlust, die Angst unserer lieben Erkrankten, die Gespräche über würdiges Sterben, die Schnabeltassen usw. ???
Sorry, hab ein bisschen viel geschrieben, aber es nimmt mich so mit und ich hasse, hasse, hasse diese Sch...zellhaufen !!!
Euch wünsche icha uf alle Fälle Kraft, Kraft, Kraft und ein dickes, unzerstörbares Band der Liebe. Eigentlich nur die halbe Wahrheit, denn ich wünsche Euch eine vollständige, totale Heilung von Tumor und Angst!!

Anita
P.S.: Wollte die Smilies deaktivieren, weil ich die nicht so mag, klappt aber nicht, naja...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 30. März 2007, 12:49:58
 ... Korrektur
Deaktivieren hat doch geklappt / Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 30. März 2007, 14:36:00
Liebe Nikola!

Ja, ich habe Antwort aus Regensburg von Dr. Hau.
Nur ist das Problem, dass die Kasse das nur bezahlt, wenn in Österreich nichts mehr geht und das brauche ich dann schriftlich.
Haben jetzt erst noch Graz am 11.4.
es ist unglaublich. Mein Mann  ist immer am 2. Tag nach der OP heimgegangen.
Zuerst hat es eh geheißen, dass er noch dableiben muss, bin dann am Do zur Arbeit gefahren und dann hat er angerufen, dass er doch heimdarf.

Zuerst war es auch ganz gut zu Hause, bis dann um Mitternacht die Durchfälle angefangen haben, ist natürlich toll, wenn die Hand nicht mitmacht.....
Jetzt liegt er und schläft endlich...

Ich hoffe, dass es jetzt vorüber ist, ich glaube es war an die 15 mal.
Er ist so wackelig, zittrig und unsicher...
Es ist zum Verrücktwerden..
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: aleyna am 30. März 2007, 23:37:43
hallo zusammen,

liebe hilde,
vor 2 tagen noch las ich deinen eintrag das dein mann noch ein 4 mal operiert wird und ich wünschte an deiner stelle zu sein. bei meinem vater haben sie alles abgelehnt, sie sagen es dauert nicht mehr lange. vor drei wochen sassen wir noch zusammen und haben tee getrunken und torte gegessen. mein gott es geht so schnell und ist einfach unglaublich. es tut mir sehr leid das es deinem mann so schlecht geht. ich wünsche jedem einzelnen von herzen das diese krankheit verschwindet und ein wunder passiert. es ist einfach unfassbar. es tut mir aufrichtig leid für jeden von uns.

aleyna
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 31. März 2007, 00:20:02
Liebe Hilde,

es tut mir sehr leid, wie es Heri geht.

Es ist unfaßbar, was die Ärzte bei Euch sagten. Das hab ich auch gehört, " wird bei Ihrer Schwester überhaupt noch was gemacht?".
Das war Anfang August, Mitte August haben wir sie aus der Klinik geholt.................

Wir haben dann "Einiges" getan und haben dann unserer Schwester einige Monate mehr ermöglicht zu leben............................

Ich hoffe, daß es morgen bei Heri einfach besser ist, er hat die vierte OP hinter sich, ich wünsche Euch mehr GLück, als wir es je hatten..................

Nicht aufgeben, die Hoffnung stirbt zuletzt, ich weiß, wovon ich heute rede.

Ich weiß, es ist alles ganz furchtbar, es zerreißt einem das Herz, das Leiden der Lieben, zuzusehen, wie sich alles ändert..............................

Liebe Hilde, ich wünsch Dir ganz viel, viel Kraft,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 31. März 2007, 11:06:14
Liebe Kabas, liebe Aleyna!

Ich danke euch von ganzem Herzen!

Heute geht es ein wenig besser, wenigstens keine Durchfälle mehr...
Er ist natürlich total geschwächt, muss ihn wieder ein wenig "aufpäppeln".
Doch wie wird es weitergehen :'( :'(??
Wie ihr schon sagt "die Hoffnung stirbt zuletzt", der Kampf geht noch weiter...

Ich drücke euch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 31. März 2007, 20:53:37
Liebe Hilde,

das ist die richtige Einstellung: "Wir werden kämpfen..."
Diese Woche war bestimmt wie ein Trauma. Wünsche Dir und Heri Durchhaltevermögen. Erst einmal wieder durchatmen - und dann weiter. Vielleicht kann man noch mal bestrahlen mit Gamma-Knife? Wäre einen Versuch wert, doch glaube ich, daß das erst eine bestimmte Zeit nach einer OP möglich ist. Vielleicht kann ein Radiologe was dazu sagen.

Alles Liebe, drücke Dich und bin in Gedanken sehr oft bei euch, Andrea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 01. April 2007, 06:32:46
Liebe Hilde,

Schon wieder melde ich mich zu spaet... tut mir Leid! Mit Durchfall haben wir auch staendig zu tun.  Dagegen hilft Immodium oder Loperamid. Nach dem Stuhlgang erstmal zwei Tabletten, nach jeder weitere Stuhlgang jeweils eins, bis die Sache sich verbessert. Es ist so erschoepfend und demutigend, auch damit belastet zu werden! Nicht vergessen, viel trinken, Kalium- und Natriumverlust ausgleichen mit Sportgetraenke, Bananen, usw.

Liebe IHope, hoffe weiter... auch bei uns ist die Hoffnung ein staendiges Thema.  Mein Mann sagt, "Ich bin ein Hoffnungslose Fall," und ich sage, "Quatsch.  Ich habe Hoffnung. Das diese Urlaub schoen wird, zum Beispiel..." - ich Hoffe in kleine Schritte.

Bei uns ist es auch etwas Abenteuerlich.  Mein Mann hat ein Krampfanfall im Taxi auf dem Weg zum Flughafen gehabt.  Wir sind trotzdem geflogen.  Bei dem Rollstuhltransfer waren die Leute ueberrascht, das wir kein eigene Rollstuhl mitgebracht haben, so schlecht koennte mein Mann sich bewegen.  Beim Ankunft in Singapur hat ich erstmal wieder Hoffnung, das es einigermassen gehen konnte, am ersten Tag war ich wiederum so verzweifelt, das ich dachte, wir muessen gleich nach Hause fliegen. Aber jetzt geht es wieder halbwegs, dank eine weitere Cortisonerhoehung, plus Immodium usw.  Wir haben viel unternommen, viel erlebt, super gegessen. Heute Abend geht es weiter nach Australien (Cairns, im Norden). Mein Mann ist sehr muede, konnte 24 Stunden schlafen, kann nichts mehr mit der Linke Hand machen, aber trotzdem ist es besser, hier neue Eindruecke zu sammeln, als zu Hause deprimiert zu leiden. Ich bin bis an meine Grenzen herausgefordert, aber das ist Dauerzustand...

Ich denke an euch, sei gedrueckt,

S.

PS Hilde, das es nach einem OP erstmal wieder schlechter geht, ist normal, wie du weisst - der Hirn ist "beleidigt", die post-OP Schwellungen werden sich aber wieder beruhigen - es kommen auf euch noch bessere Zeiten!!!! Ich bin mir sicher.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 01. April 2007, 18:01:38
Liebe Andrea, lieber Claus!

Ich danke euch von ganzem Herzen....


Liebe Sarabande!
Dank auch an Dich, es ist unglaublich, was Du für Deinen Mann leistest...

Meinem Mann gehts leider noch immer nicht gut, der Durchfall hat ihn seit Donnerstag Nacht fest im Griff, als wenn die 4. OP schon nicht anstrengend genug gewesen wäre, kommt auch noch so eine Sch....
(im wahrsten Sinne des Wortes)

Es muss jetzt schnell bergauf gehen, denn Graz wartet am 11.4 und Ägypten am 12.4. - es muss einfach klappen, er wünscht es sich so sehr

Denk an euch alle
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 01. April 2007, 20:56:25
Liebe Hilde

Es wird klappen euer Urlaub, du wirst sehen!
Ihr wollt das beide und werdet es auch schaffen:-)))

Kann der Durchfall von der OP und Narkosemittel  herbei geführt worden sein?
Was sagt der Doc?

Und wie Sarabande schon schreibt, die Nachwirkungen von einer Gehirn OP sind nicht zu unterschätzen, es war jetzt die vierte OP und dein Mann muß sicher noch mehr verdauen als vorher.

Ganz viel in Gedanken bei dir
Esther

Hallo Sarabande!

Du bist ein Teufelsweib!  ;-)))

Grüße Esther

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 03. April 2007, 20:30:40
Liebe Esther!

Danke für Deine aufbauenden Worte. Ich hoffe, Du hast Recht dass wir den Urlaub schaffen.

Der Durchfall wird besser, ich denke, es war ein Virus.

Das Gehen wird auch langsam besser....
Haben morgen den Termin im KH, wir werden sehen, ob der Arzt weiterbehandeln wird oder nicht, sonst nächste Woche noch Graz.

Meld mich morgen und danke, dass Du in Gedanken bei uns bist.
Denke auch oft an Dich...
Danke Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 04. April 2007, 22:10:23
Liebe Hilde,

Ich hoffe, das euer Termin heute gut war.....

Der Arzt kann doch nicht einfach eine Behandlung versagen, selbst WENN er der Meinung ist, das er nicht mehr helfen kann......er hat doch auch eine Verpflichtung gegenüber den Wünschen seiner Patienten...zumindest muß er euch doch Alternativen anbieten.....

Hoffe , das es deinem Mann heute wieder ein Stück besser geht......

Liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 05. April 2007, 07:12:03
Liebe Phoenix und alle anderen!

Der Termin war nicht gut...
Es gibt in unserem Bundesland keine Behandlung mehr.
Der Arzt meinte, dass man in Graz vielleicht eine Zweitbestrahlung bekommen könnte, ich soll mich dorthin wenden, hab ihm dann gesagt, dass wir dort ohnehin einen Termin haben.

Er hat dann meinem Mann wieder einmal erklärt, dass er ohnehin an dem Tumor sterben wird und ob es nicht besser wäre, die Zeit anders zu nützen als irgendwelchen Behandlungen hinterherzulaufen, die letztendlich eh nichts bringen.

Klingt echt aufbauend....

Meinem Mann geht es nur ein bißchen besser, Durchfall ist eigentlich weg, aber die Hand,das Bein und das Sprechen - schwierig:-\

Es ist alles so hoffnungslos, wie soll man da noch Kraft zum Weiterkämpfen haben :'( :'( :'(

Liebe Esther, drück Dich ganz fest und
Liebe Grüße an alle anderen
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 05. April 2007, 07:31:33
Hallo Agnes!

Bin schon gespannt, wie es Dir in Graz geht... bei wem hast Du den Termin?
Meine Mama wird (bzw. wurde, wie mans nimmt) im Grazer LKH behandelt. Es dauert alles immer sehr lang dort, wundere Dich nicht.

Bei uns tut sich wenig momentan. Mama ist seit fast zwei Wochen zuhause. Es steht ein Pflegebett im WOhnzimmer. Was das betrifft ist wirklich alles super organisiert hier. Das kann man sich ausborgen, die Wechseldruckmatratze zahlt die Kasse, die ganzen Pflegesachen kriegt man großteils zugestellt bzw. haben wir gottseidank eine Bekannte, die bei der Krankenkasse arbeitet. So muß mein Vater die Rezepte nicht hinbringen sondern nur ihr geben.

Mama geht es nicht schlecht, sie hat keine Schmerzen, so glauben wir.
Sie kann die ganze linke Körperhälfte nach wie vor nicht verwenden, muß gefüttert werden (sie könnte wahrscheinlich mit der rechten Hand auch selber essen, wenn sie unbedingt wollte, aber sie macht eigentlich nie Anstalten, selbst nach dem Löffel zu greifen).
Sie kann kauen und feste Sachen schlucken, trinken kann sie aber eigentlich nicht.
Sie bekommt nach wie vor nichts gegen die "Grunderkrankung" ausser Fortecortin. Sonst nur alle möglichnen Nahrungsergänzungsmittel und so Zeug gegen die Anfälle.

Sie spricht kaum. Ein paar Sätze pro Tag. Und oft nicht sinvolle Sachen, sie wiederholt sich.

So wie es momentan ist kann man wieder mal überhaupt nicht abschätzen, wie es weitergeht.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 05. April 2007, 08:14:19
Hallo Knusperflakes!

Der Doc heißt Dr. Payer (weiss nicht, ob man das so schreibt) ist das LKH Graz das Gleiche wie die Uniklinik? wir müssen in die die Uniklinik, ich glaub, da heißt es "Auenbruggerstr."?? weiss es jetzt nicht auswendig...

Es ist schrecklich, wie es Deiner Mama geht. Ich jammer herum wegen der Ausfälle meines Mannes, aber wenn ich das lese, müssen wir dankbar sein, dass es noch sooo geht.

Wie alt ist Deine Mum und seit wann hat sie diesen Sch...

LG
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 05. April 2007, 08:58:32
Hallo!

Ja, meine Mama ist auch bei Prof. Payer (ich weiß auch nicht, wie man den schreibt).

Am Dienstag habt ihr den Termin? Mach Dich eventuell auf längere Wartezeiten gefasst. Dr. Payer mag ja ein guter Arzt sein auf seinem Gebiet, aber er hat fürchterlich viel zu tun und leider nie viel Zeit für wirkliches Gespräch mit den Patienten. Und Meister im Mut machen ist er auch nicht gerade.

Ja, LKH und Uniklinik ist das gleiche.

Du fährst mit dem Bus (je nachdem, wie ihr halt kommt, fürs AUto gibt es teure Tiefgaragen auch) oder der Straßenbahn bis zur Endhaltestelle St. Leonhard. Dann die große Treppe rauf (das LKH liegt auf einem Hügel) und immer weiter geradeaus gehen. Den Pfeilen Richtung Gebärklinik nach, dann steht auch irgendwo Neurologie.

Mama hat von der Diagnose Glioblastom bis zum Start der Bestrahlung 5 Wochen gewartet.

Sie ist 64 (wird im Juni 65, wenn sies so lang noch schafft).

Diagnose Hirntumor Ende Oktober 2006.
Diagnose Glio IV Ende November (so lang hats zum Biopsietermin gedauert). Inoperabel, mittig in der rechten Hirnhälfte).
Draufgekommen sind wir, weil der Neurologe einen Schlaganfall vermutet hat und ein MR verordnet hat.
Start STrahlen und CHemo nach Weihnachten. Mit der Chemo nach 4 von 6 Wochen aufgehört, weil die Blutwerte so schlecht waren.
Am vorletzten Tag der STrahlentherapie (6. Februar) kam der erste epileptische ANfall, dann Intensivstation, noch ein paar ANfälle und schließlich eine Magensonde durch die Bauchdecke vor 2,5 Wochen.
Seit 2 Wochen ist sie zuhause, Zustand siehe oben.

Die ganze Entwicklung innerhalb von einem halben Jahr (im Nachhinein, wenn man ihr Verhalten vorher betrachtet, dürften die ersten Symptome wohl vor genau einem Jahr begonnen haben, aber wer denkt denn an sowas... wir haben geglaubt, sie hat Depressionen aufgrund der Scheidung meines Bruders und so).

Im September haben wir meine Hochzeit gefeiert... auf den Fotos schaut sie noch so normal aus und tanzt und lacht... und jetzt liegt sie so da.
Ich bin aber so froh, dass wir die Diagnose im September noch nicht kannten, wie hätten wir feiern können, wenn wir alles gewusst hätten?
Mama hat mein Brautkleid genäht... das letzte, was sie genäht hat.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 05. April 2007, 10:34:18
Liebe Knusperflakes!

Es ist der pure Wahnsinn!!!
Wie schnell das bei Deiner Mama gegangen ist.
Mein Mann hat bis jetzt immerhin schon 17 Monate und dabei eigentlich gut gelebt, er ist bis Mitte November noch voll arbeiten gegangen.
Seit der 3. OP nicht mehr, na ja und jetzt hatten wir OP Nr. 4 letzte Woche. Seitdem geht es ihm gar nicht gut.....

Wir kommen mit dem Auto, ich kenn mich in Graz überhaupt nicht aus. Gibt es dort in der Nähe eine Tiefgarage???

Danke für Deine Antwort
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 05. April 2007, 10:46:41
Hallo Hilde!

Aus welcher Richtung kommt ihr denn? Schreib mir eine private Mitteilung, dann schick ich Dir eine Wegbeschreibung.
Parken ist dort kein Problem, es gibt eine große Garage, ist aber ziemlich teuer.
Ich kann Dir ein paar Möglichkeiten sagen, wo Du vorher probieren kannst, aber wenn Dein Mann schwer geht, darfs halt net so weit entfernt sein.

Ja, es ist schnell gegangen bei meiner Mama.
Das passt aber irgendwie zu ihr.

Lg,
Theresa
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 05. April 2007, 23:39:40
Hallo ihr lieben!

Bei uns ist alles unverändert. Abgesehen davon, dass mein Mann gestern erstmals tatsächlich zu Hause gestürzt ist. War zum Glück nicht weiter dramatisch. Er braucht auf Schritt und Tritt Hilfe. Wieder etwas woran man sich ganz schnell gewöhnt. Aber wehe, es kommt dann auch noch Übelkeit und Erbrechen dazu - da ist der ganze zurechtgelegte Plan bulls.... Es kostet alles unendlich viel Zeit. Aber er ist sehr umgänglich und lieb und macht es uns allen sehr leicht damit klar zu kommen. Und so hoffe ich jetzt wieder auf Stabilität wenn schon keine Besserung. Aber damit bin ich noch nicht fertig. Ich komme noch dahin, wo ich hin muss. Ich kann nicht erklären, warum ich plötzlich Vertrauen in die Dinge die passieren gewonnen habe. Ich habe keine Angst mehr seit ich weiß dass nicht alles nur in meiner Hand liegt. Es liegt gar nichts in meiner Hand. Ich habe die Ärzte bisher auf vieles hingewiesen und mit Beharrlichkeit viel erreicht. Wie es gewesen wäre bei jmd der allein dasteht, das weiß keiner. Und ich kann mir auch bei den existentiellen Dingen Arme und Beine ausreißen. Wenn das, was ich selbst tun kann nicht hilft, dann bitte, eben nicht. Ich habe nicht resigniert. Ich habe nur akzeptiert, dass ich nicht für alles verantwortlich bin.  Ich habe das was ich nicht leisten kann abgegeben, an Gott, den ich auch anbete, wenn ich Hilfe brauche. Ich wußte wirklich nicht mehr weiter. Und jetzt geht es mir wieder gut. Und was uns alles so passiert, seit wir ganz offen damit umgehen, dass wir nun an einem Punkt sind, wo wir ALLES probieren, das kann ich gar nicht in Worte fassen. Wir haben Begegnungen mit Menschen, das sind Offenbarungen an Zuwendung und so tiefem Glauben, der uns mitreisst. Nein, wir sind keiner Sekte hörig geworden. Uns interessieren keine spirituellen Spinner. Wenn mich etwas fasziniert, dann sind es Menschen, die aufgrund ihres christlichen Glaubens gesund geworden sind. Und das sind Tatsachen. Es ist schwer, sich da ganz hinzugeben. Und ich weiß nícht, ob ich es schaffen kann. Aber ich werde es versuchen. Da ist sie wieder - meine Hoffnung!!!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 06. April 2007, 07:46:00
Liebe Ihope!

Es ist toll, dass Deine Hoffnung wieder da ist....
Meine ist mir zur Zeit verloren gegangen...

Wo Du absolut Recht hast, ist dass Du und ich und alle anderen Angehörigen nicht für alles verantwortlich sind, wir haben unser Bestes gegeben (glaube ich), haben alles "durchprobiert" und wenn es dann nicht sein soll, dann lenkt das wirklich jemand anderer....

wobei es einfach nicht zu verstehen ist, warum gerade "er"???

Ich sehe auch zu, wie mein Mann täglich ein wenig mehr "verfällt". Es ist kaum auszuhalten, das mitanzusehen. Welch große Mühe es ihm bereitet, einen Satz zu formulieren oder sich die Hose zuzumachen oder mit der rechten Hand aus einem Häferl zu trinken. Es zerreißt mir das Herz.
Ich kann meine Gefühle nicht beschreiben. Wir sind gerade am Weg nach ganz unten, aber wir sind dort noch lange nicht angekommen.
Ich weiss, dass es noch weit Schlimmer kommt... :'( :'( :'( aber ich weiss nicht, wie ich das durchhalten soll ???

Grüße euch alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 06. April 2007, 08:32:25
Ich denke, die Frage nach dem Warum darf man nicht stellen, denn es gibt ohnehin keine Antwort.

Es trifft ja immer "die falschen".

Ich hoffe schon lange nicht mehr auf Besserung, ich hoffe nur auf einen erträglichen Verlauf.
Und wenn Gott schon nicht verhindern konnte oder wollte, dass meine Mama diese Krankheit bekommt, dann kann er doch zumindest dafür sorgen und dabei helfen, dass wir halbwegs gut damit umgehen können.

Gestern hat meine Mama kein Wort mit mir gesprochen. Nicht einmal den Kopf geschüttelt hat sie (das macht sie sonst eigentlich immer).
Nur geschaut hat sie.
Aber ich hab sie gefragt, ob sie heute mit mir sprechen wird, und da hat sie dann doch genickt.
Mal sehen also.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 06. April 2007, 10:42:08
Hallo,

Günter geht es seit 1 Woche jeden Tag ein wenig schlechter. Er kann nicht mehr selbständig aufstehen und liegt nun seit gestern in seinem Spezialbett im Wohnzimmer.
Gegen die ständigen Kopfschmerzen trägt er seit vorgestern ein Morphiumpflaster.
Trotz aller Einschränkungen ist er geistig und emotional mein geliebter Günter, der mir die Pflege und Zuwendung dadurch unendlich erleichtert.

Irgendwelche Hoffnungen habe ich keine mehr. Nur den innigen Wunsch, dass Günter nicht weiter leider muß.

Wir glauben an keinen Gott oder eine andere höhere Instanz
.
Ich gehe noch einen Schritt weiter...Wenn es noch eines Beweises für mich/ uns  bedurft hätte, dass es keinen Gott gibt...dann ist es diese Erkrankung.


Elisabeth

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 06. April 2007, 22:33:02
Hallo ...........

Es tut mir so entsetzlich leid, wie ihr alle kämpft und leidet..... :-\


Morgenröte, dein Gedanke über Gott deckt sich in etwa mit meinem:

 Gott = Vater...........so einen Vater würden wir auf Erden einsperren........

Ganz liebe Grüße an euch alle,  und alle Kraft der Welt dieses Leiden zu tragen und Liebe zu geben...........

Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 07. April 2007, 13:00:14
Liebe Hilde, Morgenröte, Knusperflakes + Ihope   (hoffe, habe niemanden vergessen)

bin heute seit 23.3. zum ersten Mal wieder online.  Bei euch ist auch soviel passiert.
Immer wieder kämpfen für den geliebten Menschen, und dennoch zu sehen, daß es nicht viel hilft. Was ihr alles in den paar Wochen mitgemacht habt. Es tut weh, das alles im nachhinein so geballt zu lesen.
Und bei euch, Hilde, nochmal eine OP. Unglaublich, was ein Mensch so alles mitmacht.
Ich drück euch alle die Daumen, daß ihr noch eine gute Zeit mit eurem Lieben habt bzw. dann, wenn es nicht mehr anders geht, das Leiden schnell vorbei geht.
--------------------------
Danke euch allen für eure guten Wünsche zu unserem Urlaub in der 1. April-Woche. Aber mein Mann hat sich kurzfristig anders entschieden, d.h. ich mußte die Woche absagen.

Als unsere Polin weg war (17.3.) kam einige Tage später wieder eine "alte Freundin" von ihm, um sich wieder zu kümmern. Sie war letztes Jahr zeitweise schon mal da, war mit ihm auch im Sept. 06 in Urlaub- und danach gab es einen Riesen-Eklat, der ihm damals sehr nahe ging und er sie auch nicht mehr sehen wollte. Es gab "Gott-sei-Dank" lange Monate keinen Kontakt mit ihr, und im März hat sie sich so nach und nach wieder "eingeschlichen".
Nun ja, er will es so - also lasse ich ihn. Sie hat noch ihre Wohnung, aber ihr Mann ist wohl ausgezogen, und sie ist jetzt auch Tag und Nacht da. (bitte nicht wundern oder vergessen: es ist mein geschiedener Mann). Also habe ich mich bemüht, auch wieder mit ihr zu reden. Sie hat nicht ganz den rechten Umgang mit der Erkrankung. Sie war gewöhnt, daß mein Mann organisiert und sagt, wo's langgeht. Und so verhält sie sich immer noch. Bin aber ja täglich da und schaue nach ihm. Wenn sie in Panik verfällt, weil sie nicht weiter weiß, ruft sie mich wenigstens an.
Nun ja, ich hatte ihm also gesagt, er könne auch mit ihr nach Bad Wörishofen fahren, dann bleibe ich halt zu hause. Aber das wollte er auch nicht. Also habe ich (zum Glück problemlos) abgesagt. Ein paar Tage später hat er für sie beide 1 Woche Mallorca gebucht, vom 11.-18.4. Hoffentlich geht alles gut. Es geht ihm nämlich garnicht so gut.
Nun hat er immer mal drüber geredet, daß er in Trier nochmal nachhören will, was die meinen!! Ich habe dann nicht mehr gesagt, daß die im Jan. schon eine erneute OP abgelehnt hatten. Entweder hat er es vergessen, oder er will es nicht mehr wissen. Habe nun für Dienstag, 10.4. dort einen Termin gemacht. Hoffe, sie nehmen ihm nicht alle Hoffnung, weil er ja einen Tag drauf in Urlaub geht.
Ich habe vor, das so zu händeln, daß ich denen sage, sie sollen ihm sagen, daß sie sich beraten und ihn nach dem Urlaub wieder einbestellen. Dann kann er viell. den Urlaub noch entspannt erleben. Denn wenn er hören würde, daß nichts mehr geht, und dann weg wäre ohne daß man ihn auffängt, das stelle ich mir furchtbar vor.
Eigentlich weiß er, daß seine Zeit zu Ende geht; aber natürlich nicht, ob das 1 Monat oder 1 Jahr ist. Mit dem Wissen, das ich hier gesammelt habe, weiß ich, daß es nicht mehr allzu lange sein wird, oder es müßte ein Wunder geschehen.
Er geht nun schon 3 Wochen wieder mit einer Krücke, kann nur ganz wenig reden, er spürt in der Hand, daß sie schlechter ist, und vor allem am rechten Auge, wo er zeitweise nichts sieht, genau wie vor Diagnosestellung und vor der OP im Jan. 06.
Das alles macht mir angst - ich mag mir garnicht vorstellen, wie das alles noch wird. Und doch weiß ich es ja. Viele haben es hier schon beschrieben. Ich glaube, wenn er das alles wüßte, würde er jetzt schon nicht mehr leben wollen.
Der noch nicht fertige Anbau macht ihn fertig. Er ist sehr oft erregt, hat einen hochroten Kopf und manchmal merkt man auch, daß er nicht weiß, was er sagt bzw. was wir zu ihm sagen. Na ja, alles in allem nicht so gut.

Vorerst mal herzliche Grüße an alle, viel Mut und Kraft für das Kommende;
denen, die ein paar Tage wegfahren, wünsche ich Erholung und "Nachtanken".
Alles Liebe Doro

Liebe Kabas,
wie geht es dir inzwischen?
---------------------
Ich habe noch nicht alles Zurückliegende gelesen. Also nicht enttäuscht sein, wenn ich jemanden vergessen habe.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 07. April 2007, 17:32:50
Liebe Morgenröte!

Es tut mir unendlich leid, dass es Deinem Mann so schlecht geht.
Es ist echt zum Verzweifeln!!!

Wünsch Dir viel Kraft und nur das Beste
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 07. April 2007, 17:40:44
Liebe Doro!

Ich hab mich gefreut, wieder von Dir was zu lesen....
Schön langsam verschwinden alle, mit denen ich immer geschrieben habe...

Meinem Mann geht es auch wirklich nicht gut. Er braucht meine Hilfe beim Essen, beim Anziehen und überhaupt bei allem.
So unglaublich es ist, er fährt seit vorgestern wieder mit dem Fahrrad mit dem Hund, obwohl seine rechte Hand und der rechte Fuß "schlecht beieinander sind". Ich sterbe tausend Tode in der Zeit, wo er nicht da ist.
Ich weine, wenn er wackelnd los fährt und ich habe Panik, dass er jeden Moment umfällt, aber er braucht das. Er fährt seit 7 Jahren mit unserem Hund mit dem Rad und ich kann ihm das nicht ausreden.

Auch wir wollen am 12.4. 1 Woche nach Ägypten fahren und ich habe ein ganz schlechtes Gefühll, aber ich muss es einfach schaffen. Er freut sich so sehr darauf und wenn ich bedenke, was Sarabande mit ihrem Mann schon geschafft hat, dann muss es irgendwie gehen. Ich hab nur große Angst, was ist, wenn dort etwas "passiert"?? Werde zwar kiloweise Medikamente mitschleppen,  aber ich hab einfach Angst.....

Heute hat mein Mann nachgerechnet, wann es wieder so weit sein wird mit dem nächsten Rezidiv. Ich dachte, ich werde verrückt, wir hatten jetzt immer einen Abstand von 3 Monaten...
Dann wird auch mein Mann nicht mehr operiert werden können, denn die letzte OP hat ihm doch ganz schön zugesetzt und was kommt dann??
hinsetzen und auf das Sterben warten? zusehen, wie er jeden Tag ein wenig mehr an Lebensqualität verliert? wie jeden Tag etwas anderes ausfällt???
Ich weiss nicht, wie ich das durchstehen soll und noch weniger wie mein Mann das durchstehen soll...

Wir haben zwar am Mittwoch noch den Termin in Graz, aber ich habe keine große Hoffnung mehr, dass irgend etwas was bringt.

Ich wünsch Dir alles Gute
Hilde

ach ja noch was, seit gestern hat mein Mann ein ganz geschwollenes Bein, man kann sagen, ab dem Knie, die Fesseln - alles angeschwollen, auch die rechte Hand ist dicker als früher, weiss jemand was das sein kann???

Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 07. April 2007, 18:26:08
Liebe Hilde,

geschwollenes Bein: könnte das eine Thrombose sein ? Meine Frau hat das jetzt schon zum zweiten Mal. Obwohl: Dein Mann lag doch bisher nicht länger im Bett ?

Viele Grüße
Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 07. April 2007, 22:52:46
Halo Mathias!

Meine Schwägerin (Ärztin) meint, dass es keine Thrombose sei, denn da würde es im Wadl Schmerzen geben.
Weiss auch nicht. Haben das Bein jetzt oft hochgelagert und ein homöopath. Venenmittel "VeenVeen" genommen.
Nein, mein Mann lag normal nicht im Bett, bloss jetzt mit dem Durchfall ist er schon viel gelegen, weil er allgemein ziemlich schwach war.

Wir werden sehn. Ist halt blöd jetzt wegen dem Fliegen am Donnerstag.

Liebe Grüße
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 07. April 2007, 22:54:03
Hallo Hilde...........


Könnte dein Mann zu langsamen Herzschlag haben? Wasseransammlung im rechten Bein und rechter Hand? Kannst du das nicht eurem Hausarzt sagen?? Kommt der nach Hause???

Ich weiß, das ich immer wieder das gleiche sage.....Hilde, was kommt und wie es kommt, das kann euch keiner sagen.....bei uns war es so, das der Tumor dafür gesorgt hat, das mein Mann es nicht mitbekommen hat, das er sterben wird...........jeder Abbau des Körpers zog auch einen Abbau seiner Wahrnehmung mit sich......

Ich hatte so sehr Angst davor wie er damit umgehen wird......


Ich drück euch ganz fest die Daumen, das ihr am Donnerstag fliegen könnt und ihr die Woche genießen könnt!!!!


Liebe Grüße
Esther




Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 07. April 2007, 22:57:01
Liebe Phoenix!

Solche Sachen kommen ja immer dann, wenn der Hausarzt nicht da ist ???
Freitag nachmittag....Osterwochenende.....
werden am Die sowieso zum Hausarzt gehen, wegen dem Fliegen hab ich schon Bedenken....

Liebe Grüße und dicke Umarmung
Hilde

PS: es wäre schön, wenn mein Mann das nicht mitbekommen würde, dass er sterben muss, denn das ist das Schlimmste überhaupt.
Oft genug gesagt bekommen hat er es ja schon :'( :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 08. April 2007, 11:47:23
Liebe Hilde,

ich wünsche euch, daß das mit dem Urlaub auf jeden Fall klappt. Allzu lange dauert der Flug ja nicht. Falls er nicht schon hat, besorge ihm Thrombose-Strümpfe. Gibt es in ganz normalen Strumpffarben.
Das geschwollene Bein und die Hand deuten auf Lymphstau hin. Mein Mann hatte das letztes Jahr länger mit der Hand. Er hat Lymphdrainage und später einen Armstrumpf bekommen. der die Lymphe abtransportiert. Versuch es doch mal mit Lymphdrainage. Lass es dir erklären - ist nicht so schwierig. Die Lymphbahnen liegen genau an den Venen, also immer in deren Verlauf, von unten nach oben, mit 2 Händen und (mäßig) festem Griff massieren. (Ist mit Worten nicht ganz so einfach zu erklären). Habe das bei meinem Mann lange gemacht und es hat gut funktioniert. Die Lymphe aus dem Bein wird in den Lymphknoten im Beckenbereich gesammelt und weiter abtransportiert - also auf jeden Fall ausstreichen bis ans obere Ende des Beines.
Die Lymphe aus der Hand und dem Arm sammelt sich in den Lymphknoten in der Achsel - also am günstigsten immer bis dorthin ausstreichen.

Hoffe darauf, daß ihr noch eine gute Zeit verbringen könnt.

Liebe Esther,
auch dir danke für deinen Beitrag. Es hilft immer wieder, sowas nochmal zu lesen. Man kann daraus die Hoffnung schöpfen, daß es für den Angehörigen, der gehen muß, nicht zu schlimm wird.
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Gestern abend ist grad ein guter Bekannter "gegangen". Er war jetzt im März grad 53 Jh. alt geworden. Hatte seit ca. 1 Jahr Lungenkrebs - erst rechts, dann seit Herbst auch linksseitig. Konnte nicht operiert werden, nur bestrahlt. Hatte seit ein paar Monaten Knochenmetastasen. Der li. Oberarm mußte operiert werden, weil der Knochen zerfressen war. Jetzt zuletzt waren 2 Wirbel der Wirbelsäule gebrochen, da hat man ihm vor knapp 2 Wochen rechts und links der WS Metallstäbe eingebaut und mit der WS verschraubt. Mit einem Korsett, das ihn aufrecht hält, kam er am Donnerstag nach Hause. Und gestern abend war es zu Ende. Mit seiner seit 3 Jahren geschiedenen Frau hatte ich zuletzt den meisten Kontakt, die war auch gestern abend bei ihm und hat seine Hand gehalten, als er starb. Ich weiß nicht, ob er leiden mußte oder einfach eingeschlafen ist -- bisher habe ich die Nachricht nur per sms erhalten.
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Eine kleine Abschweifung außerhalb des Glioblastoms  --- aber so ist das Leben. Keiner wird gefragt, ob er gehen will und keiner weiß, wann er gehen muß. Und wenn das Bewußtsein schwindet und man es nicht mehr mitkriegt und einschläft, ist das eine Gnade.

Ich wünsche uns allen Kraft für die verbleibende Zeit
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 08. April 2007, 12:12:49
Liebe Hilde,
ich denke auch, dass eine Wasseransammlung sehr wahrscheinlich ist, eine Thrombose äussert sich anders. Also eine Art Ödem, mal an anderer Stelle. Lymphdrainage ist eine gute Idee, medikamentös kann auch therapiert werden. Ihr werdet Euren Urlaub schaffen !!!
Mal 'ne Frage (nix für ungut): Will Dein Mann denn fliegen ? Wenn ja, schafft Ihr das !!

Für Euch alle Hilde, Morgenröte, Knusperflakes, Doro, Ihope, Esther und alle anderen Leser, Mitleider und Menschen, die zur Zeit die gleiche Geschichte durchleben, nur in einer anderen Phase stecken wünsche ich - ja, was wünsch ich denn ?- viel Kraft, nix anderes und vielleicht noch, dass die Angst für ein Momentchen verschwindet und nicht alles mit ihrer Dominanz erstickt.
Liebe ist ja schon da, bei Euch allen.

Verbundene Grüße, Anita

P.S.: Hilde, einen hoffnungsvollen 11.4. !!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 08. April 2007, 16:43:33
Liebe Doro!

Ich weiss nicht, ob ich mich da "drüber trauen" soll. Ich glaub, das muss jemand machen, der das auch kann :-\

Aber danke für den Tipp!
Alles Liebe
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 08. April 2007, 16:45:15
Liebe Anuschka!

Ja, mein Mann will unbedingt fahren. Er liebt All-inclusive-Urlaube. Er ißt sehr gerne :D und ich glaube, dass ihm die Sonne und das Meer gut tun würde.
Die einzige Sorge, die ich jetzt habe, ist das geschwollene Bein.
Hole mir jetzt bei meiner Mum einen Stützstrumpf und übermorgen Hausarztbesuch.
Wir werden sehn :-\

Alles Gute für Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 09. April 2007, 03:56:04
Liebe Hilde!

Sonnige Gruesse aus Kuranda, im Regenwald... ich will dir nur wieder Mut machen, wegen Aegypten.  Uns geht es weiterhin auf diese abenteurliche Reise gut. Wir waren 3 Tage auf Segeltour, viel Wind, mein Mann ging es entsprechend schlecht, er muss sich mehrmals uebergeben und war ungluecklich. Ich war verzweifelt... dann aber ging es ihm am 2. Tag gut, er hat sich so gefreut, die Leute am Boot waren so nett und geduldig, die haben es sogar hingekriegt, das er SCHNORCHELN konnte, was er bisher nie gemacht hat. Mit Rettungsring und andere schwimmende Gegenstaende und zwei Mittschwimmern hat er das hinekriegt, dann wolltet er nicht aufhoeren - "ist wie im Aquarium zu schwimmen...!"   ... Delphinen haben wir auch gesehen...
Hol dir vor der Reise einfach alles was du gebrauchen koenntest, Schmerzmittel, Valium, Diazipam, Antiuebelkeitstropfen, etwas gegen Durchfall, etwas gegen Verstopfung, usw usw.  Informiere dich wegen Antitrombosensprizen fuer die Fluege - das machen wir, geht ganz leicht. Bei euere Strecke aber ist es wahrscheinlich nicht erforderlich. Und scheue dich nicht, auch dort wenn notwendig einen Arzt aufzusuchen, haben wir auch einmal hier gemacht. Nimm viel Geduld mit, mache Rollstuhltransfers am Flughafen (vorher anrufen), nehme alles schriftlich mit, was du hast, auch wenn du es kriegen kannst, ein Aerzliches Attest, das er fliegen darf. Erwaehne nicht den Wort "Hirntumor" am Flughafen, das mussen die nicht wissen.  BLEIB COOL!!!! Ich denke immer, die Problemen den wir Unterwegs haben, konnten wir genausogut zu Hause haben, nur ist es zu Hause nicht halb so schoen und spannend als hier. Und das Reisen lenkt SOOOO schoen ab!!
Wegen Gott oder nicht Gott, denke ich, Ulrich hat Recht (es steht was im ersten Teil den Forum dazu), wir reden nicht in diesem Forum oder Religion oder Politik, wenn es geht. Natuerlich denken wir alle gelegentlich darueber nach, aber jeder wird zu einem unterschiedlichen Ergebniss kommen, und das ist auch gut so...
Ganz liebe Gruesse an alle, ich denke an euch, komme nur wenig dazu, hier was zu schreiben.
S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 09. April 2007, 16:18:21
Liebe Sarabande (im Regenwald)

Ich bewundere Dich und danke Dir, dass Du mir wieder Mut machst.
Werde morgen noch den Hausarzt aufsuchen und mir tonnenweise Medikamente holen, speziell auch wegen dem angeschwollenen Bein, ist zwar schon ein wenig dünner, aber noch nicht normal.

Wir werden den Urlaub machen und ich werde fest an Dich denken, wenn mich die Kraft verläßt und mein Mann wird sich dort super erholen.
ich glaub einfach fest dran und dieses Monster im Kopf würde ich im Meer versenken, wenn ich es könnte.

Die Hoffnung muss weiterleben....ich will das alles einfach nicht und aus.....

Denke an euch
und alles Liebe Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 10. April 2007, 19:09:58
Liebe Agnes,

ich habe wegen deinem Mann an Prof. Theuer geschrieben, leider gab es wegen der Feiertage jetzt Verzögerungen und alles ist total knapp, bitte melde dich. Ich bin allerdings ein Idiot, habe Ägypten und Graz durcheinander gebracht, also vom 12.04. in Graz geschrieben.

Auszüge aus seiner Antwort:

"...Die Medizinische Universität Graz ist eine der besten onkologischen Adressen in Europa.  Besonders bei Gehirntumorerkrankungen ist die MedUni Graz wahrscheinlich  die beste Adresse. So gesehen ist der Patient von dem Sie berichten in besten Händen.
Ich selber werde voraussichtlich ab September 2007 in Graz sein. Doch Ihre Frage, ob bereits eine Studie mit meinem Verfahren läuft muss ich leider negativ beantworten. Doch wir arbeiten intensiv daran....

.., am 12.4.07 habe ich keine Vorlesungen. Ich könnte eventuell Ihren Bekannten nach Graz begleiten. Wenn es Ihm recht ist."

 Wenn du möchtest, kann ich ihn fragen, ob er auch am 11.04. Zeit hat, es ist ja immer gut, jemand mit Titel dabei zu haben. Allerdings kann ein Physiker bei den Medizinern auch Konkurrenzgedanken auslösen (die Konkurrenzgedanken kenne ich zwischen den Unikliniken von meiner Schwester her, kann evtl. bei 'Fachfremden' noch schlimmer sein). Melde dich, ob du möchtest, dass ihr Kontakt aufnehmt. Da jetzt alles sehr knapp ist und ich ja auch den falschen Termin genannt hatte weiß ich auch nicht, ob es klappt.
Prof. Theuer ist menschlich super, sucht die Heilung für Krebs weil sein Bruder an Krebs gestorben ist. Er ist ein sehr christlicher, unheimlich freundlicher und hilfsbereiter Mensch.

Geschwollenes Bein: Lymphabflussstörung?

webz
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 10. April 2007, 19:55:22
Also, besonders bei Prof. Payer würd ich aufpassen was Konkurrenz betrifft!
Meine Mama ist ja bei ihm in Behandlung, und natürlich haben wir anfangs alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit die Strahlentherapie schnell beginnt und sowas alles...
Unter anderem haben wir den Papa einer sehr guten Freundin gefragt, selbst UnivProf für Neurologie, aber Spezialist für Schlaganfälle. Kollege von Prof. Payer jedenfalls...
Und Prof. Payer hat dann mal zu meinem Papa gesagt "er verbittet sich Interventionen, es geht alles so schnell wie möglich und mehr kann er nicht tun"

Also, vorsicht walten lassen...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 10. April 2007, 20:45:34
Liebe webz!

Danke, dass Du Dich so engagiert hast, hab Deine Mail leider erst jetzt gelesen.
Ich denke, dass es jetzt ohenhin zu spät wäre wegen Prof. Theuer.
Es macht nichts, wir werden jedenfalls morgen um 14 Uhr in Graz sein.
Hört sich ja gut an, dass wir da in besten Händen sind :)
Ich bin schon so gespannt, wie das morgen wird.
Unser Doc hat meinem Mann am Mittwoch wieder gesagt, dass er aufhören soll irgendwelchen Behandlungen hinterherzujagen und die Zeit, die ihm noch bleibt, einfach genießen soll.......sehr witzig!!!

Wegen dem Bein denke ich auch Lymphabflusstörung, weiß aber nicht, was ich dagegen tun soll :-\

Liebe Grüße
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 10. April 2007, 20:58:29
Liebe Hilde,

ich drück Euch für morgen alle Daumen, hoffe für Euch, daß sich für Heri weitere Behandlungsmöglichkeiten ergeben!!!

Ich finde es abartig, wie Euer Doc sagen kann, Ihr sollt aufhören weiteren Behandlungen hinterherzujagen und die bleibende Zeit nutzen.....................

Bei meiner Schwester war denn der Allgemeinzustand so schlecht, daß nichts mehr gegangen wäre.

Ich denke morgen an Euch, alles Glück der Welt für den Termin morgen,

liebe Grüße,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 10. April 2007, 21:03:12
Liebe Kabas!

Ich denke auch, dass das Wahnsinn ist, was der Mensch sagt.
Wenn jemand körperlich noch so gut beisammen ist, wie es mein Mann bis jetzt immer war, dann kann man doch nicht so was sagen.

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo es ihm wirklich schlecht geht, dann ist es noch früh genug, dann bekommt es aber der Patient nicht mehr so mit, aber zum jetzigen Zeitpunkt so zu reden, ist abartig....

Hat Deine Schwester das noch relisiert, dass es zu Ende geht??
Entschuldige, wenn ich Dich so frage, aber ich hoffe immer, dass sie das dann nicht mehr mitbekommen :'(

Drück Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 10. April 2007, 21:24:13
Hallo Hilde,

'tschuldigung, dass ich mich einfach so einmische, aber meine Schwester wusste denke ich sicher, dass sie stirbt. Aber das war nicht schlimm. Sie war absolut friedlich und ruhig. Davor hatte sie 2 Tage lang fast ununterbrochen Krampfanfälle, dann lag sie ruhig, war ganz gelassen, hat gelächelt, uns erkannt, geantwortet, aber meist geschlafen. Sie wusste es und sie war schon mehr drüben als hier. Und sie hatte definitiv keine Angst.

webz
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 10. April 2007, 21:30:34
Liebe Hilde,

meiner Schwester ging es ein paar Tage vorher nicht gut. Sie hat fast kein Essen drin behalten, sie konnte die letzten Tage ( ca. eine Woche) nicht mehr alleine laufen. Die Medikamente konnte sie einnehmen mit Pudding oder Joghurt, aber auch da blieb nicht alles drin..................

Zwei Tage vorher war sie noch im Garten im Rollstuhl, den darauf folgenden Tag hat sie fast 80 % geschlafen, am 14.3. ist sie morgens ins Koma gefallen, von dem sie nie wieder erwachte, sie schlief in der Nacht im Beisein der Familie ganz ein.................

Sie hatte keine Schmerzen, zumindestens hatten wir das Gefühl, und der Notarzt hat es auch so gemeint.

Sie hat den Abschied für immer nicht schmerzlich mitbekommen, aber sie wußte es, daß es jetzt zu Ende geht.

Ich habe neulich mal gelesen von Komapatienten, welche wieder aufgewacht sind, daß sie einen Teil mitbekommen haben.

Das können wir auch nur bestätigen, als es im September ihr ganz schlecht ging und sie über eine Woche diesen komotösen Zustand hatte. Sie hat alles mit bekommen, danach hat sie das alles ganz klar beantwortet. Das Umfeld, unsere Tränen, unsere Hilflosigkeit, einfach alles!

Die Patienten spüren das, sie dürfen es nur nicht schmerzlich spüren, dafür haben wir gesorgt. Sie hatte ihre Morphiumpflaster................

Sie hatte den Tag auch enormen Hirndruck, das wurde 2x vom Doc gemessen. Nachdem sie eingeschlafen war, war auch der Hirndruck runter, es entspannte sich alles.

Es ist der blanke Wahnsinn, wir können es bis heute nicht realisieren, daß wir sie nie mehr wieder sehen, nicht mehr lachen sehen, nicht mehr mit ihr weinen können,  nicht mehr " die nachti, nachti, nachti" hören. das war ja die Sprache von ihr in den letzten Monaten, es ist nicht zu glauben!

Einen kleinen Trost haben wir, daß sie nicht so lange leiden mußte, bis sie einschlief. Es gibt genügend andere Beispiele, wo das Ableben ganz anders verläuft.

Wir haben mit ihr um sie gekämpft, haben auch den Kampf verloren.

Jetzt können wir nicht mehr mit ihr weinen, jetzt weinen wir um sie!!!

Ich wünsch allen Betroffenen und Euch Angehörigen viel, viel Kraft,

Kabas


Liebe Hilde,

alles Gute für morgen..................,

und überhaupt.......................,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 11. April 2007, 08:02:30
Meine Mama weiß auch, dass sie sterben wird.

Sie ist ja jetzt seit 2,5 Wochen zuhause, liegt in einem Pflegebett im Wohnzimmer. Sie redet sehr wenig, aber sie kriegt alles mit, weil wenn sie dann mal was sagt, passt es schon meistens zur Unterhaltung dazu oder bezieht sich auf was, was 5 min vorher gesagt wurde und so.

Als vor 2 Wochen meine Tante aus Deutschland da war, hab ich ihr die DVD mit den Bildern unserer Hochzeit gezeigt. Die war im Dezember und meine Tante konnte nicht kommen (1000km Anreise war in der Schulzeit nicht möglich). Mama hat die Bilder nicht gesehen aber die Musik gehört. Ich bin neben ihrem Bett gesessen. Auf einmal hat sie das Gesicht so verzogen, als würde sie weinen wollen.
Ich hab sie umarmt, gesagt, sie braucht nicht traurig zu sein. Und dass sie dann vom Himmel aus auf uns aufpassen wird, und sie hat genickt.
Unsere Hochzeit ist erst 7 Monate her, auf den Bildern ist noch alles so normal. Wie schnell das gegangen ist!

Gestern war Mama zur Kontrolle im LKH. DIe Blutwerte sind ok. Dr. Payer war vor allem auch begeistert, wie gut Mama schon wieder schlucken kann. Seit Freitag schafft sie ja auch Flüssigkeiten (vorher ging nur feste Nahrung). Am 10. Mai wird ein MR gemacht. (Momentan kriegt sie ja eigentlich nur Medikamente gegen die Symptome, nichts gegen die Grunderkrankung).
So schön es jetzt besser wird, so schnell kann es auch rapide wieder abwärts gehen so wie ANfang Februar, als die Anfälle engefangen haben.
Dessen sind wir uns bewusst.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 11. April 2007, 19:07:12
Liebe Hilde,

denke grad an euch und euren Termin heute. Und daß ihr morgen in Urlaub geht. Hoffe, es war in irgendeiner Art positiv heute und ihr könnt euren Urlaub genießen.

Versuch's mit dem Bein doch wirklich mal mit 2 Händen auszustreichen nach oben. Leg die Hände so, daß sie das Bein wie von vorne umfassen und die Daumen nebeneiiander liegen, da kannst du nichts falsch machen. Und dann mit leichtem Druck nach oben Stück für Stück ausstreichen. Es gibt auch Salbe, die das unterstützt; eine Drainagesalbe. Hier in Deutschland heißt sie "Lymphdiaral", und als Tabl. gibt es das auch noch. Würde ganz bestimmt helfen.

Ich hoffe, wir hören noch von dir, bevor ihr morgen abdüst.
Melde mich auch später noch mal. Wir waren ja gestern auch zum Termin im KH in Trier.

Vorerst viele Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 11. April 2007, 20:50:44
Liebe Doro,
wie war Euer Termin in Trier ??
Hoffentlich habt Ihr eine Verschnaufpause geschenkt bekommen ??

Liebe Hilde,
in der Hoffnung, Ihr könnt fliegen wünsche ich Euch einen schönen Urlaub, macht das Buffett nieder und haut rein, was geht !!

Liebe webz und Kabas,
Euch treibt es auch immer im Forum herum, wie mich.
Vielleicht ist es bei Euch (bei mir bestimmt) die Suche nach der Schwester ...

Habe ich schon gesagt, ich werde eine Autosignatur für meine Beiträge anlegen:
Ich hasse den Tod abgrundtief, aber ich liebe, liebe, liebe meine Schester!!

Ich wünsche Euch allen (Betroffene, Angebhörige und auch den stillen Mitlesern) eine erträgliche Zeit und die Gabe, den Moment zu genießen.
Eine Gabe, die mir gänzlich abgeht.

Viele, liebe Grüße
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 11. April 2007, 22:02:04
Liebe Doro!

Danke für den Tipp mit dem "ausstreichen", werden wir morgen probieren, heute geht bei mir nix mehr, bin fix und fertig....

Graz war leider nicht das Gelbe vom Ei. Brauchen natürlich ein aktuelles postoperatives MR, damit beurteilt werden kann, ob man noch einmal bestrahlen kann, aber sicher nicht bei uns in Linz sondern in Wien oder Graz und das will mein Mann absolut nicht. Er hat die Schnauze gestrichen voll von dem Wien-fahren wegen der Hyperthermie.

Ich weiss momentan leider nicht, wie es weitergehen soll.
Wir haben gesagt, wir denken jetzt mal 1 Woche nicht darüber nach, sondern genießen den Urlaub, so weit es geht, denn heute morgen ging es meinem Mann auch mit dem Reden wieder sehr schlecht. Hab sofort die Panik gekriegt, ob dieses Sch..biest schon wieder am Wachsen ist. Hätte am liebsten den Urlaub noch abgesagt, aber mein Hase will unbedingt, dass wir fahren. Tja und nun sind die Koffer bereits am Flughafen und wir müssen eigentlich fahren und wir werden es auch schaffen, hab jede Menge Cortison und Weihrauch und tausend andere Medikamente mit dabei....

Und liebe Anuschka wir werden das Buffet sicher niedermachen, mein Mann musste seit langer Zeit wieder einmal herzlich lachen, als ich ihm das vorgelesen habe...

Angeblich gibt es im Hotel Internet, werde euch am laufenden halten.
Drückt uns die Daumen und ich drücke euch alle
bis bald
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 11. April 2007, 22:12:25
Hallo Hilde,

schönen Urlaub - das Einzige und das Beste was ihr jetzt machen könnt. Ich hatte mich ja geärgert, dass ich das Zusammentreffen mit Prof. Theuer verbockt habe, aber nach dem, was Knusperflakes schreibt, war es wohl besser, dass ihr alleine hin seid.
Liebe Anuschka,
ich suche die Menschen, denen statt/für - ach was weiß ich - meine Schwester geholfen wird. Und trotzdem weiß ich, dass Leiden und Sterben nicht aufhören werden.

webz
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 11. April 2007, 22:51:15
Liebe Hilde,

ich wünsch Euch einen schönen Urlaub, laßt es Euch dort, so gut es geht , so richtig gut gehen, Ihr macht das RICHTIGE!!!

Macht das Beste daraus, Ihr habt richtig entschieden. Einfach jetzt zu reisen.................

Da denk ich an Sarabande, und bewundere sie für all den Mut, denk an ihren Mann, welchen Schub er bekommt, wenn es auf Reisen geht............., auch wenn es zwischendurch etwas erschwerlicher  wird, ist doch einfach SUPER!!
Liebe Grüße von hier in den Regenwald, Sarabande!!!

Hilde, guten Flug, eine gute Woche,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 11. April 2007, 23:20:50
LIebe Hilde............

Eine wunderschöne Zeit euch beiden.........dein Mann hatte schon recht, dich zu drängeln das ihr fahrt.........es wird ganz bestimmt gut gehen!

Lieber Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 13. April 2007, 00:28:49
Liebe Hilde

schön, daß ihr den Urlaub macht. Und ganz egal, was Graz eigentlich sagt.
Ich bin ganz ehrlich; und möchte mich dem Arzt anschließen: geníeßt eure Zeit und rennt nicht irgendwelchen Therapien hinterher!
Ich weiß, wir alle machen das ---- aber gebracht hat es niemandem was. Bitte, bitte nicht falsch verstehen!
Aber ich komme immer mehr zu dieser Überzeugung. 1 Monat rausschinden, oder 2 bis 3. Aber mit welcher Lebensqualität!!?? GENIESST EURE ZEIT !!!!!

Unser Termin in Trier war so, wie ich es erhofft hatte. Ich habe mit allen Unterlagen auch meinen "Bittbrief" vorgelegt, daß man meinem Mann nicht sagt, ob noch was geht oder nicht, damit er seine Woche Urlaub genießen kann.  Der Arzt sollte ihn vertrösten. daß er sich mit Kollegen beraten will, und wir nach dem Urlaub wiederkommen sollen. Das hat der Arzt auch gemacht. Aber ich denke, er will sich wirklich mit Kollegen beraten. Er war "erst" Assistenzarzt, und ich denke, daß er allein dies eh nicht entscheiden kann oder will.
Nächster Termin in 2 Wochen dienstags.
......................
Heute war ich auf der Beerdigung unseres guten, lieben Bekannten. Ich war dananch völlig "durch den Wind". Der älteste Sohn hatte eine Grabrede geschrieben, die der Priester vorgelesen hat. Es war wunderschön, emotional und auch zum Schmunzeln - über seine Kindheit, Jugend usw. Dann die eingespielte Musik --------- so was von Emotionen!

Ich habe bisher gedacht (was meinen Mann betrifft) alles im Griff zu haben.
Krankheit ? ----- die händeln wir so und so und so und so.
Sterben   ? ------ ihm dabei zur Seite stehen. Kein Problem!
Beerdigung? Trauerfeier? ----- klar, regle ich alles.
Grabrede? ---- kein Problem!
HAB JA LANGE SCHON GENÜGEND ZEIT MICH DAMIT ZU BESCHÄFTIGEN!!!
Und ist ja auch mein Ex-Mann, da ist man ja emotional doch weiter weg!! (Ha, Ha)

Und heute wurde ich eines besseren belehrt. Ich war emotional so aufgewühlt und völlig aus der Bahn geworfen. Ich will meinem Mann helfen, ihn bis zum Tod begleiten und hoffen, daß sein Sterben "relativ" leicht sein wird. Er soll nicht leiden -- dafür will ich alles tun. In meinem Kopf ist das alles ganz klar. Aber kann ich das auch wenn es soweit ist? Oder funktioniert man dann nur??
Ich konnte nach der Beerdigung heute gar nichts mehr machen. Es war dann 16.00 Uhr und ich bin erst einfach nur rumgefahren. Dann bin ich in meinen Heimatort zum Grab meiner Eltern. Aber da konnte ich nichts empfinden. DIE SIND DA NICHT!   Ich kann jederzeit und überall an meine Eltern denken und mit ihnen reden  --- aber auf dem Friedhof sind sie nicht.

Ach Leute, ich steh völlig neben mir.
Mein Mann ist gestern abgedüst nach Mallorca und hat heute nachmittag angerufen, daß es ihm super gefällt und gut geht. Er hat sich am Telefon gut angehört und ich war froh.
Ich habe mit unserem Maurer heute die restlichen Arbeiten am Anbau vereinbart. Es soll jetzt so voran gehen, daß mein Mann endlich den Balkon nutzen kann. Mein Mann hat noch unendlich viele Pläne wie was werden soll. Aber dann ist der Sommer vorüber, der Anbau fertig und mein Mann auch.
Er soll das jetzt nutzen können, -- und ich hoffe, wir schaffen alles, bis er nächsten Mittwoch heimkommt.
Seid alle lieb gegrüßt
Doro

Und Hilde --------- genießt Ägypten!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 13. April 2007, 21:49:38
Hallo Doro,
du hast mich in einem anderen Tread gefragt, wie das MRT meines Mannes ausgegangen ist. Ich war die letzte Zeit nicht mehr im Forum, weil der Befund nicht so erfreulich war, er Hatte schon das erste Rezidiv. Es waren 3 Stellen am alten Resektionsrand zu erkennen. Er wurde sofort wieder operiert, hat alles so gut überstanden wie beim ersten Mal, und hat sich wieder erstaunlich schnell erholt.
Gerne hätte ich in "Mal was Erfreuliches" berichtet. Leider ist es nicht so.  :(
Wir waren heute in der Strahlentherapie, aber eine erneute Bestrahlung zum jetztigen Zeitpunkt kommt nicht in Frage. Nächste Woche wird die neue Chemo mit ACNU berechnet. Ich hoffe, dass er sie genauso gut verträgt wie das Temodal.
Ich finde es toll, dass dein Mann auf Reisen ist. Mein Mann wollte ja eine Woche nach dem MRT nach Kanada, deshalb haben wir es schon nach zwei Monaten gemacht. Leider mussten die anderen ohne ihn fliegen.
Jetzt hat er es sich für November vorgenommen.
Ach übrigens, wir buddeln auch gerade wie wild. Zwar nicht am Häuschen, dafür aber im Garten. Er plant gerade eine Terasse und ich freue mich, wenn ich ihn so motiviert sehe. Wir genießen jeden Tag.
Wenn dein Mann die Temodal Therapie auch noch nicht durch hatt, ist er sicherlich auch noch nicht so lange krank, oder? Vielleicht hast du es aber auch schon mal irgendwo geschrieben, aber ich habe das Gefühl, bei mir existiert seit Krankheitsbeginn nur noch eine Gehirnhälfte. Die andere ist komplett belegt mit Sorgen und Ängsten. Deshalb kann ich mir nicht mehr so gut Dinge merken.
Es grüßt dich

Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 14. April 2007, 03:10:58
Hallo Beate!

Die Krankheit haben wir nun auch schon seit Sept. 05. Die OP war im Jan. 06 und im laufe des letzten Jahres ging es ihm soweit ganz gut.
So schleichend angefangen hat es dann wieder im Sept. Da hatte er ein riesiges Ödem - aber von Tumorwachstum war noch nichts zu sehen - hat nur der Resttumor, der nach der OP noch da war. Im Dez. wurde es wieder etwas schlechter und Anfang Jan. war er im KH.
Da hat man dann erneutes Wachstum festgestellt. Dann folgten 3 Zyklen Temodal -- und der Tumor ich dennoch weitergewachsen. Das letzte MRT war am 19.3.
Jetzt haben wir trotzdem nochmal die Klinik in Trier wegen evtl. OP angefragt. Viell. geht ein bißchen was, wenigstens zur Entlastung.
Der Arzt, der im Jan. meinte,  eine neue OP würde ihn zum Pflegefall werden lassen, ist jetzt in Rente -- und viell. sehen die anderen das etwas anders. Wir haben am 24.4. nochmal einen Termin dort. Viell. wäre eine OP im Januar sogar noch sinnvoller gewesen.

Mein Mann war im Nov. 05 noch 14 Tg. mit der AIDA in der Karibik, das wollte er nächsten Herbst nochmal machen. Davon redet er immer wieder. Aber ob er das noch schafft, wo es ihm jetzt schon schlechter geht?
Deshalb war ich ganz froh, ihn überreden zu können, jetzt noch was zu unternehmen. Wer weiß, wie alles wird.
Ich hoffe für deinen Mann, daß er für die Reise im Nov. noch fit genug ist.
-------------
Unser Anbau ist auch gemacht wegen einer Terasse bzw. Balkon. Da mein Mann aber seine Wohnung erst im 2. Stock hat, weil unten Büro ist, mußte in die Höhe gebaut werden. Erst unten eine Garage, darüber die Etage Büro und dann erst auf seiner Etage der Balkon. Da sind wir jetzt so gut wie fertig, daß er endlich das noch nutzen kann.
-------------------
Ich glaube, wir Angehörigen sind alle irgendwie im "Ausnahmezustand". Dann liest man hier auch so oft die gleichen Krankheitverläufe. Und wenn man eine Weile nicht online war, hat man ganz schön viel zum Nachlesen.

Sei gegrüßt von jemand, der nicht schlafen kann
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 20. April 2007, 17:05:53
Hallo alle meine Lieben!

Der Albtraum ist Gott sei Dank zu Ende.
Es war schlimm, für mich glaub ich noch mehr als für meinen Mann.

Also: Durchfall ab dem 2. Tag, ab dem 3. Tag hat dann die Wunde am Kopf geblutet. Ich hab den Schreck meines Lebens bekommen, ich kann euch nicht beschreiben, was ich für eine Angst hatte.
Es hat übrigens nicht aufgehört, hab jeden Tag einen neuen Verband gemacht und gebangt und gehofft. Mein Mann wollte sowieso nicht zum Doktor. Wir waren dann zwar wegen dem Durchfall, aber ich durfte vom Kopf nichts sagen.

Ich habe ab Montag nur noch gebetet, dass es bald zu Ende ist.
Wir waren weder im Meer noch im Pool, wir waren die meiste Zeit auf dem Zimmer. Das Essen war auch nicht gut und immer wenn der Rasen gespritzt wurde, hat es gerochen wie im ärgsten Stall. Es war einfach alles zum Kotzen.

Mein Hase war natürlich vom Durchfall totl geschwächt und das Gehen ging auch nur so lala, das Sprechen ebenfalls.
Ich hab das alles total unterschätzt. Ich würde und werde keinen Auslandsurlaub mehr machen. Meine Nerven waren sehr stark strapaziert. Ihr könnt euch das gar nicht vorstellen.
Es war einfach Horror pur, bei jedem Sprachausfall überkam mich volle Panik.
Wir hätten diesen Urlaub nicht machen sollen, auch wenn Sarabande das alles total managt, meine Nerven halten so etwas nicht noch einmal durch... :'( :'(

Ich grüße euch alle
eure Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 20. April 2007, 17:50:06
Hallo Hilde

das tut mir sehr leid für euch -- vor allem, wie du schreibst, für dich. Hoffe, du kannst jetzt zu hause wieder ein wenig Luft holen und Kraft schöpfen.
Wie geht es deinem Mann denn jetzt? Wie hat er das verkraftet? Wurde das mit dem Durchfall dann besser?
Schade, daß ihr nicht an den Pool oder ans Meer wart. Hat euch nur der Durchfall gehindert?
Konntet ihr dadurch auch nichts anderes unternehmen?
Mann, das ist echt schade. Wie hat dein Mann denn die Woche gesehen?

Ich will mit meinem Fragen nicht aufdringlich sein. Aber Sprachausfälle und schlechtes Gehen kennt man ja von zuhause schon --- schade, daß du dann die Panik gekriegt hast.

Also, erhol dich mal zuerst wieder.

Alles Liebe Doro

-----------Mein Mann kam am Mittwoch von 1Woche Mallorca zurück. Und wie ihr alle wißt, war das Wetter dort besch....eiden. Er war zwar auch viel im Hotel, hat sich aber dort Massagen und was weiß ich für Anwendungen geben lassen. Eine Deutsche hat da auch Physiotherapie mit ayurved. Ansätzen gemacht und er war total begeistert und anscheinend ging es ihm gut. Ja also, was gut so heißt...... Er geht ja auch mit 1 Krücke und die Sprache ist auch sehr reduziert, aber irgendwie ging es ihm gut und er konnte das genießen. Ich war ja nicht da, aber lt. seiner Freundin hat alles gut geklappt.
Sein Freund war sogar für einen Nachmittag von Ibiza rüber gekommen -- das hat ihn emotional sehr mitgenommen --freudig mitgenommen---
Wie mein Mann sagte, war sogar sein Druck im Kopf weg --- und ab dem 2. Tag zuhause wieder da. Er hält hier zuhause auch nicht die Ruhe. Ihm fällt immer irgendwas ein, was noch zu tun wäre --auch wenn es noch Zeit hätte--. Nein, das muß  e r  jetzt erledigen!!!
Will man ihn bremsen, wird er sofort aggresiv. Also, lassen wir ihn.
Mir gefällt er mir garnicht. Irgendwie finde ich, sehen seine Augen so krank aus - immer wie fiebrig. Aber für ihn ist alles wie immer.
Nächste Woche Dienstag sind wir nochmal in Trier. Mal hören, was die sagen.

Seid alle herzlichst gegrüßt
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 20. April 2007, 18:00:50
Hallo Doro!

Ja, Du hast recht, das kennt man alles von zu Hause.
Aber dort ist es einfach anders, speziell nachdem das mit dem Blut angefangen hat. Ich habe auch den Eindruck, dass der Knochendeckel eingefallen ist. Ich hab jedenfalls fast durchgedreht.
Du sitzt in Ägypten und hast totale Panik. Echt ätzend.
Zu Hause weiss ich, dass ich in 20 min beim behandelnden Arzt sein kann und das gibt mir Sicherheit.

Nein wir haben sonst gar nichts gemacht. Er war einfach total schwach und es hat ihn auch nichts interessiert, keine Abendveranstaltung, gar nichts, spazieren gehen ging eben auch nicht.

Hab ihm aber wenigstens das Bein ausmassieren können, war ab Mittwoch wieder ganz gut, dank Dir!!

Alles Liebe
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 20. April 2007, 19:01:31
Hallo nochmal!

Wir werden jetzt alles an Temodal zusammenkratzen, was ich auftreiben kann und dann eine geringe Dosis täglich und Thalidomid versuchen. Falls noch jemand was hat, was er nicht mehr braucht, wäre ich sehr dankbar....
Ich hoffe, es kann dieses Mistding noch ein wenig aufhalten. Es gibt keine andere Behandlungsmöglichkeit mehr.

Glivec/Litalir bekommen wir in Österreich nicht und mein Mann will nicht so weit weg behandelt werden.

Alles Gute für euch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 20. April 2007, 20:07:31
Hallo Hilde,

es tut mir sehr leid, dass die Reise nach Ägypten mehr Stress als Erholung gebracht hat...und deine Nerven jetzt eher noch mehr "blank" liegen.

Was mich sehr beunruhigt ist der Umstand, dass sich die OP-Narbe wieder geöffnet hat und blutet. Dadurch besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko, das nicht zu unterschätzen ist !!!

Wenn du Günters Geschichte gelesen hast, dann weisst du, was ein Erreger wie Staphylococcus aureus anrichten kann. Wir haben 9 Monate damit gekämpft, nachdem sich Günters OP-Narbe unter Chemo und Bestrahlung öffnete.

Bevor ihr euch an eine Temodal-Therapie "wagt" ( besonders im "Alleingang" ), muß die Wunde unbedingt verheilt sein...und zwar richtig !!!

Temodal ( wie jede Chemo) haut das Immunsystem massiv runter...und unterbindet damit die Wundheilung.

Schnapp deinen Heri und zeigt die geöffnete OP-Narbe unbedingt einem Facharzt !

Liebe Grüße

Elisabeth

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 21. April 2007, 10:19:22
Achoje, Hilde, das tut mir wirklich Leid, das alles dort so schlecht ging!!  Absolutes Pech, mit die Wunde – habt ihr das jetzt schon geklärt?  Ich schließe mich Morgenrote an, bitte sei mit Themodal unter den Umstände vorsichtig…

Doro, es freut mich, das Dein Mann sein Urlaub genießen konnte… das Reisen tut meinem Mann nach wie vor gut. Unser Australienurlaub läuft mehrfach besser als ich je hätte hoffen können, ihm geht es wirklich wieder deutlich besser als es ihm ging, als wir Deutschland verließ.  Zwar hatten wir Problemen mit Durchfall… kann es uns immer noch niemand erklären, scheint aber nicht nur unser Problem (??) zu sein, allerdings hat ein netten Hausarzt uns hier Codein verschrieben, was das Problem ordentlich und endlich zu lösen scheint.  

Hilde, ein blutende Kopf hätte mir auch zum durchdrehen bringen.  Mache dich da kein Vorwurfe.  Es ist einfach schief gegangen, gut und stark ist, das ihr beide es doch heil nach Hause geschafft haben. Das ist wirklich eine Leistung.  

Ich muss sagen, das Reisen in Australien ist so viel entspannter als das in Venezuela (so schön wie es auch war), ich habe nicht viel Bock noch Mal im Drittweltländer mit meinem Mann zu verreisen.  Ganz wichtig ist, dass man dort ohne Angst herumkommen kann.  Hier Down Under ist es wirklich ein Traum. Alles so einfach und freundlich und nett.  Singapur war aber auch gut… na ja. Vielleicht könnt ihr mal ein schönes Wellness-Wochenende in eure Gegend machen, um ein Widergutmachungseffekt hinzukriegen?  Erstmal aber hoffe ich sehr, das er sich gut erholen kann, und du dir auch!!!

Liebe Grüße,

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 21. April 2007, 12:26:25
Hallo Hilde...........

Wenn ich lese, was du erlebt hast, kann ich mir vorstellen, das du wahrscheinlich oft innerlich geschrieen hast und mit dir geschimpft hast, das du es " gewagt" hast mit deinem Mann zu verreisen.....aber Ihr habt es wenigstens probiert, wenn auch leider mit einem schlechten Ausgang........du wärst sonst vielleicht immer im Zweifel, ob es ihm denn nicht auch so gut tun würde wie den anderen Männern hier, die ihre Reise genießen können..

du wolltest etwas für deinen Mann tun und das war richtig so, (auch wenn deine Nerven nun erstmal restlos blank liegen..).......und das weiß dein Mann auch sicherlich............

Leider habe ich keine Chemo Reste, da wir es bis zu einer Chemo garnicht geschafft haben................

Kannst du denn den Arzt nicht zwingen, dir ein Rezept auszustellen? Es muß doch auch noch etwas nach den Wünschen gehen, nicht nur nach irgendwelchen Ansichten irgendwelcher Ärzte.............ich hoffe für euch....

Liebe Grüße
Esther.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. April 2007, 19:42:46
Liebe Sarabande!

Es freut mich total, dass es euch gut geht :D
uns ist es nicht so toll gegangen, hast Du ja schon gelesen.
Wir sind total froh wieder zu Hause zu sein. Hier ist alles "relaxter".....
Die Blutung ist auch schon weit weniger, ein kleines Locherl ist aber immer noch da, warte noch bis Montag wegen dem Arzt. Mein Mann kann glaub ich keinen Arzt mehr sehen

Alles Gute weiterhin, wann kommt ihr wieder zurück??

Ganz liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. April 2007, 19:44:42
Liebe Esther!

Ich kann das bis heute nicht fassen, dass euch so wenig Zeit geblieben ist :'(

Ich hatte gehofft, dass mein Mann und ich diese Reise geniessen können, war uns leider nicht vergönnt....
Macht nichts, hab mich schon wieder einigermaßen gefangen.

Drück Dich ganz fest
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. April 2007, 19:45:55
Liebe Elisabeth!

Danke für Deinen Eintrag. Du hast absolut Recht, dass wir noch warten müssen und ich weiss noch ganz genau, was sich Dein Mann mitmachen musste.

Wie geht es ihm jetzt?

Alles Liebe für euch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 22. April 2007, 19:09:53
Liebe Hilde,

Günter geht es sehr, sehr schlecht...er ist inzwischen ein kompletter Pflegefall.

Ich umsorge  und versorge ihn nach bestem Wissen und Gewissen... hier in seiner geliebten, gewohnten Umgebung.

Wie lange ich das noch bewältigen kann, weiß ich nicht.

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 22. April 2007, 20:49:15
Liebe Elisabeth!

 :'( :'(es tut mir so leid....
ich weiss gar nicht, was ich sagen soll :'(

ich wünsche Dir viel Kraft und denke an Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 22. April 2007, 22:35:25
Liebe Morgenröte...........

ich habe gerade mal geschaut, wo du wohnst......ich denke immer vielleicht kann man helfen........beim pflegen und versorgen......ich weiß wie verzweifelt ich war........aber leider wohnst du so weit weg.....ich hoffe, du hast menschen die dir helfen...........

Deine Signatur ist so schön..........besser  kann man liebe fast nicht ausdrücken........


Liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 22. April 2007, 22:41:19
Liebe Hilde...........

Bei uns ist alles so rasend schnell gegangen....mein Mann hat den großen Tumor sicher schon mindestens ein Jahr gehabt.....und diese komische Gliomatosis cerebri...keine Ahnung, die gibt es so selten, das die Ärzte auch nicht so recht wußten seit wann............manchmal , wenn ich nachdenke, dann fällt mir das eine oder andere auf, wo ich heute weiß, das muß schon der tumor gewesen sein........aber das waren Kleinigkeiten...nicht wichtig...........

Wenn ich eure / deine Geschichte lese, wünschte ich mir manchmal, diese Zeit gehabt zu haben, diese Hoffnungen haben zu dürfen...........und dann denke ich wieder...........gottseidank, er mußte sich mit diesem gottverdammten Scheiß nicht so lange abquälen............aber egal,,,,,,,,ich hatte weder das eine noch das andere in der Hand..........ich konnte nur hinnehmen und für ihn dasein........auch wenn ich fast  bis zum Schluß nichts begriffen habe.................


Ich wünsche euch nur das allerbeste und hoffe für euch ..........

Alles Liebe
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. April 2007, 09:16:39
Liebe Esther!

Ich weiss wirklich nicht mehr, was die bessere Variante ist.....
Die 1 1/2 Jahre, die wir jetzt mit diesem Monster kämpfen, waren die Hölle. Dieses ständige Auf und Ab.
In den ersten 10 Monaten ist es ihm total gut gegangen und ich war voller Hoffnung, doch mit jeder OP schwand diese ein wenig.
Trotz allem war es bis zur 3. OP eigentlich ganz gut, doch seit der 4. OP ist alles anders.
Es geht jeden Tag ein wenig mehr bergab und es schmerzt so wahnsinnig, bei diesem Verfall zusehen zu müssen. Die Gewissheit zu haben, dass eigentlich nichts mehr geht....
keine weitere Therapie....
es bringt mich langsam um den Verstand. Ich muss 6 Std. täglich arbeiten gehen (seit heute wieder) und ich weiss nicht, was zu Hause los ist.
Was, wenn ich ihn nicht mehr alleine lassen kann....
Wir brauchen das Geld, das ich verdiene für das Schuldenabbezahlen.....
Du wiesst ja, Hausbau vor 8 Jahren....

Es ist einfach nur schlimm und ich bin so hilflos....

Drücke Dich ganz fest
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 23. April 2007, 15:09:18
Liebe hilde,

es tut mir leid, dass es deinem Mann nicht mehr so gut geht. Ich kann dir auch nur raten mit der Temodal-Therapie im Alleingang vorsichtig zu sein. Nicht dass es den Zustand eher verschlechtert als verbessert (sorry, wollte nicht pessimistisch klingen)
Wegen deiner finanziellen Sorgen: Gibt es bei euch nicht auch finanzielle Unterstützungen in Form von Begleitgeld oder Pension wegen der Invalidität, oder Pflegegeld usw.? Oder bekommt ihr schon was?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 23. April 2007, 19:13:23
Liebe Hilde............

Ich kann es mir so gut vorstellen, wie sch.....es dir gehen muß ,wenn du in die Arbeit mußt............bei uns war das auch so....ich war ( bin ) der Verdiener in der Familie ( ha, kleine Erzieherin) mein Mann war selbstständig mit wenig Aufträgen.........ich hatte gottseidank die Möglichkeit mich krankschreiben zu lassen, und dann fingen die Ferien an..........kurz vor Ende der Ferien bin ich fast durchgedreht.....er war pflegebedürftig und ich wollte nicht, das ein anderer ihn pflegt....aber die Arbeit stand bevor.....ich habe alles was möglich ist angerufen um irgendwo Geld aufzutreiben, damit ich bei ihm bleiben kann.....mittlerweile wußte ich ja , das es eine Frage der Zeit war.......der Arzt machte mir keine Hoffnungen mehr......aber wir sollten nach Hause entlassen werden ....ich habe den Caritativen und Krebsgesellschaften und weiß der Himmel wem die Ohren vollgejammert..........die Vorstellung  nicht bei ihm sein zu können hat mich wahnsinnig gemacht........mein Mann hat das Problem mal wieder für mich gelöst......er ist an meinem letzten Ferientag gestorben........

Ich will dir nicht die Ohren volljammern, ich wollte dir nur mitteilen, wie ich wünschte dir helfen zu können, weil diese Gefühle mit die schlimmsten sind in dieser ganzen besch......Situation.......diese zusätzliche Hilflosigkeit und funktionieren müssen......egal ob gerade die Welt untergeht oder nicht.........

Was ist bei euch mit Pflegestufe? Hast du denn jemanden der auf ihn aufpassen kann? Wie geht er damit um, das du losmußt?  Kannst du es nicht noch etwas verschieben, irgendwo dir Kohle leihen?

Hilde, ich will den Teufel nicht an die Wand malen, ganz bestimmt nicht..aber was ist wenn es "schnell" geht, wirst du damit fertig werden, die letzte Zeit nicht bei ihm gewesen zu sein, sondern in die Arbeit gehen mußtest?

Verzeih, wenn ich so schreibe, ich kann es nur aus meiner Sicht betrachten, ich hätte hinterher mit noch mehr Problemen zu kämpfen gehabt, wenn ich nicht bei ihm gewesen wäre.........

Wenn es nicht anders geht, und du damit zurechtkommst, das du in die Arbeit gehst, mußt du deine Verwandten oder Bekannten zusammentrommeln, damit er , wenn du ihn nicht mehr alleine lassen kannst, versorgt ist.,.....gibt es denn kein Hospitz  bei euch, die auch HAusbesuche machen? Oder von der Kirche, ehrenamtliche?? Es gibt doch da Menschen, die gerne helfen und wenn es nur Wache schieben ist...Lebenshilfe ist bei uns recht kompetent.....Oder über die Hirntumorgesellschaft, habt ihr da einen Ansprechpartner in der Nähe?

Es tut mir so leid, das du dich so hilflos fühlen mußt..........

Ich halte dich mal ganz fest.....
Esther

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. April 2007, 19:57:36
Liebe Esther!

Du jammerst mir überhaupt nicht die Ohren voll.....
Ich habe mich bisher damit einfach noch nicht auseinandergesetzt, so doof das jetzt klingen mag. Ich habe es verdrängt....muss mich jetzt wirklich damit auseinandersetzen....

Hab aber heute den Antrag auf Pflegestufe ausgefüllt und werde ihn morgen abschicken. Was ich für Möglichkeiten habe, weiss ich leider nicht.
Hab noch keine Ahnung von Hospiz oder Pflegedienste.
Wie gesagt, ich habe es verdrängt. Das brauchen WIR doch nicht.
Mein Mann war immer und überall anders wie alle anderen und nun doch auch :'(
Ja, irgendwo stimmt es ja auch, denn er hat der Statistik bereits ein Schnippchen geschlagen, wir haben jetzt 18 Monate und 8 Tage, aber wiebiel Zeit bleibt noch :'( :'(

Danke Dir für Deine Zeilen
ich drücke Dich ganz fest Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. April 2007, 09:12:55
Hallo! :'(

Hab grad mit dem Operateur telefoniert, er sagt, dass man den Knochendeckel wieder herausholen wird müssen und alles ausputzen....wird eine längere Sache werden....wir sollen mal tief durchatmen :'( :'(

Was muss sich mein Mann denn noch alles mitmachen??
Es ist alles so zum Kotzen!!!

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 24. April 2007, 10:54:18
Liebe agnes, sarabande, phoenix, dani, morgenroete, doro und alle anderen!

Es ist kaum zu glauben, mein Mann ist ein Pflegefall. Er sitzt im Rollstuhl und braucht für alles Hilfe. Er versucht jeden Tag irgendetwas alleine zu schaffen, z. B. auf Klo gehen - und fällt dabei fürchterlich hin. Er hat sich schon ne Platzwunde geholt und ich weiß nicht wie viele blaue Flecken und Abschürfungen. Er hat überhaupt keinen Gleichgewichtssinn mehr. Er ist sehr still geworden. Kein Wunder, er hat null Beschäftigung, kann nicht mal mehr die Zeitung lesen wegen seiner Sehstörungen. Ich würd ihm so gerne was abnehmen und kann es nicht. Kann nur dasein und ihm ständig helfen und ihm dabei zeigen wie gerne ich es mache. Leider ist er halt oft so unvernünftig und ruft nie wenn er was will. Er versucht es immer alleine. Jetzt kommen seine Eltern 2x am Tag wenn ich mit dem Hund raus muss, den Kleinen zum Kiga bringen usw. Aber auch die bewachen ihn nicht neben seinem Bett, sondern bleiben unten am Esstisch sitzen und bis die merken, dass er aufgestanden ist, liegt er schon wieder irgendwo. Es ist einfach alles ein Jammer. Es gibt hier wirklich nichts mehr zu lachen. Meine Kinder verhalten sich einfach großartig. Die Großen helfen ihm so gerne beim anziehen oder anderen Dingen und der Kleine passt ständig auf, dass Papa ja nicht aus dem Rollstuhl aufsteht.
Wir haben noch bis zum 4.05. Bestrahlungen und ich hoffe jetzt einfach, dass er wieder zur Kur fahren kann. Das hat ihm so gut getan. Ob das diesmal noch möglich ist, keine Ahnung. Unser Urlaub ende Mai fällt auf jeden Fall ins Wasser. Gerade als ich hildes Bericht gelesen habe, war mir wieder klar, dass uns das nix bringen würde. Weder mit ihm, noch ohne ihn. Selbst wenn er in der zeit auf Kur wäre, hätte ich keine ruhige Minute so weit weg (Menorca).
So schnell kann sich alles ändern. Er war die meiste Zeit über stabil, bis auf den einen Anfall im Oktober- und seitdem auch immer nur Verbesserungen. War ne schöne Zeit.....
Leider komme ich wirklich zu gar nix mehr. Kann grad nur im Forum sein, weil ihn heute mal sein Freund fährt. Ich bin von morgens 6.00 bis er ins Bett geht (zum Glück spätestens 21.00) nur am Rennen wie ein gehetzter Hund. Nachts mach ich dann noch die Wäsche oder was keinen Krach macht oder telefoniere stundenlang mit Freunden, weil das mein einziger Kontakt zur Außenwelt ist. Wenn ich mich nachts vor den PC setze, tut mir das meistens nicht gut. Werde also erst irgendwann wieder reinschauen, freue mich aber dann schon auf eure Antworten.
Bis denn,
Ihope
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 24. April 2007, 11:04:00
Liebe I hope,

kann sehr gut nachempfinden, wie es dir geht. Bei meiner Mama war es im Dezember auch so, dass sie immer aufgestanden ist, obwohl sie Sehstörungen und Probleme mit dem rechten Bein hatte. Dann hat sie aber zum Glück angefangen zu rufen. Wir waren aber ständig am horchen, ob sie nicht doch aufsteht. Und dann die Angst... ist dass der Anfang vom Ende?, Wie geht es jetzt weiter?, wieviel bekommt sie/er mit?...das macht einen schon fertig. Meine Mama konnte auch nichts mehr tun-das hat mir immer sehr weh getan, weil sie konnte nur mehr liegen, das muss für sie einfach schrecklich gewesen sein.
Ich möchte dir gerne Mut machen, weiß aber leider nicht wie. Versuche mindestens eine Stunde am Tag rauszukommen, das tut nicht nur dir gut sondern auch deinem Mann, weil du danach dann noch besser für ihn da sein kannst.
ich finde es gut, dass ihr nicht in den Urlaub fährt, ich möchte jetzt keine spielverderberin sein, aber es ist doch ein großes Risiko und wenn es deinem Mann schlecht geht, hätte er auch nicht viel davon...die Kur wäre aber super.

Unendlich viel Kraft und Zuversicht wünsche ich dir!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 24. April 2007, 11:52:15
Liebe Hilde,

der Knochendeckel von Andreas mußte auch raus. Das war letztes Jahr im Mai. Puuh! Er hat ein paar Tage gebraucht, bis er das so einigermaßen weggesteckt hatte. Danach Mega-Dosen von Antibiotika über mehrere Wochen. Aber der Knochendeckel mußte raus. Auf dem Röntgenbild sah man das ganz deutlich, da war nichts mehr zu machen.

Er muß aufpassen, damit er sich nicht stößt. Seine Schwester hat ihm eine Kappe geschenkt, die er als Schutz tragen kann, wenn er am handwerken ist.

Der Doc meinte, 1/2 Jahr frühestens nach Knochendeckelentfernung kann ein Implantat eingesetzt werden. Mein Mann hat sich dagegen entschieden. Kann man immer noch machen lassen. Ich kann verstehen, daß Dein Mann sich sträubt. Aber wenn´s sein muß....

Bin in Gedanken bei Dir und den vielen anderen, Andrea.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. April 2007, 15:48:46
Liebe Andrea und alle anderen !!

Ich krieg jetzt echt bald die Krise. Zuerst hieß es, nein da ist nur ein Faden vom Nähen drinnengeblieben. Ich hab dann doch darauf bestanden, dass ein CT gemacht wird und dann: Kontrastmittelanreicherung am Rande der Tumorhöhle!!!! man muss ein MR machen und schauen, ob es ein Abszeß oder ein neuer Tumor ist, 4 Wochen nach der 4. OP....
Mein Mann ist im KH, bin schnell nach Hause gefahren, den Hund zu Freunden zu bringen und fahr dann wieder ins KH.

Ich werde wahnsinnig :'( :'( :'(

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: aleyna am 24. April 2007, 17:51:15
hallo an alle


liebe hilde,


für diese zeilen muss ich mich mit aller kraft zusammen reissen.

fassungslos habe ich gelesen was euch wieder passiert ist.

ICH BIN GESCHOCKT.


mir fehlen die worte.

wenn die tränen die ich grade weine euch etwas nützen würden, wäre dein mann jetzt gesund.


ich kann es einfach nicht glauben.


so eine katastrophe. mein gott.


ich denke an euch und schicke dir viel, viel kraft.


aleyna  :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 24. April 2007, 18:11:33
Liebe Esther,

ich danke dir sehr herzlich, dass du in Gedanken bei uns bist und dir sogar Überlegungen gemacht hast, wie du helfen könntest.
Fühle dich ganz doll gedrückt.

Liebe  I hope,

ich kann sehr gut nachempfinden, wie es dir zur Zeit geht. Denn auch Günter ist inzwischen ein kompletter Pflegefall.
Vielleicht würde euch ein kleines Hilfsmittel unterstützen ?
An Günters Bett steht eine kleine Speiseglocke, die sehr laut durch die Wohnung klingt, wenn er was braucht...und ich gerade nicht im Zimmer bin.

Ich kann nur allen raten: trommelt Verwandte, Freunde, Nachbarn usw. zusammen und bittet sie konkret um Unterstützung.

Die Hauptlast der Pflege und ganz besonders die seelische Not... bleibt auf jeden Fall bei uns Angehörigen ( Ehepartnern ) hängen.
Wann immer ich das Haus verlasse ( was  selten vorkommt), ist jemand bei Günter.

Ich pflege Günter seit seiner Entlassung aus dem Krankenhaus am 02. November 2006.
Seit sich sein Zustand massiv verschlechtert hat, ist daraus ein quasi 24 Stunden-Job geworden.
Ohne die praktische und moralische ( !!! ) Hilfe von Freunden, wäre ich schon mehr als einmal durchgedreht.

Es ist mir  lange Zeit sehr schwer gefallen, um Hilfe zu bitten...aber jetzt geht es nicht mehr anders...

Ich habe die Erfahrung gemacht ( wie wohl viele von euch), dass sich einige "Freunde" und auch Verwandte  einfach entziehen, und die Brisanz der Erkrankung und die extreme Anspannung der pflegenden Angehörigen nicht sehen wollen oder können.

Ich denke, ein Aussenstehender kann sich nicht im entferntesten in meine (unsere) Situation hineindenken.

Seit über 17 Monaten lebe ich in einem permanenten Ausnahmezustand...mit dem gnadenlosen Wissen um die Unheilbarkeit der Erkrankung.

Elisabeth



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 24. April 2007, 18:20:02
Liebe Hilde,

ich habe es leider befürchtet, dass sich die Kalotte infiziert hat...die Bluterei und der eingefallene Knochen ließen es erahnen.

Ich hoffe inständig, dass nach der Entfernung des Knochendeckels und einer längeren Gabe an Antibiotika, die Sache ausgestanden ist...

Hilde, behalte die Nerven...

Bin in Gedanken bei dir

Elisabeth

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. April 2007, 19:59:14
Liebe Elisabeth!

Ich kann bald wirklich nicht mehr.
Ich heule mir die Augen aus, wenn ich lese, wie es euch geht :'( :'( :'(

Ich heule mir die Augen aus, wenn ich daran denke, was meinem Mann jetzt wieder bevorsteht und letzendlich auch mir.

Ich werde mit diesem ganzen Sch... schön langsam nicht mehr fertig.
Bei meinem Mann im Zimmer liegt auch ein Glio-patient (seit 1 Jahr). Er kann gar nicht mehr gehen und es geht ihm hundeelend. Er wurde bisher nur 1x operiert, aber jetzt versuchen sie es nocheinmal. Er ist einfach in einem schrecklichen Zustand. Da denke ich wieder, Gott sei Dank ist das bei meinem Mann nicht so, aber wie lange noch?? was wird passieren, wenn sie ihn jetzt wieder aufmachen müssen und was wenn das wieder ein Tumor ist :'( :'( :'( :'(

Ich wünsche Dir viele gute Menschen, die Dir bei der Pflege helfen können. Ich sehe da bei mir nicht viele Chancen. Meine Eltern sind zu alt (über 80) und die Mutter meines Mannes hat selbst einen fast flegebedüftigen Mann zu Hause (ist nicht der Vater meines Mannes, der ist auch sehr früh verstorben). Meine Schwiemu hat gesagt, dass sie mir helfen will, aber ich weiss beim besten Willen nicht wie...

Alle Kraft dieser Welt schicke ich Dir
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 24. April 2007, 22:57:49
Liebe Hilde, liebe Elisabeth,

ich muß Euch nicht sagen, wie erschüttert ich über den Zustand Eurer Männer bin..................

Hilde, es tut mir so leid, daß Euer Urlaub so verlaufen ist. Ich hatte mich so für Euch gefreut, daß Ihr den Mut hattet in den Flieger zu steigen, hatte für Euch gehofft, daß Ihr dort eine verträgliche Zeit habt.

Elisabeth, mir fehlen auch bei Deinen Einträgen die Worte, es tut mir sehr leid, daß es Günter jetzt so geht.

Ich wünsch Euch ganz viel Kraft, was soll ich sagen, kann nur sagen, ich weiß, wie es Euch geht, was Ihr fühlt und jede Zeit denkt.

Ich umarme Euch,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. April 2007, 16:38:57
Hallo meine Lieben!

Vorerst Entwarnung!
Jetzt bekommen wir mal ein Antbibiotikum und werden ambulant behandelt. Mein Mann durfte wieder mit nach Hause, Kontrolle am 2.5., aber nun haben wir auch noch eine Thrombose im rechten Bein, deswegen war es so angeschwollen.....

Trotzdem bin ich erstmal heilfroh, dass der Kopf nun noch nicht geöfnnet wird...

LG von einer momentan erleichterten
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 25. April 2007, 18:42:29
Liebe Hilde und natürlich alle Lieben hier,

ich bin eigentlich nur noch ein passiver Leser und kein Schreiber mehr, meinen Artikel wollte ich nicht mehr weiterschreiben, ich hätte jeden Tag berichten müssen und es tut so weh. Wir haben die letzten 3 Monate mit meinem Papa die Hölle erlebt, es war jeden Tag ein neues Leid dabei mit Krankenhaus und seit 4 Wochen liegt er im Pflegheim und verfällt zunehmend jeden Tag ein Stückchen mehr. Wir haben heute unseren MRT hinter uns, es ist alles voll Wasser und Tumoren, schlimmer könnte es gar nicht sein, wir wollten meinen Papa am Freitag nach Hause holen, aber meine Mutter wird das nicht schaffen. Er sitzt jetzt bereits im Rollstuhl und läßt niemanden mehr an sich ran.
Meine Mama hat mich heute angerufen und gefragt, was sie machen soll. Der Neurolge meinte, keine Medikamente mehr geben ,auch das Cortison absetzten und keinen Chemo mehr und ihn im Pflegeheim lassen.
Es wir alles sehr schnell gehen und er kommt dann ins Krankenhaus auf die Krebsstation. Es ist wie wenn man die Schläuche von einem Komapatienten abstellen würde.......es ist aus..... :'( :'( :'( :'( :'(

Ich habe mich in der ganzen Zeit noch nie so Scheiße gefühlt wie heute und meine letzte Hoffnung geht heute dahin.  :'( :'( :'( :'(

Meine Mama war so tapfer in all derZeit und wir haben immer auf ein Wunder geglaubt und die letzte Hoffnung wurde uns heute genommen.

Was soll man in so einer Situation tun ? Das Leben meines Papas ist kein Leben mehr .......ich könnte nur noch schreien.....

Ich danke hier allen, die tapfer weiter ihre Berichte reingeschrieben haben, die die Kraft hatten, Ihr Schicksal zu berichten.

Hilde, Dir auch nochmal vielen Dank und alles Liebe und viel Kraft an Heri....

Ich drück Euch alle
Doris












Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 26. April 2007, 07:58:29
Ihr Lieben,

ich lese hier immer mit... Es ist unfaßbar und ich würde so gerne ein wenig Trost und Mut spenden.

Bei uns ist genau das was Doris gerade beschreibt schon lange her. Möge es ein Trost sein, dass die Situation für meine Mutter - die damals Betroffene war, erträglich war.

Wünsche euch von Herzen Kraft und Trost.

Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 26. April 2007, 09:05:55
Hallo!

Hm, ich denke, dass das bei meiner Mama auch so kommen wird. Davor fürcht ich mich schon ein bißchen...

Sie ist ja zuhause, es geht ihr nicht schlecht momentan, find ich. Sie kann alles essen und trinken (mittlerweile kann sie sogar das Glas selbst halten, aber man muß aufpassen, denn sie kann es jederzeit auslassen...).
Manchmal sagt sie sogar sinnvolle Sachen.

Am 10. Mai wird wieder ein MR gemacht, am 15. Mai wird das dann besprochen (einen Tag vor Papas Geburtstag, wie passend)

Chemo kriegt sie momentan ja soundso nicht. Cortison schon und Zeug gegen epileptische Anfälle (ich glaub es heisst Keppra).

Ob der Arzt uns auch so vor die Entscheidung stellen wird wie es bei Doris Papa ist?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 26. April 2007, 11:31:42
Ihr lieben!  Ich sollte dies vielleicht fast unter “mal was erfreuliches” eintragen – mein Mann und ich sind wieder zu Hause, heil eingetroffen nach 4 Wochen Australienurlaub.  

Mann fühlt sich hier manchmal als Mitglied eines sehr finsteren Club.  Entweder liest man über wie es einem gegangen ist, oder man liest darüber, wie es einem gehen wird.  Und alle sind gefangen in demselben Albtraum.  Manchmal habe ich fast ein schlechtes Gewissen, das wir noch „genießen“ können, 10 Monate nach dem 2. OP, während es anderen so viel schlechter geht. Seltsam, das es immer noch ein „schlechter“ gibt.  Manchmal denke ich über Menschen im Kriegsgebieten und Drittweltländer, und denke, ich sollte mich freuen, dass wir alle medizinische Hilfe kriegen, die zu kriegen ist.

Ich kann immer noch nicht fassen, wie mein Mann es hinkriegt, sich immer wieder zusammen zu raffen, und wie oft ich gedacht habe, jetzt geht es wirklich den Bach runter, und dann ging es doch wieder gut.  Wo hat er die Kraft her?!  „Gut“ ist natürlich relativ.  Er kriegt jetzt 18mg Fortecortin am Tag, mit entsprechenden Nebenwirkungen, trägt „Höschen“ gegen Inkontinenz, kann nur noch sehr schlecht gehen, schläft viel, ist häufig etwas durcheinander, kommt mit Nummern und Rechtschreibung nur noch schlecht zu recht, hat Konzentrationsschwäche, kriegt trotz sehr hohe Dosis von Carbamarzepin  im Durchschnitt jeder 2 Wochen einen Anfall, kann seine linke Hand nicht mehr verwenden, und und und.  Und trotzdem verfällt er nicht in eine Depression, und will so viel wie möglich noch erleben, und kommt um die Welt herum, und ist so lieb und mutig.  Wie Morgenrote befinde ich mich in einem Dauerausnahmezustand, wie IHope habe ich akzeptiert, dass ich nichts daran ändern kann, und aber bin regelmäßig damit konfrontiert, das mein Mann immer noch Sachen alleine unternehmen will, die er eigentlich nicht mehr kann (ein Kapitel für sich… wurde ich auch wollen… man will ihm schützen, aber man kann ihm von den eigentliche Gefahr wohl gar nicht schützen…), und wie uns alle versuche ich, die eigene Grenze täglich zu sprengen, und aus reine Liebe immer zu handeln, und bin immer damit konfrontiert, das ich Grenzen habe, und täglich daran komme, und halt keine Heilige bin, und ich lerne auch mich zu erlauben, nicht perfekt zu sein, und Grenzen zu haben, und dann fängt das Ganze wieder von vorne an.

Ich bin ganz froh, dass wir diese wahnsinnige Reise noch gewagt habe.  Ich habe nie gedacht, dass es so (relativ) reibungslos gelingen konnte.  Dabei sind einige Träume meines Mannes in Erfühlung gekommen, unter anderem einen Babykanguru („Joey“) auf dem Arm zu haben.  

Ich freue mich so sehr, das wir mehr Zeit noch gehabt habe, as wir dachten.  Letztes Jahr im Oktober sah es schon alles so schlimm aus – wir hatten nie gedacht, dass wir noch so viel verreisen konnten.  Aber es ist auch strapazierend, permanent so extrem leben zu müssen, und ich frage mich manchmal, wie es danach wird, wie ich wieder mein eigenes Leben zusammenkratzen werde, wie ich überhaupt die Zeit ohne meine Mittelpunkt aushalten werde.  Fragen, die alle sicherlich auch stellen…

Ich wünsche alle viel Kraft, noch weiterhin das unaushaltbare auszuhalten.

LG,

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 26. April 2007, 11:44:52
...   Er kriegt jetzt 18mg Fortecortin am Tag, mit entsprechenden Nebenwirkungen, trägt „Höschen“ gegen Inkontinenz, kann nur noch sehr schlecht gehen, schläft viel, ist häufig etwas durcheinander, kommt mit Nummern und Rechtschreibung nur noch schlecht zu recht, hat Konzentrationsschwäche, kriegt trotz sehr hohe Dosis von Carbamarzepin  im Durchschnitt jeder 2 Wochen einen Anfall, ...

... wie hat denn Dein Mann überhaupt diese langen Flüge überstanden ?

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 26. April 2007, 12:15:55
Den Hinflug haben wir in zwei geteilt, mit Stopover in Singapur. Den Ruckflug einfach durchgemacht.  Es ist anstrengend aber machbar.  Zum Glück hat er bisher nie einen Anfall im Flugzeug gekriegt.  Wir verreisen mit alle denkbare Medikamenten und Papierkramm.  Er krieg Tavor als extra-Anfallschutz (und Schlafmittel) wenn wir fliegen, und ich setze mich immer dafür ein, das er in die erste Reihe (Bulkhead) ein Platz kriegt, was immer ein Megakampf ist aber was uns immer irgendwie gelingt – da hat er ein wenig Beinfreiheit und kommt rein und raus. Wir bestellen Rollstuhltransfers für den Flughäfen, das funktioniert fast überall (NIE WIEDER AIR FRANCE!!!) und macht viel mehr möglich. Windeln und Extrabekleidung kommen mit, nur einmal müsste er im Flughafen die Duschen im Anspruch nehmen.  Er braucht sicherlich jetzt einige Tage, um sich von den Flug zu erholen, aber, hmn, ich auch. Am Anfang hat eine Ärztin uns gesagt, er konnte wahrscheinlich nie wieder fliegen, mit Sicherheit nie wieder Langstrecken. Offensichtlich war das falsch – zum Glück haben wir einer Neurologie Prof, der alles anders blickt, und uns dazu ermutigt hat.  Wir fingen nach der zweiten OP mit einen Innerdeutschen Strecke an, wo wir Notfalls mit der Bahn nach Hause hätte kommen können, und haben uns sozusagen hochgearbeitet, erst Mailand, dann Rom, dann Wien, dann Israel, usw.  Ich habe mich immer auf alles vorbereitet, aber es ist alles gegangen.  Mein Mann hat es immer heiß und innig geliebt, zu fliegen, und empfindet dabei null Stress, ich glaube, das spielt eine große Rolle.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 26. April 2007, 19:21:28
Liebe Sarabande!

Du bist einfach nur Spitze!!
Du hast wieder alles super geschafft, es ist einfach unglaublich.
Ich habe in unserem Urlaub sehr oft an Dich gedacht und mir selber mit Deinen Schilderungen wieder Mut gemacht.
Doch es hat nicht ganz geklappt, Du weißt, der blutende Kopf hat mich fast um den Verstand gebracht....

Nun ist mein Mann seit gestern wieder zu Hause und geht ihm einigermaßen gut. Er nimmt jetzt das Antibiotikum und die Spritzen wegen der Thrombose. Jetzt heißt es warten. Kontrolle nächste Woche wieder im KH. Ich hoffe inständig, dass wir nicht wieder operieren müssen :-\

Ich hoffe, Du läßt jetzt wieder öfter von euch hören
Alles Liebe für euch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 27. April 2007, 23:29:24
Liebe Sarabande,

willkommen in Deutschland...........................

Ich bewundere Euch für den Mut, meine Schwester wollte nirgends mehr hin.

Ihr plant bestimmt die nächste Reise?

Du bist Spitze, dem kann ich mich nur anschließen.

Alles Liebe,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 01. Mai 2007, 17:54:48
Hallo Ihr Lieben,
immer wenn ein Thread so ruhig ist, ist viel im wirklichen Leben in Bewegung.
Ich hoffe sehr, es sind positive Bewegungen !!
Ihope, Dein Mann hat am Freitag die letzte Bestrahlung, wißt Ihr schon, ob er auf Kur fahren kann ?
Hilde, Deinem Mann und Dir wünsche ich morgen eine Entwarnung, dass eine OP nicht notwendig sein wird.
Knusperflakes, Morgenröte, Ester, Elisabeth, Doris und allen anderen wünsche ich eine Zeit ohne Angst und für 'nen Groschen Lebensmut (darf auch etwas mehr sein).
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 01. Mai 2007, 18:26:48
Ihr Lieben!

Ich danke ganz herzlich für die Komplimenten – das tut natürlich gut! – obwohl es eigentlich meinem Mann ist, der unglaublich mutig und bewundernswert ist…

Wie Anuschka vermutet, habe ich das Gefühl, das viele von uns sehr mit unangenehmen Entwicklungen beschäftigt sind.  Wie schnell es schlechter werden kann, wird auf viele Seiten gerade erfahren. Das der Mann von Andi schon tot ist schockiert mir sehr; das IHope und Morgenrote mit soviel kämpfen muß, finde ich ebenfalls schrecklich; für Hilde wünsche ich sehr, das alles bald etwas besser läuft.  Wie Kabas haben wir hier immer wieder erfahren, das es ein Auf und Ab gibt – wie es einem als Nächstes geht, weiß man nie, und mit der ständigen Unsicherheit müssen wir uns alle abfinden.

Eben saßen wir über die Beerdigungswünsche meines Mannes.  Er hat alles runtergeschrieben – sehr vernünftig – aber er muss so sehr kämpfen, um überhaupt zu schreiben, dass es meinem Herz dabei wirklich schmerzt.  Früher konnte er so herrlich alles im Worte verfassen, jetzt kann er nicht mehr die einfachste Rechtschreibung hinkriegen, und das frustriert ihm ohne Ende. Aber vorher haben wir in einem schönen Biergarten zu Mittag gegessen, und sind in die Sonne gesessen, und es war einfach schön.  Dass er noch das Leben genießen kann, finde ich unbeschreiblich wunderbar, es konnte so leicht anders sein. Diese Lebensmut trotzt allem ist es, was uns soviel ermöglicht, und dafür werde ich ihm immer dankbar sein.

Wo die nächste Reise hingehen sollte, wissen wir noch nicht so richtig. Kleinere Ausflüge nach Valencia und Riga sind geplant, ferne sind wir noch am Überlegen. Wichtig ist es, für ihm immer positive Ziele zu finden, dass er nicht nur auf der Tot warten muss.  Meine aktuelle Leidenschaft ist den Rollstuhlfahhrad von der Firma Hoening – ich hoffe sehr, das wir es hinkriegen, eins davon über einen Sanitärshaus privat zu vermieten – dann hätten wir viel mehr Freiheit und konnten schöne Ausfüge in unsere Gegend unternehmen.  Mal schauen, ob das was wird.

Auch aktuell ist sein Wünsch nach einem neuen Handy. Sein Vertrag ist gerade ausgelaufen, einen neuen konnte er jetzt abschließen, aber wie macht man so was?  Alles läuft auf zwei Jahren, und das sind zwei Jahren, die er nicht erwarten kann.  Vernünftig über so was zu denken, sprengt fast die Vorstellungskraft.

Mit solche Kleinigkeiten verbringen wir also unsere kostbare Stunden… und wie uns alle, stehe ich auch immer vor das Problem, wie ich überhaupt meine Berufsleben halbwegs auf die Reihe kriegen kann… so verdammt schwierig, weil einerseits werde ich die Zeiten, die wir jetzt haben, nie wieder haben können, und anderseits will ich auch meine Zukunft nicht dadurch völlig verderben. Naja, irgendwie wird es gehen…

Liebe Grüße,

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 01. Mai 2007, 19:15:57
Hallo Anita und Ihr lieben,

leider kann ich keine positiven Entwicklungen berichten, vielmehr macht mich diese Gesellschaft, in der wir leben immer agressiver und ich weiß langsam nicht mehr, wenn man noch vetrauen und glauben kann.
Mein Papa wurde am Donnerstag in die Palliativstation ins Krankenhaus eingewiesen, unserer Neurologe wollte das Cortison absetzten( haben wir 2 Tage) und alles sehr schnell dem Ende zugehen lassen. Die Chefärztin dort und ihr Team haben unverzüglich das Cortion wieder gegeben, die Ärztin meinte, dass es menschenunwürdig wäre, meine Vater so schnell dem Tod zu übergeben, da er noch viel zu "fit" wäre.......ich bin schockiert.
Wem sollen wir noch glauben. Was sollen wir tun, welche Entscheidung ist richtig, werden wir das richtige tun .

Mein Papa verfällt jeden Tag körperlich zunehmend, er sitzt jetzt im Rollstuhl, kann aber noch mit dem Rollator alleine zur Toilette gehen, er trägt Windeln, hat aber noch den normalen Drang aufs Klo zu gehen, er kann noch alleine Essen und ißt wie ein Verrückter, alles was man ihm hinstellt, er kann noch schreiben, er erinnert sich noch an so vieles, obwohl er sehr wirr im Kopf ist, er klagt noch nicht über Schmerzen, es interessiert ihn nichts mehr, er sitzt nur noch da und schaut aus dem Fenster.....wir wissen es auch nicht, wir sind etwas erleichtert über die Entscheidung, weiterhin das Cortison zu geben, obwohl uns das MRT zu denken gegeben hat.

Die Pfleger meinten wir sollten mit meinem Papa übers Sterben reden, um den Faden loszulassen, es würde alles leichter gehen, für uns und den Patienten, aber meine Mutter, meine Schwester und ich wir haben uns dagegen entschieden, da wir seit 19 Monaten übers Sterben reden und nicht mehr können.

Ich bin letztes Wochenende zum ersten Mal seelisch zusammengebrochen, ich bin in den Armen meines Papas gelegen und habe geweint und er hat mich gedrückt und mir über den Kopf gestrichen und ich glaube, er weiß es .....und jetzts gehts mir etwas besser.

Wir haben die Hoffnung ihn vielleicht sogar mit nach Hause zu nehmen und die letzten Tage bei uns zu haben.  :'( :'( :'(

Ich drück Euch alles ganz fest und denke an Euch
Doris









Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 02. Mai 2007, 07:11:33
Liebe Doris!

Ich kann Dir und Deiner Mama immer wieder nur viel Kraft wünschen :'( :'(
Ich finde es so schrecklich, dass man als Patient bzw. Angehöriger immer "gscheiter" sein muss wie die Ärzte. Es ist echt zum Kotzen!!

Ganz liebe Grüße
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 02. Mai 2007, 07:14:53
Hallo an alle!

Ja, ich habe mich auch ziemlich "ruhig" verhalten in den letzten Tagen.
Was soll ich schreiben? Das Gute ist, dass die Narbe doch seit ein paar Tagen endlich zu bluten aufgehört hat.
Das Schlechte ist, dass mein Mann noch immer mit Durchfall kämpft. Es interessiert aber keinen.... der Bauch ist rundherum blau von den doofen Thrombosespritzen und ansonsten bin ich nur schockiert, was in den letzten 1 1/2 Jahren aus meinem Mann geworden ist.
Ich weiss, ich muss froh sein, dass ich ihn noch habe......und trotzdem kann ich das alles einfach nicht akzeptieren......

Bin gespannt, was man heute im KH sagt....

bis dann und alles Liebe für euch alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 02. Mai 2007, 08:15:32
Liebe Hilde! Was Mein Mann nach 3 Monate hin- und herkämpfen mit Durchall endlichmal geholfen hat war: Zwei Wochen Doxycyclon (Antibiotikum) und dreimal am Tag Codeintabletten.  Das Codein funktioniert wie ein Zaubermittel, jetzt wissen wir was wir einsetzen können, falls das Problem wiederkommt (was Gottseidank noch nicht der Fall ist), aber es konnte auch and das Doxycyclon liegen.  Noch dazu hat der australische Hausartzt Folsäure zweimal am Tag strengst empfohlen.  Unsere Onkologin sagt, sie kann sich nicht vorstellen, warum er das gesagt hat, aber es wird nicht schaden; ich denke aber, vielleicht spielt das auch eine Rolle in der Duchfallsbeiseitigen, jedenfalls sind wir beide unendlich erleichtert das diese Hausartzt das hinbekommen hat was keine Spezialist über Monate geschafft hat. Also versuche es mit dem Codein…

Liebe Doris!  Ich wusste nicht, also du geschrieben hast, das der Neurologe empfohlen hat, das Cortison abzusetzen, das dein Vater noch so viel machen konnte, und bin auch schockiert.  Wer darf über der Lebensqualität einer Andere entscheiden?  Ich finde es von dem Neurologen richtig verantwortungslos. Ich kann sehr gut nachvollziehen, das ihr total erschöpft seit und in diesen Mensch eure geliebte Vater kaum noch erkennen, und der Palliativstation ist sicherlich der richtigen Schritt gewesen, aber Cortison absetzen…?  Ich glaube ich konnte das bei meinem Mann nicht machen, oder wenn überhaupt nur um die letzten Stunden leichter zu machen… Es ist so schade bei dieser Krankheit, dass eine menschliche Große von den Ärzten gefördert ist, die nur die wenigsten haben.  Die Mehrheit mögen gute Wissenschaftler sein, scheinen aber, wenn ich hier im Forum lese, und was gelegentlich auch unsere Erfahrung angeht, nicht besonders begabt mit Menschen psychologisch umzugehen, ganz von den großen Fragen von Leben und Tod, Angst und Trauer, zu schweigen.  Wir haben, muss ich aber sagen, in der Hinsicht einen Riesenglück, und haben eine wunderbare medizinische Team rund um uns herum, hochfähige Menschen in jedem Sinn.  Andere arten von Ärzte sind wir im laufe der Krankheit immer wieder begegnet, aber wir haben nur noch mit die Besten zu tun, und das wurde ich so sehr jeder hier im Forum wünschen… unter anderem das man auch als Angehörige den Gefühl krieg, als Mensch wahrgenommen und anerkennt zu sein… Ich erinnere mich noch an einen griechischen Neurochirurgen, der „unser“ Chirurg im Krankenhaus assistiert hat, der junger als meinem Mann war, der aber unglaublich Gefühlsvoll mit uns umgegangen ist, und sogar den Mut hat, meinem Mann in seiner Armen zu nehmen… welche Durchnittsarzt in Deutschland macht so was?! Für solche „Lichtblicke“ in unserem Leben bin ich immer dankbar. Und ich wünsche dir und deine Familie noch die Stärke und Klarheit und Ausdauer, die ihr noch benötigen…

Liebe Grüße,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 02. Mai 2007, 08:43:42
Hallo ihr Lieben,

Günters Zustand hat sich inzwischen - auf niedrigem Niveau - wieder eingependelt.

Wir hatten in den letzten Tagen mit heftigem Übergeben zu kämpfen...und Günter ist zeitweilig verwirrt und erkennt mich nicht immer.

In seinen wachen Phasen ist er weiterhin der liebe, geduldige Mann, den ich für seine Tapferkeit unendlich bewundere.

Wir hätten heute einen MRT-Termin gehabt, den ich abgesagt habe.
Ich habe die Entscheidung getroffen, dass ein Transport aus der dritten Etage, quer durch Berlin, in seinem Zustand einfach zu anstrengend wäre.
Egal was auf em MRT zu sehen wäre, eine OP käme unter keinen Umständen mehr in Frage. In ein Krankenhaus werde ich Günter nicht mehr einliefern lassen, egal was passiert.

Es geht nur noch darum, Günter das Leben so angenehm und entspannt wie möglich zu gestalten. Das ist am besten hier in unserer Wohnung möglich.
Es ist eine ständige Gratwanderung...aber Günter und ich geniessen die gemeinsame Zeit.

Liebe, traurige Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 02. Mai 2007, 09:55:21
Hallo zusammen!

Liebe Doris,

ich denke hier helfen nur Herz- und Bauchentscheidungen. Ich hätte das Cortison auch nicht absetzen lassen. Bei allem anderen würde ich mir überlegen wie man alles erträglich gestalten kann.

Ich denke heute wo ich selbst Betroffen bin oft und anders über die Krankheit meiner Mutter nach. Die meißten Parallelen finde ich leider hier.

Ich wünsche euch viel Kraft und hoffentlich sehr viel Unterstützung!

LG,
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 02. Mai 2007, 09:58:23
Elisabeth, ich finde, du handelst genau richtig, ihr seid unglaublich… Ich sage meinem Mann immer, wir haben das, was alle wollen, das, was sich keine Millionär kaufen kann, nämlich, wahre Liebe. Das habt ihr auch, und das kann ihr keine weg nehmen.

Bei uns ist kein MRT seit mindestens 9 Monate gemacht worden. Wozu?  Unsere Prof ist der Meinung, wir sehen sowieso was los ist, und machen schon alles, was gemacht werden kann, also wäre es nur eine unnötige Qual.  Ich bin auch der Meinung.  Das das Ding wachst, ist klar, das es langsamer als erwartet wachst, ist eben klar, warum muss man es dann sehen? Ich wünsche dir noch mehr Kraft, und immer wieder schöne Augenblicke,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 02. Mai 2007, 11:36:41
Hallo!

Sarabande: was ist das Problem mit einem 2-Jahres-Vertrag? Ich meine, wollt ihr den nicht abschließen, weil anzunehmen ist, dass Dein Mann das nicht erlebt? Ich nehme wohl an, dass Handygesellschaften nicht von Toten Leuten Gebühren verlangen...

Meiner Mama geht es immer gleich.
Mittlerweile ist wenigstens Pflegestufe 6 bewilligt, das ist die zweithöchste in Österreich. Damit sind die (finanziellen) Kosten halbwegs gedeckt (die seelischen sind eh unbezahlbar).
Nächste Woche ist ein MR-Termin.
Wir sind gespannt.
Aber was sollen sie da schon sagen?
Operation ist sowieso keine möglich, was werden wir also erfahren? Dass das DIng gewachsen ist seit Ende November. Auch nix Neues. Wollen wir das überhaupt wissen?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anmari am 02. Mai 2007, 16:22:01
Hallo an alle,

ich war lange nicht hier, aber wenn ich eure Beiträge lese, ist gleich wieder diese Beklemmung da und ich kann so gut nachvollziehen, wie es euch geht! Meine Mutter ist nun schon seit fast einem Jahr tot, aber es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie und diese grausame Krankheit denke.

Ich bewundere euch alle dafür, wie toll ihr euren Angehörigen beisteht und möchte euch einfach nur weiterhin viel Kraft wünschen und eine liebe Umarmung senden.

Herzliche Grüße
Anmari
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: maren194 am 02. Mai 2007, 17:46:41
Hallo an alle hier!
Ich gehöre wie Anmari nicht mehr zu den "Aktiven" hier, nehme aber still lesend ständig Anteil an dem, was ihr hier schreibt und bin immer wieder betroffen.
Natürlich interessiert mich sehr, was du schreibst, liebe Hilde. Es tut mir sehr leid, was dein Mann und  du durchmachen müsst. Lass trotzdem den Kopf nicht hängen und verliere nicht den Mu! (Leicht gesagt, ich weiß...)
Was deinen Vater abgeht, Doris, möchte ich dir von meinen Erfahrungen berichten, die wir bei meinem Vater machten: Als mein Vater noch in der Verfassung war, wie du deinen Vater beschreibst, war er noch Monate vom Sterben entfernt. Er war während seiner letzten drei Wochen in einem Hospiz. Ich kann dir das nur empfehlen, denn dort sind sie sehr sicher bei dem, was sie tun. Sie können aufgrund ihrer Erfahrungen die Situation sehr gut einschätzen. Dort werden keine "unnötigen" Medikamente gegeben, aber die, die das Leiden erleichtern. Bei meinem Vater war das  bis zuletzt Cortison! Das hilft nämlich, den Hirndruck zu mindern. Ohne Cortison wäre der Druck im Kopf unerträglich. Dies  erklärte uns der Onkologe, der täglich ins Hospiz kam. Mein Vater hat noch zwei Stunden vor seinem Tod Cortison bekommen. Es ist wirklich nicht nachzuvollziehen, warum euer Arzt das absetzen wollte!
Alles Gute an euch alle!
maren
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 02. Mai 2007, 20:05:39
Hallo!

Da war ja heute einiges los in diesem Thread......

Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll. Ich weiss, dass ihr alle unglaublich stark seid - Sarabande, Morgenroete, Knusperflakes usw. und ich weiss, dass wir alle miteinander alles tun, was in unserer Macht steht.
Im KH war nicht viel - Antibiotikum absetzen, Narbe sieht gut aus, weiter warten...bin glücklich, dass wir momentan nicht wieder "aufmachen" müssen.
Weiter mit Cortison und Weihrauch.
Keine andere Behandlung mehr......

Ich bin froh, dass es euch alle gibt....

Drück euch Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: aleyna am 03. Mai 2007, 00:00:05
hallo zusammen,

ich lese bei euch mit und es ist einfach nur schlimm.
ich kann nichts mehr sagen die worte fehlen einfach
am liebsten würde ich mich umdrehen und nichts mehr davon wissen.


ich wünsche euch allen viel kraft.


aleyna  :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 03. Mai 2007, 20:26:24
Liebe Maren und hallo an alle,

was Du schreibst, hat mir heute meine Hausärztin genauso geraten. Sie verstand es auch nicht , warum unser Neurologe das Cortison absetzten wollte, er meinte letzte Woche, wenn es sein Vater wäre, würde er es tun. Was soll man in so einer Situation machen....wir wissen es selber nicht, es hat sich so angehört als ob mein Vater sowieso binnen der nächsten 24 Stunden sterben wird.

Die Situation ist momentan ruhig, mein Vater ißt sehr viel und schläft auch sehr viel, die Versorgung ist etwas besser als im Pflegeheim.

Er sitzt im Rollstuhl, das Aufstehen und Gehen wird immer schlechter, man merkt es schon, dass er zunehmend abbaut.
Manchmal müssen wir sogar noch lachen, wenn wir mit meinem Papa Karten spielen und er sein "eigenes" Spiel spielt.....dann lacht er auch.

Man könnte manchmal fast glauben, er hat nicht diese schreckliche Krankheit.

Fahre morgen nach Hause.......wie schon fast jedes Wochenende.

Ich drücke Euch ganz fest und muß auch immer wieder sagen, ich bin froh, dass es dieses Forum und vor allem Euch gibt. Ich erzähle meiner Mutter immer soviel davon, von Euch und Euren Lieben. Es hilft, wir haben immer dann das Gefühl, dass wir nicht alleine auf dieser Welt mit dieser grausamen Krankheit leben und es Menschen gibt, die mit uns ehrlich fühlen.













Ich fahre morgen nach Hause, wie mittlerweile fast jedes Wochenende......




Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 03. Mai 2007, 23:20:54
Hallo an alle......

Ich möchte micht auch einfach mal wieder melden.....ich lese und mir gehen tausend Gedanken durch den Kopf........ich rede mit jedem von euch und schaffe es dann nicht, das alles zu schreiben was ich sagen möchte........vielleicht geht es mir mit meinem Leben ein Stück wie Aleyna es beschreibt.....
"am liebsten würde ich mich umdrehen und nichts mehr davon wissen.",

Wie ich schon mal geschrieben habe .........ich möchte helfen.....und ihr seid alle so weit weg..........das ist nicht einfach so dahergeschrieben, ich weiß wie verzweifelt ich gewesen bin , wie dringend ich "gebraucht " hätte,es war niemand greifbar, der sich mit allem auskannnte........man kämpft so verloren und einsam ..........ich wäre so froh gewesen, jemanden in meiner Nähe zu haben der sich mit diesem ganzen Mist auskennt und dagewesen wäre.........

Ja, das wollte ich einfach nur einmal sagen............ich denke an euch alle........

Liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 03. Mai 2007, 23:22:18
Liebe Elisabeth,

ich kann verstehen, daß du den MRT-Termin abgesagt hast. Das hatten wir bei meiner Schwester auch so gehändelt. Die Anfahrt wäre auch zu anstrengend gewesen.

Ich kann auch absolut nachvollziehen und verstehen, daß Günter in keine Klinik mehr gehen soll. Meine Schwester war auch in ihrer gewohnten Umgebung-bis zum letzten Tag.

Ich umarme dich, denk so oft an euch, bin in Gedanken beu euch,

Kabas


Liebe Hilde,

auch dir liebe GRüße, viel Kraft,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. Mai 2007, 07:15:52
Liebe Phoenix!

Es wäre wirklich total schön, Dich einfach mal in den Arm nehmen zu können und ganz fest zu drücken.

Dein Angebot zu helfen, ist wirklich ein Traum, doch leider wie Du sagst, wir sind alle so weit weg....
Es finden sich nicht wirklich Menschen, die mir helfen können.
Die Mutter von meinem Mann kommt ihn manchmal besuchen, doch helfen?? Das stresst ihn sogar, da möchte er immer ganz perfekt sein und das funktioniert eben nicht mehr.

Es ist einfach alles nur furchtbar.........

Liebe Kabas!

Danke, dass Du an mich denkst. Ich denke oft an Dich  :'( :'(

Ganz liebe Grüße
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 04. Mai 2007, 08:04:00
Hm, ja, helfen...

Ich weiß nicht, wie ich meinem Papa helfen soll. Er ist so arm und gleichzeitig so stark und tapfer. Nur manchmal, wenn man im richtigen Augenblick hinsieht, hat er Tränen in den Augen. Wenns um Urlaubsplanung geht und er weiß, gemeinsamen Urlaub mit der Mama wird es nicht mehr geben zum Beispiel...

Ich möcht im etwas nehmen von seiner Last und kann nicht.

Wie lange schafft er das noch, die Mama zuhause zu pflegen?

Wie lange wird Mama noch zuhause zu pflegen sein?

So wie es jetzt ist könnte man glauben, es geht ewig so weiter. Das wird nicht sein, wie lang wird es noch dauern? Sie ist jetzt seit 24. März zuhause. Sie muß gefüttert werden, sie kann nichts selber tun (das Glas kann sie halten, wenn sie Lust hat, aber das wars auch schon), sie ist links gelähmt, sie sagt selten sinnvolle Dinge und dazwischen viele Sachen, die zwar von den Wörtern her zum Gespräch passen aber keinen Sinn ergeben...
Wie lange dauert es noch?
Wie lange hat ihr Leben so noch einen Sinn?
Wie lange kann Papa dem standhalten ohne zusammenzubrechen?

Am Donnerstag ist MR-Termin.
Am Dienstag darauf, einen Tag vor Papas Geburtstag, werden die Ergebnisse besprochen. Ich möchte nicht, dass Papa da alleine hingeht, aber ich weiß auch nicht, wen ich am besten bitten soll, ihn zu belgeiten. Ich bin berufstätig, ausserhalb von Graz, ich kann nicht "mal eben" weg von meinem Arbeitsplatz. Und ich weiß auch nicht, ob es gscheit ist, wenn ich da dabei bin oder ob es nicht besser ist, es sind Freunde meiner Eltern, niemand aus der Familie.
Ich weiß es nicht.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claus4711 am 04. Mai 2007, 11:23:04
Hallo Knusperflakes,

Deinen Vater wird jeder bewundern.
Wie lange 'es' dauern wird kann niemand wissen (und fragst Du nicht ernsthaft).

Zum Praktischen:
Häusliche Pflege:
Habt Ihr schon an einen guten Pflegedienst (zur Hilfe bei der Pflege Deiner Mutter gedacht, bei Euch zuhause)?  Deinem Vater könnte hierdurch vielleicht vieles abgenommen/erleichtert werden.
Es ist, sofern auch die praktischen Voraussetzungen und die Motivation stimmen, möglich, auch einen Schwerstkranken/Sterbenden zuhause zu pflegen.

Alle Guten Wünsche,
Claus

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 04. Mai 2007, 11:32:14
1x am Tag kommt eh die Hauskrankenpflege und macht die Körperhygiene und so.

Papa gibt die Medikamente und das Essen, muß bei Bedarf wickeln und ist halt immer da.

Er nimmt sich auch hin und wieder "frei", vorgestern zum Beispiel war er am Nachmittag mit Freunden wo eingeladen, derweil war eine Bekannte, die gelernte Krankenschwester ist, bei meiner Mama.

Und in 2 Wochen kommt unsere Tante auf Besuch, die ist gelernte Altenpflegerin. Es ist geplant, dass Papa sich da dann quasi eine kleine AUszeit nimmt und zu seinen Geschwistern aufs Land fährt, wenigstens für eine Nacht, dann kann er wieder mal durchschlafen.

Natürlich frage ich nicht ernsthaft, wie lange es noch dauert, denn das kann eh niemand sagen. Ich weiß ja auch gar nicht, ob ich es wissen wollte, wenn man es sagen könnte.

Das wäre ja so als ob einem der Hinrichtungstermin bekannt wär... so, Deine Mama stribt am soundsovielten des Monats XY, bereit Dich schon mal drauf vor...

Aber man stellt sich halt doch die Frage, wie lang es noch so weitergehen kann!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 04. Mai 2007, 11:39:51
Hallo ihr Lieben,

Günter ist inzwischen ein Schwerstpflegefall.
Über weite Teile "lebt und spricht er in seiner "eigenen" Welt".
Nur noch selten erkennt er mich... aber Berührungen und Streicheleinheiten geniesst er sehr.

Seit einigen Tagen haben wir auch eine Dekubitusmatraze. Dadurch muß ich Günter nicht mehr ständig umlagern.

In den letzten Monaten hat sich ein kleiner, sehr fest zusammenhaltender Freundeskreis gebildet, deren Handys Tag und Nacht bereit sind...und von denen jeden Tag einer vorbeikommt.

Diese unsere langjährigen Freunde haben alle Erfahrung mit Krebserkrankung, Pflege und Tod.
Sie, und nur sie ( !!! ) können und wollen - die auch für sie äusserst belastende Sitution - aushalten...

Weiterhin gibt es ein sehr enges Netz von betroffenen Angehörigen und auch Patienten, die zwar nicht in Berlin leben, mit denen ich aber ständig im telefonischen bzw. Chatkontakt stehe und die uns bereits mehrfach besucht haben und mich bei diesen Besuchen unglaublich mit Rat und Tat unterstützt haben.
Die moralische Unterstützung dieser großartigen Menschen...ist mit Worten nicht zu beschreiben.

Wie lange ich die Pflege von Günter noch "mit meinem Gewissen" vereinbaren kann, weiß ich nicht. Ich schaue nur noch von Tag zu Tag.

Ich möchte Günter solange hier in unserer Wohung pflegen, wie es geht.
Aber...wenn ich das Gefühl habe, dass ich ihn "vernachlässige"... genauer, wenn weitere Verschlechterungen auftreten, die ich nicht mehr bewältigen kann...dann werden Günter und ich in ein Hospiz gehen.

Ich bin in Gedanken bei euch. Uns verbindet das gleiche Schicksal...wo immer ihr auch lebt.


Elisabeth


 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 04. Mai 2007, 17:50:18
Hallo Ihr lieben Leidensgenossen,

seit - jetzt - sieben Monaten lese ich bei Euch mit und möchte mich als allererstes bei Euch bedanken. Ihr alle habt mir sehr geholfen, denn durch Euch wurde mir immer wieder bewusst, dass ich nicht alleine bin mit dem Schicksal Glioblastom. Und dabei war ich gar nicht der Patient, sondern Ehefrau.

Mein Jupp ist am 30.03.2007 nach genau sechs Monaten verstorben. Und in diesen sechs Monaten bin ich täglich ein wenig mitgestorben. Es war hart, aber auch zeitweise sehr schön mit ihm. Allerdings habe ich meinen Mann am 02.10.2006 im OP abgegeben und nicht mehr wieder bekommen. Er war ein Anderer.

Wenn ich darf, würde ich Euch gerne noch ein wenig begleiten. Vielleicht habe ich ja den einen oder anderen Tipp für Euch.

Für heute ersteinmal "Danke" und weiterhin viel Kraft, Mut und positives Denken. Herzliche Grüße
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 04. Mai 2007, 23:56:44
Liebe Hilde,

ich denk so oft an euch, verfolge hier immer alles mit. Es tut weh, es schmerzt, was soll ich sagen? Wir haben alle das gleiche Schicksal, es ist nicht zu verstehen...................

Ich bekomm es bis heute nicht geregelt, daß wir unsere Schwester nicht mehr sehen und fühlen können. Wir haben lange Zeit mit ihr geweint, jetzt weinen wir um sie.........................

Manche Zeit ist es nicht zum Ausshalten...............

Ich wünsch hier allen ganz viel Kraft alles zu "meistern", durchzuhalten und dennoch die Zeit irgendwo zu nutzen, die uns/euch mit euren Lieben bleibt.

Umarme dich, denke hier an alle, welche das Gleiche erleben oder erlebt haben,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 05. Mai 2007, 00:15:13
Liebe Elisabeth,

ich bin in Gedanken bei euch.

Ganz gleich welche Entscheidung ihr trefft, es ist einfach die Richtige!

Es ist schön zu lesen, daß ihr die Unterstützung von "außen" habt, daß ihr liebe Menschen zur Unterstützung jetzt habt. Das hilft ungemein, ich weiß wovon ich schreibe.

Den Schmerz kann dir keiner nehmen.

Ich bin in Gedanken bei euch, umarme dich,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 05. Mai 2007, 09:32:53
Hallo meine Lieben!

Wie ich diesen Mist schon hasse....
heute morgen kam wieder Eiter aus der Narbe, hab gestern schon ein Bläschen bemerkt, das ist heute aufgegangen und es eitert wieder.
Hab auch mit dem KH schon telefoniert. Der Doc sagt, wir sollen die gute Zeit noch nutzen und solange er keine Anfälle oder Fieber kriegt, sollen wir warten. Wenns schlechter wird, kommt der Knochendeckel raus.

Heute geht auch das Reden wieder ganz schlecht.
Es ist einfach nur zum Verzweifeln.....

Drück euch alle und wünsch euch alle Kraft der Welt
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 05. Mai 2007, 10:01:37
Liebe Hilde,

ich kann zu gut nachempfinden was es heißt, eine eiternde Kopfwunde zu pflegen.

Ich kann nicht verstehen, warum das Antibiotikum bereits wieder abgesetzt wurde. Das war - meiner Meinung nach - viel zu früh.

Wurde denn ein Abstrich gemacht und eine Kultur angelegt ?
Es ist wichtig zu erfahren, um welchen Erreger es sich handelt...
Nur dann kann man beurteilen, welches Antibiotikum überhaupt anspricht.

Ich möchte keine Panik verbreiten...aber überprüfe unbedingt, ob Fieber oder "Eintrübung" auftritt. Das könnte der Hinweis auf eine Hirnhautentzündung sein.

Hoffe inständig, dass eine Kalottenentfernung nicht notwendig wird...bin aber leider in diesem Punkt nicht sehr optimistisch.

Viele liebe Grüße und feste Umarmung

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 05. Mai 2007, 12:13:17
Liebe Hilde, verstehe auch nicht, weshalb kein Antibiotikum mehr verschrieben wird. Bei meinem Mann wurde vor der OP ein Abstrich gemacht, dann OP, dann wochenlang hohe Dosen Antibiotika. Seit dem Ruhe. Doch vor der OP bekam er kein Antibiotikum, der Kochendeckel war hinüber. Die Ärzte beschrieben uns das zieml. schonungslos, muß ich nicht wiedergeben.
Man hängt wieder mal da und wünscht sich Klarheit. Herzlichst, Andrea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 05. Mai 2007, 12:40:00
Hallo Elisabeth, hallo Andrea!

Ich hab das Gefühl, dass es ihnen allen ziemlich "wurscht" ist.
Bei einem Glio-Patienten, den man bereits 4 mal operiert hat, ist es sowieso abzusehen....

Es wurde kein Abstrich gemacht und das Antibiotikum glaub ich hat man abgesetzt wegen dem ewigen Durchfall...

Wenn man austherapiert ist, ist es wahrscheinlich nicht mehr wichtig, welcher Erreger das ist.

Ich denk an euch alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 05. Mai 2007, 23:02:30
Hallo Hilde........

Wie ich deine Beschreibung gelesen habe, beschlich mich auch das Gefühl, das die Ärzte einfach darauf warten das es schlimmer wird......so Fieber und Anfälle........

Es mag aus ihrer Sicht vielleicht auch das Richtige sein, allerdings haben sie nicht das Recht zu unterlassen oder nicht zu helfen..........

Geh denen einfach auf die Nerven, bevor es so entzündet ist, das garnichts mehr hilft..............

Ganz liebe Grüße  und alle Kraft der Welt..........

Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anmari am 08. Mai 2007, 09:33:24
Liebe Schnipsi,

ich kann mich Maren auch nur anschliessen. Genauso habe ich es mit meiner Mutter auch erlebt - von dem von dir beschriebenen Zustand bis zum Sterben dauerte es noch Monate. Das Einzige, was ihr in dieser Situation noch etwas Erleichterung verschafft hat und sie auch ab und an wieder ein bisschen "aufgepäppelt" hat, war das Cortison. Sie hat bis zum Schluss Höchstdosen bekommen, anders wäre es überhaupt nicht zu ertragen gewesen. Setzt es bei dem Papa auf keinen Fall ab!!!!

Ich wünsch dir die Kraft, deinem Vater auch in dieser Phase genauso toll beizustehen wie du's bisher geschafft hast.

Lieben Gruß
Anmari
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 08. Mai 2007, 20:31:05
Meine Lieben,

am liebsten würde ich einfach ganz weit weit weg fahren und alles hinter mir lassen......in dieser Gesellschaft scheint man mit dieser Krankheit aufgegeben und allein gelassen......

Wenn ich es mal so krass sagen darf, den Ärzten scheint alles zu langsam zu gehen, meint Papa lebt NOCH immer. Er darf nicht auf der Palliativstation im Krankenhaus bleiben, weil er wohl noch zu fit ( ha ha ha ha..... :'( :'( :'( ) ist ......ich kann es nicht glauben, wir leben in einer Gesellschaft nur noch aus Kapitalismus , Mitgefühl bleibt auf der Strecke.

Erst wollen sie meinen Papa durch das Absetzen von Cortison sterben lassen, dann wird das Cortison wieder aufgenommen und jetzt wollen sie ihn nicht mehr haben, da er wohl doch "zäher" als angenommen ist.

Wir wissen jetzt auch nicht weiter, es hat uns wieder wie ein Hammer getroffen, meine Mama wollte ihn nach Hause nehmen, aber das wird sie nicht schaffen, mein Papa lebt bereits in einer anderen Welt, versucht dauernd aufzustehen und bricht dann zusammen. Er ist bereits inkontinent, versucht laufend auf die Toilette zu gehen und wenn er sich dorthin schleifen kann, sitzt er Stunden dort und läßt sich nicht mehr bewegen, ins Bett zurückgetragen zu werden....es ist ein Kampf.....

Man hat uns geraten, meinen Papa in ein Hospiz zu geben, dort kann er dann genau 4 Wochen bleiben und wenn er da nicht stirbt, dann kann er wieder auf die Palliativstation.....und dann ??????

Es ist wie Du sagst Anmari, das Cortison läßt ihn am Leben, die Dosis wurde am Wochenende etwas herabgesetzt und man merkt sofort, dass es ihm schlechter geht. Das Schlimme ist, das wir nicht mehr wissen, was wir glauben sollen und wer weiß, was im Hospiz auf ihn wartet. Meine Mama schaut sich das morgen erstmal an, es soll dort humaner zugehen als in dem Pflefeheim bzw im Krankenhaus.

Einzig allein die Tatsache, das mein Papa wohl nicht mehr mitkriegt, was mit ihm geschieht, macht mich ein bischen ruhiger.

Das Schicksal meint es mit uns allen nicht gut momentan.

Esther, wir gehen allen Ärzten sowas von auf die Nerven momentan und alles was wir bekommen ist ein Achselzucken....es ist unglaublich.

Ach ja....man hat meinem Papa am Samstag alle Tabletten für morgens, mittags, abend und nachts hingestellt, in diesem Plastikbehälter.......es ist unglaublich...so einfach hingestellt, dass er es sich selber dosiert, was war, er hat alle gegessen, er ißt alles ,was man ihm hinstellt........wir haben es nachmittags zu spät bemerkt und nach unserem heftigen Aufruhr bekamen wir ein mildes Lächeln, für mich wie "der stirbt so oder so"...........

Elisabeth, ich bewundere Deine Kraft.........

Ich denke an Euch alle
Doris




























Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 08. Mai 2007, 21:34:37
Hallo Schnipsi........

Es ist einfach entsetzlich was ihr durchmachen müßt.........können sich diese Ärzte denn eigentlich noch im Spiegel anschauen???

Es hört sich ja jetzt so schlimm an, aber wenn es noch etwas schlimmer wird bei deinem Papa, könnt ihr ihn dann nicht zuhause versorgen`? Dann kann er vielleicht nicht mehr herumwandern und es ist dadurch für euch leichter.......

Wenn die im Krankenhaus so mit einem Menschen umgehen...........das darf einfach nicht sein, egal was er noch mitbekommt.......eine Frechheit, die Medikamente alle hinzustellen.......es weiß doch jeder, das durch das Cortison der Hunger immer da ist.........

Kann deine Mama nicht mit im Krankenhaus bleiben?

Könnt ihr nicht das Krankenhaus wechseln?
Was sagt denn der Hausarzt dazu? Kann der nicht mal intervenieren?

Es ist eine Schande ,so mit Menschen umzugehen..........

In Gedanken bei euch allen.......
Liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 08. Mai 2007, 22:30:10
Liebe Doris,
auch wenn es hart klingt, das Hospiz könnte Eure Lösung sein !
Eigene Erfahrungen und die vieler anderer (saluti a Tina77):
Der Gedanke schreckt am Anfang unheimlich, man wagt kaum, dieses Wort auszusprechen oder nur daran zu denken. Dann stellt sich Ruhe ein, das Hospizpersonal -und ich habe bis jetzt noch nichts gegenteiliges gehört- hat Zeit und Hingabe.
Der Hospiz"gast", also der Mensch, den man liebt und der eigentlich die Hauptperson ist, wird mit Respekt und Würde versorgt, die Angehörigen erfahren Zuwendung. So ging es zumindest uns.
Nie wurde meine Schwester als Mensch vergessen oder übersehen, nie wir, die wir am Bettrand saßen, Tag und Nacht. Nie das Gefühl: "ist abzusehen..."
Die Faktoren Zeit und Kosten sind weg, spielen überhaupt keine Rolle.
Und die pflegerischen Tätigkeiten (und das ist nicht zu unterschätzen) übernehmen andere. Ein Segen, denn dazu gehört sehr viel und kostet Kraft, Courage und auch Wissen.
Die kann man einsetzen für die letzte gemeinsame Zeit.
Die ist auch ohne "Betten überziehen, obwohl der liebe Mensch noch darin liegt und sich nicht bewegen kann" noch schwer genug.
Respekt und Hochachtung für alle, die es schaffen, zuhause zu pflegen, bis zum Schluß ohne zu verbittern oder aggressiv zu werden !
Mit gehöriger Portion Distanz könnte ich behaupten, ich wäre FAN von Hospizen.
Wir alle hier im Forum wollten, wir bräuchten sie nicht !
Allerdings ist es nicht so einfach einen Platz zu bekommen, ich denke, Ihr macht es richtig, Euch zu informieren und evtl. anzumelden. Kann ich nur dazu raten.
Die vier-Wochen-Frist ist mir nicht bekannt, wer hat Euch das gesagt ?
Euch und allen anderen, ich kann sie garnicht aufzählen, allen, die lesen, Angst haben, nicht mehr weiter wissen, ausgebrannt sind oder bereits einen Schritt weiter...
Euch Menschen, die sich auf den letzten Weg begeben und Eure Lieben
Euch allen viel Kraft, eine kleine Quelle des Mutes,
kann sein: Ein Glas Wein, ein guter Freund, ein Spaziergang...
Egal, ich wünsche Euch genau das und eine gute Nacht
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Tina77 am 08. Mai 2007, 23:19:03
hallo,

ich kan nur zustimmen, was anita schreibt. meine mom selbst haben wir auch im hospiz untergebracht.
Sie hätte nirgendwo solch eine zuwendung und respekt erhalten, wie dort. Wir und sie wurden dort als vollwertige menschen bahndelt, egal, wie krank oder welcher herkunft.
Man selbst muss sich um nichts mehr kümmern, was konkret heißt, dass man nur zeit für meine mom hatte, wenn wir sie im hospiz besucht hatten, kein kochen, putzen, einkaufen,... die zeit war wirklich nur füreinander.
Meine mom hat dort in den letzten monaten ihres lebens, den richtigen ort gefunden, meiner meinung nach, sie hat neue freundschaften dort geschloßen und hat dort auch zur gemeinschaft beigetragen, es gab sicher momente, da wäre sie lieber zu hause gewesen, aber allem in allem war sie sicher froh, dort gewesen zu sein, da sie nie gerne alleine war.
Leider ist sie dort dann nach fast fünfmonatigem aufenthalt verstorben. Als die dann ssterbend war, konnten wir sie in den tod begleiten, mit unterstüztung der mitarbeiter dort, das hätten wir zu hause so ruhig nicht geschafft,

Ja, ich kann jedem, der in so einer situation ist´, diese einrichtung empfeheln, toll, dass es so was in unserer gesellschaft gibt.

Gruß
Tina
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 08. Mai 2007, 23:20:48
Hi Schnipsi

Muss ich auch sagen, das kann nicht wahr sein, mit einem 4-Wochen-Frist beim Hospiz, das wurde nur eine Pflegeurlaub, wie sagt man das richtig, betreffen, nicht der Lage deines Vaters.  Erkundige euch da mal, ich schließe mich Anuschka an, obwohl ich mich da nur von Außen befasst habe, ich denke, die Leute da sind wunderbar, und auch ein wenig flexible, es könnte für euch der Richtige weg sein.

Ich bin gerade dabei, einen Vertrag mit einem Pflegedienst abzuschießen, nicht zuletzt wegen all das was Anuschka andeutet… ich will nicht aggressiv werden, merke ich aber, das ich das konnte, wenn ich mich nicht irgendwann entlasten kann.  Heute mal Premiere: Hab die Rettung angerufen, denn ich meinem Mann (mitterlweile 115kg) nach einem Krampfanfall nicht mehr alleine vom Boden hochkriegten.  Obwohl ich es tüchtig versucht habe.  Die Rettungsburschen waren zum Glück wunderbar, haben ihm einfach hochgehoben und ins Bett gebracht, ohne Problemen dabei zu machen. Wurde ich noch mal machen, fände ich es aber angemessener, einen Pflegedienst zu haben, die auf Anruf helfen konnten. Auch bei Waschen, Anziehen usw konnte ich mir vorstellen, mal entlastet zu werden, es ist so verdammt schwierig, all diese Rollen gut zu erfüllen und noch verliebte Ehegattin zu bleiben – ich meine, das bin ich schon, und vor allem, aber ich komme immer wieder an meine Grenzen.

Nach dem Rettungsstress haben wir uns wunderbar abgelenkt: Jetzt haben wir – nach lange Träumerei – ein FAHRRAD mit dem wir durch die Stadt gemeinsam fahren können!! Dank die Firma Hoening (sorry Ulrich, das ist nicht als Werbung gemeint!! - nur Info - ich habe mir lange damit befasst, Alternative gäbe es von Draisin oder eine andere Firma, bloß nicht so leicht und wendig...) und einen Sanitärshaus, die bereit ist, dies uns auf Leihbasis zu verrechnen. Mein Mann sitzt vorne in einem Rollstuhl, ich trete hinten mit dem Radteil, und alle sind glücklich!!  Na gut, da muss man vielleicht von Anfang an so Radüberzeugt wie wir es sind sein, aber mit diese Voraussetzung kann man es kaum schöner haben.  Sogar den zweiten Krampfanfall heute Abend hat uns unsere Radfreude nicht rauben können.

Zum Schluss eine Frage: wie geht ihr alle mit Cortison-Haut um??  Mein Mann kriegt überall blaue Flecken, „Stretch marks“, Pickeln, risse, und trockene Haut.  Ich creme ihm abends ein, entsprechend der Körperteil (Fußcreme für die Füße usw, bis zu Augentropfen), und es scheint auch zu helfen, aber gibt es da offizielle Wege, ihm damit zu helfen??

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 09. Mai 2007, 07:21:12
Hallo Schnipsi!

Es ist einfach unglaublich, was ihr euch da mitmachen müßt....
Das kann ja wohl nicht wahr sein...
Aber ich weiss genau, wovon Du sprichst.....es dauert ihnen schon zu lange....bitte, was ist denn der Sinn der Palliativstation??? muss man da vorher schon wissen, dass man innerhalb von 4 Wochen sterben wird???
sind denn wirklich alle von allen guten Geistern verlassen??? was soll dieser Schmarrn so schwer kranke Menschen kreuz und quer hin- und herzuverlegen??? als wenn man nicht schon genug am Hals hätte....

Es tut mir einfach nur leid und ich weine mit Dir :'( :'( :'(
Deine Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 09. Mai 2007, 07:23:17
Liebe Sarabande!

Was Du alles leistest, ist einfach unglaublich.

Ich bewundere Dich und wünsche Dir die Kraft, das alles weiter so gut durchzustehen.....Ich denke sehr oft an Dich und bekomme dadurch selber oft die Kraft, nicht total zu verzweifeln....

Alles Liebe für euch
Hilde

Ach ja, wollte noch sagen, meinem Mann geht es nicht besonders gut...
Die Wunde nässt etwa alle 2 Tage, da rinnt direkt das Eiter vom Kopf, die Verdauung klappt noch immer nicht, die Thrombose ist auch noch da - na ja und wie üblich, das Sprechen geht manchmal ganz schwer, dann wieder ein wenig besser. Heute ist ein schlechter Tag, ich hab ein sehr ungutes Gefühl - ob sich da nicht schon wieder was "zusammenbraut"???

eure traurige Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 09. Mai 2007, 19:38:59
Hallo Sarabande,

ich bewundere Dich für all die Kraft!!!
Mit dem Fahrrad, das find ich total super. Vielleicht kann das auch der Ein oder Andere hier nutzen. Und da ist doch nur gut, wenn du gleich den Hersteller erwähnst und Ihr mit dem gute Erfahrungen macht!

Ja, die Cortisonhaut, das war bei meiner Schwester auch so. Auch wir hatten alle möglichen Cremes, natürlich auch die Fußcreme. Für den Körper war bei meiner Schwester die Babycreme am Besten, die holten wir immer aus der Apotheke.
Was anderes kann ich Dir leider auch nicht nennen.

Ich wünsch Dir weiterhin viel Kraft, viel Zeit noch mit dem tollen Fahrrad,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 09. Mai 2007, 19:46:17
Liebe Hilde,

es macht mich auch traurig, wenn ich Deine Einträge lese.
Die Fassungslosigkeit dieser Erkrankung ist schon groß genug, dann habt Ihr noch neben dem ganz "normalen" Wahnsinn die eitrige Wunde bei Heri, die die Ärzte nicht in den Griff bekommen............

Ich denke an Euch und hoffe so sehr, daß sich der Zustand von Heri wieder bessert,

umarme Dich,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 09. Mai 2007, 21:15:10
Liebe Kabas!

Auch ich umarme Dich, bin oft in  Gedanken bei Dir...
Danke für Deine lieben Worte

Alles Liebe für Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 09. Mai 2007, 21:57:21
Und wieder bin ich dankbar, dass es dieses wunderbare Forum mit Euch gibt.........hier habe ich nicht das Gefühl, dass wir alleine und ausgestossen sind und die Worte, die hier geschrieben werden, geben mir mehr Kraft, als sie uns jemals von irgendeinem anderen Menschen gegeben worden sind.

Meine Mutter hat sich heute nochmals wegen der 4 Wochen Frist im Hospiz erkundigt, im Sozialdienst im Krankenhaus. Es kann daran liegen, da wir an der Grenze zu Österreich zu Hause sind und das Hospiz in Österreich liegt, das es daran liegt. Die Kasse hat uns erstmals nur 4 Wochen genehmigt........danach ist alles wieder Verhandlungssache, als ob wir nicht genug Leid haben, müssen wir auch noch um das Sterben meines Vaters zocken.

Meine Mutter hat sich jetzt wegen dieser Rumschieberei doch entschlossen meinen Papa erstmals wieder nach Hause zu nehmen, ich weiß, es wird eine sehr sehr schlimme Zeit für sie werden. Ich habe ihr aber heute ausdrücklich gesat, dass, wenn es nicht geht, wir meinen Papa doch in das Hospiz geben werden. Wir leben zur Zeit von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag........und wissen nie, welche Entscheidung die richtige sein wird.

Meine Papa hat heute zum ersten Mal das Mittagessen verweigert....und das, obwohl er immer alles so in sich hineinstopfte, was man ihm nur hinstellte. Meine Eltern wohnen in einem sehr kleinen Ort und daher können wir auch nicht das Krankenhaus wechseln......ich denke aber auch nicht, dass es einen großen Unterschied macht, den egal , wo wir bisher waren, wir wurden als "hoffnungslos" hingestellt und da macht sich keiner große Gedanken oder Sorgen, egal ob es in München oder Salzburg war, wo wir auch unser "Glück" versuchten. Alles reine Abzocke, wo noch was geht. Meine Mama versucht so oft wie möglich bei meinem Papa zu sein, ich fahre mittlerweile jedes Wochenende nach Hause, es könnte jedes Wochenende das letzte sein.

Sarabande, auch mein Papa hat blaue Flecken und risige Haut , und die Füße sind auch schlimm geworden.Wir haben für die Füße eine Creme, ich frage meine Mutter, wie diese heißt, sie wirkt innerhalb von 2 Tagen ,wer weiß was da alles drinsteckt, aber die Füße sind wieder einigermaßen ansehnlich geworden. Die blauen Flecken gehen nicht weg, wir haben alles mögliche probiert.
Mein Papa hat zudem noch einen Buckel bekommen. Ich glaube fast wir haben jetzt wieder mal alles durch.....das Schicksal kann wirklich sehr grausam sein.

Hilde, bitte drück Heri ganz doll von mir, ich bin Tag und Nacht bei Euch....und natürlich bei allen hier, die so tapfer mit ihrem Schicksal umgehen, ich bewundere jeden Einzelnen hier, wieviel Kraft in einem Menschen doch stecken kann......

Heute versuche ich mal nicht zu weinen.......obwohl ich schon wieder einen Kloß im Hals habe.

Liebe Grüße
Doris














Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 09. Mai 2007, 22:15:04
... raus mit den Tränen, Doris.
Brauchst Dich nicht zurückhalten, es tut gut.
Zumindest das Wachstum des "Kloß im Hals" kann damit verringert werden.
Hoffentlich könnt Ihr (Deine Mutter und Du) vor einander weinen und versucht nicht ständig Euch gegenseitig zu schonen. Das kostet alles soviel Beherrschung und Kraft.
Meine besten Wünsche an Dich und an Euch alle,
habt eine gute Nacht und suße (!) Träume, sogni dolci :-)
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 09. Mai 2007, 22:31:03
Liebe Doris,

Ja, sag mir bitte, welche Fusscreme ihr verwenden, ich habe ein tollen Crème, nur es sieht jedes Mal nach ein Paar Stunden genauso aus wie vorher.   Einen Buckel hat mein Mann übrigens auch. Ich vermute, das liegt an Cortison-gemachten „Stiernacken“ und Muskelschwäche, mit schwerem Kopf verbunden… keine Ahnung. Jedenfalls scheint es ihm nicht groß zu stören.  

Muss ich auch sagen, dieses Forum ist ein Segen, Hochlob an Mike und Ulrich, was wurde wir alle machen, wenn es dies nicht gäbe?!

Hilde, es ist echt blöd, was ihr alles durchmachen müssen. Ich hoffe du hast dich ausführlich mit Morgenrote ausgetaucht, obwohl sie sich im schwierige Lage gerade befindet, denn sie kennt sich nun wirklich über nicht-heilende-Kopfwunde ausführlich aus.  

Danke für deine netten Worte, danke auch an Kabas. Das Fahrrad macht uns weiterhin schöne Stunde, unter Anderem ist es gut weil es unseren sehr verschiedenen Energievorräten entspricht – er kann sich schön ausruhen, ich kann meinen Frust wegtreten.  Verwundete Blicke kriegen wir überall, ich wurde aber auch verwundert gucken, denn so ein Rad sieht man sonnst im Alltag nicht!  Vielleicht soll ich ein Nebengeschäft als Rickscha-Fahrerin machen?? So ein Rad ist garantiert besser als jeder Fiaker.  Oder?

Mensch, ihr Leidensgenossen, mir macht diese Krankheit auch verrückt.  Die Pflegestationdame kam Heute zu uns, klingt alles wunderbar, nur ist mein Man weiterhin der Auffassung, er bräuchte keine Hilfe von Außen – noch, findet er, kommen wir auch so ganz gut zu Recht.  Einerseits hat er völlig Recht, und ich bin dafür auch entsprechend dankbar, andererseits drehe ich total durch, weiß nicht wie ich es aushalten soll, wäre so gerne mal entlastet, und wünsche mir, er wurde eine solche Hilfe nicht abstoßen.   Die Zeiten werden sicherlich kommen, ich soll nicht so ungeduldig sein, aber diese warten-auf-das-schlimmste ist nun echt pervers.  Ich träume ganz bunt.  Ihr auch?

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 09. Mai 2007, 22:58:41
Hallo Sarabande.........

wie du schreibst........dieses Warten auf das Allerschlimmste ist das Perverseste was ich in meinem Leben erlebt habe............


Liebe Grüße und Gedanken an alle..............

Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 10. Mai 2007, 10:27:51
Hallo!

Ja, das Warten auf das Allerschlimmste.......bin auch gerade dabei.
Gestern gab es wieder urplötzlich einen fast totalen Sprachverlust, das ist wie ein Schlag in die Magengrube....hab ihm dann wieder Cortison gegeben, hat aber auch nicht viel gebracht..
Der Kopf eitert weiter, nicht allzuviel, aber trocken ist es eben nicht :-\

Ich habe nur mehr Angst :'( was kommt als Nächstes???

drück euch alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 10. Mai 2007, 11:45:48
Ja, es ist seltsam...

Manchmal kommt es mir so vor, als hätte ein Teil von mir sich schon von Mama verabschiedet.

Ich sag manchmal nicht "ich bin bei meinen Eltern" sondern "ich bin beim Papa".... hmmm.

Heute ist MR. Am Dienstag dann Labor und Besprechung des MR-Ergebnisses.
Spannend.

Was es bei uns nicht gegeben hat und worum ich einige von Euch fast ein bißchen beneide sind diese gemeinsamen AKtivitäten in dem Wissen, das es sie nicht mehr lange geben wird.
Sowas gab es nicht.
Mit Mama war gleich nach der Diagnose nichts mehr anzufangen, schon vor Weihnachten war sie total passiv und hat von sich aus nichts mehr getan, und seit den Anfällen Anfang Februar (voll arg, schon 3 Monate her!) ist sowieso nichts mehr möglich.
Es wäre doch so nett gewesen, wenn wir noch etwas unternehmen hätten können.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 10. Mai 2007, 22:50:38
Hallo meine Lieben,

muß sagen ,dass mir das Schreiben hier momentan den größten Trost gibt....es ist als ob ihr alle so nah bei mir seid und ich würde am liebsten Euch alle zusammen hier bei uns haben.....es tut einfach nur gut und auch wenn ich meiner Mama immer wieder von hier berichte, weiß ich, dass sie ein bischen beruhigt ist, das sie wirklich auch das Bestmögliche in dieser Situation tut.

Sarabande, die Fußcreme heißt Batrafen und brachte bei meinen Papa bereits nach 2  Tagen Heilung. Er hat so rote Kreise und risige Haus an den Füßen und wir haben die Salbe vom Hautarzt bekommen.

Ansonsten leben wir wirklich nur noch den Moment...ich habe heute meine Mama mindestens 5 mal angerufen....ich bin so unruhig und wenn das Telefon klingelt, dann bekomme ich die totale Panik........
Mein Papa hat heute wieder das Mittagessen verweigert, aber dann doch am Abend gut gegessen.......jetzt kommt die Phase der extremen Inkontinenz dazu, die Windeln reichen fast nicht mehr aus, er wollte die letzten Tage immer noch auf die Toilette, das geht jetzt nicht mehr.
Die Erinnerung meines Papas wird jetzt auch von Tag zu Tag schlechter und er erkennt teilweise seine Freunde nicht mehr.

Wir haben schon große Angst wie das nächste Woche zu Hause sein wird.
Meine Mama wird sich nächste Woche für alle Fälle das Hospiz anschauen.
Ich bete, dass wir meinen Papa aber noch zu Hause haben können, die letzten 2 Monate war er nur im Pflegeheim oder im Krankenhaus und ich wünsche es mir so sehr, dass er nochmal seinen Garten sieht..........er blüht jetzt so schön und war meine Papas Lieblingbeschäftigung.


Bin sehr traurig, da wir wohl alle hier momentan ein großes Tief haben. Würde alles für Euch und meinen Papa geben, um wieder gesund zu werden.

Anuschka...heute werde ich wieder heulen und heule bereits.... :'( :'( :'(











Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 10. Mai 2007, 23:04:18
Hallo Hilde...............

Es tut mir so entsetzlich leid, das du soviel Angst hast..........ich hoffe, du hast jemanden um dich herum, wo du diese Angst auch mal zulassen kannst........

Ich weiß garnicht was ich sonst  schreiben soll..........  :-\


Ganz liebe Grüße,
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 11. Mai 2007, 00:26:07
Liebe Hilde,

ich fühle mit Dir, denk so oft an Euch!

Unser Leben hat sich so verändert, schon mit der Erkrankung, jetzt leben oder müssen wir mit dem Tod meiner Schwester anders leben.

Ich war heute wieder in einer Klinik, bei meiner Schwiegermutter wurde Brustkrebs diagnostitiert. Sie wurde am Dienstag operiert, ich halt das nicht mehr aus...................................

Mein Mann war heute Abend zu einem Vortrag " Brustkrebs ist heilbar", ich konnte nicht daran nicht teilnehmen.

Von meinem Vater der Bruder wurde gestern in der Nähe von Berlin entlassen, Prostatakrebs, seit Jahren behandelt, jetzt ist ein anderer Tumor an der Blase entfernt worden, aber nur zum Teil.............

Ich komm nicht  mit dem Ableben meiner Schwester nicht klar, sie fehlt so sehr.............................

Liebe Hilde, ich bin total ausgebrannt, ich kann nachvollziehen wie Du Dich fühlst, ich leide mit Dir, jeden Tag!!!

Ich denke hier an Alle, auch wenn ich nicht jeden  namentlich erwähne,

es ist so hart, haltet alle durch,

Kabas

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 11. Mai 2007, 07:35:46
Liebe Kabas!

Wie ich dises Wort "Krebs" schon hasse......
Es rafft die Menschen dahin, egal ob jung ob alt.
Es ist der pure Wahnsinn, was sich rundherum abspielt. Dauernd höre ich wer nicht aller Krebs hat. Ich kann es bald nicht mehr hören.

Was ist das nur für eine schlimme Krankheit..

Ich kann nur zu gut verstehen, dass Du mit dem Ableben Deiner Schwester nicht klar kommst, mir würde es nicht anders gehen.
Warum muss ein so junger Mensch auf so grausame Weise aus dem Leben gerissen werden???

Es tut mir einfach nur Leid. Hast Du eine psychologische Betreuung? Ich halte zwar grundsätzlich nicht sehr viel davon, aber wenn man alleine gar nicht mehr klarkommt, vielleicht sollte man es dann versuchen...

Liebe Grüße und drück Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Britta am 11. Mai 2007, 10:59:48
Hallo an alle hier,
habe lange nichts in den einzelnen Foren geschrieben.
Ich bin auch Angehörige. Mein Vater vor fast genau einem Jahr an dieser Sch.....krankheit verstorben. Nach 13 Monaten Kampf.
Meine Geschichte steht auch unter Krankengeschichten: Ostern die ich nie vergesse.....
Liebe Hilde,
auch mein Vater hatte diese eiternde Stelle am Kopf. Es wurde wochenlang nicht Ernst genommen von den Ärzten und mit Antibiotika behandelt. Irgendwann als wir nicht locker ließen wurde die Naht nochmal aufgemacht um die Wunde richtig zu säubern und wieder zu schließen. Dabei stellte sich dann später raus, da es nicht besser wurde, dass sich ein Krankenhausbakterieum eingenistet hatte und das Ende von Lied war, dass er die Knochenplatte von der Op komplett entfernt kriegen mußte das diese mittlerweile auch angegriffen war. Also ich würde da weiter Druck machen, denn diese Bakterien können sehr aggressiv sein.
Er konnte auch sehr gut ohne diese Knochenplatte leben. Als sie dann endgültig entfernt wurde ist die Narbe ganz schnell verheilt. Es kann dann nach ca. 1/2 Jahr eine Kunststoffplatte eingesetzt werden.
Leider war bei ihm zu dem Zeitpunkt dann der Tumor wieder nachgewachsen, was aber bei der Voruntersuchung zum Einsetzen der Platte erst zu Tage kam.
Ihr seid alle sehr stark und ich wünsche allen weiterhin die Kraft
Britta
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 11. Mai 2007, 11:33:46
Liebe Britta!

Danke für Deinen Eintrag.
Ich habe den Eindruck, dass unser Operateur (der uns eigentlich recht gut gesinnt ist) einfach so lange warten möchte, wie es geht - er sagte ja, wenn der Zustand schlechter wird, muss der Knochendeckel raus.

Er sagte vor einigen Tagen "mir ist das noch ein bißchen zu früh, um wieder aufzumachen", das war nach dem MR, wo schon wieder eine KM-Aufnahme zu sehen war. Ich habe das Gefühl, dass er damit rechnet, dann vielleicht noch einmal Tumorgewebe mitentfernen zu können.
Wie gesagt, das ist meine Vermutung. Ich habe das so ausgelegt und es wäre ja auch sinnvoll, wenn man sowieso schon wieder unter Vollnarkose ist. Man könnte vielleicht wieder ein bißchen Zeit gewinnen.

Es tut mir sehr Leid, dass auch Dein Vater diesen Kampf verloren hat....
Alles Liebe für Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 11. Mai 2007, 11:38:06
Liebe Esther!

Rund um mich ists eigentlich nicht so gut.
Hab eine Freundin, die sich alles anhört, aber so richtig damit umgehen kann sie auch nicht.

Meine Mama, meine gute Freundin ist 81 Jahre alt und wenn ich mich mal wieder ausheule, gibts Herzrythmusstörungen oder Darmkoliken.
Das überleg ich mir auch jedesmal zweimal....
Na und die Mutter von meinem Mann, das ist auch nicht viel besser, die hat selber soviel Angst, schließlich hat sie schon ihren Mann verloren (sprich den Papa von meinem Mann), als sie 45 Jahre alt war.... :'( :'(

Diese Krankheit ist ein Schicksal, das man seinem schlimmsten Feind nicht wünschen würde....

Drück Dich mit aller Kraft
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 13. Mai 2007, 18:20:20
Günter ist gestern um 16.30 Uhr sanft in meinen Armen für immer gegangen.

Unsere Liebe hatte 22 Jahre Zeit.
Von Anfang an war sie groß.

Wir glauben nicht, wir hoffen nicht -
wir wissen, wir sind

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 13. Mai 2007, 18:46:07
Hallo Elisabeth.........

 :'( :'( :'(

Ich weiß nicht, was ich dir sonst schreiben kann.........

Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 13. Mai 2007, 22:07:17
Liebe Elisabeth,

"What we have once enjoyed we can never lose. All that we love deeply becomes a part of us." ~ Helen Keller

Ich bin im Gedanken bei dir.

Alles Liebe,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 13. Mai 2007, 22:58:04
Liebe Elisabeth,

wie unermesslich traurig ...
wie schön Du geschrieben hast ...

Betroffen sende ich Dir und Günter meine Gedanken.
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 14. Mai 2007, 07:08:36
Liebe Elisabeth, ich denke an Dich!

Immer wenn hier geschrieben wird, dass wieder jemand verloren hat, wird mir ein Stückchen mehr bewusst, dass es auch uns bald so gehen wird.

Gestern war Muttertag. Irgendwie seltsam, wenn man weiß, es ist der letzte mit ihr gewesen...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 14. Mai 2007, 07:13:59
Liebe Elisabeth!

Ich bin tief betroffen und weiss nicht, was ich Dir sagen könnte....
Ich bin in Gedanken bei Dir und weine mit Dir...
 :'( :'( :'( :'(
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 14. Mai 2007, 08:13:02
Liebe Elisabeth,

mein aufrichtiges Mitgefühl.

Herzlichst Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 14. Mai 2007, 09:42:07
Liebe Elisabeth,

mein aufrichtiges Mitgefühl.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 14. Mai 2007, 12:26:47
Liebe Elisabeth,

mein aufrichtiges Beileid :'(

Gekämpft und doch verloren...die Krankheit ist einfach nur grausam!

Ich denke an dich und fühl dich umarmt!

Tatjana
 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 14. Mai 2007, 12:40:28
Liebe Elisabeht, schon wieder jemand daran gestorben. Mein aufrichtiges Beileid, herzlichst, Andrea.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: aleyna am 14. Mai 2007, 15:59:55
liebe elisabeth,

mein aufrichtiges beileid.

ich wünsche dir viel kraft.

aleyna :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bluebird am 14. Mai 2007, 18:43:19

Mein aufrichtiges Mitgefühl, liebe Elisabeth.
Meine Tante wurde vor 12 Jahren Witwe, als mein Onkel an einem Glio verstarb.
Es ist so schlimm.....

Bluebird
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 14. Mai 2007, 19:34:28
Wenn in langen trüben Stunden
Unser Herz beinah verzagt,
Wenn, von Krankheit überwunden,
Angst in unserm Innern nagt;
Wir der Treugeliebten denken,
Wie sie Gram und Kummer drückt,
Wolken unsern Blick beschränken,
Die kein Hoffnungsstrahl durchblickt,
O dann neigt sich Gott herüber,
Seine Liebe kommt uns nah,
Sehnen wir uns dann hinüber,
Steht ein Engel vor uns da,
Bringt den Kelch des frischen Lebens,
Lispelt Mut und Trost uns zu,
Und wir beten nicht vergebens
Auch für die Geliebten Ruh.
(Novalis)

Liebe Elisabeth,

Worte können nicht ausdrücken, wie ich für Dich und alle hier empfinde, lediglich der Gedanke an ein schönes Leben danach und das Ende des Leidens geben uns die Kraft, für alles was da noch kommen mag.
Mein aufrichtiges Beileid.

Doris :'( :'( :'( :'(

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: setti am 14. Mai 2007, 21:14:40
Liebe Elisabeth,ich möchte dir mein tiefes Mitgefühl aussprechen.

Wenn etwas von uns fortgenommen wird,
womit wir tief und wunderbar zusammenhängen,
so ist viel von uns selbst fortgenommen.

( R.M.Rilke)

Laß dich umarmen. Setti
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: maren194 am 14. Mai 2007, 21:31:13
Liebe Elisabeth!
Auch ich möchte dir mein Mitgefühl und Beileid aussprechen. Ich glaube, nirgendwo wirst du Menschen wie hier finden, die wirklich mitfühlen und mitleiden können.
Fühle dich davon etwas gehalten, auch wenn dir den Schmerz niemand nehmen kann.
Es tut mir sehr leid und es nimmt wieder allen ein Stück Hoffnung, dass dein Mann an dieser Krankheit sterben musste.
Alles Gute für die nächste Zeit
maren
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 15. Mai 2007, 00:19:10
Liebe Elisabeth,

ich weine mit Dir....................

Mein aufrichtiges Beileid, ich hab so oft an Euch gedacht und denk jetzt an Euch.....................

Ich umarme Dich ganz, ganz fest,

Babette

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: silu am 15. Mai 2007, 12:35:50
Liebe Elisabeth...
als mein Mann nach 13 Monaten Leben mit einem Glioblastom starb, hab ich dieses Gedicht von einer lieben Freundin bekommen. Es hat mich so  berührt, drückt es doch aus was ich fühle - auch jetzt noch, nach 9 Monaten ohne ihn...


"Keiner kann sagen, der es nicht erlebt,
wie es ist, wenn die Seele die Flügel hebt,
und leise, leise - zur letzten Reise -
gen Himmel schwebt.

Und niemand fühlt es auf dieser WElt,
wie weh es tut, wenn Gott zum Sternenzelt
den Menschen ruft, der dir das Liebste war
und bleiben wird in Ewigkeit und immerdar.

Es weiß keiner, dem es nicht geschah,
wie es ist, wenn einer nun
nicht mehr da.
Wenn leer die Stätte des Menschen,
den man hätte so gern noch nah!
Das weiß nur der,
dem es selbst geschah..."


Ich fühle mit dir,
Silu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: petra69 am 15. Mai 2007, 16:15:56
Liebe Elisabeth,

ein Engel ist bei meiner kleinen Kämpferin angekommen...
... ich umarme dich

Petra
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 15. Mai 2007, 20:56:57
Meine Lieben,

es ist nicht einfach nach diesen Einträgen hier fortzufahren, es begleitet mich jetzt jede Stunde die Frage, wann wird es bei uns soweit sein...........ich denke fast jede Minute daran und wenn ich hier lese, von Euch, alle, die uns während der letzten 19 Monate begleitet haben, kommt dieses WANN ist es bei soweit in meinen Kopf.

Wir haben die letzten Tage versucht die bestmögliche Situation für meinen Papa zu bekommen, erst wollte meine Mama ihn zu Hause pflegen, aber der "Probetag" am Sonntag zu Hause war eine reine Katastrophe. Mein Papa wollte immerzu aufstehen und auf die Toilette, was ihm aber nicht mehr möglich ist und selbst zu zweit konnten wir ihm nicht helfen. Die Wohnung meiner Eltern ist nicht Rollstuhlgeeignet und die Gefahr, dass er sich irgendwo anhaut oder zusammenbricht ist sehr groß. Meine Mama hat daraufhin heute das Hospiz in Salzburg angeschaut, eine wunderschöne Einrichtung und wir haben die Entscheidung getroffen, dass er dort die bestmögliche Pflege erhält, jedoch heute nach der Ärztevisite auf der Palliativstation hat uns wieder ein Hammer getroffen. Die Ärztin rät uns meinen Papa jetzt doch dort zu lassen ,weil es wohl jetzt sehr schnell gehen wird (glaubt sie zumindestens). Es ist auch zu sehen, der Zustand meines Vaters verschlechter sich von Stunde zu Stunde.........er erkennt jetzt teilweise meine Mama nicht mehr und liegt die meiste Zeit. Auch das Essen macht ihm zu schaffen.
Am Sonntag hat er gehechelt und die Augen verdreht...... :'( :'( :'(

Ich bete , dass er keine Schmerzen hat ....es ist so schwierig zu ihm durchzudringen.

Der Hoffnungsgedanke , dass er wieder gesund wird, ist gegangen , dafür drängt sich mir ein anderer Gedanke auf...ich hoffe, dass mein Papa nicht lange leiden muß, dass ist kein Leben mehr......ich weiß nicht, ob ich mich dafür schämen muß oder ein schlechtes Gewissen haben muß......aber wenn ich ihn so dahinsichen sehe, wünsche ich ihm das nicht .......

Bin heute wieder nah am Wasser gebaut..... :'( :'(

Drück Euch alle
Doris









Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 15. Mai 2007, 21:40:21
Liebe Schnipsi.........

Du mußt dich deiner Gedanken nicht schämen oder ein schlechtes Gewissen haben............du denkst wie ein liebender mensch ....du möchtest das Beste für deinen Papa.........und das ist in diesem Zustand leider nicht auch das Beste für euch.........es ist sehr schwer nicht egoistisch zu sein in diesen Momenten......

Ich wünsche dir und euch die Kraft deinen Vater zu begleiten, damit er sich geborgen fühlen kann...........

Liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 16. Mai 2007, 07:17:57
Liebe Doris!

Der erste Absatz Deines Eintrages könnte auch von mir sein. Ich wollte gestern schon was reinschreiben, aber nach den letzten Einträgen für Elisabeth hab ich mich fast nicht getraut...

Mir geht es genau wie Dir. Wir haben jetzt genau 19 Monate und die ständige Angst im Nacken "wie lange noch :'("
Mein Mann baut auch täglich ab und es ist ein Jammer, das mitansehen zu müssen.

Ich kann euch nur wünschen, dass das Leiden nicht lange dauert. Mach Druck, dass die Ärzte ihn schmerzfrei halten können - Morphium, Opium - was weiss ich. Hauptsache, er hat keine Schmerzen....

es ist alles so schrecklich und ich hab nicht die leiseste Ahnung, wie wir das alles durchstehen sollen.

wünsch Dir viel Kraft
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 16. Mai 2007, 07:51:30
Es ist immer wieder faszinierend, wenn jemand anders hier etwas schreibt und man denkt sich "Ja, genau, so ist es..."

Dieser Zwiespalt zwischen den anderen nicht leiden lassen wollen aber auch nicht wollen, dass er stirbt.

Bei meiner Mama sind jetzt 7 Monate seit der Diagnose vergangen, viel weniger noch als bei Euren Geschichten, aber auf 19 Monate werden wir wohl nie kommen...

Gestern war wieder mal ein Termin beim Arzt. Labor und Besprechung des MR-Ergebnisses von letzter Woche. Der Tumor hat sich im Wesentlichen seit dem letzten MR vor 2 Monaten nicht verändert, die Laborwerte sind auch in Ordnung. Das ist ja mal was Positives.
Es geht ihr halbwegs gut, es ist halt immer gleich. Sie liegt da, manchmal kriegt man Reaktionen von ihr und manchmal nicht.
Weitere Chemo wird nicht gemacht, die Belastung wäre einfach zu groß.

Als sie selbst die Diagnose gehört hat Anfang Dezember war laut Papa ihr erster Satz "Bis nächsten Sommer also". Ob sie damit recht haben wird?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Cira am 16. Mai 2007, 13:34:12

Regelmäßig lese ich hier.....es ist so unendlich traurig und grausam :'(

Mein aufrichtiges mitgefühl....meine gedanken sind oft bei euch allen



Cira
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: maren194 am 16. Mai 2007, 14:33:46
Liebe Doris!
Versucht doch trotz des nahen Endes, deinen Vater ins Hospiz zu verlegen! Auch wenn es nur für ganz kurze Zeit evtl. nur Tage ist, so ist der Abschied doch viel würdiger als im Krankenhaus. Als mein vater im Hospiz war, haben wir viele Leute erlebt, die nur für einen oder zwei Tage dorthin gekommen waren. Dort wird alles getan, damit dein Vater nicht leiden muss. Die Schwestern können sehr gut beurteilen, ob jemand Schmerzen hat oder nicht, wie lange es noch dauert usw. Auch für dich und deine Mutter wird gesorgt werden. Versuche es doch, du wirst es nicht bereuen!
Allen Mut und viel Kraft für diese schlimme Zeit!
maren
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: flumpy am 17. Mai 2007, 23:32:29
Liebe Doris!!!!

Ich wuerde Euch auch zu einem Hospitz raten. Dort wird wirklich alles getan, um in Wuerde zu sterben. Mein Mann war  auch zu erst eine Woche im Krankenhaus, dann  habe ich ihn ins Hospitz gebracht. Es tat soooo weh.... ich weiß bis heute nicht, wie ich das geschafft habe :'( :'( :'(

Aber ich weiß, daß er keine Schmerzen hatte und nicht leiden musste. Ich konnte Tag und Nacht hin oder anrufen, wie es ihm geht. Ich hatte und habe dort immer einen Ansprechpartner, wenn ich Hilfe brauchte und auch noch brauche.
Mir fehlt meine Maus jeden Tag mehr........ die Leute sagen immer, die zeit heilt.......... usw.......... aber ich weiß , daß es nicht stimmt........ das Leben wird einfach jeden Tag dunkler......... Ich drueck Dich ganz lieb

Corina
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 18. Mai 2007, 08:10:34
Mir fehlt meine Maus jeden Tag mehr........ die Leute sagen immer, die zeit heilt.......... usw.......... aber ich weiß , daß es nicht stimmt........ das Leben wird einfach jeden Tag dunkler.........

Ich glaube trotzdem, dass die Zeit heilt. Aber man muß es schon zulassen, dass die Wunde an der Seele sich schließen kann. Das heisst ja nicht, dass man auch vergisst... es bleibt eine Narbe zurück.
Aber ich denk mir immer, man muß sich in solchen Situationen vorstellen, was der liebe Mensch, der nicht mehr "in echt" bei uns sein kann, sich wünschen würde. Doch sicher nicht dass wir verzweifeln, uns eingraben, verstecken...
Wenn ein lieber Mensch zu früh geht, wie das in diesem Forum ja bei allen der Fall ist, hinterlässt er uns ja quasi einen Auftrag! Nämlich, das zu Leben zu leben und die Zeit zu nützen, die er nicht mehr nützen konnte!

Liebe Corina, lass es nicht zu, dass Dein Leben dunkel wird! Das hätte sich Dein Mann für Dich sicher nicht gewünscht! Denk an ihn und versuch, so zu sein, dass er stolz auf Dich wäre und sich über Dich freuen könnte!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 18. Mai 2007, 10:44:36
Liebe Corina,

Ich schließe mich Knusperflakes an, nur dazu wollte ich sagen, schmerz zu empfinden ist ganz OK, und es auszudrucken ist gut.  Zeit heilt nicht, aber es hilft, dazu brauchst du aber mehr Zeit als sieben Wochen!!  Kein Wunder, das es dir schlecht geht. Schwierig ist immer die Phase, wo alle Andere rund herum wieder mit dem Leben anfangen, und man selber noch völlig gelähmt ist… Man will auch nicht unbedingt geheilt werden.  Aber die Art von Schmerz ändert sich wohl mit der Zeit, und für viele stimmt es, dass das erste Jahr das schlimmste ist. Las dir Zeit, suche Möglichkeiten, darüber zu reden, suche dir Orte, wo es dir gut geht… so banal wie es klingt, geht das Leben schon weiter, denn gerade das was uns so weh tut – das ein Leben geendet ist – stimmt bei uns nicht… ich meine, ich liebe mein Mann, deswegen freue ich mich, das er lebt, und er liebt mich, deswegen freut er sich, das ich lebe, und deswegen freue ich mich auch, das ich lebe, und werde versuchen, diese Freude über der Tot hinaus zu bewahren, den das was wir beide schätzen, nämlich die Liebe und das Leben, wird doch noch da, wenn auch nur die Hälfte davon… ich weiß nicht, ob das Sinn macht, und ich weiß, es kann dein Schmerz nicht mindern, aber glaub mir, es kommen schon bessere Zeiten…

Ich gebe auch zu, selber davor mehr Angst zu haben, als ich sagen kann, nicht am wenigstens, weil mein ganzes Leben und Dasein und Alltag und Identität so tief in meinem Mann verwickelt sind, das ich mir nicht vorstellen kann, ohne ihm leben zu müssen, und ich hab nicht das Gefühl, die Kraft zu besitzen, mich entsprechend neu definieren zu können.  Ich weiß wohl das es noch schlimmer wird, als ich mir vorstellen kann, aber ich weiß trotzdem, das ich es überleben werden und muss, und das es irgendwann doch wieder einigermaßen gehen wird… ich habe es in anderen gesehen, ich habe es selber erlebt, wir sind robuster, als wir denken… und das Leben hat in sich ein eigene Kraft…

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: aleyna am 21. Mai 2007, 23:58:03
liebe sarabande,

das hast du wunderschön gesagt.

aus deinen zeilen kann man mehr als deutlich erkennen wie gross  und tief die liebe ist die du für deinen mann empfindest.

ich bin von all dem schmerz und all der hoffnung die sich in deinem text wiederspiegel zutiefst berührt .

ich wünsche dir und deinem mann, und allen anderen, ein anderes ende als in den meisten fällen.  


eine nachdenkliche

aleyna :-[
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 22. Mai 2007, 12:43:58
Ja, liebe Aleyna -

auch ich wünsche allen, die hier noch weiterkämpfen, dass es ein anderes Ende geben wird, als in den meisten Fällen -

doch die Hoffnung schwindet von Tag zu Tag mehr :'(.

Ich dachte immer, bei meinem Mann ist das alles anders, er war und ist immer anders als alle anderen....
und täglich holt mich die Realität ein, täglich geht es ein Stückchen mehr bergab, es zerreisst mich, dabei zuzusehen und nichts tun zu können...

Ich war bis zur 4. OP eigentlich doch verwöhnt, da er eigentlich immer wieder schnell auf den Beinen war und bis Mitte Nov. 2006 sogar noch voll gearbeitet hat, habe lange gedacht, dass wir das Monster besiegen werden und nun??

In mir hämmert die Frage, "wie lange noch??" fast ständig. Ich kann an nichts anderes mehr denken. Ich bringe den Alltag nicht mehr auf die Reihe. Ich fahre wie in Trance ins Büro und mache 6 Stunden lang nur mehr Mist. Die Angst frißt mich auf, was zu Hause sein wird....
Momentan geht es noch, ihn ein paar Stunden alleine zu lassen, aber ich glaube nicht mehr lange und wie soll es dann weitergehen???

Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie ihr alle das geschafft habt, eure Lieben zu Hause zu begleiten...

wünsch euch allen nur das Beste
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schnipsi am 22. Mai 2007, 20:49:24
Geliebt und unvergessen.....

Am 19. Mai 2007 um 0 Uhr 40 ist mein Papa von einem Engel geholt worden.....

Worte können unsere Gefühle nicht beschreiben, aber wir sind dankbar, dass er von seinem Leiden erlöst worden ist.

Ich danke allen hier......ihr habt es immer wieder geschafft uns Mut zu geben, auch wenn wir am Ende verloren haben.

Doris
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 22. Mai 2007, 22:26:54
Liebe Doris,

mein aufrichtiges Mitgefühl.....................

Nein, Worte können Euer Gefühl nicht beschreiben, dein Papa ist erlöst.................

Ich wünsche Euch jetzt für die neue, andere Zeit ganz, ganz viel Kraft,

Kabas


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: aleyna am 22. Mai 2007, 22:33:56
liebe doris,

ich weiss nicht was ich dir sagen soll, der schmerz wird unermesslich gross sein.
von ganzem herzen wünsche ich dir beistand und viel kraft

es tut weh deine zeilen zu lesen

mein aufrichtiges beileid

aleyna
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 22. Mai 2007, 22:38:57
Liebe Doris!

Nun ist es also passiert...
Es tut mir wahnsinnig leid, ich trauere mit Dir :'( :'(.

Wir haben uns in den letzten 19 Monaten immer wieder geschrieben, gegenseitig versucht Mut zu machen.

Ich habe Angst..
Ich wünsche Dir und Deiner Mama viel Kraft für die nächste Zeit

bin n Gedanken bei Dir
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 22. Mai 2007, 22:54:26
Liebe Doris,
mein herzlichstes Beileid  :'(

Wie vielen hier, fällt es auch mir sehr schwer die richtigen Worte zu finden.

Ich bin in Gedanken bei dir!

Für die kommende Zeit wünsche ich dir und deiner Mama ganz viel Kraft!

Dicke Umarmung!

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 23. Mai 2007, 07:11:08
Liebe Doris,

mein aufrichtiges Beileid.

Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 23. Mai 2007, 07:35:04
Ich denke an Dich!

Ich wünsche Dir viel Kraft.

Liebe Grüße,
Knusperflakes
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 23. Mai 2007, 15:43:13
Liebe Doris,

mir fehlen die Worte,

mein aufrichtiges Beileid,

ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 23. Mai 2007, 19:17:26
Liebe Doris!

Auch von mir mein herzliches Beileid.  Du hast so viel durchleben und leiden müssen… und das Leiden ist noch nicht vorbei… so eine brutale Krankheit…

Hilde, ich denke auch an dich, kann mir wohl vorstellen, wie es dir geht, wenn du beim Arbeit sein muss.  

Morgenrote, wie geht es dir??

Vor einige Tage habe ich versucht, beruflich wieder auf Reise für 18 Stunden zu sein.  Als ich in Frankfurt ankam, rief mein Mann an… und ich muss die Rettung anrufen, und und und… und er hat zwei Krampfanfälle bekommen, und blaue Flecken vom Kopf bis Fuß. Ich hätte nicht verreisen sollen, auch wenn meine Freundin da war. Aber wie schafft man es, dann, nicht durchzudrehen?

Und jetzt befinden wir uns im Krankenhaus, weil er sich eine Blasenentzündung geholt hat, samt 39,7 Grad Fieber, Atemnot, usw.  Er ist in ziemlich schlechte Zustand, kann weder sitzen noch reden, kriegt aber Antibiotikum und Flüssigkeit intravenös, also hoffe ich sehr, das wir diesen Infekt schnell im Griff bekommen und das er sich rasch davon erholen kann, denn wir haben noch so viele schöne Pläne für den Sommer… Ich wolltet so gerne Krankenhäuser vermeiden, fühlte mich aber so sehr überfordert, das ich geheult habe… alleine kann ich ihm in diese Zustand nicht mal die Unterwäsche wechseln… also sind wir hier, glaube ich, erstmal richtig, ich hoffe nur, das wir bald wieder gehen können…

Ganz liebe Grüße an alle mitlesern, und ein Lob an Mike, der so viel für uns alle mit diese Forum bedeutet, was wir alle sehr akut während diese Ausfall gemerkt haben… es ist echt ein Heldenarbeit, was er und Ulrich da für uns leisten!!!  Danke.

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: maren194 am 23. Mai 2007, 20:20:37
Liebe Doris!
Ich möchte dir ebenfalls herzliches Beileid aussprechen! Ich kann sehr gut nachempfinden, wie es dir geht. Es ist furchtbar, den Vater an dieser schrecklichen Krankheit zu verlieren, seine schnelle Veränderung, sein Leiden mitzuerleben. Und trotzdem kommt nach dem Tod kein Gefühl der Erleichterung auf, nicht wahr?!
Ich wünsche dir für die kommende Zeit alles Gute, fühle dich von unserem Mitgefühl etwas getragen.
maren
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 23. Mai 2007, 20:32:57
Liebe Elisabeth,

an dieser Stelle nochmal mein herzlichstes Beileid!

Liebe Doris,
auch dir mein Beileid und ......... wie vorher schon gesagt - Worte fehlen.

Für euch beide viel Kraft für die kommende Zeit und Trost in dem Gedanken, daß das Leiden ein Ende hat.
-----------------------
Bin nach langer Zeit mal wieder im Forum, seit ca. 4 Wochen. Hier mal ein kurzer Bericht, was sich so tut.  Mein Ex-Mann hatte ja seinen Mallorca Urlaub gut hinter sich gebracht - aber die damalige (mal-wieder)Freundin ist inzwischen -wie schon des öfteren- wieder weg.
Das heißt---- ich bin wieder mehr gefordert. Wir waren ja nach seinem Urlaub nochmal in Trier. Keine OP möglich - man würde in Regionen vorstoßen die wahrscheinlich einen Pflegefall produzieren würden. Nun kriegt er Niedrig-Dosis-Chemo seit 10.5., täglich 100 mg Temodal. Ich dachte erst, das sei eine Chance  -- aber inzwischen bin ich nicht mehr überzeugt.

Ich glaube einfach, wenn der Tumor wächst, wächst er  -  ega was man tut oder nicht tut. Es geht im mit der Chemo eigentlich nicht schlechter oder besser als davor. Vor der Chemo hatte ich schon zeitweise mit Aggresionsanfällen zu kämpfen - zum Glück dauern die nicht allzu lange..--. Und trotz Chemo ?? oder wegen Chemo??  oder vielleicht wäre es auch ohne genau so kommt mindestens einmal am Tag eine solche Attacke - nicht nachvollziehbar und für mich und ihn wahnsinnig anstrengend.
Das Gehen und das Sprechen sind arg schlecht geworden. 'Wenn er ein Stockwerk überwindet keucht er und es dauert eine Weile bis er sich erholt hat. Seit 3 Tagen übernachte ich nun auch dort, weil er sich allein nicht mehr wohl fühlt. Er hat abends Angst, es könnte jemand einbrechen oder es sei schon jemand im Haus.
Gestern abend war ich für 2 Std. zu mir nach hause und als ich zurück kam war er völlig aufgelöst. Da sei jemand gewesen, er habe es genau gehört und er habe immer Hallo Hallo gerufen, aber keiner hätte sich gemeldet. Er bräuchte unbedingt ein Messer um sich wehren zu können, wenn einer käme. Es dauerte eine ganze Weile bis ich ihn beruhigt hatte und ihn dazu bewegen konnte ins Bett zu gehen. Das ist ja eine Etage höher und er wollte unbedingt unten bleiben und aufpassen.
Leute - ich sags euch - es wird fast täglich schwieriger. Aber wer kennt das nicht!!

Liebe Hilde, du hast mal gemeint, unsere Geschichten seien ähnlich gelagert. Ich glaube das auch. Wenn ich lese, was du über deinen Mann schreibst, sehe ich Parallelen im Verlauf.

Und es ist wirklich ein Elend, den fast täglichen "Verfall" mit anzusehen und nichts, nichts machen zu können. Und auch mir geht es ununterbrochen so: Wie lange noch??  Ich kann auch fast nichts anderes denken - aber Gott sei Dank muß ich das noch. Die Firma belastet mich derzeit stark und ich weiß oft nicht, wie ich das alles meistern soll!!!!! Keine Ahnung!!
Heute ist unser Sohn für 2 Wochen in Urlaub geflogen - der konnte auch manchmal ein bißchen in der Firma helfen wenn seine Zeit es erlaubte - und unsere Sekretärin hat bis nächste Woche auch noch Urlaub. Momentan erfüllte ich glaube ich 5 Jobs - keine Ahnung wie das weitergeht.
Ach - nun genug gejammert. Alle von euch erfüllen wahrscheinlich mehrere Jobs.
---Nun hab ich grad nochmal gelesen, was ich geschriieben hate und habe das Gefühl aus meinen Zeilen spricht die Nervosität und eine gewisse Überlastung und Panik.
Aber ich glaube, genau so ist es auch.
Also, ihr Lieben, nun muß ich langsam los. Bin ja grad zuhause am PC und habe ihm versprochen wieder zurück zu sein, bevor es dunkel wird.
Ich drück euch allen die Daumen für euch und eure Lieben. Viel Kraft und Nerven.
Vor allem für dich, liebe Hilde, ........und für Sarabande. Auch hier ist nicht alles so einfach, wie es sich manchmal liest.

Liebe Gruße an alle    -und verzeiht die Länge meines Beitrags.
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 23. Mai 2007, 22:35:22
Liebe Doris........

Auch von mir mein tiefstes Mitgefühl............

Ich hoffe, dein Papa konnte friedlich gehen.......wenigstens das.......

Liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. Mai 2007, 07:19:50
Liebe Sarabande!

Es ist echt zum Verzweifeln...
Als wenn dieses Monster im Kopf nicht schon genug wäre, müßt ihr euch auch noch mit fieberhafter Blasenentzündung abkämpfen. Das haut ja alles wieder aus der Bahn :-\
Ich hoffe, dass ihr das alles bald in den Griff bekommt und ihr wieder nach Hause könnt....

Denke so oft an euch
alles Gute Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. Mai 2007, 07:24:04
Liebe Doro!

Du brauchst Dich für Deinen langen Beitrag nicht zu entschuldigen!
Dafür ist die Seite doch da, dass man etwas abladen kann...

Es ist einfach nur schlimm. Ja, ich glaube wir alle machen ein paar Jobs gleichzeitg und haben ständig das Gefühl, dass wir eigentlich nur für unsere Männer da sein müßten.
Wenn ich könnte, würde ich mit dem Arbeiten aufhören, aber das geht aus finanziellen Gründen nicht (Hausbau vor 8 Jahren)

Ich habe ständig ein schlechtes Gewissen, wenn ich nicht bei ihm bin und mache mir Sorgen, wie er alleine zurecht kommt...

Denke an euch
Hilde

PS: die 4 Tage ohne Forum waren schlimm für mich, ich weiss nicht, was ich ohne dieses tun würde. Hier kann man sich einfach immer ausheulen
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 24. Mai 2007, 07:54:25
Meine Mama hatte auch eine Blasenentzündung letzte Woche. Dieser Katheder ist halt schon ein Sch***...

Gestern hatte meine Schwester Geburtstag. Mama und ich haben gemeinsam "Happy Birthday" für sie gesungen. Mama zwar nur jedes zweite Wort, aber immerhin...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: brifabi am 24. Mai 2007, 09:13:44
Liebe Hilde,
auch ich war ja in der gleichen Situation wie du, irgendwann habe ich gemerkt das ich meinen Mann nicht mehr alleine lassen konnte. Anfangs konnte die Abwesenheit noch mit einem Hausnotruf überbrückt werden, sodaß ich mir nicht zuviel Sorgen machen musste. Aber der Zustand verschlechterte sich ja so schnell das ich nicht mehr zur Arbeit gehen konnte. Ich habe einen sehr verständnissvollen Hausarzt, er hat mich ohne Probleme die Wochen krankgeschrieben in denen ich Stefan zuhause gepflegt habe. Vielleicht hast du ja auch die Möglichkeit?
Liebe Grüße Brigitte
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: ente am 24. Mai 2007, 14:45:45
Hallo ihr alle,

ich bin heute das erste mal im Forum, habe es leider erst jetzt entdeckt.
Nur soviel ich bin schon zum zweiten mal mit diesem Thema in Berührung geraden.
Vor 25 Jahren ist meine Mutter an einem Glio erkrankt und 15 Monate später verstorben und vorigen Monat auf den Tag genau ist meine Schwiegermutter an dem gleichen Sch..... gestorben, nach nur 4 Monaten.Ich kann nur eines dazu sagen, was die Ärzte auch sagen es hat sich in der Forschung und Behandlung seit 25 Jahren absolut nichts getan.
Na gut die OP Methoden sind etwas verfeinert, aber ansonsten nichts.
Die Chemo und Bestrahlung ist auch nur ein Austesten. Meine Mutter hat nach der OP keine Bestrahlung und kein Cortison bekommen und noch 15 Monate relativ gut gelebt, meine Schwiegermutter das volle Programm
unter unsäglichen Nebenwirkungen. Ich frag mich was da besser ist.

Ich wünsche allen trotzdem viel Glück, auch Statistiken sind meist nicht das Papier wert worauf sie geschrieben sind.

viele Grüße Anne
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 24. Mai 2007, 21:37:51
Liebe Hilde,

die Angst ist so groß, was kommt, wie geht es jeden Tag weiter?
Wie findest Du Heri vor, wenn Du von der Arbeit kommst?
Die Notwendigkeit jeden Tag dem Job nachzugehen, das Wissen und die große Angst Heri allein daheim zu lassen....................., das ist zusätzlich noch der Wahnsinn.

Ich hoffe, daß Du für Euch die beste Lösung findest. Das zermartert einen doch noch zusätzlich, der Druck ist so groß.

Gibt es nicht die Möglichkeit, daß Du Dich über den Arzt "außer Gefecht" setzen lassen kannst?

Ich wünsche Dir weiterhin ganz, ganz viel Kraft, alles zu bewältigen.

Es ist so schwer, alles zu bewältigen, jeder von uns hier weiß, wovon wir schreiben.

Ich umarme Dich ganz, ganz fest,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 25. Mai 2007, 00:27:37
Ihr Lieben!

Schon wieder “mal was erfreuliches“!!!  Mein Mann hat den Infekt bewältigt, Fieber ist fast schon ganz weg, er ist wieder sich selbst.  Es sah eine Zeit lang so kritisch aus, das die Ärzte über Sterben redete.  Ich habe mich abgelenkt in dem das ich mich über das Krankenhaus aufgeregt habe, diese Bürokratiemühle und alle Tests, die qualvoll und unnötig gemacht werden müssten, über die Machtgeile Krankenschwestern und egobessener, junge Ärzte ohne echtes Menschengefühl und volle intellektuelle Verachtung.   Unsere Onkologin war eine Heldin, hätte uns auf der Palliativstation verlegt, wenn mein Mann sich nicht so rasch und unerwartet erholt hätte. Unser Neurologe hat ebenfalls alle wohl telefonisch angescheucht, bis die uns dann doch besser behandelt haben.  Warum ist sonst so wenig Menschenwürde automatisch in Krankenhäuser zu finden? Warum muss man dafür kämpfen? Was machen die Leute, die nicht kämpfen können?

Jedenfalls bin ich jetzt so erleichtert, dass ich mich kaum wiedererkenne.   Natürlich ist alles noch nicht vorbei, natürlich kommt irgendwann wohl mehr auf uns zu, aber dass diese akute Krise doch zu beiseitigen war, finde ich einfach fantastisch.

Sehr erschöpft Grüße,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 25. Mai 2007, 16:48:33
Hallo Sarabande,

mir geht "das Herz" auf. Du hast so schön geschrieben und bist so froh. Wieder ein Stück des Weges geschafft und wieder ein Hoffnungsschimmer. Ich verstehe das so gut, es gibt wieder ein Stück Kraft auf dem Weg.

Auch mir geht es heute etwas besser.  Habe mit dem Neurochirurgen gesprochen der uns den ganzen Weg sehr liebevoll, menschlich und zuverlässig begleitet hat. Und er hat mir berichtet, dass er - zufällig (mein Mann lag auf einer ganz anderen Station und er wollte ihn besuchen (!) - bei meinem Mann war, als er starb. Endlich ist das Gefühl aus dem Bauch, dass er ganz alleine war und keine bekannte Menschenseele bei ihm war. Es ist so verrückt, aber es tut sooo gut. Und es gibt noch Ärzte (hier sogar der Chefarzt), die einen vernünftig behandeln, auch wenn sie - schon als Eigenschutz - die ganzen Schicksale professionell sehen müssen.

Ich wünsche Euch ein großes Stück gute Zeit und viele sonnige Momente.

Gruß - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 25. Mai 2007, 23:10:40
Ihr Lieben!

Ich muss mich entschuldigen, es war ungerecht, über Krankenhäuser, Ärzte und Krankenschwestern zu lästern.  Eigentlich sind die hier nicht nur ganz nett, wenn man die ein wenig näher kennt, sondern haben die ohne Zweifel das Leben meines Mannes gerettet, durch schnelle, informierte, aufmerksame Behandlung.  Und ich bin entsprechend dankbar!  Ich denke, ich müsste nur etwas Zeit in ein Drittweltland verbringen, um die deutsche Gründlichkeit in Krankenhäuser schätzen zu können.  Habe mich nur vorübergehend tierisch aufgeregt, weil die mein Mann zusammen im Zimmer gelegt habe mit einer alter Mann, der unter Demenz gelitten hat, und sehr gestört und sehr laut war, und ich vehement davon überzeugt war, das wenn mein Mann sterben hätte sollen, dann bitte nicht in diesem Umfeld.  Jetzt darf ich aber mit ihm übernachten, der alte Mann ist versetzt worden, und ich schäme mich ein bisschen für meine Wutanfall.  

Ich bin die letzte Tage so weit über die eigene Grenze gegangen, das es mir auch langsam klar wird, das ich in manchen Hinsichten meine Denkweise ändern muss.  Im Krankenhaus werden zwei bis acht Mitarbeiter gebraucht, um meinen Mann aufzuheben oder umzulegen.  Warum eigentlich erwarte ich es von mir, das ich das alleine schaffen soll?? Da ich immer wieder die unmöglichste Sachen geschafft habe, verliere ich manchmal ein vernünftige Perspektiv, und vergesse, das ich nicht deshalb ALLE unmöglichen Dinge schaffen muss.  Hab doch Grenzen, weiß bloß selber nicht wo, muss vielleicht lernen, ab und zu danach zu tasten.  

Bin sehr müde und aufgewühlt.  

Kanita, bin sehr froh, das du mit dem Neurochirurgen sprechen konntest, das ist eine schöne Sache.  Ich finde es immer wieder der Wahnsinn, das es Menschen gibt, den Tag und Nacht mit Leben und Tod so nähe arbeiten, so viel Verantwortung tragen, und dennoch so feinfüllig sind.  

LG,

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 26. Mai 2007, 12:51:38
Hallo Sarabande,

Du musst Dich auf keinen Fall entschuldigen, denn Du willst ja nur das Beste für Deinen Mann. Und dazu muss man unbedingt auf sich aufmerksam machen. Ich habe da so einen Spruch: "Man muss immer auffallen, am Besten positiv". Und meistens fallen wir ja positiv auf, nur wenn es sein muss, eben mal nicht. Und Du kannst mir glauben, es gab durchaus Situationen wo ich nicht positiv aufgefallen bin, weil ich eben auf Missstände aufmerksam machen musste. Und auf einmal ging es dann.

Aber es ist auch vollkommen richtig, dass Du versuchen solltest, Dich nicht zu überfordern. Und Dir Hilfe holen musst bzw. helfen lassen solltest. Unsere Freunde haben sich sogar bei mir bedankt, dass Sie endlich helfen durften. Total verrückt, das hat mir erst gezeigt, dass sie ganz schön hilflos waren und froh, endlich etwas tun zu können und sich mit der Erkrankung meines Mannes auseinander setzen durften / konnten. Wir wurden unterstützt und haben noch etwas positives bewirkt. Gutes Gefühl.

Wie geht es Deinen Mann heute? Ich hoffe, Du kannst wieder ein wenig Kraft tanken - denn Du wirst ja noch dringend gebraucht. Liebe Grüße - ich denke an Dich - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 26. Mai 2007, 21:41:26
Liebe Kabas!

Ich finde meinen Mann meistens schlafend vor, wenn ich nach Hause komme und wie es ihm tagsüber gegangen ist, erfahre ich meistens nicht weil er nicht darüber spricht (eben meistens nicht kann)...

Das mit dem "außer Gefecht setzen" ist so eine Sache. Ich denke schon, dass mich mein Hausarzt auch wieder mal krank schreiben wird, habe ich auch früher schon gemacht, weil es mir psychisch auch schlecht gegangen ist - aber eben nicht monatelang :-\ und wie es weitergeht, weiss nur "der liebe Gott"....

wünsch Dir nur das Beste znd umarme Dich ganz fest
Hilde

allen anderen weiterhin viel Kraft, alles zu meistern, was man uns auferlegt hat...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 26. Mai 2007, 22:33:11
Liebe Hilde,

Wieso nicht monatelang?  Wegen der Hausarzt oder wegen der Arbeitgeber?  Der Arbeitgeber meines Mannes hat uns alle sehr positiv überrascht in der Hinsicht.  Meine sind mal so, mal so, ich mache was ich kann, und hoffe das es geht. Bin selber Freiberuflich, mit alle Vor und Nachteile,

Hast du schon Pflegestufe beantragt?  Dir steht schon gesetzliche Hilfe zu. (Auch Frührente für dein Mann, usw). Es gibt auch Leute, die dir helfen werden, dich durch das ganze Burokratie durchzuschlagen.  Bei uns war es die Sozialarbeiteren in der Oncologische Hilfstelle, dann auch eine Pflegedienst, die uns geholfen haben, alles notwendiges zu beantragen.  Es steht einem viel mehr zu, als man vermuten wurde, aber man muss sich schlau machen, kein Behörde läuft einem zu, um deren Hilfe anzubieten.
Warst du beim Hospiz? Die bieten ambulante Unterstützung und Rat.  Alleine drehst du durch.  Suche bitte Hilfe!!  Ich arbeite auch selber z.Z. daran.

Ganz liebe Grüße,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 28. Mai 2007, 18:34:51
Liebe Hilde,

hab grad nochmal deinen Beitrag gelesen. Gibt es in deiner Familie oder Bekanntenkreis niemanden, der tagsüber mal nach deinem Mann sehen könnte? Wie viele Stunden mußt du ihn denn alleine lassen? Kann er noch telefonieren? Isst er alleine etwas?
Das einzige, was mein Mann mal ißt, wenn er alleine ist, ist Obst, das grad auf dem Tisch vor ihm liegt. Er kommt nicht auf die Idee, mal in den Kühlschrank zu schauen oder ähnliches. Seine linke Hand funktioniert ja einwandfrei. Rein körperlich gesehen, könnte er sich allein auch was zubereiten  --  aber irgendwie kommt der Kopf nicht auf die Idee. Schon seltsam!

Ich hatte ja schon mal Verbindung mit unserem Ambulanten Hospiz aufgenommen. Die sagten mir, sie kommen, wenn die Angehörigen mal weg müssen oder etwas Auszeit brauchen. Aber nur zum "Besuch" - irgendwelche Aufgaben würden sie nicht übernehmen. Aber wenn die ja mal 1 Stunde da sind, kann auch hilfreich sein. Die gehen im Gespräch wohl schon auf den Kranken bzw. die Erkrankung ein -- aber ab wann greift man darauf zurück ? Führt "Hospiz "nicht dem Angehörigen schon das nahende Ende vor Augen ? Ich bin da auch mehr als unsicher.

Und auch die Frage nach der Pflegestufe - habt ihr eine?`

Wir haben seit nach der Entlassung aus dem Krhs Febr. 06 die Pflegestufe 1. Habe mich aber außerhalb dessen noch nie weiter damit beschäftigt. Kann man trotzdem noch zusätzlich einen Pflegedienst beauftragen, den die Kasse übernimmt? oder geht das erst ab Pflegestufe 2 ? Was übernehmen die außer der körperlichen Pflege?
Ich glaube, da muß ich mich auch mal auseinandersetzen.  und ab wann kriegt man Pflegestufe 2 ?
Habe jetzt grad den Bescheid gekriegt, daß die KK die Kosten für den zusätzlichen Handlauf im Treppenhaus zu 90 % übernimmt. Kosten für einen behindertengerechten Umbau stehen uns in Höhe von 2.500,-- € zu - uns bleibt also noch ein Betrag übrig. Jetzt hat mein Mann endlich dem Umbau der Dusche zugestimmt. Das machen wir, wenn jetzt der Anbau auf der Etage der Wohnung fertig ist. Noch den elektr. Anschluß, dann 'Wände verputzen und Boden verlegen - dann kommt die Dusche an die Reihe. Die Etage darunter kann noch warten.

Hoffe, es bleibt noch genügend Zeit und sein Bein macht noch lange genug mit. Das Gehen ist nicht so toll, aber er geht dennoch mal 2 Etagen runter, um seinen Bau von außen zu betrachten. Treppen hoch ist dann zwar anstrengend, aber wenigstens macht er es noch.

Er hat nun des öfteren Probleme mit dem rechten Auge. Es sieht aus, als wäre das Oberlid gewachsen, hängt etwas runter und behindert das Sehen. Auch tränt das Auge etwas und ist leicht gerötet. Kennt jemand das? ------Wir haben's schon mit Augentropfen versucht, dann ist es zwar etwas leichter für ihn, aber die Lidschwellung bzw. das etwas herunterhängende Lid geht davon natürlich nicht weg.

Gestern konnten wir eine neue Erfahrung machen. Er klagte über Kopfdruck und Schwindel auf der re. Stirnseite. Dieser Druck ist schon länger vorhanden, obwohl der Ursprungstumor liegt links. Dann hatte ich etwas Zeit und massierte und bewegte seinen re. Arm, die Schulter  und die Hand - so wie ich es immer mache. Nach kurzer Zeit des Massierens des Oberarms und der Schulter bemerkte er, daß der Kopfdruck weggeht und es ihm insgesamt besser geht. Ich hab ja meist eine Erklärung für alles - - aber dieser Zusammenhang ist mir nicht klar. Aber es hat geholfen -- und das ist die Hauptsache.
Nach der Arn- und Beinmassage gebe ich seit kurzem Franzbranntwein drauf - das tut ihm total gut und es gefällt ihm.
Habe ihn jetzt auch mal eine Weile allein gelassen und muß aber jetzt wieder los.

Danke für's "Zuhören".

Liebe Grüße an dich, Hilde,   und alle anderen

Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 28. Mai 2007, 18:44:34
Liebe Sarabande, liebe Doro!

Doro, mir geht es genau wie Dir. Ich habe zwar vor einigen Tagen mit einem mulmigen Gefühl Plegestufe beantragt, natürlich noch nicht erledigt.
Ich habe aber nicht die geringsten Informationen darüber, ich konnte mich noch nicht dazu durchringen...
Genauso wie mir alle Leute immer sagen, ich soll mich nach mobiler Pflege oder einen Hospiz umsehen, ich kann es nicht. Wie Du sagst, es sieht nach Ende aus.
Ich will es nicht sehen und nicht wahrhaben. Es darf nicht zu Ende sein. Mein Mann ist mitten im Leben...

Wir kämpfen halt weiter mit rechtsseitiger Lähmung in der Hand und im Bein (wobei das Bein noch besser geht als die Hand) und eben den Sprachstörungen, die teilweise ganz schön massiv sind.
Die Narbe eitert seit 3 Tagen endlich mal nicht mehr und das geschwollene Bein ist auch besser geworden, haben Entwässerungstabletten vom Hausarzt bekommen und seit heute versuchen wir ohne Thrombosespritzen auszukommen, hoffe, es geht gut.

Wünsch euch allen weiter viel Kraft und bis bald
Hilde

hab ja Deine Fragen gar nicht ebantwortet:
seine Mama schiaut 1 bis 2 mal pro Woche vorbei, esseb geht ganz gut alleine und beim Telefonieren stelle ich die Fragen so, dass er nur ja oder nein sagen muss; telefonieren mag er eigentlich gar nicht...
muss ihn 7 Stunden alleine lassen, wobei er doch einiges davon verschläft...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 28. Mai 2007, 19:06:40
Hallo Doro66,

wir hatten seit Oktober letzten Jahres die Pflegestufe III für meine Schwester. Davor kamen natürlich die Herrschaften ins Haus, der Hausarzt wurde auch um seine  Meinung gebeten..............

Die Bewilligung war dann nur noch eine reine Formsache, der Zustand meiner Schwester rechtfertigte absolut die Pflegestufe III.

Über die KK hatten wir auch zeitweise den ambulanten Pflegedienst. Sie kamen 2 Stunden pro Tag, zum einen zur Körperpflege, zum anderen auch nur zum Reden. Sie hätten auch Aufgaben im Haushalt übernommen, was wir aber nicht in Anspruch nahmen.

Du fragtest, ab wann greift man auf diese Hilfe?

Ich kann heute nur sagen, so schnell wie möglich, einfach beantragen, der Patient braucht auch seine Zeit auch um sich an die Hilfe von "außen" zu gewöhnen.

Doro, Du hast doch noch so viele anderen Aufgaben, wie willst Du das denn alles alleine schaffen?

Wenn Dir vom Ambulanten Hospiz gesagt wird, daß sie zwar kommen, aber keine Aufgaben im Haushalt übernehmen, villeicht habt Ihr einen ambulanten (privaten) Pflegedienst. Die machen wirklich alles, das kann man alles absprechen.

Franzbranntwein haben wir bei meiner Schwester auch genommen, das tat ihr auch immer so gut.

Wegen dem Auge würde ich Dir eine Konsultation beim Arzt empfehlen, darüber kann ich nichts sagen.

Weiterhin viel, viel Kraft,

ich denke an Euch alle hier,

Kabas

Kabas


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 28. Mai 2007, 19:26:47
Liebe Hilde,

ich kann nachvollziehen, daß es auch Dir schwer fällt, nach der Hilfe von "außen" zu greifen.

Im Beitrag vorher ließt Du, wie es bei uns war.
Ich kann heute nur sagen, daß auch wir es sehr spät beantragt haben, als meine Schwester erneut komatöse Zustände hatte, als sie rechtseitig im Bein und Arm gelähmt war und an diesem Pflegebett gebunden war. Denn gab es Besserungen, wie Du weißt. Der Pflegedienst kam, aber mit großem Widerwillen hat das meine Schwester akzeptiert.
Vielleicht kannst Du das so organisieren, wenn Du aus dem Haus bist, daß sie dann zwischendurch immer zu einer bestimmten Tageszeit kommen. Er ist nicht die ganze Zeit allein. Das hilft Dir doch auch erstmal ein wenig...................

Die letzten Wochen hatten wir dann nicht mehr den Pflegedienst, nicht weil sie nicht mehr kommen wollten, sondern meine Schwester wollte es nicht mehr. Das haben wir auch akzeptiert. Ich muß aber dazu sagen, daß ihr Zustand relativ "stabil" war.

Laß Dich über Deinen Hausarzt krank schreiben, Du bleibst doch nicht wegen Schnupfen daheim, sondern weil es absolut notwendig ist.
In der Zeit kannst Du das mit dem Pflegedienst organisieren, denn spielt sich das während Deiner Anwesenheit ein, auch wichtig für den Patient.

Ich umarme Dich,

viel, viel Kraft, paß auf Dich auf,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Murphy am 28. Mai 2007, 21:57:45
Hallo,

ich lese hier ab und an noch "still" mit. Meine Mutter verstarb Silvester 2004 an ihrem Glioblastom nach gerade mal nur 10 Monaten ...

Wir haben relativ früh schon Pflegestufe 1 (ca 300 €)bekommen. So hatten wir die Rennerei nicht, als es Mutti schlechter ging, sondern brauchten nur die Kasse anrufen und einen Verschlimmerungsantrag stellen.
Die Höhe der Stufe (1 bis 3) richtet sich nach dem täglichen Hilfebedarf in Minuten. PfSt 1 sind 45min Hilfe bei Waschen, Anziehen, Mobilität (Toi-Gang oä) und Essen (zubereitung und selbständig essen, anreichen ...) ... für PfSt 2 müssen - so meine ich mich zu erinnern - mind. 120min Hilfe notwendig sein.  3 (ca. 1200€ ?) weiß ich nicht mehr. Man bekommt von der Kasse so einen Ankreuzbogen zugeschickt, den man ausfüllen muß. Der Pflegedienst hilft gerne dabei, aber das ist eigentlich eine Sache von 10min. Bei meiner Mutter war das Beantragen sehr komplikationslos. Die Ärztin vom med. Dienst vermerkte gleich, daß das eine infauste Prognose sei und bei Verschlimmerung ihres Zustandes sofort die nächste Stufe nötig sei. Es klappte auch dann alles reibungslos. Der Pflegedienst kam, als es ihr schlechter ging, jeden Morgen für die Grundpflege und 3x auch abends. Den Rest haben mein Dad, meine Schwester und ich abgedeckt. Übrigens bekommt man das Pflegegeld ab Antragstellung. Es dauert nämlich manchmal bis der med Dienst der Kassen (bis zu 6 Wo) auftaucht ...

Das amb. Hospiz war bei uns auch eingeschaltet. Die Frau kam so 2 Mal die Woche und saß bei meiner Mutter, während mein Vater dann mal in Ruhe Fahrrad fahren oder einkaufen konnte. Sie hat auch mal Essen angereicht, aber bei der Pflege helfen sie halt nicht. Es sind ja auch meistens Ehrenamtliche. Als meine Mutter starb war sie auch da und hat uns alle mit Kaffee, Tee und Brötchen versorgt .... für uns war das amb. Hospiz eine große Hilfe, besonders für meinen Vater, der Anfangs auch keine Hilfe von Außen wollte ...

ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.
Ich wünsche Euch viel Kraft!

LG
Murphy
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 28. Mai 2007, 22:19:12
Hallo Sarabande, Doro, Kabas, und Hilde...........

Sarabande , du hast mit deinem kommentar im Astroforum mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen, du bist einfach unglaublich........ich wünsche dir, das du all das , was du anderen Menschen geben kannst, auch wieder zurückbekommst ............

Ich freu mich, das ihr den Infekt in den Griff bekommen habt, es hat mich verfolgt,so das ich sogar davon geträumt habe.......es hat mich sehr an uns erinnnert, denn letztendlich ist mein Mann an so einem Infekt bzw.Sepsis gestorben............ :'(

Zur Pflege
Der ambulante Pflegedient bekommt die Stunden vom Pflegegeld bezahlt.....allzuviel ist das nicht und es reicht bei weitem nicht, die Zeit die nötig wäre um jemanden zu betreuen zu bezahlen.

Zu den Pflegestufen gibt es eine Menge Informationen im Netz, es geht ganz klar und deutlich um Hilfestellungen die der Mensch bei täglichen Aufgaben braucht, dies wird minütiös aufgerechnet...........unmenschlich aber wahr.......es gibt ganz klare Tabellen, was unter Pflege fällt und was nicht......


Der Außendienst prüft die Pflegebedürftigkeit des Patienten zuhause nach Angaben des Pflegenden, dafür ist es gut, eine Liste zu führen , um nachzuweisen , welche Tätigkeiten man vornehmen muß und wieviel Zeit diese in Anspruch nehmen.........wobei es klare Vorgaben gibt, wielange z.b. ein Waschen dauern darf........völlig egal wie lange man dann wirklich braucht..............

An hilde.....
Hilde ,ich verstehe dich sehr gut, dich mit Dingen zu beschäftigen ,die für euch einfach momentan kein Thema sind, ist, als wenn man etwas beschwört.......
.ich habe auch erst in letzter Minute gehandelt........es kam sowieso alles anders als ich hätte denken können..was ich damit sagen will, es ist vielleicht der bessere Weg, den du wählst......anstatt dich jetzt verrückt zu machen ,was du -vielleicht- irgendwann brauchst und dich damit abquälst und deinen Kopf schwer machst, schaust du hin was er jetzt braucht............

Ich bin der Überzeugung, das die Dinge dann, wenn man sie braucht, auch relativ schnell in die Gänge kommen, weil man dann den Handlungsbedarf als nötig erachtet und all seine Energie dareinsteckt, das Beste zu bekommen...........


Ich denke ganz viel an euch und wünsche euch allen möglichst schöne Momente in diesen schrecklichen Zeiten....

Liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 28. Mai 2007, 22:31:32
Liebe Kabas, ich finde es großartig, das du weiterhin hier schreibst.  Deine Tipps sind immer Prima, es geht u.A. in dieser Forum darum, das jeder von uns nicht unbedingt das Rad neu erfinden solltest.  

Liebe Hilde, liebe Doro, ich fand dass wie Morgenrote es gemacht hat, frühst möglich alles denkbar zu beantragen, sehr vernünftig.  Es geht NICHT darum, das das Leben zu Ende geht, sondern darum, so lange wie möglich das meiste aus dem Leben herauszuholen, wie es überhaupt geht.  Ohne Hilfe ist man nur noch ein Nervenbündel.  Mit Hilfe ist es möglich, noch Platz für Beziehung und Aktivitäten zu finden.  Ich kann schlecht reden, ich muss meine Hilfe-Strukture auch dringend verbessern.

Es gibt zwei Aspekten vom Hospiz. Erst der ambulante Hospizdienst.  Das geht NICHT um Pflege, dafür gibt es Pflegedienste, die man entweder Privat oder über die Kasse beauftragen kann.  Wenn die Kasse zahlen soll, braucht man eine Pflegestufe.  Da schickt die Kasse einer Prüfer vorbei, danach wird einem eine Pflegestufe zugeteilt, im erste Linie heißt das eine bestimmte Geldsumme pro Monat, lächerlich wenn man selber pflegt, erheblich mehr wenn man es von eine Pflegedienst machen lässt.  Je früher man es beauftragt, desto besser.  Auch das wenig Geld schadet nicht.  Dennoch sofort Behindertenausweis beantragen, damit wird man durch verschiedene Dienste, die auch beantragt werden müsste, mobiler.  Der ambulante Hospizdienst ist ehe als psychologische/freundliche Unterstützung gedacht, im Prinzip kommt einer freiwilliger Mitarbeiter einmal die Woche für eine Stunde (oder mehr?) vorbei und hilft, wo man will – mit Einkaufen, Betreuung, Reden, Haushalt, Erfahrung.  Just keine Pflege.  Dann gibt es stationäres Hospiz, das gibt es erst ab der Zeitpunkt wo es keine Lebensverlängernde Maßnahme mehr im Einsatz genommen werden.  Hilde, sorry, da werdet euch gleich dafür qualifiziert.   Wir noch nicht, da wir noch mit Temodal beschäftigt sind.  Das wurde mir als Gemeinheit von Krankenkassen erklärt – Temodal ist teuer, Hospiz ist teuer, also kriegt man entweder oder.  Hmmmn. Im Hospiz kriegt man, wenn noch keine Pflegestufe beantragt war, automatisch Pflegestufe II zugeteilt.  Die kümmern sich um alles, auch um die Angehörigen.  Je nach Kasse muss man selber etwas dazuzahlen.  Auch wenn man noch nicht so weit ist, ist es sehr Ratsam, sofort die Kontakte zu knüpfen, da die Leute da sich einfach mit allem auskennen, und verstehen, das man als Angehörige auch Bedürfnisse hat.  Da gibt es auch Wartelisten, es ist vernünftig, darauf zu stehen, auch wenn man noch gar nicht die Absicht hat, dort zu landen.  Morgenrote z.B. hat es alles organisiert, doch nie im Anspruch genommen, da es bei ihr doch zu Hause ging – aber das weißt man nie vorher.  Hilde, Doro, die Leute die im Palliativen Bereich arbeiten verstehen doch ganz genau, das man noch nicht über den Schluss denken will, das man erstmal weiter leben will, und die helfen einem dabei.  Nehme auch die Sozialarbeit Angeboten im Anspruch, es gibt Leute die nichts anders machen als Hilfe zu leisten beim Pflegestufe-Beantragen und all das. Ich hätte es selbst nie hingekriegt, alleine wegen der Sprache.

Doro, der Augenlid ist wahrscheinlich eine rein neurologische Phänomen, selber Ursache wie das Bein, alles auf der rechten Seite ist einfach etwas schlapp, wegen Druck auf der linken Bewegungszentrum.  Entsprechend hängt das Auge wahrscheinlich auch unten etwas weiter auf, und geht eventuell nicht so gut zu wie der andere – deswegen wird es immer zu trocken sein, und rot und schmerzhaft.  Cortisone macht auch trockene Augen.  Bisher weiß ich nichts besser als immer wieder Augentropfen zu geben.  Es sei dann das er das Auge nachts nicht ganz zumachen kannst, dagegen kann man so ein Gelaugenklappe darauf geben.

Hat jemand ein guter Tipp für Schwangerschaftsstreifen?  Hat mein Mann überall, wegen Gewichtszunahme, und klagt, dass die weh tun.  Auch gegen trockene Kopfhaut hätte ich gerne ein wirksames Mittel.

Wir stecken immer noch im Krankenhaus, kommen aber hoffentlich Mittwoch oder Donnerstag nach Hause – alles entwickelt sich sehr positiv, Fieber ist weg, Infektion ist weg, Blutwerte sind täglich besser, mein Mann ist noch sehr schwach, fängt aber langsam wieder an zu gehen. Ich kann noch nicht einschätzen, ob er sich komplett erholen wird, oder ob er jetzt dauerhaft vom Infekt schwacher wird.  Morgen sehe ich „unsere“ Prof, um die MRT Bilder, die hier im Krankenhaus gemacht werden „müssten“, zu besprechen.  Die erste seit fast einem Jahr.  Laut Vorberichte sind die nicht so schlimm, wie man vermuten hätte können.  Mein Mann will nichts davon wissen, das finde ich ganz OK – er wird danach fragen, wenn er es wirklich wissen will, es dauert ihm immer eine weile, er muss die Themen immer etwas langsamer angehen.  Seine Mutter dagegen hat echte Problemen mit Verdrängung, sie kann es einfach nicht wahrhaben, ich habe Mitgefühl, ich verstehe, dass es ihr zu viel ist, aber es fehlt mir schon manchmal an praktische Unterstützung.  Aber was klage ich hier, eine junge Cousine von mir hat eben angeboten, zwei MONATE bei uns zu wohnen, um uns zu helfen, sie ist ausgebildete Pflegerin und sonnst sehr vielseitig interessiert und selbstständig und nett und das ist so ein Geschenk vom Himmel, ich kann mein Glück immer noch nicht ganz fassen – nur müssen wir ein Visum für ihr organisieren, bisschen die Botschaften auf die Nerven gehen (sie ist Südafrikanerin, macht aber z.Z. Urlaub in Brasilien, also sehr komplizierte Fall), dann ist sie bei uns – und dann kann ich ein wenig entspannen.

Liebe Grüße an alle,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 28. Mai 2007, 22:40:54
Lieber Murphy, lieber Claus, liebe Esther, hat eben auch eure Beiträge gelesen, vielen Dank!  Finde Esthers Sichtweise auch völlig legitim, natürlich muss man nicht alles sofort beantragen, nur, wie Murphy sagt, dauert es sonst manchmal… Ich empfehle sonnst eine Art bewusste Verdrängung, also Augen nicht ganz zuschließen, aber sich gönnen, nicht immer hinschauen zu müssen… Aber was rede ich eigentlich? Jeder findet sein Weg, und ganz sicher ist, das du es für eure Leben genau richtig machst, wie du alles bisher so wunderbar gemacht hast, trotz höllischen Umstände…
LG,
S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 28. Mai 2007, 23:42:50
Liebe Sarabande,

das liest sich gut, das Fieber und der Infekt ist weg.

Ich drück Euch die Daumen, Ihr schafft es natürlich die nächsten Tage die Klinik zu verlassen!!!

Ich denke an Euch, drück auch bei der Auswertung alle Daumen.
Weißt Du, auch meine Schwester war an der Auswertung der Bilder nicht mehr interessiert, sie wollte es einfach nicht wissen. Und wir Angehörigen hatten unsagbar große Angst, sie hatte sie auch, deshalb wollte sie nichts mehr darüber erfahren. das konnten wir verstehen..................

Wegen der trockenen Kopfhaut, kenne ich nur das eine Mittel, die Kopfhaut mit einem Olivenoel gut einreiben. Na klar fetten die Haare, aber der Kopfhaut tut es echt gut!!! Hab ich bei mir selbst schon angewendet.

Zu den sogenannten Schwangerschaftsstreifen kann ich auch nur ganz viel Oel empfehlen, das beste ist für mich dafür Babyoel, auch das hab ich selbst genommen. Die Haut reißt, alles schmerzt, das ist so ein ziehender Schmerz über die ganze Haut, die Haut muß geschmeidig gehalten werden.

Sarabande, das ist doch eine große Hilfe von der Cousine. Da drück ich wieder die Daumen, daß alles mit dem Visum ganz schnell klappt und Du sie ganz schnell in Berlin hast. Das wird Dir eine große Hilfe sein.

Liebe Sarabande, es ist für mich so wichtig hier immer noch "dabei"zu sein. Vielleicht finde ich so den Weg aus der "Nacht".
Das Forum war für mich während der Erkrankung meiner Schwester so wichtig, da treff ich Gleichdenkende, Gleichfühlende.
Jetzt nach ihrem Tod ist es nicht anders geworden. Aber vielleicht kann ich ab und zu auch helfen, mir wurde hier so oft geholfen-danke an dieser Stelle!!!

Ich umarme Dich, auch Dir ganz, ganz viel Kraft,

allen Anderen natürlich auch,

Kabas






Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 29. Mai 2007, 17:59:07
Liebe Kabas, liebe Hilde, liebe Esther und  Sarabande,

ganz lieben Dank für eure Antworten. Da fühlt man sich einfach nicht mehr so allein gelassen und überfordert.
Mit der Pflegestufe bin ich halt am Überlegen, ob es Sinn macht, II zubeantragen. Mal denke ich, es ist viel Zeit, die ich für meinen Mann aufwende und dann denke ich wieder, daß er "eigentlich" doch noch "zu fit" für Pflegestufe II ist. Es ist zwar nicht viel Geld mehr und eh kein Gegenwert;-- aber mein Mann kriegt ab Juni Rente -- und die fällt leider ziemlich gering aus, da er die meiste Zeit selbständig war und auch für einen solchen Fall nicht vorgesorgt. Er hat für seine Alters-Absicherung vor etlichen Jahren ein größeres Anwesen mit einigen Wohnungen und Garagen gekauft. Die Finanzierung läuft noch 6 Jahre -dann wäre er 63 !! -
und das wäre eine schöne "Rente" gewesen. Aber mit der Krankheit sieht alles anders aus. Zum monatlichen Leben reicht seine Rente nicht  -- und wegen Eigenheim uind sonst. Besitz gibt es ja auch nirgendwo her Geld -- für seinen jetzigen Lebensunterhalt müßte er verkaufen was geht. Schlimm genug!!

Euch, Sarabande, Glückwunsch daß es wieder aufwärts geht und Daumen drücken für MRT-Besprechung. Gegen trockene Kopfhaut hatte ich Klettenwurzel-Haaröl. Gibt's in manchen Drogeriemärkten, evtl. auch Apotheke. Aber wenn Kabas gute Erfahrungen mit Olivenöl gemacht hat ist das sicher ebenso gut. Und auch Öl gegen Schwangersschaftsstreifen - da soll Frei-Öl aus der Apotheke auch sehr gut sein.
Das Auge hat sich durch Augentropfen wieder gebessert. Man sieht zwar die Veränderung am Augenlid - aber wenn die Tropfen dennoch gegen Brennen und Rötung helfen, wollen wir zufrieden sein.
Auch dir, Kabas, ganz lieben Dank daß du immer noch da bist - und Elisabeth natürlich auch. Man schreibt sich nun schon so viele Monate - und das gleiche Schicksal verbindet.
Liebe Kabas, wie ich alles schaffen soll, weiß ich
manchmal selbst nicht. Ich habe ihm nun vorgeschlagen, die junge Polin, die schon mal da war, wieder zu nehmen, aber er will einfach nicht. Ich glaube, hauptsächlich, weil die sprachl. Verständigung so schwierig ist. Durch das nicht so gute Deutsch weiß sie natürlich meist gar nicht was er will, weil er ja nicht so sprechen kann  -- und sie kann dann natürlich auch nichts errraten! Schon dumm, wäre für mich wenigstens eine teilw. Entlastung. Irgendwas muß ich baldigst abgeben - entweder brauche ich jemanden für ihn - oder für die Firma.

Liebe Hilde! Sieben Stunden sind schon viel. Aber wenn er noch soweit allein klar kommt, keine Ängste hat und auch mit dem Essen alles klappt, dann ist es o.k. und du kannst dein Gewissen ein wenig beruhigen. Mein Mann schläft derzeit auch etwas mehr als vorher - und das finde ich gut. Dann passiert wenigstens sonst nichts. Ich habe das Glück, daß ich ihn zwar auch immer wieder allein lassen muß, aber doch ziemlich bald wieder da bin. Mal 1-2 Std., dann bin ich wieder da, bin evtl. auch mal wieder weg  -- immer mal im Wechsel. Aber ich kann zwischen Terminen immer mal nach ihm schauen und das notwendigste grad tun.  Das beruhigt einen dann schon.

Nun noch eine Neuigkeit:  WIR HABEN HEUTE NOCHMAL GEHEIRATET !
Er wollte das unbedingt und hatte mich ja im Januar schon mal gefragt. Ich war damals total perplex und fand es nicht notwendig.  Er hat immer mal wieder davon angefangen - und dann dachte ich jetzt auch, es wird viell. hilfreich sein. Und warum genau er das wollte, weiß ich nicht - aber es beruhigt ihn irgendwie. --- Und dann ist es wohl auch recht.
Irgendwie komisch, nach so vielen Jahren. Wir haben bis jetzt noch niemandem was davon gesagt. Mal gespannt, wann und wie der erste das erfährt.
Nun ja, ihr alle hier seid die ersten!!

Nun fahr ich mal wieder. Bin ja immer nur kurz bei mir zuhause. Aber dann freu ich mich auf's Forum.
Mal sehen, wie es meinem Mann jetzt geht. Wir wollten noch einen Bekannten im KH besuchen. Dazu müssen wir ja nur über die Straße gehen und ein Stück übers Gelände des KH - aber es strengt ihn zunehmend an.
Alles Liebe und alle guten Wünsche für euch alle
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 29. Mai 2007, 19:03:51
Hallo Ihr draussen in der Welt,

es kommt wirklich auf die ureigene Mentalität und Geschichte an, wieviel und was man an Sorgen und Arbeit abladen kann und mag.
Es ist bewundernswert, wenn Ihr es schafft Eure Lieben zuhause selbst zu pflegen. Wenn aber die Kraftreserven nicht mehr ausreichen, ist es keine Schande, sich Hilfe zu holen oder zumindest einen doppelten Boden, ein Netz aufzubauen.
Nur für den Fall, dass es nicht mehr anders geht.
Auch wir hätten meine Schwester zuhause gepflegt, aber sie wollte es anders. Das Hospiz war für uns ein Ort der Ruhe.
Ohne Vergangenheit, ohne Zukunft, so ganz ausserhalb der Welt.

Was uns vor dieser Zeit sehr geholfen hat war der Notrufknopf, die Verbindung zum Roten Kreuz. Wenn sie einen Anfall hatte oder gefallen war, konnte sie oft noch den Notruf betätigen. Das RK hatte einen Schlüssel und hat sie sofort versorgt und mich informiert (meine Handynr. war hinterlegt).
Das nahm uns ein bißchen die Angst, wenn sie alleine zuhause war und gab ihr ein Stückchen mehr Selbstständigkeit, da sie sich nicht permanent überwacht vorkam.

Aber ich denke, das kennt ihr alle.

In Gedanken bin ich bei Euch, Ihr macht das alle ganz wunderbar.
Es gelingt Euch allen, zu Eurer Verantwortung zu stehen.
Zweifel, ob man es richtig macht oder besser machen könnte, sind normal, aber nicht nötig.

Die besten Wünsche für Euch
und Dir Doro alles Gute zur erneuten Heirat !!

Anita



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 29. Mai 2007, 20:16:04
Liebe Doro,

da gratulier ich zu der erneuten Heirat. Ich erinnere mich noch an deine Pm, als Du damals schon von dem Wunsch Deines Mannes geschrieben hast.

Du bist für ihn da, er wollte es jetzt noch einmal "besiegeln", das ist doch für Euch beide gut.

Meine Schwester hat im August geheiratet, sie war vorher 17 Jahre mit meinem Schwager zusammen, haben auch eine gemeinsame Tochter und eine relativ große Firma. Geplant war das immer, sie hat aber dann den Zeitpunkt bestimmt. Es war ihr so wichtig, das noch alles zu regeln.

Alles Liebe, umarme Dich,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 29. Mai 2007, 22:14:06
Hallo Ihr Lieben,

habe jetzt zwei Tage nicht gelesen und bin echt betroffen. Es ist wirklich verrückt, wie sich die Ereignisse gleichen.
Ich musste meinen Mann auch acht Stunden alleine lassen, hatte aber einen sogen. Tabletten-Gebe-Service privat organisiert. Jeden Mittag kam einer von unseren Freunden, hat ihm die Tabletten gegeben und sich ein wenig unterhalten (und natürlich geschaut ob alles ok ist). Wir hatten einen richtigen Plan ausgearbeitet (wer ist wann dran, wer springt notfalls ein). Das hat super geklappt und war für meinen Mann eine schöne Abwechslung. Und unsere Freunde waren dankbar dass sie endlich etwas tun konnten. Geht auf die Menschen zu, sie helfen gerne, es hilft Ihnen auch mit der Situation umzugehen.
Und ich habe "Essen auf Rädern" bestellt. Das war für ihn ein echtes "Highlight" und eine Unterbrechung im Tag. Ist ganz wichtig geworden.
Pflegestufe wollte ich nicht beantragen, dann wäre das Krankengeld gestrichen worden. Und Hospizpflege hätte ich nicht übers Herz gebracht, da war mir der Gedanke an den Tod einfach zu nah. Obwohl wir immer und offen darüber gesprochen haben, als es dann wirklich näher kam, ging das nicht mehr.
Ja, Hautpflege ist wichtig. Ich habe ihn immer mit einer Lotion für trockene Haut eingecremt. War für uns beide angenehm - Körperkontakt ist sooo gut. Und wer nimmt schon in so kurzer Zeit so schnell zu, das kann die Haut ja nicht verkraften. Cortison ist Fluch und Segen in einem.
Haltet durch, man schafft so viel - man kann es manchmal selber nicht glauben. Aber es ist ein gutes Gefühl alles getan zu haben - auch wenn man oft glaubt, es geht nicht mehr.
Ganz liebe Grüße an Euch alle - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 30. Mai 2007, 07:29:40
Liebe Doro!

Herzlichen Glückwunsch. Ich finde es toll, dass ihr das getan habt ;) ich glaube, es gibt Deinem Mann und auch Dir ein gutes Gefühl...
Du bist sowieso spitze...

Bei uns geht es momentan nicht so gut
Das Sprechen wird jeden Tag ein wenig schlechter.
Seit Sonntag hatte er zweimal Ausfälle in der LINKEN!! Hand, es war immer nur rechts, da der Turmor links im Sprachzentrum liegt.

Kann es sein, dass ein zweites Monster da ist oder gibt es das, dass das ein kleiner fokaler Anfall ist?? Ich drehe bald durch. Überlege die ganze Zeit, ob wir auf ein MR drängen sollen und was habe ich davon? Ich habe so eine Angst vor einem Ergebnis...

Wünsch euch allen viel Kraft
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 31. Mai 2007, 22:06:49
Liebe Hilde,

deine Ängste kann ich absolut verstehen...........................

Die Frage nach einem weiteren "Monster" kann dir so keiner beantworten, da gibt es wohl nur Klarheit über eine erneute MRT.
Wann wurde die letzte MRT gemacht?

Habt ihr die Möglichkeit kurzfristig ein EEG machen lassen zu können? Da werden doch die Hirnströme gemessen und so evt. die Anfallsbereitschaft erkannt?

Bei meiner Schwester waren die Ausfallerscheinungen immer rechtsseitig, weil auch bei ihr der eine Tumor(der erst diagnostizierte) links saß, später kamen die anderen dazu, die Ausfälle blieben trotzdem rechtseitig.

Ich denk an euch,

wünsch euch allen hier alle Kraft der Welt,

Kabas

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 31. Mai 2007, 22:35:09
Hallo ihr Lieben

danke für all eure Antworten - das tut richtig gut,daß man nicht alleine ist. --Hab grad gedacht, daß wir uns irgendwo alle mal treffen sollten!! --  Man kennt sich nicht und ist sich doch so nah.

Gestern hatte ich schon mal einen Text geschrieben - und dann war er weg. Hab wohl irgendwas falsch gemacht.
-----------
Wenn ich nachfolgend auch keinen persönlich nenne -- ich antworte euch allen:

So ein Notrufsystem haben wir seit Febr. letzten Jahres. Gott sei Dank noch nicht gebraucht. Habe um die Erstattung der monatl. Kosten gekämpft - aber mein Mann weigert sich bis heute den Piepser als Armbanduhr anzuziehen. Na ja, zum Glück hat er ihn wirklich noch nicht gebraucht.
Den "Tabletten-Service" usw. finde ich gut. Ein richtiger Plan, wer wann kommt und sich kümmert - klasse. Hatte ich mal letzen Nov. für 5 Tage organisiert, aber da ging es meinem Mann insgesamt auch noch besser. Aber auch da war die Organisation schon schwierig. Und auch heute sehen alle Bekannten meinen Mann noch so an, als sei er gesund. Sie kommen garnicht auf die Idee, daß er Hilfe brauchen könnte bzw. auch ich Hilfe brauchen könnte. Und die meisten sind ja auch berufstätig.
Danke Kabas, daß du immer noch da bist und Unterstützung gibst.

Liebe Hilde, was soll eine MRT bringen? Mir geht's grad auch so. Die letzte war im März. Und die weiteren Einschränkungen sehe ich ja. Ich denke zwar manchmal, viell. würde eine MRT ja auch zeigen, daß nur zuviel Ödem da ist - -?! Er kriegt z.B. 3-tgl. 4 mg Cortson. Heute mittag habe ich ihm statt 4 mal 8 mg gegeben, weil er sich vorher etwas aufgeregt hatte und das ihn mitgenommen hat. Irgendwie war das so ein Gefühl wegen der Dosis. UND.... man hat die Wirkung gesehen und er hat sie gespürt.
Aber seine Sprache ist so gut wie nicht mehr vorhanden, die rechte Hand kann er garnicht mehr bewegen und das Gehen ist auch nicht so toll. Und dann noch die Aussagen:
"Ich verstehe das nicht !" // Was soll man da für eine Antwort geben? Ob viell. NUR zuviel Ödem da ist ? Ob der Tumor wächst ? Er hat gestern sogar gemeint, mal ein paar Tage nach Trier ins KH gehen zu wollen (der eigene Wunsch ist schon unglaublich). Mal sehen, wie ich das regeln kann. Weiß garnicht, wie ich das anstellen soll. Irgendwer muß ihn ja einweisen?

So, nun muß ich wieder. Ich würde sooo gern mal wieder hier in meinem Zuhause in meinem Bett schlafen, in meinem Bad duschen usw. - nun ja, nicht drüber nachdenken ist wohl das beste.
Ich grüße euch alle ganz lieb und nochmal danke für eure Antworten.

Bis dann
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 01. Juni 2007, 16:51:53
Ihr Lieben!

Tut mir Leid, das ich mich so lange nicht gemeldet habe.  War in der letzten Zeit etwas überlastet.

Eigentlich geht es uns gut. Mein Mann ist wieder vom Krankenhaus entlassen worden, zu Hause verbessert sich noch rasender seine Zustand. Er kann wieder alleine gehen, macht schon vieles selbst, sogar die Treppen kriegen wir zu Zweit schon hin. (4. Stock ohne Aufzug ist echt kein Scherz).  

Nur fühle ich mich jetzt voll ausgebrannt.  Alleine kann ich ihm wirklich nicht lassen, immer passiert was.  Jetzt haben wir die Pflegestufe umgewandelt, da soll täglich für 1 Stunde jemand vom Pflegedienst kommen, nur bin ich etwas erschrocken, wie wenig dies entlastet.  Ich dachte immer, das wäre die Lösung, aber eigentlich hilft es kaum, muss nur zusätzlich zu alle andere Belastungen mit der Abneigung meines Mannes umgehen.  Ich hoffe, es lebt sich ein, und wird irgendwann normal, vielleicht hilft es doch langfristig.

Mit ein Visum für meine Cousine, das sie kommen kann, um uns zu helfen, tun sich die Behörden immer noch schwer, aber ich meine, wir haben wohl fast alle notwendige Papiere gesammelt, und es kann langsam damit los gehen.  Ich hätte sie lieber schon hier gehabt, es wird noch dauern.

Ich muss mich dringend entlasten, weiß bloß nicht wie.  Wird die ambulante Hospizdienst im Anspruch nehmen, denke darüber nach, mein Mann im Händen seiner Familie für eine Woche zu geben, auch wenn es für ihm stressig wird, und die wahrscheinlich mit alles nicht zu Recht kommen werden.  Vielleicht wenn ich einen Pflegedienst in deren Heimort organisiere, könnte es gehen.  Es fällt mir nichts anderes ein, in einem Pflegeheim kann ich ihm nicht z.Z. abgeben, das wäre für ihm unnötig schlimm.  

Ich fühle mich echt kurz vor einem Zusammenbruch, nach dem ich so lange so viel geschafft habe – die Batterien müssen irgendwie wieder geladen werden, bevor es wieder los gehen kann…

Doro, ich finde es wunderbar, das ihr wieder geheiratet haben, nun ist die Verhältnis klar, und dein Mann steht all das was du für ihm machst dazu.  

Kanita, ich habe schon längst alle denkbaren Hautcremes, du hast recht, es ist für uns beide schön, nur bin ich häufiger einfach zu erschöpft, um dies zu machen, und hab die Nerven nicht – ich muss ein bisschen Zeit für mich wieder beschaffen, um besser in der Hinsicht geben zu können.  Es ist verdammt schwer, wenn man tagsüber mit Urin und Fäkalien usw. beschäftigt ist, noch abends sich wie eine Ehegattin benehmen zu können.

Notfallknopf haben wir auch seit langen, haben wir auch aber nie im Anspruch genommen.

Danke für das Olivenöl Tipp. Hat prima funktioniert.

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 01. Juni 2007, 18:24:33
Hallo Sarabande

gut, daß dein Mann wieder zuhause ist und die Entzündung überwunden hat und das mit dem Gehen ist wieder soweit klappt.
Wie steht es bei ihm mit dem Reden? Kann er dir sagen was er will?

Das mit dem Ausgebranntsein kenne ich. Ich massiere und bewege zwar oft seinen Arm und sein Bein - aber ich muß auch ehrlich sagen, daß es mir manchmal abends zu viel ist. Da denke ich manchmal - hoffentlich denkt er nicht dran - das mach ich dann morgen - und hab aber auch ein schlechtes Gewissen.

Wie wollt ihr das mit dem 4. Stock mal regeln, wenn er nicht mehr gehen kann? Über solche Sachen denke ich jetzt auch grad nach. Mein Mann muß ja auch hoch in den 2. Stock und zum Schlafen nochmal einen Stock höher. Weiß auch nicht genau, ob man dann einen Treppenlift in Anspruch nehmen kann - ob das die KK zahlt - über alle Stockwerke hinweg ?
Keine Ahnung - weiß das jemand ?

Aber wir drücken uns und auch euch die Daumen, daß die Mobilität noch anhält und wir solche Hilfsmittel nicht so schnell brauchen.

Herzliche Grüße     -auch an alle-
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 01. Juni 2007, 18:40:46
Hallo an alle!

Irgendwie beschäftigen wir uns alle im Moment mit den gleichen Gedanken. Ich bin fix und fertig.

Mein Mann hat nun wie schon erwähnt auch immer wieder Ausfälle in der linken Hand (ich kann und will es nicht begreifen)...
Gestern ist er beim Aufstehen aus dem Sitzen fast umgekippt. Es geht jeden Tag ein Stück weiter bergab. Wenn er auf die Terasse geht, stolpert er fast jedesmal, da sind 2 Stufen, es verdreht ihm immer den Hausschuh, der bleibt dann meist sowieso irgendwo stehen und er geht weiter, ohne zu merken, dass er nichts mehr am Fuß hat.
Es ist wie Sarabande sagt, jeden Tag ist was anderes und ich sitze da und habe immer nur im Kopf: wie lange noch?.

Mittlerweile kann ich auch gar nicht mehr mit ihm reden, er reagiert so barsch, wenn ich nicht gleich draufkomme,was er sagen will. Ich bemühe mich ja eh so gut ich kann. Es ist echt zum Verzweifeln. Ich kann ihn ja verstehen, es muss die Hölle sein, wenn man etwas sagen will und es kommt nichts raus. Es ist einfach so kräftezehrend und die Angst frißt mich bald auf.
Am Dienstag ist MR, der Operateur hat gesagt, wir sollen nachschauen...
Ergebnis gibt es am Mittwoch und ich habe so eine Panik davor. Was ist, wenn wirklich ein zweiter Tumor da ist? wie sollen wir weiterleben, wenn es heißt, jetzt geht nichts mehr? mein Mann hat gesagt, einmal würde er sich noch operieren lassen und dann mag er nicht mehr. Was soll eine weitere OP bringen? 2 Monate? aber in welchem Zustand? er kriegt noch alles voll mit, wie ist das bei euch, Doro und Sarabande, können eure Männer noch alles verstehen?

Ich drück euch alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 01. Juni 2007, 18:59:55
noch eine Frage bitte:

mein Mann hat seit ein paar Tagen einen extrem dicken Bauch, ok er ißt auch viel, dank des Cortisons, nur heute hat meine Nachbarin gemeint, ob er Wasser im Bauch haben könnte. Ich kenne mich überhaupt nicht aus, kann das sein und ist das gefährlich?

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 01. Juni 2007, 19:14:58
Liebe Hilde,

es ist wirklich fast identisch. Mein Mann versteht alles, und es sind ja immer noch ein paar Planungen wegen des Anbaus notwendig. Das kriegt er alles geregelt, bloß mir oder sonstwem das alles klarzumachen, wie er es haben will, das dauert und klappt meist nur mit meiner Übersetzung. Manchmal wird er wütend, manchmal, wenn ich's nicht begreife, sagt er: " Ja, ja. Mach doch was du willst."
Auch wenn's um ws Geschäftliches geht, hat er den vollen Durchblick. Nur Gott sei Dank interessiert er sich nicht mehr für alles. Weil in der Firma immer irgendwas los ist, und da regt er sich einfach zu schnell auf, und das muß ja nicht sein.

Und wegen des Stolperns: Stell die Hausschuhe ganz hinten in den Schrank oder schmeiß sie weg. Mein Mann zieht auch zuhause nur feste Schuhe oder bei höheren Temperaturen mal fest sitzende Sandalen an. Der würde sich zu Tode fallen bei den vielen Stufen. Manchmal hat er eine Jogginghose an und dennoch die festen Schuhe. Sieht zwar blöd aus, aber ich muß mir wegen Hinfallens nicht so viel Gedanken machen. Sein rechter Fuß will auch nicht mehr und schleift meistens, aber wenigstens halten die Schuhe.

Wegen der li. Hand habe ich auch keine Idee. Bin gespannt was eure MRT bringt und drück euch die Daumen. Viell. auch nur zu viel Ödem ! Mein Mann hätte sich auch nochmal operieren lassen, aber er ist auch erst 1mal ohne Komplikationen operiert. Man muß schon genau schauen, ob es wirklich was bringt.
Aber erst mal nicht zu negativ denken.
Denke an euch und umarme dich
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 01. Juni 2007, 19:19:48
Hallo nochmal, Hilde

hab deinen 2. Eintrag grad jetzt gesehen. Wasser im Bauch kommt vor, wenn die Lymphflüssigkeit von dem unteren Körperteil nicht richtig abtransportiert wird.

Aber mein Mann hat auch so einen Bauch, einen ziemlich festen. Prüfen, ob es Wasser ist, kannst du, wenn dein Mann auf dem Rücken liegt. Wenn du den Bauch dann von seitlich mit der ganzen Hand in Bewegung bringst oder bringen willst, dann siehst du, ob er fest ist, oder ob er schwabbelt und nachvibriert, als sei Wasser drin.  GLAUB ICH ABER EHER NICHT !

Lieben Gruß
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 01. Juni 2007, 19:27:06
Liebe Doro!

Danke für Deine rasche Antwort!

Ja, "unser" Bauch ist auch total fest, ich denke mir, das muss ja schon weh tun, so hart ist der...Du meinst also auch, dass das nur vom Essen und vom Cortison kommt?

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 01. Juni 2007, 20:02:00
Hallo Sarabande,
Dein Akku ist ja völlig leer. Familie hört sich doch gut an, lass' Dir helfen - unbedingt. Es bringt niemandem etwas, wenn Du Dich daneben legst weil Du zusammen brichst oder krank wirst. Ich habe in dieser Zeit ganz oft von "Urlaub alleine" geträumt, hätte meinen Mann aber niemals alleine lassen können. Er wäre nämlich nicht zu seiner Familie gezogen und in der Zwischenzeit verwahrlost (keine Koordination, kein Zeitgefühl, Aussetzer etc.). Nutze die Gelegenheit wenn Du sie hast und hab' vor allem kein schlechtes Gewissen. Dein Mann profitiert auch davon.

Hallo Doro,
sooo viele Stufen . . . Ich entnehme Euren Ausführungen, dass Dein Mann auch vom Cortison das sogen. Cushing-Syndrom bekommen hat. Dexamethason ist Fluch und Segen zugleich. Zum Thema Treppenlift unbedingt bei der Krankenkasse fragen, kann sein, dass man erst eine Pflegestufe haben muss. Dürfte aber kein Problem sein und würde Euch das Leben schon erleichtern. Und das Bild "Herr mit Jogginghose und festen Schuhen" ist mir auch sehr bekannt. Nicht schön aber sinnvoll.

Hallo Agnes,
für das MRT am Dienstag drücke ich Euch ganz fest die Daumen. Es kommt mir alles alles so bekannt vor. Mit meinem Wissen von heute würde ich einer zweiten OP nicht zustimmen, aber damals gab es - für uns Beide - keine Diskussion; natürlich operieren. Aber es muss Dir / Euch klar sein, dass man nicht einfach ein Stück Gehirn wegschneiden kann und es ist alles wie vorher. Und wie es hinterher wird, kann Dir vorher leider keiner sagen. Und man will ja jede Chance nutzen - ich verstehe das alles so gut. Aber vielleicht müsst Ihr ja diese Gedanken gar nicht haben - ich hoffe es sehr.
Was mich aber wirklich in Alarmbereitschaft versetzt ist der "dicke Bauch". Thrombosegefahr, bitte schnellstmöglich abklären lassen. Spreche leider aus Erfahrung.

So Ihr Lieben, viel viel Kraft und vielleicht hin und wieder ein paar sonnige Momente. Herzliche Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 01. Juni 2007, 20:26:36
Liebe Kanita!

Kannst Du da ein wenig mehr darüber berichten?

Mein Mann hatte ja anscheinend eine Beinthrombose, seit Ende März, wir haben dann ab Mitte April bis vor ein paar Tagen Lovenox gespritzt, waren dann beim Hausarzt, der hat noch Entwässerungstabletten verschrieben und innerhalb von 3 Tagen war das Bein nicht mehr dick.

Was hat die Thrombose mit einem dicken Bauch zu tun?
Danke für Deine Antwort
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 01. Juni 2007, 20:27:51
Hi Kanita,

Weißt du schon, dass Hildes Mann bereits 4 Mal operiert ist?  Da wurde ich  nicht so hemmungslos zu einem 5. OP raten.  Bei uns sind wir sicher, das 2 Mal reicht.  Es wird kein 3. OP geben. Natürlich hängt es u.A. davon ab, ob das Wachstum zystisch ist oder nicht, wo es ist, usw.  Bei uns kommt es nicht mehr im Frage, hab die Bilder gesehen.  Hilde, wenn ich in deine Schuhe stecken wurde, wurde ich es auch nicht mehr machen, wobei ich dich natürlich 100% unterstützen würde, falls du doch dazu entscheidest.

Hilde, wegen des Bauches, mein Mann hat auch ein dicker, fester Bauch, aber alles ist langsam und schrittweise über die Zeit entstanden. Alles was sich schnell über ein paar Tage entsteht wurde ich als suspekt betrachten.

Hausschuhe… Jogginghose… alles bekannt.  Mein Mann kann Knöpfe selber nicht mehr zumachen, auch Hosen funktionieren nur noch mit Hosenträger oder festen Gummiband.  Am liebsten hat er, das was er selber noch hochziehen kann, also Jogginghosen.  Feste Schuhe finden wir nervig, denn er die alleine weder Anziehen noch ausziehen kann.  „Crocs“ finden wir hässlich  aber effektiv.  Stolpern tut er wohl regelmäßig, blöd ist, wenn er hinfällt, denn er sich kaum noch hoch kriegt.  Sprechen kann er Gott sei Dank noch gut, soweit Norddeutsche Männer überhaupt sprechen, sorry, Scherz, aber sein Tumor hat noch nicht den Sprachzentrum beeinflusst, eher Rechts Frontal, also absolute Antriebslosigkeit, viel vor-sich-hin-starren und von das was gerade da ist hypnotisiert werden.  Und motorische Störungen.  Und gar keine Zeitgefühl, und tierisch verlangsamt, und…

Doro, als Treppenlösung haben wir mit unserem Pflegedienst ausgemacht, das einen kräftigen Pfleger uns hilft, wenn es nötig ist.  Alles andere ist problematisch.  Die Scala Mobil war uns erstmal empfohlen, hat sich aber als unpassend entpuppt.  Bei Krankentransportdienst kommen die Herren fast ums Leben.  115kg zu Zweit 4 Treppen zu tragen ist wohl kaum machbar.  Lifter wäre nicht zu bezahlen, vor allem, so viel Mühe für wie viel Zeit?  Also hoffen wir das er noch lange mitmachen kannst, und as wir mit Hilfe eine Pfleger das noch meistern können. Im Internet habe ich eine Seite gefunden, wo diversen Sachen auch zu vermieten sind, das behalte ich im Hinterkopf als Möglichkeit.

Mein Gott, es ist echt perverse, worüber man alles Gedanken machen muss…

Ganz liebe Grüße an alle,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 01. Juni 2007, 22:16:21
Hallo Hilde oder Agnes,

also: mein Mann hat natürlich auch Dexamethason bekommen und ordentlich Gewicht zugelegt (nicht nur Wasser, er hat ja auch entsprechend gegessen). Nach dem Versagen unter Temodal und nach der zweiten OP sind wir mit Herrn Dr. Dresemann in Dülmen in Kontakt gekommen. Herr Dr. Dresemann führt bei Glio IV Studien mit Imatinip / Litalir durch und erzielt hervorragende Ergebnisse. Da mein Mann nicht in das Raster der Studie passte, erhielt er Imatinip als sogen. "off-lable" (d.h. Medikament ist für Leukämie zugelassen, wird aber für eine andere Erkrankung verabreicht).  Vorausgeschickt: Es hat wunderbar gewirkt ! Allerdings kann als Nebenwirkung eine erhöhte Ödembildung auftreten. Und genau das ist eingetreten. Mein Mann hat in drei Wochen 20 kg (!!!) Wasser eingelagert und unter stat. Bedingungen in 5 Tagen wieder verloren. Mit fatalen Folgen (lange Geschichte). Aber bei der Aufnahme im Krankenhaus galt das Hauptaugenmerk der Ärzte immer wieder dem enormen Leibesumfang (mir machten die Beine viel mehr Sorgen) mit der Begründung, dass es durchaus sein könne, dass sich im Bauch eine Thromose gebildet hat. Das wäre eine klassische Gefahr.
Ich will Dir / Euch keine Angst machen, aber sensibilisieren. Sprecht den Arzt doch darauf an.

Lieben Gruß
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 01. Juni 2007, 22:35:18
Hallo Sarabande,

nein, mir war nicht bewusst, dass Hildes Mann schon viermal operiert wurde. Danke für den Hinweis. Es ändert aber nichts an meiner Meinung. Hinterher ist man immer schlauer, aber in der Situation will man einfach nicht aufgeben und klammert sich an jeden Strohhalm. Deshalb "Hut ab" vor Eurer konsequenten Entscheidung und Euren Mut. Aber genau diese Entscheidung (einige Wochen nach der zweiten OP) habe ich im Krankenhaus auch verkündet und absolute Akzeptanz von der Ärzteschaft erhalten.
So wie Du das Verhalten Deines Mannes derzeit beschreibst . . . genauso war es! Es tut mir so leid, nicht für mich oder Dich, sondern für den Menschen der in dieser Situation steckt. Was mag er empfinden? Bekommt er es mit? Ich habe es nicht herausfinden können. Aber mir dreht sich immer noch der Magen um, wenn ich darüber nachdenke, was dieser blöde Tumor aus eigenverantwortlichen Menschen macht. Mein Mann war z.B. immer sehr eitel und hat sehr auf sein Äußeres geachtet. Und auf einmal war es ihm egal was er trug, hauptsache bequem und nicht umziehen müssen (da viel zu lästig und beschwerlich). Das einzig positive an diesem Tumor ist, dass er weitestgehend keine Schmerzen im eigentlich Sinn zur Folge hat.
Danke dass ich Euch ein wenig begleiten darf. Es tut gut zu wissen, dass man mit seinen Sorgen und Nöten nicht alleine ist auf dieser Welt.
Sonnige Momente - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 02. Juni 2007, 11:13:25
Hi Kanita,

Eitel war meinem Mann nie, aber unglaublich schön, groß und sehr schlank und gerne gut angezogen.  Ich genieße noch die Herausforderung, Sachen zu finden, in dem er noch einigermaßen gut aussieht, ich meine, je nach Möglichkeit, da ist mit weiten Jacken und so immer noch was hinzukriegen.   Er sagte, er gewöhnt sich nicht daran, er sieht sich im Spiegel und fragt sich, „wer ist eigentlich diese dicke?“  Manchmal sagte er auch, z.B. nach einer Stuhlganginkontinenz, einfach, „ich hasse mich“, da bricht mir jedes Mal das Herz. Ich glaube, es ist für ihn genauso schwierig wie man denken wurde.  Es ist ihm alles nicht egal, aber was kann er dagegen machen?

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 02. Juni 2007, 13:28:18
Hallo ihr Lieben,

bin grad mal zu dieser Uhrzeit da.
Hab schon einen anstrengenden Morgen hinter mir.
Erst mal hab ich meinen Mann im Schlafzimmer gehört, daß er wohl aufstehen will. Da htatte er schon seine Jeans an - aber hat sie nicht zugekriegt. Erst mal wg. nur 1 Hand und zum anderen wegen des Bauchumfanges. Er lag rückwärts auf dem Bett, hat geflucht und geheult.

Ich hab ihm die Hose zugemacht, versucht zu beruhigen, aber wohl dadurch, daß er sich tierisch aufgeregt hat, hat er im Kopf dieses "Gefühl" gekriegt. (Wie genau das ist weiß ich nicht - er kanns ja nicht beschreiben) Er hatte einen hochroten Kopf und hat sich mit der flachen Hand mehrmals gegen die Stirn geschlagen und geflucht, daß alles Scheiße sei. Es war schrecklich mitanzusehen.
Ja, uind dann denke ich auch, wie muß es ihm damit gehen, was denkt er letztendlich usw.

Auf meinen Vorschlag hin ist er dann erstmal liegengeblieben. Ich habe seine Tabl. ans Bett gebracht -da sind auch welche gegen hohen Blutdruck dabei- und Augentropfen. Weil das Auge schon wieder rot und geschwollen war. Gott sei Dank helfen die Tropfen wirklich noch ein bißchen. Er ist dann liegengeblieben, bis ich im Bad fertig war.
Dann hab ich länger mit ihm geredet, daß es wirklich Sch...... sei, daß der Turmor halt nicht auszurotten sei, daß das mit der Chemo ein Versuch sei, das Wachstum zu bremsen -- und daß, wenn das nicht geht, halt einfach nichts mehr geht. Dann müssen wir das akzeptieren und damit zurechtkommen. Oh Mann, war das schwer. Aber er hat es ganz gut aufgenommen, und dann ging es eigentlich. Er hat nochmal gesagt, daß er gerne ein paar Tage stationär ins KH nach Trier möchte. Werde mich am Montag darum kümmern, denke schon, daß die das viell. selbst entscheiden können, da sie ja auch die Chemo verordnet haben. Denn ich denke, es muß auch mal insgesamt nach seinem Allgemeinzustand geguckt werden.

Liebe Hilde, hast es hoffentlich nicht falsch aufgefaßt mit den Hausschuhen. Ich war hat erschrocken und dachte nur, oh je, da kann er doch schlimm stürzen. Kam viell. ein bißchen "hart" rüber meine Antwort.

Liebe Grüße
Doro


Hallo Kanita,

wir haben ja Pflegestufe 1 und im März erst einen 2. Handlauf im Treppenhaus anbringen lassen, den die KK zu 90 % zahlt. Wie kurz- oder langfristig danach oder ob überhaupt ein Treppenlift bezahlt wird ? - denn er muß ja erstmal in den 2. Stock in seine Wohnung und müßte theoretisch noch eins höher ins Schlafzimmer. Und zwischen den Stockwerken sind jeweils noch kleine Gänge, d.h. es könnte wohl garnicht 1 Lift installiert werden, weil der so garnicht um die Kurven kann.
Und es ist, wie Sarabande sagt, pervers über was man sich alles Gedanken machen muß.

Bis dann!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: aleyna am 02. Juni 2007, 21:30:43
hallo hilde, doro, sarabande und alle anderen,

ich bin ja immernoch hier und leide bei euch mit.

das tut mir wirklich leid wie es bei euch aussieht,
man könnte meinen wir alle sprechen über ein und den selben menschen.
was diese schreckliche krankheit mit einem menschen macht, den man liebt und den man als selbstständig und voller power kennt ist unbegeiflich.
ich wünschte wir alle würden von dieser krankheit nichts wissen und unbeschwert die zukunft planen.

viele von uns haben den letzten schweren weg schon angetreten, ihr habt ihn noch vor euch. meinen respekt  habt ihr. für euer durchhalte vermögen, eure selbstaufopferung und für all den schmerz den ihr erträgt um es euren lieben leichter zu machen.

viel, viel kraft für euch alle

aleyna
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Andrea Jobs am 02. Juni 2007, 21:42:08
hallo ich fühle mit euch ich habe meinen vater bis zum schluss gepflegt er hat uns im alter von 68 jahren verlassen .er musste 5 monate mit diesem monster im kopf kämpfen und hat verloren .
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 02. Juni 2007, 21:46:40
Liebe Doro!

Auch ich kenne das, was Du beschrieben hast. Es ist ganz furchtbar mitanzusehen und eines fällt mir auch auf, jedesmal wenn er sich über etwas aufgeregt hat, geht es ihm schlechter, war auch letztes Mal mit dem Ausfall des Beines wieder so.
Er wird mittlerweile ganz schön laut, wenn ich was nicht gleich verstehe. Es ist sehr mühsam und ich muss mich oft beherrschen, dass ich nicht auch durchdrehe :-\.

Das mit den Hausschuhen hab ich bestimmt nicht falsch verstanden. Es wäre die beste Lösung, aber mein Mann würde niemals mit Straßenschuhen im Haus herumlaufen (das tut man nicht), sollte  ihm wohl neue Schuhe kaufen....
Jogginghosen und Bermudas, die man einfach nur hochzieht, habe ich schon gehortet.

Ich weiss nicht, wie ich das sagen soll, es ist alles so trostlos. Ich kann nicht mehr lachen, ich kann mich mit meinem Mann über nichts mehr unterhalten, mir fehlt unser altes Leben, ich fühle mich einfach nur total leer ....

Alles Gute
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 02. Juni 2007, 22:07:58
Liebe Hilde,

sei bitte nicht so verzweifelt. Ich weiß, daß man in der Situation nichts zu lachen hat - aber man sollte es trotzdem tun.
Ich versuche auch immer mal, irgendwas lustiges zu erzählen oder einen kleinen Scherz zu machen über irgendwas. Ich kann auch, wenn ich gehe, mal sagen: "Und lauf bloß nicht weg!" oder ähnliches. Oder wenn ich zurückkomme: Und, hast du micht arg vermißt." Er verdreht zwar manchmal die Augen, aber Grinsen muß er dennoch. Und da manchmal auch noch Bekannte kommen bzw. auch die Arbeiter immer mal wieder da sind, ist es nicht ganz so trostlos.

Ich weiß, auch die Aufgabe, euch wieder zum Lachen zu bringen, hängt an dir. Aber versuch's trotzdem mal. Es wird euch bestimmt gut tun.

Alles Liebe, Kopf hoch,  und ich schicke dir ein Lachen
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Andrea Jobs am 02. Juni 2007, 23:18:56
habe gerade deine eiträge gelesen ist schwer einen geliebten menschen zu verlieren aber es ist auch schwer ihn leiden zu sehn .
ich habe meinen vater auch gepflegt bis zur letzten stunde war er bei uns zuhause in seiner umgebund .
ds tröstet etwas über den schmerz  :'( :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 03. Juni 2007, 13:15:49
Liebe Hilde, liebe Doro,

Ich bin auch der Auffassung, dass die Heiterkeit im Leben unentbehrlich ist. Wie Hilde, fühle ich mich selber zu besorgt, um dafür zu sorgen, aber uns hat die Sozialarbeiterin – oder war es die Onkologin? – am Freitag gesagt, die Leichtigkeit muss vom Draußen kommen, man braucht immer wieder Kontakt mit den Menschen, die nicht permanent damit konfrontiert sind, sondern ganz normal weiterleben.  

Bei uns hilft immer wieder Besuche von Freunden oder kleinen Ausflüge, oder meinet wegen nur eine lustige Kinderfilm auf DVD.  

Das es unsere Männer bei Stress, Anstrengung oder Wut schlechter geht ist, glaube ich, nachvollziehbar – auch das Hirn erlebt beim kräftigeren Einsätze Anstrengung, also wird der Druck dadurch schlimmer, samt alle Nebenwirkungen. Aber diese Krankheit führt immer wieder zu stressige Situationen, deswegen kann es nicht wirklich vermieden werden.

Wut hat meinem Mann in seinem Repertoire gar nicht – ich bin derjenige, die immer wieder im Wut gerät, er sieht mich dabei immer nur hilflos zu.  Aber ich wurde es verstehen, wenn er mal Wütend wäre. Ich finde es manchmal schade, das er so viele Gefühle verdrängt, er findet es auch schade, aber er sagt, das er nichts anders kann.  

Ich bin jetzt dabei, meine Freunde ein wenig zu organisieren, dass ich auch mal einige Stunden am Tag raus kann. Vorher aber steht eine Reise wieder an – diesmal nur nach Riga für 6 Tage.  Die Ärzte sind alle dafür, ich fürchte mich ein wenig vor der Überlastung, aber ich denke, es muss hinzukriegen sein.  Auch wir brauchen frische Wind und neue Einflüsse nach dem ganzen Krankenhauselend…

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 03. Juni 2007, 14:07:24
Hallo ihr Lieben,

nach längerer Zeit habe ich mich wieder ins Glioblastom-Forum „getraut“ und nachgelesen.

Es schmerzt mich sehr,  eure Ängste und Verzweiflung zu verfolgen und nichts tun zu können.

Ich weiß nur zu gut, dass ihr euch  alle am Rande eines Nervenzusammenbruchs befindet... und euch jeden Tag fragt, wie lange ihr und eure Lieben das noch aushalten sollt...

Aber, es gibt keinen anderen Weg als auszuhalten und das werdet ihr auch. Man ist wesentlich belastbarer, als man von sich annimmt.

Ich habe 3 Wochen vor Günters Tod die schwerste Entscheidung meines Lebens getroffen. Alle Medikamente, bis auf Cortison und das Antiepileptikum, habe ich abgesetzt.
Damit habe ich mich für den Tod und gegen das „herausschinden“ von vielleicht 4 Wochen entschieden.

Günter hat im Stundentakt abgebaut...und mußte zuletzt wie ein Baby versorgt werden.
2 Tage vor seinem Tod fiel er ins Koma.
Ich habe die letzte Woche fast ununterbrochen in seinem Bett verbracht...und er starb dann ganz ruhig und entspannt in meinen Armen, in unserer Wohnung.

Ich habe mich Ende März entschieden keinen Pflegedienst mehr in Anspruch zu nehmen, da ich die Grundversorung, in Minutenabrechnung, für nicht ausreichend und eher als Belastung für Günter empfand.
Die morgentliche Wäsche dauerte dann eben bis zu 3 Stunden. So unangenehme Dinge wie: das waschen des Gesichtes oder Rasur, wurden von angenehmen Dingen wie:  Zehen massieren oder Haare kraulen, gemildert.

Bei aller Trauer ist in mir auch ein Gefühl der Erleichterung. Die maßlose Verantwortung, die 18 Monate auf mir lastete, wurde mir durch den Tod abgenommen. .

Ich bin in Gedanken fest bei euch

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. Juni 2007, 07:17:30
Liebe Elisabeth!

Danke, dass Du wieder da bist....

Du musst in den letzten Wochen Unglaubliches geleistet haben...

Ich habe das Alles noch vor mir und habe eine Riesenangst davor.

Ich drücke Dich ganz fest und wünsch Dir alles Gute

Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 04. Juni 2007, 11:15:28
Hallo Elisabeth........

Wie du schreibst........es schmerzt, die Ängste und Verzweiflung hier zu verfolgen nichts aber auch garnichts tun zu können........ :-\

Hilde, wie gern würde ich dir oder den anderen ein Stück abnehmen, es geht nur durchs dasein ....mehr nicht........

Und es ist tatsächlich so , wie elisabeth schreibt........es gibt keinen anderen Weg als auszuhalten.....ich habe das erlebt, solange mein Mann da war....oder auch danach...alles erledigen........unmögliche Dinge tun.....es sind enorme Kräfte in uns.........ich weiß, wie stark Liebe machen kann........

Ganz liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 04. Juni 2007, 12:06:37
Liebe Hilde,

ich lese fast jeden Tag hier im Forum wie es dir geht und leide mit dir. Ich weiß ja nur zu gut wovon du sprichst. Bitte hol dir Hilfe und organisiere alles so schnell wie möglich auch wenn du es zur Zeit noch nicht brauchst.
Ich bin in Gedanken bei dir.

Liebe Morgenröte,
habe gerade deinen Beitrag gelesen. Es ist unglaublich. Dein Mann ist/war sicher stolz auf dich.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 04. Juni 2007, 15:12:49
Allen,

die am Rande Ihrer Kräfte sind und
deren Leben durch Ängste zugeschnürt wird,
wünsche ich, dass sie es schaffen,
von einem Tag zum anderen zu kommen,  
um so diese unglaubliche Bürde zu stemmen.

Im nachhinein betrachtet eine so unfassbar, unmenschliche Aufgabe.

Gestern hatte ich einen ganz realen Angsttraum.
Als ich aufwachte, war ich erleichtert, dass ich diese Angst durch den Tod meiner Schwester nicht mehr durchstehen muss.
Fast war ich ihm dankbar.
Die Schuldgefühle stellten sich natürlich sofort ein.
Was für einen Preis mussten wir zahlen, um ohne diese vernichtende Angst leben zu können. Entschieden zu hoch, der Preis.

Ich denke fest an Euch alle, fühle genau Eure Phasen mit.
Holt Euch Hilfe, Hospizhelfer, Haushälter, was auch immer.

Alles Liebe
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. Juni 2007, 19:27:02
Hallo meine Lieben!

Hab gerade in der Hirntumor-Mailingliste wieder was gelesen, dass Temodal täglich niedrigdosiert gut helfen kann.

Wir haben gestern damit angefangen, leider habe ich nicht so viel, da es unser Arzt ja nicht mehr verschreibt (ich sag euch, es geht nur um die Kosten und das finde ich für totalen Wahnsinn).

Ich bitte euch inständig, wenn noch jemand was hat, was er nicht mehr braucht, bitte schickt mir eine PM, werde es selbstverstädlich bezahlen!!

Danke an alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Andrea Jobs am 04. Juni 2007, 19:29:25
Hallo hilde
warum verschreibt der arzt es euch nicht mehr
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 04. Juni 2007, 21:14:19
Hallo Hilde..............

Kann man denn nicht so an das Zeug herankommen?
Ich weiß, das die Apotheken KEINE Rezeptpflicht haben, d.h. sie können verkaufen was sie wollen......sie werden NICHT kontrolliert mit den Rezepten......lediglich bei Betäubungsmitteln ist es schwierig...........

Hast du schon mal da nachgefragt???  

Und ansonsten.......tritt den Arzt in den A............; dann soll er euch halt ein Privatrezept ausstellen, wenn es nur um die Kosten geht!!!!

Liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. Juni 2007, 21:17:33
Liebe Esther!

Das kann kein Mensch bezahlen, da kostet eine Packung 100 mg 20 Stück über 3.000 Euro, meiner Meinung nach geht es dabei nur um die Kosten, mein Mann ist Kassenpatient

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 04. Juni 2007, 22:06:21
Liebe Hilde......

tut mir leid.....das wußte ich nicht............

Kannst du denn nicht einen anderen Arzt ausfindig machen...........so eine sch...........hat der Arzt denn nicht die Pflicht, auf Wunsch weiterzubehandeln??

Ich weiß, wahrscheinlich hast du schon alles unternommen.....aber hast du die Krankenkasse gefragt, ob sie die Kosten übernehmen, der Arzt stellt sich quer?

Kann nicht Sarabande vielleicht ein Rezept mehr ausstellen lassen?

Es kann doch nicht sein........ :-\

Liebe Grüße
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. Juni 2007, 22:24:55
Liebe Esther!

Ja, Du hast Recht, ich hab schon alles unternommen. Der prakt. Arzt darf sowas nicht ausstellen und ein anderer Onkologe, den sogar meine Schwägerin (selber Ärztin) kennt, hat auch gesagt, dass er das nicht darf, weil er nicht für Hirntumore zuständig ist.

Es ist echt ein Jammer. Du bist total ausgeliefert........
Es lebe die Zweiklassenmedizin. Ich weiss nämlich auch von einem Arzt, der selber betroffen ist, dass er Temodal täglich sehr wohl bekommt, ist wahrscheinlich auch privat versichert.
Ich finde es einfach nur traurig. Unser Arzt sagt, das hilft sowieso nicht mehr und basta, wir hatten aber T. täglich in Niedrigdosis noch nicht probiert, also kann er das gar nicht sagen.
Bei Sarabandes Mann hat es auch geheißen, es hilft nicht, dann hat man für den "Placeboeffekt" doch weitergetan und nun heißt es, dass es anscheinend doch hilft - also kann das über meinen Mann keiner sagen.

Ich drück Dich ganz fest
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 04. Juni 2007, 23:43:47
Liebe Hilde,

Mindestens in Deutschland bekommen Kassenpatienten auch Temodal, könnt ihr nicht einen Arzt in Wien oder Salzburg ausgraben?  Bitte, bitte, mach das nicht auf eigene Faust, mein Mann wäre vorletzte Woche beinah gestorben u.A. wegen zu wenig rote Blutzellen, wie auch immer die richtig heißen, Chemotherapie ist auch lebensgefährlich, es MUSS unter Ärztlichen Aufsicht gemacht werden, das muss auch bei euch zu machen sein!

Du hast Recht, erstmal sah es so auch bei uns als ob das Zeug nichts bringt, später aber schon. Aber die wissen nicht wirklich woran das liegt – ob Temodal oder Bestrahlung oder Reiserei oder sonnst was – letztendlich wird auch Temodal mein Mann nicht retten können.  

Ja, es gibt eine Zweiklassenmedizin, es ist ungerecht.  Das darf aber eigentlich die Gabe vom Temodal nicht beeinflussen.  Und sowohl Privat- als auch Kassenpatienten sterben genauso grässlich an diese Krankheit.  Kannst du dich nicht der ambulanten Hospizbegleitung bei euch im Anspruch nehmen?  Die kennen sich mit so viel aus, auch Ärzte und Kassen und den ganzen Behördenstrudel.  Das ist nicht aufgeben oder ins sterben hinüber zu gehen, das ist dich intelligent zu bewaffnen.

Sei gedrückt,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 05. Juni 2007, 07:09:08
Liebe Sarabande!

Keine Angst ganz auf eigene Faust machen wir das eh nicht. Der Hausarzt weiss Bescheid, dass wir das jetzt mit 40 mg Temodal probieren.
Es wird auuch regelmaßig ein Blutbild gemacht.

Mein Mann möchte es mit 40 mg versuchen, er ist überzeugt davon, dass es was bringt. Sei es auch nur ein "Placeboeffekt".
Mir ist sehr wohl bewußt, dass ihn das auch nicht retten wird können....
Wir versuchen halt noch ein wenig Zeit herauszuholen... :'(

Ach ja, heute Nachmittag gehts wieder ab in dir Röhre. Ich habe schreckliche Angst....

Drück Dich auch ganz fest
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: aleyna am 05. Juni 2007, 12:07:44
hallo hilde,

schlimm zu hören wie es im moment läuft.

ich denke heute an euch.

kann man noch sagen ich hoffe alles wird wieder gut?

wahrscheinlich nicht, aber trotzdem, ich drücke euch die daumen.


liebe grüsse
aleyna
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 05. Juni 2007, 13:01:47
OK, Hilde, das kann ich sehr gut nachvollziehen... toi toi toi für die MRT... ich denke, dabei hängt immer sehr viel davon ab, wie die betrachtet werden und wer die anschaut - hab ganz extreme verschiedene Meinungen häufiger gehabt zur selber MRT Bilder - etwas wie diese berümte Rorschach-Test ("Es ist ein Pferd! - Nein, Wellen!  Nein, ein Hut..." usw). Das wesentlich ist und bleibt wie es deinem Mann geht.

Bei uns kommt gleich von der Hospiz der Sozialarbeiter, ich werde berichten.

Ganz liebe Grüße,

Shirley
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 05. Juni 2007, 13:25:12
Hallo Hilde..................

Es ist einfach nur zum kotzen...........Ärzte sind keine Heiligen und können sich auch täuschen........wem nehmen sie denn die Hoffnung?

Was kostet es euren Arzt einmal etwas gegen seine Überzeugung zu tun?
Und sei es nur aus Menschlichkeit?
Ich denke er weiß sehr wohl, das ihr die Situation richtig einschätzt.....warum zum Kuckuck tut er es nicht?

Was ist falsch an etwas Hoffnung?

Ich weiß, wie verdammt schwer es ist von medizinischer Behandlung abzusehen, alle hüpften um mich herum und erklärten mir, das ich meinen Mann in Ruhe sterben lassen soll, das eine weitere Antibiotikabehandlung nur aufschieben würde.....keine Lebensqualität mehr........jeder Arzt bei einer neuen Visite......jaja, ich bin ja nicht blöde..........aber es ist mein Mann...........nicht ihrer.........

Jemand sagte zu mir........was brauchst du um die richtige Entscheidung zu treffen.....ich sagte ZEIT..........ich bin noch nicht da, wo die anderen sind...........

Ich finde es unmenschlich, das Ihr nicht unterstützt werdet :'(

Hast du bei der Hirntumorhilfe schon angerufen? Die Hotline? Vielleicht können die dir helfen........

Liebe Grüße
Esther

P.S.

Sarabande, das mit dem Rezept war nur so eine Idee......ich hoffe du hast das nicht falsch verstanden........

Es gibt sicher hausärzte oder andere, die restliche Medikamente zum verteilen haben.......ich habe auch fast alle Medikamente unserem hausarzt gegeben ( Chemo hatten wir nicht) ........er wollte sie für andere Patienten nutzen........
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 05. Juni 2007, 19:12:32
Liebe Esther!

Bei der Krebshilfe wurde mir der Name unseres Onkologen genannt, leider...er ist einfach der Einzige weit und breit, der damit befasst ist.
Na ja, ich hab ja schon geschrieben, wir wollen es mit 40 mg versuchen und da komme ich ca 6 Monate damit aus, wenn es meinem Mann dann noch gutgeht, dann steh ich wieder auf der Matte und fang wieder von vorne an...

MR war vorhin, es gab eine kurze Besprechung, schriftl. Befund ist erst morgen fertig.

Ich hoffe, dass Sarabande nicht Recht hat mit dem, dass es darauf ankommt, wer die Bilder begutachtet.
Der Arzt heute jedenfalls meinte, dass es zwar am Resektionsrand KM-Aufnahme gäbe, dass aber in der Hölhe viel Platz wäre und die Höhle mit Wasser gefüllt sei. Es gibt auch kein Ödem...
Er sagte, wir müssen ohnehin zu unserem Arzt damit....

Ich weiss nicht, ob er ehrlich war. Werde morgen den schriftl. Befund abholen und dann zu unserem Operateur damit fahren.

Wünsch euch alles Gute
Hilde

Liebe Aleyna!
Danke, dass Du an uns denkst!!

Liebe Sarabande!
Meinem Mann geht es einigermaßen, ich denke, er ist momentan stabil - Sprache, rechte Hand und rechter Fuss eingeschränkt, rechter Fuß ist übrigens auch wieder ganz schön dick, war schon viel besser. Ich weiss es nicht und ich habe das Gefühl, dass es auch keinen so wirklich interessiert....

Liebe Grüße an alle
Hilde (momentan etwas beruhigter)

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 05. Juni 2007, 21:35:58
Liebe Hilde,

es ist wieder mal unglaublich, deine letzten Einträge sind bezüglich Temodal nicht zu fassen...................

Ich bin auch der Meinung, daß es aus Kostengründen nicht verschrieben wird, andererseits sehen die Mediziner das auch vielleicht aufgrund des Zustandes deines Mannes?

Nichts unversucht lassen, so wie ihr das alles bisher gemacht habt, ich weiß, daß man alles versucht. Wie du schreibst, wurde die tägliche Dosis bei Heri nie gegeben.

Ich denke an euch,

Kabas


Liebe Elisabeth,

hab mich sehr gefreut, von dir den Beitrag lesen zu können,

denk sehr oft an dich,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 06. Juni 2007, 00:08:22
Liebe Esther,

Nein, hab ich nicht falsch verstanden, natürlich haben wir auch öfters darüber nachgedacht, ich denke aber… leider… kann der Kasse meines Mannes wohl zählen… unsere Onkologin auch… Hilde, wenn ihr schon 6 Monate Vorrat haben, habt ihr wirklich Zeit und Raum zu schauen, ob es was bringt.  

Freut mich, dass die MRT Bilder erstmal so gut aussehen, allerdings müssen die Einschränkungen deines Mannes ein Grund haben. Sicherlich ist das dicke Bein z.B. nicht vom Tumor gekommen, also muss es etwas geben, was man dagegen machen kann.  Es tut mir so Leid, das du keine medizinischen Team hast, den du vertrauen kannst.  Was ich mit verschiedene Meinungen natürlich meinte ist, das man die Meinung glauben solltest, die am optimistischsten sich anhört.  Damit kannst du nichts Falsches machen. Dies gilt auch erfahrungsgemäß für schriftliche Befunde – wir haben aufgehört, die zu lesen, und haben die ungeöffnet unserem Neurologen immer gegeben, da die so häufig daneben lag. Radiologen wollen grundsätzlich was finden.  Mann soll es denn nicht übel nehmen.

Elisabeth, ich wollte dir auch sagen, wie froh ich über deinen Beitrag war.  Du triffst immer den Nagel auf dem Kopf.  Bin auch oft im Gedanken bei dir.  

Liebe Anita, du hast SO schön geschrieben!!!!  Danke…

Liebe Esther, nochmals, danke, das du noch bei uns bleibst, du schreibst immer so direkt vom Herzen, das tut echt gut.

Ihr Lieben, der Sozialarbeiter der Ambulanten Hospizbegleitung hat uns Heute besucht, wir waren beide sehr angetan.  Uns wird eine freiwillige Mitarbeiter zugeteilt, die uns zweimal die Woche besuchen kann, und mit alles mögliches unterstützen kann – ich denke im erste Linie wäre es schön, wenn ich mal ein Paar Stunden weg konnte, in dem wissen, das ich angerufen wäre, wenn was ist.  Der Sozialarbeiter war sehr offen und sehr positiv, ich hab schon sehr das Gefühl, mit Leute im Kontakt zu kommen, die wirklich fähig sind, uns zu begleiten und unterstützen.  Hospiz hab ich immer positiv betrachtet, kann ich also nur weiterempfehlen.  

Morgen geht’s ab nach Riga.  Wie immer habe ich Angst und Sorgen, diesmal hat sogar unsere lieblings-Prof uns erstmal abgeraten, aber was soll´s, dort scheint die Sonne, dort gibt es schöne Musik, wir können genauso gut dort als hier unsere Pannen durcharbeiten.  Zum Gluck bin ich dort sehr gut vernetzt, habe sehr liebe Freunden und freue mich sehr, meinem Mann endlich Mal eins von meine Lieblingsstädte zeigen zu können.

LG,

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 06. Juni 2007, 07:18:04
Guten Morgen meine Lieben!

Die gestrige Euphorie hat sich schon wieder etwas gelegt.

Wenn ich meinen Mann am Morgen anschaue, weiss ich, wie schlecht es ihm eigentlich wirklich geht. In der Früh ist es immer am Schlimmsten, da spürt er die rechte Hand fast gar nicht, das Gehen ist furchtbar und Sprechen tut er fast gar nichts. Wir glauben, dass das vom Thalidomid kommt, das er immer zum Schlafengehen einnimmt. Im Laufe des Vormittags wird es dann ein wenig besser.

Möchte euch noch etwas fragen: der Doc gestern sagte ja, dass kein Ödem da sei, heißt das, dass mein Mann das Cortison nicht nehmen sollte oder hat es eine "tumorbremsende" Wirkung so wie Weihrauch???

Wäre über eine Antwort sehr froh. Unseren behandelnden Arzt brauche ich gar nicht erst zu fragen, denn der meinte schon im April, dass mein Mann gar nichts mehr nehmen sollte, es würde nur das Leiden verlängern....er hat aber jetzt die ganze Zeit 2 x 4 mg/tgl. genommen

Ich danke euch allen, dass ihr da seid. Es hilft sehr zu wissen, dass man nicht alleine mit diesem Schicksal ist.

So wie Sarabande schreibt, wir haben eigentlich keinen Arzt unseres Vertrauens, ok der Operatuer ist sehr nett, mit dem werde ich auch heute den Befund besprechen, nur der ist immer sehr schlecht zu erreichen, der verbringt sein halbes Leben wahrscheinlich im OP...

wünsche euch nur das Beste
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 06. Juni 2007, 19:15:34
Liebe Andrea und alle anderen!

Ich habe unseren Arzt heute nicht erreicht und weiss nicht, was ich von dem schirftlichen Befund halten soll, da heißt es, verglichen mit den Bildern vor der 4. OP, denn andere haben wir nicht:

Gegenüber der Unters. vom 23.3. zeigt sich insofern eine Befundänderung als die Tumorformation beträchtlich größenreduziert wurde (na klar, durch die OP).
Es zeigt sich somit ein entsprechender Substanzdefekt, wobei allerdings noch ein gut 1 cm im Durchmesser haltender dem Hirn zugewandter irregulär begrenzter Tumorsaum vorhanden ist, welcher auch eine ausgeprägte inhomogene Anfärbung nach KM-Applikation aufweist. Daran angrenzend finden sich deutlich ödematöse Marklageralterationen.
Im Übrigen die mitdargestellten supra- und infratentoriellen Hirnabschnitte, sowie innere und äußere Liquorräume weiterhin unverändert unauffällig.

Tja, das wars...ob das gut oder schlecht ist, bin ich mir nicht sicher

Grüße an alle
Hilde

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 06. Juni 2007, 22:38:56
Liebe Agnes,

ich kann dir nur meine wenig fundierte Laienmeinung und subjektive Haltung geben - wenn es helfen kann, mehr habe ich nicht zu bieten.
Da ich mich eine Zeit lang mit Tippen medizinischer Befunde über Wasser gehalten habe sagt mir der Befund, dass schlicht und einfach noch bösartiges Tumorgewebe vorhanden ist, Bösartigkeit zeigt sich ja durch die massive Wachstumstendenz. Allerdings wäre eine restlose Entfernung des Tumorgewebes bei einem Gliblastom schon ein Wunder - allerdings, vergiss Hexe nicht, sie lebt schon 7 Jahre nach OP, also mal wieder meine Meinung: Nicht wundern, Wunder gibt es. Sagen wir mal, der Befund ist erwartungsgemäß. Und die Verkleinerung des Tumorgewebes ist für deinen Mann erst mal eine Hilfe.
Soweit ich weiß (seit 2005 beschäftige ich mich nicht mehr so intensiv mit den Studien) wurde die tumorhemmende Wirkung bei Cortison nicht festgestellt. Die Ergebnisse der Studien bei Weihrauch sind - soweit ich weiß - nicht als wissenschaftlich einzuordnen. Ich glaube daran.
Alles Liebe für Euch

webz
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 06. Juni 2007, 22:45:13
Liebe Hilde,

Ich finde, 8mg Cortisone am Tag ist nicht viel.  Es ist soweit ich weiss nicht Tumorhemmend, aber es schrumpft die Oedem. Ich werde in eurem Fall dringend ueber eine Cortisonerhoehung nachdenken.  Ich wurde sagen, wir haben von jeder Cortisonerhoehung um die zwei Monate zurueckgewonnen, sprich, jedes mal setzt sich der Zustand meines Mannes sich zurueck, in das was es vorher war, und es dauert mehrere Wochen, bis er wieder so schwach ist wie vor der Erhoehung. Natuerlich muss mann alle moeglichen Nebenwirkungen im Kauf nehmen.  Aber es bringt wirklich was. Wir sind mittlerweile bei 18mg pro Tag, ich weiss, es ist grenzwertig, und tut natuerlich in vielerlei hinsichten gar nicht gut, aber nur deswegen kann mein Mann noch gehen, sprechen, und ist manchmal recht wach. Bei uns ist es der Wundermittel schlecht hin. Und auch der Teufel. Aber die Wundern gewinnen beim abwiegen...

Nur eine Idee...

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: webz42 am 06. Juni 2007, 22:48:52
Ich hab in den Unterlagen meiner Schwester noch was zum Thema Weihrauch gefunden

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=6223
Ist von 1997

Die Rolle von Boswellia-Säuren in der Therapie maligner Gliome

webz
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 08. Juni 2007, 07:39:18
Liebe Webz!
Danke für Deine Antwort.
Ja, mir ist auch bewußt, dass bösartiges Tumorgewebe da ist.
Jetzt ist die Frage, wie lange sich das aufhalten läßt.
Ich denke, dass sich der Tumor nun nicht mehr wie bisher in die Tumorhöhle ausdehnen wird, sondern in die andere Richtung.....

Liebe Grüße
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 08. Juni 2007, 07:40:58
Liebe Sarabande!

Habe gestern mit dem Operateur telefoniert. Er wird sich die Bilder nächste Woche anschauen.
Er fragte nur, wie es meinem Mann geht und ob wir noch Lebensqualität hätten. Dann sagte er: "genießt den Sommer!".....ohne Worte.....

Wegen dem Cortison hab ich ihn auch gefragt, er sagte: "ausschleichen, ausschleichen"...ich weiss gar nichts mehr....

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 08. Juni 2007, 09:00:14
Liebe Jussi!

Danke für Deinen Eintrag! Der Smile kommt glaub ich, wenn man ein großes weiches d mit Anführungsstrichen "D" verwendet, kann man aber irgendiwe deaktivieren, weiss aber nicht genau, wie das geht....

Ich kann sehr gut verstehen, was Du meinst, dass man sich über schöne Momente freuen soll. Manchmal gelingt es mir auch, aber sehr oft bin ich einfach nur traurig und starre vor mich hin. Vielleicht weißt Du, dass mein Mann erst 45 ist und wir erst vor 8 Jahren geheiratet und Haus gebaut haben. Es ist einfach so unverständlich für mich, dass mein großer, starker Mann so dahingerafft werden soll. Mein Mann war nie wirklich krank, sportlich (fast jeden Tag mit dem Husky mit dem Fahrrad gefahren).
Ich bemühe mich, so viel Normalität wie möglich zu Hause zu leben und auch mal zu schaffen, dass mein Mann auch lachen kann, das hat er beinahe verlernt (ist auch kein Wunder...) 4 OP in 1 1/2 Jahren und genau so lange Chemotherapien, das muss man erst mal bewältigen....

Ich kann  diese gemeine Krankheit nicht begreifen...

Alles Liebe für Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 08. Juni 2007, 19:11:37
Liebe Hilde,

wegen Temodal hatten wir hier vor Ort im Januar mit dem Onkologen (auch der einzige hier) kein Problem. Mein Mann hat dann ja 3 Zyklen bekommen.

Die Niedirg-Dosis-Chemo hätte er viell. auch verordnet - aber die haben wir ja von dem Krankenhaus in Trier gekriegt. Die haben dort eine ambulante Neurochirurgie. Dort ist einmal die Woche Sprechtag. Ich hatte eine Überweisung vom Hausarzt dorthin. Die Niedrig-Dosis hat dann der Arzt in Trier verordnet. Nun haben wir noch 5 Kapseln und ich denke, daß der Onkologe sie nächste Woche auch nochmal verschreiben wird. Wenn nicht werde ich in der Klinik nachfragen.
Wie gesagt, die haben das verschrieben, ohne daß er stationär dort war.

Ich kann das auch fast nicht glauben, daß ihr keinen Arzt findet, der Temodal verordnet.

Hier bei uns kosten die 100 mg Kps. mit 20 Stück Inhalt 2 554,-- Euro.
Mein Mann hatte bei den Zyklen immer 400 mg/Tag. Das wurde ausgerechnet auf die Quadratmeter Körperoberfläche, die sich errechnet aus Größe und Gewicht. Mein Mann wiegt ca. 90 kg und ist 1,80 m groß. Bei ihm kamen damals 2,06 als Wert raus. Bei Hochdosis rechnet man 200 mg pro Quadratmeter Körperoberfläche.
Bei der Niedrig-Dosis rechnet man 40 mg pro Quadratmeter. Das wären bei ihm jetzt 80-90 mg. Man hat sich hier für 100 mg/Tag entschieden.
Weiß also nicht, ob 40 mg/Tag was bringen. Viell. aber besser als nichts.
2x4 mg Cortison ist wirklich nicht viel. Mein Mann kriegt 3x4 - und wenn sehe, daß es ihm nicht gut geht und der Kopf hochrot ist und es ihm schwindlig ist, erhöhe ist eine Dosis auch mal auf 8 mg. Wenn dann eine Besserung eintritt, weiß ich, daß es richtig war und wohl das Ödem zu schaffen gemacht hat.
Und lt. deinem Befund ist Ödem ja auch vorhanden.
Hoffe, eine bißchen geholfen zu haben.

Ganz lieben Gruß
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 08. Juni 2007, 19:15:15
Liebe Elisabeth,

ich kann mir vorstellen, wie schwer dir die damalige Entscheidung zum Weglassen verschiedener Medikamente gefallen ist und es dir dennoch als richtig erschien.

Ich spreche dir meine Bewunderung dafür aus - für deinen Mut, das so zu machen -- - und für deinen Mut, das hier zu schreiben.

Deine Entscheidung war die richtige  -- und kann uns allen helfen, sie irgendwann auch mal zu treffen.

Danke dafür.  Und danke, daß du noch da bist.

Sei ganz herzlichst gegrüßt
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 08. Juni 2007, 21:00:52
Lieber Rolf!

Danke für den Tipp. Das Problem ist nur, dass bei unserem Arzt nichts mehr geht. Er macht keine weitere Therapie. Er meinte nur, dass mein Mann endlich zur Kenntnis nehmen soll, dass er an diesem Tumor sterben wird.....
und mein Mann will nicht mehr irgendwoanders hin, wie Wien oder Graz oder Innsbruck...ich muss es akzeptieren, ob ich will oder nicht....

Liebe Grüße
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 08. Juni 2007, 21:01:45
Liebe Doro!

Das mit der Berechnung von Temodal  ist mir alles bekannt.
Es ist die Entscheidung meines Mannes, er will nicht mehr als 40 mg nehmen... Wir werden sehn....

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 09. Juni 2007, 00:12:50
Liebe Hilde,

Man soll natuerlich VERSUCHEN, Cortison auszuschleichen, aber ob es einem gelingt...? Mich wundert es, das der Operateur das so sagt. Bei uns gelang es, wie bei euch, nach dem ersten OP wunderbar. Jetzt eben nicht mehr. Im Gegenteil, je mehr Cortison mein Mann nimmt, desto besser geht es ihm.  Klar ist das von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Klar ist es besser, wenn man ohne auch zu Recht kommt. Aber bei uns traegt Cortison ganz erheblich zu verbesserten Lebensqualitaet bei.  Und das ist das entscheidende.  Trotz alle fiese Nebenwirkungen, ist der Gewinn deutlich groesser als der Verlust.

Sorry, ich schreibe hier auf einem Lettischen Laptop...!

Irgendwie hat eure Hausartzt Recht, du muss dich damit abfinden, aber genau deinen Kampfgeist ist es, was ihr schon so weit gebracht hat, und was dich hier im Forum so besonders beliebt macht.  Fuer mich war und ist es eine Kompromis, fuer Lebensqualitaet under den Umstaenden zu Kaempfen, statt gegen den unsiegbaren Glioblastom selber.

Eins von meine liebsten Lettischen Freunden hat mir vorgestern gesagt, "Seit meine Krankheit ist meine Lebensfreude ein Stueckschen beschaedigt," eine Aussage, der mir zutiefts beruehrt hat (er hat Tuberkulose - es ist hier wieder am Kommen - als ich ihm mal im Krankenhaus besucht habe, habe ich Eindruecke bekommen, die ich nie vergessen werde - ich sage euch, wir im Westeurope haben es wirklich gut!!!! - Gott sei Dank geht es ihm mittlerweile besser... ich sage euch, ich war nach 2 Stunden dort wirklich traumatisiert, wie geht es die Leute, die Monate dort verbringen muessen...?!).  Liebe Hilde, deine Lebensfruede ist gerade deine Licht in diese Dunkelheit.  Was wuerde helfen, dir ein wenig dazu zurueckzufinden?  Ich wuensche es dir so sehr...

Ganz liebe Gruesse,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 09. Juni 2007, 14:29:23
Hallo Hilde,
ich hatte bei meiner Mama, auch auf anraten des Arztes, versucht das Cortison auszuschleichen. Es hat jedesmal nicht funktioniert.
Cortison ist auch ein Stimmungsaufheller und das hat man meiner Mama sofort angemerkt. Ihr ging es ohne Cortison einfach viel schlechter. Das mußte nicht sein. Ich hatte es dann auch nicht mehr versucht. Warum auch!? Sie hatte 1x4 mg bekommen, das war ok.

Alles Gute für dich und Heri!

Liebe Grüße

Tatjana

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 09. Juni 2007, 20:30:27
Liebe Sarabande!

Die Lebensfreude geht jeden Tag ein Stück mehr verloren....normale Gespräche mit meinem Mann sind fast unmöglich....
momentan will er gerade wieder mal Auto fahren, was ich mir denn eigentlich denke, dass er nie wieder fahren soll, ich könnte explodieren, das ganze Gerede von mir geht bei einem Ohr rein, beim anderen raus, es ist ihm einfach egal, er ist einfach sauer auf mich....

Jetzt sind wir bei 4 mg Cortison, ich weiss nicht, wie es weitergehen soll, er hat es schon immer gheasst, C. nehmen zu müssen....

Hoffe, ihr habt eine gute Zeit in Riga

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 09. Juni 2007, 23:52:29
Liebe Hilde,

Heri ist nicht sauer auf Dich!!

Er ist zornig über seine Situation und hat - wie Du- keine Ahnung, wo er seinen Zorn loswerden kann.

Ganz alltägliche, selbstverständliche Dinge (Treppen laufen) funktionieren nicht mehr. Wie weit oder besser wie nah die Grenze des Möglichen bereits ist, will er dann mit eigentlich normalen, aber jetzt waghalsigen Proben austesten: Auto fahren.
Dass er sich und andere gefährden kann wird ihm bewußt sein, aber er will es einfach wissen.

Du bist die ihm nähste Person und bekommst natürlich seine Wut ab.
Sei ihm nicht gram (bist Du eh' nicht), auch Dein Heri trauert bereits über seinen eigenen Verlust der Zukunft, seiner Fähigkeiten und auch über den Verlust seiner jetztigen Gegenwart, weil er auf einmal nicht mehr Auto fahren soll oder Dich ständig braucht, um über den Tag zu kommen.

Euch beiden, der Sarabane, all den vielen, die ich mir garnicht mehr merken kann, viel Liebe & Kraft für Euren gemeinsamen, aber doch einsamen, schweren Weg.

Anita

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 10. Juni 2007, 08:45:53
Liebe Anita!

Danke für Deine Worte, eigentlich weiss ich es ja auch, dass es genau so ist, wie Du sagst - nur begreifen kann ich das alles nicht.

Heute Nacht ist er das erste Mal umgefallen, als er aufstand um zur Toilette zu gehen. Es wird schleichend immer ein wenig schlechter......

es grüßt Dich eine furchtbar traurige Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 10. Juni 2007, 09:12:24
Liebe Hilde,

Anuschka hat sehr einfühlsam euren inneren und äußeren Zustand beschrieben.

Ich weiß, dass es sehr schwer ist, seinen ehemals starken, selbstbewußten Mann von Tag zu Tag schwächer zu erleben.

Es ist die Ironie dieser Krankheit, dass sich der Patient immer mehr zurückentwickelt, nach und nach alle Fähigkeiten verliert...und unter Umständen zuletzt im Zustand eines Babys ist.

Es gibt keinen "Königsweg" mit dieser Krankheit umzugehen. Jede Beziehung ist individuell und einzigartig.

Die Parität der partnerschaftlichen Beziehung löst sich zwangsläufig auf...der Part des Partners ist Liebe, Würde und Respekt ( und Selbstaufgabe...mehr oder weniger ).

In Verbundenheit

Elisabeth


Durch dick und dünn Partner ? Und durchs Feuer ! Flieg für mich, Sonnenvogel...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 10. Juni 2007, 09:41:44
Liebe Hilde,

noch etwas zum Thema Cortison:

Wie Sarabande und Supidupi schon beschrieben haben. Neben den unleugbaren (schweren) Nebenwirkungen von Cortison, gibt es ganz klare Vorteile.
Die Auswirkungen eines Ödems sind vergleichbar mit Tumorwachstum...und "von aussen" nicht/kaum zu unterscheiden.

Der Bericht des Radiologen besagt nach meinem ( nur laienhaften !! ) Verständnis, klare Ödembildung.

4 mg Cortison ist "lachhaft" wenig. Heri ist ein schwerstkranker Mann...es geht nur noch um Lebensqualität ( auch um DEINE !!!)...und eine Erhöhung des Cortisons könnte - meiner Meinung nach  - eine Menge dazu beitragen.

Günter bekam 3 Wochen vor seinem Tod Schluckbeschwerden...ab diesem Zeitpunkt habe ich ihm Cortison subkutan gespritzt...bis zum letzten Tag. Das Antiepileptikum ( Timonil) habe ich zermörsert und mit Wasser angereicht.






Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 10. Juni 2007, 22:38:14
Liebe Hilde,

auch mein Rat wäre das Beibehalten des Cortisons. Ich sehe auch bei meinem Mann deutlich, wieviel besser es ihm damit geht.
Wenn er mal wieder "hinter der Stirn was merkt", was halt nur manchmal der Fall ist, dann hilft es schon, das Cortison in diesem Moment um 4 mg zu erhöhen. Er kriegt schon länger 3x4 mg tgl. Und es dauert nicht allzu lange, bis er einen Rückgang des Kopfdruckes merkt. Auch an seiner Gesichtsfarbe sehe ich dann die Besserung.

Ich weiß auch nicht, wie es ohne wäre. Er kriegt es jetzt schon durchgehend seit Mitte Dez.

Habe jetzt rückwirkend grad nicht mehr gelesen. Aber WARUM sollt ihr es ausschleichen?
Es gibt doch keinen Grund. Eine Besserung der Tumorsituation wird es (entschuldige) sowieso nicht geben. Warum also dann nicht die verbleibende Zeit leichter machen.

Ganz zu Anfang der Erkrankung meines Mannes hat ein mit mir befreundeter Arzt gemeint, wenn man das Leiden nicht verlängern möchte, solle man nichts mehr gegen den Hirndruck
unternehmen. Ich sehe jedoch nicht, daß ihr in einer solchen Situation seid.
Denn bei euch geht es doch immer noch um eine Verlängerung des Lebens.

Kämpfe weiter. Du hast immer noch viel Kraft.

Sei ganz lieb umarmt
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 11. Juni 2007, 07:13:32
Liebe Supidupi, Morgenroete und Doro!

Ich weiss ja genau, dass ihr alle Recht habt...

So dumm das jetzt klingen mag, als ich mit dem Arzt darüber gesprochen habe, hat er gesagt, dass man doch davon ein Mondgesicht bekommt, als wenn das nicht egal wäre...ich hatte ja gehofft, dass er sagen würde, dass wir mehr C. nehmen sollen, aber es war genau das Gegenteil.
Ich konnte aber nicht richtig offen mit ihm reden, da mein Mann dabei war, als ich mit ihm telefoniert habe...

und wenn mein Mann hört, dass er C. ausschleichen könnte, ist er sofort Feuer und Flamme, denn er hasst es abgrundtief...
es ist ein ständiger Kampf....

umarme euch alle und danke euch, dass ihr da seid
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 11. Juni 2007, 10:45:32
Warum Cortison hassen und Temodal lieben?  Den Temodal koennte eventuell ein wenig helfen, wobei Cortison definitiv sehr viel hilft.  Sorry, Hilde, aber deiner Arzt finde ich voellig beknackt.  Das meinem Mann schmerzfrei und beweglich ist, noch reisen kann, und veil Freude am Leben noch empfindet, finde ich tausendfach wichtiger als ein runderes Gesicht und einen Bauch.

Anita, du has SO schoen geschrieben, danke dafuer.  Morgenrote, Doro, ich kann mich nur anschliessen. Es geht darum, die Zeit, die uns bleibt, so sinnvoll wie moeglich zu gestalten.

Nach sechs sonnigen Tage in Riga fliegen wir Heute nach Hause, bzw. fuer zwei Tage nach Amsterdam, ich bin erstaunt, wie meinem Mann sich nach dem Infekt weiterhin aufbaut, es geht ihm taeglich ein weinig besser. Alle unsere Freunde sind maechtig beindrueckt.  Wir sind hier sehr gut aufgehoben, und mit viel Ruhe und viel Schlaf sind die Tage troztdem volle schoene Erlebnisse.  

Wie der Sommer wird... habe ich keine Ahnung... meine aktuelle Projekt ist, unsere Freunden besser zu coordinieren, und mehr Unterstuetzung fuer uns zu schaffen.  Mein Mann ist der Pfleger gegenueber kein bisschen weicher geworden, er will diese Hilfe nicht haben. Freunden findet er dagegen ganz OK, solange ich die ganze Pflegerische Sachen selber machen. Wie ich damit umgehen soll, bin ich noch unsicher.  Werde weiter mit die Hospizleute die Frage verarbeiten, wenn wir wieder zu Hause sind.

Liebe Gruesse an alle,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 11. Juni 2007, 12:09:51
Liebe Sarabande!

Auch ich finde unseren Arzt beknackt und trotzdem muss ich froh sein, dass ich ihn habe, denn unser Onkologe ist noch weit beknackter, wie Du schon einmal sagtest, wir haben keinen Arzt unseres Vertrauens, wir stehen eigentlich komplett alleine da und ich sage Dir auch, was ich denke, es dauert ihnen allen schon zu lange, Glioblastompatienten kosten eine Menge Geld.....ich trage den ganzen Schmarrn eigentlich alleine....und kämpfe noch dazu gegen meinen Mann, was die Tabletteneinnahme angeht, nur sein Temodal, das nimmt er ohne zu murren...
LG
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 12. Juni 2007, 00:25:12
Liebe Hilde,

ich kann mich den Meinungen, bezüglich des Cortisoms, nur anschließen.

Auch meine Schwester hat es gehaßt, die Nebenwirkungen sind enorm, wie wir alle wissen. Mal abgesehen von allem, auch sie hatte sich von Gr. 36 auf 42 "gefuttert", Cuchingsyndrom war dermaßen extrem, aber wir waren froh, daß es dieses Medikament gab und es war egal, wie sie sich äußerlich veränderte, es gab nichts ANDERES!

Wenn wir versucht haben das Cortison zu minimieren, wir waren mal auf 8mg, dann ging der "Schuß" nach hinten los, also wieder hoch...................., dann war es 12 mg. dann war es 16 mg, irgendwann auf 24 mg, dann wieder runter.................

Meine Schwester, bei Euch ist es anders, jeder Patient ist anders, hat bis zum vorletzten Tag alle Medikamente genommen, Cortison, anti-epil. Medikation, und ihr Laif 600(auch, wenn es 12 Kapseln waren).

Meine Schwester hat Temodal gehaßt, wirklich, sie hat es anfangs, na ja, relativ gut vertragen, wie Ihr wißt, haben wir dann die weitern Zyklen abgesetzt, wei ihr das extrem zu schaffen machte, aber das Cortison? das würde sie heute noch nehmen, wenn sie die Möglichkeiten hätte..................

Meiner Schwester ging es mit der erhöhten Dosis Cortison einfach besser, das sogenannte Mondgesicht, andere Nebenwirkungen wie Stirnnacken ect, das kennt Ihr alle, aber das Cortison hat dazu beigetragen, daß sie doch noch länger "ausgehalten" hat.

Hilde, ich umarme Dich,

wünsch Dir ganz viel, viel Kraft,

Kabas


Liebe Sarabande,

Ihr habt zusammen Riga gesehen, jetzt geht es für zwei Tage nach Amsterdam, auch da wünsch ich Euch eine verträglich gute Zeit, nehmt die guten Eindrücke mit heim, genießt die Zeit, die Euch bleibt, so sinnvoll, wie möglich zu gestalten,...............Deine Worte, ich seh es genauso!

Von uns weiß keiner, wie der Sommer wird, ich weiß nur heute schon, es wird kein Sommer mehr so sein wie früher, es ist alles anders geworden...............


Alles Liebe, an all die hier kämpfen, an all, die in irgendeiner Form den Kampf leider schon verloren haben, viel, viel Kraft für uns alle hier,

wo soll sie (die Kraft) manche Tage noch her kommen?, ich weiß es nicht,

Eure Kabas

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 12. Juni 2007, 07:20:35
Liebe Kabas!

Ich glaube, er hat es gestern eingesehen.

Mein Hase hat versucht, OHNE Cortison auszukommen, vergeblich...
bis 13 Uhr hat er es geschafft und dann freiwillig seine Tablette genommen, ausserdem hat ihn gestern irgendwas in das rechte Bein gestochen (hoffe und glaube ich, eine Stelle sieht man, die aussieht wie ein Stich, spüren tut er ja in dem Bein eigentlich nichts) und er hat einen ganz dicken Fuß. Ich bin so erschrocken, als ich nach Hause kam. Er saß auf der Terrasse und konnte nicht einmal aufstehen. Zuerst dachte ich, dass es wieder eine Thrombose wäre....eigentlich müßte man jeden Tag zum Arzt rennen.....und das ist auch immer ein Kampf, er will auch zu keinem Arzt mehr gehen....es tut so weh, das alles jeden Tag mitansehen zu müssen....

Drück Dich ganz fest
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Birgit am 12. Juni 2007, 17:52:43
Liebe Hilde,

ich schreibe das erste Mal hier. Auch mein Mann ist betroffen und wir haben in den letzten Monaten viele Tiefs, aber auch ne ganze Menge Hochs erlebt.
Gegen das Hirn-Ödem nimmt mein Mann außer Kortison noch Glycerin-Saft mit gutem Erfolg.
Ich fühle mit Dir und drücke Euch die Daumen, dass Ihr den Mut nicht verliert!

Liebe Grüße,
Birgit
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 12. Juni 2007, 18:11:25
Liebe Birgit!

Kannst Du ein wenig mehr über den Verlauf bei Deinem Mann erzählen, wie alt er ist und wie lange ihr mit diesem Mist schon kämpft...

Liebe Grüße
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Birgit am 12. Juni 2007, 18:43:22
Liebe Agnes,

mein Mann sitzt gerade neben mir und kann selbst antworten:
Ich bin vor genau einem Jahr operiert worden. Der Tumor konnte nur zum Teil entfernt werden, der Rest ist inoperabel. Trotz Bestrahlung und Temodal wuchs der Tumor. Ich bekam einen epileptischen Anfall, kurz danach Thrombose mit anschließender Lungenembolie. Alles in einem Zeitrahmen von ca. 4 Monaten. Über Internet und einen engagierten Onkologen kamen wir in die Behandlung von Dr. Dresemann in Dülmen. Nur ihm ist es zu verdanken, dass es mir derzeit recht gut geht! Ich bin im Dezember 40 geworden.

Liebe Grüße,
Birgit und Mike
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 12. Juni 2007, 18:51:40
Lieber Mike!

Ich finde es toll, dass es Dir derzeit so gut geht und Du selber hier hereinschreiben kannst, das geht bei meinem Mann leider seit der 3. OP nicht mehr.
Das was Du hinter Dir hast mit Thrombose und Lungenembolie hört sich auch nicht gut an, ich glaube wir kämpfen auch gerade wieder mit einer Thrombose, bin mir nicht ganz sicher, aber das rechte Bein ist wieder furchtbar dick....

Was macht Dr. Dresemann jetzt bei Dir für eine Behandlung?

Hilde

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Birgit am 12. Juni 2007, 20:56:03
Liebe Hilde,

Ihr solltet mit dem Bein schnellstens zum Arzt gehen, denn vom Zusehen wird es bestimmt nicht besser.
Für heute müssen wir erstmal Schluß machen, wir melden uns morgen nachmittag wieder.

Liebe Grüße,
Birgit und Mike
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 13. Juni 2007, 11:10:05
Wollt mich nur mal wieder melden...
Bei Euch tut sich überall so viel in gute (und leider auch schlechte) Richtungen, bei uns ist seit Wochen alles gleich, alles stabil.
Mamas Zustand ist ok, es ändert sich eigentlich nie was.
Sie liegt halt da und wartet, dass die Zeit vergeht.
Manchmal sagt sie lustige Sachen.

Es ist aber seltsam: mit jedem Tag, an dem es ihr gleich geht, steigt doch das Bewusstsein, dass es sofort wieder anders sein kann und gleichzeitig gewöhnt man sich so dran und es wird alles Alltag...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 16. Juni 2007, 20:21:09
Hallo meine Lieben!

Es ist Gott sei Dank keine Thrombose, sondern Wasser!! mein Mann kriegt jetzt Entwässrungstabletten, hilft aber auch nicht wirklich. Am Montag bekommt er eine Lymphdrainage, vielleicht hilft das endlich. Mit dem dicken Fuß ist das Gehen natürlich noch schwieriger, ansonsten geht es einigermaßen.

Der Operateur sagte, dass das MR in etwa gleich aussieht mit dem vom April....na ja, wir werden sehen, wie lang sich das Monster aufhalten läßt....das Sprechen wird immer ein wenig schlechter...

LG an alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 16. Juni 2007, 22:49:14
Hallo Hilde!!  Bin schon lange stille Mitleserin im Forum, schreibe heute zum ersten Mal hier. Bei meiner Mutter, 60 Jahre, wurde im Sep 2006 in der Uni Münster ein Glioblastom diagnostiziert. Sie wurde im Oktober, genau ein Jahr später als dein Mann im Münsteraner Clemenshospital operiert. Die Uni wollte sie nicht operieren! Lief alles gut. Allerdings hatte sie auch von Anfang an 2 Tumore. Den grösseren hat man komplett entfernen können, an den anderen haben sie sich nicht getraut. Danach wurde sie auch bestrahlt und bekam Temodal. Die Bestrahlung ging bis zum 13.01.2007.  Da wir ja eigentlich davon ausgingen, dass die Tumore, zumindest erst mal, fast weg waren haben wir auch das Cortison runtergefahren.  Der Onkologe hatte uns dringend dazu geraten. Waren dann Anfang Mai mit ihr auf Mallorca, zu dem Zeitpunkt bekam sie schon nur noch 4 mg Cortison, und es ging täglich bergab. Anfangs war sie eigentlich noch fit. Ausser mit dem sprechen, da  hatte sie schon  wieder Probleme. Das dicke Ding sitzt am Sprachzentrum. Als wir nach 10 Tagen zurück kamen und meine Schwester uns alle (mich, meinen Sohn, meinen Vater und Mama) vom Flughafen abholte war Mama eine komplett andere Frau. Sie hatte seit einer Woche kein Wort mehr sprechen können, konnte nicht mehr gehen und kaum noch sehen.  Meine Schwester war total geschockt. Wir dachten, dass das alles nicht mehr lange gutgeht.
Nachdem ich mit dem Arzt tel. hatte, bekam sie wieder 12 mg Cortison und dann ging  es ihr wieder täglich etwas besser.  Das MRT eine Woche später war die Hölle, beide Tumore hatten die doppelte Größe wie im Sep und noch 3 weitere sind hinzugekommen. Der Onkologe hat uns dann einen Termin bei Dr. Dresemann in Dülmen besorgt, da das Temodal ja wohl nicht angeschlagen hat.  Schon 2 Tage später waren wir dort.  Er hat zwar den den Bilden auch erst mal schlucken müssen, hat uns aber direkt wieder ein bischen Mut gemacht. Sie hat dann den  Glycerin Saft verschrieben bekommen, der hat soweit ich weiß so gut wie keine Nebenwirkungen, der ist gegen das Ödem. Das war bei ihr auch riesig. Ihre linke Hirnhälfte war wie aufgeblasen. Dazu verschrieb er uns noch die Chemo Glivec/Litalir. Darüber kannst du hier unter Chemo im Forum ne Menge lesen. Sie hat es von Anfang an gut vertragen. Merkt keine Nebenwirkungen.  Das Wunderschöne war dann, dass beim MRT 4 Wochen später das Ödem so gut wie weg war und dass die Tumore nicht gewachsen waren.  Dr. Dresemann sagte darauf hin, dass sie damit noch länger leben könnte. Sie ist nämlich sehr depressiv, was ja auch kein Wunder ist. Am kommenden Montag haben wir wieder ein MRT. Wer weiß, vielleicht sind die Dinger ja auch ein wenig zurückgegangen. Obwohl er uns da keine Hoffnungen gemacht hat. Ich habe irgendwo mal im Internet gelesen,  dass die Therapie bei jüngeren Patienten eher anschlägt. Daher auch mein Rat an euch! Wenn es irgendwie möglich ist fahrt nach Dülmen und geht zu Dr. Dresemann.  Ich glaube, bin mir fast sicher, dass er deinem Mann helfen könnte, dass er es zumindest noch ne ganze Weile schafft und dass es ihm auch wieder besser geht.  Wenn du ihn mal googlest findest du ne ganze Menge über ihn.
Werde am Montag berichten, wie dass MRT war. Wir haben jedesmal unglaubliche Angst aber dass kennt ja jeder von euch nur zu gut!

Bis dann

Judith






Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 17. Juni 2007, 13:40:41
Liebe Hilde,

das, mit den Entwässerungstabletten, kenn ich nur all zu gut.

Bei meiner Schwester war ständig die rechte Hand und das rechte Bein angeschwollen, dadurch war sie selbstverständlich immer von diesen Schmerzen geplagt. Die Entwässerungstabletten haben auch bei ihr nie so wirklich angeschlagen, es war mal besser, mal schlechter, wem sag ich das!

Der stets zunehmende Sprachverlust ist abartig, die Patienten verzweifeln darüber, sie werden aggresiver, weil sie sich nicht verständigen können, weil sie nicht mehr verstanden werden. Du weißt, wie meine Schwester "sprach". Den kompletten Sprachverlust erlitt sie nach dem letzten schweren Anfall.

Wieviel Cortison nimmt Heri zur Zeit? Nur gut, daß er die Einsicht jetzt hat!

Es ist ein Kampf, jeden Tag auf`s Neue. Der Kampf ist aber von Anfang an so ungerecht, steht nicht der Verlierer bei der Diagnose eigentlich schon fest?

Ich kann es bis heute nicht begreifen, es waren jetzt 12 Wochen, seit dem meine Schwester den Kampf verloren hat. Die Zeit ist sehr schmerzvoll............................, alles ist anders!

Ich umarme Dich ganz fest, wünsche Dir und hier allen Anderen ganz viel Kraft,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 17. Juni 2007, 20:49:41
Liebe Judith!

Danke für Deinen Eintrag.
Es ist ja entsetzlich, dass Deine Mutter gleich mehrere Tumore hat. Ich hoffe, dass die Behandlung anschlägt....
Zu Deinem Rat mit Dülmen - mein Mann will leider nicht - Dülmen ist 820 km von uns weg - er hat einfach genug....

Wir werden sehn...
wünsch euch alles Gute Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 17. Juni 2007, 20:56:01
Liebe Kabas!

Weißt Du eigentlich, warum Gliopatienten Wasser haben? Ich verstehe es nicht...
Ja, ich weiss, wie Deine Schwester gesprochen hat, so ist es bei meinem Mann noch nicht, aber er spricht immer weniger, er sitzt am liebsten vorm Fernseher, da braucht er nicht mit mir zu reden...
Wir sind wieder bei 2x4 mg Cortison, wenn "es komisch ist" geb ich ihm mal zusätzlich eines, so wie am Freitag beim Mittagessen, plötzlich fing die rechte Hand total zu zittern an, ich war total geschockt...war aber bald wieder vorbei...

Ich kann sehr gut verstehen, dass Du es nicht begreifen kannst, dass Deine Schwester nie mehr wieder kommt, auch ich sitze oft da und stelle mir das vor, wenn mein Mann nicht mehr da ist, der Gedanke alleine ist grauenvoll, mitten aus dem Leben gerissen, mit grade Mal 45 bzw. Deine Schwester war ja noch jünger, es ist unbegreiflich.... :'( :'( :'(

Ich wünsche Dir, dass der Schmerz endlich weniger wird, obwohl ich genau weiss, dass das beinahe unmöglich ist...
Ich drücke Dich ganz fest
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 18. Juni 2007, 14:44:34
Hallo!! Wollte nur berichten, dass das MRT heute schrecklich war. Wesentlich mehr Kontrastmittelanreicherungen. Weiß jemand, ob das dass dann nur die Tumore sein können, oder kann das auch was anderes sein? Ich war heute morgen leider nicht mir, weiß alles nur von Papa, der seit der Krankheit meiner Mutter auch ganz schön durcheinander ist.
Wir haben am Mi wieder einen Termin bei Dr. Dresemann. Meine Mutter will schon gar nicht mehr mit. Wir hatten alle so gehofft, dass es nun noch einige Zeit mit Litalir/Glivec gutgehen kann und nun das......
Hilde, ich glaube meiner Mutter gehts jetzt wie deinem Mann, sie hat genug. Möchte auch nicht mehr, dass man uns das Geld aus der Tasche zieht, wie sie sagt.
 Aber ich weiß auch, dass sie nicht sterben will. Ich hoffe nur, Dr. Dresemann kann uns noch eine weitere Chemo anbieten.... Wenn nicht, geht glaube ich alles sehr schnell, bei 5 Tumoren.
Alles Gute für deinen Mann und dich!!! Denke oft an euch, seit ich dieses Forum entdeckt habe...
Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Merlin1 am 18. Juni 2007, 17:00:59
Hallo, ich bin zum ersten Mal hier. Ich lese jedoch schon seit einiger Zeit eure Geschichten. Sie helfen mir, auch wenn ich oft beim Lesen heule, sich dieser schrecklichen Krankheit zu stellen und dagegen zu kämpfen.
Nun zu unserer Geschichte: Mein Mann ist im Nov. 2006 mit einem epileptischen Anfall zusammengebrochen. Mitte Dezember 2006 wurde er dann in der Uniklinik Bonn operiert. Man hat bis auf Sporen um den Sehnerv alles wegnehmen können. Nach einer Woche bekamen wir das schreckliche Ergebnis: Glioblastom mulitiform WHO IV. Danach folgten Bestrahlungen und die Chemotherapie mit Temodal. Beim ersten MRT und der ersten Untersuchung ist nichts neues aufgetreten. Zur Zeit ist mein Mann in Reha. Er wurde dort vom Rententräger hingeschickt zur Wiedereingliederung in Arbeitsleben. Ganz verstehen kann ich das nicht, weil er noch bis Mitte August zwei Chemotherapien machen muss.  Er ist auch oft sehr schlapp, sehr müde und vergißt sehr viel und ich kann mir nicht vorstellen, dass er in dieser Verfassung wieder arbeiten gehen kann. Er will auch so gut wie nichts über seinen Tumor wissen, deshalb ist es für ihn momentan in der Reha sehr schwierig, weil dort viele Patienten sind, die mit ihm über ihre Krankheit und natürlich auch über seine Krankheit reden möchten. Er hat mich vor einer Woche gefragt, wie denn sein Tumor überhaupt heißt. Vorher wollte er das garnicht wissen. Er nimmt zzt. nur Medikamente zur Unterdrückung von epileptischen Anfällen.
Was mich sehr belastet ist, dass die Ärzte mir im Krankenhaus gesagt haben, dass er eventuell nur noch 1 Jahr zu leben hat, mit Temodal eventuell ein paar Monate länger. Die Kinder  und auch mein Mann wissen davon nichts. Das einzige was die Kinder wissen ist, dass der Tumor wiederkommen kann und ich habe Ihnen erklärt, dass die Wesensveränderungen von ihrem Papa mit der Krankheit zu tun haben. Ich würde gerne wissen, ob ihr eure Kinder über die Krankheit und auch die Lebenserwartung informiert habt. Habt ihr irgendwelche Tipps für mich, wie ich das am besten für alle lösen kann?

Liebe Grüße
Christiane
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 18. Juni 2007, 18:20:40
Hallo Merlin! Ich stecke zwar nicht in deiner Situation, bei mir ist es ja die Mutter, möchte dir aber dennoch antworten. Es kann doch sein, dass dein Mann einer von denen ist, die damit noch über 5 Jahre ohne Rezidiv leben.
Ich finde, deine Kinder wissen genug, sie wissen dass, was wir meiner Mutter auch nur im ersten halben Jahr erzählt haben. Wenn es dann zu einem Rezidiv kommt, kann man es ihnen doch immer noch sagen, oder??
Wie alt ist dein Mann? Wie alt sind deine Kinder?
Alles Liebe und Gute!!

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. Juni 2007, 18:39:37
Liebe Christiane!

Ich war im Oktober 2005 genau in der gleichen Situation wie Du. Ich denke, dass es erst mal in Ordnung ist, dass Dein Mann die Prognose nicht kennt. Ich denke, es würde ihm jede Hoffnung und seinen Kampfgeist nehmen...Es ist auch nicht Deine Aufgabe, ihm zu sagen, wie es wirklich aussieht, das müssen schon die Ärzte tun. Ich hoffe, dass ihr einen gefühlvolleren habt wie wir. Es war die Hölle, wie dieser meinem Mann das (bereits mehrmals) an den Kopf geknallt hat.

Ihr könnt durchaus noch eine gute Zeit haben. Mein Mann ist bis zur 3. OP sogar noch arbeiten gegangen, seither geht es nicht mehr. Die ersten 10 Monate seit Diagnose war die Welt fast noch in Ordnung, abgesehen von den Bestrahlungen und der Chemotherapieeinnahme, hatte ich nicht das Gefühl, dass mein Mann wirklich krank war.

Wegen Deinen Kindern, denke ich auch, dass es entscheidend ist, wie alt sie sind - wie alt ist eigentlich Dein Mann?

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. Juni 2007, 18:52:02
Liebe Judith!

Das tut mir sehr leid, dass das MR so schlecht ausgefallen ist. Ich fürchte, dass Du Recht hast, dass die Chancen mit 5 Tumoren sehr schlecht sind.
Ich wüßte auch nicht, was man Deiner Mama jetzt noch anbieten könnte, denn auch meinem Mann wurde nichts mehr angeboten.
Er hatte noch 3 Monate CCNU nach dem Temodal bekommen, aber auch in dieser Zeit hatte er wieder ein Rezidiv, bisher war es eigentlich egal, was er bekommen hat, es gab immer wieder Rezidive....

Es ist alles so hoffnungslos :'( :'( :'(

wünsch Dir viel Kraft
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Merlin1 am 18. Juni 2007, 21:00:38
Liebe Hilde, liebe Judith,

danke für Eure lieben Worte. Mein Mann ist zwei Tage bevor das passiert ist 45 Jahre alt geworden. Unsere Töchter sind 18 und 14 Jahre alt. Sie stecken beide noch in der Pubertät. Durch die Wesensveränderungen von meinem Mann, kracht es vorallem zwischen der kleinen und meinem Mann schon manchmal ganz heftig. Da denk ich mir manchmal, ob sie auch so miteinander reden würden, wenn sie alle Bescheid wüßten. Ich weiß es nicht. Aber es tut schon sehr weh.
Im Moment ist er ja in Reha und wir haben alle mal Zeit Luft zu holen. Das tut uns sehr gut.  
Von den Ärzten her sind wir mit unserem Onkologen nicht so gut dran, der ist hier im Umkreis der einzige der Temodal verschreibt und völlig überlastet. Der hat es noch nicht einmal geschafft, meinem Mann einen Bericht für die Reha mitzugeben, obwohl wir den zwei Monate vorher Bescheid gesagt haben. Nun gut, aber wir sind halt auf ihn angewiesen.
Der Neurologe ist sehr nett, mein Mann ist mit ihm zusammen aufgewachsen, er hat ihm auch gesagt, dass er schon verdammtes Glück haben muss, um heil aus der Krankheit rauszukommen, dass wollte mein Mann aber nicht wissen und hat gleich das Thema gewechselt. Aber bei ihm fühlen wir uns gut aufgehoben.
Zu den dreimonatigen Untersuchungen fahren wir in die Uniklinik Bonn, wo mein Mann operiert wurde. Dort sind sie wirklich nett und mein Mann und ich haben großes Vertrauen zu ihnen. Mal sehen am 3. Juli ist das nächste MRT und am 9. Juli müssen wir wieder nach Bonn. Hoffentlich geht alles gut!

LG Christiane
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 18. Juni 2007, 21:55:14
Liebe Christiane,

Herzlich wilkommen im Forum!

Von Reha lese ich immer mit Interesse – bin immer neugierig, ob es wirklich was bringt.  Reintergration in der Arbeit finde ich als Konzept etwas Blauäugig, aber was soll ich sagen, mein Mann geht immer noch arbeiten, obwohl er kaum noch gehen, lesen, stehen, oder sonnst was kann – man darf niemanden den Gefühl eine Zukunft wegnehmen.  

Wahrscheinlich wird deinem Mann genauer nachfragen, wenn er bereit ist, mehr zu wissen.  Lass ihm das steuern.  Wegen die Kinder kann ich schlecht Rat geben, da wir selber (leider, leider, leider) keine Kinder haben – der Krankheit kam dazwischen…  Ich sehe nur, wie unterschiedlich unsere Familien damit umgehen.  Die Kinder meine Schwester (12, 15, 17) wissen bescheid, und gehen unglaublich wach, sensibel und positiv damit um.  Die Kinder meiner Schwägerin (11, 13) kriegen ganz wenig erzählt, spuren es vielleicht, kann ich nicht einschätzen, wie diese Schatten die beeinflusst.  Meine Schwägerin wird es nicht vermeiden können, die Kinder bescheid zu sagen, wenn meinen Mann stirbt… ob es besser ist, die Kinder bis dahin nur merken zu lassen, das alle wahnsinnig gestresst sind, ohne das die wissen, warum?  Die Tochter eins meine beste Freundinnen ist 11, meine Freundin erklärt ihr immer ganz genau, was mit uns los ist, und sie reagiert immer lebendig und liebevoll, ohne dabei umzukippen. Ich habe den Eindruck, dass sie dadurch fürs Leben stärker ist, und schon versteht, dass man jetzt leben muss und damit umgehen muss, was auf einem zukommt.

Ich persönlich bin der Auffassung, dass Kinder robuster sind, als man denkt, und dem die Wahrheit nicht schaden kann.  Allerdings ist der Art und Weise des Vermittelns ungeheuer wichtig.  Wobei, wie gesagt, was soll ich wissen, mir ist oft genug gesagt worden, das ich als Kinderlose nicht im Leben vorstellen kann, wie es ist, Kinder zu haben… (Sorry, diese Aussage macht mich immer wieder wütend…)

Es kann euch keine sagen, wie bei euch die Krankheit entwickeln wird, bzw. was der Wissenschaft bis dahin entwickelt hat, um das Ding zu bekämpfen.  Das ihr einen Neurologe haben, den ihr vertrauen können, ist schon mal viel wert.  

Für uns alle ist der Gradwanderung, die verbliebene Zeit zu genießen, voll zu leben, und trotzdem die eigene Ängste nicht zu verdrängen, die Wut und Frust raus zu lassen, und die Traurigkeit zu gestehen, eine unmögliche Herausforderung.  Heute bin ich mal wieder damit konfrontiert, wie schwierig es ist, mit einer Wütend zu sein, der von einem total abhängig ist.  Das ganze ist verdammt kompliziert.  

Ich wünsche euch alle weiterhin viel Kraft…

LG,

S.

PS IHope, deine Stimme hier fehlt mir… wie geht es euch????
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christel K. am 19. Juni 2007, 15:33:29
Hallo Judith!

Wenn deine Mama in Münster operiert wurde, dann dürfte Soest nicht so weit von euch entfernt sein.

Dort gibt es das Kloster Paradiese ( Dr. Boetcher / Dr. Hamm).
Dies ist eine Onkologische Praxis ( auch für Kassenpatienten!), aber dort werden die Kranken noch als Menschen behandelt.

Und zudem, wie der Name es schon sagt, ist die Praxis in einem alten Kloster untergebracht. Man fühlt sich geborgen. Infusionen können z.B. am Teich oder im Wintergarten gegeben werden.
Auch werden dort neben den Standard Maßnahmen ( wie Temodal) auch andere Methoden angeboten ( wie z.B. Hyperthermie).

Natürlich werden auch dort keine Wunder vollbracht, aber wir haben uns dort gut aufgehoben gefühlt.

Meine Mama hat ihren Kampf leider vor einem Jahr verloren.

Alles Liebe,     K.

P.S. Soweit ich es weiss kann auch Narbengewebe Kontrastmittel aufnehmen.

Liebe Hilde!

Ich lese weiterhin deine / eure Einträge.

Ich wünsche euch alle nur erdenkliche Kraft!!!

Alles Liebe,   K.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 20. Juni 2007, 12:58:47
Ich meld mich auch mal wieder.

Meine Mama hat gestern ihren 65. Geburtstag gefeiert. Im Februar hätte ich nicht geglaubt, dass sie den noch erlebt!
Gestern Vormittag musste sie zur Blutuntersuchung. Das ist immer ein Riesenaufwand - die Hauskrankenpflege muß schon ganz in der Früh da sein und dem Papa beim Herrichten helfen, dann kommt ein Rettungsauto, dann die ganze Herumfahrerei, da ist sie dann den restlichen Tag komplett fertig!

Im Wesentlichen sind die Werte halbwegs in Ordnung. Die Leukozyten sind nicht ganz gut und Kalium hat sie auch zuwenig, aber insgesamt ist das nicht tragisch.

Gestern zu Mittag hatte sie dann auch den erste Anfall seit Februar. Nur ein ganz kleiner, sagt Papa, aber doch.

Immerhin war ihr bewusst, dass sie Geburtstag hat. Sie wollte auch, dass wir singen. Die Nachbarin hat eine Torte gebacken.

Aber es war ein seltsames Gefühl.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Gast am 20. Juni 2007, 15:03:10
Hallo,
ich schreibe heute zum ersten Mal hier.
Unter  Thema: Gliobastom Endphase, oder wie Angehörige damit klar kommen müssen  (http://www.mc600.de/forum/index.php?board=31;action=display;threadid=2142) habe ich mich vorgestellt.

Wollte zum Thema Kinder etwas schreiben. Meine beiden sind 3 1/2  und fast 7 Jahre. Anfangs  haben wir es ihnen verheimlicht,dass ihr Opa sehr krank ist. Wir haben versucht sie abzuschirmen. Doch heute wissen wir es war falsch. :( Unsere große Tochter wurde agressiv,weinte wegen jedem bischen. Also haben wir uns entschlossen es ihr Kindgerecht zu erklären,dass Opa sterben wird.Für sie war es keine große Überraschung mehr. Wir haben ein sehr schönes Kinderbuch zu diesem Thema gefunden und sie anschließend Fragen stellen lassen. Seither darf sie wann immer sie will zu Opa,sei er auch noch so verwirrt. Sie versorgt ihn,als wäre es das normalste der Welt und ihr Allgemeizustand hat sich wieder normalisiert.

Was ich damit sagen will,Kinder spüren sehr wohl, was um sie herum passiert. Sie können es nur oft nicht in Worte fassen. Das nicht darüber reden,macht es nach meiner Erfahrung nur noch schlimmer. Sie sind härter im nehmen als wir manchmal glauben.

LG Ginny
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 20. Juni 2007, 15:57:54

Bei meinen zwei Nichten und meinem Neffen (10, 9, 8 Jahre) ist es auch so.
Wir haben ihnen gesagt, dass ihre Oma nicht mehr gesund wird.

Sie gehen wunderbar damit um.
Ich meine, sie verstehen vielleicht nicht ganz, dass "nicht mehr gesund werden" gleichzusetzen ist mit "wird bals sterben", aber insgesamt geht es ihnen gut mit dem, was sie wissen.

Und es ist toll, ihnen zuzusehen, wie sie mit ihrer Oma umgehen...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 20. Juni 2007, 21:40:22
Hallo!!!  Vielen Dank K.  für die Info über Soest. Wir haben schon oft über Hyperthermie in der Familie gesprochen und uns gefragt, wo wir das am besten machen könnten. Jezt weiß ich wo! Aber ich denke,  bei 5 Tumoren ist das alles eh nicht so einfach. Mit unserem Onkologen sind wir ja allerbestens zufrieden. Hoffe du liest das auch, Christiane. Dr. Dresemann aus Dülmen, so hat man uns hier in Münster gesagt, sieht wahrscheinlich die meisten Glio-Patienten in Deutschland. Wer weiß, ob das so richtig ist, aber er hat wirklich Erfolge. Ihr wohnt doch bei Bonn, oder? Und wenn  ihr mit eurem Onkologen nicht zufrieden seit, hin! Daß dein Mann auch noch so jung ist, tut mir sehr leid. Ich hoffe, dass ihr noch eine lange, gemeinsame Zeit zusammen habt. Auch mit der Krankheit kann man noch schöne Zeiten zusammen haben, wie Hilde ja auch schon geschrieben hat.
Bekommt dein Mann denn Stimmungsaufheller? Haben bei meiner Mama sehr geholfen. Sie ist nach einer schlimmen Zeit oft wieder die alte, liebe Mama.
Man hatte meinen Eltern am Mo nach dem MRT gesagt, dass es nicht gut aussieht, Dr Dresemann war aber ganz anderer Meinung. Die Tumore sind anscheinend nur ganz minimal gewachsen, was bei der Erkrankung ja schon fast gut ist, oder? Das Cortison können wir sogar ausschleichen, kein Wasser mehr da!!!
Viel schlimmer als alles andere sind bei meiner Mama im Moment Rückenschmerzen. Sie kann deshalb schon kaum noch laufen. Dr. Dresemann sagte uns heute, dass da wahrscheinlich schon ein Knochen vom ganzen Cortison durch sei. Müsste mann durch ne OP wieder richten. Auch dass noch! Wir haben für den Rücken erst ein MRT am 3.07.. Und bis dahin??
Alles Mist!! Meine Mama hat sich heut ne Todesspritze gewünscht, damit alles endlich vorbei ist. Ich denke, das machen die Rückenschmerzen.
Ginny, kannst du mir den Namen von dem Kinderbuch sagen, dass ihr zu dem Thema gefunden habt? Mein Kleiner ist gerade mal 2,5 Jahre, aber habe auch noch 2 Neffen und eine Nichte die ihre Oma verlieren.
Knusperflakes, das mit dem Geb. kann ich gut verstehen, meine Mutter hat vor 2 Wochen ihren 61. Geb. gefeiert, und es war alles so anders als sonst.... Ihr seit glaube ich schon weiter, als wir, werde mir gleich mal ein paar alte Beiträge von dir durchlesen... Wünsche euch und auch allen anderen viel Kraft!!
Wie gehts deinem Mann, Hilde? Hoffe, die Lymphdrainage am Montag hat geholfen.  Liebe Grüße!!!


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Gast am 20. Juni 2007, 22:13:45
Hallo Judith,
das Buch heißt " Abschied von Opa Elefant" ISBN-10: 3770742923.
Schau mal bei Amazon.de.
Bezieht sich zwar auf einen Opa,erklärt aber auf sehr liebevolle Weise Kindern was Tod bedeutet.
Das Buch "Leb wohl, lieber Dachs " ISBN-10: 3219102832 ist auch nicht schlecht. Hatten wir uns mal ausgeliehen. Mir persönlich gefielen aber die Bilder nicht so gut.

@Knusperflakes, Judith
Das mit dem Geburtstag kenn ich auch. Mein Schwiegervater ist im Februar 70 Jahre alt geworden. Normalerweise hätten wir groß gefeiert... Doch zu diesem Zeitpunkt konnte er schon nicht mehr laufen und laut der Klinik höchstens noch 3 Wochen zu leben gehabt...
Allerdings war das halbe Dorf zum gratulieren da. Teilweise bis zu 15 Leute im Wohnzimmer. :o Und mein Schwiegervater war sauer,weil er im Pflegebett seine Gäste empfangen mußte.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Gast am 20. Juni 2007, 22:21:19
Hallo Knusperflakes,
wir haben heute auch das Ergebnis der Blutuntersuchung erhalten. Keine gravierenden Veränderungen im Vergleich zur letzten.

Entschuldige die Frage. Wohin fährt deine Mama zur Blutuntersuchung? Ins Krankenhaus? Bei meinem Schwiegervater kommt der Hausarzt heim zum Blutabnehmen. Denn es wäre für ihn auch ein riesen Kraftakt,wenn überhaupt möglich zum Arzt zu kommen.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 20. Juni 2007, 22:30:44
Hallo Ginny!! Habe mir gerade Abschied vom Opa Elefant bestellt. Vielen Dank für den Tipp!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. Juni 2007, 07:15:20
Liebe Christiane!

Drücke euch für den 3. Juli ganz fest die Daumen!

Liebe Grüße
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. Juni 2007, 07:18:25
Liebe Judith!

Die Lymphdrainage war eigentlich ganz toll. Das Problem ist nur, dass sich das dicke Bein nicht so schnell verteiben läßt. Direkt nach der L. war es ganz kurz dünner, als er wieder aufgestanden ist, war es wieder genauso dick wie vorher, eigentlich sollten wir bandagieren, aber das will mein Mann gar nicht, noch dazu bei dieser Hitze.... Wir gehen jetzt 1x pro Woche zur L. Die Wassertabletten helfen meiner Meinung nach gar nichts.

Liebe Grüße
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 21. Juni 2007, 07:29:38
Ja, Mama fährt ins Krankenhaus. Die auf der Neuro-Station wollen sie halt ca. 1x pro Monat sehen.

Der Hausarzt kommt eh 1 bis 2x pro Woche vorbei und sieht nach dem Rechten.

Gestern Abend hab ich noch mit Papa telefoniert. Er hat gesagt, er hat an Mamas Kopf, ganz in der Nähe von der Biopsie-Narbe eine Art "Delle" gefunden. Fühlr sich so an, als wär da kein Knochen. Er ärgert sich fürchterlich, dass ihm das erst gestern aufgefallen ist, wo sie doch erst vorgestern im Krankenhaus waren! Und der nächste MR-Termin ist erst am 17. Juli.

Jetzt fragt er mal heute den netten Herren von der Hauskrankenpflege, was er davon hält. Und dann wird er wohl den Hausarzt anrufen. Der ist nämlich noch dazu am Montag 6 Wochen auf Urlaub, und die Vertretung ist mit Mamas Fall ja nicht so vertraut!

Hmmm...
Kennt von Euch wer sowas?
Mamas Biopsie war Ende November, vor fast 7 Monaten also! Und jetzt hat sie ein Loch im Knochen? Wobei, ich mein, vielleicht hat sie das eh schon länger und es ist dem Papa halt erst gestern aufgefallen...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. Juni 2007, 09:15:46
Liebe Knusperflakes!

Zu uns hat man schon bei der 1. OP gesagt, dass es sein kann, dass der Knochendeckel einfällt, sprich dass Dellen werden und mein Mann hat diese auch, aber anschauen lassen ist vielleicht trotzdem gut.

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christel K. am 21. Juni 2007, 09:23:40
Hallo Judith!

Es scheint sich vieles bei uns zu gleiche => auch meine Mama hatte Probleme mit dem Rücken.

Kann sie noch gerade liegen? Denn dies muss sie ja für das MRT können.

Bei uns war es so:
Meine Mama konnte es nicht mehr vor lauter Schmerzen ( sie hatt wochenlang im halbsitzen geschlafen). Damit das MRT gemacht werden konnte, musste die Radiologin etwas spritzen, sie war dann für einige Minuten richtig weggetreten, aber die Bilder konnten gemacht werden.

Mama musste dann sogar 2 x operiert werden. Insgesamt 5 Wirbel mussten wieder aufgebaut werden.....
( Mamas Geschichte steht unter Krankengeschichten)

Ich hoffe euer Ergebnis fällt besser aus!

Alles Liebe,             K.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 21. Juni 2007, 10:47:22
Hallo ihr Lieben,

wollte eigentlich wieder unter "Was Erfreuliches" schreiben. Gestern war MRT von meinem Mann. Auf dem Bild ist eine kleine Stelle zu sehen, die Kontrastmittel aufgenommen hat. Sie können nicht sagen, ob das eine Entzündung ist oder Tumorgewebe. Nächste Woche gehts wieder los mit Temodal. Schöne Sch.......!!!!!!!!!!!! Wäre zu schön gewesen, um wahr zu sein. Liebe Grüße von einer heulenden und traurigen und wütenden und ...... Andrea.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. Juni 2007, 11:31:37
Liebe Andrea!

Es tut mir so Leid!!!
Aber nicht aufgeben, der Kampf geht weiter!! Ich habe es befürchtet, als Du geschrieben hast, dass Dein Mann Temodal nicht mehr nimmt...
vielleicht kann man ja nochmal operieren...

wünsch Dir alles alles Gute
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Merlin1 am 21. Juni 2007, 19:45:44
Liebe Hilde,

danke für deine lieben Wünsche für den 3. Juli. Hoffe wirklich es geht alles gut!
Wie geht es deinem Mann denn im Moment?

Liebe Sarabande,

ob die Reha tatsächlich was bringt, kann man glaub ich nicht sagen. Am ersten Tag hat man meinem Mann gleich gesagt, dass er nicht mehr als Handwerker arbeiten kann. Er darf nicht mehr joggen, was er immer sehr geliebt hat. Er hat jetzt angefangen mit Nordic Walking. Das macht ihm wohl aber auch Spaß. Unser Neurologe hat meinem Mann gesagt, dass die in der Reha darauf achten sollen, dass sie, weil er so große Gedächtnislücken hat oder z. B. wenn sich z. B. 4 Leute unterhalten, kann mein Mann sich nicht auf das Gespräch konzentrieren und wird dann ganz unruhig, mit ihm ein spezielles neuropsychologisches Training mit ihm machen sollen. Das haben sie meinem Mann so nicht geglaubt und erst anderthalb Wochen später, wurde dann von einer Ärztin in der Reha festgestellt, dass mein Mann über erhebliche Defizite verfügt und dringend dieses neuropsychologische Training braucht. Die anderthalb Wochen, die verloren waren, wurden jetzt als Verlängerung hinten dran gehangen. Das neuropsychologische Training wird aber auch wenn er wieder zu Hause ist, weitergeführt. Mal sehen, ob er irgendwann wieder arbeiten gehen kann.

Liebe Judith,

wir wohnen etwa eine Autostunde von Bonn entfernt. Ich habe mal nachgesehen, wie weit es bis nach Dülmen wäre. Das sind knapp 120 km von uns aus. Ob mein Mann sich darauf einläßt, weiß ich nicht. Ich kanns ja mal versuchen.

Ich glaube ich habe mich jetzt dazu durchgerungen, dass ich meinen Kindern, wenn ein Rediziv auftritt, mehr oder sogar alles von der Krankheit erzählen werden. Ich bin eigentlich auch überzeugt, dass sie es wissen sollten, jedoch jetzt ein halbes Jahr nachdem es passiert ist, damit anzufangen, weiß ich nicht, ob ich das dann so rüberbringen kann.

Ich hab da aber mal eine Frage an alle: Haben Eure Männer, Mütter usw. Temodal auch nur über 6 Blöcke eingenommen? Ich hab jetzt schon so oft gelesen, dass manche das schon ziemlich lange hintereinander nehmen? Kann das sein?

So, ich wünsch Euch alles Liebe und viel Kraft.

Liebe Grüße Christiane
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. Juni 2007, 20:14:12
Liebe Christiane!

Ich finde es auch richtig, wenn Du Deinen Kindern sagst, was mit Deinem Mann los ist, sie sind ja nicht mehr so klein. Ich will Dir auf gar keinen Fall Angst machen, aber es kann (muss nicht) einmal schnell gehen...

Wegen dem Temodal - wenn Du es schaffst, dass euch euer Arzt mehr als 6 Zyklen Temodal verschreibt, dann macht es bitte. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass nach Beendigung der Standardtherpie 6 Wochen später das 1. Rezidiv da war, während der Einnahme von Temodal gab es kein Wachstum...

wünsch euch alles Gute
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 21. Juni 2007, 22:41:22
Liebe Christiane!

Mit der Reha hört sich das alles sehr positive an.  Unser Krankengymnast ist auch fest davon überzeugt, dass man sehr viel wieder lernen kann.  Ich glaube das dies selten mit Gliopatienten gemacht wird, da es so oft so schnell geht… aber eben nicht immer.  Kämpfen soll man immer und auf jeden Fall.

Zum Thema Temodal: Mein Mann nimmt Temodal jetzt seit ca. einem Jahr, ich denke u.A. deswegen lebt er überhaupt noch.  Ursprünglich waren 4 Blöcke vorgesehen, da er aber alles gut vertragen hat und die Blutwerte immer gut geblieben sind, würde es einfach weitergemacht.  Mittlerweile gibt es eine Alternativmodell, wie du bestimmt schon gelesen hat – kleine Dosierungen Täglich eingenommen – wir mach noch der „alte“ Modelle, sprich, 5 Tage hochdosiert, 23 Tage Pause, und es scheint nun wirklich weiterhin was zu bringen.  Sehr laienhaft gesehen, merke ich in der 5 Tage wie sich bei ihm die neurologische Symptomen sich verschlechtern – alle Problemen treten stärker auf – und ich nehme deswegen immer stark an, das dies ein Beweis dafür ist, das das Zeug es doch durch den Blut-Hirn-Schrank sich durchdringt und an der relevanten Stellen reinkommt. Nachher stabilisiert sich seine Zustand immer. Nach einem Jahr kann er noch gehen, reden, verreisen, sich freuen, und ich denke, all dies wäre ohne Temodal wahrscheinlich nicht der Fall.  Natürlich ist nicht alles optimal. Dank Cortison hat er 30kg zugelegt, er ist Linksseitig gelähmt, teilweise inkontinent, kommt mit Zahlen und Rechtschreibung durcheinander, ist gelegentlich desorientiert, usw.  Aber er lebt noch und ist noch im Wesentlichen sich selbst, was sich an ein Wunder grenzt, auch wenn wir beide wissen, dass es wahrscheinlich noch dieses Jahr vorbei wird. Oder so sagen die Ätzte.  Mir ist klar, dass es früher oder später vorbei sein muss, aber ich sehe den unglaublichen Lebenswille meines Mannes und merke wie es immer wieder anders als vorhergesagt ausgeht.  Planen kann man nicht, nur leben und lieben und handeln und hoffen… Eigentlich gehen wir alle täglich mit den unmöglichsten Umständen um, man kann nur wie alle anderen viel Kraft wünschen…

LG, besonders auch an Hilde,

S.

PS IHope, melde dich, wenn du es kannst… ich mache mir sorgen…
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Erwin am 21. Juni 2007, 22:43:16
Ich möchte zum Thema

"Kinder mit der Krankheit konfrontieren"

etwas beitragen:

Einige Uni-Kliniken - wenige, meines Wissens in Deutschland nur drei, haben sich dem Projekt "COPS" - children of parents....usw - angeschlossen. Während der stationären und der lange andauernden Nachsorgebehandlung werden Kinder von Jugendpsychologen/Jugendpsychatern betreut und kindgerecht über die Krankheit usw. informiert.

Nächste Möglichkeit: In mehreren Uni-Klinikien gibt es  Projekte - bei uns im Rahmen eines "Tumor-Zentrums"-,  die Angehörige (Kinder/Erwachsene)  durch Psychater/Psychologen/Sozial-Pädagogen betreuen.  

Unser "Kleiner" (9 Jahre alt) ist an eine Jugendpsychologin vermittelt worden- "kurzer Kampf" mit KV wegen Kostenübernahme -, die ihn jetzt,
während der Nachsorge für meine Frau begleitet.

Leider werden diese Möglichkeiten in den Kliniken selbst zu wenig propagiert.

Vielleicht hilft diese Anregung jemanden weiter.

Viele Grüße und alles Gute an alle
Erwin






 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 22. Juni 2007, 09:30:14
Hallo!! K. habe mir die Geschichte deiner Mutter durchgelesen. Da gleicht sich wirklich sehr viel. Das eingeschränkte Sichtfeld ist für meine Mama in den ersten Monaten auch das schlimmste gewesen. Sie kann leider nicht mehr richtig lesen.  Wir waren auch schon auf Norderney und Mallorca während der Krankheit. Ich hoffe, meine Mutter schafft es auch so lange wie deine Mutter mit der Krankheit zu leben. Aber bei 5 Dingern ist das wahrscheinlich unmöglich. Die Hoffnung, das sie noch lange wenigstens so wie jetzt bleibt gebe ich nicht auf.
Mit den Rückenschmerzen das hat mir gestern echt Angst gemacht.  Habe dann meine Eltern dazu gedrängt, einfach als Notfall ins Krankenhaus zu fahren und ein MRT vom Rücken machen zu lassen. Gut liegen kann sie nämlich. Sie kann mit den Schmerzen nur nicht laufen. Das komische ist jetzt, dass auf den Bildern nichts zu sehen ist. Sie bekommt jetzt eine Schmerztherapie. Ich war ja nicht dabei und konnte somit auch nichts fragen. Ob das vielleicht nur eine Entzündung ist, die man auf den Bildern nicht sehen kann?
Christiane, zum Thema Temodal hast du ja schon genug Antworten bekommen. Bei meiner Mama hats leider gar nicht geholfen. Aber das ist auf jeden Fall die beste Chemo in dem Fall, wie es scheint.  Dr. Dresemann hat aber auch noch andere Chemos, die vielen Patienten ein längeres Leben schenken. Zum Teil auch als Studie. Die kann man ja im Anschluß, wenn Temodal nicht mehr anschlagen sollte, immer noch nehmen. Nur damit du weißt, auch bei einem Rezidiv ist noch längst nicht alles vorbei!! Da gibt es noch Mittel und Wege!! Vor allem, bei Patienten unter 50.

Wünsche euch allen weiterhin viel Kraft und alles GUTE!!!

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 22. Juni 2007, 16:20:21
Hallo Knusperflakes,
bei meiner Mama hatte sich nach einiger Zeit auch eine Delle gebildet. Wir haben es beobachtet, es war nicht weiter schlimm. Hätte sich irgendwas verändert, dann wären wir sofort zum Arzt.
Alles Gute für euch!

Liebe judith1974,
das mit den Rückenschmerzen kenne ich.
Meine Mama hatte Brüche in 2 Brustwirbeln. Zum Glück mußte es nicht operiert werden. Das hätte noch gefehlt :-\
Sie bekam hochdosiert Calzium, daraufhin haben sich ihre Rückenschmerzen gebessert und sie sind letztendlich weggegangen. Sie hat bis zum Schluß Calzium bekommen. Ich weiß nicht, ob man das mit deiner Mutter vergleichen kann - wäre ein Versuch wert. Cortison ist ein Calziumfresser und Frauen in dem Alter sind eh schon oft mit Osteoporose belastet. Meine Mama hatte durch das Cortison hochgradig Osteoporose bekommen, daher die Brüche.
Ich hoffe ihr kommt ohne OP aus. Die Belastung muß nicht auch noch sein.
Alles Gute auch für euch!

Liebe Hilde,
ich wünsche dir weiterhin viel Kraft für alles was noch kommt! Ich denke an dich!
Halt die Ohren steif!

Liebe kabas,
es ist nichts mehr so wie es war...schecklich :'(

Liebe Grüße an alle!

Tatjana



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 22. Juni 2007, 23:10:30
Hi Tatjana!! Vielen Dank für den Hinweis. Mein Vater hat heute direkt Kalzium aus der Apotheke besorgt. Hoffe, es hilft. Wir haben jetzt noch fast 6 Wochen bis zum nächsten MRT, wollten in der Zwischenzeit eigentlich verreisen. Aber so gehts halt noch nicht..... Wie lange hats denn bei euch gedauert, bis die Schmerzen weg, bzw. erträglich waren???

Alles Gute!!!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. Juni 2007, 08:30:21
Hallo meine Lieben!

Dieses doofe Cortsion, was das alles anrichtet...
ich war gestern mit meinem Mann beim Hausarzt, weil er sich so schwer mit dem Atmen tut und auch wegen dem dicken Bein, das sich durch die Wassertabletten nicht gebessert hat.
Der Hausarzt schickte uns natürlich weiter ins KH, wir sollen Ultraschall von der Lunge und vom Bein machen lassen.

Der Arzt im KH sagte natürlich sofort wieder, dass er wieder eine Thrombose hätte, wir können das aber nicht glauben, es tut ihm gar nichts weh?? Er soll wieder Lovenox 150 mg spritzen. Mein Mann verweigert aber, er will einfach nicht. Er trägt jetzt wenigstens den Stützstrumpf wieder ein paar Stunden wegen dem Wasser.
 
Unser Doc sagt, dass 8 mg Cortison viel ist, er kann Zucker davon bekommen, die Luftprobleme und der dicke Bauch kommen auch vom Fortecortin. Alles schön und gut, aber ohne Cortison geht es ja auch nicht....
Gestern war ein total besch... Tag. Morgens konnte er schon kaum über die Stiege, er hat den ganzen Tag keine 10 Worte mit mir gesporchen, hat viel geschlafen...
Mein Mann hat auch beschlossen, kein Thalidomid mehr zu nehmen :-\
Er meint, dass daher viele seiner Beschwerden kömmen. Ich weiss es einfach nicht, aber wenn er es nicht mehr nehmen will, kann ich es nicht ändern.

@Sarabande: wie geht es Deinem Mann mit der Atmung? ihr nehmt ja noch viel mehr Cortison als wir :-\

Es grüßt euch eine traurige
Hilde

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 23. Juni 2007, 12:55:18
... Thrombose und Schmerzen:

meine Frau hatte 2x eine Thrombose und beide Male keine Schmerzen, hat sich bei ihr "nur" durch das dicke Bein bemerkbar gemacht

Alles Liebe
Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. Juni 2007, 13:07:00
Lieber Mathias!

Ich weiss auch nicht mehr, was ich glauben soll....es ist echt zum Verzweifeln...

wie geht es euch? hast Du alles relativ "gut überstanden"? wie geht es euren Kindern?

denke oft an euch
alles Gute Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 23. Juni 2007, 14:36:09
Hallo Hilde,

Du bist sooo traurig, ich kann Dich gut verstehen. Ich würde Dich gerne aufheitern, ein wenig mit Dir lachen. Dass wir bzw. zum Schluß nur noch ich, den Humor nicht verloren haben, hat mir in der ganzen schrecklichen Zeit immer geholfen. Und ich konnte meinem Mann bis zum Schluß - meistens - noch ein Lächeln abringen. Dein Mann spricht nicht mir Dir? Hilde, nimm es nicht persönlich, er kann nicht mehr. Ich habe es auch nicht verstanden, der Mann ist wach, fixiert einen Punkt (bevorzugt den Fernseher mit bewegten Bildern) und starrt darauf. Er beteiligt sich nicht bzw. so gut wie nicht am Geschehen um ihn herum. Es ist zum verrückt werden, aber er kann nicht anders. Frag' mal 'nen Neurochirurgen oder Onkologen, alles Ausfuss der Krankheit. Das hohe Schlafbedürfnis auch.
Du solltest - aber das tust Du ja wohl auch - die Verweigerung der Behandlung akzeptieren. Ich glaube, er weiß warum er das tut. Cortison ist Fluch und Segen zugleich, ein Kreislauf aus dem man nicht herauskommt.
Ich nehme Dich - symbolisch - ganz fest in den Arm. Liebe Grüße - Kanita

Hallo Mathias,

schön dass Du Dich wieder meldest. Habe ganz viel an Euch gedacht. Wie geht es Dir und Deinen Kids? Blöde Frage, ich weiß ! Habe gestern ein Buch gelesen "Ohne meinen Mann". Den Titel könnte man aber auch umdrehen. Ich konnte mir nie vorstellen, was die Leute mit "in ein Loch fallen" meinen. Jetzt erlebe ich es und genauso wurde es dort auch beschrieben. Es passiert einfach und ich kann diese schlimmen Stimmungen und Gefühle inzwischen zu meinem Leben gehörend akzeptieren. Mein Mann ist immer und überall "bei mir", ich kann ihn einfach nicht ausklinken oder mich von ihm ablenken. Warum auch? Ich habe vorher mit ihm gelebt und jetzt auch - nur ein wenig anders.

Herzliche Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 23. Juni 2007, 17:22:50
Liebe Hilde!

Tut mir Leid, das ihr so im Strudel stecken… und das dein Mann die Thrombosenmedikamenten nicht nehmen will.  Es ist immer so eine schwierige Gradwanderung, der Betroffener gleich zu helfen, schützen, und gleichzeitig erlaben, als selbständiger Erwachsener zu handeln, besonders wenn der Krankheit nicht immer einem hilft, vernünftige Entscheidungen zu treffen… Just als er es merkt, das seine Unabhängigkeit ihm entkommt, will er manchmal die verrückteste Sachen machen wollen… Ich hoffe, das ihr der Thrombose im Griff bekommen (ist es nicht sehr gefährlich…? Wobei natürlich „Gefahr“ bei einem Gliopatient auch als relativ betrachtet werden kann…)

Kurzatmig ist mein Mann wohl bei Gelegenheit, besonders bei Treppensteigen.  Seine allgemeine Kondition hat sich natürlich wahnsinnig verschlechtert.  Was dabei hilft, ist trotzdem weiterhin ihm aktiv zu halten, und alles noch zu machen, was halt geht - unsere Krankengymnast sagt, es kann ihm nicht schaden, wenn er dabei an seine Grenzen kommt, was auch jedes Mal beim Treppensteigen der Fall ist (wir wohnen 4. Stock ohne Aufzug, da denke ich jedes Mal, wenn er nicht hinfällt, kriegt er ein Herzinfarkt, aber jedes Mal kriegt er es dann doch hin… unglaublich!).

Zum Trost: Cortison scheint auch ein bisschen Gewöhnungsbedürftig zu sein, bzw. es ist immer dabei einen Auf und Ab. Jetzt zum Beispiel kriegt er manche Nebenwirkungen, u.A. Schwächeanfälle (wo er einfach zusammenfaltet und zum Boden sinkt) erheblich seltener als vor 6 Monate, obwohl er doppelt soviel Cortison nimmt. Dein Mann hat sich sicherlich noch nicht ganz von dem letzten OP erholt, es kann durchaus gut sein, das seinen Zustand sich noch deutlich verbessert, bevor es wieder schlechter wird.  Courage!

Kanita, ich kann mir das alles gut vorstellen, und habe trotzdem so viel Angst davor. Heute verreise ich ausnahmsweise ohne meinem Mann, es ist ein sehr komisches Gefühl, als ob ich nur ein Teil eines gesamten Mensch wäre, ich kann meine „Freiheit“ nicht genießen, weil ich nicht von die Sorgen, was zu Hause sein konnte, weg komme.  Aber ihm gibt es noch, ich kann ihm Morgen wieder anfassen, umarmen, ich kann mit ihm austauschen, und ich weis wohl genau, wie sehr es schmerzen wird, wenn ich das nicht mehr kann.

Das Leben ist natürlich für alle Endlich, aber ein Glioblastoma ist eine besonders arge Konfrontation damit…

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 23. Juni 2007, 18:21:57
Hallo Sarabande,

natürlich fährst Du als "halber" Mensch und machst Dir Sorgen um Deinen Mann weil er alleine zu Hause ist. Trotzdem finde ich es gut, dass Du es machst. Und freue Dich auf's "Wiederkommen". Denn es ist sehr richtig, Du kannst ihn umarmen, ihn riechen, ihn spüren und mit ihm reden.

Und dass Du Angst hast vor der Zeit wenn das nicht mehr so sein kann, ist normal und richtig. Denn sonst würdest Du nicht mehr kämpfen. Aber denke nicht so viel darüber nach, es wird sowieso anders als man es sich vorstellt.

Das Glioblastom ist wirklich eine besondere Konfrontation, aber es hat mir auch Kräfte verliehen von denen ich nie gedacht hätte dass ich sie habe. Und Ihr alle habt diese Kräfte auch! Ich weiß heute nicht mehr - allein zeitlich -, wie ich den Alltag in dieser Zeit bewältigt habe. Aber es ging, und es wäre auch noch weiter gegangen.
In diesem Sinne wünsche ich Euch starken Frauen und Männern in diesem Forum, weiterhin ganz viel Kraft und ab und zu Momente zum "Luft holen".

Liebe Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Cira am 23. Juni 2007, 20:15:19

 Hallo.....

Ich möchte mich mal zum thema cortison äussern....was ich hier an mg.lese finde ich sehr wenig....

als ich 1991 an dem cogan-syndrom erkrankte bekam ich, bei einem gewicht von 41 kg, 250 mg täglich gespritzt, dies ein paar tage lang, dann runter, 200 mg, 150mg, 100 mg, dies ging so gut 10 tage lang, dann bekam ich  ab 70 mg tabl.eine woche lang, dann 50 mg täglich für gut 2 wochen, dann immer weiter runter wöchentlich um 5 mg bis ich auf 30 mg. war, ab da wöchentlich 2,5 mg wöchentlich runter bis ich eine erhaltungsdosis von 20 mg. hatte

 für sehr viele monate, dann langsam runter, für monate auf 5 mg. dann gab es neue schübe, also wieder hoch auf 50 mg für gut 2 wochen, wieder über monate ausschleichen..dies ging dann jahrenlang so...mal war ich auch paar wochen oder monate cortison frei, aber nie lange...nach paar jahren aber merkte ich, das diese 50 mg auch nichts mehr helfen,ob ich es nahm oder nicht machte keinen unterschied mehr, ging mir also mit cortison auch nicht mehr besser, die ersten jahre hat es aber geholfen...
ich habe es dann nicht mehr genommen...

was ich sagen wollte, ich finde 8 mg. cortison oder auch etwas mehr ist sooo schlimm nicht, wenns doch hilft, einigen sogar sehr gut hilft....
viel. nimmt euch mein eintrag ein wenig die angst vor dem cortison...gut ich würde es heute auch nicht mehr nehmen,aber das hat seine gründe..und habe ich es doch über viele jahre so hoch nehmen müssen....


liebe grüße Cira



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. Juni 2007, 09:54:37
Liebe Cira!

Danke für Deine Ausführungen.
Momentan glaube ich, bräuchten wir wirklich noch mehr Cortison...

Es geht meinem Mann gar nicht gut. Er hat sich seit dem Aufstehen heute Morgen schon 2 mal wieder hingelegt. Er kann mir aber nicht sagen, welche Beschwerden er hat. Er ist total wackelig...stolpert dauernd.
Das mitanzusehen ist einfach nur schrecklich. Was diese Sch..krankheit aus einem Menschen macht, ist einfach unglaublich :'( :'( :'(
LG
Hilde

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 24. Juni 2007, 10:56:59
Liebe Hilde,

ausgehend davon, dass Dein Mann Fortecortin o.ä. erhält, hier eine kleine Info am Rande. Das Dexamethason ist nicht vergleichbar mit normalem Cortison. Man muss es multiplizieren mit dem Faktor (ich meine) 12. Dann ergibt sich also folgende Rechnung: 8 mg x 12 = 96 mg. Und dann ist das gar nicht so wenig.

Leider ist mir der genaue Multiplikator nicht präsent, kann Dir aber wahrscheinlich jeder Arzt erklären. Das ist auch der Grund, warum das Ausschleichen so schwierig ist (man schleicht ja nicht 1 mg sondern viel mehr spontan aus).

Es tut mir sehr weh zu hören, dass Dein Mann heute so schlapp ist. Ich weiß wie Du Dich fühlst: hilflos, kraftlos, wütend und unendlich traurig. Ich denke an Dich.

Gruß
Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. Juni 2007, 12:25:55
Liebe Kanita!

Jetzt ist mir was klar geworden, der Arzt hat letztes Mal irgendwas gemurmelt von "mal 7", ich dachte mir noch, das ist ja wie bei einem Hund, war aber so aufgeregt, dass ich gar nicht weiter nachgefragt hab...
also: 8x7=56mg- ist doch schon einiges...

Liebe Grüße
HIlde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 24. Juni 2007, 13:36:41
Liebe Hilde!! Das tut mir sehr leid für euch, dass es deinem Mann und dir daher auch so schlecht geht. Hoffe, das Cortison zeigt bald auch mal wieder eine positive Wirkung bei euch. Sieht ja eher nicht so aus, oder??
Man leidet so mit. Ich habe auch nur noch einigermaßen gute Tage, wenn es Mama relativ gut geht, bzw. nicht richtig schlecht. Denke eigentlich immer an sie und an diesen Mist der uns passiert. Sie hat immer noch so schlimme Rückenschmerzen und wird dadurch immer zorniger. Denke, dass lieger einerseits an den Schmerzen und andererseits auch daran, dass sie nur noch wenig Cortison nimmt. Das soll ja auch euphorisch machen.
Hilde, wann habt ihr denn eigentlich das nächste MRT??

Liebe Grüße
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. Juni 2007, 17:19:59
Liebe Judith!

Momentan gibt es eigentlich gar keinen neuen Termin, das letzte MR war am 5.6., der Neurochirurg meinte, ich soll mich melden, wenn es ihm viel schlechter geht. Er möchte nicht ausschliessen, meinen Mann nochmal zu operiern. Op Nr. 5!!
Wir werden dieses Monster nie aufhalten können. Es ist einfach nur zermürbend und unglaublich... :'( :'(

LG Hilde

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. Juni 2007, 17:44:21
....mein Gott, ich dreh bald noch durch -
jetzt kommt das Wasser schon bei den Waden heraus, das Bein ist so dick, als wenn es jeden Moment platzen würde und kein Mensch hilft uns wirklich, der Hausarzt ist auch total überfordert...
es ist zum Verrücktwerden....
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 24. Juni 2007, 17:51:45
Sag mal Hilde, wurde deinem Mann nicht auch letztens von irgendwas ins Bein gestochen??? Vielleicht hats ja doch damit zu tun???? Ist es denn "nur" ein Bein?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. Juni 2007, 17:55:22
ich bin mir eben nicht sicher, ob ihn was gestochen hat, ausgesehen hat es so, aber der Hausarzt sagte:nein, das ist es sicher nicht"
eigentlich ist es nur das rechte Bein, das ist total dick, beim linken Fuß fängt es jetzt ein bißchen an...
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 24. Juni 2007, 18:40:57
Hallo Hilde,

mein Mann hat auch über die Haut Wasser verloren und der seinerzeit behandlende Onkologe war völlig entsetzt. Das muss  s o f o r t  behandelt werden, am besten stationär (da haben die Ärzte ganz andere Möglichkeiten und Dein Mann kann regelmäßig beobachtet werden). Viel Glück - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. Juni 2007, 20:20:14
Liebe Kanita!

Das schaff ich nie, dass mein Mann ins KH geht...

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 24. Juni 2007, 22:32:15
Oje, Hilde, ich finde auch, das er ins Krankenhaus soll... Mann kann da auch JEDER Zeit raus, es geht aber um sofortige und kompetente Betreuung, manchmal ist das vorübergehend wirklich eine Entlastung... Könnt ihr nicht mal zum Abwechslung nach Wien oder sonnst wo, wo es bessere Ärzte gibt...?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: RR am 24. Juni 2007, 22:39:28
Hallo Hilde, auch ich würde jetzt handeln und ihn versuchen zu überzeugen. Habe mir gerade etliche Seiten dieses threats durchgelesen.. zum Thema Thrombose können auch wir mitreden, dicke Beine, etc.. hatten wir alles im letzten Sommer.. seit Bekanntwerden der Thrombose trägt mein Mann zwei Strümpfe bis zum Oberschenkel. Die Beine sind wieder normal, waren nie wieder dick. Die Thrombose war dnn auch nach ein paar Monaten Spritzen verschwunden.

Hoffe, du kannst deinen Mann ins KH bewegen..

meinem geht es sehr schlecht. Hatte ihm heute Kirschen mitgebracht, weiss nicht, wie oft ich ihm die Stiele und Steine wieder aus dem Mund gezogen habe, weil er diese beiden Schüsselchen ständig vertauschte.. auch wollte er einem Freund am handylautsprecher zum Geb. gratulieren,, wusste genau, worum es geht, aber bekam die Worte nicht geregelt und fragte nur: alles in ordnung?

Es ist mal wieder Horror pur und beim Verlassen des Hospiz rollen dann immer die Tränen über meine Wangen.. Warum nur diese Scheiss Krankheit????

Liebe Grüsse, Bergziege
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 24. Juni 2007, 22:51:56
Liebe Hilde, nochmal ganz kurz,

Wollte nur sagen, es gibt lösbare und unlösbare Problemen, und es lohnt sich immer, die voneinander zu trennen.  Die dicke Beine zählen ganz sicher zu den lösbaren, auch wenn ihr dafür vielleicht ins Krankenhaus müßten - es ist danach immer ein gutes Gefühl, doch was im Griff bekommen zu haben. Bitte, ihr leidet schon so viel, leide nicht weiterhin unnötwendig, wenn es was gibt, was doch wieder gut gemacht kann... Ohne Krankenhausaufenthalt wäre meinem Mann sicher ein seiner Infekt im Mai gestorben, ich bin so froh, das wir hingegannen sind und es behandelt werden konnte, das wir wieder wertvolle Zeit miteinander verbringen können...

Mut,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 24. Juni 2007, 23:12:34
Liebe Hilde,

wie S. so treffend formuliert hat:
Holt Euch einen Arzt ins Haus oder nötige Deinen Heri ins Krankenhaus. Bezügl. des dicken Beines kann ihm geholfen werden.
Setze Dich durch gegen seinen "Sturschädel", Du würdest Dir Vorwürfe machen, wenn Du es nicht machst. Davor solltest Du Dich selbst schützen. Thrombose oder einfach "nur" Wasser, dagegen ist ein Kraut gewachsen.  
Den Stress könnt Ihr jetzt nicht auch noch gebrauchen.

Liebe Bergziege,
wenn ich es richtig verfolgt habe, hast Du Dich über ein Jahr nicht im Forum gemeldet. Es war wohl ein schreckliches Jahr für Euch ?

Liebe alle anderen, Sarabane, Kanita, Judith, Cira, Ihr alle,
an welcher Stelle der immer gleichen und doch so einzigartigen Geschichte Ihr Euch befindet, Kraft können wir alle brauchen und die wünsche ich Euch von Herzen
und eine gute Nacht mit wenig Träumen
Anita

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: flumpy am 25. Juni 2007, 00:02:31
Liebe Hilde!!!

Versuche bitte Deinen heri in die Klinik zu bekommen. Meine Maus wollte ja auch niemals rein, aber ich habe es doch immer wieder geschafft. Ich habe einfach beim Rettungsdienst angerufen und die Lage genau geschildert, daß es ihm schlecht geht  usw...... dann habe ich gesagt, sie sollen doch wenigstens mal vorbei kommen und mit ihm reden und siehe daaaaaaa..... er ist jedesmal mitgekommen...... die Leute dort haben das einfach besser drauf als wir. Ich hatte auch jedes mal ein schlechtes Gefuehl, weil ich ja was gemacht habe, was er nicht wollte. Aber damit haben wir viele Monate noch geschaft. Ich drueck Euch beide soooo lieb........

Corina :-*
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. Juni 2007, 08:58:24
Hallo alle meine Lieben!

Ich danke euch für eure Worte.
Jetzt ist es wohl so weit, dass er ins KH geht.
Gestern abend kam wieder Flüssigkeit vom Kopf heruntergelaufen. Die rechte Hand zitterte unentwegt und Gehen und Sprechen geht fast gar nicht :'( :'( :'(
erfahre gleich, ob es heute oder morgen noch ein Bett gibt.

Drückt uns die Daumen...

alles Liebe für alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 25. Juni 2007, 09:22:03
Hallo judith1974,
freut mich, dass ich euch ein wenig helfen konnte. Ich hoffe es wirkt bei deiner Mutter. Ich kann dir nicht mehr sagen wie lange es gedauert hat bis die Schmerzen weg waren. Tut mir leid  :-\. Ich hoffe für euch, dass sie schnell verschwinden  :)
Bei meiner Mama war das eh immmer eine Sache mit den Schmerzen. Sie hat fast nie geäußert, dass sie Schmerzen hat. Sie wollte niemanden belasten. Das war für mich immer sehr schwierig was zu unternehmen.

Alles Gute für euch!

LG Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 25. Juni 2007, 09:38:26
Hallo,
das mit dem Fortecortin hatte ich auch lange Zeit nicht gewußt, dass es viel stärker ist als "normales" Cortison. Ein befreundeter Arzt hat mir das mal erklärt und da war mir auch einiges klar. Er hat gesagt, ich müßte die mg "mal 8" nehmen. Beim Versuch das Fortecortin auszuschleichen habe ich die Tabletten sooft wie es ging geteilt (ich glaube 4 mal). Und dann Woche für Woche ein "Fitzelchen" weniger, aber ganz ohne ging nicht.
Meine Mama hat Zucker vom Cortison bekommen.
Als meine Mama zum Schluß im KH lag hatte sie auch eine Trombose, die keiner festgestellt hatte. Sie hatte auch keine dicken Beine und keine Schmerzen. Es war nix zu erkennen. Sie hatte auch nichts gespritzt bekommen, mal auf Verdacht hin.
Meine Mama ist letztendlich an dieser Thrombose gestorben. Die Thrombose ist in die Lunge gewandert. Danach Lungenembolie - Lungenentzündung...und aus :'(

Gestern wäre meine Mama 72 Jahre geworden :'(

Es grüßt euch eine traurige

Tatjana
 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Merlin1 am 25. Juni 2007, 10:44:33
Hallo, Hilde

es ist wirklich schrecklich, was ihr im Moment mitmachen müsst.

Es ist gut, wenn dein Mann jetzt in ein Krankenhaus geht. Wenn man liest was wie bei supidupi's Mutter aus einer Thrombose werden kann, ist es gut, dass man ihm dort helfen kann.

Ich drück dir ganz fest die Daumen, das das mit dem Bett im Krankenhaus klappt.

Lieben Gruß
Christiane
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 25. Juni 2007, 11:33:19
Brava, Hilde! Möge jetzt alles besser bei euch gehen...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 25. Juni 2007, 12:11:26
Liebe Hilde!!! Hoffe, euch gehts schon morgen viel besser!! Denke an euch und drücke die Daumen.
Tatjana, dass war bestimmt gestern ein trauriger Tag für euch, oder?? Danke nochmals für den Tipp mit dem Kalzium. Mama meint, die Schmerzen sind heute schon etwas weniger. Glaube, es hilft!!       Liebe Grüße!!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. Juni 2007, 17:55:45
Hallo!

Ja, jetzt ist mein Mann im KH....
wenn aber jemand denkt, dass da jetzt auch was passiert, hat er sich geirrt, zumindest bis vor einer Stunde ist nichts geschehen, ausser einer CT-Aufnahme und Blut wurde abgenommen.

Er hat keine Beinstrümpfe bekommen und auch keine Lovenox-Spritze.
Ich durfte natürlich nicht danach fragen....

Morgen ist unser Operateur wieder im Dienst und ich hoffe, dass es dann endlich eine Aussage gibt, was das jetzt am bzw. im Kopf ist und wie es jetzt weitergehen soll...

kann mir jemand sagen, was der CRP-Wert ist? sollte zw. 0.0 und 0.5 sein, bei meinem Mann ist er 1.3

Danke euch allen
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 25. Juni 2007, 19:13:21
Hallo Hilde,

gut gemacht ! Der CRP-Wert ist ein Entzündungsparameter ! Was sagt denn das CT ? Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein CT wenig Aussagekraft hat. Mir war oft schleierhaft warum es trotzdem immer wieder angefertigt wurde.

Auf jeden Fall ist er "in der Maschinerie" und unter Beobachtung. Kannst Du nicht trotzdem nachfragen? Ich habe nichts hinter dem Rücken meines Mannes tun müssen, er hat mir blind vertaut. Wäre das nicht so gewesen, hätte ich halt "under cover" recherchiert. Bleib' dran, denn auch Du musst mit der Situation umgehen können.

Und nutze die Gelegenheit für Dich um Kraft zu tanken (oder bleibst Du im Krankenhaus?). Du hast alles getan und gut reagiert. Ich nehme an, dass Euer Arzt auch sofort die Notwendigkeit eingesehen hat. Und ich schließe mich Sarabande gerne an, es gibt lösbare und unlösbare Probleme. . .

Gönn' Dir ein wenig Ruhe und Erholung, dann kannst Du Dich auch wieder freuen wenn er nach Hause kommt.

Liebe Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. Juni 2007, 19:21:23
Liebe Kanita!

Danke für Deine Antwort!

Hab gefragt, warum man nicht gleich ein MR macht. Der Arzt sagte, dass man den Knochen beim CT besser beurteilen kann, wenn das zu wenig aussagektäftig ist, wird morgen noch ein MR gemacht...vordergründig gehen sie jetzt mal davon aus, dass es ein Abszess ist, das wieder die nässende Wunde verursacht, da würde der CRP-Wert vielleicht auch dafür sprechen...
mir hat heute leider keiner mehr mitgeteilt, was bei dem CT herausgekommen ist, unser Neurochirurg ist morgen erst wieder da, der schaut sich das dann an, der hat die letzten 3 mal meinen Mann operiert...
zu ihm haben wir auch Vertrauen....
ich war bis 16 Uhr im KH, da war es so heiss (hatte irgendwie die falsche Bekleidung) und auf dem Sessel konnte ich auch nicht mehr sitzen, bin mit dem "Wagerl" mit meinem Mann ein wenig herumgefahren, aber er wollte dann wieder ins Bett, Sprechen geht ja sowieso so gut wie nicht, bin dann noch zu meiner Mutter gefahren (81 Jahre alt und auch komplett fertig wegen ihrem Schwiegersohn) und nun hocke ich beim PC und lese und lese, kann gar nichts anderes tun...

Ganz liebe Grüße
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 25. Juni 2007, 19:27:05
Ach Hilde,

ich weiß so gut wie Dir zumute ist . . .

Muss jetzt weg, aber ich denke an Dich. Eine herzliche Umarmung - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 25. Juni 2007, 19:56:01
Liebe Hilde,
mach Dir "a Flascherl" irgendwas nettes auf und spiele mit Deinen Zehen im nicht vorhandenen Sand.
Lass Deine geschundene Seele baumeln, so gut es halt geht.
Viele Wünsche begleiten Euch.
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. Juni 2007, 20:03:43
Liebe Anita!

Das mit dem "Flascherl irgendwas Nettes" ist gut gemeint, aber immer wenn ich so was trinke, kommt die große Depression, ich lasse lieber die Finger davon..... es ist so komisch, ganz alleine zu sein, das bin ich gar nicht gewöhnt, sogar den Hund habe ich zu Bekannten gebracht, damit ich gleich in der Früh wieder ins KH fahren kann....

es herrscht so eine angstmachende Leere :'( :'(

Liebe Grüße
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 25. Juni 2007, 20:11:54
Ich kenne sie gut, diese angstmachende Leere.
Diese laute, dichte Stille.
Das mit dem Flascherl habe ich übetragen gemeint,
mache eine Familienpackung Eis nieder oder putze irgendein Auto oder die Fenster.
Am besten wäre natürlich eine Freundin/einen Freund zu besuchen und ein bißchen quatschen, wenn Du das verträgst.
Kann nicht jeder in der Situation.
Meine persönliche Lösung ist eher die Familienpackung Eis oder das Flascherl.
Ich wünsche Dir, dass Dein Abend erträglich bleibt, das Heri die Nacht gut übersteht und dass mit dem morgigen Tag die ersehnten, aussichtsreichen Therapien beginnen.
Dass es für Euch vorwärts geht.
Eine gute Nacht, liebe Hilde,
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 25. Juni 2007, 20:24:32
Liebe Hilde,

es tut mir sehr leid, daß Heris Zustand sich so verschlechtert hat. Ich kann, wie alle anderen Leser hier, nachempfinden, was du denkst und wie du dich fühlst. Die Angst nimmt immer mehr zu, die Leere wird immer größer................

Gut ist, daß Heri jetzt im KH ist. Es ist immer schwer die Angehörigen in der Kinik zu lassen, aber es ist besser.

Ich drück dich ganz lieb, haltet durch,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. Juni 2007, 20:37:23
Liebe Kabas!

Ich bin einfach nur traurig, mir fällt so oft Deine Schwester ein, die ja nurmehr "dienachtidnachti" sagen konnte, dann denke ich, dass wir es ja eigentlich noch gut haben.
Ich formuliere meine Fragen eh immer so, dass er nur ja oder nein sagen muss, aber manchmal mächte er doch etwas wissen und es dauert so lange bis ich draufkomme.....manchmal auch gar nicht...

als im vom KH wegging, sagte ich, kannst mich ja dann noch anrufen und im selben Moment war ich wie gelähmt, telefonieren geht so gut wie gar nicht.....

es grüßt und drückt Dich eine traurige
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 25. Juni 2007, 20:40:04
Hallo liebe Forum-Leser,
ich habe schon seit langer Zeit nichts mehr geschrieben, war aber die ganze Zeit stiller Mitleser. Bei uns ist auch sehr viel passiert, so dass ich oft die Kraft nicht mehr habe, wenn ich am Computer sitze, ein paar Zeilen zu schreiben, die dann auch halbwegs verständlich wären. ich binn abends total erschlagen, aber wem erzähle ich dass???? Es geht uns doch fast allen so hier im Forum. Mein Mann(GlioIV, Sept.06 hat mittlerweile das 2. Rezidiv, hatte auch eine Thrombose und liegt jetzt in Berlin bei Prof.Vogel. Dort hatte er letzten Montag seine 3.OP. Alles was man so liest hier macht einen so traurig. Wir kämpfen doch alle wie verrückt und hoffen auf Zeit, die uns geschenkt wird. ich wünsche es uns allen so sehr......

@hilde
es ist bestimmt besser, dass du deinen Mann jetzt im Krankenhaus versorgt weißt, auch wenn jezt vielleicht noch nicht alle Untersuchungen gelaufen sind. Aber so kannst du wenigstens etwas Kraft sammeln zuhause,und du weißt, er ist unter Beobachtung. ich kann dir gut nachempfinden, mein Mann ist auch im Moment nicht bei mir. allerdings muss ich immer 270km fahren, wenn ich zu ihm möchte. ich pendel seit einer Woche immer zwischen Berlin und zuhause, wir haben ja noch Kinder, die müssen auch versorgt werden. Heute hängen unsere Seelen besonders durch, es wird Zeit, dass ich meinen Mann nach hause holen  kann. Er hat mich heute angerufen und so doll geweint am Telefon, er hat solche angst vor dem, was noch kommt.
Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass sich dein Mann bald wieder stabilisiert.



Liebe Grüße
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. Juni 2007, 20:47:30
Liebe Beate!

Schön, dass Du Dich wieder gemeldet hast, obwohl das, was Du berichtest, auch nicht gut klingt, erinnert mich doch sehr an unsere Geschichte.

Ich habe mich schon oft gefragt, ob Dein Mann noch nach Kanada fliegen konnte....

Wie geht es ihm jetzt nach seiner 3. OP? Bei uns wird sich morgen klären, ob es eine 5. OP gibt :-\

Alles Gute für euch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 25. Juni 2007, 21:02:37
Hallo Hilde,
mein Mann konnte leider nciht nsch Kanada fliegen. Wir hatten ja die Woche zuvor das MRT machen lassen, und da waren dann 3 neue kontrastmittelaufnehmende Stellen zu sehen. Er wurde dann gleich 2 Tage später operiert. Die zweite OP hat er auch ganz gut weggesteckt. Anfang Mai- es sollte gerade mit ACNU begonnen werden, stellte man eine Thrombose im rechten Bein fest. Seitdem träft er einen Strumpf und muss täglich spritzen. die chemo wurde dann um eine Woche verschoben. Lehrbuchmäßig sind bei ihm dann nach 3Wochen die Thrombozyten gefallen, so dass es echt grenzwertig wurde. Am 4.6. war dann das nächste MRT und es war ein massives Tumorwachstum zu erkennen. Also ACNU auch nicht weiter, wir haben uns dann wieder bei den Neurochirurgen vorgestellt. Die warten dann aber so niederschmetternd, dass uns jegliche Hoffnung genommen wurde. Der Tumor liegt immer noch Relativ gut, aber sie meinten, es sei sinnlos. Sie würden zwar operieren, aber es hätte keinerlei Konsequenzen. Es war grauselig. Schließlich hatte mein Mann bis dahin "nur" eine leichte Gesichtsfeldeinschränkung.
Dann haben wir uns an Prof. Vogel gewendet und da ist er nun. Er wurde 5Std. operiert. Nach der OP erzählte mir der Prof., dass sich bei meinem Mann noch ein Hämatom gebildet hatte. Wohl aufgrund der niedrigen Thrombozyten.Er hatte auch die Woche zuvor immer stärkere Kopfschmerzen.
Ja, so waren sie - unsere vergangenen Wochen.
Es ist schwer, die Hoffnung aufrechtzuerhalten, aber wir bemühen uns....
Wie es nun weitergeht erfahren wir hoffentlich am Mittwoch.
Also, Kopf hoch...
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. Juni 2007, 21:12:50
Ach Du meine Güte, da habt ihr ja wahrlich einiges hinter euch...

Geht es Deinem Mann nach dieser OP wieder "gut" - ich wiess, das ist relativ, aber bei uns war es so, dass mein Mann nach der 3. OP schon ganz schöne Schwierigkeiten mit dem Sprechen hatt, seit der 4. OP ist nun auch die rechte Hand und das rechte Bein ganz schön angegriffen und mir kommt vor, dass das täglich ein wenig schlechter wird.
Er hat sich heute mit dem Rollstuhl fahren lassen im KH, das hat es so noch nicht gegeben. Er ist total wackelig und kann kaum mehr alleine gehen...

Wie lange muss Dein Mann wegen der Thrombose noch spritzen und wieviel mg habt ihr?

Beate, ich wünsch Dir dass es wieder bergauf geht, von ganzem Herzen..
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 25. Juni 2007, 21:55:32
@Hilde

Habe ganz vergessen, dir auf die Frage zu antworten, wie es meinem Mann nach der OP geht.
Er hat mächtig an Konzentration einbüßen müssen. Er sagt ihm sei immer so"schwummerig", nicht dass er umkippt, aber irgendwie schwindelig. Bislang braucht er auch noch immer etwas gegen die Kopfschmerzen. Das Gehen ist etwas unsicherer geworden, da die Gesichtsfeldeinschränkung größer geworden ist. Alles in allem bin ich natürlich sehr dankbar, dass ich ihn so aus dem OP "bekommen"habe, es hätte ganz anders aussehen können. Allerdings ist momentan auch sein OPtimismus verflogen - er verändert sich immer mehr und das tut so weh. Ich sagte ja schon - heute war ein "schwarzer Seelentag"(so sagen wir immer zu den Tagen, von denen wir nicht wirklich viele brauchen). War waren beide recht neben der Spur.Ich freu mich riesig, wenn er wieder zuhause ist. Dann hat er wieder Abwechslung. Die Kinder und der Hund tun schon ihr Bestes dazu.
Also, wie gesagt: Kopf hoch!!!!!
Liebe Grüße
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 25. Juni 2007, 22:05:44
Hallo Hilde,
jetzt haben sich unsere Antworten irgendwie überschnitten, aber macht ja nichts. Also, das mit den Spritzen muss noch abgeklärt werden, vor der OP hatte Dieter nochmal eine Untersuchung wegen der Thrombose - da war sie nicht mehr darzustellen. Ich werde für demnächst einen Termin anleiern um es nochmal kontrollieren zu lassen. Er spritzt 0,9 ml Innohep 20.OOOIE XA. Was meinst du mit den mg. Falls du das Cortison meinst. Er hatte die Tagen 3x8mg. Soviel hatte er bislang noch nie gehabt. Es wird aber schon reduziert. Als vorläufige Erhaltungsdosis bis zum nächsten MRT in  6Wochen sind dann 2x4mg angedacht.
Ja, du hast recht, es ist einiges passiert. Zusätzlich dazu muss ich auch doll auf meinen Sohn achtgeben, da seine Stieftante (die neue Schwägerin meines Ex- Mannes, wir sind ja eine Patchworkfamilie) heute mit 27Jahren ins Hospiz gekommen ist, sie hat auch einen Hirntumor.
Er bekommt es momentan an beiden Fronten mit. Und meine Stieftochter(die Tochter von Dieter) steckt gerade mit 13Jahren auch in einer schwierigen Phase. Außerdem behandeln sie gerade das Thema Krebs in der Schule und sie ist völlig überfordert und fertig.
Manchmal möchte ich mich am liebsten verkriechen......

Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 25. Juni 2007, 22:20:20
Hallo judith1974,
das ist ja toll, wenn sich in der kurzen Zeit schon was gebessert hat. Das freut mich riesig ;D.

Ja, stimmt gestern der Tag war nicht so doll. Wir sind auf den Friedhof gefahren und haben meiner Mama einen Strauß roter Rosen gebracht :'( Es war einfach nur schrecklich... Es ist immer noch alles so unwirklich...

Ich wünsche euch von Herzen, dass die Rückenschmerzen ganz verschwinden!

Ganz liebe Grüße

Tatjana


 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 25. Juni 2007, 23:09:06
Liebe Hilde,

Gegen Thrombose spritze ich immer mein Mann mit Heparin vor Langstreckenflüge, aber subcutan, d.H. unter der Haut, ins Fett, nicht in die Venen, geht ganz leicht, habe ich bei unsere KiWu geschichten immer mir selber so gespritzt, kein Problem. Wegen Cortison bei ihm manchmal blaue Flecken, mehr nicht.

Liebe Beate, das klingt schlimm, wie alt ist dein Sohn? Das deine Stief-ex-Schwägerin, äh, wie heißt das, schon mit 27 ins Hospiz kommt, ist echt die Hölle.  Ich kann nur sagen, ich beobachte die Kinder meine Schwester, die auch einiges miterlebt haben (u.A. der Tot seiner Vater), die sind dank viele Liebe und Zuwendung durch die Trauma gut durchgekommen, und sind starke, gefühlvolle, mitdenkende, sensible Menschen geworden. Und auch glückliche Kinder. Das schenkt mir immer wieder Optimismus.

Was für eine seltsame Gemeinschaft sind wir!  Manchmal schaue ich die Menschen auf der Strasse an, und denke, das was ich z.Z. durchlebe, das ist nicht normal, die meisten erleben nie so etwas.  Und dann denke ich, wer weißt?  Vielleicht sind manche auf der Straße Kriegsflüchtlinge, oder pflegen demente Eltern, oder sind missbraucht worden, oder leiden unter schwere Depression, ich meine, wer weißt, was jeder mit sich trägt?  Manchmal denke ich, der normale Menschenszustand ist es, extrem zu leiden, wenn das nicht der Fall ist, hat man eben Glück.  

Verzeih mir meine Abendphilosophie.  Wohl leiden wir alle für unsere Umfeld verhältnismäßig überdurchschnittlich.  Wir wollten nur gemeinsam alt werden und Kinder kriegen, war das wirklich zu viel zu wünschen?  So viele Leute gelingt das… Und trotzdem würde ich mit niemand Plätze tauschen, denn die Zeit mit meinem Mann wohl alles wert ist…

Mann träumt also klein. Entsprechend wünsche ich euch, Hilde und Beate und Tatjana und alle Andere, das Morgen besser wird als Heute war…

Liebe Grüße,

Shirley
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: RR am 26. Juni 2007, 13:07:03
Liebe Hilde, wenn ich deine Zeilen so lese, dann denke ich gerade immer "unsere Geschichte Sommer 2006".. so viele Parallelen.. aber nimm dir den guten Rat der Betroffenen zu Herzen.. auch ich hatte mich indirekt dagegen gesträubt "Kraft zu tanken, auch mal was anderes zu machen".. auch wenn man in Gedanken immer beim Kranken ist, man schöpft Kraft und Energie für das, was noch kommt! Und es wirkt, ich kann mich erinnern im letzten Juni musste er auch für ein paar Tage ins KH, ich hatte mich in dieser Zeit dann sehr in den Sport gestürzt und war immer total entspannt bei ihm zu Besuch, er war nur 5 Tage im KH aber für mich war es wie 3 Wochen KuR - obwohl ich ihn auch täglich besucht hatte. Aber die Akkus waren wieder geladen und man war etwas mehr gestärkt für das, was als nächstes kam... man geht die Sache etwas lockerer an.. nach ein paar Tagen Pause.. so blöd sich das jetzt anhört.. ES TUT DIR GUT!

Liebe Grüsse, Bergziege
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 26. Juni 2007, 13:49:53
Liebe Bergziege!

Wenn Du schreibst, dass es bei euch letztes Jahr im Sommer so war, darf ich vielleicht hoffen, dass wir noch nicht "am Ende" sind??....ich habe momentan furchtbare Angst, dass alles schnell gehen wird....

Ein wenig Erholung hab ich schon, obwohl ich schon wieder von 1/2 9 Uhr bis 1/2 1 Uhr im KH war, fahre auch am späten Nachmittag nochmal hin, ich hoffe er schläft jetzt ein wenig. Sein Allgemeinzustand war heute doch wieder ein wenig besser, hat auch wieder mehr versucht zu sprechen.

Ich weiss jetzt nicht, ob ich euch geschrieben habe, dass er in der rechten Hand seit einigen Tagen so ein arges Zittern hat, hatte er früher noch nie, hab im Internet gesucht, könnte ein fokaler motorischer Anfall sein und dabei kann es auch sein, dass das Sprechen noch schlechter wird. Er hat jetzt eine Tablette bekommen, ich meine Tegretal. Ich find das nur so dämlich, dass einem kein Mensch etwas sagt, Du musst den Ärzten alles aus der Nase ziehen...

wünsch euch alles Gute
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 26. Juni 2007, 14:55:16
Hallo Ihr!!  Ich komme gerade von meiner Mutter und der gehts gar nicht gut. Zwar sind die Rückenschmerzen etwas besser aber sie kann immer weniger sprechen. Erst habe ich das immer auf die Schmerzen geschoben, aber wenn sie sitzt und keine Schmerzen und Ruhe hat, spricht sie genauso schlecht.  Es ist wie bei euch im Moment Hilde,  ich stelle möglichst Fragen die sie mit ja oder nein beantworten kann. Wenn sie mal was erzählen will fällt ihr die Hälfte der Wörter nicht ein und sie wird traurig oder manchmal auch agressiv. Gut, dass ich sie so gut kenne und häufig auch so weiß, wen oder was sie meint. Mit Namen hatte sie immer schon die meisten Probleme.
Wir geben ihr im Moment mehr Stimmungsaufheller, Amineurin heißt das Zeug, und das scheint ganz gut zu wirken. Sie ist besser drauf als am Wochenende.  
Ich denke, der Sprachverlust liegt nur an ihrem Tumor, bzw. Tumoren.
Haben sich die Ärzte mittlerweile zu deinem Mann mal richtig geäußert?? Was passiert jetzt???  Meine Mutter bekommt übrigens seit ihrem ersten Anfall im Sep.06 täglich Tegretal. Daher hatte sie auch nie wieder einen Anfall, glaube ich....

Alles Gute!!      
Judith

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 26. Juni 2007, 18:32:52
Hallo Judith!

Ist es nicht fein, mein Mann ist wieder daheim...
und gemacht wurde gar nichts, es interessiert keinen, dass die Hand geschwollen ist und dass er kaum gehen kann...

er nimmt jetzt auch Tegretol, wenn ich es mir morgen besorge, hat vom KH natürlich keine mitbekommen und auch nichts zum Verbinden...

ich finde das ungeheuerlich....

übrigens Judith, mein Mann hat seit ich ihn kenne auch immer schon große Probleme mit Namen.....Zufall??....

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 26. Juni 2007, 18:42:31
Hallo Hilde!!  Ich hoffe ja, dass das ein Zufall ist. Ich selber habe auch schon immer ein wenig Probleme mir Namen zu merken. Seitdem das mit Mama ist, ist es sogar noch schlimmer geworden. Aber ich habs halt nur bei Namen.
Ich freue mich sehr für euch, dass dein Mann wieder zuhause ist. Aber dass nichts gemacht wurde, finde ich sehr komisch. Wurde denn auch kein MRT gemacht? Wie siehts denn im Kopf aus? Aber trotzdem schön, dass er wieder zuhause bei dir ist.
Wenn meine Mama im KH liegt ziehe ich, mit Kind, in der Zeit immer bei Papa ein, damit er nicht alleine ist. Weiß gar nicht, wie es laufen soll, wenn Mama nicht mehr da ist. Gott sei Dank wohnt meine Schwester bei ihm um die Ecke.
Liebe Grüße
Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 26. Juni 2007, 21:55:48
Hallo!

Jetzt hab ich den Entlassungsbrief gelesen und da steht doch tatsächlich bei Diagnose:
                Abszeß mit Fistelbildung....
und bei der Medikation nichts darüber, wie das zu behandeln wäre...

Ich finde das alles unglaublich. Ich fühle mich wieder einmal bestätigt, dass es ihnen einfach egal ist, da ein Gliopatient sowieso nicht lange lebt. Es ist unfassbar...
Warum war mein Mann jetzt eigentlich im KH??

muss morgen zum Hausarzt wegen dem Tegretol, werde ihm den Brief zeigen und bin gespannt, was er sagt, obwohl ich weiss, dass der auch total überfordert ist, tut mir leid, aber es ist einfach so-

Grüße an alle und durchhalten..
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 26. Juni 2007, 22:38:33
Mensch, Hilde, das geht so einfach nicht!!! Könnt ihr nicht nach Wien?  Kannst du nicht dort bei diverse Onkologen und Neurologen anrufen, jemanden finden, der oder die euch kompetent betreuen könnte? Ich finde, es gibt für euch z.Z. keine wichtigere Frage als dies! Manchmal habe ich auch Monate lang überall anrufen müssen, bis ich jemanden Fand, der bereit war, sich für eine bestimmte Problem einzusetzen. Auch wenn du das schon mehrmals probiert hast, sammele wieder Kraft und versuche es nochmals.  Auch hier im Forum... hat jemand nicht vielleicht ein Tipp, wer in Österreich kompetent Gliopatienten betreut?? Das musst doch gehen.

Bei uns kann ich NICHT sagen, das wir den Gefühl kriegen, das mein Mann als Gliopatient von die Ärzte nicht mehr ernstgenommen wird. Zwar muss ich manchmal hinterher jagen, aber wohl als Mensch wird er immer wieder ernst genommen und würdevoll behandelt. Das ist eigentlich das Mindeste, was jedem zusteht.

Mache einen Telefontag, jetzt hast du wirklich Grund, umzuhören, wo ihr sonnst betreut werden könnten...

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Grinder am 26. Juni 2007, 22:57:11
Hallo Hilde! Jetzt lese ich bei euch schon dauernd mit und jetzt muss ich auch mal schreiben - kurz zu unserer Geschichte: meine Frau, 27, hat den Glio und beendet heute den 6ten Chemozyklus...Hilde "kennt" mich ja vom Forum!
Sarabande hat Recht - wenn ich das so lese, dann kommt mir das Grauen..was ist mit den Ärzten in OÖ?????. ich bin kein Wiener und bin froh, wenn ich nicht ins AKH muss, aber in unserem Fall hab ich mich in diesem Kasten doch gut aufgehoben gefühlt. Das beste ist du lässt deinen Mann mit der Rettung einliefern - erspart dir einiges an Zeit und Bürokratie (traurig aber wahr). Ich denke, dass ihr dort am besten aufgehoben seid - ich weiß Wien ist nicht Linz und das ist schon eine Entfernung aber das was dein Mann hat ist ja auch keine Verkühlung und du bist keine Krankenschwester geschweige denn eine Ärztin - jeder soll machen, was er am besten kann und das ist in deinem Fall momentan das Beste für deinen Mann suchen. Nummer vom AKH 01/40400! Und nochwas - die Onkologin dort telefoniert zwar nicht gerne, ist aber im persönlichen Gespräch sehr sehr nett. LG Manfred!
@ alle: ihr könnt stolz sein auf euch - ihr leistet grossartiges!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 27. Juni 2007, 16:07:50
Hallo Grinder! Hallo Sarabande!

Es ist recht gut gemeint von euch und ich vertrete die gleiche Meinung, mein Mann will aber von einem anderen KH nichts hören und schon gar nicht von Wien......

wir werden weitersehen, vielleicht gehen wir demnächst mal ins hiesige AKH, ich weiss aber jetzt schon, dass die uns wieder in unser KH schicken werden, das sind nämlich die Spezialisten hier weit und breit......

LG an alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 27. Juni 2007, 18:39:56
Hallo Hilde,

das kann doch gar nicht sein ! ! ! Was haben die denn gemacht? Wofür bekommt Dein Mann Tegretal (das gibt man normalerweise zur Einstellung der epileptischen Anfälle, in geringen Dosen zur Beruhigung)? Was macht denn das Bein, verliert Dein Mann noch Wasser über die Haut? Ja und wie wird der Abszeß behandelt? Spricht denn keiner mit Euch?

Es ist wirklich unfassbar. Ihr nehmt den ganzen Stress der Krankenhauseinweisung auf Euch und dann passiert nichts was Euch auch nur annähernd weiterbringt. Warum seid Ihr auch so weit weg. Es gibt hier so viele Ärzte mit guten Ideen, viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen. Haben wir jedenfalls so empfunden. Hier sind auch Fehler passiert, aber eigentlich "nur" im pflegerischen Bereich. Medizinisch sind wir top betreut worden. Und mich bzw. dadurch meinen Mann hat keiner in die Ecke geschoben.

Ich habe jetzt gerade auch keinen Rat. Und dass Euer Hausarzt nicht der richtige Ansprechpartner sein dürfte kann ich mir gut vorstellen. Sarabande hat recht, Du musst etwas unternehmen. Hat Eure Krankenkasse vielleicht eine medizinische Hotline? Kann der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (früher hieß das bei uns Vertrauensarzt) nicht irgendetwas tun? Habt' Ihr eine kassenärztliche Vereinigung (dort gibt es auch kompentete Ansprechpartner um Fachärzte zu suchen)? Binde alle ein, irgendjemand muss doch eine Idee haben.

Wenn mir etwas einfällt melde ich mich. Liebe Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 27. Juni 2007, 20:34:26
Liebe Kanita!

Das Tegretol bekommt er, weil er seit letzten Freitag fokale motorische Anfälle hat, sprich ein "Reissen im rechten Arm", dauert ein paar Minuten und hört dann wieder auf, es heißt, das sind epileptische Anfälle.

Das Bein kommt mir ein bißchen dünner vor, vor allem kommt wenigstens am Wadel kein Wasser heruas. Er läßt sich jetzt doch die Lovenoxspritzen geben und trägt tagsüber einen Stützstrumpf und andere Entwässerungstabletten haben wir auch.

Wegen dem Abszess meinte der Hausarzt, dass es das schon gibt, dass man kein Antibiotikum gibt, wenn das Abszess abgekapselt ist.

Ich werde das jetzt weiter beobachten und wenn es wieder schlechter wird, fahren wir eben wieder hin (ob mein Mann auch mittut, weiss ich noch nicht :-\)

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 27. Juni 2007, 21:42:00
Hallo ihr Lieben,
habe heute meinen Schatz aus Berlin abgeholt - jetzt ist er endlich wieder daheim. 13 Tage sind doch eine lange Zeit, wenn man immer zwischen den Städten pendelt. Die letzten Tage war ich auch ziemlich am Ende. Irgendwann streiken dann auch mal die Nerven. Er ist noch mächtig angeschlagen, seine Antriebslosigkeit macht ihm selber Sorgen. Er hat Angst, dass er aus dem "Rumhängen" nicht mehr rauskommt - bzw. dass er aufgrund des Eingriffes nicht mehr so richtig "fit"wird. ich versuche ihm gut zuzureden und hoffe, dass er nach ein paar Tagen zuhause wieder etwas in Schwung kommt.
Der Vorschlag von Prof.Vogel zur weiteren Therapie lautet ACNU und Laif 600. Das ACNU hat er ja bereits schon einmal bekommen, mit dem Laif müssen wir uns jetzt  mal bei der Krankenkasse erkundigen. Ich hab in einigen Berichten hier gelesen, dass eine Kostenübernahme möglich ist. Unser Onkologe steht dem Johanniskraut ja nicht sehr positiv gegenüber - mal sehen, wir werden ihn wohl überzeugen müssen. In 6Wochen ist dann Wiedervorstellung in Berlin mit neuem MRT Bildern. In der Zwischenzeit hoffe ich, dass wir alle wieder etwas zur Ruhe kommen.

@Hilde

Ich frage mich immer, was Patienten machen, die keine Angehörigen haben, die sich so um die Erkrankung kümmern und sich damit auseinandersetzen. Die sind doch völlig aufgeschmissen, oder sehe ich das falsch???
ich hoffe für deinen Mann, dass die Thrombose sich jetzt langsam auflöst. das wäre doch mal wieder ein kleiner Erfolg.
also toi,toi,toi.....


@Sarabande

Du fragtest nach dem Alter meines Sohnes. Er ist 11Jahre und kommt jetzt im Sommer in die 6.Klasse. habe heute mit seinem Papa gesprochen. Die Schwägerin ist jetzt nicht mehr ansprechbar, sie ist im Hospiz sicherlich sehr gut aufgehoben. Wir hoffen, dass sie es bald geschafft hat. Morgen werde ich mit meinem Sohn darüber sprechen, ob er dann mit zu ihrer Beerdigung möchte. Wie ich ihn einschätze, ist es ihm sicherlich wichtig.
 die letzten zwei Arbeiten in Mathe und Englisch hat er etwas verhauen. ich habe ständig ein schlechtes Gewissen, wenn ich ihn immer ausquatieren muss, wenn ich wie jetzt immer nach Berlin gefahren bin. Überhaupt muss er auch sonst einiges zurückstecken, immer sind irgenwelche Termine bei den Ärzten, oder er muss leise sein, weil Dieter schläft. Aber ich finde, er macht das prima. Da muss man mal in solch einer Situation über zwei nicht so gelungene Arbeiten hinwegsehen.
wie geht es denn deinem Mann im Augenblick? Habt ihr wieder eine Reise geplant?

Liebe Grüße

Beate

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 28. Juni 2007, 00:40:46
Liebe Hilde,

es ist unglaublich, was du schreibst..................

Kümmert euch um eine andere Stelle, wo Heri besser aufgehoben ist, das kann doch alles nicht wahr sein?

Ich hab vor vielen Monaten mal gelesen: " ein Glio-Patient ist einem Toten gleich gestellt", auch wir haben diese Erfahrungen machen müssen....................

Ja, liebe Hilde, die " Sprache" bei meiner Schwester war schlimm, aber auch wir haben immer versucht, auch diese zu verstehen, sicherlich nicht zu glauben. aber es war so.
Sie hat in ihrer Art gesprochen, teils haben wir verstanden. Wenn es nicht so war, nahm auch bei ihr die Aggressivität zu, ganz normal. Die Patienten denken auch, aber sie können ihre Gedanken nicht mehr mitteilen., sie können irgendwann nur noch mit ja oder nein antworten. Die Fragen stellt man natürlich gezielt auf diese "ja" oder "nein" Antwort, irgendwann reicht das ncht mehr.

Ich umarme dich, halte durch, es geht nicht anders, ich denk an euch,

Kabas


Liebe Beate,

auch wir waren mit meiner Schwester bei Prof. Dr. Vogel in Berlin. Ich halte sehr viel von ihm. Bin froh, mal wieder über ihn etwas zu lesen, viel Kraft auch für euch,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Cira am 28. Juni 2007, 13:31:20

Liebe hilde und all die anderen die angehörige haben, die nicht sprechen können, ihr die die sich so lieb kümmern...

ich kann mich sooo gut in die lage eurer lieben hineinversetzen....nach meiner OP konnte ich auch einige tage nicht sprechen, teils garnicht, teils nur paar worte ....alles so undeutlich, teils kamen worte aus meinem mund, die es so garnicht gab....das schlimme war,im kopf war alles, das richtige wort, die richtige aussprache, aber es kam nicht, oder falsch raus aus dem mund...es war schlimm, ganz....ganz schlimm :'( man fühlt sich so hilflos, auch dumm...man bekommt wut, wut auf alles und jeden, man fühlt sich angestarrt,es strengt so an man gibt sich soviel mühe zu reden,aber es geht nicht....
alldass wa eure lieben und ihr durchmachen und erleiden müsst,ist einfach nur grausam :'(

euch alles liebe und ganz viel kraft!!

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 28. Juni 2007, 14:26:40
Hallo meine Lieben!

Es ist wirklich einfach nur grausam.
Heute Vormittag wollte sich mein Mann die Schuhe anziehen und als ich ins Vorzimmer kam, lag er auf dem Boden. Ich hab mich so erschrocken, er kann mir auch nicht sagen, wie das passiert ist. Ich hatte ziemlich zu tun, ihn wieder hochzubekommen, er hat jetzt 111 kg.

Ja und wie Cira schreibt, so ist es auch bei ihm. Er hat alles klar im Kopf und bringt es einfach nicht raus und da ja schreiben auch überhaupt nicht geht, ist das alles nur besch....
Ich glaube, es gibt nichts Schlimmeres, was sich ein Mensch mitmachen muss als diese Krankheit, den eigenen Verfall so mitzuerleben. Manche Leute behaupten, dass er das nicht mirbekommt, was mit ihm passiert, das glaube ich aber ganz und gar nicht...

wünsch euch allen nur das Beste
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 28. Juni 2007, 14:44:35
Hallol Hilde!!! Das glaube ich auch nicht. Als wir mit meiner Mutter auf Mallorca waren und es ihr täglich schlechter ging hat sie ja fast eine Woche gar nicht mehr sprechen können. Sie konnte ja auch nicht mehr laufen, wußte nichts mehr mit der Uhrzeit anzufangen. Sie schlief viel und war irgendwie gar nicht mehr bei uns. Auch der Gesichtsausdruck war ganz anders. Der Mund oft offen.  Sie hat uns auch in der Zeít nie in die Augen gesehen. Dann, als wir das Cortison wieder erhöht haben und der Glicerin Saft hinzu kam, kam sie ja voll wieder. Konnte wieder fließend sprechen usw. Ich habe sie dann gefragt, was sie auf Mallorca mitbekommen habe. Sie sagte ALLES. Sie konnte sich wirklich an alle Einzelheiten erinnern. Sie sagt nur: das war mir trotzdem alles sch...egal!! Keine Ahnung, wo ihre Gleichgültigkeit dann herkam. Mit dem Tag an dem sie zu sprechen aufhörte, hörte sie auch auf zu weinen. Und das kam auch beides zusammen zurück....
Mich tröstet jetzt vor allem, dass ihr dann alles egal sein wird. Habe sie auch gefragt, was wir hätten besser machen können. Gar nichts, hat sie gemeint.... Ihre Familie wird immer für sie da sein, und das weiß sie auch!!
Mit ihrem Gewicht kommt meine Mutter auch überhaupt nicht klar. Obwohl sie nur 15 kg zugenommen hat. Du mußt ja ziemlich stark sein Hilde, dass du deinen Mann hochbekommen hast. Hast du denn für solche möglichen Notfälle jemanden in deiner Nähe??

Wünsch allen weiterhin viel Kraft!!

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 28. Juni 2007, 15:12:22
Liebe Judith!

Was ist der "glicerinsaft"? Was macht der und wie heisst das genau??

Wegen dem Hochbekommen.....mit der linken Hand konnte er Gott sei Dank mithelfen, nur halt mit der rechten nicht. Wenn ich Glück habe, ist bei einem der Nachbarn in der Siedlung jemand zu Hause, vielleicht aber auch nicht, heute war keiner greifbar...

:) weiss nicht, ob ich stark bin, habe jedenfalls keine Modelfigur, bring auch einiges auf die Waage:)

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 28. Juni 2007, 15:46:05
Hallo Hilde!!  Den Glycerin Saft bekommt Mama von Dr. Dresemann verschrieben. Der untersützt soweit ich weiß das Cortison beim Abbau des Wassers. Somit braucht man nicht soviel Cortison. Ich kann ja morgen mal die Daten, die auf dem Kanister (5l) stehen hier notieren. Bin morgen bei meiner Mutter. Der kommt meine ich von der Fa. Weyth hier aus MS. Gegen den Tumor macht der Saft aber nichts...

Alles Liebe

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 28. Juni 2007, 16:14:07
Noch mal Hallo!!! Habe gerade unter hirntumor de. etwas über den Glyerin Saft rauskopiert:

Glycerin gegen Wasseransammlung - Datum des Beitrags ist nicht bekannt  

XXX nahm bis vor etwa 3 Wochen 3 mal täglich 10 ml Glycerin, 85%-ig. Der Grund war auch die starke Wasseransammlung in den Beinen. Da dies viel besser wurde, haben wir aufgehört Glycerin zu nehmen. Zu Beginn hat XXX 2*15ml eingenommen. Die einzige für uns bemerkbare Nebenwirkung war, dass sie oft und sehr schnell auf die Toilette musste um Wasser zu lassen. Sie hat keinen Durchfall bekommen. Inwieweit das Dexamonozon noch mitspielt, weiß ich nicht. Glycerin ist nichts Neues. Meine Schwiegermutter kannte das schon als sie noch Kind war.

Hört sich besonders für euch sehr gut an Hilde. Wenns auch gegen die Wasseransammlung in den Beinen hilft!!!

Vielleicht kann ich das hier in MS ja so in der Apotheke kriegen, ohne Rezept. Dann kann ichs dir schicken! Glaube, das war auch gar nicht teuer!!

Lieben Gruß

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 28. Juni 2007, 18:56:12
Hallo Judith,

wir waren auch bei Dr. Dresemann in Behandlung und mussten Glivec/Litalir wegen enormer Wassereinlagerungen abbrechen. Von Glycerin ist nie gesprochen worden. Macht mich gerade etwas stutzig.
Aber für mich ist es sehr tröstlich zu erfahren, dass Deiner Mama in der schlechten Phase alles gleichgültig war. Ich habe immer gehofft dass es so ist. Und das wurde mir von den Ärzten auch immer bestätigt. Sozusagen Fluch und Segen dieser Krankheit.

Hallo Beate,

genau das habe ich mich auch immer gefragt. Was macht ein Glio-Patient ohne Partner (Partner in jeglicher Form) der ihn begleitet und sich für ihn einsetzt. Aus meiner Sicht ist man alleine nicht (über-)lebensfähig.

Hallo Hilde,

mein Mann hatte zwischenzeitlich auch 110 kg und es war nicht immer einfach ihn wieder in Position zu bekommen. Ich habe zum Schluß 44 kg gewogen und es trotzdem immer wieder geschafft (natürlich mit seiner Unterstützung). Ich habe es ja schon an anderer Stelle geschrieben - man hat die Kraft, nicht nur mental. Trotzdem ist es enorm beruhigend, wenn jemand in der Nähe ist der einem zu Hilfe eilen kann.

Seid alle gegrüßt - ich wünsche Euch einen ruhigen, möglichst ausgeglichenen Abend.

Gruß - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: RR am 28. Juni 2007, 22:57:27
Hallo miteinander, irgendwie spielen wir alle in der gleichen Liga. Mein Mann wiegt nun 112 kg, kommt aber leider nicht mehr aus dem Bett, Wir haben es heute versucht, aber ohne Lifter werden wir in Zukunft keine Chance haben. Es ist einfach scheusslich! Ich lese hier im Moment so viele Parallelen, dieses JA oder NEIN oder GAR KEINE ANTWORT. Wir Betroffenen stellen uns ja ganz und gar darauf an, fragen ja schon entsprechend, legen die Frage dem Kranken so in den Mund, daß er nur noch mit JA und NEIN antworten kann um nicht noch mehr frustriert und irritiert zu sein...

Zum Glycerinsaft, hatten wir auch mal ne Zeitlang. Soll den Hirndruck reduzieren - wirkt ähnlich wie Cortison aber mit weniger Nebenwirkungen - schmeckt wie Sirup, lässt sich also gut mischen und trinken... Aber ob es wirklich das Gelbe vom Ei ist, ich denke an Cortison kommt ihr nicht vorbei..

Hilde, Euch weiterhin alles Gute. Denke im Moment sehr viel an Euch,

Bergziege
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 29. Juni 2007, 00:56:29
Hallo kanita,

ein Patient mit dieser oder anderer schweren Erkrankung kann allein nicht leben/ länger leben/ überleben.

Es bedarf immer Hilfe, egal. ob es die Angehörigen sind, die Freunde, die Nachbarn............. . Dann hört es schon auf. Die Nachbarn schauen mal, die Freunde ziehen sich irgendwann zurück, weil sie das Leid des Patienten und der Angehörigen nicht mehr ertragen können, die Angehörigen bleiben in der Regel übrig, wenn es diese nicht gibt, ist der Patient ganz allein und von Anfang an verloren.

Auch wir mußten die Erfahrungen machen, das ist bitter-ohne Frage.

Ich wünsche hier Allen unendlich viel Kraft, Durchhaltevermögen und eine gute Nacht!

Bei meiner Schwester wurde heute die Grabstelle fertig, mit Stein, Schrift und Allem. Ich kann es bis heute nicht fassen......................... Ich habe es nur über Foto gesehen, ich wohne 500 km weit entfernt.

Eine ruhige Nacht,

Kabas


Liebe Hilde,

ich denk an euch,

Kabas


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: brifabi am 29. Juni 2007, 08:14:01
Liebe Hilde,
es tut mir weh zu lesen das es deinem Mann so schlecht geht. Als mir mein Mann im Badezimmer umgefallen ist und ich ihn alleine nicht mehr da raus bekam (er wog auch über 100 kg), wusste ich das ich etwas unternehmen muss!Ich bin bei uns ins Hospizhaus gegangen. Die Mitarbeiter dort haben mir wirklich sehr geholfen, innerhalb von 1 Tag hatte ich einen Toilettenstuhl, Badewannenlift und den Kontakt zur Sozialstation das wenn ich es nicht mehr schaffe sofort jemand kommt. Ich wusste nicht das es z.b. so was wie diesen Badewannenlift gibt, glaube mir Stefan hat das morgendliche Bad das dann endlich wieder möglich war genossen! Vom Hospizverein gab es auch eine Schwester die dann zu uns nachhause kam und meinem Mann alles erklärt hat, z.b. das es auch eine Entlastung für mich ist...er war da auch ganz einsichtig, selbst das Krankenhausbett war kein Thema mehr! Die Schwester hat auch ein offenes Ohr für mich gehabt, das hat mir auch gut getan. Ich konnte ja ihn irgendwann auch nicht mehr alleine aus dem Bett oder von der Couch heben! Mit den Hilfsmitteln ist zumindest der Alltag für eine kurze Zeit einfacher geworden. Nimm dir Hilfe! Das steht dir zu, und es bringt nichts wenn du keine Kraft mehr hast. Soweit ich weiß organisieren bei uns in Deutschland die Sozialschwestern im Krankenhaus auch die weitere Pflege zuhause, das mit dem Hospiz war für mich einfach weil ich nicht mehr weiter wusste! Vielleicht gibt es ähnliche Institutionen in Österreich? Ich wünsche dir viel Kraft und drück dich ganz fest! Brigitte
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 29. Juni 2007, 09:04:46
Hallo Ihr Lieben,
ich verfolge hier im Forum jedes Schicksal von euch und muss vor euch allen hier den Hut ziehen. Ihr seid wahnsinnig stark und gebt eurer Bestes.
Ich war ja in letzer Zeit wenig hier weil ich mich ausschließlich um meine Mutter gekümmert habe und mir die vielen Schicksale Angst gemacht haben – Angst dahingehend, dass der Verlauf der Krankheit genauso verlaufen könnte. Ich braucht da zunächst Abstand. Ich wachse langsam in diese Situation, fällt mir aber immer noch sehr schwer sie zu akzeptieren und das werde ich wahrscheinlich auch nicht.  :-\
Das der sch … Tumor die Lebenserwartung eines Menschen bestimmt, wird hier keiner verstehen und akzeptieren.
Bitte entschuldigt, ich war in Gedanken immer bei euch – wie viele Schicksale habe ich gelesen von Euch – ich habe angefangen etwas zu schreiben, etwas tröstendes, aber mir haben die Worte gefehlt und war wie gelähmt !
Meine Mutter hat jetzt die Bestrahlung gut überstanden, die Chemo geht nach 3 Wochen weiter (Chemoblocks) – kennt ihr sicher von euch auch.
Meine Mutter hat derzeit nur noch motorische und sprachliche Probleme – der Arzt meinte, dass es sich gibt – die Bestrahlung hat arg eingewirkt und hat diese Probleme und Einschränkung verursacht und sie muss sich erstmal davon erholen. Vom Allgemeinzustand kann ich nicht meckern. Sie ist stark, macht sich keinen Kopf und sagt: „Angst zu haben bringt mir nichts“ - sie ist jeden Tag froh wenn sie früh das erste Vögelchen hört und am Abend den Sonnenuntergang beobachten kann.
Das nächste Röntgenbild wird ca. in 4 Wochen gemacht – wie lange sind 4 Wochen. Oh weh. Sie fährt jetzt erstmal zur Kur – das hat sie jetzt auch nötig. Ich hoffe ja mal, dass sie die richtige Therapie erhält, denn oftmals hört man von Kurkliniken auch nichts Gutes.

So, ich wünsche euch ein ruhiges Wochenende, viel Kraft, Geduld und Energie und das einem mal vor Lachen die Tränen kommen und nicht vor Traurigkeit und Verzweiflung.

eure Mirjam
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 29. Juni 2007, 17:54:52
Hallo Hilde!!   Wie gehts euch heute?? Ich habe gerade mal auf den Glycerin Kanister geschaut. Das ist von der Firma F A G R O N , nicht von Weyth. Das 85% Glycerin kann man glaube ich über jede Apotheke bekommen. In einer Internetapotheke habe ich es schon gefunden.

Alles Gute
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 29. Juni 2007, 19:27:29
Hallo Judith!

Ein weiterer "kein guter Tag"....
Mein Mann ist sehr müde, hat viel geschlafen, zurzeit kann er nicht mal alleine zur Toilette, weil er so wackelig ist....
ich weiss nicht, was das noch werden soll :'( :'(

Ganz liebe Grüße und danke für die Info wegen dem Glycerolsaft
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 29. Juni 2007, 19:46:39
Liebe Hilde!! Das tut mir sehr leid für euch. Bei uns sieht es genauso aus. Mama lag heute das erste mal seit Mallorca den ganzen Tag auf der Couch. Sprechen wird deutlich schlechter. Und die Rückenschmerzen werden auch wieder schlimmer :(
Hoffe, dass morgen der Tag besser wird. Auch für euch!

Denke an euch!!

Liebe Grüße

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 30. Juni 2007, 15:09:50
Hallo,
meine Mama hat während ihrer Krankheit 1-2 mal die Woche Vit. C Infusionen bekommen. Macht das jemand von euch auch?

Ich habe noch 17 Injektionsfläschchen, die ich günstig abgebe. Sie sind noch bis 03/2008 haltbar.

Wer Interesse hat, kann mir gerne eine PM schicken..

Liebe Grüße

Tatjana

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 30. Juni 2007, 15:10:38
Hallo Mike,
da du dich nicht mehr bei mir gemeldet hast, habe ich das jetzt mal so eingestellt.
Ich hoffe es geht in Ordnung.

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 02. Juli 2007, 19:49:22
Hallo meine Lieben!

Muss mich auch wieder mal melden....
es ist einfach nur schlimm, was diese Krankheit anrichtet. Mein Mann kann fast gar nicht mehr gehen, nur mit meiner Hilfe, das rechte Bein läßt ständig aus, ja und eine Unterhaltung gibt es auch nicht mehr, er sagt gerade mal noch ja oder nein, wenn er etwas möchte (was eh selten der Fall ist) brauchen wir total lange, bis ich weiss, was er will....
manchmal schaut er auch total durch mich hindurch, obwohl ich glaube, dass er das Meiste schon mitbekommt....
er ist einfach nur mehr traurig und schüttelt den Kopf über sich selber....

ich habe Angst.....
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 02. Juli 2007, 20:37:52
Hallo, ihr Lieben alle

melde mich nach längerer Zeit mal wieder.

Was soll ich schreiben? Lese in den letzten Wochen immer wieder mit. Aber irgendwie kann man nichts schreiben!  -- Aber ich weiß, einige von euch kennen das.--

Bei uns ist es grad so, daß mein Mann seit 10.5. durchgehend die Niedrig-Dosis Temodal kriegt, 100 mg täglich, verordnet durch das KH in Trier in Absprache mit mir.
Die Temodal-Zyklen (1 Woche Chemo - 3 Wochen Erholung) haben nichts gebracht. Der Tumor ist dennoch weitergewachsen. Die Niedrig-Dosis ist ein Versuch!!!

Wie geht es ihm / uns??  Nach 4 Wochen Chemo wurde ein Blutbild gemacht - Chemo kann weitergehen. Habe mit dem Arzt in Trier telefoniert -- manches wurde besprochen -- bis er realisierte, daß mein Mann seit Januar 12 mg Cortison tgl. kriegt. "Oh, vielleicht geht es ihm manchmal nicht so gut, weil er Probleme mit dem Zucker hat!".
Als Langzeitwirkung kenne ich das, aber seit Januar!!   ist das Langzeit??
Das war auch so. Habe angefangen, den Blutzucker zu kontrollieren. Nüchtern, 1 Std. nach dem Essen, 2 Std. nach dem Essen. --- War etwas entgleist.----
Durch Reduktion des Cortison von 12 auf 8 mg tgl. und Aufpassen auf die Ernährung haben wir das wieder in den Griff gekriegt.

Letzte Blutwerte Mitte letzer Woche:  Chemo kann weitergehen.

MRT am 16.7.   Termin im KH Trier am 17.7.
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Soviel zum Medizinischen.
Wie geht es meinem Mann? Seit Mitte März geht er wieder an 1 Krücke, und sein Gang ist
seitdem immer ein bißchen schlechter geworden. Dadurch geht er auch nicht mehr viel --- und seine Muskeln werden schwächer. Also ist das Gehen grad ziemlich wacklig.
Seinen rechten Arm kann er noch heben, aber die Hand geht garnicht mehr. Auch die Finger
zucken nicht mal mehr. Seine Sprache ist so gut wie nicht mehr vorhanden.
Er ist kurzatmig und muskelschwach -- durch Cortison???---- durch Chemo???---
durch beides???  Wer weiß das so genau.
Die Krankengymnastin kommt inzwischen ins Haus und zum Blut abnehmen war auch eine
Arzthelferin da. Die sind beide in einem Haus, und brauchen zum Glück nur über die Straße
zu laufen.
Er ist ein starker Mann, ein starker Charakter -- ich glaube, sonst wäre er schon nicht mehr da. Er hält sich irgendwie wacker -- obwohl ich inzwischen ihn waschen/duschen muß, bei
größeren Toilettengängen behilflich bin und manche andere Kleinigkeit.
Wenn ich mal grad nicht da bin, weil ich ja noch unser Geschäft am Hals habe, macht er diese Sachen auch allein" ---, dann geht er abends mit Kleidern ins Bett, will sich auch später nicht mehr ausziehen. Manchmal steht er morgens allein auf, wenn ich mal beim Bäcker bin, dann zieht er sich irgendwie allein an - geht irgendwie noch - aber später will er nicht mehr zum Duschen oder Waschen -- weil nochmal Ausziehen / Umziehen -- das ist zu anstrengend.

Die Sprache ist ganz, ganz reduziert. Ich muß viel raten -- aber er hat alles im Kopf---und weiß
was er sagen will. Und genau das ist oft seine Aussage, wenn er mal was vergißt oder ich
mal was geschäftliches vergesse:"Früher hatte ich das alles im Kopf!". Und ich sage:"Und heute hast du "ES" im Kopf"
KENNT JEMAND VON EUCH DIESEN ZUSAMMENHANG??!!
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Manchmal reden wir im Ansatz über Lebenszeit / Sterbezeit --- aber so richtig geht das nicht.
Ich sage schon, wenn er von dem Thema anfängt,daß er nicht so lange wie manch anderer Zeit haben wird, daß sein Tumor nicht heilbar ist, daß er immer weiter wächst usw. usw.
Aber er war, was Gefühle angeht, schon immer so, daß er nicht darüber reden kann, -- und so
ist es auch jetzt. "Na ja, das war's dann wohl." Ich sage:"So einfach geht das nicht. Was machen wir denn, wenn du nicht mehr gehen kannst und alles andere trotzdem in Ordnung ist?". Dann guckt er mich mit großen Augen an, als würde ich Chinesisch reden, und zeigt keine Reaktion.
Wie geht man denn im Vorfeld damit um? Redet man garnicht drüber? Klammert man das aus?
Wie soll ich mich verhalten?
Es ist ein Riesensch......! Er will nichts von Badumbau oder Krankenbett hören. Ab wann hole ich mir Hilfe? Ist er bei Fremden nicht so abweisend?
Ich werde schier verrückt vor lauter Fragen, die ich mir stelle und die keiner beantwortet.
Vielleicht weiß jemand von euch eine Antwort!!!!!!
Danke fürs Zuhören und evtl. Antworten.
Ich denke an euch all
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 02. Juli 2007, 20:46:28
Finde ich absolut witzig- -aber auch passend

in meinem Text vorher kommt -- immer wenn ich ein Fragezeichen gemacht habe, das Smiley
mit dampfendem Kopf.
Schade, daß man zwar Smileys deaktivieren kann, aber man nicht weiß, dass sie einfach so kommen. Nun ja, vielleicht sollte man immer erst die VORSCHAU anklicken!!!
Auch kann ich nichts FETT schreiben oder UNTERSTREICHEN. Geht euch das auch so??

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 02. Juli 2007, 21:15:36
Ach, liebe Agnes, klar hast Du Angst.

Nach all der langen Zeit, die gespickt war mit Hoffnung, Trauer, Verzweiflung, Wut, Zorn, Aktionismus stellt sich die Angst als treueste Begleiterin heraus. Sie bleibt und weicht nicht von der Seite.
Bei uns gab es irgendwann mal einen entscheidenden Wendepunkt. Meine Schwester strahlte einen plötzlichen Frieden aus, wurde ruhig. Nicht, dass sie sich aufgegeben hätte, nein, das nicht. Sie wirkte beseelt und hat es geschafft ein bisschen davon auf mich zu übertragen.
Ganz ohne Sprache, nur mit Blicken, trotz aller Angst.

So ein friedvolles, warmes Gefühl wünsche ich Dir, umarme dich und denke an Euch zwei und all die anderen, die gerade von ihrer Angst beherrscht werden.

Liebe Doro,

genau dieses Fragenlabyrinth, das Du derzeit durchirrst, macht einen so fertig.
Ich glaube, von Dir habe ich mal eine Frage gelesen, die mich nachhaltig beeindruckt hat:
"Wann verlängert man das Leben, wann das Sterben"
Wie gerne hätte man eine klare Antwort darauf, damit man endlich weiß auf welcher Seite des Graubereichs man steht.
Das weiß man nie, bei jedem verhält es sich anders und Erfahrungen will man ja -weiß Gott- nicht auf dem Gebiet sammeln.

Ich wünsch Euch was, viel Mut, liebe Grüße von Herzen
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 02. Juli 2007, 21:23:12
Kurzer Nachtrag zur Erklärung:

Irgendwann sind die Schwierigkeiten unübersehbar:
Probleme beim Laufen, auf Toilette gehen, die ganz normalen Dinge.
Tut im Herzen weh, dieses beobachten zu müssen.
Wie viel schlimmer muss es derjenige empfinden, den es betrifft?

Ist es verantwortungslos nicht nach einer Lösung zu suchen und nur zu beobachten oder ist es bereits Entmündigung (des erwachsenen, geliebten Menschen) ihm ständig hinterher zu rennen ?

Bin ich zu früh mit meinen Vorkehrungen dran oder evtl zu spät.
Ein ewiger Eiertanz, eine Gratwanderung.
Schuldgefühle sind da schon fast vorprogrammiert.

Wem erzähle ich`s ?
Wir sind leider alle "Profis".

Eine gute Nacht mit tiefem Schlaf wünscht
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 03. Juli 2007, 07:19:05
Liebe Doro, hier ein kurzer Exkurs zur Erklärung, vielleicht interessiert es ja auch andere:

Der Smiley mit den Fragezeichen am Kopf kommt dann, wenn Du mehr als 2 Fragezeichen hintereinander machst ohne Leerzeichen dazwischen.
???
??

Und Fett schreiben oder Unterstreichen oder Kursiv schreiben kannst Du dann, wenn Du die entsprechenden Felder bei "YABBC Tags hinzufügen" anklickst.
Wenn Du auf B klickst zum Beispiel, kannst Du Fett schreiben, weil B steht für BOLD, das ist Englisch für Fett.

Es kommen dann ein kleines b mit Eckigen Klammern drum herum und gleich danach noch eines mit zusätzlich einem /. Zwischen diese zwei Gruppen (einmel b+Klammern und einmal b+Klammern+/ musst Du schreiben, dann wirds fett.
Selbiges gilt auch für I (Italics = Kursiv)
und U (underlined = unterstrichen)

So, ich hoffe das war verständlich.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 03. Juli 2007, 10:24:52
Ihr Lieben!

Tut mir Leid, etwas länger nichts geschrieben zu haben.  Eine wilde Tour habe ich hinter mir – war beruflich unterwegs, 3 Länder in 3 Tage, viel geschrieben, wenig geschlafen.  War teilweise toll, aber sehr anstrengend.  Mein Mann wurde von der Freundeskreis versorgt/ verwöhnt, und diesmal hat alles reibungslos funktioniert – war so froh und erleichtert, das alles doch gut ging!  Nur war es für mich irgendwie trotzdem nicht gerade erholsam, jetzt habe ich die obligatorische Erkältung, hoffe nur, dass ich meinem Mann dabei nicht anstecke.  Ich bin fassungslos, wie gut er sich nach dem Infekt wieder aufgebaut hat, wie viel noch geht, wie gut er drauf ist.  Zwar gibt es nach wie vor etliche Problem, er ist gelähmt, kurzatmig, schwach, teilweise inkontinent, kriegt Anfälle, wiegt 110kg, und und und, aber eben nichts neues, sein Zustand scheint wirklich stabil zu bleiben, und da ist noch so viel Lebenswille und Motivation, es ist echt unglaublich.  

Pflegedienst und Hospiz haben wir jetzt angeschaltet, kann ich nur weiterempfehlen, auch besonders an Hilde und Doro, hat wohl gedauert, bis er akzeptiert hat, das jemand anders im beim Duschen und Anziehen hilft, aber jetzt klappt das gut, und nimmt eine erhebliche Stück Spannung aus unsere Beziehung raus.  Das finde ich weiterhin eines der schwierigsten Aspekten diese ganze Krankheit, wie sehr die Umstände unsere Beziehung belasten, wie viel gestritten und diskutiert werden muss.  Ich merke, wenn ich hier lese, wie viel Glück wir haben, dass mein Mann noch gut sprechen kann. Denn wir haben wirklich über alles geredet, und tun das weiterhin.  Es gab eine Phase, wie Doro beschreibt, wo er nur verdrängen wolltet und nicht zugeben konnte, das er tödlich erkränkt war, aber die „Kurve“ haben wir dann doch gekriegt, jetzt sprich er auch mit anderen ganz offen darüber.  Ich finde es wahnsinnig wichtig,  aber ich habe ihm nicht dazu zwingen können, obwohl es mich verrückt gemacht hat – er hat selbst entschieden, wann er bereit war, darüber zu reden, und er spricht auch noch sehr häufig darüber, das er bewusst verdrängt.  Immer noch verstehe ich nicht wirklich, wie man mit der Tatsache der baldigen eigenen Tod leben kann, und habe Respekt auch vor denen, die nicht damit umgehen können.  

Die „wie-lange-noch“ frage scheint uns alle zu plagen, aber jedes Mal, wenn ich denke, dies oder jenes werden wir nicht mehr schaffen, stimmt es dann doch nicht, mein Mann gibt einfach nicht auf, und rafft sich immer wieder zusammen. Also plane ich mittlerweile alles, als ob er weiterhin stabil bleiben wurde, spontan kann ich immer noch später reagieren bzw. Sachen absagen.  

Wir sind weiterhin dabei, die Hilfe der Freundeskreis besser anzunehmen, und haben u.A. bei Google eine gemeinsame Kalender angerichtet – da geht man über „Google“ und „Mehr“ zu Kalender – da können sich alle sehen und eintragen, vorausgesetzt, die sind angemeldet – das finden wir sehr praktisch.  Denn alleine hält niemand diesen Stress aus.  

Liebe Grüße,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 03. Juli 2007, 11:10:27
Das klingt ja super mit diesem Kalender...
Geht nur bei uns nicht, weil der Großteil der Leute, die meine Eltern besuchen, eigentlich keine Internet-Nutzer sind...
Aber mein Papa schreibt auch mit mittlerweile...

Momentan sind wieder zwei Schwestern meiner Mama aus Deutschland da.
Das ist für Papa immer eine Erleichterung, sie nehmen ihm viel ab.

In 3 Wochen kommen dann wieder welche (da ist dann auch die dabei, die ausgebildete Altenpflegerin ist, da kann Papa auch den ganzen Tag weg sein)...

Mamas Zustand ist nach wie vor stabil.
Schade ist es schon, dass es nach der Diagnose so schnell bergab gegangen ist... jetzt ist sie immerhin seit 3 Monaten zuhause und alles bleibt gleich.
Da kommt dann wieder die wie-lange-Frage...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 03. Juli 2007, 19:47:05
Liebe Judith!

War heute in der Apotheke wegen dem Glycerolsaft, der hat mich angeschaut, als wenn ich vom Mond käme.....gibt es bei uns nicht...

Na ja, mich wundert gar nichts mehr, was es bei uns alles nicht gibt....

meinem Mann geht es nach wie vor schlecht, ich hasse diesen Zustand....
ich weiss nicht, wie man das alles ertragen soll und was dabei an einem selber alles auf der Strecke bleibt, ich weiss nicht, wie ich das sagen soll, ich glaube schön langsam, dass ich auch eine Persönlichkeitsveränderung durchmache, erwische mich dass ich wegen Lapalien zum Heulen anfange und Aggressionen in mir habe, die ich so nicht kannte......schmeisse Sachen durch die Gegend und knalle Türen zu, ich glaub ich dreh wirklich bald durch.....

es muss wieder besser werden, es muss wieder bergauf gehen, tut es das auch ??

Liebe Grüße an alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Ulrich am 03. Juli 2007, 20:07:07
War heute in der Apotheke wegen dem Glycerolsaft, der hat mich angeschaut, als wenn ich vom Mond käme.....gibt es bei uns nicht...

Dann frag mal nach Glycerin. Oder Glyzerin. Chemisch heißt das: 1,2,3-Propantriol. Glycerin gibt es in jeder Drogerie. Ich weiß bloß nicht, ob für den menschlichen Verbrauch geeignet.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 03. Juli 2007, 20:07:45
Hilde, man wird agressiv, wenn man überfordert ist... habe ich auch lernen müssen. Bitte, bitte, bitte, HOL DIR HILFE!!  Du musst dich DRINGEND entlasten, sonnst geht es nicht. Glaub mir!!  Pflegestufe steht ihr zu, Pflegediesnt in eure Nähe wird sicherlich mit den Auftrag helfen, auch Hospiz wird euch helfen. Mach es einfach, ruf dort an...

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 03. Juli 2007, 20:19:50
Liebe Sarabande!

Die Ärztin wegen der Pflegestufe kommt nächste Woche.....
aber jemanden im Haus zur Pflege haben, das will mein Mann einfach nicht...werde ja sehen, wie es jetzt weitergeht, in der letzten Woche ist es ganz schön bergab gegangen....

Liebe Grüße Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 03. Juli 2007, 20:30:31
Liebe Hilde, diese Krankheit ist so ein Auf und Ab, sicherlich kommt eure Auf noch... Mein Mann wolltet auch auf keinem Fall den Pflegedienst, ich habe SO lange noch reden müssen, am Schluss sagte er, er mache es gegen sein Wille aber mir zuliebe, mittlerweile aber sieht er schon, das es gut ist... Dein Mann muss einsehen, wenn du alleine alles machst (was er natürlich gut findet) wirst du daran brechen, dann habt ihr beide nichts davon!!! Glaub mir. Das wird er wiederum nicht gut finden...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 03. Juli 2007, 21:33:07
Liebe Hilde,

du mußt dir Hilfe holen, allein schaffst du das nicht, Sarabande hat das richtig geschrieben.

Auch bei uns war es so, daß meine Schwester keine Hilfe von Pflegern habe wollte. Sie war entsetzt, sie hätte die Schwester am liebsten aus dem Haus geworfen. Dann kam die Einsicht, es ging nicht mehr anders. Als es ihr dann wieder besser ging, haben wir die Schwester wieder "abgezogen".

Hol dir Hilfe , das stehst du nicht alleine durch,

ich denk an euch, auch an alle Anderen hier, Sarabande, Doro......................

viel, viel Kraft,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 03. Juli 2007, 22:14:30
Hallo Hilde...........

Was möchtest du denn in Bezug auf die Hilfe?
Kannst du dir denn vorstellen, jemanden zu haben , der dir in der Pflege etwas Hilfe geben kann?

Ich habe mir so einige Tricks und Kniffe im Krankenhaus abgeschaut da ich auch körperlich am Rande des leistbaren war.....allerdings war ICH diejenige , die keinen an ihn heranlassen wollte´.....er hat sicher die Notwenigkeit eingesehen aber ich wußte ganz einfach , wie unangenehm es für ihn gewesen wäre........also habe ich einfach ( fast) jede Hilfe abgelehnt..

Was ist es bei deinem Mann, das er die Hilfe nicht möchte?

Ganz viel und fest an euch denkend
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 03. Juli 2007, 22:37:17
Liebe Hilde!!
Ich rufe morgen mal bei Dr Dresemann an. Die Arzthelferinn können mir bestimmt was zu dem Glycerin Saft sagen. Dann berichte ich. Ich schau auch noch mal in der Internet  Apotheke.
Es ist ja wirklich schrecklich, wie sehr es bei euch bergab geht. Die letzte Woche war ja echt fürchterlich.  Es tut mir sehr leid, dass das alles an dir so zerrt. Hast du es schon mal selber mit Johanniskraut versucht. Ich nehme das seit Mamas  Diagnose und wundere mich selber, wie stark ich manchmal bin, wenn auch nicht immer.... Aber Tränen müssen auch mal sein!!
Bei uns sieht es leider auch nicht gut aus. Die Rückenschmerzen sind noch da und die Sprache geht immer mehr, wenn auch recht langsam, verloren. Es ist sooo gemein!!!

Melde mich morgen wieder!!
Alles Liebe!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claus4711 am 04. Juli 2007, 00:07:01
Hallo Hilde...........

Was möchtest du denn in Bezug auf die Hilfe?
Kannst du dir denn vorstellen, jemanden zu haben , der dir in der Pflege etwas Hilfe geben kann?

Ich habe mir so einige Tricks und Kniffe im Krankenhaus abgeschaut da ich auch körperlich am Rande des leistbaren war.....allerdings war ICH diejenige , die keinen an ihn heranlassen wollte´.....er hat sicher die Notwenigkeit eingesehen aber ich wußte ganz einfach , wie unangenehm es für ihn gewesen wäre........also habe ich einfach ( fast) jede Hilfe abgelehnt..

Was ist es bei deinem Mann, das er die Hilfe nicht möchte?

Ganz viel und fest an euch denkend
Esther


Im Krankenhaus gibt es sehr sehr viel! 'abzuschauen'.
Hilde (die ich bewundere), das weißt Du besser !
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 04. Juli 2007, 10:33:48
Liebe Esther,

Ich habe auch im Krankenhaus einiges gemerkt, u.A. das die Schwestern NIEMALS versucht habe, mein Mann alleine aufzuheben.. an sich sehr vernünftig! Hildes letzte Krankenhauserlebnis war, wie Claus andeutet, alles anders als positiv, leider hat sie dort wohl gar keine Unterstützung bekommen, das heißt natürlich nicht, das alle Krankenhäuser gleich schlimm sind.

Bevor sich Hilde unrealistische Erwartungen an sich selbst stellt, muss ich sagen, du hast UNGLAUBLICHES geleistet bei deinem Mann, aber es ging bei ihm auch verhältnismäßig schnell - 11 Wochen, hast du geschrieben? - ich habe gemerkt dass ich, 1 Jahr nach der zweiten OP, viel weniger Energiereserven habe als früher.  In diese ewigen Dämmerungszustand ist man permanent auf Alarm gestellt, das außergewöhnlich wird so sehr zum Alltag, das man dazu neigt, immer viel zu viel von sich selbst zu erwarten, ohne dabei zu merken, wie weit über die eigene Grenzen man agiert.  Ich sag dies nicht, weil ich sagen wollte, das 11 Wochen irgendwie „leichter“ sind als 14 oder 18 Monate – ganz im Gegenteil, ich weiß sehr wohl, was uns mit jeden Tag geschenkt ist – ob schnell oder langsam, diese Krankheit ist einfach grausam.  Aber die latente Schuldgefühle, die jemand schon angedeutet hat, bringen einem schon dazu, zu denken, „wenn sie es so gemacht hat, muss ich es auch können“, was aber wirklich nicht der Realität für vielen entspricht. Kurz gesagt, ich finde es nicht schlimm, Hilfe zu holen, für uns auch jeden Fall wäre es schlimmer, weiterhin ohne Hilfe es zu versuchen.

Für mich geht es auch darum, das ich die Vorwärtsmarsch diese Krankheit nicht beeinflussen kann, aber wohl unseren Umgang damit.  Wie wir unsere Zeit verbringen, wie wir unseren Alltag gestallten.  Da achte ich wohl sehr darauf, alles anzunehmen, was mir entlastet, denn nur dadurch habe ich noch die Kraft, schöne Zeiten mit meinem Mann noch zu erleben.

Und, liebe Hilde, ich glaube das du wirklich eine ungewöhnliche Gabe für schöne Zeiten, und wie du merkst, die jetzigen Umstände rauben dir komplett diese Zeiten… ich wünsche dir die Kraft, daran zu arbeiten, es bei euch so zu gestalten, das du den praktischen und emotionellen Freiraum noch finden kannst, einige „schöne“ Erlebnisse mit deinem Mann genießen zu können… denn dies steht ihr wirklich zu!!

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 04. Juli 2007, 11:11:25
Liebe Hilde!! Habe gerade in Dülmen angerufen. Das Glycerin ist zwar auch für den Wasserabbau, wird aber hauptsächlich gegeben, weil man festgestellt hat, dass das Glivec dann besser wirkt. Man sagte mir dann auch, dass man Glycerin in jeder Apotheke bekommt.  
Ich gebe dir mal die Tel von der Apotheke in Dülmen, die Glycerin auf jeden Fall führt: 0049/2594/949455. Der Apotheker und Besitzer, Herr Rath, kennt sich sehr gut aus und ist sehr nett.
Ich hoffe, bei euch sieht es heute etwas besser aus.
Ich bin gerade bei Mama und sie liegt wieder nur auf der Couch und starrt vor sich hin. Sie will nicht mal fernsehen oder ein Hörbuch hören.
Dafür sind die Rückenschmerzen heute mal wieder nicht so stark.

Ich denke an euch!!

Liebe Grüße!!

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 04. Juli 2007, 13:34:30
Liebe Hilde,

auch ich möchte dich dringend bitten, so schnell wie möglich einen Pflegedienst zu beantragen und euer soziales Umfeld zu mobilisieren !

Ich weiß, wie außerordentlich schwer es ist, seinen geliebten Mann, dem bereits so viele Facetten des Lebens genommen wurde, auch noch – gegen seinen Willen – fremde Pflege zuzumuten.

Du weißt aus vielen Berichten, in welch unfassbar rasantem Tempo sich die Krankheit verschlechtern kann. Deshalb ist es – in meinen Augen – mehr als sinnvoll, sich rechtzeitig um alles zu kümmern, alle Eventualitäten „vor Augen zu haben“ .
Ob, was und in welchem Umfang es dann wirklich benötigt wird, zeigt sich dann.

Natürlich ist es aus psychologischer Sicht verständlich, dass du dich scheust, gewisse Vorkehrungen zu treffen...da sie ja das Eingeständis der Kapitulation  vor der Krankheit ist.

Ich möchte noch etwas „Grundsätzliches“ sagen, wenn es auch in diesem Zusammenhang irritierend/unpassend erscheint:

Wir kämpften bzw. kämpfen alle mit der gleichen Krankheit, und es gibt – besonders zum Ende hin – gewisse Parallelen.
Trotzdem ist jeder Krankheitsfall individuell zu sehen und nicht zu vergleichen. Die inneren und äusseren Umstände sind von „Fall“ zu „Fall“ zu verschieden.
Was ich damit sagen möchte: Verfallt bitte nicht in einen „Konkurrenzkampf“ in Sachen: Wer hält am meisten aus, wer macht es am „besten“.

Ich bin in Gedanken fest bei euch

In Verbundenheit

Elisabeth



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. Juli 2007, 15:34:04
Hallo an alle!

Es ist überwältigend, wieviel Zuspruch ich hier immer wieder bekomme.

@Phoenix!
Du hast gefragt, was es bei meinem Mann ist, dass er keine Hilfe will -
das ist leicht beantwortet, er will seine Krankheit nich wahr haben.....
wenn ich von einem Badewannenlift oder einer Gehhilfe fürs Haus spreche, schüttelt er den Kopf und macht eine abwertende Bewegung mit der Hand und sagt energisch "nein". Was ich mir denn überhaupt denke, es ist doch nicht so schlimm....

Doch wie schlimm es ist, hab ich heute wieder gesehen, er ist mir auf der Treppe beinahe "eingegangen", ich weiss nicht, wie ich es trotzdem geschafft hab, ihn hochzubekommen -wir wären bald gemeinsam umgefallen....

ich bin bestimmt niemand, der sich mit anderen misst, mir ist es egal, ob jemand die Pflege allein geschafft hat, das ist für mich kein Masststab - ich möchte nur, dass mein Mann keine Schmerzen hat, es ihm "den Umständen entsprechend" gut geht und er nicht realisiert, dass das Ende nahe ist - klingt ziemlich doof, aber ich denke, wenn eine Pflegekraft hier ist, muss er doch denken, dass es nur noch bergab gehen wird -
ich find schon wieder nicht die richtigen Worte ???
ich hoffe immer, dass ich es solange alleine schaffe, solange er alles so bewußt erlebt.........und was, wenn das bis zum Schluss so bleibt?.....

Ihr seht glaube ich, dass ich selber nicht weiss, was ich will........

Judith, danke dass Du in der Apotheke angerufen hast...

werde jetzt auf jeden Fall bis Dienstag warten, dann ist die Ärztin bei uns, vielleicht kann sie mir schon Tipps geben

Danke, dass es euch gibt
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 04. Juli 2007, 17:05:38
Liebe Hilde,
ich kann da Morgenroete nur zustimmen.
Hol dir Hilfe hinzu!

Wenn Heri so ein Sturkopf ist, dann wird er bis zum Schluß nicht zugeben und nicht wollen, dass ihr noch Hilfe von Aussen braucht, dass mußt du bestimmen!

Ich denke so langsam mußt du auch mal an dich denken. Du kannst das auf keinen Fall alles alleine bewältigen.
Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen, wenn hier gelesen habe wie mache alleine und zu Hause ihre Lieben gepflegt haben.
Ich hätte es gerne gemacht, aber es wäre für mich unmöglich gewesen. Jeder hat mir davon abgeraten.
Meine Mutter lag jetzt nur 4 Tage zu Hause im Pflegebett und ich hatte eine Polin zur Hilfe. Selbst das war Schwerstarbeit. Meine Mutter wog zu dem Zeitpunkt "nur" 72 kg und wir hatten zu zweit Probleme sie im Bett zu bewegen. Ich hatte den Pflegedienst mal nach bestimmten Griffen gefragt wie man meine Mutter umlagert. Wir hätten uns auf Dauer einen Bandscheibenvorfall geholt, weil wir alles falsch gemacht haben. Wie soll man das auch wissen ???
Meine Mutter wollte auch erst keine Hilfe haben. Doch irgendwann hat sie es dann doch eingesehen, dass sie nicht mehr alleine zurecht kommt.

Du mußt deinem Heri klar machen, dass du das alles alleine nicht schaffst. Allerdings mußt du es auch zulassen, dass dir jemand hilft!
Ich sage mir immer - gesunder Egoismus! Das ist mein Selbsterhaltungsgen! Das hat meiner Mutter leider gefehlt hat.
Laß doch mal jemand vom Pflegedienst zu einem Gespräch kommen, das hat bei meiner Mutter geholfen. Meine Mama hat ja auch immer gedacht es wird wieder alles gut...das waren die Worte als sie zum Schluß ins Krankenhaus eingeliefert wurde "...ich will doch nur dass alles wieder gut wird..."  :'(.

Es ist einfach zum k...

Liebe Hilde, halte durch und nimm auch Hilfe an!

Ich denke an dich!

Ganz liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 04. Juli 2007, 19:09:43
Hallo an Alle...........

Also wenn das falsch vertanden worden ist .sorry......

Ich frage mich halt einfach, was ist es , das Hilde abhält sich Hilfe zu holen, es wird einen Grund geben....ich habe lediglich meinen geschildert,es kann Helfen andere Ansichten zu lesen.... manchmal ist man sich über Motivationen, warum man etwas tut oder nicht nicht klar.............

Es wurde in den letzten Posts immer und immer wieder das gleiche gesagt....hol dir hilfe..es gibt dort Hilfe....so funktioniert dies oder das.....ich denke Hilde hat das sehr wohl begriffen, schafft es aber trotzdem nicht.....dann schau ich hin und überlege........warum nicht....was hält sie ab davon.....ich versuche weiterzudenken...........weil ich denke immer wieder das gleiche zu erzählen bringt auch niemanden weiter.........

Ich habe hier bestimmt keinen Konkurrenzkampf anführen wollen , oder nach dem Motte : Ha, schaut wie toll bin ich , ich habe meine Mann alleine gepflegt...........so etwas würde mir nie einfallen......ich habe immer wieder gesagt, das wir lange im Krnakenhaus waren und ich die Gewisseheit hatte, das jemande da ist.........ach, egal ich muß mcih nicht rechtfertigen........ich finde es schade, das selbst in solchen Situationen diese Dinge wie Macht und Besser sein eine Rolle spielen.....ich dachte hier ist es anders........

Und, ja , ich habe meinen Mann "nur " 11 Wochen gepflegt........und dies auch immer wieder betont.

Es ist nunmal ein menschliches Grundbedürfniss, sich an anderen zu vergleichen, zu überprüfen.......mir wurde auch immer gesagt.....das geht nicht und das geht nicht........man glaubt es vielleicht einfach weil man nichts anderes hört...........und auch deswegen habe ich geschrieben es ist machbar..........es ist nicht leicht, und jeder muß seine eigene Grenze kennen..............

Wenn ich die ganze Zeit mitgelesen habe, wie ihr beim Arzt oder sonstwo eure Rechte eingefordert habt, wäre ich froh gewesen das früher gewußt zu haben statt nur zu hören ........ist nicht ..geht nicht.....zu wissen, was alles tatsächlich möglich ist..egal auf welcher Ebene gibt Kraft , erleichtert und hilft........zumindest ist das meine Ansicht.........

Es tut mir leid, das ich soetwas jetzt hier geschrieben habe.......ihr kämpft um Leben und Hoffnung,......allerdings bin ich getroffen und wütend und mußte dies auch loswerden........

Ich wünsche jedem hier nur das beste für sich und seine Lieben
Esther
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Phoenix am 04. Juli 2007, 19:34:11
Hallo Hilde.........

Wie kannst du deinen Mann davon überzeugen, das DU die Hilfe brauchst?
Wovon läßt er sich denn sonst überzeugen?

Ich persönlich hätte mich auch sehr schwer getan, etwas zu tun, was mein Mann nicht wollte.....ich hätte auch sein Einverständniss gebraucht......über ihn zu bestimmen, nein, das hätte ich nicht fertig gebracht.........

Du schreibst:-- er nicht realisiert, dass das Ende nahe ist - klingt ziemlich doof, aber ich denke, wenn eine Pflegekraft hier ist, muss er doch denken, dass es nur noch bergab gehen wird -

Ja, das ist möglich ,sogar wahrscheinlich, aber vielleicht  gibt es ihm auch die Möglichkeit sich mit seinem Sterben auseinanderzusetzen........vielleicht ist es für ihn notwendig......da habe ich keine Erfahrung.......Doro hat ja mal darüber geschrieben wie sie mit ihrem Mann darüber reden kann..........

Ich hatte eine Heidenangst davor, das mein Mann davon anfängt.....ich hätte nicht gewußt, wie ich mit ihm über sein Sterben reden sollte........etwas was ich selber überhaupt nicht akzeptieren kann und dann auch noch darüber reden........ihn damit zu tragen hätte mich überfordert........der Tumor war gnädig zu mir.........ich habe nur das "zu tragen " bekommen, was ich auch tragen konnte........

Manchmal denke ich mir, hätte ich mit ihm darüber geredet......vielleicht hat er gemerkt, das ich Angst habe und er hat deshalb ( wie er noch konnte) mit mir nicht darüber gesprochen.....manchmal denke ich mir ich habe ihn mit seinen Emotionen da alleine gelassen.....vielleicht weil er mich schützen wollte........vielleicht war er auch froh  das nicht hören zu müssen...

Ich bin einerseits froh, mit ihm nicht darüber gesprochen zu haben ,weil ich nicht weiß, ob ich ihm das hätte geben können, was er gebraucht hätte.........was wäre gewesen wenn ich bei den Gesprächen versagt hätte? Wie würde es mir heute damit gehen?
Andererseits haben wir als Paar dadurch auch keinen Abschied gehabt...vielleicht hätte ICH das auch gebraucht.........

ich hoffe immer, dass ich es solange alleine schaffe, solange er alles so bewußt erlebt.........und was, wenn das bis zum Schluss so bleibt?....

Ich verstehe dich gut, weil es mir  genauso ging.......ich wollte einfach nicht, das er weiß das er sterben muß..und dies nicht nur wegen mir......sondern wegen ihm.....

Vielleicht  kannst dudoch jetzt einfach für dich Erkundigungen einziehen, Fäden ziehen, dinge anleiern..... usw... wo du dann wenn es für euch nötig wird darauf zurückgreifen kannst.....

alles Liebe
Esther

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. Juli 2007, 21:27:14
Liebe Phoenix!

Warum bist Du nun so wütend? Hab ich da irgendwas nicht mitbekommen? Du brauchst nicht wütend zu sein. Ich finde es toll, wie Du das geschafft hast und ich glaube auch nicht, dass da ein Konkurrenzkampf stattfindet, es soll jeder so machen, wie er es schaffen kann. Ich möchte es alleine schaffen, weiss aber nicht, wie lange ich von der Arbeit noch wegbleiben kann....

Ich möchte genau wie Du nichts gegen den Willen meines Mannes tun - und ich kann auch mit ihm nicht über das Sterben reden, genau wie Du, ich weiss nicht einmal, ob er es realisiert hat, dass er sterben wird.
Er schüttelt immer den Kopf, wenn er etwas nicht sagen kann und meistens schafft er es sogar, dass er sagt: das gibts ja nicht, zwar ganz langsam, aber das bringt er heraus.
Ich glaube, dass er selber es nicht glauben kann und ich kann es auch noch immer nicht glauben, vielleicht ist auch das ein Grund, dass ich es noch immer nicht geschafft habe, etwas in die Wege zu leiten.

Liebe Esther!, ich habe bestimmt nichts falsch verstanden und danke Dir immer wieder für Deine Einträge, Du weißt, dass diese für mich sehr wichtig sind.

Ich drücke Dich
Hildd

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. Juli 2007, 21:30:43
ach noch was:

heute wollte mein Mann in die Badewanne. Ich hatte ein banges Gefühl und noch gesagt, dass ich mir nicht sicher bin, wie er wieder herauskommen soll........
es war die Hölle, er kann sich ja mit der rechten Hand nicht halten und auf den rechten Fuß draufsteigen geht auch nicht. ich weiss nicht, wie wir es dann doch geschafft haben, wir waren beide fix und fertig, dann noch vom 1. Stock über die Treppe herunter hat uns den Rest gegeben, wir haben beide nur mehr geheult.
Ich denke, dass er es heute auch gesehen hat, dass es so nicht mehr lange gehen wird, vielleicht wird es ihm ja doch noch recht....
Telefonnummern habe ich bereits ins Handy eingespeichert......

PS hab heute nach dem Baden erstmals Psychopaxtropfen eingenommen.........







Ich kann ihn trotzdem verstehen, ich möchte auch keinen Fremden um mich haben, wenn ich bade...

LG an alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: fips2 am 05. Juli 2007, 07:33:53
Hallo Hilde
Setzdich mit dem Medizinischen dienst in Verbindung.
Es gibt Wannenlifte.mein Schwiegervater hatte auch einen.Es ist eine sagenhafte Erleichterung.
Es gibt mehrere Ausführungen.

1.Ist eine Art Gummituch. Auf der einen Seite wird das Tuch an der Wanne befestigt und auf der andren Seite ist ein Elektromotor mit Niederspannung der das Tuch dann spannt und den Patienten somit hochhebt.

2. Gibt es auch einen fahrbaren Kran.Dieses Teil hat auch noch den Vorteil,dass man es im ganzen Haus benutzen kann.Meinen Schwiegermutter war sehr dankbar für das Teil ,weil sie damit ohne sehr große Anstrengung meinen Schwiegervater von 80 Kg einfachst wieder hochheben konnte wenn er mal wieder zusammengesackt war.
Siehe hier: http://www.gekacare.de/aufstehhilfen2.php

Geh doch einfach mal im Sanitätshaus vorbei und erklär ihnen dein Problem.Die Zeigen dir dann was es so gibt und du kannst dann entscheiden was für dich am besten passt und am sinnvollsten ist.Dann lass genau dieses Teil als Leihgerät vom Arzt verordnen.

Einen Möglichkeit die man noch hat ist,falls es baulich machbar ist, einen wasserfesten Hocker in die Dusche zu stellen und so deinen Mann im Sitzen zu duschen.Je nach Hocker kann man das auch in der Badewanne machen.Dann aber unbedingt in die Wanne unter den Stuhl ne Gummimatte legen damit der Hocker in der Wanne nicht weg rutschen kann.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 05. Juli 2007, 09:41:36
Lieber fips!

Danke für den Tipp!
Ich weiss, ich bin in der Beziehung etwas dämlich, das macht mir Angst....
Ich check das alles glaub ich noch immer nicht........

Alles Gute für euch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 05. Juli 2007, 11:13:05
Liebe Hilde!! Ich finde, du bist ganz und gar nicht dämlich. Ich kann es sehr gut verstehen, dass ihr noch keine Pflege in Anspruch nehmt. Wir sind auch noch nicht bereit dazu. Ich denke, die Zeit wird schon kommen, in der unsere Betroffenen fremde Hilfe akzeptieren werden. Dann bekommt man die Pflege, wie man hier so hört, ja recht schnell, wenns dann sein muss. Ich glaube, auch bei deinem Mann wird sich bald die Gleichgültigkeit einstellen und dann lässt er sich auch die Pflege gefallen. Meine Mutter hat vor einiger Zeit mal gesagt, dass sie dann lieber in ein Hozpitz möchte, aber selbst damit haben wir uns noch nicht wirklich auseinander gesetzt. Bisher haben wir in  der Familie ausgemacht, dass ich noch nicht wieder nach meiner Elternzeit arbeiten gehe, also kündige und Mama zusammen mit Papa pflege. Hoffe, trotz des ständigen bergabs, dass es noch nicht so weit ist.....

Alles Liebe!!

PS: Das mit den Tropfen kann ich gut verstehen, ich habe mir auch für den Notfall ein paar Diazepam von Mama bei Seite gelegt.....
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 05. Juli 2007, 16:42:06
Liebe Esther,

Du schreibst immer so innig, und denkst immer so sehr über die Anderen. Danke dafür! Ich glaube, das niemand eigentlich Konkurrenzartig geschrieben hat, ich habe wahrscheinlich an das ganze Schuld, weil ich davon vorwarnen wolltet, und deswegen das Thema ins Leben gerufen habe. Dumm...?!  Alle von uns wissen, das wir bis unsere äußeste Grenzen überlastet sind, und alles tun, was wir halt tun können, und das jeder damit anders umgeht und umgehen mit, ich glaube wirklich, das da nur gute Gedanken zwischen uns alle sind.

Hilde, ich finde, die Tipps von Fips sind sehr gut. Wir nutzen diverse Lösungen, je nach dem, wo wir uns befinden, zu Hause mit batteriebetriebene Badewannelifter, samt (sehr zu empfehlen) Drehteller, Unterwegs mit Plastikhocker oder was es halt gibt. Das mit der Badewanne haben wir übrigens mehrmals durchgemacht, bis wir dazu kamen. Ich habe geschwitzt und geflucht, ich sag dir! Es ist für beide so gefährlich.

Ich finde übrigens das Pflegedienst und Hospiz überhaupt nichts damit zu tun haben müßen, das das Ende näht.  Für ins geht es viel mehr darum, unsere LEBENSqualität zu verbessern, d.H. uns Freiraum für Genuß zu schaffen. Aber wie alle sagen, jeder muß sein eigenes Weg finden, garantiert wird das am Schluß doch der richtige gewesen sein. Das wollt ich auch Esther sagen, Reue ist so unproduktiv, mach dir bitte keine Vorwurfe, du hast immer aus tiefsten Liebe aus dem Bauch gehandelt, und hast alles genauso gemacht, wie es zu machen war. Und besser hätte es keine machen können.

Judith, mit Diazepam bitte vorsichtig sein, ich weiß nur, das in der Dosierung die wir haben für mein Mann, setzt es eine außer Kraft für mindestens 12 Stunden!! Ich habe auch mal im Notfall 1mg Tavor genommen, hätte mich genauso gut selber am Kopf mit einem Hammer schlagen können. Mittlerweile habe ich ein viel passenderes Psychopharma von meine Therapeutin, davon nehme ich nur gelegentlich ein Viertel Tablett, und es macht gar nicht süchtig. Ich meine, ich möchte echt kein Predikt halten, wir machen alle das, was wir halt machen können, um durchzuhalten, nur, und ich bin wirlich eine "Drogen sind Dumm, kann ich alles selber" Mensch, finde ich das es mittlerweile wirklich gute Sachen auf dem Markt gibt, und man muß sich gar nicht schämen, etwas zu nehmen, wenn es hilft... Johanniskraut habe ich übrigens auch mal versucht, habe ich aber schlecht vertragen (Lichtempfindlichkeit), deswegen lieber was anderes, Hauptsache, ich kriege genug Schlaf, um funktionieren zu können (werde immer bei Schlafentzug total hysterisch), und breche nicht bei das Ganze zusammen. Kamillentee oder Baldrian finde ich auch gelegentlich wirksam!

An alle wünche ich weiterhin viel Kraft,

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 05. Juli 2007, 18:25:19
Liebe Hilde,

hier hast du nun wirklich viele Tipps (und alle anderen auch), wie Hilfe aussehen kann. Aber ich weiß, wie das ist, wenn der andere nicht will. Ich rede auch ständig gegen eine Wand. Mein Mann benutzt seit Mitte März wieder eine Krücke. Das war kein Problem für ihn, weil er diese Hilfe letztes Jahr noch eine ganze Weile nach der OP gebraucht hatte und den Vorteil zu schätzen wußte.
Aber sonst will er auch von nichts was hören. Vielleicht muß es ihm da noch ein wenig schlechter gehen. Ich sag ihm zwar immer, daß es doch für uns beide eine Erleichterung wäre, aber ich glaube auch, so recht kann er sich solche Hilfsmittel auch nicht vorstellen, weil er sich mit sowas im Leben noch nicht auseinandersetzen mußte.
Na ja, irgendwann werden wir nicht drumrum kommen.

Liebe Esther,
deine 2. Mail an Hilde zeigt ja, daß deine Wut wieder verflogen ist. Du brauchst auch nicht wütend zu sein. Wir sind alle froh, daß du noch da bist.

Leider ist es manchmal so (ich kenne das auch aus anderen Bereichen), daß die "Wörter", die einer in der und der Stimmung schreibt, von dem anderen in einer anderen Stimmung und Ausdrucksweise gelesen werden. Und schon geht es nicht zusammen!
Wenn man die Stimme desjenigen zu den Worten hört, ist es weniger mißverständlich.
Viele hier sind enorm angespannt - und kehren dennoch - oder grad deswegen - ihr Innerstes nach außen. Da sollte nichts mißverstanden werden. Jeder schreibt frei von der Leber weg, weil man so anonym ist.
Und ich glaube auch, wie Sarabande schreibt, daß nur gute Gedanken zwischen uns allen sind.

Bei uns ist alles wie immer. Nichts neues.

Grüße an alle
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 05. Juli 2007, 18:49:53
Liebe Esthter,
hier sollte kein Konkurrenzkampf entfacht werden, das lag mir total fern.
In diesem Rahmen und generell! Ist nicht mein Ding!
Tut mir leid, dass du das so aufgefaßt hast. War nicht meine Absicht! :-\

Ich wollte eigentlich zum Ausdruck bringen, dass ich jeden bewundere der seine Lieben zu Hause pflegen kann, aber sich darüberhinaus nicht vergißt. Ich hätte auch gerne meine Mutter zu Hause gepflegt, aber ich hätte nicht die Möglichkeiten gehabt und ich hätte es mir auch nicht zugetraut.
Du hast deinen Mann abgöttisch geliebt und was du für ihn machen konntest hast du gemacht. Das habe ich immer bewundert! Nichts anderes! Hut ab!

Das "mithinzuziehen von Hilfe" sehe ich wie Sarabande

Zitat
Ich finde übrigens das Pflegedienst und Hospiz überhaupt nichts damit zu tun haben müßen, das das Ende näht.  Für ins geht es viel mehr darum, unsere LEBENSqualität zu verbessern, d.H. uns Freiraum für Genuß zu schaffen.

Dem kann ich nichts hinzufügen.

Jeder muß seinen eigenen Weg finden...

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Karo am 06. Juli 2007, 23:14:25
Liebe Hilde,

das mit der Wanne habe ich auch erlebt. Es kommt gerade alles so wieder hoch, wenn ich das lese. Mein Mann wollte plötzlich in die Wanne. Es war eine spontane Entscheidung. Ich hatte sofort alles liegen und stehen lassen und überlegt, wie ich ihn denn da rein bringe und auch wieder raus. Leider hatte ich eine Rundbadewanne. Wir machten einen Plan. Ich half ihm sich auf den Rand zu setzen und wir schafften es. Als er drin lag, ließ ich Wasser rein. Er hatte es sehr genossen. Aber dann kam eine panische Angst über ihn, weil er nicht wußte, wie er wieder rauskommen würde. Er zitterte auf einmal am ganzen Leib. Ich hatte auch voll Schiss, ließ mir aber nichts anmerken. Zuerst habe ich das Wasser wieder rausgelassen. Aber irgendwie klappte es nicht, er hatte keinen Gleichgewichtssinn und dachte ständig, dass er wegkippt und ich ihn nicht halten könne. Dann kamen zufällig meine Eltern vorbei. Ich sah es durchs Fenster. Ich zog ihm notdürftig seine Unterhose an und mein Vater half dann. Leider ging es nur in einer Hauruckaktion. Er bekam dann sogar noch Angst vor meinem Vater, weil er ihn so nahe gegriffen hatte. Es war alles schrecklich. Eine Stunde später hatte er es aufeinmal nicht mehr zur Toilette geschafft. Er war so verzweifelt und hatte sich so geschämt. Mir hatte das alles nichts ausgemacht. Er war mein Mann. Aber ich bekam innerlich eine panische Angst. Jeder Tag wurde schlimmer. Danach versuchte ich auch über Ebay irgend was rauszufinden. Ich dachte auch an einen Badewannenlifter. Es gibt so viele Hilfsmittel. Aber leider passte für diese Wanne so etwas nicht. Ich wollte sogar soweit gehen und die Wanne durch eine Dusche ersetzen, wo er sich dann auf einen Stuhl setzen kann. Es gab nur fürchterlich Streit, weil er dies alles nicht wollte. Dann ging er noch einmal zu seinen Eltern duschen, da die Dusche im Erdgeschoss war. Aber dies alles war sehr beschwerlich. An diesem Tag sagt er, dass er zu seinen Eltern nicht mehr gehe. Und dann dachte er sich plötzlich aus, dass er sich auf den Badewannenrand setzt mit den Beinen nach außen, eine kleine Wanne unter seinen Füßen und ich ihn dann duschen sollte. Er meinte, dass Wasser fließt dann alles in die Wanne und ließ sich auch nicht von was anderem überzeugen. Er hatte mich regelrecht beschimpft. Es ist alles sehr traurig. Eines Tages wollte er plötzlich duschen mit den Beinen nach außen. Ich rief meinen Schwiegervater an, er hatte dann geholfen, dass wir ihn zusammen in die Wanne bekamen. Wir hatten mittlerweile Griffe montiert. Das ging dann irgendwie. Danach hat er nicht mehr geduscht. Wir haben ihn dann nur noch im Bad gewaschen. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich auch Hilfe von der Familie angefordert und sofort erhalten. Er wäre noch nicht mal in die Dusche gekommen und in einen Badewannenlift erst recht nicht mehr. Es tut mir leid, Euch die Wahrheit so zu schreiben. Ich wäre aber damals froh gewesen, auf diese Seiten schon früher gestoßen zu sein.

Karola

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: silu am 07. Juli 2007, 00:06:49
Liebe Karo,
habe nach langer Zeit mal wieder hier im Forum gelesen und ich gebe dir Recht, auch bei mir kommt gerade ganz viel wieder hoch. Habe meinen Mann damals auch gepflegt und weiß noch zu gut, dass gerade das Thema Baden sehr schwierig war. Habe uns genau in deiner Beschreibung wiedererkannt, daher verzichte ich drauf das ganze zu beschreiben, es war fast genau so.
Ich habe damals über die Pflegeversicherung so einen Badewannenlifter bekommen. DAs Problem ist (wie bei den anderen Hilfsmitteln auch) nur immer gewesen, dass unsere Hausärztin Druck machen musste, weil bei so einem schnellen Krankheitsverlauf kommt es auf jeden Tag an, da kann man nicht mal eben ein paar TAge oder gar Wochen auf ein Hilfsmittel warten.
Dieser Papierkram hat ganz schön an den Nerven gezerrt...
Es gibt wirklich viele sinnvolle und erleichternde Hilfsmittel, doch in so einer Ausnahmesituation muss man sich dann auch noch um alles selbst bemühen, bitten, betteln, Anträge ausfüllen, schriftliche Anfragen stellen...  Aber oft lohnt es sich wirklich. Ich weiß noch dass wir relativ spät damals so eine Drehscheibe bekommen haben und die war echt super. So konnte ich meinen Mann vom Rollstuhl auf die Toilette oder die Couch bugsieren ohne dass ich ihm dabei die Beine verdrehe. DAs hätten wir damals schon so viel früher gut gebrauchen können, aber man weiß ja meistens gar nicht was es alles so gibt.
Euch allen viel Kraft, holt euch Hilfe!
Denke sehr oft an euch alle hier.
Liebe Grüße,
Silu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 07. Juli 2007, 11:28:45
Ihr Lieben!  

Meine Erfahrung ist es, das es mit Hilfsmitteln am schnellstens geht, wenn ich mit den Sanitärshaus direkt spreche.  Die wollen letztendlich Geschäft machen. Die liefern uns die Sachen, senden dann einen Kostenvorschlag an die Kasse.  Hat bisher immer geklappt, ausser einmal, wo die Antidekubitusmattratze als Prophylaxe dann doch nicht von die Kasse angenommen war. Kein Problem, die haben das eine Mattratze abgehollt, und eine Andere uns gleichzeitig gebracht. Wichtig ist nur im Voraus zu wissen, mit welchen Sanitärshaus die Kasse gerne zusammenarbeitet.  Hilfreich ist es auch, eine Ansprechspartner bei der Pflegeversicherung zu haben. Wie gesagt, bei uns funktioniert es so reibungslos, aber es kann sein, das wir Glück haben...?

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 09. Juli 2007, 17:29:10
Hallo!

Möchte mich mal wieder melden.
Haben jetzt einen Rollstuhl, einen Toilettenstuhl und einen Duschsessel.
Hoffe, dass es jetzt ein wenig leichter wird.
Ich kann Gott sei Dank noch länger zu Hause bleiben. Es geht meinem Mann nicht gut :'(, Gehen geht jetzt praktisch nicht mehr...
Morgen kommt die Ärztin wegen der Pflegestufe und dann werde ich mich umsehen, damit jemand ins Haus kommt.

es grüßt euch eine sehr traurige
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Andrea Jobs am 09. Juli 2007, 18:48:39
hallo hilde es tut mir sehr leid wie es bei euch im moment ist .
ihr braucht jetzt beide ganz viel kraft


ich denk ganz viel an euch
gruss andrea
 :(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 10. Juli 2007, 11:00:43
Danke liebe Andrea!
Es ist gut zu wissen, dass jemand an einen denkt

alles Gute auch für Dich
LG HIlde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 10. Juli 2007, 12:56:15
Hallo Hilde!

ich find es gut, dass Du Dich doch für die Hilsmittel und vor allem für die professionelle Hilfe entschließen hast können.
Man muß alle Möglichkeiten nützen, damit man die "körperliche" Kraft nicht für Dinge verwenden muß, die jemand einem abnehmen kann, sondern sie stattdessen für die wirklich wichtigen Dinge sparen kann!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 10. Juli 2007, 14:46:35
Liebe Hilde,

habe nur kurz hier reingesehen und bin schon wieder auf dem Sprung für weg.

Trotzdem will aber nicht versäumen, mich bei dir zu melden. Tut mir leid, daß es bei euch so aussieht. -------Wir sind aber scheinbar auch nicht mehr weit davon entfernt.

Aber Glückwunsch zu deiner Entscheidung der Hilfsmittel. Damit hast du wenigstens ein bißchen Erleichterung - wenn auch die Sorge um deinem Mann wahrscheinlich zunimmt. Gut daß du noch frei haben kannst.

Bis bald und alles Liebe
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 10. Juli 2007, 19:43:28
Hallo Hilde!!!

Auch mir tut es sehr leid, wie es im Moment bei euch aussieht. Was sagt dein Mann denn zu den Hilfsmitteln? Spricht er überhaupt noch?
Meiner Mutter geht es auch täglich schlechter. Sprechen geht so gut wie gar nicht mehr. Auch ihr rechtes Bein wird wieder lahm. Haben das Cortison wieder raufgesetzt. Das hilft aber auch nicht wirklich.
Die Rückenschmerzen sind endlich weg. Dafür möchte ich mich bei Tatjana herzlich bedanken. Wir glauben, daß es am Kalzium liegt. Jetzt ist sie endlich schmerzfrei! Aber dafür ist alles andere wieder schlimmer. Werde morgen mal beim Arzt anrufen, vielleicht kann er uns ja weiterhelfen.....  

Es grüßt eine traurige

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 10. Juli 2007, 23:45:57
Liebe Hilde,

die Hilfsmittel im Haus werden für dich und deinen Mann Erleichterung bringen, deine Ängste werden größer........................

Ich denke an euch, ich weiß, wie viele hier, was du/ihr jetzt "meistern" müßt und wollt,

bin in Gedanken bei euch,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 11. Juli 2007, 11:23:23
Hallo judith1974,
ich lese deinen Eintrag mit einem :'( und einem :) Auge.
Einerseits freut es mich ganz doll, dass sich die Rückenschmerzen deiner Mutter gebessert haben bzw. verschwunden sind und hoffentlich auch bleiben!
Anderseits bin ich sehr traurig, dass sich der Allgemeinzustand deiner Mutter verschlechtert.

Es ist und bleibt einfach eine besch... Krankheit...  

Ich wünsche euch weiterhin viel Kraft!

Ich denke an euch!

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 11. Juli 2007, 11:28:59
Liebe Hilde,
ich hoffe die Hilfsmittel erleichtern euch ein wenig den Alltag.

Ich denke ganz oft an euch und es macht mich super traurig zu lesen wie sich bei euch alles entwickelt hat.

In Gedanken bei euch!

Ganz liebe Grüße und einmal fest knuddeln!

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 11. Juli 2007, 17:08:38
Liebe Kabas, Judith, Knusperflakes, Doro und Supidupi!

Ich danke euch allen für eure Einträge!

Es ist wirklich einfach nur mehr traurig......... :'( :'(
kann euch gar nicht viel schreiben, Gehen schlecht, Reden fast gar nix, auch er ist sehr traurig....manchmal versteht er nicht mehr, was ich von ihm möchte, schaut mich nur groß an....es ist die Hölle das mitanzusehen...er sitzt den ganzen Tag vorm Fernseher und schläft zwischendurch immer wieder (was soll er sonst auch tun, es geht ja nix mehr...) heute morgen hatte er auch Kopfschmerzen, hab eine Sch..angst, es sind gerade wieder 3 Monate und 15 Tage.....
letzte OP war nach 3 Monaten und 23 Tagen....habe Angst, dass mir die Zeit davonläuft.....

grüße und drücke euch alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 11. Juli 2007, 20:15:02
Liebe Hilde,

Tut mir Leid, das es bei Euch so ist… War die Frau wegen Pflegestufe bei Euch?  Da wolltet ich einige Tipps schreiben, bin aber nicht dazu gekommen… sowie du es beschreibst, wird die Frau aber selber darauf kommen können, wie es bei euch ist…

Gratuliere wegen Hilfsmitteln!!  Kann eure Alltag nur erleichtern. Und so schlimm sind die Dinge auch nicht.

Wolltet auch schreiben, weiß nicht, wie es bei Euch, bei Doro und alle ist, aber bei uns muss mein Mann (wahrscheinlich wegen Cortison?) sehr häufig Wasser lassen, auch Nachts. Da es mit dem Aufstehen so problematisch ist, haben wir vor ewig eine Urinente uns besorgt. Erste Modell war ziemlich doof, hat sich gerne in eine Gieskanne verwandelt, was soll man sonnst mit motorische Schwierigkeiten machen?  Dann sind wir auf auslaufsicheren Enten gelandet, seit dem sind die Enten zum Familienmitglieder erklärt worden, und kommen natürlich auf alle Reisen auch mit.  Waschbaren Unterlagen kommen auch mit (sind bequemer als die zum wegwerfen).  Ach, und Tena Pants, Discreet – sind bequem und taugen einiges. Mit diesen Dingen kommen wir eigentlich ganz gut aus. Wegen trockener Haut finden wir Cremes mit Urea-Inhalt sehr wirksam.

Hoffentlich sind diese Vorschläge für euch alle unnotwendig…

Kann mich selber aber z.Z. echt nicht beklagen, mein Mann ist gut drauf, seine Zustand bleibt weiterhin stabil, ich fühle mich sogar nicht besonders gestresst!  Familienbesuch steht über´s Wochenende an, Finnland (Savonlinna) nächste Woche (man muss die Enten etwas von der Welt zeigen, nicht war?)

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 11. Juli 2007, 21:42:56
Hallo Sarabande,
danke für Deinen schönen"Enteneintag", der einen doch in der schweren Zeit schön zum Lachen bringt. ich finde es gut, dass ihr dem "lieben Entlein" die Welt zeigen wollt und schon wieder eine Fahrt geplant habt.
Mein Mann ist zur Zeit(die OP ist gerade mal dreieinhalb Wochen her) langsam auf dem Weg zurück in den Alltag. Wir feiern am Samstag ein großes Gartenfest anlässlich unserer Hochzeit mit 100 Gästen und freuen uns riesig. Man muss die Feste feiern, wie sie fallen, sagt man doch...
Die Stieftante meines Sohnes ist am 01.07. verstorben. Er geht damit sehr gut um, das beruhigt mich. Wir reden auch offen über alles.Nächste Woche will ich mich mal bei der Krankenkasse schlau machen, wegen der Pflegestufe. Habe irgendwo gelesen, dass Patienten mit einem Hirntumor immer Pflegestufe I zustehen würde. Mal sehen, was die sagen.
Ich wünsche Euch eine gute Reise, kommt heil wieder..

Beate

PS:Mein Mann muss übrigens auch ganz oft zu Toilette, auch nachts. Wahrscheinlich ist es tatsächlich das Cortison. Er geht zwar alleine zur Toilette, jedoch bin ich immer wach, weil er dann immer mein kleiner Poltergeist ist und die ein oder andere Ecke mitnimmt.

@Hilde
ich lese deine Einträge immer still mit und bin erschüttert, wie schnell alles immer voaranschreitet. Das letzte Rezidiv bei meinem Mann ist ja auch so schnell nach der OP gewachsen. Es ist scheußlich.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Geduld für deinen Mann, und hoffe ihr werdet wieder mit einer besseren Zeit belohnt.
Liebe Grüße
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 12. Juli 2007, 00:03:28
Hallo, ihr Lieben,

nur mal eine Zwischenmeldung von mir.
Seit Tagen nimmt meine nervl. Belastung zu. Heute war ich durch aggressives Ausrasten meines Mannes am Limit. Die Einzelheiten zu erzählen wäre zu lang.  Es war schlimm.
Er war danach total fertig - und ich auch. Er hat sich dann auf die Couch gelegt - und ich bin gegangen. Erst noch was erledigen - und dann zu einer Bekannten zum Abspannen. Als ich kurz nach 21.00 Uhr nach hause kam, lag er schon im Bett. Hab ihm noch seine Tbl. gebracht und hoffe, daß er weitergeschlafen hat.
Bin jetzt halt nochmal zu mir nach Hause. Ich hatte das Bedürfnis hier im Forum zu sein, wo man einfach verstanden wird.

In den paar Stunden, in denen ich weg war, hatte ich eine Sch......Angst, daß ihm was passieren könnte, oder er sonstwas tun würde, weil er nach seinem Ausrasten dauernd sagte "ich will nicht mehr, ich will nicht mehr." Aber ich hätte nicht bleiben können --- ich mußte einfach raus. Gott sei Dank war alles in Ordnung, als ich zurückkam.

Nächsten Montag haben wir MRT und am Dienstag Besprechung im KH Trier.
Wie wird es aussehen, nach 2 Monaten Dauer-Chemo? Was wird man ihm sagen?

Ich sehe seinen verschlechterten Allgemeinzustand!! Aber ich weiß auch -- etliches ist auf NW der Chemo zurückzuführen -- Muskelschwäche, Kurzatmigkeit. Das nimmt ihn am meisten mit.
------------
So eine Urinente für nachts haben wir auch seit Monaten, aber keine auslaufsichere. War auch noch nicht nötig. Tagsüber klappt das noch mit der Toilette. Ér muß auch relativ häufig, hängt aber auch mit seiner Trinkmenge zusammen. Ob es vom Cortison kommt, weiß ich nicht, aber ich weiß, daß wenn durch Cortison Diabetes ausgelöst wird, es vom Diabetes kommt.

Habt ihr -Sarabande und Beate- mal den Blutzucker testen lassen? Morgens nüchtern und mehrmals über den Tag verteilt? Mein Mann hatte ja etwas Probleme damit. Habe dann Cortison von 12 auf 8 mg reduziert und auf die Ernährung geachtet, seitdem haben wirs überwiegend wieder im Griff.

Schöne Reise, Sarabande, wünsche ich euch und

Grüße an euch alle
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 12. Juli 2007, 16:13:27
Hallo Beate,

Zitat
Habe irgendwo gelesen, dass Patienten mit einem Hirntumor immer Pflegestufe I zustehen würde.

Meine Erfahrung war, dass das nicht richtig ist .

Als der MDK bei uns zu Besuch war, war meine Mutter relativ fit. Es wurde alles abgefragt. Der MDK hatte mir damals gesagt, dass es mit der Pflegestufe knapp wird und so war es auch...
Man kann sich das Pflegegutachten zuschicken lassen.
Mit viel Glück wurde meine Mutter dann doch eingestuft...
Es wird alles in Minuten abgerechnet und da gibt es keinen "Hirntumorbonus".

Also, jeden Handgriff (alles!) aufschreiben und die dafür gebrauchte Zeit.

Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 12. Juli 2007, 19:04:06
Hallo Doro,

genau das ist es, was mich nach dem Tod meines Mannes so belastet hat: dieses aneinandergeraten und streiten. Man wusste, dass man nicht mehr unendlich viel Zeit miteinander verbringen konnte, war aber so angespannt, dass man noch - verbal -aufeinander los ging. Es ist ganz normal, ich weiß das, trotzdem tröstet es mich ungemein zu hören, dass es nicht nur bei uns so war.

Und es war richtig, das Haus zu verlassen. Besser als sich und - viel schlimmer - den Patienten weiter aufzuregen. Aber ich weiß auch, wie unruhig man ist und dass das schlechte Gewissen nagt.

Weiterhin viele "gute Nerven" für Dich und alle hier im Forum - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 12. Juli 2007, 20:24:29
Hallo!

Das Thema paßt gerade hervorragend zu meiner Situation... :'(
bin gerade stundenlang mit dem Haarfön am Boden gesessen, weil mein Mann eine Kanne Wasser umgeschüttet hat, aber nicht versehentlich, nein - er hat die Gunst der Sekunde genützt, wo ich gerade den Hund in den Garten gelassen habe - schnell, schnell aufstehen und alleine versuchen zur Toilette zu gelangen, funktioniert natürlich nicht - nach 2 Schritten ist er umgefallen und hat alles vom Tisch gerissen.
Ich rege mich bestimmt nicht auf, wenn etwas "passert", aber ich bin ca. 2 Stunden neben ihm gesessen und genau in den 2 Minuten, wo ich nicht da bin, muss er aufstehen - bin total ausgerastet :'(, der Teppichboden triefend nass, kann ich alleine nicht wegtun, weil die schwere Ledercouch draufsteht, daher "trockenfönen".
Jetzt tut es mir auch wieder total leid, eben wie gesagt, wir wissen gar nicht, wie lange wir uns noch haben........und trotzdem - meine Nerven liegen einfach blank.......

grüße euch alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 12. Juli 2007, 23:15:43
Oje, Hilde, das kann ich mir GENAU vorstellen…!  Zum Glück haben wir überwiegend Holz- und Kachelboden, davon habe ich einiges abgewischten… Ich merke wohl auch, wie ich manchmal genervt bin, wenn mein Mann etwas umwirft oder fallen lässt oder so was, natürlich passieren immer Sachen. Dann regt er sich auch auf, und sagt laut, ICH KANN NICHTS DAFÜR, und ich weiß, das er damit Recht hat, und trotzdem nervt es mir, das sein frisch gewaschenen  Hemd mit Rote Grütze defloriert ist, oder das Badezimmer schon wieder voll unter Wasser steht, oder der Flugzeug Sitzplatz ordentlich mit Krümeln dekoriert ist, oder oder oder… Letztendlich bin ich auch nur ein Mensch.  Ich arbeite ständig daran, sowohl mein Mann zu sagen und zu zeigen, wie sehr ich ihm lieb habe, als auch mich zu erlauben, weniger als Perfekt zu sein. Ich glaube auch nicht das er es von mir erwartet, das ich mich von einem Tag ins anderen in Mutter Theresa umzuwandern.  Hilde, Doro, alle Andere, ihr dürften mal ausflippen – die Lage ist durchaus spannungsgeladen, unter so viel Belastung muss auch ab und zu eine kleine Explosion stattfinden.  

Übrigens werfe ich auch gelegentlich Sachen aus versehen um!  Ihr bestimmt auch.

Überhaut finde ich, das diese Krankheit unsere Beziehung wahnsinnig belastet. Früher haben wir uns nie gestritten, jetzt streiten wir ständig.  Andererseits habe ich nie ein Mensch besser gekannt, als ich jetzt meinem Mann kenne, habe mich nie vorstellen können, jemanden so nah zu kennen, und schätze wohl sehr, die Intensität der Erlebnis, diesen Weg gemeinsam zu gehen, auch wenn wir es uns nie gewünscht hätten. Streiten heißt nicht, sich nicht zu lieben.

Ich wünsche so sehr, das es euch noch bessere Zeiten zu kommen…

LG,

S.  

PS Wegen Pflegestufe ist es auch meine Erfahrung, das Gnadenlos nach Minutenleistung abgerechnet bin. Aber die Prüfer sind unterschiedlich, manche verstehen besser als andere was ein Glioblastom für ein Haushalt bedeutet…
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 12. Juli 2007, 23:50:34
Hallo ihr Lieben,
das mit dem Streitereien kenne ich auch von uns,allerdings war es so in den ersten Monaten am schlimmsten, als die Diagnose kam. Irgendwie hatte ich das Gefühl jeder wollte besonders vorsichtig sein und nichts Falsches sagen, dadurch ist dann das ein oder andere eskaliert. Ich hatte ständig ein schlechtes Gewissen, wenn wir uns angemacht haben, bis ich akzeptiert habe, dass auch wir nur Menschen sind. Ich glaube, es ist am Anfang auch so schwierig, weil jeder anders mit seiner Art von Trauer über diese Erkrankung umgeht. Mittlerweile kann ich verstehen, dass Paare sich trennen, wenn z.B.ein Kind krank ist oder gar verstirbt. Ich glaube nicht, dass sie sich dann nicht mehr lieben, sondern jeder geht mit seiner Trauer anders um, und dadurch entfernt man sich voneinander.
Heute war bei uns auch kein so guter Tag. Mein Mann ist schon mit Kopfweh aufgewacht und hat sich total verrückt gemacht wegen unserer bevorstehenden Feier am Samstag.
Er war völlig neben der Spur, dabei läuft alles prima. Selbst das Wetter soll ja schön werden. Als dann heute nachmittag die Zelte im Garten aufgebaut wurden, sah er plötzlich ganz käsig aus, ihm war furchtbar übel und er war schweißig.  Er hat auch kaum richtige Sätze zusammenbekommen.Seitdem liegt er im Bett und klagt über heftige Übelkeit, er hat aber bislang nicht erbrochen. Habe eben mit unserer Onkologen Hotline(sie haben immer eine Notfallnr.)telefoniert. die Sprachprobleme machten den Dr.stutzig, aber ich soll ihm doch ersteinmal etwas gegen die Übelkeit geben. Vielleicht ist es nur pure Aufregeung, oder er hat sich vielleicht den Magen verstimmt. ich hoffe nicht, dass es von einem evtl.erhöhten Hirndruck kommt.

@Doro,
danke für den Hinweis mit dem Blutzucker. Wir haben ein Gerät zuhause. Ich kotrolliere hin und wieder, aber er hatte bis auf die Werte aus dem Krankenhaus noch keine auffälligen Werte gehabt. Es ist erstaunlich, obwohl er soviel Süßkrams vertilgt.
Ich schicke dir liebe Grüße gespickt mit jede Menge starker Nerven.(Den anderen hier im Forum natürlich auch)
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 13. Juli 2007, 00:38:05
Hallo zusammen,

ich lese in diesem Forum jetzt seit dem 28.06.,
der Tag an dem mein Papa (60 Jahre alt) das Ergebnis seiner Histologie bekam.
Inoperables Glioblastom IV, was das bedeutet muss ich wohl niemandem weiter erläutern  :'(
Vorher habe ich mich nicht getraut im Internet nachzusehen welche Arten von Hirntumoren es gibt, man hat doch irgendwie immer Angst gehabt genau das zu lesen was jetzt Realität geworden ist.
Alles hat Angefangen am 17.02. diesen Jahres, ein Samstag Morgen, ich weiß es noch als wäre es gestern gewesen.
Mein Freund und ich waren grad auf als das Telefon klingelte.
Meine Mutter, sie bat meinen Freund und mich schnell zu kommen, da es meinem Vater gar nicht gut ginge und sie einen Schlaganfall vermutete und schnell mit ihm zum Krankenhaus wollte. Sie selbst war vom Frühdienst nach Hause gekommen, weil Sie zu Hause anrief und mit Papa sprechen wollte, was ihr aber nicht richtig gelang und sie bemerkte das etwas nicht,stimmt da Papa wirres Zeug redete und über Schmerzen klagte.
Sie kam nach Hause, fand Papa in einem desolaten Zustand vor und entdeckte Blutspuren im Bett auf seinem Kopfkissen.
Ich war ausser mir vor Panik, (Mein Papa war grad im Dezember 60 geworden wir haben groß und wunderschön gefeiert, Silberhochzeit meiner Eltern und den 60. zusammen, meine Eltern waren furchtbar glücklich) und wir stürzten quasi zu meinen Eltern.
Dort fanden wir meine völlig aufglöste Mutter vor und meinen Papa, der total durcheinander war und permanent nur sagte: Ich weiß nicht mehr was gestern war, ich weiß es einfach nicht!
Er war nichtmal in der Lage überhaupt meinen Namen zu nennen, geschweige denn meinen Geburtstag oder seinen eigenen...alles weg.
Anziehen war auch nicht drin, somit packte meine Mutter schnell Sachen zusammen fürs Krankenhaus und ich half meinem Papa beim anziehen, denn das ging nicht ohne Hilfe.
Dann fuhren wir zum Krankenhaus, ging alls ziemlich flott in der Ambulanz, da meine Mutter Krankenschwester ist und im selben Haus arbeitet.
Papa wurde durchgecheckt, aber ausser einer Amnesie, die sich auch niemand erklären konnte und leichten Sprachausfällen stellte man nichts fest.
Man vermutete einen Schlaganfall, machte ein CT, Blutbilder und ich weiß nicht was noch alles.
Dann wollte man ein MRT machen um sicher zu gehen, dass es nicht vielleicht sogar eine Hirnblutung hätte sein können, aber niemand war da der das MRT hätte schreiben können.
Dann folgten ca. 10 Tage Intensivstation weil Papa erhöhte Werte hatte die auf einen bevorstehenden Herzinfarkt oder Schlaganfall deuteten.
Nach diesen zehn Tagen kam Papa auf die normale Station und wurde noch kardial untersucht, aber man fand nichts. Mama sprach nmochmals von dem Blutigen Kopfkissen und da Papa keinerlei Wunden aufwies vermutete man zum ersten Mal einen Krampfanfall.
Schon wieder wurde uns geraten ein MRT schreiben zu lassen, aber nichts passierte.
Papa wurde nach drei Wochen entlassen.
Zu Hause verlief alles ziemlich normal, der Schock saß zwar noch in unseren Gliedern aber Alltag kehrte wieder ein.
Einige Wochen später, am 27.3., wieder ein Anruf meiner völlig aufgelösten Mutter.
Papa ist wieder im Krankenhaus!
Sie sagte sie hätten zusammen gefrühstückt, alles normal, sich unterhalten und plötzlich kam nichts mehr von Papa, nur noch ein leere, verzweifelter Blick aber keine Antwort mehr auf Mamas vorheríg gestellte Frage.
Bei ihr läuteten sofort alle Alarmglocken und sie sgte nur: "...wir machen uns jetzt fertig und fahren zum Krankenhaus".
Papa war völlig überfordert mit der Situation, konnte aber nichts dazu sagen und fing nur an zu weinen, schon wieder ins Krankenhaus. Dort kaum angekommen bekam er in der Ambulanz einen sehr heftigen epileptischen Anfall, welcher ihn absolut ausser Gefecht setzte für mehrere Minuten, er war komplett weg.
Wieder sprach man davon ein MRT zu erstellen und verlegte ihn prombt in eine Krankenhaus im Ort um die Ecke.
Meine mom und ich fuhren zusammen dorthin, Papa lag bereits auf der Intensivstation.
Ein Arzt kam zu uns und erzählte uns von Papas Zustand.
Er äußerte eine erste Vermutung: Hirnblutung, Hirntumor oder Schlafanfall.
Bravo, rosige Aussichten.
Ein MRT wurde erstellt, allerdings sehr ungenau da mein Papa 1. an einer Fehlhaltung leidet seit ca. 25 Jahren (er kann nicht aufrecht gehen, läuft im 90° Winkel vorgebeugt) und kann dementsprechend auch nur schwer ruhig und flach auf dem Rücken liegen ohne Zucken oder ähnliches und 2. zu dem Zeitpunkt unter einer schweren Bronchitis litt und trotz Sedierung nicht richtig ruhig zu stellen war.
Man wertete es aus und kam zu dem Entschluß das es sich wahrscheinlich nur um eine Schlaganfallnarbe im Kopf handelte, durch die jetzt eine Epilepsie enstanden sei.
Papa wurde verlegt von den Intensiv auf die Neurologie des Krankenhauses.
Dort sprach meine Mutte nach ein paar Tagen den Oberarzt auf die erste Vermutung des Arztes der Intensiv an, sie ist eben vom Fach und machte sich auch schwere Gedanken über das alles.
ABer da kam nur: "Gute Frau, ein Hirntumor ? Ach was, das ist doch kein Hirntumor, wer sagt denn sowas?"
Nun gut, man muss den Ärzten ja vertrauen, aber trotzdem wollten meine Eltern, dass nach Abklingen der Bronchitis nochmals ein genaues MRT geschrieben wird.
Man ging nicht darauf ein und entließ meine Vater eineinhalb Wochen später nach Hause, einizg und allein eingestellt auf Antiepileptika und ausgerüstet mit Herz ASS.
Meine Mutter verstand die Welt nicht mehr, eigentlich niemand von uns.
Dann kam Ostern, alles gut. Bis auf Schwäche, die man uns als Nachwehen der Anfälle verkaufte und leichte Sprachausfälle, wirklich minimal. Papa war weiter krank geschrieben und das Thema Arbeit war quasi abgehakt und das Einreichen der Rente wurde aktuell.
Das hat uns viel Überzeugungskraft gekostet denn Papa liebte seinen Job.
Ende April dann der nächste Schock, wieder einmal war schon fast der Alltag eingekeht, Mama hatte wieder einmal Früdienst, es war Samstag.
Plötzlich rief mich wieder einmal meine Mutter an, ich hatte schon Panik als ich um diese Zeit ihre Handynummer sah.
Papa ging es wieder schlecht, Krankenwagen war bereits bei uns daheim.
Als wir ankamen war Papa schon im Krankenhaus auf der Neurologie.
Es handelte sich "nur" um einen epileptischen Anfall
" Das kommt vor, ihr Mann ist anscheinend noch nicht optimal eingestellt! " ??? ???
Man behielt ihn weiterhin da um die Medikamentierung optimal auszurichten.
Papa ging es wieder besser, aber er hatte Angst, Angst vor dem nächsten Mal.
Meine Mutter pochte weiter auf das zweite MRT, aber nichts geschah.
Man sprach davon evtl. ein MRT unter Vollnarkose zu schreiben um Papa richtig ruhig stellen zu können, allerdings nicht mehr (total bekloppt) während seinem Krankenhausaufenthalt.
Auf Drängen und Unverständnis meiner Mutter hin, sagte man uns einen Termin für das MRT unter Vollnarkose zu am 30.05.
Bis dahin durfte Papa wieder einmal nach Hause.
Alles ging ganz normal weiter, Papas Rent wurde eingereicht und meine Eltern versuchten relativ normal weiterzuleben.
Sie waren ausgestattet mit allerlei Medikamenten für den Ernstfall, falls es noch einmal zu Krampfanfälle kommen würde, aber die Angst vor dem nächsten Mal blieb trotzdem.
Sie schmiedeten Pläne für ein Reha, da meine Papa durch die ganzen Anfälle und Anstrengungen der letzten Monate doch arg geschwächt war, auch von Urlaub war ganz wage die Rede, meine Eltern lieben die See und wünschten sich dort endlich einmal wieder Urlaub machen zu können.
Der 30.5. kam, ich hatte Spätdienst und wartete auf den erlösenden Anruf meiner Eltern.
Ein Anruf kam, aber der war alles andere als erlösend, er war schockierend.
Die Vermutung des Arztes der Intensivstation bestätigte sich, man hatte durch die neue MRT Aufnahme einen Hirntumor entdeckt, direkt auf dem Sprachzentrum mit einem Durchmesser von etwa 3 cm.
Wir waren beide wie gelähmt und weinten erstmal schockiert ins Telefon.
Papa war zu diesem Zeitpunkt noch im Krankehaus und schlief die Narkose aus, er wußtte noch von nichts.
Ich machte Feierabend und fuhr schnurstracks zu meiner Mutter um mit ihr zum Krankenhaus zu fahren, allerdings nicht um Papa dort abzuholen wie er dachte, sondern um ihm Schlafsachen und Pflegeartikel zu bringen.
Er war total perplex, aber noch nicht fit und wach genug um großartig viel Fragen zu stellen.
Wir mussten ihn zurücklassen und kehrten am nächsten Morgen zur Visite zurück.
Diese führte ein Arzt durch, der das Feingefühl einer Dampfwalze besaß und meinem Vater sehr schonungslos sagte: "Vielleicht haben sie es gestern mitgekriegt, es handelt sich um einen Hirntumor in Ihrem Kopf. Der muß dringend entfernt werden und wir haben bereits alles für eine Verlgung zur OP für sie vorbereitet. Sie werde morgen Früh zwischen halb neun und neun Uhr verlegt und dann geht es los."
Meine Vater fiel jegliche Farbe aus dem Gesicht, er war völlig schockiert.
Das war ich auch und zwar doppelt, einmal über diese furchtbare Diagnose und zweitens über dieses Ekelpaket von einem Arzt.
Gegen den Willen meiner Eltern sollte mein Vater auch noch in ein Krankenhaus kommen, welches meine Eltern von vorne rein abgelehnt hatten, eben wegen schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit, aber dazu bekam man nur zu hören: "Es geht hier nicht darum was sie wollen sondern was sein muss und sie können die Situation in dem ausgewählten Krankehaus nicht mehr mit der von vor 25 Jahren vergleichen !"
Damit war das Thema erledigt.
Und ehrlich gesagt waren wir auch zu gelähmt vor Schreck um uns weiter dagegen zu wehren.
Man verdaute das alles so gut es ging.
Am nächsten Morgen wurde Papa verlegt, es sollten Voruntersuchungen stattfinden, ein MRT und ein Vorgespräch und eigentlich schon am Folgetag die Resektion des Tumors.
Dazu kam es aber nicht.
Beim Vorgespräch mit dem Arzt in der neuen Klinik äußerte sich mein Vater (zum Glück!) über die Medikamente die er seit einiger Zeit zu sich nehmen musste.
Unter anderem auch das Herz ASS (Blutverdünner), dies war aber in der Übergabeliste der Ausgangsklinik nicht afgeführt.
Also hieß es:"Es tut mir leid, aber sie müssen wieder zurück. So können wir sie nicht operieren. Der Blutverdünner muss erst ausschleichen, vorher können wir sie nicht operieren.
Wir müssen nun mindestens 10-14 Tage warten!"
Der nächste Schock, denn keiner von uns wusste zu dem Zeitpunkt um welche Art Tumor es sich in Papas Kopf überhaupt handelte, vielleicht hätten wir wertvolle Zeit verloren ?!
Alles SCHEIßE !!!!
Also wieder zurück und warten, die Zeit in Ungewissheit war grausam.
Die nervliche Belastung einfach kaum noch auszuhalten, weder für meine Eltern noch für mich.
Womit hat man das verdient ??
Am 15.06. kam Papa dann endlich ins Krankenhaus.
Ein Vorgespärch folgte, eine weiter Vermutung wurde geäußert Astrozytom III.
Man klärte uns über die weiter Vorgehensweise auf und nannte uns den OP Termin.
Papa wurde am 18.6. operiert, die OP war wunderbar gelaufen, der Arzt war super zufrieden und sagte uns, das man den Tumor komplett entfernt hätte und dieser nun unterwegs zur Histolgie nach Bonn sei.
Kaum zu glauben aber nach knapp 48 Std. intensvi wurde Papa bereits wieder auf die Neuochirugie verlegt. Wir waren alle so glücklich, endlich war das schlimmste überstanden und zwar mehr als gut. Papa hatte keinerlei Lähmungen uoder schwere Sprachausfälle. Nichts von dem worüber wir im Vorfeld aufgeklärt wurden war eingetreten.
Er war so glücklich, das tat so gut nach dem Martyrium der letzten Monate.
Es hieß, das Papa bereits am 25.6. wieder nach Hause darf und das Ergebnis der Histologie schon am 28.6. vorliegen würde.
Bis dahin ging ein mehr als glücklicher Papa mit meiner Mama zusammen nach Hause.
Da Papa durch alles doch ziemlich geschwächt war haben wir uns in der Zwischenzeit schon einemal im Voraus um Hilfsmittel für den Alltag bemüht.
Einen Duschsitz für die Badewanne, einen Rollstuhl, einen neuen Rolator usw., sogar einen Notruf bekamen wir über die "Malteser", eine tolle Sache.
In den folgenden Tagen stieg unsere Nervosität bis ins Unermessliche.
Der Tag X kam, ich konnte nicht dabei sein, da ich in dieser Woche Nachtdienst hatte und morgens um 10 Uhr noch nicht wirklich ansprechbar war.
Das war quasi der 1. Termin an dem wir nicht zu dritt teilnahmen.
Und er brachte uns das schlimmste was passieren konnte.
Das Ergebnis der Histologie ergab ein inoperables Glioblastom WHO IV !
Es war entwaffnent gradezu lähmend, es nahm und die Luft zum Atmen.
Die Ärztin erzählte meinen Eltern, dass man bei der OP wohl schon fetgestellt hatte, dass es sich nicht ausschlißlich um den einen Tumor handelt sondern um viel mehr.
Viel mehr was man nicht mehr entfernen kann, viel mehr dass sich bereits in die einzelnen Hirnschichten verwachsen hat.
Es bleibt nur eine Strahlentherapie, aber selbst diese dient nun nur noch zur Erhaltung der Lebensqualität.
Heilen kann man nicht mehr, mein Papa hat die schlechtesten Karten der Welt.
Ich kann es einfach nciht fassen, warummein Papa ?!?
Es ist so irreal wenn ich ihn fast jeden Tag erlebe, er gibt sich nicht auf, er kämpft und arbeitet jeden Tag an sich.
Er freut sich über die kleinesten Schritte und darüber dass er noch so selbständig sein kann.
Er beklagt sich nicht und hat keinerlei Beschwerden bis auf eine Schwäche in den Beinen und Sprachausfälle die sich durch vergessen einzelner Worte, manchmal seltsame Satzbauten und manchmal einfach keine Worte finden äußern. Allerdings ist mir heute aufgefallen, das er langsam anfängt zu nuscheln, er spricht undeutlich und muss sich schwer anstrengen alles gtu auszusprechen. Aber jedes mal denke ich mir, "wenn das alles ist, scheiß doch drauf!"
Aber wir wissen, dass es nicht alles sein wird.
Er läßt sich jedoch nicht entmutigen und setzt alle Hoffnung der Welt in die Bestrahlungen, die ihm bevor stehen... 30 an der Zahl.
Es ist so schrecklich, man wartet immer darauf, dass etwas passiert, das eine Verschlechterung eintritt.
Eigentlich will man das gar nicht und versucht, diese Gedanken bei Seite zu schaffen bis es wirklich so weit kommt, aber es gelingt nicht immer.
So versuche ich wirklich irgendwie jeden Tag bei meinen Eltern vorbei zu schauen, aber schaffe ich es einmal nicht weil ich einfach zu müde bin oder selber noch etwas erledigen muss, verbringe ich eine unruhige Nacht und einen unruhigen darauf folgenden Tag immer mit den Gedanken "Oh Gott, was ist wenn jetzt was passiert?! Ich war nicht da, ich konnte mich nciht verabschieden!". Ich versuche dann immer so schnell wie möglich anzurufen um mich selber zu beruhigen, sobald ich Papa dann höre "Hallo mein Engelchen, wie geht es Dir ?" ist alless wieder gut, für einen Moment jedenfalls.
Es ist so schwer, ich kann einfach nicht fassen was da auf uns zukommen soll.
Mein Papa ist unser Leben, meines und das meiner Mutter...wie soll das weitergehen?!
Wir haben so große Angst vor allem was uns bevor steht und wünschen uns einfach nur dass er so wenig wie möglich leiden muss. :'( :'( :'(
Aber Wünsche kann man in diesem Fall wohl leider nicht äußern.
Man kann nur hoffen, hoffen das er die Bestrahlungen gut verträgt, hoffen, dass seine aktuelle Lebensqualität noch möglichst lang erhalten bleibt und hoffen, dass es nicht qualvoll für ihn werden wird.
Ich kann nur immer wieder sagen, das ich das alles einfach nicht glauben kann.
Aber wahrscheinlich geht es Euch allen genauso, das ist bis zu einem gewissen Zeitpunkt wahscheinlich die Tücke dieser Krankheit.

Am 18.7. kommt Papa wieder für 2 Tage ins Krankenhaus, dann werden Voruntersuchungen gemacht und es wird eine Bestrahlungsmakse/-haube angepasst,.
Danach muss man noch etwa eine Woche warten und dann sollen die Bestrahlungen losgehen.
Drückt uns die Daumen, dass mein Papa nicht sofort daran zerbricht.
Ich bin so stolz auf ihn, ich kann ihn einfach nur bewundern.
Wie ein kleiner, mittlerweile doch geschwächter Mann mit soviel Mut und Lebensenergie so stark durch dieses Schicksal gehen will und sogar uns immer wieder aufbaut ist einfach unfassbar. :'( :'(

"Papa, ich liebe Dich, Du bist der beste Papa den es auf der ganzen Welt gibt, wir sind bei Dir und gehen gemeinsam da durch, komme was wolle!!!"





Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Britta am 13. Juli 2007, 09:46:00
Hallo Mrs. Freckled,
habe soeben deinen Eintrag von heute nacht gelesen.
Es tut mir so wahnsinnig leid zu lesen, dass es schon wieder einen gibt, der diesen Sch....tumor hat.  :-[
Aber was mich noch mehr dabei erschüttert ist die Tatsache, wieviel kostbare Zeit euch (vielleicht) verloren gegangen ist durch diese lange Zeit bis endlich die eigentliche Ursache für die Anfälle gefunden wurde.  >:( Was sind das alles für KH und Neurologen. Eigentlich hatte doch auch dein Vater so ziemlich alle klassischen Symptome für einen Gehirntumor!?  ???
Auch bin Angehörige. Mein Papa ist im Mai06 an solch einem Sch.... Ding gestorben.  :-[ Seit seiner Erkrankung im März 05 auch mit klassischem Epianfall bin ich hier im Forum. Unser Geschichte steht bei Krankengeschichten "Ostern die ich nie vergessen werde" (falls du mal reinschauen möchtest)
Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass die Bestrahlung hilft den Tumor in Schach zu halten und ihr noch ein recht lange "gute" Zeit haben werdet.
Viele traurige mitfühlende Grüße
Britta
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 13. Juli 2007, 12:07:28
Hallo Britta,

Danke für Dein Mitgefühl  :)

Ja, über das "was wäre wenn...?!" haben wir auch schon oft und viel nachgedacht,
aber leider Gottes ist es nun mal zu spät dafür.
Nach allem, was ich bisher in diesem Forum gelesen habe, sind die Symptome meines Vaters bei weitem keine Einzelfälle gewesen und eigentlich schon fast trauriger Alltag für Neurologen.
Bei vielen Infoseiten im Net habe ich gelesen, dass diese Symptome bei Menschen im Alter meines Vaters fast ausschließlich auf einen Hirntumor deuten und dies sofort näher untersucht werden muss, aber was ist passiert ?
Nichts. Hätte meine Mutter nicht weiterhin alle Kraft zusammen genommen und IMMER wieder auf ein MRT gedrängt, wüßten wir wahrscheinlich heute noch nichts vom gesamten Ausmaß.
Papa wäre noch nicht operiert und würde wahrscheinlich weiterhin nur als Epilepsiepatient gelten. Ist das nicht traurig?? Bei allem was die Medizin heute doch zu bieten hat ??
All diese ängstlichen, unwissenden Menschen da draussen, denen es evtl. ähnlich geht und niemand hilft ihnen ? Was ist das?
Medizin soll doch Menschenleben retten...
Nun müssen wir einfach abwarten was passiert, jeden Tag genißen so gut es geht und an Papas Seite stehen.
Aber es ist so schwer die Gedanken über das alles bei Seite zu schieben und zu versuchen ganz normal zu leben.
Meine Mutter geht seit Mittwoch zum ersten mal seit einigen Monaten wieder arbeiten.
Es tut ihr sehr gut wieder im richtigen Leben zu sein, aber es fällt ihr auch jeden Morgen wieder aufs neue schwer, Papa zu Hause zu lassen.
Er jedoch ist unheimlich glücklich darüber, dass Mama wieder am Leben Teil nimmt und er nicht permanent "bemuttert" wird.
Er will nicht, dass man immer Angst um ihn hat und zeigt uns immer wieder eindrucksvoll "wie gut alles klappt" .
Aber es ist schwer sich daran zu erfreuen, weil einen immer wieder im Hinterkopf die Frage plagt "wie lange noch ?" Die Angst vor dem nächsten "Schlag" ist so groß.
Vor alllem stelle ich mir so oft die Frage wie man mal damit fertig wird, wenn alles vorbei ist ??
Wie geht das, Britta ?
Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung davon, wie das funktionieren soll.
Aber irgendwie scheint man es zu schaffen, ich habe von so vielen tapferen Hinterbliebenen gelesen und ziehe ganz viel Mut und Kraft daraus.
Auch die Familie meines Freundes hat dies erlebt und irgendwie verarbeitet.

Denn Ende 2005, etwa im September/Oktober fing das Elend schon einmal für uns an.
Damals erkrankte die Mutter meines Freundes an Krebs.
Erst Bruskrebs, die Brust wurde entfernt.
Dann fand man Metastasen in einer Niere, wollte die Niere entfernen.
Es gelang aber nicht, die Niere war bereits ein einziger, steinharter Tumor bei dessen Resektion die Mutter meines Freundes verblutet wäre.
Dann Schatten auf der Lunge und letztendlich in der Leber.
Nach unendlich vielem auf und ab und bangen Stunden verließ uns seine Mutter letztes Jahr am 06.08., Gott hab sie seelig.
Und jetzt das mit meinem Papa.
Was ist das für eine Welt, dass soviele Menschen diese Elend erleben müssen ?
Es ist so schwer und tut so weh.
 :'( :'( :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 13. Juli 2007, 12:26:57
Hallo Mrs. Freckled!

Es ist vielleicht jetzt nicht vorstellbar für Dich, aber der menschliche Körper bzw. Geist gewöhnt sich an alles, auch an so eine Diagnose.

Wir wissen die Diagnose meiner Mama seit Dezember.
Die Chemo/Bestrahlung hat nicht wirklich geholfen im Jänner.
Im Februar hat es schon mal so ausgesehen als würde es nicht mehr lange dauern.
Seit Ende März ist sie zuhause, wird von meinem Papa gefplegt. Sie ist bettlägerig, kann die linke Körperhälfte nicht bewegen, redet zwar viel aber wenig Sinnvolles. Kann alles essen (man muß sie füttern). Ihr Zustand ist stabil. der Tumor ist zwischen März und Juni nicht wesentlich gewachsen (nächste Woche ist wieder MR)
Nach all den Aufregungen im Winter hab ich zu Ostern geglaubt, ich werde mich nie daran gewöhnen.

Mittlerweile ist ihr Zustand eigentlich quasi "Alltag", es gibt Zeiten, da denk ich gar nicht daran und es ist, als wäre alles wie immer.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie es "dann" sein wird.

Aber ich bin überzeugt davon, dass wir uns auch dann gewöhnen werden, so wie wir es jetzt getan haben.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 13. Juli 2007, 13:23:28
Hi Mrs Freckled,

Kann ich Knusperflakes nur zustimmen, hab selbst Heute Morgen daran gedacht, wie alltäglich das Ganze geworden ist, ich kann nur schwer mich erinnern, wie es bei uns mal vor der Glioblastom war, der Mensch gewöhnt sich tatsächlich an fast alles, und in unsere wohl belastete Alltag gibt’s trotzdem viel zu Lachen, viele Lichtblicke und viel Freude. Das wünsche ich euch auch weiterhin, wie du dein Vater beschreibst, hat er die nötige Mut dazu.

Warum macht er eigentlich kein Chemo? Bisher üblich ist es, gleichzeitig mit Bestrahlung und Themodalbehandlung anzufangen, es sei dann, der Patient ist nicht im Gesundheitlichen Zustand beides gleichzeitig zu vertragen, wobei ich neuerdings hier im Forum gelesen habe, das es vielleicht sogar besser sein könnte, NACH der Bestrahlung mit Chemo anzufangen.  Themodal ist häufig sehr wirksam, ihr solltet euch darüber informieren!!  

Bestrahlung kann übrigens auch sehr wirksam sein, obwohl nicht ganz ohne.  Als mein Mann zum ersten Mal bestrahlt worden war (2003), hat er kaum Nebenwirkungen außer Haarausfall und Müdigkeit gehabt, beim zweiten Mal war es anders.  Da hat die Bestrahlung Entzündungen bzw. Ödem verursacht, was zu ganz dolle neurologische Beschwerden geführt hat, wir hatten beide so viel Angst das es von dort an nur Bergab gehen wurde, was aber nicht der Fall war – ca. 4 Monate nach der Bestrahlung trat eine erhebliche Besserung ein, was bis Heute noch hält, unterstützt von sehr viel Cortison. Er hat seit November ein mehr oder weniger stabile Zustand, abgesehen von einige Details (Linkeseite Schwäche, Infektsionsanfälligkeit, usw.).  

Leider sterben alle früher oder später an irgendwas, und wie die Hinterbliebenen damit umgehen, gehört zu den schmerzhaften Lebenserfahrungen.  Mann ist robuster als man denkt.  An Beate wollte ich auch sagen, dass es viel sagt, dass dein Sohn mit der Tod seine Stieftante umgeht, und das ihr mit ihm offen umgehen.  Er wird wohl wissen, das er geliebt ist, und dies wird ihm durch die schwere Zeiten weiterhelfen.  Ich sehe immer noch wie die drei Kinder meine Schwester die liebe deren vor 8 Jahren verstorbenen Vater in sich wie eine stille Selbstbewusstsein tragen.  Ich hoffe übrigens, das mit den Kopfschmerz und Übelkeit sich wieder gelegt hat, bei uns kam das bisher immer von Hirndruck und war von ein kleine Cortisonschub wegzukriegen.

Doro, wie war es Heute in Trier??

Liebe Grüße an alle,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Britta am 13. Juli 2007, 13:50:18
Hallo Mrs. Fleckled,
ich nochmal. Ja wie geht es mir heute?
Habe mal einen kleinen Ausschnitt rauskopiert was ich vor einiger Zeit geschrieben habe in Krankengeschichte wie es mir ein Jahr danach geht.


"Nun ist es ein Jahr her das mein Papa gestorben ist und mir kommt es vor als wäre es gestern gewesen.
Es gibt keinen Tag an dem ich nicht an ihn denke oder irgendeine Situation oder Ort mich an ihn erinnern.
Letztes Wochenende haben wir nun auch schon den ersten Geburtstag meines kleinen Sohnes gefeiert.   Aber er war überschattet von den Ereignissen im vergangenen Jahr. Alle durchlebten diese Zeit nocheinmal.  
Es ist alles so präsent und nimmt einem manchmal die eigentliche Freude an diesen Tagen. Es liegt alles so dicht beieinander.
Nun gehe ich wieder arbeiten und der Alltag hat mich fast vollständig wieder. Hier auf Arbeit war es auch sehr komisch, denn als ich im vergangenen Jahr in Mutterschutz gegangen bin war ich noch so zuversichtlich, weil es ihm so gut ging und dann ging es doch so schnell.
Und nun fehlt er an so vielen Stellen und ich habe oft das Gefühl die Tür geht auf und er muss doch einfach reinkommen.  
Beim Lesen hier kommt auch alles wieder so richtig hoch und mir tun alle so unsagbar leid, die ein gleiches Schicksal meistern müssen."


Ich denke man wird nie darüber hinweg kommen. Aber ich habe (glaube auch hier) gelesen:
" Die Verletzung wird immer bleiben nur tut sie irgendwann nicht mehr so weh."
Und schon bin ich wieder am Weinen. Du siehst also es ist und bleibt furchtbar.

Liebe Grüße Britta
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 13. Juli 2007, 17:27:20
Hallo Hilde,
hallo Sarabande,

Ihr sprecht mir aus der Seele, habe ich alles erlebt. Rotwein an der Wand, ausgebrannte Kippen auf dem Teppichboden, das Buttermesser neben dem Aschenbecher, Krümel überall und und und . . . Und ich bin ein pingeliger Mensch, ja (!), aber ich hatte den Perfektionismus lange abgelegt und wollte mich doch nur auch ein bisschen wohl fühlen. Irgendwann habe ich auch nicht mehr geschimpft, ich hatte endlich erkannt, er kann nichts dafür. Aber wenn ich nicht aufgeräumt hätte, wären wir Messie's geworden. Und das Aufräumen hat ihn unendlich genervt. Und so zog sich  d i e s e s  Thema wie ein roter Faden durch unsere Glio-Erkrankung.


Hallo Mrs. Fleckled,

mach' Dir bitte nicht allzu viele Gedanken darüber, wie es ist wenn Dein Vater nicht mehr da ist und ob und wie Du es aushalten wirst. Glaube mir, Du hälst es aus und es kommt sowieso anders als man es sich vorstellt. Als mein Mann zur ersten OP ins Krankenhaus ging habe ich gesagt, dass ich ohne ihn nicht leben kann. Und ich habe es so gemeint ! ! ! Man kann - es ist nicht superschön, aber es geht. Ich kann, genauso wie in guten Zeiten und auch in der Zeit der Erkrankung, nach wie vor herzhaft lachen, mich über Dinge und Ereignisse freuen, bin aber ganz oft auch sehr traurig. Er ist immer (immer ! ! !) da und ich kann bis heute auch nicht feststellen, dass es weniger geworden ist (frei nach dem Motto: Die Zeit heilt alle Wunden - meine liegt noch offen). Aber das ist auch richtig so, er war mein Leben und hat in den letzten 32 Jahren mit mir gelebt. Er gehört zu meiner Vergangenheit und die Zukunft ohne ihn muss ich erst noch gestalten lernen.

Geniesst das hier und jetzt so gut es geht - "Zukunft" wird es von ganz alleine. Herzliche Grüße - Kanita


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 13. Juli 2007, 21:43:55
Hallo, Mrs. Fleckled,


auch ich habe gerade deinen Eintrag gelesen. Es ist wieder ein erneutes Schicksal, man ist verzweifelt, wenn man die Diagnose erfährt.

Wenn ich richtig gelesen habe, hat es bis zur Diagnosestellung Monate gedauert?, dein Vater und meine Schwester werden doch nicht in der gleichen Klinik gelegen haben? Bei meiner Schwester brach die Krankheit am 13.02.06 durch schwere epil. Anfälle  aus, am 10.05.06 bekamen wir die Diagnose, inoper. Hirntumor.
Anfangs Verdacht auf Hirnbluten, zwischendurch  wiederholte Anfälle, Verdacht auf nicht europäische Bakterien, Zeckenbisse u.s.w., Ende März die Biopsie, wieder keine Klarheit, der Befund wurde dann in`s Bonner Referenzzentrum geschickt. Dann die Diagnose!!!

Es waren Zeiten, zwischen Verzweiflung, Wut, Unverständnis. Dann kam noch die Unkenntnis von Allem, was diese Krankheit angeht, dazu.

Hätte man mir/uns gesagt, was alles kommen kann/folgen wird, hätte ich es nie geglaubt. Durch unsere eigenen Recherchen in alle Richtungen erfuhren wir viel, in der behandelnden Klinik bekamen wir keine Aufklärung. Ich werde nie vergessen, als eine Ärztin mal zu mir sagte" die Geschichte ihrer Schwester ist todernst", und sie zuppelte mich so am Arm.
Hätte jemand gesagt, was man alles aushält als Angehöriger, hätte ich die Hände zusammengeschlagen und gesagt, das glaub ich nicht.

Wenn man sich dann noch die Frage stellt, was der Erkrankte alles aushalten muß, was in unseren Lieben gedanklich vorgeht.....................?

Heute weiß ich, was man aushalten, ertragen kann. Und vorallem, wie stark man wird, wenn man so gefordert wird, wie bei dieser Erkrankung.

Ich hab mir auch lange die Frage gestellt, warum wir schon wieder( unser Vater starb mit 53 Jahren -Herzinfarkt), denn die Erkrankung unserer Schwester, sie ist im März diesen Jahres verstorben, sie wurde 2 Wochen vorher 37 Jahre alt.

Ich kann mich nur Kanitas Worten anschließen, nicht jetzt schon daran denken, wenn dein Vater nicht mehr da ist.

Es gibt doch einige Beispiele, wenn auch wenige, daß es länger geht.

Ich muß auch die Frage von Sarabande aufgreifen, warum keine Chemo, wurde diese von Anfang an gar nicht in Erwägung gezogen?

Ich kann nur schreiben, macht euch in allen Richtungen schlau, so weit es geht. Habt ihr eine Zweit-oder Drittmeinung eingeholt? Wenn nicht, würde ich es sofort machen.
Bei der Diagnose, so spät gestellt, inoperabel, Behandlung ohne Chemo?

Ich wünsche dir/deiner Familie ganz viel Kraft, Durchsetzungsvermögen (bei allen Institutionen, die euch begegnen werden), Durchhaltevermögen, und vorallem viel Verständnis für alles, was noch folgen kann.

Alles Gute,

Kabas





Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 13. Juli 2007, 21:53:46
Liebe sarabande,

ich wünsch euch mit "eurer Ente" einen guten Ausflug.

Ich bewundere dich für alles, wie stark ihr beide seid, welche Unternehmungen ihr tätigt ( ich denke dabei auch an  euer Fahrrad durch die Hauptstadt!).

Jetzt wünsche ich euch eine schöne Zeit, genießt die weitere geplante Fahrt,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 14. Juli 2007, 00:09:10
Hallo zusammen,

ganz, ganz vielen, lieben Dank an Euch für Eure  Anteilnahme.
Ich habe wirklich nicht mit soviel Resonanz und Beistand gerechnet, als Neuling mit diesem Schicksal, DANKE  :)

Ich weiß gar nicht wem ich als erstes antworten soll.
Was ich spüre ist, das ihr alle wahnsinnig starke Persönlichkeiten seid und wir alle durch die selbe Hölle gehen oder gegangen sind und ihr trotzdem wieder lebt und auch an schöne Momente zurückm denkt oder sie noch erlebt. Das muß ich scheinbar noch lernen, der Schock über die Diagnose sitzt einfach noch sehr tief und ist ja auch noch ziemlich frisch.

Ihr habt mich gefragt "warum keine Chemo?"
Meinen Eltern wurde beimGespräch mit dem Radiologen, der meinen Vater behandeln wird, gesagt, das als erstes Bestrahlungen folgen sollen 30 Stk. an der Zahl über 6 Wochen.
Danach muß man wohl eine Weile pausieren und dann wird sich entscheiden wie man weiter vorgehen muss, ob evtl. eine Chemo gemacht wird oder ob man die Bestrahlung wieder ansetzt mit erhöhter Gy Zahl (heißt das so?, sorry wenn es falsch geschrieben ist).
Oder, oder, oder.
Mehr wissen wir leider im Moment nocht nicht.
Am 18.07. kommt Papa allerdings erstmal für 2 Tage ins Krankenhaus, dort wird man ihn mit Voruntersuchungen auf die Strahlentherapie vorbereiten und es wird eine Maske/Haube angepasst mit deren Hilfe die Bestrahlung quasi punktgenau erfolgen soll.
Irgendwann in der darauf folgenden Woche soll es dann losgehen, ich bin sehr gespannt darauf, wie Papa es vertragen wird.

Von Temodal habe ich bei Euch allen schon viel gelesen, um was handelt es sich da genau?
Wird das unterstützend zur Bestrahlung oder Chemo verordnet oder wann kommt es zum Einsatz ?
So wie es aussieht wird mein Papa auch wieder eine höhere Dosis Cortison bekommen.
Davor habe ich auch ein wenig Angst, denn als er das Cortison vor dem OP Termin verordnet bekam, bemerkte man schon eine leichte Veränderung seiner selbst.
Nach der OP, also nach ca. 2,5 Wochen unter cortison, war ganz eindeutig eine Wesensveränderung gegeben.
Mein Papa war schnippisch, launisch, gereizt, streitsüchtig.
Dinge die weder Mama noch ich von ihm gewohnt waren, da mein Papa ein durchaus liebevoller, sensibler, sehr humorvoller, ausgeglichener und praktisch durch nicht aus der Fassung zu bringender Mensch war, jedenfalls bis dahin.
Wir hatten ein wenig Angst, dass sich diese Situation aus der OP ergab und besprachen diese Sorge mit einem Arzt.
Dieser sagte uns, dass diese Persönlichkeitsveränderung durch das Cortison ausgelöst werden kann.
Häufig werden die Menschen dadurch launisch, unzufrieden, aggressiv oder depressiv.
Jedenfalls hat dies mittlerweile nachgelassen, klar denn das Cortison wird auf nur noch sehr gering verabreicht.
Aber rechtzeitung zu Beginn der Strahlentherapie soll es wieder heraufgesetzt werden.
Nun denn, lassen wir uns überraschen wie es sich diesmal bemerkbar machen wird.

Und ja, wir bzw meine Mutter hat weitere Meinungen eingeholt, was die Diagnose angeht.
Meine Mutter ist selbst Krankenschwester, hat allerdings mit Onkologie oder Neurologie nicht allzuviel zu tun.
Aber ihre Chefin, diese hat selbst vor ein paar Jahren ihren kleinen Sohn an einem Glio IV verloren und kennt sich mit desem Thema sehr gut aus.
Nachdem sie den Befund gelesen hatte, sagte sie gleich "Ihr müßt sehr starkt sein, da kommt einiges auf Euch zu. Es tut mir so leid!"
Außerdem war meine Mutter noch bei einem ihr gut bekannten Oberarzt der Onkologie, auch dieser war sehr sicher, das in diesem Befund kein Fehler vorliegt und das bei deisem Krankheitsbild "der Teufel im Eichhörnchen steckt".
Genau das was ic schon einmal meinte, man merkt ihm nichts an und kann es deswegen einfach nicht glauben !
Und ja kabas, genau dann wenn ich diese Gedanken habe frage ich mich auch "wie muß er sich fühlen ? woher zieht er die ganze Kraft?"
Ich weiß nicht ob ich nicht längst aus großer Angst aus dem Fenster gesprungen wäre.
Aber wer weiß schon wieviel Kraft und Energie man in solchen Ausnahmesituationen aufbringen kann und muss?!

Ich habe mir jedenfalls nach all Eurem Zuspruch vorgenommen ab morgen jeden Tag so normal wie möglich mit meinen Eltern zu leben. Nicht zu weit nach vorn schauen und mit dem was ist einfach glücklich zu sein. Ich werde versuchen nicht darüber nachzudenken was kommen wird sondern zu schauen was jetzt ist.

Ein erster Schritt dorthin:
Ich bin morgen Früh mit meinen Eltern zum Frühstück in deren Garten verabredet.
Das Wetter soll ja toll werden, also kann einen schönen Tagesbeginn nicht allzuviel im Wege stehen....Papa freut sich schon sehr.
Ich habe das Gefühl er vemrisst mich mittlerweile noch viel mehr als vorher wenn wir uns mal einen Tag lang nicht gesehen haben.
Geht mir aber genauso  :)

Nun denn ihr Lieben, ich werde morgen wieder berichten wie der Tag verlaufen ist.

Bleibt alle wie Ihr seid, das tut so gut.

DANKE und gute Nacht ...*
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 14. Juli 2007, 08:55:56
Hallo ihr Lieben,

eure Schilderungen über die diversen - unbeabsichtigten - Malheure, wie verschüttetes Wasser, beschmutze Kleidung usw., haben mich sehr berührt. Wenn es auch nur  Bagatellen sind - gemessen an der eigentlichen Erkrankung - so sind es doch Begleiterscheinungen, die das tägliche Leben mit einem schwerstkranken Menschen mitprägen.

Ich erinnere mich an meinen täglichen Kampf mit den Windeln.
Solange es irgendwie ging, habe ich auf Windeln verzichtet, da ich wußte, dass sie Günter sehr belasten würden.
Die Folge war, dass ich jede Nacht bis zu 8 Mal aufgestanden bin, und die Ente angelegt habe. Durch die hohen Cortisongaben herrschte ein ständiger Harndrang.
Erst als Günter völlig inkontinent wurde, habe ich mich schweren Herzens für Windeln entschieden.
Obwohl ich Günter immer wieder mit liebevoller Strenge ermahnte: "Finger weg von der Windel", bohrte er mit schöner Regelmässigkeit mit dem Finger ein Loch in die Windel...und zerpflückte die Windel in  ihre Einzelteile. Jeden Morgen war das Bett und der Boden übersät mit kleinen Windelstücken und mit uringetränktem Granulat. Die Folge war, dass ich jeden Tag 2-3 Füllungen Kochwäsche hatte...trotz Windeln und einem Höschen, das die Windel schützen sollte.

Ca. 3 Wochen vor Günters Tod hatten wir Besuch von einer guten Bekannten mit ihrer 8 Wochen alten Tochter.
Wir haben die Kleine zu Günter ins Pflegebett gelegt, wo sich der Zwerg sichtlich wohl fühlte.
Als ich die winzige N. neben meinem großen Günter sah, überkam mich ein Gefühl der Wärme und des Verstehens: N. würde hoffentlich zu einer großen, starken und schönen Frau werden...und mein Günter würde sich weiter zurückentwickeln auf die Stufe eines Babys.
So, wie man einem Kleinkind nicht böse sein kann, wenn es trotz Windeln ins Bett macht, schlabbert usw., so konnte und mußte ich Günters Windelvernichtung und Verschmutzungen akzeptieren.

Diese Erkenntnis hat mich Günters und mein Schicksal besser annehmen lassen.


Ich bin in Gedanken bei euch.

In Verbundenheit

Elisabeth


Die Zeit ist Wandel um uns her, der Raum ist Hülle. Wir leben, weil wir uns erinnern können.

Kurt Schwitters
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 14. Juli 2007, 11:44:19
Hallo Elisabeth und alle anderen!

Nach dem Eintrag von Dir traue ich mich gar nicht das zu schreiben, was ich wollte.
Ich wollte mich einfach wieder mal ausjammern, wie entsetzlich der Zustand meines Mannes jetzt ist und ich weiss genau, dass es noch viel schlimmer wird.
Ich kann ihn kaum noch schleppen, er will aber absolut nicht auf den Leibstuhl und schon gar nicht in den Rollstuhl. Es ist eine Tortur, ich weiss nicht, wie ich ihn doch immer wieder zur Toilette bringe, irgendwie schaffe ich es dann doch.
Seit gestern plagen ihn schlimme Kopfschmerzen und er schläft fast den ganzen Tag........

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 14. Juli 2007, 12:10:09
Liebe Hilde,

Du jammerst überhaupt nicht ! Aber wenn Du es so bezeichnen möchtest - egal - tu' es trotzdem. Ich finde es derzeit ungeheuer befreiend, dass wir über die ganzen Rahmenbedingungen "sprechen" können. Denn das ist es doch was uns belastet (hat). Und mir tut es immer wieder gut zu hören, dass es ganz normal ist, dass wir alle gegen "Windmühlen" kämpfen bzw. gekämpft haben.

Unsere "Herren" sind schwer krank, das ist für beide Seiten ganz furchtbar. Und man kann nicht einfach ein Stück vom Gehirn wegnehmen und annehmen, es geht so weiter wie bisher. Die Persönlichkeitsveränderungen sind enorm, werden vom "Patienten" aber oft gar nicht realisiert. (Ich hatte sogar einmal in der psychiatrischen Klinik angerufen und gefragt, ob sie mir im Notfall  s o f o r t  helfen würden. Selbstverständlich, wurde mir zugesichert.)

Hilde, wenn Dein Mann Kopfschmerzen hat und schlafen kann - ok. Mein Mann hatte regelrechte Kopfschmerzattacken, oral verabreichte Schmerztabletten konnten nicht mehr aufgenommen werden, da sich die ganze Muskulatur unter der Stresssituation verkrampft hatte. In diesen Situationen bekam er den sogen. "Würzburger Cocktail" intravenös (Novalgin, Paracetamol, Tramal und Paspertin). Diese Kombi kann zaubern und die Schmerzen verscheuchen. Hatte ich sogar notfallmäßig zu Hause, hätte nur noch 'nen Arzt suchen müssen zum Anlegen der Infusion.

Und das enorme Schlafbedürfnis kenne ich leider auch . . . Gut für den Patienten, belastend für den / die Angehörigen.

Ich umarme Dich - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 14. Juli 2007, 12:46:17
Hallo Kanita!!
Habe dir schon unter Chemo (Glivec) etwas geschrieben. Denke, dass hast du noch nicht gelesen. Versuche es daher jetzt hier. Du hast Mathias mal was von einen Gerichtsurteil geschrieben. Wir haben nämlich im Moment das Problem, dass die Kasse nicht zahlen will. Meine Mutter kam in keine Studie, also haben wir bisher Privatrezepte bekommen. Die Kosten sind riesig. Immerhin wurde die die Chemo das Wachstum der Tumore einen Monat gestoppt und jetzt wächst es halt nur sehr langsam. Also, es hilft! Und keiner will zahlen. Ich führe seit Tagen einen Krieg mir der Kasse. Komme aber nicht weiter. Jetzt müssen wir den 3. Widerspruch schreiben, da würde uns das Urteil von dem du geschrieben hast bestimmt helfen.
Ansonsten gehts meiner Mutter endlich wieder etwas besser. Wir geben ihr wieder 8 mg Cortison und es hilft.
Mit Kopfschmerzen hatte sie in den letzten Tagen auch immer Probleme, aber selbst die sind heute weg.

Hallo Mrs.Freckled!! Deine Situation erinnert mich an unseren Anfang. Meine Mutter war auch gerade 60. als die Krankheit zuschlug. Sie war mit dem Geb. in Rente gegangen. Vorher war sie nie krank. Ich habe über diese Ungerechtigkeit so viele Tränen verloren, aber ich kanns nicht ändern. Das Geld, dass sie die ganzen Jahre für ihre Rente gespart hat geben wir im Moment für die Chemo aus... Gemein!!

Hilde, ich denke so häufig an euch.  Kann denn bei euch nicht täglich ein Pfleger wenigstens mal reinschauen?? Wie viel Cortison bekommt dein Mann zur Zeit?? Bei meiner Mutter hat das Cortison auf jeden Fall gegen die Kopfschmerzen geholfen. Schlafen tut sie auch nicht mehr so viel.

Wünsche allen ein schönes sonniges Wochenende!! Schön, dass man nicht alleine mit dem Sch.... ist!!!

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 14. Juli 2007, 13:00:04
Hallo Judith!

Wir sind gerade bei 12 mg, aber eh schon ca. 3Wochen, vorher hatte er 8mg, zusätzlich noch Weihrauch....habe ihm auch schon 1 Voltaren heute gegeben, was mich am meisten beunruhigt ist, dass er nicht mehr viel essen mag, das war seine Lieblingsbeschäftigung....
ich hab halt immer im Kopf, dass es meinem Mann bis zu den OPs ca. 3-4 Monate gutgegangen ist und jetzt sind wir wieder bei 3 Monaten 18 Tagen....dann ging es immer los mit Kopfschmerzen und Erbrechen.....
was werden die nächsten Tage bringen :'( :'(

schön, dass es Deiner Mama wieder besser geht, denke auch viel an euch
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 14. Juli 2007, 13:14:22
Hi Hilde!!   Würden die Ärzte denn nicht noch einmal operieren?? Habt ihr denn noch ein MRT in Aussicht? Oder wird wirklich gar nichts mehr gemacht?? Das dein Mann trotz Cortison wenig ißt finde ich aber auch sehr komisch.  Für meine Mutter ist das essen auch die Lieblingsbeschäftigung. Sie schlingt alles runter, ganz im Gegensatz zu früher. Und wenn sie mal spricht, geht es auch immer nur ums essen, oder ihre Krankheit...
Ich hoffe sehr für euch, dass es noch mal etwas besser wird. Das ist ja alles soooo gemein!!

LG
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 14. Juli 2007, 18:04:16
Hallo Judith,

ich habe keine Mail von Dir bekommen - da muss wohl etwas schief gelaufen sein. Habe gerade versucht, Dir eine private Antwort zu schicken - Absturz! Da mache ich wohl etwas nicht richtig bzw. wir.

Irgendwie müssen wir aber zueinander kommen. Ich versuche es gleich noch einmal.

Vorab: Warum hat die Kasse (interessant wäre: welche Kasse) die Kosten abgelehnt. Habe im Moment den genauen Wortlaut nicht parat, aber es gibt bestimmte Parameter die abklopft werden müssen. Grundsätzlich muss es sich um eine lebensbedrohliche Erkrankung handeln, es muss ein gewisser Wirksamkeitsnachweis geführt werden und es dürfen keine wirksamen Alternativen zur Verfügung stehen. Insofern ist es für mich auch wichtig zu wissen, welche Chemo Deine Mama z. Zt. auf Privatrezept erhält und warum gerade diese Chemo. Euer "Doc" hat Euch das doch sicher gesagt. Meistens haben die Ärzte auch gute Argumente die sie auch schriftlich zur Verfügung stellen.

Wie gesagt, ich brauche Info's - will mich gerne für Euch "schlau" machen (habe ggf. auch medizinische Hilfe im Hintergrund die man fragen könnte).

Versuche gleich, mich noch mal per Mail zu melden. Liebe Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: nikola am 15. Juli 2007, 09:06:24
Liebe Hilde,
ich kann dich sehr gut verstehen-auch deinen Mann.
Man kämpft als Partner wie ein Löwe.
Mein Mann will auch nicht mehr ins Krankenhaus,ist auch die Tage im Badezimmer umgefallen.War ein Stück Arbeit ihn wieder hoch zu bekommen.Momentan sieht er sehr schlecht aus.In meinen Kopf spielen sich sämtliche Szenarien ab.Reden kann er sehr schlecht, doch da sind wir schon ein eingespieltes Team-durch die epileptischen Anfälle,war ja immer so danach.
Ich wünsche Dir und allen hier viel Kraft und Stärke,die werden wir jetzt brauchen.
Alles Liebe Nikola
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claudia 1976 am 15. Juli 2007, 12:14:46
 
Hallo an alle!!!

Ich war lange nur noch stille Mitleserin, nachdem mein lieber Vater im Januar den Kampf gegen sein Glioblastom verloren hat.
LIEBE kABAS, mORGENROETE, I HOPE, Hilde und wie Ihr alle heisst die ich damals hier kennenlernte... ich habe Eure Schicksale immer weiter verfolgt und bin immer sehr bestürzt. Es läßt einen einfach nicht los und es zieht mich immer wieder zu Euch!
Hilde, ich denke gerade die letzten Tage oft an Dich und schicke Dir mit den Grüßen eine riesen Portion Kraft-die brauchst Du jetzt.

Ich weiss ja nicht ob Ihr Euch überhaupt noch an mich erinnern könnt, hier mein posting als unser Verlust Wirklichkeit wurde...

Re:Glioblastom
« Antwort #502 am: 16. Januar 2007 00:07 Uhr »    

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      WIE GUT, DAS DAS AUGE TRÄNEN HAT DAMIT DAS HERZ IN SEINEN
      FLUTEN NICHT ERTRINKT!            

Mein lieber Vater hat am 15.01.07 den Kampf gegen sein Glioblastom verloren.

- - - -

Es ist heute genau ein halbes Jahr her und das Vermissen wird immer schlimmer. Jetzt erst wird einem bewusst, dass Papa nie wieder mit uns lachen wird...
Ich drück Euch alle!

LG Eure Claudia :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 15. Juli 2007, 17:00:31
Hallo Nikola!

Es tut mir leid, dass es auch Deinem Mann schlecht geht.....auch Dir wünsche ich viel Kraft......

mir geht diese momentan fast ein wenig aus.....dadurch, dass es meinem Mann eigentlich recht lange relativ gutgegangen ist, eigentlich bis Mitte November, also mehr als 1 Jahr, bin ich glaube ich über seinen jetzigen Zustand so erschüttert - der Abbau, der in den letzten 3 Wochen stattgefunden hat, ist so schmerzlich.....heute vor 3 Wochen ist er das letzte Mal mit dem Fahrrad gefahren (war ohnehin schon eine Katastrophe, ohne Sturz ging gar nichts mehr) - doch was in diesen 3 Wochen los war, kann ich einfach nicht begreifen.

Er schläft und schläft....er hat immer wieder Kopfschmerzattacken, die ich momentan mit Cortison und Voltaren noch ganz gut im Griff habe, aber ich denke, das wird nicht mehr lange so bleiben, werde morgen mal im KH anrufen, am WE passiert ja dort ohnehin nichts...

Wünsch Dir alles Gute
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 15. Juli 2007, 17:03:02
Liebe Claudia!

Doch, ich denke, dass ich mich an Dich erinnere....
und ich kann Dich so gut verstehen, man kann diese Krankheit und einen derartigen Verlust wie den Deines Vaters auf so grausame Weise glaube ich nie begreifen....das Leben geht weiter, aber es wird nie wieder so sein, wie es einmal war....

Alles Gute für Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claudia 1976 am 15. Juli 2007, 19:01:06
Hallo Hilde!!!

Ich war hier damaöls unter claudia 76 angemeldet, daswusste ich leider nicht mehr-hatte ja nur noch gelesen...

Es ist immer noch unbegreiflich das wir Papa durch sowas verlieren mußten.Ich habe im Juni 2006 mein erstes Kind bekommen, eine soooo glückliche Zeit, und gleichzeitig diese Angst...was kommt auf uns zu... Und nun ist mein Sonh 13Monate alt und mein Papa 6Monate tot-unbegreiflich. :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claudia 1976 am 15. Juli 2007, 19:45:29
Entschuldigt die Rechtschreibfehler...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 15. Juli 2007, 20:13:40
Liebe Hilde,

du schreibst, Heri wird von Kopfschmerzattacken geplagt.
Bei meiner Schwester war das ebenfalls, die herkömmlichen Mittel dagegen halfen irgendwann nicht mehr. Wir hatten diese Morphinpflaster, die in Abständen von 3 Tagen gewechselt wurden.
Frag morgen dort im KH nach, zur Sicherheit solltet ihr auf jeden Fall stärkere Mittel daheim haben.

Ich fand die Pflaster dahingehend auch besser, es war ein Medikament weniger zum Einnehmen.
Aber wie ihr alle schon gelesen habt, schlägt jedes Medikament bei jedem Patient auch anders an.

Ich denk an euch,

viel Kraft,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 15. Juli 2007, 20:21:49
Hallo Claudia1976,

ich kann mich an deine Einträge erinnern, auch ich habe euer Schichsal verfolgt.

Bei meiner Schwester waren es gestern genau 4 Monate, daß sie nicht mehr bei uns ist, kann ich bis heute nicht richtig realisieren. Aber das können wohl die Wenigsten hier nach so einer kurzen Zeit.

Auch dir wünsch ich für die kommende Zeit alles Gute und weiterhin viel Kraft,

Kabas

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 15. Juli 2007, 22:23:46
Liebe Hilde, liebe Nikola,

tut mir Leid, das es eure Männer schlecht geht... Hilde, unsere Prof hat was gesagt, was ich als Grundregel halte: DU SOLLTEST KEINE SCHMERZEN HABEN.  Wir haben Temgesic, ist wie Morphin eines sogenannten Zentralwirkendes Schmerzmittel, die Tabletten verschmelzen unter die Zunge und wirken sehr gut. z.Z. hat mein Mann (außer nach Krampfanfälle) keine Kopfschmerzen, aber die waren bei uns wohl ein Thema, und werden es sicherlich wieder.  Also informiere euch, es gibt Mitteln, leiden tut er schon genug, Kopfschmerzen sind behandelbar.  

Ich frag zum x. Mal – vielleicht soll ich damit aufhören? – hast du ein Hospiz in eure Gegend mal ausgesucht? Die Leute da sind gar nicht dumm.

An alle wünsche ich wie auch immer viel Kraft, Geduld, Liebe, und mehr,

S.

PS Morgenrote, danke für dein Bild, mit dein Mann und das Baby – erinnert etwas an Kubrik´s 2001! – mir hat auch eine Freundin mal geschrieben, in der Kindheit und im Alter ist man inkontinent, das ist irgendwie natürlich, wir haben alle nur dazwischen eine nicht-inkonintente Phase….
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 16. Juli 2007, 12:33:04
Guten Morgen Ihr Lieben !

Eigentlich traue ich mich gar nicht zu schreiben, wie es meinem Papa ergeht.
Ich habe mal wieder soviele schlimme Einträge von Hilde gelesen und habe fast ein schlechtes Gewissen über unser Wochenende zu berichten.

Es tut mir unendlich Leid, ich habe Euer Elend komplett nachgelesen und bin schwer schockiert über die schnelle Verschlechterung der Gesamtsituation.
Aber ich kann Sarabande nur beipflichten:
NIEMAND MUSS SCHMERZEN HABEN !
Der Hausarzt meiner Eltern, hat meiner Mutter zugeischert ALLES an Medikamente zu verschreiben und herauszugeben was nur irgendwie möglich ist, wenn sich Papas Situation plötzlich verschlechtern sollte.
Er sagte: "Fr. W., ihr Mann muss nicht leiden so lang ich Ihr behandelnder Arzt bin."
Außerdem empfahl er meiner Mutter einen ambulanten Paliativ Pflegedienst,
da er um Papas Wunsch wusste, nicht mehr in ein Krankenhaus zu gehen.
Bei diesem Pflegedienst handelt es sich um Pfleger, wie sie auch in einem Hospitz arbeiten.
Allerdings führen sie die paliative Pflege bei dem Patienten zu Hause durch.
Und dabei geht es, wie wahrscheinlich alle wissen, nicht mehr darum den Patienten zu heilen, sondern ihm seine Lebensqualität so gut und lang wie möglich zu erhalten.
Keine Schmerzen, kein leiden.
Wenn ihr Euch als nicht direkt nach einem Hospitz erkundigen wollt, wa sich absolut verstehen kann, dann versucht es doch einmal mit so einem ambulaten Paliativ Dienst.
Wir wussten auch nicht das so etwas existiert, bis es der Hausarzt meiner Eltern ansprach.

Trotzdem möchte ich noch einmal sagen, dass es meinem Papa so weit noch ganz gut geht.
Er klagt bisher nich tüber Schmerzen, allein die leichte Schwäche in den Beinem macht ihm zu schaffen und er fängt langsam ein wenig an zu nuscheln.
Aber auch er hat langsam ein kleines Problem mit der Inkontinenz, nicht wirklich schlimm, aber es fängt an, er trägt mittlerweile Einlagen und kommt damit bisher noch gut zurecht.

Auch bei meinem Papa und meiner Mom war das Radfahren ihr größtes Hobby, schon allein weil Papa mit seiner Fehlhaltung (davon schrieb ich mal im ersten oder zweiten Eintrag) nicht viel anderes übrig blieb.
Als meine Eltern sich etwa im April diesen Jahres nagel neue Hollandräder kauften um mobil zu bleiben und Papa wieder fit zu kriegen, da wusste ja noch keiner dass dieses Glio IV existiert, wollten sie einen Ausflug zu Rad machen.
Jedoch kamen sie nicht weit, mein Papa klagte über Schwindel und panische Struzangst, besonders dann wenn sich Autos näherten oder Fußgänger und andere Radfahrer.
Sie kehrten schnell um, schoben jedoch nach ein paar Metern die Räder nach Hause, es ging nicht mehr.
Man dachte allerdings, der Zustand würde sich wieder verändern und ein zweites Mal begaben sie sich auf die Räder, etwa zwei Wochen später.
Sie kamen vielleicht 50-100m vom Haus weg als Papa das Gleichgewicht nciht mehr halten konnte und somit war finito.  :(
Aber Papa gab nicht auf und wollte sich ein Dreirad zulegen, doch dann kam der Befund und heute wissen wir alle, das Papa sich niemehr auf ein Rad begebn wird.
Vielleicht wenn es einen Motot hätte, aber anders würde er die Kraft gar nicht mehr aufbringen.
Nun denn, jetzt habe ich ein neues Fahrrad und halte es für Papa in Ehren.

So ihr Lieben, ich muss gleich zum Spätdienst.
Bleibt stark und überdenkt mal meine infos bezgl. Paliativmedizin, vielleicht wäre das doch eine Alternative zum Hospitz.

Ganz liebe Grüße an alle ...  :)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 16. Juli 2007, 12:48:45
Liebe Mrs Freckled,

Das muss nicht sein!

Schau mal unter

http://www.draisin.com/

oder

http://www.hoening.com/produkte/

- Wir waren nur mit Fahrräder unterwegs, sind es jetzt immer noch - und mit viel Freude - dank eine Sanitärshaus, wo die bereit waren, uns den Hoening Rollfiets per Mietbasis zu verleihen. Auch der Draisin Dreirad Tandem haben wir mal uns ausgeliehen.

Wo es eine Wille gibt...

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 16. Juli 2007, 12:55:39
Hallo Sarabande,

ich habe jetzt leider keine Zeit mehr im Netz nachzusehen,
aber sind das motorisierte Räder?
Ich glaube einfach nicht, dass Papa es schafft noch ordentlich in die Pedale zu treten.
Aber heute Abend werde ich sofort danach schauen und Mama davon berichten, sie wird sich sicherlich sehr freuen, grad wenn es möglich ist diese Räder zu leihen.
Leider Gottes macht ja genau das den meisten Sinn in dieser Situation.
Aber vielen, vielen Dank für den tollen Tip.
Bis zum nächsten Eintrag tausend Dank :-)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 16. Juli 2007, 13:01:02
Liebe Mrs Freckled,

Ein Motor kann besorgt werden, Hauptsächlich geht es darum, das zwei Menschen in Sicherheit auf einem Rad sich stabil bewegen können.  Bei mein Mann fehlt nicht nur die Kraft und Gleichgewichtssinn, sondern auch die Möglichkeit, adequat entfernungen einzuschätzen und auf Situationen zu reagieren - daher macht es nur sinn, zu Zweit auf einem Gefärt zu fahren.  Geht weil a) unsere Hoening Rad sehr leicht und beweglich ist, und b) weil ich relativ fit und stark bin. Allerdings habe ich mindestens 15 Sanitärshäuse anrufen müßen, und etliche Stunden im Internet gebraucht, bis ich jemand fand, der bereit war, uns die Dinge zu verleihen... War die Mühe aber mehr als wert!!

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 16. Juli 2007, 13:43:33
Zitat
Auch mit Hilfsantrieb erhältlich:
ROLLFIETS "e-bike" mit automatischer
Tretkraft-Unterstützung. So kommen
Sie über den Berg!

Sollte kein Problem sein ;-)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 16. Juli 2007, 15:00:40
Hallo Mrs. Freckled!

Auch mir ergeht es oft so, dass ich mich gar nicht traue, hier zu jammern, wenn man die Einträge der anderen liest - und dann tu ich es doch, denn jeder leidet hier auf seine Art, egal wie weit fortgeschritten die Krankheit bereits ist, keiner kann mit dem Verfall seiner Lieben fertigwerden.....

Mein Mann ist heute schon vor der Toilette gelegen, hat sich furchtbar den Rücken gestossen, ich weiss nicht wie, er kann es mir nicht sagen, war nur ein paar Minuten im Garten.....er hat weiter Kopfschmerzen und schläft viel, wir werden morgen früh ins KH fahren, hab heute angerufen, die Ärztin meinte, dass ein CT gmacht werden muss und ein Blutbild und es gehört abgeklärt, ob operiert wird oder nicht. Seit gestern blutet es wie wild, wenn ich meinem Mann die Thrombosespritze gebe....das Bein ist weiter dick.....
was soll ich euch noch sagen, es ist alles besch....

 :'( :'( :'(
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 16. Juli 2007, 19:09:50
Hallo Hilde,

Du hast sicher "Horror" vor morgen (ich erinnere mich an das letzte mal Krankenhaus bei Euch), aber macht es! Hoffentlich bekommt Ihr auch Antworten, möglichst positive natürlich.

Ich habe mich auch mit Händen und Füssen gegen die Einschaltung eines Hospizdienstes gewährt. Das wollte ich meinem Mann einfach nicht präsentieren. Ich verstehe das zu gut. Aber trotzdem solltest Du alle Hilfen die Du kriegen kannst in Anspruch nehmen, es muss ja nicht Hospiz 'dranstehen. Die Menschen bei den Pflegediensten leisten auch gute Arbeit.

Ich drücke Euch die Daumen für morgen. Herzlichen Gruß - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: nikola am 17. Juli 2007, 10:41:20
[quote author=agnes link=board=31;threadid=1589;start=1160#msg15433 date=11845116
Liebe Hilde,
mir fehlen einfach die Worte um Dir Trost zu spenden,was sagt man da?!Ich denke das schlimmste ist das viele Schlafbedürfniss der Partner.Ich habe immer Angst das er wenn ich nach Hans-Peter (darf ich vorstellen mein Mann) das er nicht mehr atmet.Gestern hatte er wieder einen Anfall,hab immer Angst mit dem Valium setzt mal die Atmung aus.War ziemlich lange wach und bin aber um sechs Uhr wieder aufgestanden.
Doch da erzähle ich Dir wahrscheinlich nichts Neues.
Ich denke mein Mann wird noch besser zurecht sein als deiner.
Ich schäme mich auch manchmal Euch-Dir gegenüber.
Doch tut es mir gut meine Ängste und Sorgen mit jemanden zu teilen,wenn auch nur virtuell.Es tut so gut,es hört jemand zu und man wird verstanden.
In diesem Sinne wünsche ich Dir und euch Allen viel Kraft und auch ein Quentchen Hoffnung.
Alles Liebe Nikola
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 17. Juli 2007, 11:08:29
Liebe Hilde und alle, die momentan den Kampf ihrers Lebens kämpfen.

Mache dich bitte frei von dem Gedanken, dass du hier "rumjammerst".

Du, wir alle sind oder waren in einer Situation, die nur der nachvollziehen kann, der es selbst erleben muß/mußte.

Die irrsinnigen Ängste und die Verzweifelung, über all die Monate hinweg,  kann (und will) ein Aussenstehender nicht nachfühlen.

Deshalb ist dieses Forum so wichtig und wertvoll.

Die Menschen, die hier schreiben, wollen der Krankheit mit aller Macht die Stirn zeigen und sind bereit, alle "Register" zu ziehen.

Wie schon häufiger geäussert: Was Patienten machen, die keine engagierten Angehörige haben, möchte auch ich mir lieber nicht vorstellen.

Ich wünsche dir weiterhin die Kraft, die "richtigen" Entscheidungen zu treffen...

Ich denke an dich und Heri

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 17. Juli 2007, 12:19:27
Hallo ihr Lieben !

Ich habe gar nicht viel Zeit, bin mal wieder auf dem Sprung zum Dienst.
Trotzdem möchte ich mich mal eben ganz fix für alle lieben Ratschläge von gestern bedanken, meine Eltern haben sich sehr gefreut und sind auf der Suche nach dem geeigneten Rad/Tandem ... ich hoffe sie werden etwas finden und können es noch ausnutzen so lang Papa noch "fit" ist.
Gestern hat er mir sein Herz darüber ausgeschüttet, dass er es nicht mehr hören kann wenn ihn Leute/Freunde/Bekannte fragen wie es ihm geht und wann er wieder ins Krankenhaus kommt... er mag einfach nich tmehr davon reden, verständlich, aber alle machen sich nunmal Sorgen und wollen sich seiner annehmen, keine will ihm damit zu nahe treten.
Er sagt es geht ihm gut und er ist sehr glücklich darüber, wie er sich mit der gesamten Situation arrangiert hat ... er setzt trotzallem immer noch SEHR VIEL Hoffnung in die bevorstehenden Bestrahlungen.
Mein größter Wunsch ist, dass er die Bestrahlungen gut verträgt und seine Lebensqulität noch eine lange Weile so anhält.

Liebe Hilde,

ich wünsche Euch ganz viel Kraft für den heutigen Tag und ich hoffe ganz doll, das es keine schlechten Neuigkeiten geben wird.
Fühle Dich umarmt und sei stark !!!

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 17. Juli 2007, 13:09:26
Gestern hat er mir sein Herz darüber ausgeschüttet, dass er es nicht mehr hören kann wenn ihn Leute/Freunde/Bekannte fragen wie es ihm geht und wann er wieder ins Krankenhaus kommt... er mag einfach nich tmehr davon reden, verständlich, aber alle machen sich nunmal Sorgen und wollen sich seiner annehmen, keine will ihm damit zu nahe treten.

Das haben wir wohl auch alle ein bißchen gemeinsam. Manchmal, wenn ich bei meinen Eltern bin, komm ich mir vor wie in einer Telefonzentrale!
Damals, als wir es erfahren haben und die Info noch so neu war, war es besonders schlimm. Und eigentlich möcht man ja gar nicht drüber reden, weil man selbst noch nicht damit zurechtkommt und den Tränen nahe ist.

Mittlerweile wundern sich die Leute dafür schon oft, mit was für einer Selbstverständlichkeit ich davon reden kann...

Mama hat heute wieder ein MR.
Ich bin schon gespannt, was rauskommt.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 17. Juli 2007, 21:50:26
Danke an euch alle, die ihr immer da seid......

10 1/2 Stunden KH-Marathon liegen hinter mir. Ich bin sehr froh, dass wir heute ins KH gefahren sind, denn heute war der absolute Höhepunkt was die Kopfschmerzen angeht.
Man hat ihm insgesamt 5 Flaschen "hineingejagt", bis es endlich besser geworden ist, trotzdem bin ich mit dem Ganzen mehr als unzufrieden....
wir haben über 3 Stunden in einem Rollstuhl zugebracht, bis endlich ein Bett frei war und es hat bis um 15 Uhr gedauert, bis sich endlich jemand um die schrecklichen Schmerzen gekümmert hat, bis dahin wurden ihm auch keine Tabletten verabreicht, obwohl ich gesagt hatte, dass er heute noch nichts eingenommen hat. Er war am Morgen ziemlich apathisch und wollte einfach nichts schlucken. Er hat nur dagesessen und auf die Rettung gewartet.
Beim Aufnahmegespräch sagte ich, dass er schreckliche Kopfschmerzen hat, worauf der Arzt dann ganz lapidar meinte:" dem kann man ja eh alles geben, auch Morphium, da ist es ja eh schon ganz wurscht" - bitte wortwörtlich. Ich dachte, ich bin im falschen Film. Er meinte dann noch, dass man eventuell das Abszess operieren müßte, worauf ich sagte, dass man dann ja auch noch etwas anderes mitherausnehmen könnte. Der Arzt sagte: "Was meinen Sie denn? (so eine dämliche Frage) ich wollte aber das Wort "Tumor" neben meinem Mann nicht aussprechen und hab ihn nur angeschaut. Dann sagte er:"Nein, das tun wir nicht mehr" und das alles obwohl er noch nicht einmal ein MR oder ein CT gesehen hat, das wird nämlich erst morgen gemacht. Zitat "des geht jo eh morgen a nu, des muss net heute sein"......(wir waren bereits um 1/2 10 Uhr im KH!!)
wie gesagt, heute wurde nur Blut abgenommen und die Infusionen angehängt, wobei man erst herausfinden musste, was helfen könnte....
es ist wieder mal unglaublich......ich könnte wirklich schon ein Buch schreiben über die dummen Sprüche, die ich in diesem KH schon zu hören bekommen habe.
Morgen ist jedenfalls "unser" Neurochirurg wieder da und ich hoffe, dass ich mit ihm dann besprechen kann, wie es weitergeht. Habe allerdings keine großen Hoffungen mehr, ich glaube, dass man nur mehr Schmerztherapie machen wird :'( :'( :'(

sitze wieder mal alleine in unserem Haus und kann das alles nicht fassen, diesen Verfall, der in den letzten 3 Wochen stattgefunden hat - es frisst mich auf - hoffe, dass mein Mann jetzt schläft und dass er der Schwester läutet, wenn er aufstehen muss, aber wie ich ihn kenne, wird er es wieder alleine tun wollen und es wird wieder schiefgehen....
fahre morgen Früh gleich wieder ins KH

wünsch euch allen eine ruhige Nacht, besonders Nikola! und alles Gute für euch alle
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 17. Juli 2007, 21:54:02
Liebe Elisabeth!

wie Recht Du hast - es ist der Kampf meines Lebens - und ich habe schreckliche Angst der Verlierer zu sein..........

Alles Gute für Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 17. Juli 2007, 22:24:23
Hallo Hilde,

gut dass Du Dich noch gemeldet hast. Habe den ganzen Abend an Euch gedacht und gehofft. dass es keine schlimmen Nachrichten gibt. Bin zwar nicht beruhigt . . .

Euer Krankenhaus ist ja echt der Wahnsinn. Ich habe auch 'ne Menge erlebt, aber das was Du berichtest ist "die Höhe". Hoffentlich sind morgen die Kopfschmerzen weg und Deinem Heri ist in der Nacht tatsächlich nichts passiert. Es ist manchmal als würde ich alles nochmal erleben - nur halt aus der Ferne.

Bleib' dran - nerv' die Schwestern und Ärzte - frage was Du fragen willst und ggf. musst. Ich drück' Dich und bin in Gedanken bei Dir. Lieben Gruß - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claudia 1976 am 17. Juli 2007, 23:32:29
Liebe Hilde! :(

Wenn ich Deine Beiträge lese ist es auch für mich so als ob ich das alles nochmal erlebe...
Als mein Vater wegen starker Kopfschmerzen und Übelkeit stationär aufgenommen wurde sagte eine Ärztin uns:" Viel können wir für ihren Vater nicht tun" das war sehr hart, wobei die Ärztin ganz einfühlsam wirkte.
Es ist diese harte Realität mit der man nicht zurecht kommt und sich an jedem noch so dünnen Strohhalm festhalten möchte!

Ich denke oft an Dich/Euch und wünsche Dir Kraft, Kraft, Kraft!!!!! :'( :'(

LG Claudia
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 18. Juli 2007, 07:19:24
Hilde, das hört sich alles sehr heftig an, ich wünsche Dir die nötige Kraft, um das alles irgendwie auszuhalten!

Meine Mama war gestern auch im KH. Blutwerte und so. MR haben sie keins gemacht, das hab ich bloß geglaubt (hab da wohl meinen Papa falsch verstanden) - der MR-Termin ist erst am 4. September (sie machen nur alle 3 Monate eines).
Jedenfalls hat der Arzt meinem Papa erklärt, dass es schon ein Wunder ist, dass Mama den Anfall im Februar überlebt hat, weil der so stark war, und dass da halt doch einige Hirnregionen in Mitleidenschaft gezogen worden sind und so...
Da können wir uns nicht beschweren, denk ich.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 18. Juli 2007, 14:44:30
Liebe Hilde!

Tut mir Leid, das die Ärzte so unglaubich unsensible da bin, hoffe ich sehr, das es mit euren Neurochirurg, mit dem ihr euch immer, sowie ich es verstanden habe, immer euch am bestens zu Recht gekommen seid.  

Dieses Krankenhauswarterei ist immer unglaublich, es macht einem total fertig! Aber zumindest hat er wohl eine Schmerzbehandlung dann doch bekommen - immerhin etwas...  Hoffe so sehr, das ihr dort geholfen werden können...

Bei uns ist alles gar nicht so schlimm, wir haben es nach Savonlinna geschafft, waren gestern in die Oper im Burg, Heute schon ein Bootstour gemacht, usw.  Die Sonne scheint, die Landschaft ist atemberaubend.  Mein Mann macht alles im Schneckentempo, träumt ewig vor sich hin, wird immer kindischer, kommt leicht an seine Grenzen, hat regelmäßig Toilettenkrisen, aber mit all das kann mann noch leben, er lebt und erlebt so viel, hat so ein starken Wille, um es weiterhin so zu machen, das es sich alles dann doch lohnt. Die Zeiten wo er nur noch da lag und ich ihm angeschrien habe, das er überhaupt was schluckt (sei es eine Löffel Joghurt oder Tabletten), haben wir schon ein Paar Mal erlebt, ich weiß wohl zu schätzen, das es ihm im Moment besser geht...

An alle weiterhin übermenschlichen Kräfte wünsche ich,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. Juli 2007, 19:11:50
Liebe Kanita, Claudia, Knusperflakes, Sarabande!!

Danke für eure Zusprüche und Teilnahme, ich sag immer wieder nur - danke...
bin gerade nach Hause gekommen - ob ihr es glaubt oder nicht - am Montag ist OP Nr. 5!! ich weiss nicht, ob ich es für gut befinden soll oder nicht.....
einerseits wenn jetzt nichts mehr gemacht wird, dann weiss man ja, wo es hinführt und wenn wieder operiert wird?? geht es nocheinmal gut?? angeblich wächst der Tumor jetzt schon mehr ins Bewegungszentrum (war ja ach anzunehmen, da er ja eigentlich nicht mehr gehen kann) werden die Lähmungen nachher noch schlimmer sein?? ist er dann wirklich der komplette Pflegefall??
ich weiss nicht, was richtig ist - der Arzt sagte, es sei die Entscheidung meines Mannes und er WILL operiert werden, er schöpft trotz allem glaube ich wieder ein bißchen Hoffnung.....

LG an alle Hilde

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 18. Juli 2007, 19:17:31
Guten Abend zusammen !!

Heute ist Papa zur Voruntersuchung und zum Anpassen der Bestrahlungshaube ins Krankenhaus gekommen.
Angeblich soll er morgen schon wieder raus kommen, da heute schon fast alles erledigt wurde.
EKG, Blutbild, EEG, Röntgen der Lunge (warum auch immer ?!), morgen Vormittag soll nur noch die Haube angepasst werden und dann wird noch eine Bestrahlungssimulation durchgeführt.
Die Nacht wird er heute also mal wieder in einem Krankenhaus verbringen müssen, mein armer Papa. Die haben ihn in ein Dreibettzimmer gepackt und er liegt zwischen zwei Krebspatienten, die wirklich schon mies dran sind.
Sehr clever  :o  vom Pflegepersonal, jemanden der noch "fit" und optimistisch ist zwischen "seine Zukunft" zu legen.  >:(
Eine Zumutung für ihn wie ich finde.  Die armen Menschen können ja nichts dafür, aber kann man ihn dann nicht dort unterbringen wo die Paptienten auch noch relativ gut dabei sind ?!

Jedenfalls haben wir heute Nachmittag das Wetter genutzt um einen kleinen Spaziergang zu machen, d.h. Mama und ich haben Papa im Rolli geschoben  8)
Papa hat es sichtlich genossen.
Allerdings viel mir auf, dass er mal wieder sehr viel Wasser eingelagert hat, grad ni den Füßen und im Gesicht ist es sehr stark aufgefallen.
Außerdem fiel mir auf, das Papa mit seinem linken Fuß nicht richtig in seiner Biolatsche drin war.
Seine kleiner Zeh war total verdreht und hing quasi am obersten Riemchen fest, war auch schon total blau.
Das sahen wir, als wir Papas Füße hochlegen wollten.
Mama war sichtlich erschrocken und fragte sofort "Schatz, hast du das nicht bemerkt?" und Papa so "Wie, was denn ? Nö."
Komisch, taube Füße ?? Vom Wasser ? Lähmungserscheinung ?
Ich habe Papa anschließend nicht mehr gehen sehen, da Mama ihn zurück auf die Station schob weil es Abendessen gab. Ich bin dann auch Heim gefahren, hatte nämlich gestern Spätdient und heute wieder Früh, nach dem kurzen Wechsel bin ich immer platt.
Bin gespannt was Mama nachher noch dazu sagt, ich werde sie auf jeden Fall noch einmal anrufen. Aber irgendwie macht sich bei uns die Sorge breit, dass das nun alles der Anfang des Krankenhausmatyriums sein könnte.
Was die Bestrahlung an sich angeht, okay da können wir Glück haben dass Papa einer der Patienten ist, die das gut vertragen.
Aber wie scheon einmal erwähnt, muß Papa für JEDE Bestrahlung sediert werden.
Jeden Tag ne Dosis Diazepam (vielleicht auch etwas anderes) und die Bestrahlung... ob er das so gut verkraftet über sechs Wochen ??
Herje, wenn diese Angst nicht wäre.
Morgen soll wohl auch endlich der komplette Bericht/Befund aus der Klinik, in der Papa operiert wurde, vorliegen.
Mal sehen was der Radiologe dann noch sagt, ob wir noch einen Hammer oben drauf kriegen ?
Ob jetzt unsere Uhr zu laufen anfängt ?

Am Sonntag hat meine Mama Geburtstag, wenigstens können wir Ihren 47. Geburtstag dann noch gemeinsam "feiern" ... hoffentlich nicht zum letzten mal...

Habt trotzdem noch einen schönen Abend und genießt die warmen Sonnenstrahlen,
die Sonne scheint nur für uns  :)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 18. Juli 2007, 19:24:43
Hallo Hilde,

habe grad Deinen letzten Eintarg gelesen.
Sie wollen wieder operieren ? Hoffentlich geht das gut, hoffentlich bringt es auch etwas.
Es zerreisst mir das Herz von Euch zu lesen, schließlich wird das ja auch irgendwann Papas Zukunft sein, nur das Papa definitiv nicht mehr operiert werden kann.
Papas Glio soll mittlerweile schon zwischen den einzelnen Hirnschichten sein und ist somit inoperabel.
Ich drücke Euch so sehr die Daumen, dass ihr mit der OP die richtige Entscheidung getroffen habt.
Hoffentlich geht alles gut und bringt den so sehnllich erhofften Erfolg für eine ganze Weile !!!!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 18. Juli 2007, 19:35:30
Hallo Hilde,

hm, es soll noch einmal operiert werden ?

In welchem Bereich soll das denn geschehen ? Wird der Abzess angegangen oder will man noch einmal an den Tumor ?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man durch einen entzündlichen Bereich INS Hirn gehen will.

Entschuldige bitte meine so direkten Fragen...aber was hat der Arzt zur Art der OP und den Risiken gesagt ?

Viele Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. Juli 2007, 20:18:03
Liebe Elisabeth!

Ja, so richtig wissen sie es glaube ich selber nicht, der Arzt sagt, dass es sehr schwer zu unterscheiden ist, ob es sich um ein Abszess oder Tumor handelt, da beides Kontrastmittel aufnimmt. Sie werden eben versuchen so viel als möglich herauszubekommen, ausserdem bleibt der Knochendeckel dann heraussen. Er hat meinem Mann auch gesagt, dass er nicht weiss, wie das ausgehen wird, aber wenn er nicht operiert, dann weiss man, wie es ausgeht....

LG Hilde
PS du brauchst Dich für die direkten Fragen nicht zu entschuldigen. Es ist gut, dass Du fragst

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 18. Juli 2007, 20:38:27
Hallo Hilde!!!  Ich wünsche euch für Montag alles Gute! Werde an euch denken und die Daumen drücken. Es geht bestimmt gut!!!  Und es geht weiter!!! Es ist bestimmt auch gut, wenn dein Mann ein wenig neue Hoffnung schöpft, denn die stirbt schließlich zuletzt. Die Ärzte werden mit Sicherheit eher zuwenig, also nicht den ganzen Tumor, als zuviel herausnehmen.
Meiner Mutter gehts auch nicht wirklich gut. Jetzt hat sie auch Wasser in den Beinen. Noch nicht viel, aber das kann ja noch kommen. Sie fragt mich jedesmal, wenn wir uns unterhalten, wann sie sterben  wird. Sie weiß, dass ich mich gut über ihre Krankheit informiert habe und sie meint daher, ich könne ihr das sagen.  Sie sagt immer, dass sie lieber heute als morgen sterben möchte. Ich weiß aber,  dass sie das nicht so ernst meint.  Oder glaube ich es zu wissen????  
Es ist alles einfach schrecklich!!

Alles Gute

Judith

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 18. Juli 2007, 20:50:02
Hallo Mrs. Freckled,

Eure Uhr fängt nicht an zu laufen, sie läuft bereits - seit der Geburt. Sorry, aber wir vergessen im hektischen Alltag immer wieder, dass unser Leben endlich ist. Und nur wenn man sich das immer wieder in Erinnerung ruft, hört man - wenigstens manchmal - auf, sich über irgendwelche Nichtigkeiten aufzuregen oder zu streiten.

Hallo Hilde,

ich bin entsetzt, habe es aber befürchtet. Ich drücke Euch beide Daumen und die Zehen dazu, dass alles gut ausgeht und für Deinen Heri und Dich eine große Portion Lebensqualität übrig bleibt. Auch wenn es sich böse anhört, ich bin dankbar dass wir beherzte Ärzte um uns herum hatten, die im richtigen Moment das Richtige getan bzw. nicht getan haben. Das weiß man allerdings immer erst hinterher.

Eine herzliche Umarmung - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. Juli 2007, 20:59:33
Liebe Kanita!

Warum bist Du entsetzt??? Hältst auch Du nichts von einer neuerlichen OP?? ich glaube, ich auch nicht wirklich, aber wenn nichts getan wird, ist es sowieso auch bald vorbei :'(
ich weiss gar nicht mehr, was ich denken soll ???
mein Mann will die OP aber...er denkt wahrscheinlich, dass er dann wieder gehen kann....
mein Gott, es ist alles so entsetzlich...

Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 18. Juli 2007, 22:07:18
Liebe Hilde,

an anderer Stelle habe ich mal geschrieben, dass mir erst jetzt bewusst ist, dass man nicht einfach ein Stück Gehirn entfernen kann und dann ist alles wieder ok. Alles hat seine Funktion und ich habe bei Mann erleben dürfen / müssen, wie ein Mensch sich verändert.

Natürlich bin ich kein Mediziner und ich habe immer darauf vertraut, dass die Fachärzte wissen was sie tun. Aber Du hast selbst geschrieben, dass Du glaubst, dass sie es selbst nicht so genau wissen. Und jede OP belastet den Körper, macht ihn schwächer.

Aber ich verstehe auch - und ich war bis zu einem bestimmten Punkt genauso - dass Ihr jeden Strohhalm ergreift und kämpft; jede Chance nutzt.  Ich wünsche mir so sehr gute Nachrichten - von Euch.

Die nächsten vier Tage kann ich nicht hier sein - Sonntag Abend bin ich wieder da. In Gedanken bin ich bei Euch und natürlich all' den anderen hier im Forum.

Ein ruhiges Wochenende mit vielen glücklichen Momenten - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 18. Juli 2007, 23:09:46
Liebe Hilde,

Du hast mit OP Angst, Du hast ohne OP Angst.
Du hast wirklich nackte Angst.
Und die kann Dir keiner nehmen, aber jeder hier verstehen.
Du hörst bei allem Gesagten vor allem das Nichtgesagte.
Jede noch so kleine Zwischenzeile nimmst Du wahr.
Was für Antennen die Seele entwickelt!

Wenn Heri von der OP überzeugt ist, wird sie ihm helfen.
Immerhin ist es für ihn, der schon mehr als genug seiner Persönlichkeit hergeben musste, die Möglichkeit einer eigenen Kampfansage an den Tumor.
Er kann ihm die Stirn bieten und die Chance ergreift er.
Wie auch immer diese OP ablaufen soll, Dein Heri hält dem Chirurgen seinen Kopf und dem Tumor seine Stirn hin. Er entscheidet es selbst und aktiv.
Mach Dir also keine allzu großen Sorgen, er wird sie überstehen.
Wunder wird die OP sicher nicht bewirken, aber Heri will sie und das ist Lebenswille und Kraft genug.

Den verdammten Tumor, den verhaßten, wird sie nicht aufhalten, aber
die Runde wird am Montag an Deinen Mann gehen.

Alles Liebe & Gute,
Anita
P.S.: Ich habe "Neurontin" eingenommen, ist rezeptfrei und kann in Notzeiten hoch dosiert eingenommen werden (Eisenhut oder sowas ähnliches).
Konnte einigermaßen schlafen, die Angstspitzen waren gekappt und mein Ruhepuls von 130 ging deutlich herunter.  
Baldrian und Johanniskraut haben mir nicht so gut geholfen.



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 18. Juli 2007, 23:25:04
Dear Mrs. Freckled,

es tut mir leid, dass auch Ihr diese schwere Bürde tragen müsst.
Dein Vater kann Euren engen Zusammenhalt jetzt gut brauchen und Eure Nähe bekommt ihm mehr als jede Therapie. Ganz bestimmt, Ihr helft ihm in gleichem Maß wie die Chirurgen, Neurologen usw. Ihr seid ein Team.

Weißt Du, dass mit den Bettnachbarn, ist so eine Sache.
Ich denke, das Pflegepersonal verfolgt keine besondere Absicht.
Ich kann gut verstehen, dass Euch es zusätzlich belastet, wenn Ihr mit "schlimmeren" Fällen konfrontiert werdet.
Aber was bedeutet es, wenn ein Krebspatient mies dran ist ?

Vielleicht liegt bei Deinem Paps mal ein Patient mit niedriggradigem Tumor und verkraftet es nicht, dass Dein Papa eine Glio-Diagnose hat und deshalb mit dem Rolli durch den Garten geschoben werden muss und sich darüber auch noch freut. Kann ja sein, dass Ihr dann mitleidig oder befremdet betrachtet werdet.
Was ich damit sagen will:
Es ist -bis zum Schluß- ein Mensch, der da im Bett liegt.
Einer, der hoffentlich von mindestens einem anderen geliebt wird und selbst auch liebt. Und er liegt nicht im Bett, um schlechte Stimmung zu verbreiten.
Er liegt im Bett, mit all seinen Ängsten, Hoffnungen und all seinen Gefühlen,
wie jeder in einem Krankenbett.
Es gibt Situationen, da kann der, dem es noch besser geht dem anderen eine Stütze sein.
Manchmal -und das ist ein kleines Geschenk- ist es sogar umgekehrt.  
Ich wünsche Euch alles Gute und viel Zuneigung zu Euch und den anderen.
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. Juli 2007, 23:40:38
Ich danke euch allen und ich hoffe, dass es die richtige Entscheidung ist - es muss die richtige sein, denn mein Mann hat sie getroffen....

Danke und bis bald, wünsch euch eine ruhige Nacht
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 19. Juli 2007, 10:17:53
Liebe Hilde,

Ich schließe mich Anita an, ich kann genau vorstellen, das du einerseits erleichtert bist, dass etwas unternommen wird, und anderseits enormer Angst um die Folgen hast.   Was der Operateur sagt, hat uns auch bei der Entscheidung für eine Zweitbestrahlung geholfen – wenn wir es machen, könnte es gewisse Schaden bringen – wenn wir es nicht machen, kommen die Schaden garantiert, und zwar rasch.  

Natürlich neigen Operateure dazu, zu Operationen zu raten, genauso wie Radiologen generell Bestrahlung empfehlen, und Onkologen zu Chemotherapie neigen.  Daher haben wir bei alle wichtigen Entscheidungen den Rat „unsere“ Neurologen gefolgt, als quasi „Unbeteiligt“.  Ihr habt nur eure Operateur, aber gut, er hat eure Vertrauen mehrmals verdient, und wird auch diesmal nichts Schlimmes machen. Frag übrigens noch mal nach, vielleicht wäre es irgendwie möglich, nachher wieder Temodal zu bekommen?  Oder ist dies eine zu schwierige Frage?

Ich wünsche euch so sehr, das ihr dadurch wieder ein wenig GUTE Zeit gewinnen können. Das Heri es will finde ich allein für sich sehr positiv.

Auch zum Thema Andere im Krankenhaus finde ich, hat Anita sehr schön geschrieben. Ausgeflippt bin ich einmal, als mein Mann bei seinem schweren Infekt zusammengebettet wurde mit dem Demenzpatienten, der viel rumgeschrien hat.  Ich fand, wenn er nur noch ein Paar Tage zu leben hat – so sah es nämlich damals aus – sollten wir mindestens dabei ruhe haben. Ich habe mich erfolgreich dafür eingesetzt.  Aber im Prinzip finde ich es völlig richtig, jeder ist halt dort, wo er ist, ich glaube, sowie du, Mrs Freckled, dein Vater schilderst, wird er damit gut zu Recht kommen.

Weiter an Mrs Freckled: Unsere Prof hat uns erklärt, das was ich als „Wasser“ empfand, ins Gesicht und Händen und Füßen meines Mannes, ist eigentlich Fett – alles vom Cortison. Davon kommt den „Mondgesicht“ und „Stiernacken“ und Fett im Bauchbereich.  Ist nicht so schlimm.  Lies übrigens über Temodal nach, auch hier im Forum gibt es einiges dazu, das ist den meistbewiesenen Chemo gegen Glioblastom-Tumoren, man nimmt es einfach in Tablettenform, oft ist es ganz gut zu vertragen. Bei uns bringt es enorm viel, die Vorteile sind sehr klar zu merken, Nachteile hat es kaum.  

An alle, eine Frage – Wegen Cortison, sind wir mittlerweile mit Hautproblemen versiert.  Gute Cremes haben wir für Füße, Hände, Schwangerschaftsstreifen, und sämtlichen anderen Bereichen.  Aber die Augen?  Ich verwende normale Augentropfen, die helfen immer sofort, aber mein Mann hat mich gebeten, mich hier im Forum umzufragen, ob jemand schlimme Problemen mit Augen bekommen hat, und was das für Folgen hat, und ob es noch was gäbe, was man dagegen machen konnte?

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 19. Juli 2007, 16:22:17
PS - noch eine Frage - bei mein Mann ist die Haut um die Fuß- und Fingernageln immer rot und irritiert - am Fuß neigt es immer mehr zu Entzündung - ich versuche dies mit Antiseptischen Creme und Urea-Creme zu bekämpfen, aber mit nur mäßigen bzw. gar keine Erfolg - hat jemand ein Tipp?

LG

S
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 19. Juli 2007, 16:59:54
Hallo zusammen,

zunächst möchte ich, dass mich hier niemand falsch versteht was die beiden armen Menschen im Zimmer meines Vater angeht.
Ich will niemanden aburteilen, um Himmels Willen  :o .
Ich weiß doch selber das diese Menschen dort sind weil sie Hilfe brauchen, genau wie mein Vater, dafür gibt es Krankenhäuser.
Und das mein Vater genau so "mies" dran ist als Krebspatient, wie diese anderen auch.
Mein Vater ist wahrscheinlich lediglich noch nich in einem solchen Stadium wie diese Menschen, aber auch ich weiß, dass dieser Tag kommen wird.  :'(
Auch ich weiß, dass wir bemitleidende Blicke ernten oder ernten werden, wenn es schlimmer wird mit Papa. Diesen kann sich wohl niemand in so einer Situation entziehen.
Ich habe einfach nur das Bedürfnis ihn wenigstens "psychisch" noch eine Weile davor zu bewahren, ist das so falsch ?   ???
Ich will doch niemandem Unrecht tun und sagen, dass er nicht neben meinem Vater liegen darf weil er viel schlimmer dran ist.
Ich will nichtmal sagen, das eine Krebspatient schlimmer dran ist als ein anderer.
Für jeden einzelnen ist es die Hölle, die er da erleben muss und der er meistens einfach nicht entkommen kann. Krebs ist die Hölle. Im Inneren sind sie alle gleich, alle allein mit ihrer Angst die ihnen keiner nehmen kann.
Es geht mir einfach nur darum ihn noch irgendwie zu "schützen", ihn vielleicht noch nicht seiner "Zukunft" auszusetzen, ich will nicht das er dadurch vielleicht noch mehr Angst verspürt.

Und ja, unsere Uhr läuft mit dem Tag unserer Geburt und ja, bis zu einer solchen Situation vergißt man, dass das Leben endlich ist....aber jetzt ist es absehbar, es sicher das wir dieser Situation nicht entkommen werden, wohlmöglich in naher Zukunft mit dem Ende konfrontiert werden.
Jetzt weiß man es, vorher wußte man es auch, aber jetzt ist alles so nah, so wirklich und man hat das Gefühl gegen eine Stopuhr zu leben und man weiß wer schneller ist!
Diese Situation richtet Dinge in unseren Köpfen an, die man vorher nicht für möglich gehalten hat...  :'(

Sarabande:
Deine Beschreibung der Cortisonausmaße trifft Papa genau.
Er war immer schlank und nun sieht man doch ein ziemliches Bäuchlein, sowie den Stiernacken und eben die dicken Füße...Fett ist eigentlich nur logisch, denn er hat einen Appettit den ausser ihm wohl nur schwangere Frauen haben !
Er war nie ein großer Esser, aber heute...
Er hat drei Brötchen vom Frühstück noch niht ganz runter, da spricht er schon vom Mittagessen, danach Kuchen, dann Abendbrot und zu guter letzt noch vier dicke Kugeln Eis.
Zwischendurch Obst, Kekse usw.
Das ist der Hammer, manchmal gleicht sein normaler Tag einer einzigen "Fressorgie".
Aber wahrscheinlich ist es nicht so falsch ein bisschen was anzufuttern, alles was kommt wird an ihm zehren.
Die Bestrahlungssimulation ist heute gut verlaufen, man musste ihn noch nicht einmal komplett mit "harten Sachen" sedieren.
Es reichte ein höher dosiertes Diazepam, welches anal verabreicht wurde und Papa war sofort für etwa 30 Minuten im Tiefschlaf.
Anschließend kam er wieder zu sich und zeigte keinerlei Beeinträchtigungen,
auf Grund dessen wird er die Bestrahlung wohl doch ambulant machen können.
Am Mittwoch wird man das gleiche noch einmal machen und wenn es genauso gut läuft wie heute, wird die Bestrahlung wohl auch noch am Mittwoch starten.
AUßerdem sprach man durch diese gute Ausgangsposition von nur noch 12 Bestrahlungsterminen.
Lassen wir uns überraschen, bisher liegt der Bericht aus der anderen Klinik noch nicht vor, wer weiß was der evtl. noch verändert ?!
Papa ist jetzt erstmal wieder zu Hause und ist super glücklich über den heutigen Tag und seine neuen Erkenntnisse.
Ich ebenfalls, werde mich auch nachher auf machen und meinen kleinen Papa besuchen und ihn ganz doll knuddeln und knutschen  ;D
 ;D
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 19. Juli 2007, 17:36:30
Hallo!

Das mit dem vielen Essen ist bei uns vorbei..........
mein Mann isst seit Tagen nur mehr ganz wenig, ihm schmeckt nicht mal der Kaffee und seine geliebte Zigarette...
heute war es ohnehin eine einzige Katastrophe, er hatte zwar keine Kopfschmerzen, aber er hat nichts verstanden, wenn ich etwas zu ihm gesagt habe. Er hat immer nur genickt, wenn ich die Frage umgedreht habe und er hätte eingentlich "nein" sagen müssen, hat er wieder nur genickt, ausserdem hat er heute viel geweint. Diese Krankheit ist einfach nur die Hölle :'( :'(

es grüßt euch Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 19. Juli 2007, 18:04:39
Hallo Sarabande,

Günter hatte plötzlich über Nacht einen starken "eitrigen" Ausfluss aus dem linken Auge, dass das Auge und die Wimpern völlig verklebte. Nach vorsichtigen auswaschen mit lauwarmen Wasser und zweimaliger Gabe von Bepanthen-Salbe ( Augen- und Nasensalbe, Wirkstoff Dexpanthenol), verschwand der Ausfluß so schnell, wie er gekommen war.

Die große Gefahr bei Patienten, die viel liegen bzw. sich nur wenig bewegen können...ist Dekubitus. Besonders gefährdet sind u.a. die Fersen. Ich habe im Sanitätshaus 2 Antidekubitus-Fersenfelle besorgt ( die Kosten hat unsere KK übernommen ). Diese Fersenfelle verhindern das direkte Aufliegen. Weiterhin habe ich alle 2 Stunden die Beine auf eine Kissenrolle gelagert und die Kniebeugen mit Kissen gestützt.

Viele Grüße

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 19. Juli 2007, 18:14:54
Liebe Hilde,

ich denke seit Tagen ganz arg an euch und habe heute mal wieder alles nachgelesen. Hoffe für euch und wünsche euch, daß die OP gutgeht bzw. auch was bringt. Viel, viel Glück und Kopf hoch.
Ich weiß auch, wie das ist, wenn man nicht richtig verstanden wird und die Antworten nicht zur Frage passen. Drücke dich ganz herzlich.
-------------------------
Wir hatten am letzten Montag MRT und am Dienstag Besprechung im KH. Habe das MRT Ergebnis erst kurz vor dem KH-Termin abgeholt und erst dann auch gesehen, was drin steht. War auch gut so.
Durch die seit 2 Monaten laufende Niedrig-Dosis-Chemo hat sich der Resttumor verkleinert --- (freu, freu). Aber ............. was dann meist eintritt ist auch hier eingetreten. Es sind Tumorzellen abgewandert und haben sich einen anderen Platz gesucht. In der rechten Gehirnhälfte ist ein neuer Tumor zu sehen. Und die Erfahrung zeigt, daß diese neuen meist aggresiver wachsen als die ursprünglichen. Er sitzt ziemlich in der Hirnmitte und ziemlich tief, OP kommt nicht in Frage. Umstellung der Temodal-Therapie von derzeit 100 mg tgl. auf nur noch 20 mg tgl. und zusätzlich ein Medikament zur Angiogenese-Hemmung (damit keine neuen Blutgefäße gebildet werden). Ein Versuch - was sonst!!

Der Arzt war ganz fürsorglich und lieb und hat meinem Mann das alles erklärt. Er hat immer abwechselnd nur gesagt: "Ahh, na ja. Kann man nichts machen" oder "Katastrophe" (ist übrigens sein Lieblingswort). Aber ich glaube, und auch der Arzt glaubt, daß er garnicht alles richtig verstanden und realisiert hat. Bei den neurolog. Tests durch den Arzt hat mein Mann auch nicht alles verstanden, was er machen sollte - war immer was falsches dabei.
Ich habe nur noch die Tränen unterdrückt - weil mein Mann so hilflos dasaß, mit hochrotem Kopf, den er kurz vorher bekam, bevor wir an der Reihe waren. Wenn er den kriegt, weiß ich schon, daß es grad schlechter wird mit dem Verstehen usw. Er schaute den Arzt an mit einem Blick wie ein kleines, neugieriges Kind.
Also, ich weiß wirklich nicht, wieviel er nun verstanden hat, verdrängt hat oder nicht drüber sprechen will. Wir sind dort weg und haben bis heute nicht darüber geredet. Als ich zuhause sagt, daß seine Therapie umgestellt wird, hat er sich gewundert und gefragt wieso. Daran sehe ich, daß er irgendwie das alles nicht gerafft hat.

Kann euch garnicht sagen, wie's mir grad geht. Bin ein ziemliches Nervenbündel, aber hauptsächlich durch unser Geschäft, das mich grad sehr, sehr fordert, - aber auch dadurch, daß ich für ihn so wenig Zeit habe.
In letzter Zeit weint er häufiger, auch gestern, als ich zu einem geschäftl. Termin mußte. Ich glaube, er denkt auch dran, daß er das vorher alles allein gemacht hat und nun nichts mehr geht.
Ach, es ist ein Riesensch......! Möchte noch soviel schreiben, - von uns -- aber auch an euch-- und muß schon wieder weg. Habe ein schlechtes Gewissen, daß er wieder allein ist.
Kriege heute oder morgen Bescheid, wann eine polnische Frau zu uns kommt. Sie 42 Jh. alt und Sanitäterin, es geht nur noch darum, wann sie kommt. Dann ist etwas Entlastung angesagt - und ich hoffe, etwas mehr Zeit zu haben, die ich dann wirklich ihm widmen kann.

Bis demnächst! Ganz liebe Grüße an euch alle, wenn ich euch auch namentlich nicht erwähnt habe.
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 19. Juli 2007, 18:29:00
Hallo Sarabande!!  Meine Mutter hat nach den 10 Monaten Cortison auch ziemlich mit den Nebenwirkungen zu kämpfen. Ausser den üblichen Sachen hat sie an Unterarmen und Beinen alles voller lila Flecken. Das werden immer mehr. Manchmal bluten sie auch. Ich dachte erst, sie hätte sich mal häufiger gestossen, teils kamen die auch davon. Aber mittlerweile ist echt alles voll. Wir nehmen dagegen eine Arnika Salbe. Die hilft aber auch nicht wirklich.
@Doro: Meine Mutter hat ja mittlerweile 5 Tumore. 2 hatte sie von Anfang an. Bei ihr wächst der Haupttumor am schnellsten. Der macht auch am meisten Ärger. Das neue Tumore meist schneller wachsen als die ursprünglichen höre ich heute zum ersten mal.
@Hilde: Das dein Mann so viel weinen muss tut mir sehr, sehr leid. In sollchen Heulphasen von Mama ist bei uns auch immer alles besonders schlimm. Bekommt er denn etwas zu Stimmungsaufhellung? Hat er denn im Krankenhaus die Möglichkeit regelmäßig zu rauchen. So ein ständiger Nikotinentzug ist ja auch nicht gerade dolle für die Stimmung. Da spreche ich aus Erfahrung. Habe in den letzten Monaten häufiger versucht aufzuhören und es endet jedesmal mit Tränen....
Denke wie so viele auch ganz viel an euch!!!

Alles Liebe und Gute euch Allen!!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 19. Juli 2007, 18:29:55
Liebe Doro!

Schön, dass Du Dich wieder mal gemeldet hast.
Bei uns ist es ganz genau so wie Du es beschrieben hast. Dieser 2. Tumor ist eine Riesensch.....
Heri hatte ja auch eine Zeitlang 40 mg tgl.und Thalidomid genommen, haben aber wieder damit aufgehört, weil die Wunde wieder geeitert hat.
Es ist einfach nur traurig.. :'( :'(

Denke viel an euch und wünsch euch alles Gute
lass Dich drücken Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 19. Juli 2007, 18:31:23
Liebe Judith!

Ganz großer Vorteil unseres Krankenhauses: direkt am Gang "Raucherstübchen" ;D - ohne dem wäre ich glaub ich schon durchgedreht!!

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 19. Juli 2007, 20:31:24
Hilde, ich hatte gar nicht mitbekommen, dass dein Mann 2 Dinger hat. Werden denn am Montag beide operiert? Müssten die Ärzte also durch 2 Öffnungen??

LG
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 19. Juli 2007, 21:28:41
Nein, Judith - Gott sei Dank nicht, der Mann von Doro!! hat einen zweiten Tumor bekommen!!

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 19. Juli 2007, 22:56:47
Liebe Hilde,

ich denke an euch.................

Das mit dem Weinen kenn ich auch all zu gut von meiner Schwester. Manche Tage hat sie sehr viel geweint, es zerreißt einen fast das Herz. Dann gab es Tage, wo sie ganz traurig war und nicht weinte, aber ihre Gedanken waren immer die Gleichen. Dann folgten Stunden wieder in gebremster Heiterkeit. Die Stimmungsschwankungen waren extrem, aber für uns dann normal.

Ich umarme dich, wünsche euch viel, viel Kraft,

denke auch an euch Anderen hier, sarabande, Doro usw., und alle Nichterwähnten!

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claus4711 am 19. Juli 2007, 23:02:45
Hallo Sarabande,

Günter hatte plötzlich über Nacht einen starken "eitrigen" Ausfluss aus dem linken Auge, dass das Auge und die Wimpern völlig verklebte. Nach vorsichtigen auswaschen mit lauwarmen Wasser und zweimaliger Gabe von Bepanthen-Salbe ( Augen- und Nasensalbe, Wirkstoff Dexpanthenol), verschwand der Ausfluß so schnell, wie er gekommen war.

Die große Gefahr bei Patienten, die viel liegen bzw. sich nur wenig bewegen können...ist Dekubitus. Besonders gefährdet sind u.a. die Fersen. Ich habe im Sanitätshaus 2 Antidekubitus-Fersenfelle besorgt ( die Kosten hat unsere KK übernommen ). Diese Fersenfelle verhindern das direkte Aufliegen. Weiterhin habe ich alle 2 Stunden die Beine auf eine Kissenrolle gelagert und die Kniebeugen mit Kissen gestützt.

Viele Grüße

Elisabeth



B E W E G U N G  !!
Gleich in welcher Form.
AUCH (zur Not) 'passiv' (=den Patienten bewegen).
Im Bett.
Besser: Außerhalb des Bettes.
Funktionen (auch unbequem!) erhalten = Stärken.
(Ich weiß worüber ich rede!)

Alles Gute,
Claus
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bri am 19. Juli 2007, 23:27:27
Hallo,
Claus hat Recht. Prophylaxe ist immer der beste Weg, ein Dekubitus ist sehr schmerzhaft und heilt schlecht, wenn er erstmal da ist. Man sollte auch an andere Dinge wie z.B. Lungenentzündung bei Bettlägerigkeit denken. Zur Prophylaxe eignet sich da gut ein altes Hausmittel: Franzbranntwein: 2x täglich Rücken und Brust damit einreiben, ruhig ein bißchen "einklopfen", das tut unendlich gut und das Atmen wird leichter.
Für beginnenden Dekubitus - merkt man ja schon an den geröteten Fersen und gerötetem Steiß, helfen gut harnstoffhaltige Salben. Noch preiswerter ist Eigenurin, mit einer Kompresse aufgetupft. Klingt für Manche vielleicht gewöhnungsbedürftig, ich habe in der Pflege gearbeitet und weiß, wovon ich rede. Ach und noch ein Tipp: wenn ein Mensch nicht mehr richtig essen kann oder bereits eine Sonde hat, den Mund mit einem langen Tupfer mit Butter ausstreichen....
Wichtig finde ich auch, dass der/die "Pflegende" auch an sich denkt - in jeder Hinsicht (auch mal ne Stunde Auszeit mit Kaffeetrinken, Bummeln etc. und sich dafür jemanden beschafft) und auch körperlich: man sollte sich von erfahrenen Pflegekräften die wichtigsten Handgriffe zeigen lassen, schonend für Patienten und Helfer.....
Es ist schön zu sehen, wie Ihr alle für Eure Partner/Eltern einsteht und wieviel Kraft Ihr bei gleichzeitiger Hilflosigkeit aufbringt. Ich bewundere Euch sehr dafür - der Mensch hält halt, wenn er muss, mehr aus als er denkt...
Alles Liebe für Euch
bri
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: nikola am 21. Juli 2007, 07:20:37
[quote author=agnes link=board=31;threadid=1589;start=1200#msg15583 date=11848593
Liebe Hilde,
ich leide mit Euch, wenn ich deine Einträge lese.Ich kann dich gut verstehen.Ich sag auch immer wenn H-P. die Zigarretten nicht mehr schmecken dann????? Das Du mit der Op Angst hast kann ich nachvollziehen,doch Henri hat die Entscheidung getroffen und dann ist es gut so.H.-P. kann gar keine Entscheidungen mehr treffen,und es ist manchmal so schwer alles für Ihn zu entscheiden.Da steht die Frage im Raum,tue ich das Richtige? Ich habe immer ein schlechtes Gewissen,ob ich Ihn richtig behandle Ihm die nötige Fürsorge erteile.
Ich drücke Euch für Montag alle Daumen und was man sonst noch drücken kann.
Alles Liebe Nikola
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. Juli 2007, 08:11:43
Liebe Nikola!

Weisst Du, manchmal bin ich mir gar nicht sicher, ob er wirklich die Entscheidung getroffen hat. Ich habe in den letzten Tagen leider sehr oft das Gefühl, dass er mich nicht versteht......wenn man ihn etwas fragt, dann nickt er, auch wenns gerade nicht passt.....
gestern hat ihm der Arzt gesagt, dass er übers Wochenende lieber nicht nach Hause gehen soll, weil er im KH umgefallen ist (Unfallbericht - er wollte alleine aufstehen, hat niemandem geläutet), ausserdem wollen sie ihm noch Infusionen geben. 2 Stunden später wollte er, dass ich die Tasche aus dem Kasten nehme und mit ihm nach Hause gehe. Als ich ihm sagte, dass das nicht geht, war er so traurig. Es tut so weh...

Es ist alles so unbegreiflich

Alles Gute Für Dich und Deinen H.-P.

PS ich glaube sehr wohl, dass Du ihn richtig behandelst und Du Dein Bestes gibst...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 22. Juli 2007, 16:36:08
Hi ihr Lieben!

Danke für die Dekubitus-Tipps - wir denken schon daran, wobei ich denke bzw. hoffe, das es noch nicht ein aktuelles Problem bei uns ist, da mein Mann relativ viel Zeit aus dem Bett verbringt, obwohl sein Haut wohl sehr empfindlich ist.  Blaue Flecken hat er auch immer viel.

Doro, euch wünsche ich weiterhin viel Kraft, und vom Herzen das es mit die Polin gut klappt.  Hab anderswo im Forum von polnische Hilfskraft gelesen, und im Radio mal gehört, das bis etwa 50 Prozent von Pflegearbeit in Deutschland von ausländische, oft „schwarze“, Hilfskräfte gemacht wird, da es deutlich bezahlbarer so ist. Klar ist, dass keine normalsterbliche bei EURO 26 pro Stunde den offiziellen Pflegekräften rund um die Uhr sich leisten kann. Von einige „Begleitdienste“ habe ich neuerdings gehört, alles legal und kosten EURO 5 die Stunde, da werde ich demnächst mich genauer erkundigen.  Meine Cousine reist mitte August wieder ab, leider – wir haben uns an ihr sehr gewöhnt, und schöne gemeinsame Zeiten erlebt.  

Hilde, ich denke an euch und das bevorstehende OP, halt uns bitte auf dem Laufenden!  

Mrs Freckled, das viel essen kennen wir alle, auch das macht das Cortison, es gibt dafür keine Lösung.  Manchmal kaufe ich zu große Kleidung für mein Mann und lass es erstmal etwas kleiner nähen beim Änderungsschneiderei, das wir es dann später wieder rauslassen können, ohne immer alles wieder neu kaufen zu müssen.  

Mein Mann geht es weiterhin wirklich gut, seine Zustand hat sich im Allgemein seit gut 8 Monate kaum verschlechtert, oder wenn dann nur ein wenig, damit hat niemand gerechnet.  Ich finde es großartig, trotzdem geht es total auf meine Kraftreserven, es ist sehr schwer, auf Dauer jeden Tag  alles für jemand machen zu müssen, ohne zu wissen, was die Zukunft bringt bzw. wann, wobei ich das hier niemand erzählen müsste.  

Finnland war total schön, wenn auch zwischendurch kalt und verregnet – was mein Mann immer hasst – ich war auch immer wieder damit konfrontiert, wie unpraktisch manche Orte sind, wenn die nicht gut für Behinderte durchgedacht sind, und wunder mich immer darüber, wie sehr ich über solche Sachen aufregen kann. Vor zwei Jahre wäre so was mir nie aufgefallen. Aber die Reise hat immer unsere Hauptzweck erfühlt, und uns viele neue Erlebnisse und Eindrücke gebracht, so dass die vier Tage wie zehn gewirkt haben. So trickst man die Zeit aus, und „lebt“ länger.  

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 22. Juli 2007, 19:58:27
Liebe Sarabande,
soweit ich das alles richtig mitverfolgt habe bekommt dein Mann doch die tägliche Gabe von Temodal. Das hatte meine Mama damals auch bekommen und während dieser Zeit hatte sich ihr Fingernagel entzündet. Wir haben den Finger in Kernseife gebadet (desinfiziert) und dann eine Salbe draufgemacht, die ich leider nicht mehr weiß :-\. Damit haben wir es dann wieder in den Griff bekommen.
Sprech doch dein Hausarzt mal drauf an. Krebspatienten können sich unter der Chemotherapie Bakterien, Pilze oder Viren einfangen (aufgrund der Immunschwäche).
Ich habe ein Buch von der Dt. Hirntumorhilfe dort steht das drin.
Ich mußte unseren Hausarzt auch erst drauf aufmerksam machen.
Hier der Titel: Lebenszeit - Zeit zum Leben, Ein Ratgeber für Menschen mit Krebs von Dr. Andreas Ammon und Dr. Dirk Meyer
Das Buch kannst du bestimmt bei der Dt. Hirntumorhilfe ordern, wenn nicht, dann ich schicke dir mein Exemplar zu.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

Ganz liebe Grüße und weiter viel Unternehmungslust :)

Tatjana  
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 22. Juli 2007, 20:00:13
Liebe Hilde,
ich wünsche euch für morgen alles Gute!

Ich denke an euch!

Ganz dicken und fetten Knuddel!

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 22. Juli 2007, 21:17:56
Liebe Hilde,

schließe mich den guten Wünschen für euch für morgen nochmal an.

@Judith 1974: Ich weiß nicht, wie es ist, wenn man gleich schon mehrere Tumoren feststellt. Bei meinem Mann war es bis März nur der Rest des operierten Primärtumors, der von Jan. - März unter Hochdosis Temodal weiter gewachsen ist. Nun, unter Niedrig-Dosis Temodal hat er sich verkleinert.
Der Arzt hat erklärt, daß das Glioblastom verschiedene Tumorzellen hat, und wenn unter Temodal der Tumor kleiner wird und an anderer Stelle ein neuer auftaucht, dann sind die aggresivsten Zellen abgewandert und haben sich einen neuen Platz gesucht. Diese Zellen haben auf Temodal anders reagiert und sind dadurch als aggresiver und schnellwachsender einzuschätzen. Das zeigt halt die Erfahrung.
Der neue Tumor ist auf der gegenüberliegenden Hirnseite. Wenn der nun weiterwächst, werden auch auf der jetzt noch normalen Seite Lähmungen eintreten.
KÖNNT IHR EUCH DAS VORSTELLEN!!!! ????
Ich darf daran garnicht denken.

Heute hat er fast nur geweint. Es ist so schrecklich das zu sehen, das zu erleben. Mit den paar Worten, die er noch reden kann, sagt er immer das gleiche: Ich denke nach -- oh je, oh je--- schlimm, schlimm  -- Katastrophe, Katastrophe -- Warum, warum ---- das gibts doch garnicht.
Das sagt er eine Stunde lang so gut wie ständig, und immer begleitet mit Weinen. Es ist einfach nur schlimm und traurig. Und ich weiß garnicht, was er so alles denkt. Ich glaube, er weiß schon, was der Arzt in Trier gesagt hat - auch wenn wir darüber nicht reden.

Derzeit hat er mit dem Gehen große Probleme, so daß er nicht mehr gehen will. Als ich gestern zum Einkaufen war, habe ich ihm die Urinente hingestellt, damit er nicht aufzustehen braucht.
Als ich zurückkam, war alles naß. Seine Kleider, die Couch (zum Glück Leder) und der Fußboden. Und er war total fertig und traurig. Keine Ahnung, wie lange er schon so dalag.
Es ist einfach schlimm und traurig.

Eine Polin kommt am Dienstag schon. Es wird eine Entlastung sein, aber ich muß halt schauen, inwieweit ich doch für Waschen bzw. Duschen da sein muß. Es ist ihm bestimmt auch zu intim - aber ich weiß es nicht.
Ich weiß nur, daß ich weiterhin für ihn da sein will und auch muß. Außer zum Schlafen werde ich wohl weiterhin nicht mehr bei mir zuhause sein. Aber ich möchte, daß er sich nicht verlassen und abgegeben fühlt. Die Polin wird ja dann im Gästzimmer schlafen. Und bei ihm im Doppelbett, das möchte ich nun wirklich nicht. Es wäre auch für jeden von uns wohl störend. So lange es ihm noch so geht wie jetzt und jemand 24 Std. da ist, werde ich über Nacht schon nach Hause zu mir können. Sollte es mal dramatischer werden, muß man weiter sehen.

Hoffe, daß bei euch allen soweit alles beim alten ist.
Liebe Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 22. Juli 2007, 21:42:12
Hallo meine lieben Leidensgenossen!

Es ist einfach nur schrecklich. Ich glaube, ich realisiere erst jetzt so richtig, dass morgen die 5. OP stattfindet und ich habe schreckliche Angst...
der Neurochirurg meinte gestern, dass er auch nicht weiss, wie diese OP ausgeht, aber er sich erhofft, dass das Reden etwas besser werden würde, dass sich an den Lähmungen etwas ändert, glaubt er eigentlich nicht.
Wenn das Sprechen wirklich besser werden würde, wäre ich überglücklich, denn dann könnte mir mein Mann endlich wieder mal sagen, was er möchte. Ich muss ständig alles aufzählen, was es sein könnte - sehr oft komme ich auch drauf, aber leider manchmal auch nicht, dann ist er ganz verzweifelt und schüttelt den Kopf und schaut weg. Es tut unendlich weh :'( :'(
Ich habe schreckliche Angst, dass es nicht gut ausgehen könnte - jaja, ich weiss, das hatte ich vor jeder OP, aber die ersten drei sind gut verlaufen, nach der vierten OP war sein Zustand schlecht und ist dann immer noch schlechter geworden, er kann jetzt seine rechte Hand gar nicht mehr bewegen, vor 3 Wochen konnte er noch "zusammendrücken" - vor 3 Wochen konnte er auch noch alleine gehen :'( :'(- seit er im KH ist, will er auch immer in den Rollstuhl, zu Hause hat er sich nicht reingesetzt - es ist auch in den letzten 6 Tagen weiter schlechter geworden - das Gehen meine ich, mir kommt vor, ich schreibe ziemlich durcheinander, aber so geht es mir auch gerade....

was soll ich euch sagen, mir gehts schlecht - er kommt morgen gegen 10 oder 1/2 11 dran und das bange Warten bis man dann weiss, wie es ihm geht....werden abends wieder auf die Intensiv gehen (die kennen mich ja bereits) und ich hoffe inständig, dass ich euch was Gutes schreiben kann...

Liebe Doro!
Es tut mir einfach nur leid für euch. Ich weiss genau, wie es euch geht...diese Traurigkeit und Verzweiflung kenne ich von meinem Mann auch, aber wen wundert das....mitten aus dem Leben gerissen, plötzlich nichts mehr können, auf jemanden angewiesen zu sein, es ist grausam....

Alles Gute für euch alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 22. Juli 2007, 21:50:33
Hallo zusammen,

heute hat meine Mutter Geburtstag.
Leider musste sie zum Spätdienst und somit konnten wir Ihren Tag nicht zusammen feiern.
Jedoch haben mein Freund und ich heute den gesamten Nachmittag mit Papa verbracht.
Dazu ein klein wenig Vorgeschichte:
Am Freitag Nachmittag war ich bei meinen Eltern, da meine Mutter nach Papas zwei Voruntersuchuhngstagen im KH noch ein Gespräch mit dem behandelnden Radiologen hatte und es neue Infos gab und um einen Auftrag von Papa entgegenzunehmen.
Dieser sagte, dass mein Vater wohl eine gute Ausgangssituation habe und er davon ausgeht dass Papa noch ein gutes Jahr vor sich hat. Er glaubt, dass sich an Papas derzeitigem Zustand nicht unbedingt viel ändern wird und er meint das Papa die Bestrahlungen gut vertragen wird.
Er sagte auch, dass die Bestrahlung bei Papa wohl nicht die geführchteten Krampfanfälle auslösen wird, welche seinen Zustand natürlich verschlechtern würden.
Man kann ihn anscheinend doch mit Diazepam ruhigtstellen für die Bestrahlungen und das bedeutet, dass sie ihn mit einer höheren Gyzahl bestrahlen können und somit auch nur 12 x bestrahlen müssen, jedenfalls vorerst.
Das bedeutet auch, dass Papa sehr wahrscheinlich doch ambulant bestrahlt werden kann.
Warten wir es ab, am Mittwoch soll es dann losgehen.
Wieder zu Freitag Mittag:
Wie jedes Jahr beauftragte er mich damit ein Geschenk für Mama zu "organisieren" (wie er immer sagt), er gab mir seine EC Karte um damit Geld abzuholen und seine Armbanduhr, für die ich ein neues Lederarmband kaufen sollte.
Ich blieb noch eine ganze Weile bei meinen Eltern und bemerkte recht schnell, dass Papa extrem "platt" war, also entschied ich mich gegen 21 Uhr dazu die Heimreise anzutreten.
Vorher bat mich meine Mutter allerdings noch, meinen Vater schonmal nach oben zu begleiten (hinter ihm die Treppe hoch zu gehen, zur Sicherheit).
Meine Eltern haben ein Haus und in der oberen Etage befinden sich zwei große Schlafzimmer und ein ziemlich großes Badezimmer in dem Papa sich sehr gut bewegen kann mit seinem Rollator, außerdem steht dort für Papa ein Stuhl vor einem Waschbecken und es gibt eine Badewanne mit einer Duschwand drumherum in der sich mittlerweile ein behindertengerechter Duschsitz befindet, dort wird Papa jeden Abend von Mama "geduscht" bevor er ins Bett geht.
Jedenfalls war ich sehr erschrocken als ich sah wie sich mein Papa die Treppe hoch quälte, er hangelte sich am Geländer entlang und strengte sich furchtbar an überhaupt einen Fuß nach dem anderen die Stufen hoch zu bekommen.
Permanent hielt ich beide Hände von hinten gegen Popo und schob ihn förmlich, ich hatte einfach Angst dass ihn plötzlich das letzte bisschen Kraft verläßt.
Als wir die Prozedur hinter uns gebracht hatten war Papa klatschnass, kein Wunder dass Mama ihn JEDEN Abend duschen muss.
Danach war der Gedanke über einen Treppenlift geboren, da muss etwas passieren ganz klar.
Morgen früh werde ich mich danach erkundigen.
Am Samstag fuhren mein Freund und ich dann in die Stadt um die Einkäufe zu erledigen, das Armband zu kaufen und ein Geschenk zu besorgen.
Gegen frühen Abend habe ich dann alles zu Papa gebracht, mit ihm noch ein Versteck ausgemacht, damit Mama auch bloß nichts findet...alles bestens.
Heute Vormittag habe ich dann bei meinen Eltern angerufen um Mama zu gratulieren.
Als ich sie fragte wie ihr denn der Duft gefallen würde sagte sie nur "was denn für ein Duft?" und ich "Na das Parfum, gefällt es Dir nicht ?" und sie "Welches Parfum? Ich habe kein Parfum bekommen !" Als sie das aussprach ging Papa anscheinend ein Licht auf und er sagte ihr wo das Geschenk stand.
Auf dem Weg dorthin sagte meine Mutter mir, dass Papa sehr lange geschlafen habe, was sehr untypisch für ihn ist und dass sie glaubt er hat ihren Geburtstag vergessen.
Sowas gab es in meinen knapp 26 Lebensjahren NOCH NIE !!!!
Wir waren beide recht schockiert darüber, ich bin es jetzt noch muss ich sagen.
Einen Tag vorher war noch alles da und plötzlich über Nacht alles weg ?!
Wahnsinn.
Außerdem habe ich das Gefühl, dass Papa momentan mit allem und jedem (ausser Mama, meinem Freund und mir) "abrechnen" will, er ist so hart am Telefon.
Heute riefen alte Kegelbekannte meiner Eltern an, sie wollte Mama gratulieren.
Sie wissen seit Februar über Papas Krankengeschichte bescheid, kriegen es aber nicht hin sich mal persönlich mit ihm auseinander zu setzen.
Jedenfalls riefen sie heute an und Papa sagte nur : "wie, ihr wollt E. gratulieren ? Dann ruft ein adermal an, sie ist nicht da!" und legt auf.
Die rufen wieder an und sagen dass er wohl etwas falsch verstanden habe, aber eh sie weiter reden konnten sagt er "nee, da gibt es nichts zu verstehen. Mit euch will ich nichts zu tun haben" und legt auf.
Auch wenn Freunde oder meine Großeltern anrufen und sich nach seinem Wohlbefinden erkundigen wird er pampig und würgt sie ab und manchmal geht er einfachnicht ans Telefon wenn Mama arbeiten ist.
Dann muss man ihn auf dem Handy anrufen damit er sieht wer anruft.
Gut, wenn er nicht will, aber das ist heftig, so kenne ich meinen Papa nicht.
Naja, trotzdem hatten wir einen sehr schönen Nachmittag, meine Großeltern kamen noch zu Besuch und wir haben zusammen gesessen bis meine Mutter um viertel vor acht wieder daheim war.
Dann haben wir spontan noch eine Fotosession abgehalten, denn wer weiß wann man nochmal so schön zusammen kommt ?!
Jedenfalls merkt man täglich mehr wie Papa sich verändert und das schmerzt schon sehr.
Er klagt zwar noch immer nicht über irgendwelche Wehwehchen oder Schmerzen, aber trotzdem hat man oftmals das Gefühl, dass es ihm nicht so gut geht wie er angibt.
Ich denke, er will uns schonen, aber letztendlich geht es darum dass wir ihm helfen wollen und können wenn er etwas sagt, aber das muss erstmal tun

Nun denn, jetzt habe ich mienem Herzchen erstmal wieder ein bisschen Luft gemacht.
Entschuldigt das Wirrwarr, aber ich möchte immer soviel schildern und weiß nciht wo ich anfangen soll.
Ich hoffe ihr könnt mir trotzdem folgen.
Gute Nacht und bleibt auch Iht strak für Eure Lieben, sie köenn glücklich sein Euch starke Persönlichkeiten an Ihrer Seite zu haben  :)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 22. Juli 2007, 22:53:47
Ihr Lieben,
bevor ich schlafen gehe, in der Hoffnung, dass mich diese Zwischengeister in Ruhe lassen, möchte ich noch mein Füllhorn  über Euch ausschütten:

@Hilde, bitte habt einen guten Tag morgen.
Heri wird es überstehen, ich weiß nicht warum, aber ich bin mir (fast) sicher. Du wirst irgendeinen Plastikstuhl stundenang durchschwitzen und Dir wird es entschieden zu lange vorkommen. Nimm genug Glimmstängel und Feuer mit.
Meine Gedanken sind bei Euch.

@Doro, Euch wünsche ich eine polnische Fee, die nicht nur ihre Arbeit gut macht, sondern es vermag, die schwierige Situation ein bißchen angenehmer zu zaubern. Vielleicht durch ihr Wesen.
Ist ja nicht so einfach mit einem zunächst fremden Menschen so Persönliches zu teilen.

@Mrs.Freckled, weiter so gute Ideen wie mit dem Treppenlift und weiterhin so viel Nähe zu Deinem Vater.

@Sarabande, Dir wünsche ich immer ein Reservekraftpaket mehr im Hintergrund, als Du gerade brauchst. Du sprühst vor Energie, Liebe und Kraft, aber Deine Erschöpfung kann man gut herauslesen.

@Alle, die diesen steinigen Weg kennen,
eine gute Nacht, Aufmerksamkeit für Eure Lieben und für Euch selbst.
... und die bösen Geister sollen Euch in Ruhe schlafen lassen und die guten Geister Euch begleiten.
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 22. Juli 2007, 22:57:32
Liebe Anita!

Danke für Deine Worte...
habe gerade Deine Einträge gelesen und gesehen, Du hast mir schon so oft geschrieben und Mut gemacht, so wie Du es auch gerade wieder tust.
Ich danke Dir einfach dafür....

 Alles Liebe Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 22. Juli 2007, 22:59:37
Hallo ,
nach längerer Zeit wollte ich mich auch mal wieder melden. Ich habe die letzten anderthalb Wochen so wenig Zeit gehabt, dass ich die vorausgegangenen Einträge nur überflogen habe, aber es sieht gleichermaßen fast überall sehr bescheiden aus. ich hätte liebend gern mir schon die letzten Tage alles von der Seele geschrieben, aber ich kann abend einfach nicht mehr. ich bin erst so gegen Mitternacht mit dem Haushalt fertig und mein Wecker klingelt um halb 5. Ich fühle mich so richtig ausgepowert. Aber das kennt ihr ja bestimmt auch alles zu genüge und deshalb will ich auch nicht jammern.
Wir hatten letzte Woche unsere Hochzeitsgartenparty und hatten einen wunderschönen Tag. Alle Freunde und Familie waren da und haben mit uns gefeiert. Es war auch ein Stück weit traurig. Viele hatten echt Angst zu kommen, weil Dieters OP ja gerade man erst 4Wochen her und er doch ganz schön von seiner "Fitness"eingebüßt hat. alle die um die Ernsthaftigkeit dieser Erkrankung wissen, hatten auch ein komisches Gefühl, dass wir alle so zusammen gekommen sind.
Am Mittwoch sollt dann die Chemo mit ACNU weitergehen, aber als wir in der onkologischen Praxis waren, sagte uns der Dr., dass er doch lieber vorher noch ein aktuelles MRT haben wolle, damit wir einen genauen Ausgangsstatus haben, wenn die Chemo wieder beginnt.
Also war dann gleich Donnerstag wieder MRT - ..und das Scheissding ist schon wieder da. Es wächst und wächst. Es ist zum Heulen. Es ist kurz davor auf die andere Hirnhälft überzugehen. Der Radiologe war auch völlig entsetzt von diesem schnellen Wachstum. Mein Mann hat es noch gar nicht richtig mitbekommen, wie groß es alles schon wieder ist. Es reicht ihm momentan zu wissen, dass wieder was da ist. Der Onkologe rät von einer weiteren Chemo ab, da er das letzte Mal auch schon so heftig mit den Thrombozyten reagiert hat. Übermorgen haben wir Besprechung, wir wollen eine faire Lösung. Habe auch schon mit Prof.Vogel telefoniert, er findet meinen Vorschlag eine Dauerdosierung mit Temodal zusätzl. zu dem Laif, sehr gut. Dann hat man wenigstens das Gefühl man probiert noch was. Aber es ist halt verdammt Ernst.
Wir werden es nicht schaffen, das Ding ist uns immer im Voraus.
Wir haben viel zusammen geweint, heute geht es wieder etwas besser. Dieter ist total tapfer. Er hat jetzt zeitweise auch totale Sprachprobleme, das hatte er vorher noch nicht. Es kommt teilweise kein vernünftiger Satz zusammen. Es ist zum Heulen aber paradoxerweise müssen wir immer ganz doll zusammen lachen, wenn so ein durcheinander rauskommt.
Es ist wie in einer Achterbahnfahrt. wir hatten soviel Hoffnung, dass das Ding sich nach der letzten OP mehr Zeit lässt.  :'( :'(
Auch so ist er doll schlapp, die Haut juckt ihm wie verrückt(aber nur die Unterarme und die Hände, -ob das vom Laif kommt?), er hat schlafprobleme und das Kurzzeitgedächtnis ist teilweise auch sehr in Mitleidenschaft gezogen.
Alles in allem ist alles Mist,was soll ich anderes sagen...
Ich bin so traurig......
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 22. Juli 2007, 23:03:29
@Hilde,
danke für deine Nachfrage nach meinem Mann. Ich habe oben beschrieben wie unser aktueller Stand ist. Ich habe beim überfliegen der Nachrichten gelesen, was euch morgen bevorsteht. Es tut mir leid, dass du schon wieder so bange Stunden durchleben musst. Ich werde morgen ganz doll an euch denken. Bleib tapfer, auch wenn es noch so schwer fällt.
Es grüßt dich ganz lieb
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 22. Juli 2007, 23:10:05
Liebe Hilde,

ich will nur sagen, ich denk an euch..........................

Kabas

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 22. Juli 2007, 23:12:25
Liebe Beate!

Es ist einfach nur traurig und unfassbar.
Ich hab jetzt leider nicht genau im Kopf, wann die letzte OP bei Deinem Mann war.......ich weiss nur, dass bei uns immer nach ca. 3-4 Monaten die Hölle los ist, egal was wir tun, ob Chemo oder Hyperthermie oder gar nichts.......dieses Monster läßt sich einfach nicht aufhalten und selbst wenn mein Mann morgen wieder operiert wird, weiss ich genau, dass es in spätestens 3 Monaten wieder soweit ist.... es ist eben ein Glio.....und es ist alles so unfassbar.....
ich wünsche Dir so sehr, dass ihr noch eine gute Zeit miteinander haben könnt

es grüßt und umarmt Dich eine ganz traurige Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 22. Juli 2007, 23:15:06
Liebe Kabas!

Es tut gut zu wissen, dass man nicht alleine ist - ich bin so traurig und hätte Dich und alle anderen "Mitkämpfer" am liebsten hier bei mir - ihr alle könnt einen wenigstens verstehen, das Umfeld um uns herum ist ziemlich überfordert, es ist wieder ganz ruhig rund um uns, ausser unseren beiden engsten Familienmitgliedern sind wieder alle in "Tauchstellung"...

Alles Liebe
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 22. Juli 2007, 23:28:08
Hallo Hilde, die letzte OP war am 18.06. in Berlin bei Prof. Vogel.Es sind gerade mal 4,5Wochen. Davor war die OP im März. Wir haben seit September, der Erstdiagnose, gerade mal von Jan bis März etwas aufatmen können, obwohl im Jan.MRT auch was ganz kleines zu sehen war. So stark wie mein Mann ist, so stark ist auch der Tumor - so denke ich manchmal.
du hast Recht, man versteht sich hier immer verstanden, egal wie durcheinander man schreibt und was man schreibt. Wir sitzen alle im gleichen Boot. Das ist schlimm aber es hilft ungemein.

Danke für die Umarmung - ist angekommen....
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 23. Juli 2007, 13:51:40
Hallo Hilde!!!! Ich hoffe, die Kerze die ich heute morgen für Heri angezündet habe hat geholfen!! Bin schon den ganzen Tag in Gedanken bei euch!! Hoffe, es kommt gleich eine gute Nachricht!!

Ganz liebe Grüße
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. Juli 2007, 14:02:54
Liebe Judith!

Die OP hat erst um ca. 10 Uhr angefangen, ich weiss leider nocht nichts, fahre aber nachher ins KH und hoffe, etwas zu erfahren....
melde mich ganz bestimmt am Abend noch
danke für die Kerze!!

alles Liebe
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. Juli 2007, 22:14:29
Hallo!

Erstmal große Erleichterung, habe meinen Mann schon kurz auf der Intensiv besuchen können, er ist erst kurz vorher aufgewacht und war noch sehr müde.
Ich denke aber, dass er mich erkannt hat. Er hat meine Hand gedrückt.
Der Knochendeckel konnte GsD wieder eingesetzt werden, war nicht entzunden, wie man angenommen hatte.
Es war viel Nekrose vorhanden, leider aber auch aktiver Tumor. Der Doc hat soviel wie möglich entfernt, leider nicht alles...

Ich bin trotzdem froh, dass er das alles wieder einmal überstanden hat.
Morgen werde ich schon mehr wissen.
Mein größter Wunsch wäre, dass er wieder ein bisschen besser sprechen könnte, denn es muss die Hölle sein, wenn man seine Gefühle nicht aussprechen kann. Der Doc meinte, dass es möglich sein könnte, die Lähmung hingegen wird nicht besser werden. Egal, es ist gut, so wie es ist, denn mein Mann ist noch am Leben.....

Ich danke allen, die an uns gedacht haben und sogar Kerzchen angezündet haben.
Danke, dass es euch gibt

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 23. Juli 2007, 22:19:47
Hallo Hilde!!! Freue mich sehr für euch!! Wünsche dir eine gute Nacht, morgen wird bestimmt ein schöner Tag für euch!!!

LG

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 23. Juli 2007, 22:39:36
Liebe Hilde,
da fällt mir ja ein Stein vom Herz!
Ich freue mich auch riesig, dass die OP gut verlaufen ist.

Ganz liebe Grüße auch an Heri - er ist wirklich ein Kämpfer.

Tatjana

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. Juli 2007, 22:43:17
Der Tag heute war furchtbar.
Ich bin nur durchs Haus, hab alles angefangen und nichts fertiggebracht.
Als ich bei seinen Schuhen vorbeigegangen bin, musste ich nur noch heulen, da sind noch ganz neue Schuhe dabei, die er noch nie anhatte....

Mittag ist dann im Radio ein Lied gelaufen, das wir am Standesamt gespielt haben, da war es dann vorbei mit mir, volle aufgedreht und geheult wie ein Schlosshund, dann bin ich mit den Hochzeitsbildern dagesessen und hab mir den Kopf zermartert, warum das alles so gekommen ist....
Es war scheusslich, dann wollten sie mich gar nicht zu ihm auf die Intensiv lassen, aber ich habe es geschafft. Die Schwester meinte, dass es nicht üblich ist am OP-tag, hab ihr dann erklärt, dass wir heute das 5. Mal da sind und ich immer bei ihm war, ausserdem würden sie es nicht verstehen, wenn er etwas möchte, weil er nicht sprechen kann, dann war es doch recht, dass ich reinkomme....

war ein harter Tag

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Karo am 23. Juli 2007, 22:46:43
Hallo Doro,

mir tut es so leid. Das ist ganz schön heftig. Aber immerhin war der Arzt ehrlich zu Euch. Bei uns leider nicht so. Die Ärzte haben alles ziemlich runtergespielt. Sie sagten, der Turmor schrumpft und dabei sah ich, wie es meinem Mann immer schlechter ging. Es ist gut so, dass Du nachts bei Dir schläfst. Du brauchst Kraft. Auf Dauer kannst Du Dich aber nicht verteilen. Mit einer eigenen Firma, das ist schwierig. Habt Ihr nicht Mitarbeiter, wo Du ein bischen verteilen kannst? Ihr habt doch einen Sohn? Kann der nicht helfen? Andererseits lenkt das ab. So war es bei mir. Ich war manchmal sogar froh, arbeiten zu können. Sonst wird man verrückt. Was da kommt, ist fast unerträglich. Wie will man mit dem Partner darüber reden? Versuche einfach, für ihn da zu sein. Man wächst auf einmal selbst über sich hinaus. Ich denk oft an Dich und drück Dich.

Karola
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 23. Juli 2007, 22:56:05
Hallo Doro,
ich finde Karo hat Recht. Ein ehrlicher Arzt ist unterm Strich gesehen immer die bessere Wahl. Auch wenn mann diese Ehrlichkeit am Anfang gar nicht hören will. Bei uns sieht es auch nicht so gut aus(ich habe es gestern hier geschrieben). Der Tumor wächst auch 4Wochen nach der 3.OP weiter und weiter. Bald kommt er in der anderen Hirnhälfte an. Großer Mist.
Ich bin auch froh, arbeiten gehen zu können, obwohl mich oft genug das schlechte Gewissen plagt, dass ich denke: Ach, wärst du doch zuhause geblieben....
Aber durch die Ablenkung tanke ich auch Kraft. ich habe die Möglichkeit auch mal für kurze Zeit "abzuschalten".
Sei lieb gegrüßt und bleib tapfer
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 23. Juli 2007, 23:15:14
Gute Nacht an Euch alle,
süße, tumorlose Träume.
Morgen ist ein neuer Tag,
muss kein besserer werden,
kann aber !!!
Und das wünsche ich Euch!!
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 23. Juli 2007, 23:17:31
Liebe Hilde,

deine Erleichterung über den OP-Verlauf lese ich in deinen Worten. Heri hat die fünfte OP überstanden. Dein Tag war heute fürchterlich, die Angst, wie geht es ihm, was konnte erreicht werden, was ist danach! Ich kann das verstehen, andere hier auch.
Ich wünsche Heri, daß er die Strapazen der OP schnell wegsteckt, daß er dann auch schnell heim kann.

Dir wünsche ich eine ruhige Nacht, soweit es möglich ist, ich denk an euch,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. Juli 2007, 23:24:28
Liebe Kabas!

Danke - ich hoffe, dass uns noch einmal 3 Monate oder vielleicht mehr geschenkt werden, denn wie wir alle wissen können es auch nur ein paar Wochen sein...
Vielleicht hat mein Mann doch noch ein Geburtstagsgeschenk bekommen - er wird übermorgen 46 Jahre alt

auch Dir eine gute Nacht
umarme Dich Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claus4711 am 23. Juli 2007, 23:39:16
Einen kommenden Guten Tag !

Das wünscht Euuch Jeder !!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. Juli 2007, 23:44:13
Danke Claus...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 24. Juli 2007, 16:28:23
Hallo Hilde,

ich freue mich sehr, dass die OP gut verlaufen ist.
Wünsche mir für Euch wieder ein bisschen mehr Lebensqulität und das ihr dadurch Zeit gewonnen habt !!!!
Schön, dass es ab und zu auch mal positive Ereignisse geben kann.
Ich bin wirklich sehr erleichtert, hatte ein wenig bammel vor deiner Nachricht, aber jetzt ist es wieder gut.
Ganz viel Glück für die kommende Zeit !!!!

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 24. Juli 2007, 18:47:23
Hallo Hilde,
hallo Ihr Alle,

ich war am Wochenende nicht da, gestern konnte ich nicht schreiben - mir fehlten die Worte. Was soll man sagen, es gibt nichts was helfen könnte, man muss es  e r l e b e n . Und froh sein dass man es erleben und spüren kann.

Hilde, wie geht es Heri? Ist er von der Intensivstation verlegt auf die normale Station? Kann er reden, redet er? Wie geht es Dir, Hilde? Hoffentlich meldest Du Dich gleich mit einem guten Gefühl im Bauch. Täte Dir bestimmt auch gut nach dem ganzen psychischen Stress.

Lieben Gruß - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. Juli 2007, 20:09:10
Liebe Kanita! Liebe Mrs. Freckled!

Ja, mein Mann ist auf der Normalstation seit heute vormittag, aber ich bin heute doch ziemlich erschrocken - wie ihr alle wisst, hat er die ersten 3 Operationen total gut hinter sich gebracht, die 4. war schon ein wenig heftiger, aber wie ich ihn heute gesehen hab, das hat mich fast umgehauen.

Ich bin schon bei seinem Bett gestanden, als er überhaupt registriert hat, dass ich da bin, keine Begrüßung, kein Lächeln, er hat mir auch nicht wie sonst die linke Hand hingestreckt, er hat durch mich durch geschaut.
Ich war total erschüttert. Das linke Auge ist total verschwollen, das bringt er gar nicht auf. Er hat den ganzen Tag NICHTS gesagt, auch nicht ja oder nein, ein paarmal hat er genickt.
Er wird momentan ganz wild, wenn ich nicht weiss, was er will und heute wusste ich es eigentlich nie ??? er hat an mir herumgezogen und sich fürchterlich geärgert.
Vormittag wollten sie das Kontroll-CT machen, man hat ihn auf die Station zurückgebracht, weil er dauernd aufstehen wollte, dann bekam er eine Dormicum-Infusion, damit er fast schläft und dann wurde das CT gemacht.

Als sie ihn zu dritt auf die Toilette hievten, weil er partout nicht auf die Schüssel wollte, war es eine Tragödie das mitanzusehen, das rechte Bein blieb einfach stehen, das haben sie ihm total verdreht....

Wenn der Zustand meines Mannes so bleibt, dann geben sie ihn mir bestimmt nicht nach Hause, sondern auf eine Palliativstation - abgesehen davon, so wie er jetzt beisammen ist, könnte ich das unmöglich schaffen.
Es ist unglaublich, bis vor ein paar Tagen bin ich noch mit ihm alleine zur Toilette.
Das einzige, was mich "tröstet" ist die Tatsache, dass nicht ich sondern ER die Entscheidung für die OP gefällt hat.

Habe heute unseren Operateur nicht gesehen, konnte nicht mit ihm sprechen, habe mit meiner Schwägerin (Ärztin) telefoniert und sie meinte, dass ich mir keine großen Hoffnungen machen sollte, dass sich sein Zustand in den nächsten Tagen bessern würde :'( :'(

Morgen ist sein 46. Geburtstag, es ist zum Heulen.....

LG an alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 24. Juli 2007, 20:26:45
Liebe Hilde,

auch wenn ich in letzter Zeit fast nichts schreibe, ich lese immer mit und bin in Gedanken immer bei Euch (und den anderen).

Liebe Grüße
Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 24. Juli 2007, 21:02:57
Liebe Hilde,

sei bitte nicht so traurig und mutlos. Dein Mann hatte eine Kopf-OP und zwar die Fünfte. Sein Körper ist von den ganzen Medikamenten total geschwächt, er kann es nicht so packen wie beim ersten oder zweiten Mal. Wo soll er denn die Kraft hernehmen?

Ich glaube (und hoffe) schon, dass es noch ein wenig besser wird, denke aber auch, dass Du nicht allzuviel erwarten solltest. Das hat vor allem den Vorteil, dass Du Dich über kleine Fortschritte freuen kannst und nicht so tief fällst (wenn es dann doch nicht soooo viel besser wird).

Die ganze Zeit überlege ich, wie ich Dich trösten könnte. Aber es gibt keinen Trost, mich konnte gar nichts trösten in dieser Phase. Wir sind in Gedanken alle bei Dir, Du bist nicht alleine!

Eine herzliche Umarmung - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 24. Juli 2007, 23:55:58
Danke ihr Lieben für eure Anteilnahme und guten Wünsche.

@Beate GW: Das ist bei euch auch ein Riesenmist mit dem 2. Tumor. Bei uns ist der 2. erst unter der Niedrig-Dosis Temodal gewachsen. Der Arzt sagte, das käme öfter vor und sei bekannt - aber manchmal würde es halt nicht passieren. Nun wurde die tgl. Dosis Temodal verringert und mein Mann kriegt zusätzlich CELEBREX 200 mg, damit sich keine neuen Gefäße bilden. Wenn also Niedrig-Dosis Temodal dann klärt bitte ab, ob es nicht besser ist (ist bei uns leider nicht gemacht worden), von Anfang an auch einen Angiogenese-Hemmer einzusetzen

@Karo: Liebe Karola, schön, mal wieder von dir zu hören bzw. zu lesen. Geht es dir gut? Ich hoffe es und wünsche es dir. Und danke für die lieben Wünsche.
Mitarbeiter gibt es genügend. Die sind auch eingeteilt und machen alle ihre Arbeit. Eine Sekretärin von 8.00 - 13.00 Uhr haben wir auch. Aber die Firma ist auch sehr vielfältig in ihren Bereichen - und irgendwas ist immer. Es sind dann oft schnelle Entscheidungen gefragt, die die Sekretärin nicht allein treffen will und kann. Und nach 13.00 Uhr ist auf dem AB meine Handy-Nr. angegeben, da steht auch nachmittags und auch noch später oft das Handy nicht still. Da wir u.a. auch nächtliche Transporte haben liegt das Handy auch noch im Schlafzimmer - es könnte ja was passieren, mit dem Auto, mit dem Fahrer usw. Da muß man einfach erreichbar sein.
Ich darf garnicht dran denken, daß ich "eigentlich" der Meinung bin, daß durch den gesamten Streß mein Mann krank geworden ist. Aber ich muß trotz allem sagen, daß ich schon etwas mehr delegiert habe, als er je getan hat. Er hat immer noch mehr alles selber machen wollen und sagt heute noch, wenn es um all diese Vielfalt geht und was er alles gemacht hat: Das hatte ich immer alles im Kopf! - Und ich denke oft: Ja, und darum hast du ES heute im Kopf !

Aber ich bemühe mich, auf mich aufzupassen. Danke euch allen.
----------------------
Ja, es ist gut einen Arzt zu haben, der nicht drumrum redet oder so gut wie garnicht redet. Heute morgen hat mein Mann schon ganz früh geweint - und wir konnten ein gutes Gespräch führen. Die Situation muß einfach grad passen. Ist schwer zu beschreiben---- deshalb versuch ist es erst garnicht.

Ganz, ganz lieben Grüße euch allen
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 25. Juli 2007, 00:01:15
Liebe Hilde,

versuch trotzdem, weiter positiv zu denken. Warte noch ein paar Tage ab. Vielleicht geht es jeden Tag ein wenig aufwärts. Sei einfach für ihn da, er weiß das schon.
Zeig ihm nicht deine Verzweiflung.
Ich hoffe mit dir und denke ganz arg an euch --- und weiß garnicht, wie ich dich sonst trösten könnte.

Ganz, ganz lieben Gruß und Umarmung
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 25. Juli 2007, 16:04:50
Hallo zusammen  :)

@hilde: OH MEIN GOTT !!!
Es tut mir so leid, es hat mich richtig gepackt, als ich grad eben Deinen Eintrag gelesen habe,
es zerreißt mir förmlich das Herz.
Das ist der wahr gewordene Horror eines jeden nach einer solchen OP.
Sei stark, vielleicht wird seine Verfassung wieder ein wenig besser so dass ihr wenigstens wieder kommunizieren könnt, das wäre ja schon so viel wert.
Es tut mir unendlich leid das zu lesen, ich weiß gar nicht was ich sagen soll !!!  ???

Mein Papa hatte heute seine erste Bestrahlung.
Lt. Mama scheint alles gut gelaufen zu sein, als sie anschl. bei ihm war hat er tief und fest geschlafen.
Ich schätze das kommt durch die Sedierung mit Diazepam.
Außerdem hat er letzte Nacht kein Auge zugemacht aus lauter Aufregung und Angst vor heute.
Das hat er dem Arzt bei der Aufnahme gesagt und Mama hat es zufällig von draußen gehört.
Ihr hat er vorher nichts davon gesagt, scheinbar wollte er sie nicht beunruhigen oder damit belasten !
Aber ich kann ihn verstehen, ich hätte auch Angst ... wieder etwas Neues, keiner weiß wie es ihm danach oder während dessen ergehen wird und eigentlich wäre es auch mal wieder Zeit für den nächsten Krampfanfall.
Die haben ihn ja seit dem ersten im Februar quasi alle 4-6 Wochen heimgesucht, all das macht ihm natürlich viel Angst weil es so unkalkulierbar ist.
Ach mein kleiner Papa  :-[ , ich hoffe dass er sich gut fühlt.
Bin ganz gespannt was Mama nachher sagt, sie will nach Feierabend ( 17 uhr etwa) direkt auf die Station zu ihm und mir anschl. bescheid geben.
Werde dann später nocch zu ihm fahren und ihn feste knutschen   :-*
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 25. Juli 2007, 21:43:05
Hallo nochmal ...

ich war vorhin bei meinem Papa.
Er war gut drauf und total begeister über seine gute Verfassung.
Bis auf leichte Erschöpfung war eigentlich alles okay.
Er hat schön vom Verlauf seines Tages erzählt und mir geschildert wie es bei der Bestrahlung ablief.
Hörte sich alles wirklich gut an.
Er ist so optimistisch und liegt da in seinem Krankenbett und erzählt mir, dass er hofft dass dei Bestrahlung etwas bringt und alles wieder besser wird.
Er hofft, das die Schwäche in seinen Beinen wieder besser werden wird, obwohl wir ihm schon einmal gesagt haben dass wir vemruten das das eine Lähmungserscheinung von der OP sein könnte.
Er hofft auch das man das Glio gut in Schach halten kann und ist der festen Meinung das dass auch etwas wird, wenn der Verlauf der Bestrahlung weiterhin so positiv verläuft.
Und dann fing er plötzlich an zu weinen, vor Erleichterung ? Vor Angst ?
Ich weiß es nicht, er schüttelte nur den Kopf un weinte.
Ich habe seine Hände und sein Bäuchlein gestreichelt und gesagt: Es wird bestimmt alles irgendwie in die Reihe kommen Papa, ich glaube ganz fest daran!"
Und er nickte nur und lächelte dann irgendwann.
Dann sagte er: "Man muss sich mal vorstellen, was in den letzten 5 Monaten alles apssiert ist, aus heiterem Himmel. Das ist alles ein bisschen viel gewesen. Da muss ich schonmal weinen!"
Und ob man das muss !!!
Tja, was soll man in so einer Situation sagen ?!  ???
Eigentlich wissen wir, dass es nicht mehr gut wird...aber das kann man doch nicht ständig sagen also habe ich ihn belogen und gesagt dass alles wieder gut wird.  :'(
Es ging mir so schwer über die Lippen, aber gar nichts sagen konnte ich auch nicht,
er ist doch schließlich mein Papa, der nach der Devise lebt: " Das wird geregelt, so oder so !"
Dann war es auch schnell wieder gut soweit und ich fand einen Zettel in seinem Schränkchen auf dem seine Telefonnr. vom Krankenhaus stand.
Ich habe sie in meinem Handy gespeichert und Papa gefragt ob er weiß wie das mit dem Telefon funktioniert.
Er lachte nur und sagte " Das kapier`ich absolut nicht!"
Ich habe ihm dann erklärt, dass er wenn er den Hörer abgenommen hat erstmal die 5 wählen muss, quasi als Amtsholung... er sah mich nur mit einem leeren Blick an...dann einfach die Ortsvorwahl und die Telefonnr wählen.
Er lachte nur verschämt und meinte "Aha, und was ist das für eine Nummer?"
Er deutete auf die Nummer seines Telefons, Mama hatte sie aufgeschrieben.
Ich hab eihm versucht zu erklären, dass es die Nummer seines Telefones ist, aber er hat das gar nicht verstanden.
Er meinte nur "Woher hast Du die denn? Von wo ist die, von welchem Telefon?
Wo muss ich die eingeben?"
Er hat es überhaupt nicht begriffen, da war ich schon sehr schockiert.
Naja, alles in allem war sein Zustand aber wirklich gut und das ist die Hauptsache.
Trotzdem ist alles irgendwie furchtbar und man fühlt sich so machtlos.
Aber was erzähl ich, ihr kennt das alle selbst.

 :-[
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 25. Juli 2007, 22:06:07
Hallo Hilde,

Dein Mann hat heute Geburtstag; hat er es realisieren können? Ich hoffe, er hat einen kleinen Schritt nach vorne gemacht.

Ich war bei meinem Mann am Grab (ich gehe eigentlich selten hin) und habe die Kerze heute für Euch Zwei angezündet. Es soll ein positives Zeichen sein.

Liebe Grüße und eine traumlose Nacht - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. Juli 2007, 22:07:52
Hallo!

Heute war schon ein besserer Tag.
Der Chirurg meinte, ich dürfe jetzt nicht verzweifeln und soll mal die nächsten 10 Tage abwarten. Morgen kommt eine Logopädin und mit Physiotherapie wird auch begonnen.

Mein Mann konnte heute schon ein bisschen besser essen und schlucken, zwar noch ganz wenig, aber immerhin.
Als ich heute ins KH kam, hatte er kurz darauf ein totales Zittern am ganzen Körper, zuerst nur am "schlechten  Fuss", dann der andere und schließlich überall, war aber angeblich kein Epianfall. Ich weiss es auch nicht...
Das schönste heute war, nachdem er den ganzen Tag nichts gesagt hatte, als ich ihn fragte, ob es in Ordnung ist, dass ich jetzt heimgehe (nach 11 Std) sagte er "ja", zwar ganz heiser und leise, aber er hat es gesagt.
Das Gesicht und das Auge sind noch total verschwollen, aber das wird sich noch geben..
Ich glaube trotz allem, dass die OP gut war, auch wenn es ihm jetzt noch sehr schlecht geht - wenn wir nicht operiert hätten, wäre es auch schlechter geworden.

Ich kann nicht einmal mehr vernünftige Sätze schreiben ???aber ich bin nicht mehr fähig, was zu ändern, ich glaub ihr versteht mich schon...

LG an alle Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. Juli 2007, 22:09:47
Liebe Kanita!

Ja, er hat es realisiert - als ich ihm zum Geburtstag gatuliert habe, hat er fürchterlich geweint....
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 25. Juli 2007, 22:14:44
Wunderbar !
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 25. Juli 2007, 23:39:34
Liebe Hilde,

ach, mir fällt ein Stein vom Herzen. Zumindest ist die Sprache doch nicht weg. Die Heiserkeit wird wahrscheinlich vom Tubus kommen, da ist der Hals ein paar Tage lang noch gereizt.
Mensch, ich freu mich so für euch - kann's gar nicht beschreiben.
Und morgen gleich Logopäde und Physiotherapie - super!

Alles, alles Liebe und noch kurz vor dem neuen Tag viele gute Geburtstagswünsche
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 25. Juli 2007, 23:47:29
@Mrs. Freckled - Du hast recht. Sowie du es beschreibst, kennen das wahrscheinlich alle hier - mehr oder weniger genau so. Aber was nützt das?
Jeder hat dennoch sein eigenes Schicksal und macht seine eigene Erfahrung. Man liest hier immer wieder das gleiche, und dennoch machen einem die eigenen Empfindungen schwer zu schaffen. Man freut sich bei seinem Lieben über jede positive Wahrnehmung, --- und liest hier immer wieder, daß das nicht so bleibt. Dennoch gibt man die Hoffnung nicht auf, dass es im eigenen Fall vielleicht doch anders wird!
Ich wünsche euch, daß ihr noch eine schöne Zeit miteinander habt.

Alles Gute Doro

PS: Du hast dir einen tollen Nickname ausgedacht. Aber hast du nicht dennoch einen netten Vornamen? Ich finde, es wäre viell. doch ein bißchen persönlicher, dich mit Vornamen ansprechen zu können. Wir sind doch hier alle anonym, - damit vergibst du dir doch nichts.

Nichts für ungut. Ich würde es einfach netter finden.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 25. Juli 2007, 23:59:17
Und gleich nochmal an alle!

Seit gestern spät Nachmittag ist unsere Polin da. Angekündigt, daß sie wenig deutsch spricht und mit Wörterbuch anreist, aber alles versteht.
Sie redet nix Deutsch und versteht überhaupt nix Deutsch - wirklich nix!
Ich kriege die Krise.
Nun sitze ich mit ihrem Wörterbuch da und suche Wörter und Sätze raus, um ihr irgendwas zu sagen. Ich sage: "Wir kochen morgen mittag gemeinsam" (weil sie heute ganz lieb ohne Aufforderung irgendwas undefinierbares an Suppe gekocht hat, die sie im Päckchen aus Polen mitgebracht hat). Sie versteht NIX. Ich suche Wörter: morgen - kochen - gemeinsam. Zeige ihr in ihrem Wörterbuch die polnischen Wörter und sie sagt Ahh.
Was soll ich da noch sagen.
Sie springt schon bei um meinem Mann zu helfen z.B. wenn er aufstehen muß. Wischt nach dem Toilettengang auch seinen Hintern ab (sogar heute am 1. Tag) und putzt nach Pipi-Machen den Boden im Bad, weil er nicht mehr genau zielen kann. Mal sehen, wie's wird.

Ich weiß, mein Beispiel ist nicht grad das beste - aber so ist es halt.

Habe die Vermittlerin angerufen, daß die Voraussetzungen wohl nicht ganz stimmten. Haben vereinbart, nach 1 Woche mal zu sehen ob sie bleibt oder jemand anderes kommt. Mein Mann bräuchte auch jemanden, der viell. auch mal was erzählt oder ihn motiviert - aber wie soll das jemand machen, der die Sprache nicht mal im Ansatz kennt.
Ach, genug gejammert und geschimpft.

Wünsche euch alles Gute. Bis morgen
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 26. Juli 2007, 00:37:53
Liebe Doro, bitte noch nicht verzweifeln, ich kenne auch Polinnen, die sehr motiviert sind und sehr schnell gelernt habe, um kommunizieren zu können.  Sensible Menschen kann auch gut und viel ohne Worte kommunizieren. Alles eine Frage der Chemie.  Vielleicht wird es noch was. Wenn nicht, dann wechseln!

Liebe Mrs Freckled, doch, wir kennen das alle, gehört dazu, sei nicht zu verweifelt, auch wenn es gemein klingt, ihr habt noch die gute Zeiten, denn er noch viel genießen kann und will. Ich glaube wohl fest an Genuß. Versuche viel schönes mit ihm zu enternehmen, schafft euch tolle Erinnerungen, das kriegst du hin!

Liebe Hilde, ich denke viel an euch, und wünsche von Herzen das es besser wird für euch. Es klingt etwa als ob ihr endlich eine halbwegs passende Betreuung kriegen.  Immerhin etwas. Jag prinzipiell alle Ärtzte und Therapeuten nach, es gibt immer mehr was man wissen soll oder wie man gehofen werden kann.  Auch für dich gibt es höchstwahrscheinlich Hilfe irgendwo im Krankenhaus. Suche es dir aus, oft sind das sehr vernünftige Menschen, auch du brauchst mal Unterstützung und Aufmerksamkeit. Denk an dich, es kommen noch Herausforderungen, es wird von dir noch Kraft verlangt, wo do tief schöpfen muß, um überhaupt daran zu kommen. Schau überall hin, wo du auftanken kannst. Und nimm es dann auch. Glaub mir, so banal wie es klingt, Hilfe schadet nicht.

An alle gute Nacht und liebe Grüße,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: minerwa am 26. Juli 2007, 12:42:56
hallo liebe agnes!
es hat paar tage gedauert bis ich deine ganze geschichte gelesen hab.als erste schicke ich die riesen paket mit viel kraft!!!ich weiss es ist schwer hoffnung nicht velieren-mein mann hat auch ein Glio(erst diagnose november 05 Astrozytom III).wenn ich abends alleine sitze und heule,das ich nicht mehr kann-es ist verdammt schwer!!!aber wenn ich am nächsten tag unsere kinder mit meinem mann sehe-denke ich immer es muss weiter gehen!!!es ist schwer die starke zu sein,wenn man das alles durchmachen muss.
ich werde für euch eine kerze anzünden.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 26. Juli 2007, 14:30:08
Hier ist wieder einmal die "stille" Leserin  :-[
Ich schließe mich Minerva an, ein Koffer voll mit Kraft, Energie, eine Handvoll Frohsinn, Zuversicht Gedult und Mut - für uns alle !
Es ist immer schwer stark zu sein - auf der Oberfläche zu schwimmen obwohl wir das Gefühl haben zu versinken - aber wir müssen kämpfen, strampeln und auf der Oberfläche bleiben. Und das meistert ihr einfach super. Aber ich weiß auch, dass es im Herzen anders aussieht und man den ganzen seelischen Schmerz hinausschreien möchte.

Meine Mutter ist jetzt die ersten Woche zur Kur und fühlt sich gut - das Laufen wird besser und die Probleme beim Sprechen merkt man gar nicht mehr. Am 14.08.2007 wird das erste MRT nach der OP (04/07)gemacht und ich habe höllische Angst. Ich habe Angst, dass das Ding wieder erneut zugeschlagen hat. Ich will diese Angst nicht zulassen aber ich habe sie. Sie hat am 03.08. Geburtstag und ich hoffe, dass wir einen schönen gemeinsamen Geburtstag feiern können - vielleicht auch noch nächstes Jahr ?  ???

Ich möchte euch hier ein kleines Gedicht reinschreiben, welches uns für einen kurzen Augenblick den Kummer nehmen soll

Sommerwiese

Siehst du die Sommerwiese dort?
Den roten Klatschmohn neben schneeweißen  Margeriten.
Hier ein blauer Rittersporn
und da, gelbes Johanniskraut.
Lange dünne Gräser die sich im Sommerwinde biegen.
Sauerampfer am Wegesrand,
und Männertreu halten Wacht.
Löwenzahn trägt nun das feine G´spinst
als hauchzarte Kugel – blase auf die Pusteblume!
Lass sie fliegen!
Leg dich ins Gras – sieh den Wolkenflug.
Atme tief den Duft des Sommers!
Lausch dem Lied der Lärche.
Sieh den Käfer dort am Halme.
Hör – da, die Hummel.
Nun säuselt der Wind durchs Gras.
Zart kitzelt dich ein Grashalm
Spür die Sonne auf deiner Haut.
Schließ die Augen – Ruhe, - Stille.
Nur die Laute der Natur!
Lass dich fallen, vergesse und genieße!

(Claudia Stollpert)

Ich denke an euch!

Mirjam

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 26. Juli 2007, 16:59:01
Hallo Ihr Lieben  :)

@doro66: du hast recht, aber ich habe ehrlich gesagt noch nie darüber nachgedacht mich vorzustellen, sorry, es ist mir irgendwie durchgegangen.
also, darf ich vorstellen .... isabel  :)
meine mutter hat auch schon über eine betreuungsperson für papa nachgedacht, da sie eben auch berufstätig ist und ihren job auch nicht aufgeben will, sie sagt er hilft ihr an der ganzen sache nicht total kaputt zu gehen.
allerdings sagt mama, dass es bereits schwer würde jetzt schon eine pflegestufe zu bekommen und wohl noch schwerer eine qualifizierte betreuungsperson außerhalb eines pflegedienstes zu finden. ich bewundere dein vertrauen in eure "polin" (nicht bös gemeint),
auch deinen mann kann ich nur dafür bewundern, dass er sich schon sofort auf sie einläßt und sie einfach machen läßt !
toll, ich hoffe ihr habt glück und die chemie stimmt, ich denke dann kommt der rest von allein und wenn nicht dann jemand neues suchen wie sarabande schon sagte!
aber ich drücke die daumen, dass es gut laufen wird.

@hilde: ich freue mich für euch, dass es deinem mann ein klein wenig besser geht.

@mirjam: hallo mirjam, hat deine mutter auch schon eine strahlentherapie oder chemo hinter sich ? das ziel meines vaters ist momentan auch die kur/reha, das ist sein größter wunsch. seine op war am 18.6. und seit gestern bekommt er bestrahlungen, erstmal 12 stk.
hoffentlich verträgt er sie weiterhin ganz gut. ich hoffe für euch, dass es deiner mom weiterhin gut ergeht !

vorhin habe ich erstmal mit meiner mutter telefoniert und gefragt wie es papa heute geht.
sie meinte, dass sich von gestern auf heute nichts verändert habe.
allerdings hat sie papa heute komplett waschen müssen, er hat es gar nicht geschafft auch nur irgendetwas zu machen und muss wohl saft und kraftlos gewesen sein.
außerdem hat er es in der nacht scheinbar nicht geschafft seine urinflasche zu benutzen, somit hat er das erste mal ins bett gemacht und sich unsagbar doll geschämt.
er sagte, dass er die flasche nicht gesehen hat und wohl einen moment lang auch nicht wusste wo er überhaupt ist.
armer, kleiner papa....was muss das für ein gefühl gewesen sein ?!  :-\
Vorhin gab es die 2. bestrahlung, ich werde später wieder zu ihm fahren und schauen wie es ihm geht.
also später dann mehr.

isabel






Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 26. Juli 2007, 21:29:07
Hallo Doro,

endlich mal ein Erfahrungsbericht zum Thema "Polin". Ich war nämlich auch ganz nah 'dran, eine Polin zu beschäftigen, hatte schon die Schränke ausgeräumt und gedanklich die Möbel geschoben. Um dann den Mut zu verlieren vor so viel Nähe mit einer fremden Frau im Haus. Aber mein Mann hätte sich durchaus damit anfreunden können. Letztendlich war es dann nicht mehr nötig - aber ich glaube, dass das eine wirkliche Möglichkeit der Hilfe ist.

Und ich kann mir gut vorstellen, dass am Anfang alles nicht zu einfach ist. Aber wenn ich sehe was Du schreibst, sie macht Ihren Job im Rahmen ihrer Möglichkeiten und vor allem: sie ist da, Dein Mann ist nicht alleine. Das wäre mir das allerwichtigste gewesen. Kennst Du niemanden der polnisch spricht und vielleicht mal vermitteln / dolmetschen kann. Das wäre hier gar kein Problem (wenn auch nicht Sinn der Sache).

Vielleicht rauft Ihr Euch ja zusammen. Viel Glück - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 26. Juli 2007, 23:19:48
Hallo an alle!

Heute war ein schrecklicher Tag. Mein Mann gibt auf.....
Ich kann euch gar nicht sagen, wie mir zumute ist.
Er war wieder ganz nervös und fahrig, ich hab ihm alles aufgezählt und gefragt, was er möchte. Als ich mit den Nerven schon total am Ende war und geheult habe wie ein Schlosshund sagte ich zu ihm: "gell, du magst nicht mehr" es kam einfach aus mir heraus und in dem Moment hat er mich gross angeschaut und genickt. Im gleichen Augenblick wollte er sich den Carver-katheder (hoffe das heisst so) herausreissen, ich konnte ihn gerade noch davon abhalten. Er isst auch nicht und trinkt nichts. Er schüttelt immer nur den Kopf.
Als die Physiotherapeuten und die Logopädin dawaren, hat er einfach die Augen zugemacht und sich weggedreht.
Es zerreisst mir das Herz, ihn so leiden zu sehen.
Ich glaube, wir stehen das beide nicht mehr lange durch :'( :'( :'(

Hilde :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 27. Juli 2007, 00:27:01
Liebe Hilde,

ich bin total geschockt über deinen Eintrag. Ich leide mit dir. Da ist ja schrecklich!
Kann dir gar nicht schreiben, wie's mir damit grade geht. :-X

Und ich kann die Situation gut verstehen. Ich habe grad einen Mann, der erbärmlich weint; weiß schon nicht mehr, wie oft tagsüber. Und ich kann nichts machen.
So wird's dir auch gehen. Wie soll man trösten? Was kann man sagen?

Ich nehme ihn in den Arm, sage ihm, daß er recht hat, daß es ganz schlimm ist so eine Krankheit zu haben, aber daß außer der re. Seite und der Sprache doch noch alles funktioniert. Daß er klar denken kann (sage ihm nicht, daß das manchmal nicht mehr so ist), daß alle seine anderen körperlichen und organischen Funktionen gehen und daß er sich nicht aufgeben darf. Versuche ihn zu animieren mal rauszugehen, aber er will überhaupt nicht.

Heute abend hab ich ihm vorgeschlagen, morgen mal in die Stadt zu fahren und in der Fußgängerzone ein Eis zu essen. Daß er einfach mal rauskommt. Er hat zwar ja gesagt, aber mal sehen, wie es morgen ist.

Mensch Hilde, bitte, bitte gib du nicht auf. Versuche ihm Kraft zu geben, auch wenn's dir selber schwer fällt. Wie ist denn sein Gesundheitszustand ansonsten? Schlimm, wenn er essen und trinken verweigert. --- Ich denke ganz arg an dich und drücke dich.
--------------------------------
Hallo Kanita und Isabel,

bitte NICHT den Bericht über unsere Polin als allgemein ansehen.
Wir hatten schon mal eine von Anfang Januar bis Mitte März. Sie war grad 30 geworden, und sprach etwas deutsch. Man konnte sich schon  unterhalten und sie hat täglich dazu gelernt. Sie hatte einfach auch das nötige Interesse dazu. Ihre Schwester war zeitgleich ca. 6 km von hier in einem Haushalt. Eine Schulfreundin von mir hat für ihre Schwiegereltern seit letztes Jahr eine Polin da, und die hat das vermittelt. Alles ganz, ganz liebe Frauen.
Die waren mit noch einer anderen, die hier deutsch studiert hat, auch bei uns zu Besuch. An "Altweiberfasching" waren wir alle zusammen unterwegs.
Also alles nur positiv. Sie hat in ganz kurzer Zeit den kpl. Haushalt selbständig übernommen, hat gekocht, hat nach einiger Zeit auch unser Auto gefahren und ging oder fuhr allein zum Einkaufen. Null Probleme.
Da waren wir jetzt natürlich verwöhnt. Sie wäre gern im Mai wieder gekommen, aber da wollte mein Mann absolut niemanden haben, weil er sich auf eine alte Freundin mal wieder verlassen hatte (na ja, alte Geschichte). Nun wechselt sie sich mit ihrer Schwester ab bei dem Mann, wo diese damals war. Ich hätte sie jetzt gern wieder gehabt.

Die jetzige werde ich wohl "umtauschen" müssen. Ihr fehlt insgesamt auch die Eigeninitiative.
Auch um deutsch zu lernen und diverses andere. Habe ihr gestern gezeigt, wo Wasch-maschine und Trockner stehen; habe auch grad was umgeräumt, daß sie sieht wie es geht. Aber heute lagen schon den ganzen Tag verschiedene Sachen im Bad, die in die Waschmaschine gehören. Ich hab sie mal liegen lassen, weil ich dachte, irgendwann macht sie das. War aber nicht so. Werde das also morgen selbst machen.
Es ist auch schlimm, gar keine Unterhaltung führen zu können - und mit meinem Mann sprechen kann sie ja auch nicht. Heute abend kam ich ca. 19.00 Uhr zurück. Sie kann ihn noch nicht mal fragen, was er zum Abendbrot möchte, ob er überhaupt was möchte. Abends ißt er gerne mal einen Obstsalat. Wenn er ihr das sagen würde, sie wüßte ja garnicht, was er meint. Gestern hab ich ihr aufgeschrieben, daß wir heute zusammen kochen. Sie hat mich in der Küche allein machen lassen und kam erst, als ich sie dazu gerufen habe.  
Soviel dazu. Genug geklagt!

@Isabel: So wie du den Zustand deines Vaters beschreibst ist es kein Problem, wenigstens Pflegestufe 1 zu kriegen. Die hat mein Mann damals direkt gekriegt, als er nach der OP aus dem KH entlassen wurde, da auf der re. Seite immer  noch körperl. Einschränkungen bestanden. Als der MDK vor Ort war, hat mein Mann sich auch noch ein bißchen schlechter drangestellt, als es war, was das Gehen und Sprechen anging. Da war er fit genug im Kopf zu wissen, dass das funktioniert.

Bin heute etwas spät dran, weil mein Mann auf der Couch so tief geschlafen hat. Da hab ich gewartet, bis er leicht wacher war, um ihn ins Bett zu bringen. Unsere Polin habe ich kurz nach 22.00 Uhr ins Bett geschickt, d.h. ihr gesagt, sie kann ruhig gehen und muß nicht warten und ich würde da bleiben.
Ein langer Tag.

Liebe Grüße an euch alle
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 27. Juli 2007, 09:50:45
Liebe Hilde,
es tut mir unsagbar leid wie sich bei euch alles entwickelt hat.
Ich weiß garnicht wie ich dich trösten soll...mir fehlen die Worte... :'(

Ich denke die ganze Zeit an Euch.

Ich drück dich ganz fest!

Ganz liebe Grüße auch an Heri!

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: nikola am 27. Juli 2007, 10:03:42
Hallo Hilde,
es tut mi so leid für Dich :'( :'( :'( Ich denke auch das er nicht mehr mag,aber ist es denn verwunderlich???
So schwer es fällt einen Menschen gehen zu lassen man muß auch loslassen.Ja wirst Du Dir jetzt denken-die redet sich leicht,Du hast auch recht!!!
es ist immer leicht Anderen gute Ratschläge zu erteilen,wenn man selbst nicht in der Situation steckt,doch stecken wir auch nicht in der Lage, des Patienten sondern können nur als Partner denken und das man nicht gerne verliert was man liebt und liebgewonnen hat ist auch verständlich.
Doch sollten wir uns alle Fragen lohnt sich das,das ein Mensch so leiden muß.Würden wir das wollen ???
bei mir lautet die Frage eindeutig  Nein.
Ich hoffe ich bin Dir jetzt nicht zu Nahe getreten.Liebe Grüße und ganz viel Kraft und Stärke sendet Dir Nikola
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 27. Juli 2007, 16:10:48
Liebe Hilde, weiß keine tröstenden Worte. Irgendwann gibt es Situationen, da kann man nicht mehr getröstet werden. Da muß man erst mal abwarten, wie sich alles weiter entwickelt. Und da stehst Du glaube ich im Moment. Vor solch einem Moment hat jeder eine riesengroße Angst, zu hören, daß der liebste Mensch auf der Welt nicht mehr will. Da kämpft man, geht permanent über seine Kräfte, psychisch und physisch. Und das über mehrere Monate, Jahre..... Und dann?

Liebe Hilde, versuche zu warten. Wird vielleicht wieder besser. Heulen ist gut. Und wenn Du an die Grenze kommst, wo keiner mehr will, das scheint mir auch "normal" zu sein. Wichtig ist, sich dem Schmerz hinzugeben und dann versuchen, sich wieder aufzurappeln. Und wenn das nicht geht, dann geht das halt nicht. Keine Erwartungen im Moment, kein Denken an morgen, einfach nur da sein.

Bin in Gedanken bei euch 2en, Andrea.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 27. Juli 2007, 16:52:57
Hallo Hilde,

Du gehst gerade durch die Hölle, aber Du musst weiter gehen . . . Mir hat der Chefarzt damals gesagt, "quälen Sie Ihren Mann nicht weiter, sagen Sie ihm noch was Sie zu sagen haben". Und ich konnte antworten (und dazu stehe ich heute noch): "Wir haben uns alles gesagt". Es war ein schrecklicher Moment, aber mich hat es ungemein getröstet, dass er "nicht von der Autobahn gefegt wurde" sondern dass wir wirklich die Chance hatten, noch über alles zu sprechen was unser gemeinsames Leben ausgemacht hat. Ich habe natürlich wie eine Löwin für Ihr Junges weiter gekämpft, denn man lässt nicht einfach los was man liebt.

Und Du darfst jetzt traurig sein, sehr sogar. Aber auch diese Traurigkeit wollte ich erleben - es gehört zu unserer Lebensgeschichte dazu. Ich hatte es mir immer andersherum vorgestellt (es war "abgemacht" dass ich zuerst gehe"), aber das kann man nunmal nicht planen.

Wie bereits gesagt, Du bist nicht alleine, wir sind alle bei Dir. Aber diesen Weg kann Dir - leider - keiner abnehmen. Liebe Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 27. Juli 2007, 16:56:34
Hallo Doro,

danke für Deine recht ausführliche Schilderung. Wenn Du schon Erfahrungen hast, dann weißt Du ja auch was zu tun ist. Letztendlich bekommt sie Geld für ihren Job und sollte ihn natürlich auch ausführen.

Und Kommunikation ist natürlich sehr wichtig - raten kann da fatale Folgen haben. Nicht zuletzt stelle ich mir die Frage, was sie tut, wenn ein Notfall eintritt und dringend ärztliche Hilfe benötigt wird. Trotzdem, sehr interessant !

Herzlichen Gruß - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 27. Juli 2007, 21:18:44
Hallo!

Steh gerade wieder völlig neben mir ???
heute war eigentlich alles viel besser als gestern. Als ich am Morgen gekommen bin, sass er im Rollstuhl eingeklemmt, wie man ein Kind in den Hochstuhl sitzt, mit so einem Brett vorm Bauch, das war ihm viel zu eng, die Tür vom Zimmer war zu und die Klingel irgendwo (agesehen davon, dass er diese eh nicht benützt). Jedenfalls hab ich ihn gleich mal aus seiner misslichen Lage befreit und wir haben es ALLEINE geschafft, vom Rullstuhl ins Bett ;D
Dann war er richtig glücklich...
Ich hab ihm dann erklärt, dass er Essen muss um zu Kräften zu kommen- er hat seit der OP noch fast gar nichts gegessen...und dass er auch mit den Physiotherapeuten mittun muss, da sie ihn sonst nicht nach Hause gehen lassen, ich glaube, das hat gewirkt, aber der Oberhammer für ihn kommt noch, die Ärzte wollen ihn ins Rehazentrum schicken, das weiss er noch gar nicht.

Seit Nachmittag weiss ich auch, warum er nicht isst, hab beim Gähnen gesehen, dass er Soor im Mund hat, haben jetzt was zum Einnehmen bekommen.

Ausserdem war heute eine Psychotherapeutin bei uns, war ganz toll :/ - also auf dieses Geschwätz hätte ich auch verzichten können. Sie sagte, ich müsse mit meinem Mann übers Sterben reden. Ich sagte dann, dass mein Mann aber nicht reden kann. Dann meinte sie, ich müsse ihn fragen, ob noch irgendetwas in seinem Leben nicht erledigt wäre -bitte?? und wie soll ich das dann erfahren?? eine Minute vorher sagte ich, dass er nicht reden kann....und jetzt bin ich auf mich selber total sauer, sie meinte nämlich, dass ich ihm unbedingt sagen muss, dass er auf mich keine Rücksicht nehmen braucht, wenn er sterben will und ich Idiot hab das wirklich getan, ich habs zwar nicht genau so gesagt, aber so ähnlich und jetzt ärgere ich mich grün und blau und das nämlich wo ich heute den Eindruck hatte, dass er doch wieder weiterkämpfen möchte.

Ich habe eine Leere im Kopf, das ist unfassbar. Ich bin ein richtiges Schaf.
Was soll ich euch noch sagen, ich sitze seit 11 Tagen neben meinem todkranken Mann ca. 10 Stunden am Stück im KH und jeder schaut mich mitleidig an und erklärt mir, dass wir es ja ohnehin schon so lange geschafft haben....

wünsch euch was
Hilde :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 27. Juli 2007, 21:23:28
Liebe Supidupi, Nikola, Andrea und Kanita!

Ich danke euch von ganzem Herzen für eure Worte. Ich freue mich immer total, wenn ich nach Hause komme und von euch Zuspruch bekomme. Es tut einfach gut....

Danke
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 27. Juli 2007, 23:12:58
@Doro66, danke für deinen Hinweis mit dem Antiangiogenese Hemmer. Mein mann nimmt seit 3Wochen Laif 600 12Tabl.am Tag, und seit Mittwoch wieder Temodal, allerdings aber doch nicht in der Dauerdosierung, sondern wieder als 5/23Tage Zyklus. Ich habe ein gutes Gefühl, dass das eine angemessene Entscheidung war. So können wir von ausgehen, dass er die Chemo verträgt. Von der letzten hat er eine Hirnblutung bekommen,das die Thrombozyten so niedrig waren.  Es ist schon großer Mist, wenn die Rezidive so schlag auf schlag folgen.
Wie ich gelesen habe, ist es bei euch ja auch nicht so gut im Moment. Mein Mann wird von Tag zu Tag schlapper, zeitweise geht die Sprache kreuz und quer, dann - 5minspäter ist wieder alles relativ normal. Allerdings hat er "früher"immer nochmal gesagt:Heute war ein guter Tag...., "leider habe ich das die letzten Wochen nicht mehr von ihm gehört. ich mache mir immer mehr Sorgen, ihn alleien zu lassen. Aber bald habe ich auch ersteinmal Urlaub.
Ich wünsche uns allen eine ruhige Nacht, mit einer großen Portion Erholung
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: nikola am 28. Juli 2007, 07:58:44
Liebe Hilde,
du bist kein Schaf- ganz im gegenteil,ich glaube jeder in deiner Situation hätte so gehandelt.Da ist man so konfus das man rot von blau nicht unterscheiden kann.Hoffentlich wird der Soor bald wieder besser bei Henri.Das tut weh.Das schlimme an dieser Situation ist die Machtlosigkeit man möchte-wenn man könnte aber man kann nicht.
Hoffe er ist wenigstens pflegerisch gut aufgehoben??
Mach dir keine Vorwürfe du handelst richtig und gibst dein Bestes.
Übermenschen sind wir alle nicht und auch keine Zauberer.Auch wenn wir manchmal gerne eine bezaubernde Jeanie sein möchten,um alles Leid von unseren Partner wegzuwischen.
Jetzt mal was lustiges H-P. hat jetzt einen elektrischen Rollstuhl und ist mir gestern abgehauen.Ich hatte eine Angst,da er schon mal rausgefallen ist.In dem Moment war mir nicht zum lachen zumute,doch im nachhinein habe ich geschmunzelt.
Ich drück dich ganz fest und schick Dir viel viel Kraft
Nikola
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 28. Juli 2007, 08:07:48
Hallo Nikola!

Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie Dir zumute war, als HP weg war und ich kann ihn total gut verstehen.....

Ich glaube, dass mein Mann  pflegerisch insofern ganz gut aufgehoben ist, weil ich ja fast den ganzen Tag bei ihm bin und jetzt bin ich GsD so weit, dass ich fast immer weiss, was er möchte - wie sein Polster liegen muss, wie das Bett eingestellt sein muss, wann er zur Toilette möchte usw.

Ich werde dann wieder ins KH fahren und hoffe, dass er einigermaßen gut drauf ist...

Denke an euch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 28. Juli 2007, 10:14:18
Liebe Hilde!!  Habs ein paar Tage nicht ins Netz geschafft. Es ist wirklich schrecklich, was ihr im Moment durchmachen müsst. Auch von mir viel Kraft!!! Es geht bestimmt weiter wieder bergauf. Wie lange bleibt dein Mann denn noch im Krankenhaus??
Meiner Mutter geht es meiner Meinung nach wieder besser. Ihrer Meinung nach nicht.
Sie kann wieder besser sprechen, spricht dennoch nur wenig. Am Montag haben wir wieder ein MRT und ich hoffe mal wieder, dass die Dinger kleiner geworden sind. Diese ganze Krankheit kommt mir vor wie eine ständige Achterbahnfahrt. Manchmal, wenn es ihr besser geht, bin ich schon fast euphorisch gut drauf, dann wenns wieder schlechter wird bin ich am Boden zerstört.
Hätte gern noch etwas mehr geschrieben, aber mein Kleiner nervt hier und haut zwischendurch auf die Tastatur, höre besser auf!!

Wünsche euch allen weiterhin viel Kraft  (Vor allem im Moment Hilde und Heri)

Lieben Gruß
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 28. Juli 2007, 16:28:12
Hallo ihr Lieben,

nur mal eine kurze Zwischenmeldung:
Unsere Polin hat mir gestern morgen einen Zettel hingelegt: montag fahren zurück!

Ich glaube, sie ist genauso unglücklich über die Situation wie wir. Wir haben dann die Vermittlerin angerufen. Der hab ich nochmal die Situation geschildert - und daß z.B. seit gestern die Wäsche im Bad liegt. Nachdem die beiden miteinander gesprochen hatten, hat sie die Wäsche zur Waschmaschine gebracht und mal die Sachen aus dem Trockner geholt. Ich glaube, die hat ihr mal richtig Dampf gemacht.
Aber es nützt auch nichts. Heute habe ich Mittagessen gekocht. Sie weiß, daß ich in der Küche bin und hört mich werkeln. Aber sie steht nicht vom Sessel im Wohnzimmer auf, um zu fragen, ob sie was tun soll oder kann.
Ich habe auch keine Lust, sie um alles zu bitten. Da war unsere junge Frau am Jahresanfang ganz anders.  Sie hat gefragt, ob sie was tun kann, hat vieles einfach gemacht und hat gesagt: Zeig mir dies oder jenes. War einfach aktiv.
Nun ja, Montag fährt sie also heim.
Keine Ahnung, wie es dann weitergeht. Die Vermittlerin hat grad niemanden - also bin ich erst mal wieder mehr gefragt und werde wieder dort bleiben.
----------
Habe inzwischen Pflegebett beantragt, ebenso Toilettenstuhl + Badewannenlift mit Drehscheibe. Gestern abend kam er ganz schlecht die Treppe hoch ins Schlafzimmer, so daß ich schon dachte, heute geht bestimmt garnichts mehr. Aber heute morgen gings wieder besser.
Inzwischen gefällt mir sein Gesichtsausdruck auch nicht mehr so. Seine Augen sehen aus wie die Augen eines Schwerkranken. Das war die ganze Zeit noch nicht so.
Und das Sprechen war ja schon die ganze Zeit sehr reduziert und schlecht. Aber jetzt kann er noch nicht mal Wörter richtig nachsprechen. Er bemüht sich - und es geht einfach nicht.
Es ist für ihn ganz furchtbar. Man spürt dann richtig seine Verzweiflung darüber.

Ich weiß auch grad nicht, wie es weitergeht und wie es alles dann auch gehen soll.
Keine Ahnung!

Liebe Grüße erstmal
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 28. Juli 2007, 18:42:53
Hallo Doro,

ich kämpfe gerade mit den Finanzen, was für eine Banalität wenn ich von Euch höre.

Das Thema Polin ist also schief gegangen, wirft Dich wieder zurück. Kannst Du nicht ein paar Freunde aktivieren, zumindest zur stundenweisen Betreuung? Habe ich schon mal geschrieben hier, hat bei uns super geklappt.

Wie ist das mit den Augen? Mein Mann hatte ab einem bestimmten Zeitpunkt so einen durchdringenden Blick, als ob er durch mich hindurch sieht. Hat mich ganz unruhig gemacht. Ist das so? Habe allerdings auch keine Erklärung dafür - muss wohl mit der Gesamtsituation zusammenhängen.

Was soll ich sagen, Trost gibt's nunmal nicht. Es ist eine schlimme Zeit die auch manchmal wütend macht. Und das berechtigt. Kann ich irgendetwas für Euch tun? Ich denke an Euch -  und natürlich auch an alle Anderen hier im Forum. Lieben Gruß - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 28. Juli 2007, 19:52:06
Liebe Doro!

Der Zustand Deines Mannes erinnert mich an den meines Mannes vor 14 Tagen, bis dann noch die Kopfschmerzen dazukamen...

Wie das alles weitergehen soll, weiss ich auch nicht. Ich weiss nichtmal, ob ich will, dass mein Mann zur Reha fährt. Jetzt soll er sich wochenlang quälen, um auf die Beine zu kommen und irgendwelche Buchstaben nachzusagen und in ein paar Wochen ist das Monster sowieso wieder da. Ob es da nicg´ht das Beste wäre, ihn einfach nur zu Hause zu haben, obwohl ich mir das derzeit auch nicht vorstellen kann.

Wenn er eine hohe Pflegestufe bekäme, würde ich  in Karenzurlaub gehen, aber ich werde es alleine trotzdem nicht schaffen.

Heute war es im KH wieder ganz toll. Meinem Mann war kotzübel, hab es der Schwester gesagt, sie meinte ich solle bis zur Visite warten. Dann kamen 3 Ärzte von einer anderen Station -WE-besetzung. Dann wurde die Therapie diskutiert und der eine Arzt sagte, dass er nicht weniger Antibiotikum bekommen kann wegen dem Abszess. Ich erklärte ihm dann, dass gar keine Abszess da war lt. Neurochirurg. Er fuhr mich dann ziemlich an, dass er jetzt nicht die Therapie ändern wird. Das machen wir am Montag. Hallo? meinem Mann ist jetzt schlecht und nicht am Montag. Er hat dann noch irgendwas herumgemurmelt und ich hab ihn stehengelassen und mich recht herzlich bedankt. Ich war so wütend. Nach ca. 10 Min. kam er dann zurück und erklärte mir, dass mein Mann Zofran und Tropfen haben könnte. Reizend oder?
Naja, schlecht war ihm dann GsD nicht mehr, sein Allgemeinzustand ist ein wenig besser, er hat auch heute ein bißchen gegessen, aber wahnsinnig viel geschlafen - das macht mir Angst. Ich höre noch die Worte des Arztes: er wird immer müder werden und irgendwann...
Der Oberguru bei der Visite meinte noch: sie wissen aber schon über die Realität Bescheid, dass das nichts mehr wird.....was soll ich noch sagen....

Viel Kraft für alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 28. Juli 2007, 23:06:33
Hallo Hilde,

ist ja gut, daß es deinem Mann etwas besser geht und er wieder ein bißchen was ißt.

Aber die Ärzte - das ist wirklich ein Hammer! Wenn einer sagt: Sie wissen schon, daß das nichts mehr wird!! (ja, ja, wir wissen es alle), dann frage ich mich, welcher Arzt will ihn denn zur Reha schicken??
Wenn du deinen Heri daheim haben willst, und wahrscheinlich wäre ihm das auch lieber, dann versuch, Physiotherapie und Logopäde auf Rezept zu kriegen. Die Kasse spart dadurch auch enorm Geld - das ist doch ein Argument, was denen wohl auch gefällt.
Wenn ich deine Zeilen lese, kriege ich schon eine Riesenwut auf eure Ärzte. Wehr dich ruhig, du hast nichts zu verlieren.

Ich wünsche euch alles, alles Liebe für euch zwei. Du schaffst das alles, da bin ich mir sicher. Wir alle gehen nicht nur an unsere Grenzen, wir gehen auch darüber hinaus.

Bei uns ist seit gestern das Treppensteigen ganz, ganz schwierig. Und er muß ja abends hoch ins Schlafzimmer. Bin gespannt, wie lange das noch geht.

Ganz herzliche Grüße und eine ruhige Nacht wünsche ich dir.
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 28. Juli 2007, 23:15:54
Hallo Doro!

Habe beschlossen, am Montag zu sagen, dass ich nicht will, dass mein Mann zur Reha fährt, ich weiss nicht, wieviel Zeit uns noch bleibt und die will ich ihn bei mir haben!!!

werde auch ein Bett fürs Wohnzimmer besorgen, denn die Treppen schaffen wir auf gar keinen Fall mehr, war vor dem KH schon schwierig.

Hab mir gerade das Hochzeitsvideo angeschaut und geheult wie ein Schlosshund, habe die Stimme meines Mannes gehört.....und natürlich auch gesehen, wie wir getanzt haben.... Es hat mich zerrissen, aber das Weinen war auch wichtig für mich. Jetzt gehts mir ein wenig besser.
Gehe jetzt schlafen um für morgen wieder Kraft zu haben.

Nur das Beste für euch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 28. Juli 2007, 23:18:05
Hallo Kanita,

das mit den Freunden ist problematisch. Als er der große, spendable Geschäftsmann war, da hatte er viele "Freunde". Bis auf einen wirklichen Freund sind alle weg.
Aber der ist auch selbständig und hat wenig Zeit. Abends kommt er schon mal zu Besuch, aber dann ist es auch shcon später. Was sollte er auch tun? Rasiert hat er meinen Mann schon mal während ich unterwegs war. Ich würde mich natürlich freuen, wenn der mal sagen würde, er kommt am WE wenigstens mal zum Frühstück, würde viell. ein paar Stunden bleiben und ich könnte ausschlafen. Aber er und seine Frau schlafen am WE selbst sehr lange, weil beide in der Woche arbeiten.
Wenn er das mal anbieten würde -- ! Aber da er es nicht tut, will ich auch nicht fragen. Seit heute ist er außerdem für 2 Wochen in Urlaub.
Es ist auch ein Freund meines Mannes, d.h. daß er wohl gar nicht auf die Idee käme, das für mich zu tun.
Da wir seit 20 Jahren geschieden sind (wenn auch jetzt grad wieder verheiratet) haben wir auch keinen gemeinsamen Freundeskreis mehr. Ich würde Hilfe gerne annehmen - aber nur, wenn sie mir freiwillig angeboten wird.
Na ja, was soll's.
Das mit den Augen kann ich auch nicht so recht beschreiben. Sie sehen häufig müde aus, glänzend und manchmal ganz weit weg. Einfach wie die Augen eines Schwerkranken. Heute morgen hatte er mit dem rechten Auge wieder Probleme. Irgendwie stört ihn dann was. Es ist aber auch nicht immer was zu sehen, manchmal eine Rötung aber manchmal auch nichts. Aber Augentropfen helfen immer direkt. Keine Ahnung, was das ist und wieso es hilft.

Sei herzlich gegrüßt
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 29. Juli 2007, 13:34:19
Ihr Lieben!

Irgendwie stecken alle scheinbar in eine Krise… Doro, wie ungünstig, das die Polin die Falsche war, offensichtlich ware es mit ihr nie richtig, und das die Vermittlerin keine Andere hat…!  Gibt es keine Alternativvermittlung? Vielleicht sogar in eine andere Ort in eure Nähe? Das ihr schon mal positive Erfahrung damit haben finde ich ermutigend.  Übrigens wurde ich in eurem Fall schon gnadenlos der Freund deines Mannes fragen, eure Bedürfnisse sind jetzt so stark und echt das die normale Höfligkeitsregeln zersprengen. Er kann auch nein sagen! Oft aber kommen die Freunden nicht alleine darauf, wie die helfen konnten, und sind dankbar, wenn man was konkretes vorschlagt.  Frag auch ruhig DEINE freunden!!  

Es ist immer ein Problem, natürlich haben aller Freunde schon deren Pflichten und Bedürfnisse, die zwar nicht so dringlich sind wie unsere, aber die die trotzdem manchmal bevorziehen.  Ich habe auch Schwierigkeiten damit, Freunden zu sagen, könnt ihr mal mir die Wäsche aushängen, den Abwasch machen, usw., denn ich schäme mich dafür, das selber nicht alles immer machen zu wollen, und komme mir dabei faul vor. Aber die Erleichterung, wenn Andere auch mal diese Kleinigkeiten übernehmen, ist die Peinlichkeit es wert.  Glaube mir! Andere Sachen sind mir bei Gelegenheit eingefallen – es gibt Wäschereien, die abholen und liefern, und Einkaufen kann man über das Internet, die Läden liefern dann.  Ich wurde echt in eurem Fall alles nachforschern, was helfen konnte.  Begleitdienst? Freiwilligen Hospizmitarbeitern? (Kommen ein oder zweimal die Woche, machen keine Pflege, aber sind sonnst sehr Hilfsbereit und flexible…) Habt ihr euch bei einem onkologische Sozialarbeiter in eure nähe erkundigt?  Oft haben die viele gute Ideen, wie man die konkreten Alltagsprobleme überwinden können, und sind sehr gut vernetzt.  Vielleicht könntet ihr mit die Kasse reden über einen Treppenlift zu mieten? Hab so was auch in Internet gesehen.  

Hilde, es tut mir so Leid, das alles bei euch so finster aussieht.  Reha halte ich auch für sinnlos, außer das DU da eine Zeit lang entlastet wärst, was für euch beide enorm Hilfsreich wäre.  Bevor du ihm mit nach Hause holst musstest du viel besser vernetzt und unterstütz sein, sonnst wird eure verbleibende Zeit von deine Überforderung überschattet, und ihr wird nichts davon haben.  Habt ihr mal die Palliativstation besucht?  Vielleicht haben die einen Sozialarbeiter, der von praktischer Hilfe sein konnte.  Tatsächlich scheinen euren Ärzte eine Neigung zu blöde Bemerkungen zu haben, aber manchmal regst du dich auf über Kommentare die ich durchaus nachvollziehen kann – z.B. die Psychologin – hat es vielleicht für dich ungeschickt formuliert, aber hat meine Meinung nach äußerst wichtige Themen für euch angetastet.  Natürlich muss man eine Psychologin erst Mal sympathisch finden, bevor man dafür offen sein kann, aber nicht alles was die sagen ist quatsch, wirklich, glaub mir! Auch der Arzt der nicht bereit war, die Antibiotikum abzustellen, kann ich gut verstehen, den Gefahr eines Sepsis ist bei euch bestimmt so groß wie bei uns, und das ist gar nicht lustig. Was wäre mit Antiübelkeitsmedikamenten in dem Fall so schlimm??  

Natürlich kann man das so oder so sehen, auf „normalen“ Station wird man oft ganz anders als auf eine Palliativstation, wo die wahrscheinlich besser die Dinge miteinander abwiegen könnten. Vorsicht ist nicht immer das alle wichtigste mehr.

Aber grundsätzlich finde ich, deine Prioritäten jetzt genau richtig, ihr solltet dazu schauen, die Zeit, die ihr noch haben, so schön für euch beide wie möglich zu gestallten.  Bitte, bitte, sei aber dabei realistisch, und nimm nicht mehr an, als du ertragen kannst.  Wenn man überfordert ist, ist man aggressiv, launisch, und traumatisiert, merke ich auch in Krisenzeiten bei mir, und damit tut man niemand gut. Wichtig ist die Gelegenheit, für dich noch ein Paar schöne Erinnerungen zu schaffen, denn mit das was momentan passiert, wird du den Reste deines Lebens leben müssen.  Schau wie du dir helfen lassen kannst…

Bei uns kann ich weiterhin nur (den Umstand entsprechend) positives berichten, wir kriegen sehr viel Unterstützung von dem Freundeskreis und düsen z.Z. mit einem gemieteten Rollstuhl durch Salzburg. Alles funktioniert! Ich lerne immer Hilfe mehr anzunehmen und weniger abzulehnen, es erleichtert unglaublich. Mein Mann lernt auch. Er ist weiterhin sehr bestimmt darüber, was er mag und was er nicht mag, aber wenn er von drei versuchte Dinge eins gut findet, ist das immerhin ein Gewinn.  

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 29. Juli 2007, 13:46:42
Hallo Ihr Lieben,

das Problem mit den Treppen gibt es in meinem Elternhaus leider auch.
So schön ein Haus auch ist, in einer solchen Situation ist es furchtbar unparktisch.
Wir können nur von Glück sagen, das es bei uns auch unten ein komplettes Bad gibt.
Problem nur, es ist ziemlich klein und eng.
Mama will nächste Woche mit der Krankenkasse über einen Umbau sprechen, denn eine Badewann brauchen meine Eltern dort unten nicht mehr.

Seit gestern dürfte es mit der Pflegestufe nun auch keine Probleme mehr geben  :'(
Papa kann sich nicht mehr auf den Beinen halten, kann nicht mehr stehen oder gehen.
Die tägliche Sedierung in Kombination mit der Bestrahlung rafft ihn regelrecht dahin.
Er schläft fast permanent und hat jetzt auch noch Probleme mit der Nahrungsaufnahme,
durch die Bestrahlung hat sich ein Soor gebildet und der bereitet ihm arge Probleme beim Schlucken.
Mama hat ihm zwar schon alles zum gurgeln und lutschen besorgt was ging, aber so richtig weg kriegt man das eben leider nicht... und Papa hat grad mal die 3. Bestrahlung hinter sich.
Am Freitag sollte am Nachmittag eine Physiotherapeutin mit Papa arbeiten,
allerdings war sie nicht darauf vorbereitet, dass Papa´s Bestrahlung zum Zeitpunkt ihres Eintreffens grad mal knapp zwei Stunden her war.
Somit ging natürlich gar nichts und die Physiotherapie wurde auf unbestimmt Zeit verschoben.
Papa gehört auch wie Eure Männer zu denen, die einfach nicht klingeln wollen und immer schön alles allein schaffen wollen.
Papa sagte am Donnerstag noch zu uns "...ich will doch nur stark sein !"   :-[
Somit kam was kommen musste, am Freitag wollte Papa sich zur Toilette begeben.
Er schnappte sich seinen "Rolli" schleppte sich im Schneckentempo zur Toilette.
Nur leider kam er von dort nicht mehr zurück undmusste wohl oder übel doch schellen.
Eine Schwester und ein Pfleger mussten ihn hoch hieven und zum Zimmer zurück bringen.
Seither schafft es auch Mama nicht mehr allein mit ihm zur Toilette.
Auf Grund dessen dürfen wir Papa an den Wochenenden auch nicht nach Hause holen, so traurig es auch ist Mama meint es wäre vorerst besser so.
Denn sie allein schafft es auch nciht mit ihm daheim.
Wir haben jetzt vor Papas Bett ins Wohnzimmer zu verfrachten, vorher wollen wir es mit Rollen versehen, damit es unten im Wohnzimmer beweglich ist.
Wir werden das Esszimmer ausquartieren und Papa an der Stele ein "Zimmer" bereiten, welches wir durch einen Paravent vom Wohnzimmer trennen.
So ist Papa nicht allein wenn er wieder heim kommt, er befindet sich auf einer Ebene und ist immer "mittendrin" im Geschehen und das Treppenproblem ist erstmal aus der Welt.
Bis wir zu dieser Einigung kamen hatten wir die Idee mit einem Treppenlift, allerdings sind diese Dingern einfach unbezahlbar und die Krankenkasse übernimmt nur eine Zuzahlung von knapp 3000 €.
Im Haus meiner Eltern würde ein Treppenlift ca. 14 tsd € kosten  :o ... schöne Erfindung, aber wer soll das bezahlen ?????  
Und sind wir mal ehrlich, sehr viel wird Papa wohl nicht mehr davon haben  :'(
Zur Miete gibt es sowas auch, aber dafür ist das Treppenhaus bei meinen Eltern nicht geschaffen, also Papas Schlafzimmer ins Wohnzimmer.

Diesen leeren Blick von dem Ihr alle schreibt, den hat Papa seit einer Weile auch manchmal.
Irgendwie verändert sich dann für eine Weile sein ganzes Gesicht, er sieht dann garnicht mehr aus wie er selbst und man hat das Gefühl er ist fernab vom weltlichen.
Das kuriose ist allerdings, das sich das ganze plötzlich auch wieder gibt und er wieder normal aussieht.
Es ist beängstigent.

Auch seine Sprachausfälle kommen und gehen, mal spricht er komplett durcheinander und benutzt Wörter die gar nichts mit dem eigentlichen zu tun haben und kurz drauf spricht er wieder fast normal.
Das ist, als käme er permanent von einer Erschöpfungsphase in einer Erholungsphase und wieder von vorn.

Gestern habe ich ihm die Fotos unser Session letzten Sonntag mitgebracht, eines davon schön gerahmt.
Darauf sind Mama, Papa mein Freund und ich zu sehen ... mit Papas Worten "mein kleine Familie" ich habe es ihm auf sein Schränkchen gestellt und er hat sich sehr darüber gefreut.
Ich habe ihm auch gestern im Sportgeschäft ein Cap besorgt, eines dass keine UV Strahlung durchläßt ... steht ihm echt gut und ich hoffe ganz doll, dass das Wetter bald wieder besser wird und wir das Cap nutzen können wenn wir Paps durch den Park kutschieren.

Er schläft auch furchtbar viel, klar alles zerrt an seinen letzten Kräften momentan, aber mir kommen immer wieder die Worte des Arztes in den Sinn "...er wird immer mehr schlafen und irgendwann sehr wahrscheinlich nicht mehr erwachen..."  :-\
Klar, wenn er schon gehen muss, dann bitte so, aber BITTE noch nicht so bald ....

Bis später ihr lieben, bleibt stark ...

Isabel


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 29. Juli 2007, 17:32:19
Hallo Sarabande, Isabel, Hilde ---- und all die andern.

Unsere Polin fährt also morgen früh um 5.00 zurück, eine andere hab ich noch nicht. Aber es wird (muß) vorerst auch so gehen.
Seit 2 Tagen kann mein Mann Treppen ganz schlecht gehen und ich habe das Gefühl es wird stündlich schlechter mit dem Gehen. Er weiß, daß ein Bett kommt und es sollte in sein Schlafzimmer - aber da werde ich ihn nicht mehr lange hinkriegen, weil ja ein Stockwerk dazwischen ist. Ins untere Stockwerk ziehen will er nicht. Seine Wohnung, die jetzt auf 2 Etagen verteilt ist wäre dann auf einer. Unser Büro müßte vom 1. Stock hoch in seine jetzte Wohnung umziehen. Das kommt für ihn nicht in Frage - da ist er ganz massiv.

Darüber hat er sich grad noch heute morgen aufgeregt, als ich mit einer Ärztin über seinen Gesamtzustand sprach und sie fragte, ob er nicht eine Etage tiefer ziehen könnte. Ich sagte, daß das schon möglich wäre -- und er ist völlig ausgerastet.
Aber mal der Reihe nach:

Gegen 5.00 Uhr heute morgen rief sich mich zuhause an: "Bitte, Hilfe, Hilfe!" Ich aus dem Bett, in die Kleider und dahin gefahren, 3 min mit dem Auto.
Er saß auf dem Bett, blutüberströmt - Kopf, Hand, T-Shirt, seine Beine. Das Bett auf beiden Matrazenseiten blutverschmiert, der Boden, der Teppich --- ich kann's euch gar nicht sagen.
Unsere Polin völlig aufgelöst - und er saß da, und meinte, das ist doch alles nicht so schlimm.
Am Hinterkopf oben eine Platzwunde von ca. 5 cm und eine Riesenbeule.

Er hatte wohl aufstehen wollen um die Urinflasche zu benutzen. Ich weiß nicht, ich habe ihm schon mehrmals gezeigt, wie er die im Liegen anlegt, aber er steht wohl immer auf und pieselt im Stehen da rein. Keine Ahnung, wie er das genau macht.
Jedenfalls ist er rückwärts umgefallen, und mit dem Kopf auf den Fuß eines Trimmgerätes aufgeschlagen.
Habe den NAW gerufen und er hat geschimpft, daß das unnötig sei. Die haben ihn dann übereden müssen, mitzukommen, da sie das vor Ort nicht nähen können. Es hat ewig gedauert und war derart problematisch für die 2 Männer, meinen Mann über 3 Etagen die Treppen runter zu kriegen.  
Der Arzt im KH hat, ohne irgendwas einzuspritzen, die Wunde geklammert - einfach so. Mein Mann ist fast in die Luft gegangen vor Schmerz - und der Arzt hat schön eine Klammer nach der andern da reingesetzt. Bei der vorletzten ist mein Mann schon hochgeschnellt und bei der letzten hätte er dem Arzt fast eine reingehauen. Ich sag's euch, so was hab ich noch nicht erlebt. Was Einspritzen der der Stelle würde nichts bringen, meinte der Arzt.
Dann noch CT und eine Neurologin dazugezogen, auch wegen der Grunderkrankung. Behalten wollten sie ihn nicht. Und dann kam das Gespräch wegen seines Allgemeinzustandes, der Wohnsituation und ob wir nicht in die 1. Etage ziehen könnten. Aggression total, so daß  Ärztin und Arzt ihn zu beruhigen versuchten. Er wollte auch nicht mehr im NAW nach hause gefahren werden, sondern laufen.
Unmöglich! Also bin ich schnell nach Hause (wir wohnen ja gegenüber dem KH), habe das Auto geholt und ihn im KH abgeholt. Dann wieder die Treppen hoch; er merkt ja auch, daß es immer schlechter wird.
Während wir im KH dazwischen immer mal wieder etwas warten mußten ist mir aufgefallen, daß seine rechte Hand über eine ganze Weile gezittert hat, dann war es wieder weg, und später mal wieder da. Seine Wangen sind da auch ganz rot geworden und er hat plötzlich etwas orientierungslos um sich geschaut. Ich glaube, und die Ärztin auch, daß es ein kleiner fokaler Krampfanfall war. Seine kurze Orientierungslosigkeit passen da auch dazu.
Heute mittag war sein Gesicht wieder normal und auch sein Geisteszustand ein anderer.
Wenn da jetzt noch kommt, oh je.
Die Ärztin hat mich darauf aufmerksam gemacht, im Blut testen zu lassen, wie hoch der Spiegel des Antiepileptikums ist. Es könnte sein, daß wir die Dosis dann etwas erhöhen müssen. Und jetzt ist der Hausarzt in Urlaub, also zur Vertretung. Die müssen in 1 Woche ja auch die Klammern rausmachen.
Wir waren insgesamt bis gegen 8.00 im KH. Dann nach Hause, - und ich zu mir nach Hause und noch ein bißchen geschlafen. Ich war fix und alle. Darf gar nicht daran denken, was sonst noch hätte passieren können. Wenn er nach vorne gefallen wäre - er wäre in den Glasnachttisch gefallen und alles hätte schlimmer sein können. Er lacht sogar, weil die Polin und ich so erschrocken waren und sagt nur: Alles kein Problem.

So, bin grad mal zuhause bei mir gewesen, fahre jetzt wieder hin. Ich weiß noch nicht, wie ich es heute abend mache. Die Polin fährt ja um 5.00 morgen früh. Müßte ich ja schon da sein. Bleib ich auf der Couch bei ihm, fahre ich nach hause und stehe ich morgen früh um 4.00 auf. Ich hab keine Ahnung.
Bin immer noch etwas aufgeregt und kann auch noch nicht so klar denken. Hoffentlich war mein Bericht nicht zu verworren.

Liebe Grüße an alle
Doro

Entschuldigt, wenn ich grad nichts zu euren Problemen geschrieben habe. Ich mußte mir dies hier erst mal von der Seele schreiben. Danke für's "Zuhören".
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 29. Juli 2007, 17:40:37
Noch ein Nachtrag:
@Isabel
Habe bei der KK schon mal wegen Treppenlift nachgefragt. Die zahlen 2 500 € und auch hier die Aussage, daß bei 3 Etagen ganz schnell 15 000 € zusammenkommen. Und dann ist da noch die Frage, ob's baulich überhaupt geht.
Wenn wir in die 1. Etage ziehen würde, wäre so ein Lift überhaupt kein Problem.
Ich kann zum Teil verstehen, daß mein Mann das nicht will -- und ich kann ja nicht sagen, daß es nur vorübergehend ist, oder so......
Muß nun dringend die Unterstützung durch Sozialstation oder ambul. Hospiz haben, einfach durch jemanden, der ihn evtl. dazu überzeugen kann.
Ich kann sein Bett auch noch ins Wohnzimmer stellen. Aber wenn er gar nicht mehr gehen kann, weiß ich nicht, wie ich ihn jemals wieder aus dem Haus kriegen soll.
Die Ärztin meinte, das sei ja vielleicht auch gar nicht notwendig.

Ach, es ist zum Haare raufen.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 29. Juli 2007, 19:03:31
Hi Doro!

Kurz und Spontan eine Antwort... hört sich alles sehr alamierend an!
- bei Treppen haben wir auch Problemen, denn wir im 4. Stock wohnen, ohne Aufzug, aber umziehen wollen wir wirklich nicht, es gibt Änderungen genug in unserem Leben.  Eine Pflegedienst bei uns in der Strasse hat sich bereit erklärt, nach Bedarf eins oder zwei kräftige Pflegern vorbei zu senden, dies genügt, es sei dann, mein Mann ist wirklich in schlechter Zustand. Abgerechnet wird eine halbe Stunde.  Dann gibt es Krankentransport, wo die so ein art Tragestühl habe, kostet um die EURO 70 pro Einsatz, ich denke, dies wird genügen, für die Fälle, wo es sonnst nicht geht und wir raus und rein müssen.   Alle mechanischen Mittlen sind irgendwie unpraktisch. Habt ihr im Krankenhaus bzw. beim Krankentransport nachgefragt?  Ich meine, das es für diese Problemen nur schräge, kreative Lösungen geben kann...

Ich wünsche euch sehr, das ihr eine stabile Lösung für die Betreuung finden können.  Ente im liegen bedienen können ist ein muss! Sonnst Kondomkatheter?? Das mögen Männer in der Regel nicht, vielleicht hilft es als Bedrohung?  - oder windeln?

Toi toi toi,

S
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 29. Juli 2007, 20:18:11
Liebe Doro!

Das war ja abenteuerlich heute....

Wenn ich Deine Beiträge lese, denke ich jedesmal, die könnten genauso gut von mir stammen..
auch mein Mann ist beim P... umgefallen, allerdings im KH und Gott sei Dank ohne Blut, das mit der zittrigen rechten Hand, mit dem nicht mehr Gehen können, der Sprachverlust - alles wie bei uns.

Heute war ebenso Thema, wie es sein wird, wenn er wieder zu Hause ist, hab ihm gesagt, dass ich ein Bett fürs Wohnzimmer besorgen werde - na da hat er sich aufgeregt, natürlich nicht verbal, aber mit dem Kopf und der Hand, er glaubt wirklich, dass er in den 1. Stock kommt.
Er bemüht sich auch momentan sehr, dass wir alleine aus dem Bett, in den Rollstuhl und zur Toilette kommen, haben es heute 2mal gemacht, beim 2. mal wäre es aber beinahe schiefgegangen, er ist mir einfach aufs Klo geplumst und hat ganz knapp mit dem Hinterkopf die Wand verfehlt, weil sein rechter Fuss sich einfach nicht mitdreht, der steht einfach da -mir war direkt schlecht nachher, ausserdem merke ich schön langsam, dass sich mein Zwerchfellbruch und mein Rücken bemerkbar machen.
Trotz alledem werde ich ihn nicht zur Reha schicken, sondern nach Hause holen. Werde morgen alles in die Wege leiten wegen dem Bett und dass dann auch jemand zum Waschen und so kommt - hoffe, dass das klappen wird. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn ich ihn 3 Wochen ins Rehazentrum gehen lasse und dann passiert was, ich würde immer denken, hätte ich ihn doch diese Zeit zu Hause genießen lassen..

viel Kraft für alle
Hilde


@Mrs. Freckled!
Das mit den Rollen auf dem eigenen Bett könnt ihr vergessen, ihr braucht ein elektrisches Krankenbett, alles andere ist eine einzige Schinderei, der Zustand Deines Vaters wird sich nicht bessern :-\denke ich

LG
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 29. Juli 2007, 20:46:41
Liebe Hilde,

auch ich bin erschüttert, wie sich alles bei deinem Mann entwickelt. Die Angst, was geht, wie geht es weiter, und die Angst, wie lange noch? Ich kenn das, wie viele hier im Forum Es zerreist jedem das Herz................

Wir hatten auch im Wohnzimmer über viele Monate das Pflegebett, die Organisation ging ganz schnell, wir hatten es am Folgetag der Bestellung daheim. Das hat vieles erleichtert. Meine Schwester kam gar nicht mehr die Treppe hoch. Die Angst vor einem Sturz war auch zu groß und zu gefährlich. Dann gab es wieder Zeiten zwischendurch, wo sie allein die Treppen stieg, aber sie hat nie wieder im Schlafzimmer oben geschlafen. Sie fühlte sich in dem Pflegebett sicherer. Es gab auch Zeiten, wo wir die Ränder hoch gestellt haben, daß sie nicht rausfallen konnte.

Hilde, deine Überlegung wegen der Reha kann ich verstehen. Keiner weiß, auch wir damals nicht, wieviel Zeit einem noch bleibt. Ich würde Heri auch heimholen, organisier alles, was noch fehlt. Es wird eine verdammt schwere Zeit, wir wissen es alle hier.

Ich bin in Gedanken bei euch,

Kabas

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 29. Juli 2007, 22:23:17
Hallo Sarabande,

ich finde es immer wieder toll, wie du alles gelöst hast.
Kondomkatheder ist sozusagen schon in Auftrag, wie das mit der Flasche geht, werde ich ihm heute nochmal zeigen.

Die Männer heute morgen vom NAW mußten ihn so die Treppen runterschaffen. Das Treppenhaus ist ja im Haus drin - nicht extern, so daß man an manchen Stellen beim Runtergehen den Kopf einziehen muß. Das heißt, daß auch mit einem Tragestuhl das nicht geht, weil das zu hoch sei und sein Kopf oben anstoßen würde. Haben die heute morgen zumindest gesagt.
Aber da fällt mir ein, daß ich ihn letztes Jahr im Januar schon mal so abtransportieren lassen mußte. Hatten die nicht so einen Tragestuhl? Ich weiß es echt nicht mehr.
Im Notfall wird schon irgendwas gehen.

Viele Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 29. Juli 2007, 22:34:11
Liebe Hilde,

aus deinem Beitrag heute spricht sehr viel Kraft. Du machst das richtige, da bin ich mir sicher.

Anscheinend hast du genau so ein Exemplar Mann zu hause wie ich. Das ähnelt sich total.

Mein Mann kann ja noch so leidlich Treppen steigen - wieviele Tage noch? Wenn das Bett in ein paar Tagen kommt muß es also hoch ins Schlafzimmer. Wenn er dann ein paar Tage später nicht mehr gehen könnte, müßte es doch runtergeschafft werden.
Solange er noch irgendwie gehen kann, dürfte ich das Ding nie ins Wohnzimmer stellen. Da gäbe es auch einen Riesenrabatz.
Der rechte Fuß ist auch einfach nur noch wie ein Anhängsel. Ich muß beim Gehen immer sagen: Knie hoch - dann schleift der Fuß nicht so ganz am Boden.
Was mir sehr zu schaffen macht ist das Zittern der linken Hand. Habe ich geschrieben rechten? - stimmt nicht. Der Primärtumor sitzt links und die rechte Seite ist ja schon lange betroffen. Das neue Ding sitzt rechts und die linke Hand war bis jetzt ohne irgendwelche Probleme.
Aber heute morgen, heute nachmittag mal und vorhin zieht man dieses ganz kurze, schnelle Zittern. Hab das jetzt mal beobachtet. Ich wüßte nicht was das sonst sein sollte, wenn nicht kleinere Krampfanfälle im Gehirn. Es macht mir arge Sorgen.

Kann dein Heri gar nicht mehr sprechen? Und geht das gesamte Bein nicht mehr? Ißt und trinkt er wieder und was macht seine Psyche?

Mein Sohn war heute abend noch da mit einem Freund und wir haben umgeräumt. Im Gästezimmer standen 2 Einzelbetten (eins ist grad von der Polin belegt). Wir haben im Schlafzimmer meines Mannes die Sonnenbank und 2 Trimmgeräte ausgeräumt und eins der Gästebetten reingestellt, so daß ich heute nacht da schlafen werde. Hoffe, die Nacht wird nicht so unruhig. Bin einfach nicht gewöhnt, im Zimmer mit jemandem zu schlafen. Aber so höre ich ihnm wenn was ist bzw. er wieder aufstehen will.
So schnell kann sich was ändern.

Liebe Grüße
Doro
Kann dein Heri gar nicht mehr sprechen? Oder doch ein bißchen
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 29. Juli 2007, 22:39:35
Upps, da ist mir ein kleiner Patzer passiert.
Den Satz unter meinem Gruß hatte ich vorher schon mal geschrieben und plötzlich war er weg. Jetzt ist er wieder da an anderer Stelle - seltsam!

Hallo Kabas,

einfach so mal liebe Grüße von mir.
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 30. Juli 2007, 10:06:11
Hallo Mrs.Freackled,
bitte entschuldige, dass ich erst jetzt auf deine Frage antworten kann. Ich lese hier jeden Tag mit und bin zutiefst schockiert wie sich manche Situationen verändern ... Sch ...! :'(
Meine Mam hatte die OP im April 07 - es wurden nach Wundheilung - 30 Bestrahlung in Verbindung mit Chemo vorgesehen. Von der OP hat sie sich sehr gut erholt. Sie hatte leichte Sprachstörung, beim Laufen und SChreiben merkte man deutlich die Schwäche. Die ersten drei Wochen der Chemo bemerkte man kaum irgendwelche Nebenwirkungen - nur die letzte Woche - dies war wie ein Schlag - sie war sehr geschwächt und nicht gut zu Fuß. Nach der Bestrahlung stellte sich die Müdigkeit ein - mittags schlief sie immer 1,5 h tief und fest und am Abend ging sie meist schon 21.00 ins Bett.
Jetzt ist sie mit meinem Papa zur Kur. Sie verträgt die Kur sehr gut und kann sich von der ganzen Bestrahlungsstrapaze erholen.
Nächste Woche beginnt die Einnahme erhöhter Dosis von Themodal - eine Woche - dann wieder vier Wochen Pause, dann wieder eine Woche Chemo ... das geht dann erstmal ein halbes Jahr so.
Ja, wie geht es dann weiter? Ich möchte nicht so weit denken - das macht mir Angst - große Angst. Am 14.08. hat sie den ersten MRT-Termin.
Jetzt hat sie vorerst einen Rollator - das hilft ihr beim Laufen ungemein-sie kann sich abstützen, sich besser und leichter bewegen.

Konnte der Tumor von deinem Papa entfernt werden?
Ich wünsche euch, dass eurer Papa die Bestrahlung bestmöglichst verträgt und gut durchhält.

Wünsche euch viel Kraft und Energie.
liebe Grüße auch an alle Anderen Doro, agnes .....
eure Mirjam
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 30. Juli 2007, 12:08:14
Hallo Ihr Lieben,

also erstmal @ doro66: Meine Güte, Du hast ja einen Streifen mitgemacht  :o
Ich bewundere Deine Zuwendung, Sorge, Stärke und Ausdauer Deinem Ex-Mann (!!!!!) gegenüber...Hut ab!
Ich hoffe Du schaffst es ihn zu überzeugen mit dem Schlafzimmer umzuziehen, alles andere könnte evtl. mal halsbrecherisch enden.
Und permanent kannst Du ja nun auch nicht für ihn da sein, schau dass Du eine Pflegestufe und eine Betreuung über den Pflegedienst oder eine ambulante Palliativpflege bekommen kannst.
Ich drücke Dir die Damen, dass Du ihn irgendwie erweichen kannst !!!
Hoffentlich geht weiterhin alles gut.

@hilde: Liebe Hilde, auch ich habe Mama sofort zu einem Pflegebett geraten, sie ist vom Fach und weiß ja selber dass es die beste Lösung ist, aber sie sagte nur:
" Glaubst Du wirklich, dass sich DEIN Papa zu Hause freiwillig in ein Pflegebett legen wird so lang er sich noch dagegen wehren kann ? Im KH ist es etwas anderes, aber daheim, niemals. Er verbindet das sofort mit dem Tod ! "
Daher kam die Idee mit den Rollen unter seinem Bett, das es nicht optimal ist wissen wir auch.
Aber die Willenstärke und Sturheit der Männer kennst Du ja sicherlich auch.

@mirjam: Die Müdigkeit hat mein Papa jetzt auch seit ein paar Tagen, er ist irgendwie beängstigent ihn so zu erleben, er ist IMMER müde und alles ist furchtbar anstrengend für ihn.
Er schafft es grad noch allein zu essen und zu trinken, aber selbst das strengt ihn ungemein an....und es sind erst 3 Bestrahlungen gelaufen. Ab heute laufen die nächsten 5, 5x Sedierung mit anschl. Bestrahlung ... ich glaube das wird sehr hart.
Ich habe keine Ahnung ob es vielleicht noch schlimmer wird, oder ob er sich an diese Strapazien gewöhnt mit der Zeit (wenn das überhaupt geht).
Ich habe viel Angst davor, das die Bestrahlung ihren Tribut fordert.
Wie schnell physische Verfall voran schreitet, es ist der Wahnsinn, sicher war es letzte Woche auch schon nicht mehr perfekt, aber okay. Er konnte laufen, allein zur Toilette gehen, sich anziehen, waschen aus dem Bett steigen, die Treppen gehen (wenn auch sehr schlecht!), aber jetzt hat er die Kraft zum gehen nicht mehr, sich waschen erfordert zuviel Kraft, auf die Toilette schafft er es nicht mehr...alles in ein paar Tagen !!!
Was kommt da noch, füttern wir ihn am Ende der Woche  ???
Es ist grausam das mit anzusehen, er ist gefangen im eigenen Körper.
Hätte mir das jemand vor einem halben Jahr gesagt, hätte ich ihn für bekloppt erklärt.
Man wird ganz plötzlich aus dem Leben gerissen und dann ist nichts mehr so wie es mal war ausser dem Haus, in dem z.Zt. nur noch meine Mutter lebt  :'(
Und nein, man konnte nicht alles entfernen.
Anfangs sah es so aus als handele es sich um einen Tumor mit einem Durchmesser von ca. 3cm der gut zu entfernen sei.
Nach der OP hieß es auch noch so und wir waren alle super happy, denn Papa ging es gut.
Aber dann kam am 28.6. der ernüchternde Befund: inoperables Glio IV !
Man erklärte meinen Eltern, dass es sich eben nicht nur um dieses bisschen Tumor handelt, sondern dass dieses bisschen nur ein Teil des Ganzen sei, welches sich bereits in die einzelnen Hirnschichten verwachsen habe und sich nicht aufhalten läßt.
Ich hoffe, dass sich Deine Mom zu erholt in der Kur und weiterhin noch so mobil bleibt wie sie ist, ich drücke Euch die Daumen, dass alles noch eine ganze Weile so bleibt !!!!

@sarabande: schön, dass es von Euch wenigstens noch den Umständen entsprechend so viel positives zu erzählen gibt. Außerdem finde ich es toll wie Du alles organisierst und dass Du all Deine Gedanken noch so gut im Griff hast, meine Mutter gleicht sehr häufig einem einzigen Nervenbündel, obwohl sie es eigentlich besser wissen müßte auf Grund ihre Berufs.
Aber sie sagt es ist ein größer Unterschied ob man Fremden hilft und Ratschläge gibt oder ob man selbst betroffen ist.
Ich wünsche mir, dass ihr noch eine ganze Weile von all dem verschohnt bleibt!!!!

@all: ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben, der Erfahrungsaustausch tut sehr gut und es tut einfach gut zu lesen, dass man DAMIT nicht allein ist.
Bleibt weiterhin stark gegenüber Euren Lieben !!!!


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 30. Juli 2007, 15:52:34
Liebe Mrs Freckled,

Gut kann ich mir vorstellen, das man den professionellen Distanz bei den eigenen Familie verliert.  Versuche nicht schon jetzt zu verzweifeln. Das was dein Vater jetzt leidet ist ganz sicherlich nicht alles den Tumor zuzuschreiben.  Alleine den Diazipam macht ihm sicherlich sehr schlapp, und Bestrahlung verstärkt manchmal den „Tumor-Symptomen“ (sage ich ganz laienhaft), ohne dass die vom Tumor selbst kommen. Bei uns war das auf jeden Fall so, die Bestrahlung hat einen Ödem verursacht bzw. den schon vorhandenen Ödem irritiert, erst viele Wochen nach Bestrahlungsende hat sich alles wieder beruhigt, aber die Mühe hat bei uns auf jeden Fall sich gelohnt, Bestrahlung hindert den Wachstum, das ist ohne Zweifel, und das wollen und mögen wir. Ich glaube, es wird dein Vater nach der Bestrahlung irgendwann doch mal wieder etwas besser gehen, sonnst hätte es keinen Sinn. Geduld…

Apropos Pflegebett, wir haben für uns eine „Zwischenlösung“, was für deine Eltern vielleicht auch im Frage käme, nämlich, eine Pflege-Einlege-Lattenrost.  Wir haben eine klassische Ehebett, und lieben es, nachts zusammen zu kuscheln, nur brauchen wir für mein Mann etwas was hoch und runter fährt, wo man den Kopfteil verstellen kann, usw. Man muss aber nicht das ganze Pflegebett nehmen.  Wir haben vom Sanitärshaus über die Kasse (Tipp: Kriegt man nur genehmigt, wenn Pflege im Bett gemacht müsste, z.B. nachts waschen) so ein Teil bekommen, die die Lattenrost auf seine Seite ersetz, passt in den Rahmen unsere Doppelbett rein, ich musste meine Seite etwas höher bauen (bis jetzt habe ich einfach zwei Mattratzen übereinander gestapelt, werde es aber mal richtig machen), und schwupp, haben wir unsere eigene Bett, nur, das mein Mann fast alle Vorteile eines Pflegebetts dabei auch hat.  Von Krankenhausgefühl kein Spur.  Mach euch schlau, da gibt es viele Möglichkeiten…

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 30. Juli 2007, 17:35:16
Hallo Ihr Lieben,

@ Doro: Wie sich alles wiederholt, das ist für mich total verrückt. Ich habe immer gedacht, es geht nur uns so. Auch ich musste meinen Mann blutüberströmt verarzten - er war auf der Strasse gestolpert und kam blutüberströmt zu Hause an (aufgelesen von einem netten Autofahrer). Und da ging es ihm eigentlich noch relativ gut. Aber ich habe auch cool reagiert und erst hinterher das grosse Zittern bekommen. Am besten man denkt gar nicht weiter.

@Hilde: Auf keinen Fall in die Reha. Ich sehe das genauso wie Du, verschenke nicht die Zeit, denn der Nutzen dürfte gering sein. Bereite ihm - und Dir - alles vor; Pflegebett finde ich superwichtig.

Schade dass Eure Männer bzw. Vater sich so gegen ein Pflegebett wehren. Mein Mann war da - bloß gut - etwas pflegeleichter, denn er hat eingesehen, dass es ihm nicht gut tut wenn ich mich quälen muss und ihn damit auch quäle. Auch füttern war kein Problem - gerne. Ich habe das oft an ihm bewundert, manchmal habe ich gedacht, dass er es geniesst zu bemuttert zu werden. Allerdings war die Benutzung der Urinflasche in allen Varianten ebenso ein Problem wie bei Euch.

Eigentlich tut "Ihr" mir gut - im Moment kommt aber einiges wieder hoch. Ist aber nicht schlimm, gehört zur Trauer und Verarbeitung unbedingt dazu. Und ich musste und muss da durch, genauso wie Ihr auch - ich stecke nur in einer anderen Phase.

In Gedanken bin ich bei Euch - liebe Grüße - Kanita

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 30. Juli 2007, 20:18:29
Liebe Doro!

Gesprochen hat mein Mann bis heute gar nichts, heute kam mal ein krächzendes nein und als er mir etwas sagen wollte, nahm er mich an der Hand und sagte "daudau auto dauda" - der blanke Horror....
er bemüht sich so sehr, nach langem Hin und Her wusste ich, dass er nach Hause möchte, er wollte gleich los.
Ausserdem haben sie heute irgendwo herumgestochen an ihm, die Venen sind nicht mehr leicht zu finden und wenn mal die Nadel drin ist, dann rinnt bei der Infusion immer was heraus, er wurde heute 3x gestochen. Er hat die Schnauze voll.
Das Essen geht wieder besser, weil sich der Soor gebessert hat. Morgen werde ich fragen, ob wir nicht das meiste wieder in Tablettenform nehmen können. Er kriegt momentan 14 Infusionen am Tag, das hält keiner aus....
Das rechte Bein und der rechte Arm sind als wenn sie nicht zu ihme gehören würden. Langsam kommt aber die Kraft im linken Bein wieder und wir schaffen es zumindes, alleine vom Bett in den Rollstuhl und zur Toilette, wie das daheim wird, weiss ich noch nicht, denn das WC im EG ist relativ klein.
Am Donnerstag kommt das Bett und eine Pflegeschwester, mit der ich mal über alles reden kann....

LG Hilde

Ach ja, Mrs Freckled - Doro und ihr Mann haben vor kurzem wieder geheiratet, also nix mit Ex-mann
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 30. Juli 2007, 23:00:20
Liebe Hilde,
wäre es nicht besser Heri einen Port zu legen?
Warum kommen die im KH nicht mal auf so eine Idee, oder geht das bei Heri aus irgendeinem Grund nicht?
Ich bin ja kein Arzt, ist nur so eine Idee...
Dann müssen die nicht immer in irgendeiner Vene rumstochern und für Heri ist es nicht so schmerzhaft.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du mit Heri zu Hause klar kommst.

Ganz liebe Grüße und ich denke an dich!

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 30. Juli 2007, 23:18:57
Liebe Hilde,

ich greif gerade die Nachricht von supidupi auf. Auch meine Schwester hatte Monate den Port.
Natürlich gibt es da Vor-und Nachteile................

Ich denk an euch, an dich, die jetzt alles durchstehen muß und auch will,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 31. Juli 2007, 11:06:05
Hallo Ihr Lieben
meine Mam hat jetzt arg entzündete und emfindsame Mundschleimhaut.
Durch die vielen Medikamente ist alles ziemlich gereizt - kein Wunder.
Hat jemand von euch einen Tipp oder Empfehlung was meine Mam machen könnte?
ganz liebe Grüße
Mirjam
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 31. Juli 2007, 14:25:54
Hallo zusammen,

@doro66: Sorry, ich habe hier soviel gelesen, dass ich anscheinend nicht alles behalten konnte um jetzt zu wissen, dass er gar nicht Dein Ex Mann ist.
Bitte entschuldige mir diesen Fauxpax, dank Hilde wurde ich ja aufgeklärt  :)

@mirjam: vielleicht hat auch Deine Mom einen sogenannten Soor, mein Vater lutscht dagegen Panthenol Tabletten und gurgelt bis zu 6x am Tag mit ätherischen Ölen, er bekommt auch noch eine sehr mehlige Tinktur die lindern wirkt, ich habe aber grad keine Ahnung wie das Zeug heißt, jedenfalls ist das ein Antipilzmittel. Zudem trinkt er viel Salbeitee, das alles lindert diese arge Reizung der Schleimhaut im Mundbereich bis hin zum Rachen und der Speiseröhre.
Versucht es mal !!  :)

@sarabande: gestern haben wir uns im KH exakt über Deinen Tip unterhalten  :D
Ich hatte nämlich auch die Idee mit dem Lattenrost aus einem Pflegebett.
Wenn Papa schon nicht direkt ein solches Bett will, dann kann man ja erstmal versuchen ein solches Lattenrost mit Matratze und Weichauflage zu bekommen.
Mama will sich heute direkt mal bei der KK danach erkundigen.
Danke übrigens für Deine Schilderungen bzgl. Befinden während der Bestrahlung, Du hast mir damit ein wenig Mut gemacht erstmal wieder abzuwarten wie es sich weiter entwickelt.
Vielleicht kommt er ja doch wieder für eine gewisse Zeit auf die Beine, wer weiß ?!

@kanita:Vielleicht wird Papa ja noch etwas verständnisvoller gegenüber dem Pflegebett, er wird sowieso nicht drum herum kommen auf kurz oder lang, aber natürlich möchte er es so lang wie nur irgendwie möglich von sich abwenden.
Klar, eigentlich wollen wir das auch, aber es muß irgendwann sein, schon allein wenn Mama ihn daheim hat und sich evtl schon bald so kümmern muss wie zur Zeit.
Schon die Höhe eines Pflegebettes ist sehr vorteilhaft um den zu pflegenden anständig bewegen zu können, aus dem Bett heben etc oder einfach nur um ihn zu rasieren oder was auch immer.
Aber mal sehen was die KK zu dem Lattenrost sagt, vielleicht geht es auch erstmal so.
Bei sarabande ist es ja auch erstmal ausreichend.



Das war es erstmal von mir, bis später Ihr Lieben ....
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 31. Juli 2007, 14:57:57
Hallo Ihr!!
Wie sehr man sich täuschen kann. Ich dachte wirklich, dass Mamas Dinger in den letzten Wochen nicht gewachsen sind. Gestern war MRT. Einfach schrecklich, die Bilder. Alle Tumore sind weiter gewachsen. Die Chemo scheint wohl nicht mehr zu wirken. Ich war und bin fix und fertig. Meiner Mutter ist das sch..egal wie sie sagt, sie hat eh nichts anderes erwartet. Der Hausarzt meiner Mutter, auch ein Freund meines Vaters hat seine Schwester an einem Glio verloren. Er sagte gestern, dass Mama wahrscheinlich in der nächsten Zeit noch einen Schlaganfall bekommen wird. Stimmt das??? Davon habe ich noch nie im Zusammenhang mit dem Glio gehört. Oder meint er einen Epianfall? Aber dann hätte er das doch gesagt??
Er meint auch, dass sie wahrscheinlich in den nächsten Wochen sterben wird. Ich begreife das alles gar nicht. Jedesmal nach sollchen Bildern ist es wieder wie am Anfang, es tut genau so weh.
Morgen haben wir wieder einen Termin beim Onkologen, vielleicht weiß der ja weiter. Mama hat aber schon gesagt, dass sie auf keinen Fall noch ne Chemo machen wird. Obwohl sie so viel Sch.... im Hirn hat geht es ihr noch einigermaßen gut und sie bekommt auch alles mit. Sie kann ja sogar noch laufen, hat noch keine Lähmungen usw.  Nur von uns, ihrer Familie sondert sie sich allmählich wieder ab. Sie hält keinen Blickkontakt mehr uns spricht auch nur das nötigste....
@ Hilde: Ich finde deine Entscheidung gegen die Reha auch sehr gut von dir. Kann mich Kanita nur anschließen. Bin in Gedanken oft bei euch. Wir sind doch alle stärker als wir glauben...
@ Mrs. Freckled: Es ist wirklich traurig, wie schnell es bei deinem Vater bergab geht und wie weit ihr schon seit. Gemein!! Hoffe für euch, dass es auch wieder ein Stück bergauf geht.

Liebe Grüße
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 31. Juli 2007, 15:05:36
@Kanita!! Was hat Dr. Dresemann euch denn nach der Glivec Chemo verschrieben? Gings danach noch weiter??

LG
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 31. Juli 2007, 15:24:50
Er meint auch, dass sie wahrscheinlich in den nächsten Wochen sterben wird. Ich begreife das alles gar nicht. J

Ich finde nach wie vor, dass man solche Prognosen nicht so geben kann und darf.
Im Februar hat es bei meiner Mama auch so ausgesehen, als würd sie es nicht mehr lang schaffen, und jetzt ist sie schon seit 4 Monaten zuhause une eigentlich stabil!.
Und sie kann nicht mehr gehen und nicht mehr klar denken (ist also was das betrifft eigentlich einen Schritt weiter als Deine Mama...)

Das einzige Problem ist eigentlich dieser blöde Katheter. Der wird einfach regelmäßig undicht und macht Höllenprobleme. Da ist sie immer sehr arm. Man merkts, weil sie sagt, sie möchte aufstehen und aufs Klo gehen (was sie ja nicht kann) - Harndrang dürft sie aber doch bei einem Katheter keinen haben. Und wenn sie doch einen hat, heisst das, dass was nicht stimmt.

Seit vorgestern ist ihre Schwester aus Deutschland für 4 Tage da (danke an Billigfluglinien). Die ist Altenpflegerin. Und Mama hat doch beinhart zu ihr gesagt, sie soll doch bitte den blöden Tumor raustun, weil der stört sie so...  ::)
Schön wärs.

Und zu meiner anderen Tante - sie kommt nächste Woche - hat sie gesagt, sie (=die Tante) soll ruhig länger bleiben, weil sie (=Mama) möcht eh mal wieder für ein paar Tage raus...

Seufz.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 31. Juli 2007, 15:54:52
Hallo judith1974,
das mit deiner Mama tut mir sehr leid. Man fühlt sich in dem Moment total hilflos...
Man hofft ja trotzdem, dass sich alles irgendwie positiv entwickelt und dann so ein Mist! >:(

Zitat
Er sagte gestern, dass Mama wahrscheinlich in der nächsten Zeit noch einen Schlaganfall bekommen wird.

Davon habe ich auch noch nichts gehört und wenn er Epi-Anfälle meinte, dann muß das auch nicht sein. Meine Mama hat bis zum Schluß nicht einen Epi-Anfall gehabt, und sie hatte nachweislich mehrere Rezidive.

Also, trotzdem Kopf hoch, es muß nicht alles eintreten was prophezeit wird. Jeder Mensch ist anders, zum Glück!

Ich wünsche dir und deiner Familie weiterhin viel Kraft!

Ganz liebe Grüße

Tatjana
 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 31. Juli 2007, 19:03:47
Hallo Judith,

das sind ja nicht so tolle Nachrichten. Ich finde es nur unmöglich, derartige Prognosen abzugeben. Kein Mensch und auch kein Arzt kann in die Zukunft schauen. Scheint wirklich, als würde Glivec nicht anschlagen bei Deiner Mama. Bei meinem Mann hat es gewirkt, allerdings mit fatalen Nebenwirkungen. Dafür Temodal gar nicht.

Leider brauchten wir keine weitere Chemo mehr in Angriff nehmen, aber ich hatte mit Dr. Dresemann gesprochen, er hätte noch mehrere Möglichkeiten gehabt. Er hat bestimmt noch ein Ass im Ärmel, dann beginnt der Kampf mit der Krankenkasse wieder.

Pilzinfektionen im Mund sind ganz typisch und eine Folge der vielen Medikamente (Antibiotika, Chemo etc.). Wir waren seinerzeit beim HNO-Arzt und der konnte zügig helfen. Salbei etc. bringt vielleicht etwas Linderung, bekämpft aber nicht den Pilz an sich. Unsere Apothekerin hatte empfohlen, zur Linderung Eiswürfel zu lutschen; kann man ja vielleicht mit etwas Saft zubereiten.

Haltet die Ohren steif - herzlichen Gruß - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 31. Juli 2007, 21:26:14
Liebe Judith!

Es tut mir sehr leid, dass das MR so schlecht ausgefallen ist....

Mein Mann ist seit 16 Uhr zu Hause, aber es ist schlimm. Er ist bereits von der Couch gefallen und hat sich den rechten Arm total verdreht. GsD war ein Freund von uns da und hat ihn wieder hochgehoben.
Das Bett kommt erst am Donnerstag...
Haben ihn jetzt zur dritt auf die Couch gelegt mit Hocker und Polster rundherum, werde mir jetzt mein Lager auf einer Matratze am Boden herrichten.

Alles Gute
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 31. Juli 2007, 21:38:56
Hallo Hilde,

damit habe ich jetzt nicht gerechnet, dass Dein Mann schon zu Hause ist. Ohne die pflegerischen Grundleistungen (Bett, Toilettenstuhl etc.) ist das ziemlich unverantwortlich. Ich konnte es damals unter diesen Umständen noch herauszögern. Es wird schwer werden - lass' Dir helfen wo Du nur kannst. Mobilisiere alle Freunde und Bekannte - glaub mir - sie sind froh wenn sie etwas tun können. Und versuche ruhig zu bleiben - ich weiss dass das nicht immer möglich sein wird.

Aber trotz allem hast Du ein kleines Lächeln auf mein Gesicht gezaubert. Habe nämlich schwer überlegt, was wohl "GsD" bedeuten mag. Bin 'drauf gekommen!

Halte durch und pass schön auf Dich auf - Du wirst jetzt am meisten gebraucht.

Eine herzliche Umarmung - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 01. August 2007, 09:53:16
Hallo!

Die 1. Nacht zu Hause haben wir überstanden mit wenig Schlaf und viel "Herumgezerre" an meinem Mann. Er kann natürlich auch nicht die ganze Nacht gleich liegen bleiben. Es ist momentan wie wenn ich ein Baby zu Hause hätte, da hört man auch jeden Muckser....
Naja, einmal noch schlafen und dann haben wir das Bett.

wünsch euch allen viel Kraft
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 01. August 2007, 12:10:22
Liebe Kanita!

Danke für die Umarmung!
Kraft - ja, manchmal weiss ich auch nicht mehr, wo ich die noch hernehmen soll :'(

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 02. August 2007, 11:07:05
Hallo!!

Danke, für eure aufmunternden Worte. Wir waren gestern in Dülmen. Dr. Dresemann ist leider noch im Urlaub. Eigentlich haben wir nur erfahren, dass die Dinger extrem gewachsen sind im letzten Monat. Wir sollen die Chemo direkt absetzen. Und Cortison auf 24 mg erhöhen.
Wir haben einen neuen Termin für nächsten Freitag. Dann wird besprochen, ob überhaupt noch was gemacht wird. Wenn ja, wird das richtig teuer. Und die Kasse wird das dann wohl nicht übernehmen. Aber wenn Dr. Dresemann meint, es hat noch Sinn, machen wir es hoffe ich. Die Entscheidung soll meine Mutter treffen. Bisher will sie noch nicht. Wir können nur den Termin nächste Woche abwarten......

Hilde, hoffe das mit dem Bett klappt heute auch und die Pflegeschwester ist nett!!
Es erleichtert bestimmt vieles!!

Denke an euch!!

LG
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 02. August 2007, 18:30:11
Hallo Judith,

das hört sich ja nicht gut an. Lasst den Kopf nicht hängen. Dr. Dresemann hat sicher noch eine Option. Aber erkundigt Euch genau nach den Nebenwirkungen, die können viel kaputt machen und damit auch das letzte Stückchen Lebensqualität.

24 mg Cortison ! Heißt das, 24 mg Fortecortin?

Bleibt dran. Herzlichen Gruß - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: fips2 am 02. August 2007, 19:21:03
Fortecortin ist ein Kortison
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 02. August 2007, 20:52:54
Hallo Ihr Lieben,

wir haben es doch geschafft Papa davon zu überzeugen, dass ein Pflegebett die bessere Alternative ist  ;D
Mama hat vorgestern sogar schon alles bestellt... ein Pflegebett + Antidekubitusauflage, Nachtschränkchen und ein Toilettensitz.
Auch Papas Probleme, hervorgerufen durch den Soor, sind etwas abgeflacht.
Seit gestern bekommt er zusätzlich zur Tinktur, den Panthenoltabletten, den ätherischen Ölen und dem Salbeitee ganz banale Novalmintropfen,
die helfen ihm wunderbar und er kann zum Glück wieder mit Lust essen !!
Heute war er sogar richtig gut drauf, scheinbar hat er sich doch an die Bestrahlungsstrapazen gewöhnt.
Er meinte vorhin zu mir: " Schatz, ich glaube die haben mit der Bestrahlung schon ein paar Dinger (Metastasen, nehme ich an) abgeschossen "  ;D
Die Pfleger und Physiotherapeuten nehmen ihn seit gestern auch zweimal täglich aus dem Bett mit auf den Flur um ein wenig mit ihm zu gehen, das tut ihm und seinem gesamten Kreislauf sehr gut.
Da er ja nun seit einer Woche fast ausschließlich im Bett liegt ist das gehen natürlich eine gern genommene Abwechslung für ihn !
Und er ist stolz wie Oskar, dass es auch so gut klappt und das er immer schön gelobt wird.
Es sind zwar immer nur ca. 20 Minuten, aber es klappt und das ist die Hauptsache.
Eine Pflegerin meinte vorhin noch zu Mama:
" Mensch E., hast Du einen ehrgeizigen Mann, der ist ja eine wahre Kämpfernatur und so fröhlich ! "
Ja, mein kleiner Papa scheint Bärenkräfte zu haben, ich frage mich nur immer "woher???".
Nach den vielen Tiefschlägen, diesem ständigen auf und ab...es ist wirklich bewundernswert.
Am Montag hätte ich eine solche Verbesserung seines Zustandes nicht für möglich gehalten,  niemals.
Es ging ihm wirklich nicht gut, aber jetzt scheint es als gäbe es einen kleinen Aufschwung.
Vielleicht schaffen es meine Eltern ja doch noch gemeinsam an die See und wenn es während einer Reha wäre, sch... egal aber das wünschen sich beide so sehr !!!

@doro66: Wie läuft es bei Euch ?

@mirjam: Habt ihr den Soor in den Griff bekommen ?

@judith1974: Wer ist denn dieser Dr.Dresemann, ich habe den Namen schon so oft gelesen !?
Ich hoffe, dass er Euch auch wirklich etwas bringt und ihr nicht eine heiden Geld bezahlt für nichts wirklich gutes.

@agnes: Habt ihr endlich das Pflegebett ? Wie läuft es daheim, hast Du Hilfe oder kommst Du so weit noch allein zurecht ?

So, ich muß gleich zum Nachtdienst, macht es gut ... bis bald.

LG Isabel
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 03. August 2007, 09:52:53
Hallo!

Ja, das Bett ist da, diese Wundermatratze haben wir leider nicht, kann ich aber sicher noch besorgen.

Durch das Bett ist es schon ein wenig leichter. Die Schwester von Roten Kreuz war auch nicht sehr vielversprechend, naja es war ja nur ein Beratungsgespräch, wo ich  mich hinwenden kann.
Zurzeit mach ich sowieso noch alles alleine....

Alles Gute für alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 04. August 2007, 08:53:10
Hallo!!

Ja Kanita, Mama bekommt 24 mg Fortecortin im Moment. Ich weiß, dass man das mit 6,7 oder 8 multiplizieren muss und sie somit ne ganz schöne Menge bekommt. Wir sollen das auch nur übers WE machen, da sie sehr viel Wasser im Kopf hat. Aber wir können dann Montag ja nicht einfach wieder nur 12 mg geben. Das müssen wir dann doch auch wieder ausschleichen lassen, oder??
@Fips: Kanita weiß mit Sicherheit, das Fortecortin ein Coritson ist. Das mit dem multiplizieren weiß halt nicht jeder. Aber Kanita bestimmt.  Und das ist ja auch krass, was manche Patienten wie meine Mutter im Moment für ne Menge nehmen müssen....
@Isabel: Wenn ihr nicht zu weit weg von Dülmen wohnt würde ich mir auf jeden Fall mal Infos oder einfach nen Termin bei Dr. Dresemann holen. Das ist ein Onkologe, der auch erst mal Temodal verschreibt, er hat aber noch viele andere Möglichkeiten und Chemos um das Leben der Patienten zu verlängern. Ich habe dir hier mal was von Ulrich (Moderator hier) herauskopiert:
Ich verfolge das Thema Hirntumor nun seit 7 Jahren. Immer wieder taucht der Name Dresemann auf. Ich habe einmal einen Vortrag von ihm gehört. Ein relativ junger, engagierter Arzt in einem "Provinzkrankenhaus". Ich habe den Eindruck (und das ist nur leicht übertrieben), er kennt etwa die Hälfte aller GBM-Patienten in Deutschland. Also: nur Mut, holt Euch dort Informationen, ein GBM IV dultet kein Trödeln. Wenn behandeln, dann richtig. Ulrich
Bin genau seiner Meinung!!! Wären wir schon früher zu ihm gegangen, wären wir bestimmt noch nicht soweit. Wären wir nicht zu ihm gegangen, wäre Mama  wahrscheinlich schon nicht mehr bei uns!!
@Hilde: Ich hoffe, du kommst mit der momentanen Situation zurecht. Ich bin mir sicher, du meisterst das alles schon. Das mit dem Pflegebett wird bestimmt auch bald auf uns zukommen. Wie gehts deinem Mann denn im Moment?? Spricht er wieder ein wenig???
Meine Mutter war gestern schon fast gut drauf. Habe mich die ganze Zeit gefragt, warum?? Heute morgen hier vorm Rechner fiel es mir ein. Das ist bestimmt die hohe Menge Cortison, das soll ja auch stimmungsaufhellend sein.... Hauptsache, sie bekommt beim ausschleichen nicht wieder schlechte Laune.
Tatjana, habe mir noch mal (zum 3. Mal) eure Geschichte durchgelesen. Ich denke, bei Mama wird es ähnlich schnell gehen bald...  Wir mögen sie gar nicht mehr alleine lassen. Sie ist aber immer schon gerne für sich gewesen und ihr gefällt das gar nicht, dass immer jemand da ist...

Wünsche euch allen viel Kraft!!  (Und danke für jede Hilfe und die lieben Worte)

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. August 2007, 10:48:21
Liebe Judith!

Mein Mann bekommt zurzeit auch 16 mg Fortecortin. letzte Woche waren es noch 32 mg. Im KH haben sie das tatsächlich halbiert....

Ja, ich glaube, ich meistere alles noch einigermaßen. Was am Schlimmsten ist, ist dass mein Mann sehr gross ist und er ständig am Bettende mit den Füssen ansteht. Ich krieg ihn dann alleine nicht hoch. Dann heisst es wieder aufsitzen und mit dem Po ein wenig nach oben rutschen, wieder umlegen, aber sobald ich die Beine ist Bett lege, stehen die wieder unten an, echt zum Verzweifeln....

Sprechen kann er eigentlich nicht, manchmal kommt ein jajaja oder daudauda, das wars aber schon und die rechte Seite ist total taub...
wenn ich mir überlege, dass wir jetzt erst 5 Tage zu Hause sind....ich glaube ich brauche noch einiges an Kraft, aber woher nehmen??

Alles Gute für euch und vor allem für Deine Mama
Lg Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 04. August 2007, 19:29:57
Hallo Judith,

a l l e s  genau richtig. Da gibt's nichts hinzuzufügen, außer dass Ihr es auf jeden Fall vermeiden solltet, im Krankenhaus von Dr. Dresemann (Provinzkrankenhaus) stationär behandelt zu werden. Ich will das hier nicht weiter ausführen, aber die Pflege ist auf keinen Fall sicher gestellt und mein Mann musste das Krankenhaus in Lebensgefahr mit dem Rettungswagen verlassen. Trotzdem lasse ich auf Herrn Dr. Dresemann nichts kommen, er ist sehr engagiert, menschennah, hat sich mit dem Thema Glioblastom auseinandergesetzt  und führt sehr erfolgreiche Studien durch.

Liebe Hilde,

es ist zum verrückt werden, aber zu vielem was Du berichtest kann ich nur nicken und tief durchatmen. Mein Mann lag auch immer wie ein Fragezeichen im Bett, ausgebremst vom Brett am Ende des Bettes. Und hochziehen ging gar nicht, da er ja nicht mitgearbeitet hat. Allerdings konnte mein Mann sprechen, das hat aber gar nichts geändert, denn er wollte bzw. konnte (psychisch) nicht mehr reden. Leider ist das ganz typisch für den Krankheitsverlauf, aber ich konnte es auch nur schwer akzeptieren.

--------

Aber nicht nur dass mein Mann mir alle irdischen Güter und Erinnerungen hier gelassen hat, nein, heute haben wir begonnen die Wohnung meiner (Stief-)Mutter auszuräumen. Das ist eine gar nicht nette Aufgabe.

Bin grad' nicht in Hochstimmung und heute gerne mit Euch traurig (sonst auch, aber eher aufbauend - hoffe ich). Ich mache mir jetzt 'ne Flasche Wein auf und werde dabei auch an Euch alle denken. Herzliche Grüße und ein Wochenende ohne neue Probleme, die vorhandenen sind mehr als ausreichend. - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 04. August 2007, 19:38:08
Mir ist da noch etwas eingefallen:

Mein Mann war am 30.12. schlecht 'drauf und hat geschlafen, geschlafen, geschlafen . . . Wir waren aber mit - extra angereisten - Freunden verabredet. Er hätte es mir nie verziehen, wenn ich ihn hätte schlafen lassen. Also habe ich ihm (Tipp des Onkolgen) zusätzlich vier Milligramm Fortecortin gegeben. Es war ein toller Abend, ich hatte einen - zwar kranken - aber spritzigen und humorvollen Mann. Wir alle haben den Abend sehr genossen.

Silvester habe ich das mit der halben Dosis wieder hinbekommen und ich bin heute noch froh, dass ich es gemacht habe.

Unser damaliger Onkologe ging sehr locker mit Fortecortin um. Heute denke ich, warum auch nicht, wenn man dadurch mehr Lebensqualität erhalten kann. Allerdings ist das Ausschleichen immer unser oberstes Ziel gewesen, nie gelungen und super schwer.

So, jetzt habe ich endgültig genug erzählt. Einen hoffentlich schönen Abend für uns alle - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 04. August 2007, 20:17:38
Hallo Kanita und alles anderen!

Jetzt ist mein Mann erst 5 Tage zu Hause und mein Kreuz ist schon ziemlich im Eimer. Ich weiss nicht, wie lange ich das alles schaffe. Es ist wie wenn Du ein kleines Kind (in dem Fall eben mit über 100 kg) hast, ich kann ihn nicht aus den Augen lassen.
 
Der Gang zur Toilette ist jedesmal eine einzige Katastrophe, aber den Toilettenstuhl will er absolut nicht....
meistens müssen wir auch zum WC, wenn wir derade mal richtig gut im Bett gelandet sind.....es ist manchmal wirklich zum Verzweifeln.

So weit ist mein Mann jetzt stabil, nimmt brav seine 22 Tabletten, sagt eben den ganzen Tag nichts, sitzt auf der Couch oder im Rollstuhl und das wars dann auch schon.

Ich weiss auch nicht, wie lange er noch "aufstehen" kann, denn das linke Bein lässt jetzt auch ziemlich nach, hat einfach keine Kraft mehr um das ganze Gewicht zu tragen, der rechte ist ja einfach unbrauchbar...das bleibt einfach stehe, wenn ich ihn umdrehen muss, damit er sich auch die Couch setzen kann.

LG an alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 06. August 2007, 07:50:32
Hallo, ich meld mich auch mal wieder...
Es gibt eigentlich nicht viel zu berichten, Mama ist nach wie vor stabil.
Wenn nur der Katheder nicht andauernd so viel Probleme machen würd... regelmäßig ist das DIng undicht, und dann leidet Mama immer fürchterlich!
Gestern hat sie zu meiner Schwester gesagt, dass sie das erniedrigend findet, dass sie da in die Hose machen muss...

Arme Mama...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: nikola am 06. August 2007, 08:32:45
Hallo Hilde,
es ist schon eine Leistung,was Du da vollbringst.War selber in einem pflegerischen Beruf tätigund weiss von was ich rede.Das dein Kreuz im Eimer ist kann ich mir vorstellen.Kannst Du nicht mal zur Massage oder Krankengymnastik gehen um Dir ein wenig Erleichterung zu verschaffen. Du brauchst deine Kraft.Es würde Dir ferner von der Psyche her helfen.Es ist sehr schwer jeden Tag den Verfall zu beobachten.Nimmst Du oder kannst Dir auch Zeit für Dich nehmen??? Du bist eine sehr starke Frau :D Ich muß noch nicht soviel durchmachen wie Du und hab jetzt schon teilweise Probleme mit meiner Psyche.Manch mal da könnt ich- na Du weisst schon was.
Ich umarme Dich ganz fest und wünsch Dir noch viel,viel Kraft
Alles Liebe Nikola
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 06. August 2007, 09:49:42
Liebe Nikola!

Danke für Dein Lob an mich, tut wirklich gut...
Ich bin es meinem Mann einfach schuldig, das alles für ihn zu tun. Es ist nicht leicht und ich hoffe, dass ich das noch lange schaffe.....sein Gewicht macht mir schon ein wenig Probleme.
Gestern ist er mir auf der Toilette einfach weggekippt. Ich konnte ihn nur mit einer Hand halten, die andere brauchte ich für "was anderes" und plötzlich kippte er mir weg, ist auf dem Rand der Dusche gelandet, Gott sei Dank mit der Seite, auf der er nichts spürt, war zwar abgeschürft, aber es hat ihm nicht wehgetan. Da war ich nachher fix und fertig....

Er hat ja GsD keine wirkliche Wesensveränderung, natürlich ist er nicht mehr so wie früher, aber er ist in keinster Weise böse oder aggressiv, im Gegenteil, ich habe das Gefühl, dass er sehr dankbar ist, drückt mir auch immer wieder die Hand....da muss ich dann immer heulen....
Ich frage mich so oft, was er denkt, dieser Zustand muss für ihn die Hölle sein. Am meisten glaube ich tut es ihm weh, wenn jemand unseren Husky zum Spazierengehen abholt, das möchte er so gerne selber tun. Da schaut er immer ganz traurig.....

Ich wünsche euch beiden noch eine ganz lange gute Zeit, obwohl das mit den Epianfällen bei Deinem Mann sicher auch ganz schlimm ist, das hat meiner GsD nicht.

alles Gute
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claudia 1976 am 06. August 2007, 13:25:05
Liebe Hilde! :'(

Es ist so unglaublich und es tut mir so wahnsinnig leid. Ich weiß genau wie schwer das alles ist. Wenn der Mensch den man so liebt und der immer so stark war auf einmal so hilflos ist :'(
Wir haben unseren vater am Anfanh zu dritt (meine Schwetsre, mama und ich) zur Toilette gebracht, im Flur haben meine Schwester und ich erstmal nur geweint-grausam!! :'(

Auch mein Vater war eher lieb und dankbar, so wie Du Deinen Mann beschreibst.

Es ist zum verrückt werden.

Ich drück Dich ganz fest!

Claudia
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 06. August 2007, 13:55:33
Liebe Hilde!

Das klingt alles schrecklich stressig… du arme!  Kannst du überhaupt nachts schlafen?  Ich schließe mich alle Vorschläge an, was Auszeit und Krankengymnastik angeht.  Ich lasse mich so oft es geht ordentlich „durchkneten“, das verleiht Kraft und nimmt den Stress ein wenig weg.

Mein Mann rutscht auch jedem Bett runter, bei uns lass ich ihm die Füße raushängen oder animiere ihm, sich wieder hochzuziehen.  Im Krankenhaus haben wir ihm mit der Laken zu zweit oder dritt hochgehoben.  Ich fand es einleuchtend, wie viele Leute im Krankenhaus eingesetzt war, um ein 110kg Mann zu bewegen oder stützen.  Pardon, aber ich finde, du bist deinem Mann schuldig, dich in gute Zustand zu halten, und alles dafür zu tun, was nötig ist – alles alleine zu machen wird dir kaputt machen, das merkst du jetzt schon im Rücken.  Und davon hat niemand was.  Wenn es Leute gibt, die mit die Hunde helfen, könnte es nicht auch Leute geben, die mit Heri helfen?  Und – ich befürchte ich nerve – hast du Kontakt gehabt mit Hospiz oder Palliativstation?  Ich wünsche so sehr für euch, das ihr etwas geborgener die letzte Zeit miteinander verbringen könntet… und du muss danach weiter leben können…

Übrigens finde ich, dass ihr gut eine Toilettensitzerhöhung mit Armlehnen gebrauchen konntet.  Dann kippt Heri dir dabei nicht mehr weg.

Bei uns geht alles noch okay. Gestern hat meinem Mann zum ersten Mal einem Anfall in seine Fahrradrollstuhl gehabt. Das Ding hat sich super bewahrt, der Gurt hielte ihm gut fest, ohne dass er sich dabei verletzt hat, und sobald er wieder sprechen konnte, hat er Pommes und Wurst verlangt. Hat er auch bekommen, danach war er nicht so deprimiert wie manchmal nach einem Anfall, für keine Sekunde wurde bedauert, dass wir beim schönen Wetter einen Rad/Rollstuhlausflug gemacht haben.  

Außerdem waren wir bei der Hautärztin, die uns mit alle denkbaren Cremes und Salben versorgt hat, viel Anti-Pilz Sachen und antiseptischen usw., mich freut es, besser gegen manche Cortison-Nebenwirkungen jetzt kämpfen zu können. Auch habe ich endlich Diabetikersocken entdeckt, die ihm hoffentlich das Fußgelenk nicht mehr drücken… Juhuu!

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 06. August 2007, 21:56:13
Hallo Sarabande,

Du hast die richtige Einstellung und kannst Dich über die kleinen Hilfen im Leben freuen. Wo nimmst Du diese Kraft her? Besonders Dein "juhu" am Ende hat mich gefreut, aber auch Deine positive Sichtweise, dass der Anfall zwar kam, aber der Stuhl tolle Dienste geleistet hat. Ich bin ähnlich "gestrickt", das hat mir bis heute gut durch's Leben geholfen. So schlimm alles manchmal ist, aber alles - und ich meine  a l l e s  - hat zwei Seiten im Leben, auch wenn man es nicht immer sofort erkennt.

Liebe Hilde,

ich schließe mich Sarabande an. Du bist Deinem Heri nichts schuldig, aber ich denke Du liebst ihn mit jeder Faser Deines Herzens und dann ist es selbstverständlich was Du für ihn tust. Genauso habe ich es auch gesehen und erlebt. Aber trotzdem: Du bist auch noch da und sollst Dich nicht aufgeben bzw. total überfordern. Das hilft Deinem Mann überhaupt nicht, denn was passiert wohl wenn Du ausfällst? Du musst leben (und das möglichst gesund und topfit), für Dich und für Deinen Heri. In dieser Phase haben wir alle unser Limit überschritten, aber man sollte es nicht ausreizen. Ich will mich nicht wiederholen und Dich schon gar nicht maßregeln, wir machen uns Sorgen! Gerne würde ich Dir helfen und ich bin mir sicher, in Eurer Umgebung gibt es Menschen die auch helfen wollen und können (notfalls professionell). Denk an Dich, Du wirst gebraucht. Eine ruhige Nacht und herzliche Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 07. August 2007, 12:21:15
Hallo zusammen,

Papa geht es seit letztem Wochenende nicht mehr besonders gut.
Er ist sehr, sehr schwach.
Z.Zt. braucht es zwei Pfleger um meinen kleinen Papa von Toilettensitz zu heben.
Und Papa ist wirklich kein großer, schwerer Mesch.
Papa hat etwa eine Größe von 1,70m und eine Gewicht von max. 68 Kilo.
Aber er hat eben GAR KEINE Kraft mehr, er kann sich kaum allein im Bett bewegen, weder drehen noch hoch rutschen, denn auch er rutscht im bett immer bis an Fußende oder in eine Kuhle wie er es nennt.
Für mich war es am Samstag gar nicht möglich ihn etwas hoch zu ziehen, ich habe es versucht, aber sofort hat sich mein Rücken gemeldet und er sagte sofort: " Schatz, das lassen wir besser eine Schwester machen ! "
Zu dem kommt, dass er bis gestern nur von Babybrei und warmem Wasser gelebt hat.
Essen ging absolut gar nicht mehr, da der Soor nun bis in den Magen gewandert war und die Schmerzen einfach zu groß waren.
Über seine psychische Verfassung muß ich jetzt wohl nicht mehr viel sagen, er ist momentan einfach nur am Ende, er weint und weint  :'(
Er kann es nicht fassen, absolut gar nicht mehr auf die Beine zu kommen.
Ich hoffe, dass er wieder zu Kräften kommt wenn es mit dem Essen wieder besser klappt.
Am Samstag wurde er in ein Einzelzimmer mit Balkon verlegt, sehr nett und es bringt ihm wohl etwas mehr ruhe als das vorherige Zimmer.
Sein Zimmernachbar litt an einem Plasmozytom, Blutkrebs vom Knochenmark her oder so ähnlich.
Der arme Mann hat in der Nacht von Freitag auf Samstag geschrien vor Schmerzen, da ging wohl nichts mehr, deshalb haben sie Papa auch verlegt.
Es war besser so, denn dieser Herr ist gestern verstorben.

Vorhin hat Mama mir nun auch eröffnet, dass man heute Morgen eine Lungenentzündung festgestellt hat.
Alles in allem, es ist die reinste Katastrophe  :'(
Ich habe furchtbare Angst, dass jetzt alles doch schneller geht als noch vor en paar Tagen gedacht.
Und das jetzt, wo wir doch für alles gesorgt haben um Papa zu pflegen und ihn einigermaßen normal zu Hause leben zu lassen !!!
Allerdings hat er heute wohl zum ersten mal wieder gut gefrühstückt, mit Brot und Ei.
Ach, es ist zum kotzen.... womit hat er das verdient  ???
Als hätte er nicht schon genug Scheiße in seinem Leben erlebt.
Naja, da müssen wir jetzt durch...egal wie es wird.

LG an alle, Isabel
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 07. August 2007, 18:07:09
Hallo!

Haben heute den Arztbrief vom KH bekommen
histologischer Befund: Gliosarkom WHO Grad IV
wieso das denn plötzlich? obwohl es wahrscheinlich eh komplett egal ist....
wir kämpfen uns so dahin, sind aber froh, uns noch zu haben....

LG
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 07. August 2007, 19:19:23
Hallo ihr Lieben

von mir nur mal ein Zwischenbericht.
Sonntag vor einer Woche waren wir ja im KH wg. der Platzwunde am Kopf. Montag morgen um 5.00 ist die Polin heimgefahren und seither sind wir wieder allein.
Montag morgen kam mein Mann schon fast nicht mehr die Treppen runter, war heilfroh als er unten war. Montag war ein ganz schrecklicher Tag - es ging ihm wirklich gar nicht gut. Abends haben wir dann im Wohnzimmer geschlafen, er auf der Couch und ich auf einer Matraze daneben. Das Pflegebett sollte Mi. kommen, habe aber Montag etwas Druck gemacht und sie haben es dann dienstags gebracht, - ebenso einen Toilettenstuhl und eine Badewannen-Lifter.
Als das Bett im Wohnzimmer aufgebaut wurde, hat mein Mann nachher ganz schlimm geweint. Das war natürlich wieder ein Schritt rückwärts, das war ihm schon bewußt.
Hatte montags noch mit dem Arztim KH Trier telefoniert, auch der war erschrocken, wie schnell es mit meinem Mann bergab ging. Wie gesagt, Montag war alles ganz fürchterlich.
---Wenn es in dem Tempo weiter gegangen wäre, wie es am Mo. war, wären ihm nur noch ein paar Wochen verblieben. Aber es scheint nun doch nicht ganz so schnell zu gehen.---

Er hatte schon seit Tagen zuvor häufig ein Zittern in der linken -eigentlich gesunden- Hand. Mir war klar, daß dies Krampfanfälle im Kopf re. waren, dort, wo der neue Tumor sitzt. Habe nach Vorschlag der Neurologin, die wg. seiner Kopfwunde zugezogen worden war, den Carbamazepin-Spiegel testen lassen. Der lag an der unteren Grenze. Habe dann nach Rücksprache mit dem Arzt in Trier die Tegretal-Dosis erhöht, die er ja vorbeugend wg. Krampfanfällen kriegt. Auf der rechten gelähmten Seite hatte er bis heute keine, aber jetzt auf der anderen. Der neue Tumor wächst anscheinend schnell !!
Heute morgen wurde der Blutspiegel nochmal getestet, und morgen rede ich wieder mit dem Arzt. Zur Zeit nimmt mein Mann 3 von den Tbl., lt. Arzt sollte ich aber schon gestern auf 4 hochgehen. Habe das aber erst heute gemacht, da heute mittag trotz der 2. Tegretal für heute dieses Zittern auftrat. Er versucht dann, seine Hand unter dem Kopf oder dem Hintern zu verstecken, damit ich es nicht sehe bzw. um die Hand irgendwie festzuhalten. Er tut mir dann immer so leid.
Alles in allem ist es seit 1 Woche ziemlich rückwärts gegangen. Gehen kann er gar nicht mehr, auch das li. Bein macht nun Probleme. Ich fahre ihn mit dem Toilettenstuhl im Wohnzimmer vom Bett zur Couch und umgekehrt. Benutzt als Toilette haben wir den Stuhl schon mehrfach, weil er oft sehr spät sagt, daß er gerade jetzt muß. Den Badewannenlift haben wir heute zum 2. Mal benutzt. Letzte Woche hat eine Bekannte mir beim Duschen geholfen, und seit heute kommt ein Pflegedienst 2mal pro Woche wg. Duschen bzw. Baden.
Heute morgen war auch der MDK da wg. Höherstufung der Pflegestufe. Hatte ich vor rd. 4 Wochen bereits beantragt. Stufe 2 kriegt er bestimmt ohne Probleme, mehr wahrscheinlich nicht, aber man wird sehen.
Essen und trinken funktionieren noch, aber oft muß ich ihn füttern, weil er einfach den Löffel oder die Gabel nicht nimmt. Er sagt zwar ja, aber tut nichts - oder er will mit der Hand vom Teller essen, egal was drauf ist. Beim Frühstück mit den Brötchen ist das ja o.k., aber mittags halt eben nicht. Trinken ist ein großes Problem, er will einfach nicht. Bzw. schläft er auch überwiegend, und wenn er mal wach ist will ich das zum Trinken ausnützen, kriege aber einfach nicht genug in ihn rein.
Der MDK heute morgen hatte natürlich nur eine Momentaufnahme. "Ach, allein trinken kann er ja wenn man es ihm in die Hand gibt. Dann kann er ja auch allein essen." Daß er nur einen Schluck trinkt und ich mir tagsüber den Mund fusselig rede, sieht man ja nicht, d.h. daß ich eigentlich den ganzen Tag da sein muß und beschäftigt bin - auch zu fragen, ob er zur Toilette muß bzw. nur Urin lassen muß. Wenn ich nicht frage, sagt er nichts. Aber da er nicht viel trinkt, muß er max. tagsüber 2mal, was einfach zu wenig ist.
Schon wieder ein Riesenbericht, aber es passiert täglich so viel an Kleinigkeiten, die man gar nicht hier alle beschreiben kann. Viele werden das ja kennen. Ich bin seit Tagen auch heute zum ersten Mal aus dem Haus, weil unser Sohn mal grad da ist. Ich kann ihn gar nicht mehr allein lassen, weil ganz bestimmt dann er zur Toilette muß und es immer noch allein versucht. Er ist schon 2mal von der Couch gerutscht, immer grad, wenn ich in der Küche oder sonstwo war - er versucht es immer wieder allein und es geht nicht. Schon 2mal mußte ich einen unserer Leute anrufen, die ihn dann wieder hochgehievt haben. Er hat etwas über 90 kg, also kein Leichtgewicht.
Cortison haben wir inzwischen kpl. ausgeschlichen, auch die Diamox, die gegen Ödem wirken, habe ich weggelassen, weil ja das Ödem nachweislich so gut wie weg war. Der Arzt in Trier meinte, wenn seine Krankheit rasant voranschreiten würde, sollte ich nur noch die Anti-Krampfmittel geben, die anderen weglassen. Habe seit letzter Woche die 20 mg Temodal weggelassen und auch die Anti-Angiogenese-Tbl.
Die habe ich ihm seit gestern wieder gegeben, weil ich dachte, die können nicht schaden. Heute war er etwas "munterer" - ob das die Tbl. waren? Behalte sie vorerst mal bei -- mal sehen, was morgen der Arzt in Trier sagt.

Entschuldigt, wenn ich grad nicht jedem einzelnen antworte, aber ich bin ja schon wieder auf dem Sprung. Habe eure Berichte gelesen - jeder hat zu kämpfen.
Tut mir leid, Isabel, daß es bei deinem Vater nicht so positiv läuft wie erhofft.
Sarabande, wie immer positiv eingestellt und bewundernswert!! Das hilft auch uns allen, den Kopf nicht hängen zu lassen.
Liebe Hilde, freut mich, daß es etwas leichter geworden ist, obwohl die "Arbeit" für deinen Mann ja nicht ohne ist. Mit dem "im Bett hochziehen" habe ich viell. einen Tipp. Bei uns zumindest klappt's, weil ich das vor Jahren bei meiner Mama im Pflegeheim gesehen und praktiziert habe. Also, Kopfteil ganz flach, dein Mann soll das gesunde Bein ranziehen und den Fuß aufstellen und sich mit der gesunden Hand an dem Galgen halten. Du greifst vom Kopfende aus von hinten unter beide Achseln und gemeinsam geht's nach oben. Wie gesagt, bei uns klappt's ohne Probleme.
Möchte dein Mann auch nicht auf den Toilettenstuhl, wenn du ihn über die Toilette fährst? Dann wäre er doch trotzdem in einem Raum für sich, also immer noch allein beim intimsten.

Bei uns geht inzwischen manches, weil mein Mann leider ! immer öfter nicht mehr alles so registriert - oder an sich ran läßt - ober einfach abschaltet. Ganz genau weiß ich nicht, wie das ist, ich weiß nur, daß er nicht mehr so schwierig und gegen alles ist.

Liebe Grüße an alle. Bis bald mal
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 07. August 2007, 19:20:12
Liebe Hilde,

Du klingst heute ruhiger, täusche ich mich? Ich habe versucht ein wenig zu recherchieren und Du hast recht: Kein gravierender Unterschied, Gliosarkom ist sehr viel seltener und deshalb gibt es weniger Informationen. Aber leider sind die Info's die es gibt auch nicht schöner oder besser.

Denk an Dich und geniesse was geht. Lieben Gruß - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 07. August 2007, 19:30:53
Hallo Doro,

Du hast Deinen Bereicht eingestellt, als ich gerade an Hilde getippt habe.

Was soll ich sagen, ich kenne das alles - es ist zum verrückt werden. Bei uns kam es auch ganz plötzlich dass nichts mehr ging und mein Mann auch nichts mehr sagen konnte / wollte. Er hat mir da sooo leid getan - sicher nicht das richtige Gefühl. Aber wie Du schon sagst, es macht auch einiges leichter, so ohne Gegenwehr (von Einsicht kann man wohl nicht reden). Letztendlich heisst es ja Hilfsmittel, sie sollen dem Patienten und dem Angehörigen ja helfen. Nur man muss sie auch zulassen - ist sicher ein bitteres Kapitel.

Kopf hoch - ich denke an Dich und Euch alle - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 07. August 2007, 20:15:10
Liebe Kanita!

Ja, ich glaube, ich bin ruhiger....
es ist zwar jeden Tag was anderes los, einmal fallen wir im WC um, heute war es als ich ihn aus dem Rollstuhl gehoben hab, dass wir gemeinsam auf die Couch gefallen sind, haben so "dumm" getan, bis wir beide am Boden gesessen sind, wir konnten sogar darüber lachen.....

was soll´s mein Mann versteht noch einigermaßen, was rund um ihn geschieht, er ist sehr ruhig, ist froh, dass er bei mir sein kann und ich bin glücklich, wenn er sich halbwegs wohl fühlt.

Diese belämmerte Glioblastom oder Gliosarkom oder wie immer dieses Monster jetzt heissen mag, hat uns geschlagen und ich werde diese Tatsache annehmen müssen ob es mir passt oder nicht.....

ich hoffe, dass noch viele solcher Tage kommen, wo ich so bin wie ich heute bin, denn es hat auch schon viele andere - schlechte - gegeben.
Ich tu mein Bestes

LG Hilde

@Doro!
wir haben wieder mal ziemlich die gleiche Situation.....
danke für den Tipp mit dem angezogenen Bein

Alles Liebe
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 07. August 2007, 21:30:10
Liebe Hilde,

die Schilderung deiner letzten Berichte erinnert mich so sehr an unsere damalige Situation. Auch, wie du schreibst, daß Heri immer unten an die Bettkannte mit den Füßen ist. Meine Schwester war eine kleine Frau, 160 groß, aber auch da hatten wir immer, daß sie ganz unten war, sie rutschte automatisch runter. Wie Doro es schrieb, auch wir haben immer das Kopfteil ganz flach gelegt, u.s. w. .........

Glioblastom oder Gliosarkom (auch ich hatte mal gelesen, daß das noch seltener vorkommt), was spielt das jetzt für eine Rolle. Die Chancen sind genauso, also besch......... .

Hilde, ja, man kann zwischendurch mal lachen, wie du heute schreibst, und das ist gut so!!!

Ich denke an euch, wünsche euch mehr von den Tagen, wie du selbst schreibst,

umarme dich,

Kabas

Liebe Doro,

auch ich verfolge stets deine Einträge, und weiß auch genau, was sich bei euch jeden Tag ereignet,

ich denke auch an euch, in deinen Zeilen sind auch die ganzen Erinnerungen an unsere Geschichte,

viel, viel Kraft, auch wenn man manche Tage nicht mehr weiß, woher sie kommen soll,

Kabas

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: silbany am 08. August 2007, 18:11:42
Hallo, Doro,

ich lese schon sehr lange in diesem Forum, anfangs, um Informationen zu finden, nun, um jemandem nahe zu sein. Vielleicht kann Ihnen dies weiterhelfen: Das Zittern der Hand, vor allem wenn es nicht anfallsweise auftritt, sondern über längere Zeit, kann ein Zeichen für beginnenden Liquorstau in den Ventrikeln sein. Dafür spräche, dass die Erhöhung des Tegretal nichts bewirkt hat. Diamox wirkt nicht gegen das Hirnödem  - wie Cortison - sondern drosselt die Hirnwasserproduktion. Das Zittern der Hand könnte mit dem Absetzen des Diamox in Zusammenhang stehen.

Gruß
Silbany
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: minerwa am 09. August 2007, 19:24:04
hallo  agnes!!!!
ich schicke dir ein riesen grosses KRAFT PAKET!!!!als mein mann nach dem OP 3 tage nicht aufwachte,habe ich eine liebe krankenschwester gefragt-wocher soll ich die kraft nehmen-sie sagte-die Liebe gibt Ihnen die kraft!
                        minerwa
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 10. August 2007, 13:46:11
Hallo Ihr!!!

Kommen gerade aus Dülmen und sind alle glücklich. Wir fangen jetzt doch noch mit einer Chemo an, die sehr vielversprechend sein soll. Auch die Nebenwirkungen sind gering. Letzte Woche sagt uns der Hausarzt das es bald vorbei ist und heute sagt uns Dr. Dresemann, dass es auf jeden Fall noch weiter gehen kann und wird.
@Minerva: Du bist die Einzige, die ich hier im Forum gefunden habe, deren Mann auch Campto/Avastin bekommt. Der Tumor ist ja kleiner geworden, was mich sehr für euch freut. Wie sieht es denn mit den Nebenwirkungen aus?? Dr. Dresemann sprach von Durchfall und event. Tumorblutungen. Ansonsten keine schlimmen...
Auch bezahlen müssen wir wohl erst mal nichts..... Ich kann gar nicht glauben, dass es wirklich noch weiter geht. Die Anschlagsrate liegt bei ca. 60 - 70 %. Wir haben grosse Hoffnungen, dass das bzw. die Dinger zurückgehen.
Ich kann ja nur wie immer jedem mit dieser Krankheit empfehlen, nach Dülmen zu fahren. Da gehts weiter!!!! Gerade in den letzten Jahren gab es enorme Fortschritte was das Glioblastom angeht, sagte heute der Arzt.
Wenn diese Chemo nicht anschlagen sollte, hat er noch eine für uns......
Ich schreibe hier total wirr, bin auch ein bischen durch den Wind, aber positiv endlich mal wieder!!

@Hilde: Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an euch denke. Auch von mir mal wieder alles, alles Gute und viel Kraft auch an Heri!!!!

Liebe Grüße!!!

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 10. August 2007, 13:54:43
Hallo Judith,

Campto kenne ich nicht; von Avastin weiß ich, dass es bei Darmkrebs eingesetzt wird und - neuerdings - gerne bei Makuladegeneration (drohende Erblindung). Aber Dr. Dresemann verbreitet Hoffnung und probiert alles bzw. hat immer noch Ideen was man tun könnte. Und genau das braucht man in dieser Situation. Ich kann Deine Hochstimmung gut verstehen - geniesse Sie mit allen Fasern. Tut nämlich richtig gut zwischendurch.

Ein angenehmes Wochenende - Gruß  - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 11. August 2007, 18:39:56
Hallo Silbany     -und alle anderen-

du hast recht - die Wirkung von Diamox kenne ich eigentlich, hatte ich aber total vergessen.
Die Tbl. hatte ich im Januar bei unserem damaligen Onkologen durchgeboxt -.
Habe die Diamox vor ein paar Tagen wieder gegeben, aber es ist keine positive Wirkung eingetreten.
Da Zittern der Hand bzw. des linken Armes ist jetzt fast immer da. Seit gestern steht mein Mann auch nicht mehr auf.
Vorgestern wollte er morgens selbst aufsitzen, angezogen werden und auf die Couch. Seit gestern liegt er nur noch im Bett und hat keinerlei Interesse am Aufstehen. Beim Essen setze ich ihn zwar auf den Bettrand, aber schon das wird ihm zuviel, bzw. war heute morgen zuviel.

Heute mittag haben wir ihn auf den Toilettenstuhl gesetzt, erst mal wg. Toilette und später dann ganz normal auf den Stuhl, weil ich dachte, es wäre gut, wenn er nicht immer nur liegen würde. Aber es war irgendwie traurig und beängstigend.
Er ist ganz bleich geworden, hat schwer geatmet und ich dachte schon, er müßte erbrechen. Auch war er ganz schwach und wacklig, nach 10 min. haben wir ihn dann wieder ins Bett gelegt. Er ist einfach körperlich fertig. Ich weiß schon, daß hier wohl auch der Kreislauf überfordert war - aber eigentlich war der ganze Mensch überfordert. Es ist so schrecklich.

Seit ca. 3 Tagen fallen mir auch die Atemaussetzer auf - ! Wie lange geht das so?? ??

Habe seit gestern abend einen Polen - also männlich. 52 Jh., nicht von sehr kräftiger Statur - aber er packt meinem Mann doch besser als ich, und eine Hilfe ist er allemal.
Hoffe, daß nun alles klappt. Deutsch kann er nur ansatzweise, aber er bemüht sich. Habe ihm jeden Tag eine Stunde Deutsch lernen verordnet!!
Seine Frau arbeitet ca. 30 km von hier, und kann besser deutsch. Da kann man telef. mal was übersetzen, wenn's sein muß.
Vorerst mal liebe Grüße an alle
Doro

Denke vor allem an die, bei denen es nicht grad ruhig läuft.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: martin am 11. August 2007, 23:37:57
Hallo !

Mein Bruder (31J. ;GBM 11/03) hatte 3 schöne rezidivfreie Jahre mit Glivec/Litalir, nun hat uns Dr. Dresemann eine neue Chemo vorgeschlagen Avastin/Antikörper.

Wer hat Erfahrung mit dieser Chemo gemacht ? Wer kann uns einen Tipp geben ?

gruss,
martin
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: minerwa am 12. August 2007, 14:35:26
hallo martin
mein mann(11.05 AA III jezt Glio) ist bei Dr.Dresemann in Behandlung,vor 6 wochen mit Avastin und Campto angefangen.Am Montag hatte er MRT gehabt-der Tumor ist kleiner geworden!!!!Wir machen jezt weiter,er hat die Antikörper Therapie gut vetragen.
Alles gute!!!   minerwa
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 14. August 2007, 18:32:26
Hallo Ihr Lieben

ein kleiner Gruß an euch alle. Ist ja grad ziemlich ruhig hier. Gut so !?- oder die Ruhe vor dem Sturm?!

Bei uns läuft es noch gleich, nur die Zeit, wenn der Atem aussetzt, ist jetzt länger. Also nicht das Nicht-Atmen, sondern die zusammenhängende Zeit - die letzten 2 Nächte über mehrere Stunden. Auch ist er dann ganz kalt und schweißnaß, und "schläft" ganz tief. Er kriegt überhaupt nichts mit. Habe immer Angst, daß der Atem nicht wieder einsetzt.
Da ich auch im Wohnzimmer auf der Couch schlafe, höre ich das genau bzw. achte auch darauf. An Schlafen ist da so gut wie nicht zu denken. Macht mich ganz, ganz unruhig.

Wenn er dann, wie heute morgen, ab ca. 5 Uhr wieder ganz normal atmet und normal schläft, kann auch ich ein bißchen schlafen.

@ Hilde. Hoffe es ist ein gutes Zeichen nichts von dir zu hören. Es hat mir gefallen, wie du geschrieben hast, daß ihr zusammen lachen konntet. Ich wünsche euch beiden eine schöne Zeit miteinander.

Auch allen anderen viel Kraft und eine gute Zeit
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 14. August 2007, 18:38:09
Hallo meine Lieben!

Hier ists ja ganz schön still....

zuerst mal herzlichen Dank an Minerwa für das Kraftpaket! kann ich gut gebrauchen....
@judith! es freut mich, dass es bei Dr. Dresemann wieder weiter geht, so eine Option könnten wir auch brauchen - bei uns heisst es lapidar im Befund: keine neuroonkologische Therapie vorgesehen....

bei uns ist es relativ stabil, ich werde halt rund um die Uhr gebraucht, für eben alles........
heute wollte mein Mann unbedingt aufstehen, sind ein paar Schritte "gegangen" - leicht übertrieben, hab ihm halt immer das rechte Bein nach vorne geschoben, so wie es halt vor der OP noch einigermaßen gegangen ist, wir haben die letzten Tage mit einem Stepper im Sitzen trainiert, damit das linke Bein nicht auch noch auslässt, hab das rechte mit einem Tuch drauf festgebunden und so ging es einigermassen, mein Schwager und ich haben ihn sogar schon auf den Hometrainer geschlept, ging nicht ganz so gut, aber es hat ihm total gefallen.....
Das Sprechen ist leider nicht mehr besser geworden, ausser ja und nein nur daudauda, das sagt er aber so, dass man denkt, er meint wirklich etwas Sinnvolles gesagt zu haben, er ist dann immer enttäuscht, wenn ich ihn wieder nicht verstanden habe....
alles in allem sind wir eher traurig......aber wer kann schon fröhlich sein, wenn er weiss, dass er nicht mehr lange zu leben hat....

denke an euch alle
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 14. August 2007, 22:32:33
Hallo an alle,
mein Mann hatte heute mal wieder MRT, vor 4 Wochen war erst das letzte und vor 8 Wochen wurde er das 3.Mal operiert und es ist schon wieder Tumorwachstum zu sehen, und nicht gerade wenig. Das Ding wächst und wächst... Mittlerweile ist es in der anderen Hirnhälfte angekommen.... :'( :'( :'(
Wir werden immer gefragt:  Und jetzt, was wird jetzt gemacht?.....
Ich weiß auch nicht mehr...... am Freitag müssen wir uns wieder bei Prof.Vogel vorstellen.
Es ist doch alles zum Heulen......
Der Erstbefund kam am 14.Sept.2006. Und irgendwie hatten wir nie Ruhe....Da fällt es schwer, die Zeit zu "Geniessen"(weiß sowieso nicht, wie man das machen soll, wenn man den Tod auf seinem Schoß hat!- ist halt so `ne Floskel)

Viel Kampfesgeist und Kraft wünscht euch allen eine traurige

Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 15. August 2007, 10:42:28
Mein Gott, Beate - es war ja zu befürchten, aber wenn man es dann "schwarz auf weiss" hat, haut es einem wieder total um.
Ich weiss auch nicht, was jetzt noch helfen soll....
ich wünsch Dir alle Kraft der Welt und bin mit Dir traurig :'( :'(
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 19. August 2007, 14:39:57
Hallo zusammen,

seit Freitag ist Papa wieder zu Hause.
Einerseits ist es schön ihn wieder daheim zu haben, andererseits ist es schon ein komplett neues Gefühl ihn so wie er jetzt ist da zu haben.
Nichts ist mehr so wie vor 4 Wochen, bevor er mit der Bestrahlung angefangen hat.
Er kann nicht mehr gehen, er ißt wie ein Spatz, seine Sprachstörungen sind sehr stark geworden, er sieht schlecht, er hört schlecht und Mama muß ihn komplett pflegen.
Wir haben ihm nun ein Schlafzimmer im Wohnzimmer eingerichtet.
Er hat dort ein wirklich hübsches Pflegebett mit Nachtschränkchen stehen, seinen Toilettenstuhl (den wir allerdings bisher nur zum Transport nutzen), sein Inhaliergerät, dass er durch die Lungenentzündung mehrmals täglich benutzen muss und alles weitere was man für den täglichen Bedarf so benötigt.
Auf dem Sofa haben wir ihm ein weiteres Lager eingerichtet, damit er nicht den ganzen Tag im Bett verbringen muss.
Im Laufe der nächsten zwei Wochen bekommen meine Eltern auch einen Treppenrollstuhl, ein ganz tolles Teil welches es meine Eltern ermöglicht raus in den Garten zu kommen oder einfach nur nach hinten ins Badezimmer, denn das Erdgeschoss im Haus meiner Eltern liegt fast auf Hochparterre, es ist eben ein altes Haus.
Im Moment muss jeden Vormittag ein Freund meiner Eltern vorbei kommen und Papa mit Mama zusammen drei Stufen runter tragen zum hinteren Badezimmer, das ist zwar auch blöd, aber er macht es gern und somit nehmen wir seine Hilfe auch gern an.
Er kommt auch so mal zwischendurch vorbei wenn ich nicht kann und Mama mal etwas erledigen muss, dann unterhält er sich mit Papa und Hinz und Kunz und paßt auf ihn auf bis Mama wieder zurück ist. Er ist ein alter Freund meines Vaters, sie kennen sich schon ewig, er ist mittlerweile schon Rentner und wohnt nur ein paar Häuser weiter. Vom großen Bekanntenkreis sind meinen Eltern eigentlich nur drei Personen geblieben, die sich auch jetzt noch wirklich um meine Eltern kümmern und ein ganz liebes Pärchen, welches leider im letzten Jahr nach Stade gezogen ist (meine Eltern leben am Niederrhein) und auf Grund dessen eben leider nicht immer da sein kann... ein Armutszeugnis für alle anderen, für die Papa immer da war wenn sie ein Problem hatten, charakterlose Menschen, ekelhaft.
Aber was solls, es geht um uns und nicht um all die anderen.
Papa genießt es sichtlich wieder daheim zu sein, auch wenn sich alles grundlegend verändert hat und es schon schwierig ist mit ihm eine Unterhaltung zu führen.
Er findet selten die Worte wenn er etwas erzählen will und sagt dann immer:
"Heute haben wir schon viel getan, wir haben dies und das und jenes gemacht und so, Du weißt schon."
Oder er erzählt mir z.B. gestern dass er am Vormittag im Garten gewesen sei und Mama sagt dann:
"Nein Schatz das war am Freitag, die netten Pfleger, die Dich per Krankentransport heim gebracht haben, haben Dich auf meinen Wunsch hin noch einmal durch den Garten gefahren bevor sie Dich ins Haus gebracht haben!"
Und er dann "ja wenn Du das meinst, wird es wohl so sein."
Er bringt Dinge total durcheinander und wird dann zickig wenn man ihn korrigieren will.
Er meint dann, wir wollen ihn veralbern oder ärgern.
Sein Kurzzeitgedächtnis ist eben nicht mehr wirklich in Ordnung.
Aber trotzdem lacht er noch viel, manchmal einfach nur so und keiner weiß warum eigentlich und manchmal macht er auch Scherze wie früher, das sind dann schöne Momente in diesem Elend.
Naja, ich will mich nicht beklagen so lang Papa es nicht auch tut.
Nachher werden wir gemeinsam mit meinen Großeltern spazieren gehen, ich hoffe Papa ist heute fit genug um im Rollstuhl sitzen zu können.
Denn das "schöne" Wetter heute muss man einfach ausnutzen um Papa ein wenig an die Luft zu bringen, er wird sicher noch lang genug im Haus sein müssen.
So Ihr Lieben, ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag.
Macht das Beste aus diesem Tag und genießt ihn, wenn auch  nur ein klein bisschen.

Allerdings muss ich auch sagen, dass es hier erschreckend ruhig geworden ist, ich hoffe dass dies keinen schlimmen Hintergrund hat sondern einfach nur die mangelnde Zeit der einzelnen daran Schuld hat !
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 19. August 2007, 16:31:07
Liebe Hilde,

hab dir ja grad eine PM geschrieben, und dann deinen Eintrag gelesen......"wer kann schon fröhlich sein, wenn er weiß, daß er nicht mehr lange zu leben hat!"

Ich habe zwar mit der Frau vom Ambul. Hospiz nur mal telef. und sonst noch keinen Kontakt gehabt, aber ich erinnere mich, hier schon mal gelesen zu haben, daß dort in den Stationären Hospizen es auch fröhlich zugeht.
Viell. kann man das wieder, wenn man gelernt hat, den Tod zu akzeptieren. ---könnte ich mir vorstellen - obwohl es bei uns nicht immer nur traurig zugeht.

Wünsche euch noch viele fröhliche Momente. Lieben Gruß
Doro

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 19. August 2007, 16:39:51
Hallo Isabel,

es wird deinem  Vater ganz bstimmt gut tun zuhause zu sein. Ihr habt alles gut organisiert.

Du beschreibst, daß das Kurzzeitgedächtnis deinen Vater zunehmend im Stich läßt und er sich aufregt, wenn ihr ihn korrigiert. Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber warum korrigiert ihr ihn?
Seid einfach froh, daß er noch da ist so wie er da ist, daß er irgendwie noch am Leben teilnimmt und auch spricht. Wenn er glaubt, morgens im Garten gewesen zu sein, dann ist das doch auch in Ordnung. Er hat seine Welt, und wenn er zufrieden ist, ist das gut so.

Wie gesagt, ich möchte dir nicht zu nahe treten oder mich "einmischen". Aber das wichtigste ist doch, daß es dem Kranken gut geht.

Herzliche  Grüße und genießt den Tag
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 19. August 2007, 16:50:38
Hallo, ihr alle da draußen,

bei uns gibt's GsD (von Hilde übernommen!) nichts negatives.

Habe auf Empfehlung des Arztes in Trier am Dienstag wieder mit Kortison angefangen. Er meinte, wenn mein Mann manchmal die Augen nach oben verdreht, könnte doch ein erhöhter Hirndruck da sein. Sollte 3x4 mg/Tg geben. Habe mit 3x2 angefangen und gebe seit 3 Tagen 10 mg/Tag.
Am Freitag morgen wollte mein Mann nach genau 1 Woche wieder aufstehen. Wollte morgens sich schon allein aufsetzen usw. Wir haben ihn dann angezogen, auf die Couch gesetzt, wo er zwar doch überwiegend nur geschlafen hat, aber irgendwar war er "wacher" und glücklicher.  Die Nacht zuvor war beängstigend - Atemaussetzer bis zu 45 sek., und das über 2 Stunden hinweg. Dann mal wieder 1/2 Std. normal, und dann wieder von vorne - und immer eiskalt und schweißig. In der Nacht war mir schon angst und bange.
Aber seitdem geht es "aufwärts".  Gestern haben wir ihn raus auf den Balkon gefahren, da saß er eine ganze  Weile. Vorher wollte er ja nie raus.
Er wollte sogar aufstehen. Mit unserer Hilfe hat er dann allein an der Brüstung gestanden, sich abgestützt - und eine ganze Weile auf den Beinen gestanden. -Und das nach rd. 2Wochen liegen und nicht gehen können!
Es war unglaublich. Auch heute ist er relativ munter. Gestern war noch ein Freund von ihm zu Besuch - auch da war er überwiegend wach und man merkte, daß er das Gespräch geistig verfolgen konnte.
Da ist leider nicht immer so. Zunehmend versteht er nicht, was man von ihm will. Aber wenn es noch eine Weile so bleibt, ist es i.O. Ich habe schon mit dem schlimmsten gerechnet.

Mit unserem Polen geht es inzwischen auch etwas besser. Habe seine Frau angerufen und alles gesagt, was er nicht versteht bzw. was seine Aufgaben sind - sie hat übersetzt und jetzt läuft's. Ich wollte kpl. Entlastung vom Haushalt - und er kocht, wäscht, bügelt, putzt.

Das Frühstück für meinen Mann mache ich, weil ich morgens ja da bin. Wenn ich abends da bin, schaue ich auch nach dem Abendessen. Aber da ich tagsüber die meiste Zeit weg bin, kann er allein schalten und walten, und das klappt inzwischen.

Schönen Sonntag noch und liebe Grüße an alle
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Merlin1 am 20. August 2007, 18:44:19
Hallo zusammen!

Ich hab jetzt schon eine ganze Zeit nicht mehr geschrieben. Ich hab zwar immer noch mitgelesen, aber irgendwie konnte ich mich nicht einloggen und hier etwas reinschreiben, zu dem was euch allen zwischenzeitlich so wiederfahren ist. Dazu fehlte mir einfach die Kraft.

Anfang Juli hatten wir wieder ein MRT, das eigentlich ganz gut verlaufen ist, wir wurden lediglich auf zwei Stellen aufmerksam gemacht, die man bei den nächsten MRT's unbedingt beobachten müsste, ob es sich um neues Tumorwachstum handelt oder nicht. Mein Mann (45 Jahre, Glio multiforme IV, OP 12/06) hat jetzt sechs Temodal-Zyklen vorbei, jedoch hat man uns in der Uniklinik Bonn dazu geraten, die Temodal-Therapie fortzusetzen. Unser Onkologe verschreibt es jetzt wohl noch 2 mal und dann müssten wir zur Therapie-Fortführung immer nach Bonn. Der niedergelassene Onkologe darf eigentlich nur 6 Zyklen verschreiben, da es zu Temodal noch keine Langzeitstudien gibt. Bei der Uniklinik ist das egal, die können wohl auch länger verschreiben, ohne das die Krankenkasse nicht mehr zahlt.

Ich muss euch aber mal was fragen, haben sich eure Männer, Mütter, Väter usw. durch die Krankheit auch so vom Wesen verändert und wie seit ihr damit umgegangen? Also bei meinem Mann ist die Wesensveränderung ziemlich stark. Er kann eigentlich nur noch über seine Krankheit reden, alles andere interessiert ihn nicht mehr richtig. Das ist ziemlich schwierig für uns (mich und unsere beiden Töchter 18 und 14 Jahre alt). Ich werde zwar psychologisch alle zwei Wochen betreut, aber irgendwie bereitet mich meine Therapeutin mehr auf das Leben später vor. Sie hat früher mal als Krankenschwester auf der Neurologie gearbeitet und weiß das die Wesensveränderungen sehr groß sind, aber einen richtigen Tipp, wie ich damit am besten umgehen kann, hat sie nicht für mich. Vielleicht habt ihr ja einen für mich! Das wäre schön.

Im Moment ist es so, dass er sich nicht länger als 15 - 25 Minuten auf irgendwas konzentrieren kann. Das ist manchmal ganz schlimm, weil er dann fast einen epileptischen Anfall bekommt, wenn er über diese 15 - 25 Minuten hinaus sich konzentriert. Er hat jetzt eine neuropsychologische Therapie bekommen, mal sehen, ob die Besserung bringt.

Lieben Gruß an alle
Christiane
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claudia 1976 am 20. August 2007, 23:01:54
Hallo Christiane! :'(

Da ich hier nicht mehr allzu oft schreibe stelle ich mich mal eben kurz vor. Ich heiße Claudia, bin 31Jahre alt und habe am 15.01. diesen Jahres meinen lieben Papa an dieser sch*** verdammten Krankheiit verloren und ich weiß genau was Du und alle anderen hier durchmacht. Es kostet mich auch immer sehr viel Kraft hier zu lesen, dennoch zieht es mich alle 2/3 Tage hier her...

Wegen der Wesensveränderung:
Uns wurde das auch prophezeit und da mein Vater von Natur aus ein sehr impulsiver Mensch war, und auch leicht aggressiv werden konnte wenn etwas nicht so lief wie er es wünschte hatten wir große Angst vor der eventuellen Wesensveränderung. Aber genau das Gegenteil ist passiert. Papa war immer ganz ruhig, lieb und überaus dankbar. Klar konnte er auch mal ganz plötzlich ganz biestig werden aber das war einfach sein naturell und außerdem war er halt krank und da ist glaube ich jeder mal so ob´s nun ein Glio ist oder eine Magenerkrankung?!?
Unser betreuender Arzt hat uns jedesmal drauf hingewiesen das es ganz plötzlich zu einer Wesensveränderung kommen kann und das wir drei (meine Mama, meine Schwester und ich) ganz stark sein müssten und uns immer sagen müßen"das ist die Krankheit und nicht der Mensch der uns jahrzentelang begleitet hat"- mir hat das in einigen Situationen geholfen.

Ich schicke Dir eine Schubkarre voller Grüße und eine Riesenportion Kraft für Dich und Deine Kinder! :'(

Claudia

P.S. Hilde, auch Dir gaz viel Kraft. Ich denke oft an Dich!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 20. August 2007, 23:05:47
Hi Christiane

Mein Mann legt viel Wert auf Jaobson Progressive Muscular Relaxation, was er seit langem zusammen mit sein Therapeut übt, und auch täglich zu Hause macht. Dies hilft auch bei dem Krampfanfallähnlichen Spannungen. Kann ich sehr empfelen.

Sonnst sind seine Wesensänderungen ehe die klassische Rechts Frontal Hirntumorgeschichten, antriebslosigkeit, verlangsamungen usw.  Er neigt mehr dazu, sich auf eine Sache zu fixieren als nicht lang konzentrieren zu können. Wenn ich mit etwas nicht mehr umgehen kann, greife ich zu Freundinnen, und lasse mich vorübergehend "austauschen", wenn es irgendwie geht.  Eine gute Sozialarbeiterin und gar gelegentlich eine alte Nonne aus dem Hospizbereich haben uns manchmal mit Tipps weitergehofen, wenn unsere Therapeuten nicht so richtig vorankam mit praktische Vorschläge.

Spaziergänge, auch wenn nur ein Paar Meter, DVDs, Reisen und Musik helfen uns aus dem Alltag weg.  Ich weiß aber nicht, ob dies dir hilft... Ich wünsche euch viel Kraft. Du tust schon alles richtig, finde ich.

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: nikola am 21. August 2007, 08:54:00
Hallo Ihr Lieben Alle,
Ich wünsche Euch ganz,ganz viel Kraft für alles was Ihr so durchmachen müßt.
Alles Liebe Euere Nikola
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 21. August 2007, 09:22:41
Hallo Christiane!   Schön, mal wieder von dir zu lesen. Das Wesen meiner Mutter hat sich auch während der Krankheit ganz schön verändert, aber nicht nur zum negativen. Sie war phasenweise sehr agressiv und ließ niemanden an sich heran. Auch geweint hat sie sehr viel. Als der Onkologe das bemerkte hat er uns dazu geraten, den Stimmungsaufheller (ich glaube Amineurin) zu erhöhen. Seitdem wir das gemacht haben ist sie auf jeden Fall viel besser drauf.

Wir haben im Moment mit einer Thrombose im rechten Bein zu kämpfen. Gott sei Dank ist die überhaupt aufgefallen.. Ansonsten läuft es eigentlich ganz gut. Die beste Nachricht: Sie hatte nie 5 Tumore, das haben wir wohl mal missverstanden weil der Arzt sagte eine OP wäre unmöglich, da müsste man ja über 5 Stellen rein. Ich wollte nicht weiter nachhaken, weil Mama daneben saß. Ich habe aber auf den Bildern auch immer 5 Stellen zählen können. Als ich jetzt endlich mal die Möglichkeit hatte, mit dem Arzt alleine zu sprechen, habe ich erfahren, dass es "nur" 3 waren, die aber wohl immer irgendwie miteinander verbunden waren und die jetzt nur noch EINER sind, weil sie zusammengewachsen sind. Ein riesiger, klar, aber nur einer!! Wenn die Chemo jetzt anschlägt haben wir wirklich noch Chancen mit ihr noch einmal in den Urlaub zu fahren und das Weihnachtsfest mit ihr zu feiern und wer weiß was noch...
Mal sehen, am 10.09. ist wieder MRT!!

Hilde, wie gehts euch?? Viel Kraft auch von mir!!

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Merlin1 am 21. August 2007, 11:52:26
Hallo Ihr alle,

erst einmal vielen lieben Dank für eure lieben Grüße, Tipps (liebe Sarabande, ich versuche ein paar deiner Ratschläge umzusetzen, vielleicht klappt es ja und er wird wieder umgänglicher) und die Kraftportionen, die ihr mir geschickt habt. Sie kamen genau zum richtigen Zeitpunkt.

Gestern war wieder so ein Tag, an dem ich am liebsten weggelaufen wäre. Meine ältere Tochter kam von der Schule nach Hause und erzählte mir, dass sie die ersten 5 Stunden in der Schule nur geheult hat, weil sie mit der ganzen Situation nicht zurecht kommt. Mein Mann ist halt sehr schwierig im Moment, er weiß alles besser, er kann alles besser und läßt nicht unbedingt meine Meinung oder die Meinung der Kinder gelten. Wenn man nicht seiner Meinung ist, zieht er sich wie ein kleines beleidigtes Kind zurück und man kommt erst mal nicht an ihn ran. Das ist echt schlimm manchmal.

Bei meiner älteren Tochter ist das im Moment sowieso etwas schwieriger, sie ist in der 13. Klasse und macht im nächsten Jahr (April/Mai) ihr Abitur. Sie meint aber, wenn das so weitergeht, packt sie das nicht. Ich muss mich jetzt unbedingt darum kümmern, dass sie jetzt auch therapeutische Hilfe bekommt.

Die Kleinere zieht sich immer mehr zurück. Auch da muss ich unheimlich aufpassen. Manchmal wünsch ich mir nur einen Tag in der Woche, der so ist, wie unser Leben vor dieser Sch...-Krankheit. Nur einen Tag!!! Der jedoch nicht kommen wird!!!  :'(  :'(
Aber so geht es euch wahrscheinlich auch.

Ich wünsch Euch allen viel Kraft und Judith, ich drück Euch alle Daumen für das nächste MRT am 10.09.
Liebe Grüße Christiane
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 21. August 2007, 12:25:32
Liebe Christiane,

...und ich fühle mich ganz schön zerrissen und überfordert nur mit Job und Mann...! Kann mich kaum vorstellen, wie das ist, die Bedürfnisse auch von Kinder mitzutragen.  Die Idee, mit Therapie für die Kinder, finde ich wunderbar. Und könnt ihr nicht mal für ein Tag oder zwei Tage zu Dritt weg? Gäbe es nicht Freunde oder Verwandten, die auf dein Mann so lange aufpassen könnten? Einfach das ihr ein wenig atmen könntet?  Wenn ihr alle das Gefühl kriegen, nicht mehr zu können, wird das wohl was an sich haben... Und Kraft wird ihr weiterhin reichlich gebrauchen, leichter wird es nicht...

Liebe Doro, hab ich dich richtig verstanden, ihr hattet ganz mit Cortisone aufgehört????  Warum?  

Wir sind mittlerweile bei 24mg/Tag gelandet, finde ich alles anders als schön, bin trotzdem froh, das es dies blödes Zeugs gibt...

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. August 2007, 12:29:26
Hallo Christiane!

Ja, den Schalter suche ich auch immer, wo ich zurückstellen kann auf Sept. 2005, wenn ich darüber nachdenke, was für ein Leben wir vor der Krankheit hatten, dann könnte ich nur mehr schreien.
Es war fast perfekt. Ich habe schon einige Schicksalsschläge hinter mir, aber das ist der Oberhammer.
Von dieser Wesensveränderung habe ich nicht allzuviel mitbekommen, mein Mann war eigentlich immer sehr verträglich und nun kann er ja nicht mehr sprechen, obwohl ich mir jetzt manchmal denke, wenn er sprechen könnte, käme auch seine Wut heraus, er macht halt oft ziemlich ruckartige Bewegungen und reisst irgendwo dran, wenn ihm was nicht passt.
Das mit den Kindern ist natürlich ganz schwierig - sie können es nicht begreifen, dass das die Krankheit ist - wir begreifen es ja selber kaum, wie sollen dann die Kinder damit fertigwerden.
Ihr müsst euch alle immer vor Augen halten, dass das nur diese blöde Monster ist und Dein Mann gar nichts dafür kann und tief durchatmen. Er meint es nicht so.....

ich denke an euch alle und wünsche euch viel Geduld und Kraft, um diese Sch.... gut zu Ende zu bringen

auch wenn ich nicht mehr so oft schreibe, ich denke jeden Tag an euch

alles Liebe
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 22. August 2007, 17:19:17
Hallo Ihr Lieben,

wir haben das nächste Stadium erreicht  :'( :'( :'(
Seit gestern ist Papa nur noch in einer Art komatösem Schlaf.
Essen, trinken, Medikamente einnehmen ... alles nur im Halbschlaf.
Eigeninitiative gleich null, er ist völlig weg irgendwie.
An sprechen ist auch nicht mehr zu denken, er gibt quasi nur noch Laute von sich.
Manchmal ein "Ja" oder "Nein" wenn man ihn direkt anspricht und am besten dabei auch berührt, aber eigentlich ist die häufigste Reaktion ein Nicken oder Kopfschütteln.
Vor lauter Schrecken über diesen wahnsinnigen Rückschlag habe ich gestern bei meinen Eltern übernachtet, ich wollte die zwei nicht allein lassen ... außerdem konnte ich in den letzten beiden Nächten sowieso nicht gut schlafen und war in Gedanken nur bei Papa.
Gestern Abend bin ich noch spät zum KH geeilt und habe dort von Mama´s Kollegin ein Paket Pampers geholt und drei neue Stecklaken.
Denn leider hat Papa es nicht mehr hingekriegt nachts mit der flasche umzugehen und auch nicht Mama früh genug Bescheid zu geben.
Da sich gestern wiedereinmal alles verändert hatte war es mit den Pampers, nur zur Sicherheit, die beste Lösung.
Die Nacht war aber relativ ruhig, im ganzen Haus war nur Papas brummen, knurren, schnarchen, röhren oder Husten zu hören.
Auch heute Morgen war es nicht viel anders, wir haben ihn immer wieder angesprochen und mit ihm gefrühstückt.
Alles schön im WZ vor seinem Bett und Mama hat ihm ein Brötchen klein geschnitten und langsam Stückchen für Stückchen in den Mund gesteckt, nach Aufforderungen wie:
"Papa, jetzt den Mund aufmachen" oder "jetzt kauen und dann schlucken" ging es auch.
Aber alles mit geschlossenen Augen.  :'(
Er hat sogar eine Schnabeltasse mit Strohhalm voller Kaffe getrunken, mit Ansage ging es.
Zwischenzeitlich wenn er da so liegt und man ihn beobachtet, sieht man wie er mal lächelt, verschmitzt grinst oder die Augenbrauen hochzieht und man fragt sich was wohl in seinem Köpfchen vorgehen mag ?!  ???
Er herrscht irgendwie eine furchtbar beängstigende Geräuschkulisse im Haus meiner Eltern.
Deshalb läßt Mama immer den Fernseher oder das Radio laufen, damit es mal "normale" Geräusche gibt, auch für Papa natürlich damit er merkt das Leben um ihn herum stattfindet.
Wir haben auch eine Couch meiner Eltern weggeschoben und an deren Stelle Papas Bett gestellt, jetzt steht er direkt am Couchtisch neben der anderen Couch und ist quasi mittendrin.
Nachher kommt Papas Hausarzt vorbei, eigentlich um zu sehen was die Lungenentzündung macht, ich bin gespannt was er zu Papas Zustand sagen wird ?!
Ob wir uns langsam auf das Schlimmste einstellen sollten ?
Sollten wir langsam anfangen loszulassen ?
Das es jetzt plötzlich so schnell geht hätte ich nicht gedacht.
Er ist zwar da, aber irgendwie auch nicht ... es ist ganz komisch.
Naja, aber auch den Weg werden wir gemeinsam gehen ... es ist wahrscheinlich sowieso der letzte, danach werden wir ihn für immer in unseren Herzen tragen ...  :'(

An alle ganz viel Kraft und die besten Wünsche ....
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 22. August 2007, 21:44:34
Schon wieder ich ...  :'( :'( :'(
Was so ein paar Stunden ausmachen können.
Vorhin, etwa gegen 18:25 uhr, klingelte das Telefon und eine Nachbarin und gute Freundin meiner Eltern war dran.
Sie sagte gar nicht viel, ich bemerkte sofort dass es ernst sein musste.
Sie sagte nur "Isabel, Du musst schnell kommen ! " ....da hatte ich schon aufgelegt, habe Markus gerufen und wir fuhren los.
Ich dachte es sei vorbei mit Papa und ich war wie gelähmt, eigentlich habe ich nur noch funktioniert, weinen konnte ich gar nicht.
Ich habe nur gedacht, warum bist Du vorhin nach Hause gefahren ? Warum nur ?
Als wir ankamen fuhr grad der Rettungswagen vor und ich stutze, stürmte direkt in die Haustür und sah Mama über Papa gebaeugt und eine aufgelöste Christel in der Küche stehen.
Ich sagte nur " Er lebt ja noch, ist alles in Ordnung ?! " so ein Blödsinn, nichts schien in Ordnung zu sein, aber das schoss so aus mir heraus.
Jedenfalls erzählte Christel mir dann was passiert war.
Sie uns Mama haben mittags gemütlich "mit Papa" Kaffee getrunken und Kuchen gegessen, Mama hat Papa gefüttert, ihn Kaffee trinken lassen mit dem Schnabelbecher und Strohhalm und sie haben sich unterhalten, Papa natürlich mittendrin aber immernoch schlafend quasi, wie die letzten 24 Std. schon.
Später begaben sich beide Frauen in die Küche um Essen zu kochen, Christel ging jedoch immer wieder nach Papa schauen.
Sie sah ihn dann irgendwann komisch im Bett liegen und Mama und sie wollten ihn ein wenig richten. Als sie das taten sah Papa Mama an und sie sah sofort wie groß seine Pupillen waren und ihr schwarnte schlimmes. Sie holte sofort die Notration Daizepam rectial und versuchte es Papa zu verabreichen, er jedoch fing an zu schreien und bekam einen generalisierten Krampfanfall, ganz schlimm, es zog sich über meherere Minuten trotz hoher Dosis Diazepam.
Er biss sich auf die Zunge weil Mama so plötzlich nichts mehr hatte was sie ihm hätte zwischen die Zähne shcieben können, dann spuckte er und kotete sich ein, alles ganz ganz furchtbar.
Als die Notärztin eintraf war dann die Gefahr gebannt und Mama hatte Papa in der Zwischenzeit auch sauber gemacht, damit er nicht in einer total menschenunwürdigen Situation dort lag.
Der amre Kerl stöhnte nur, die Ärmchen wackleten vor sich hin, er froh und lag auf seinem Bett vor den Ärzten wie ein armes Würmchen, es war so schrecklich das zu sehen.
Es tat mir so weh unf leid für ihn, ich hätte ihm alles gewünscht aber nicht sowas.
Zu dem Zeitpunkt sah alles so aus als wäre von ihm nicht mehr viel übrig geblieben, keine Reaktionen, die Apathie, das Stöhnen, eine Gesichtshälfte hing komplett ... es war so grausam.
Obwohl er dann trotzdem stabil war musste er mitgenommen werden ins KH, die Ärztin wusste zwar von Mama, dass Papa nur noch palliativ gepflegt wird, aber trotzdem musste er wenigstens jetzt für eine Nacht zur Beobachtung mitkommen.
Ein Schock, wir waren alle völlig fertig.
Ausgerechnet jetzt, wo doch sowieso niemand mehr etwas machen kann, wird er aus seinem Heim gerissen wegen so einenm scheiß Epi Anfall, wer weiß wie lang er jetzt doch bleiben muss und wer weiß wieviel Zeit ihm noch bleibt ?!
Nachdem der Rettungswagen mit Papa weg war traf der Hausarzt ein, der sich ja angekündigt hatte.
Dr.B. war sichtlich erschrocken, er wusste ja noch nichts über die drastische Verschlechterung von papas Zustand, es passierte ja alles binnen der 24 letzten Std.
Jedenfalls stellte er Mama Rezepte aus, rein präventiv, für alle Fälle Dormicum, Diazepam rectial, und noch irgendwas.
Er sagte, dass er ALLES unterstützen werde, was Papa einen würdevollen Abgang bereiten wird und das er alles daran setzen wird, das Papa nicht leiden muss.
Mittlerweile waren wir schon im KH bei Papa und GsD (Danke Hilde) sah Papa nicht so schlimm aus wie beim Abtransport, er sah wieder aus wie heute Mittag.
Er hat uns aus erkannt und Reaktion gezeigt als wir ankamen, ich streichelte seinen Kopf, küsste seine Stirm und habe "Hallo" gesagt, er öffnete die Augen und lächelte ein wenig.
Fing danach aber direkt wieder zu stöhnen und bibbern an, ihm war wohl kalt und der ganze Streß war sicherlich sehr hart für ihn.
Er röchelte auch nicht mehr so doll, da man ihm den schleim abgesaugt hat, der ihn seit der Lungenentzüngung so doll plagt.Wahrscheinlich können wir jetzt den heute georderten Poliboy (Inhaltionsgerät) eintauschen gegen ein Absauggerät, denn abhusten kann Papa, nur ausspucken funktioniert nicht.
Ach, es ist alls ganz grausam und ich weiß nicht wa sich mir mehr wünsche.
So schlimm es sich auch anhört, ich liebe meinen Vater über alles, aber das was er jetzt erlebt habe ich ihm beim besten Willen nicht gewünscht und es bricht mir (oder besser uns allen) das Herz ihn so zu sehen, aber ich glaube es ist besser wenn er nicht mehr so lange so "leben" muss.
Andererseits will ich ihn auch nicht hergeben, nicht loslassen, er lebt ja noch. Vielleicht sieht es auch nur so schlimm aus und es ist eigentlich gar nicht so schlimm für ihn ?! Man weiß es einfach nicht und das macht diese Situation so verzwickt.
Man weiß auch nicht was genau er alles so richtig mitkriegt, jedenfalls jetzt nicht mehr.
Ich hoffe jetzt erstmal dass er die Nacht gut herum kriegt und wir ihn morgen wieder mit Heim nehmen können, aber ob das klappt weiß ich nicht, denn er bekommt seit vorhin nurn wieder Cortison, vielleicht müssen sie ihn erst wieder einstellen ???
Morgen Früh gehe ich erstmal zu meinem Doc und lasse mich zumindest von morgen bis einschl. So krank schreiben, wer weiß was passiert, ich habe sowieso keinen Kopf für meine Kunden und deren Belange sind mir im Moment scheiß egal, ich muss für meine Eltern da sein.
Das hat absolute Priorität !!!
So ihr Lieben, ich wünsche uns alles eine ruhige und gute Nacht,

Eure traurige, absolut erledigte Isabel
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 22. August 2007, 22:28:54
Liebe Mrs Freckled,

Tut mir sehr Leid für euch, das ist wohl sehr rasend gegangen!  Sicherlich muss im KH ein CT gemacht werden, um z.B. Hirnblutung auszuschließen. Wie viel Cortison nimmt dein Vater?  Vielleicht könntet ihr mit Cortisonerhöhung eine Zustandsbesserung erreichen.  Bei mein Mann wurde der Dosis gerade von 18mg/ Tag auf 24mg/ Tag erhöht, da er wieder Kopfschmerzen bekommen hat, und andere Symptomen. Ist schon eine Menge, mit Nebenwirkungen sind wir sehr am Kämpfen, aber das was es bringt ist es wert – das er noch so viel erleben und genießen kann.

Ich lese mit Interesse und Neugier, was unter Temodal Therapieschemata berichtet wird, denn die Blutwerte meines Mannes sind momentan zu schlecht, um eine Fortsetzung des Temodaltherapie zu ermöglichen. Das ist uns neue, und macht mir natürlich Sorgen.  Bisher hat es offensichtlich viel gebracht.  Auch neu bei uns ist eine Schilddrüsen-Unterfunktion (was mein Mann sehr reizend als seine Schildkröte-Unterfunktion bezeichnet), die mit entsprechende Hormonen behandelt wird (hat das sonnst jemand gehabt?), und Wasser in den Füßen, wozu er Entwässerungstabletten nimmt, mit mäßigen Erfolg. Na ja.

Eben waren wir wieder unterwegs, diesmal Konzerten in Luzern, sehr sehr schön, er hat es so geliebt und ist gelegentlich richtig aufgeblüht.  Mir ist das alles immer noch ein Lernprozess. Diesmal haben wir unsere Leichtgewicht (sogennant – ich finde es nicht besonders leicht…) mitgenommen, und ich habe festgestellt, das das Reisen mit Mann, Rollstuhl, und alles was man an Gepäck für ihm braucht (von Urinente über Unterlagen und Windeln bis zu sämtliche Salben und Medikamenten für jeden denkbaren Fall) nicht so leicht geht – wie schleppt man das eigentlich alles alleine? Eigentlich geht es gar nicht, aber irgendwie hat es dann doch geklappt.  Ein Rollstuhl zu fahren ist auch eine Kunst für sich, vor allem wenn man nur die Hälfte wiegt, als der, den man fährt. Immer wieder lerne ich neues. Und dann ärgere ich mich über so viel – z.B. die Damen und Herren, die sich wahnsinnig klug finde, weil die die Toilettenschlangen umgehen, und den Rollstuhltoilette statt dessen benutzen… just in dem Moment, wo mein Mann es braucht.  Ich bin Meisterin in vorwurfsvolle Blicke geworden.  

Und dann sitzt mein Mann vor mir im Restaurant und strahlt vor sich hin, volle Freude weil das Konzert so gut war, und erzählt rührende Geschichte von seine Kindheit, die ich nie vorher gehört habe, und ich weiß, das alle Mühen sich gelohnt haben.  GsD (hilfe, Hilde, du hast eine richtige Mode hier eingeführt!) interessiert er sich für klassische Musik, und nicht für Bergsteigen oder Rennradfahren oder so – ich meine, er hat auch gerne Sport getrieben, aber mit Musik hat er was, was er in fast jeder körperliche Zustand noch genießen kann, und das finde ich wunderbar.

Also in alle Elend und Krise und Kampfzustand oder sonnst was, wo alle sich gerade befinden, wünsche ich weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen,

Denke an alle, und wünsche eine gute Nacht, so fern es geht,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Andrea Jobs am 23. August 2007, 14:45:31
hallo ihr lieben es tut mir so leid das es bei euch nicht gut ist .ich weis wie das ist man will es nicht wahr haben .das es eigendlich besser währe wen sie von ihrem leid derlöst wären .als mein papa starb war ich irgendwie froh das er nicht mehr leiden mussste aber wer gibt schon gern jemanden her den man lieb hat.

ich wünsche euch ganz ganz viel kraft
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 23. August 2007, 16:47:17
Hallo an alle und besonders an die, bei denen momentan alles sch... ist,
ich habe leider auch keine guten Nachrichten zu schreiben.
mein mann ist gestern operiert worden. Es verlief alles ganz zufriedenstellend, heute hatte er dann aber urplötzlich seinen ersten Krampfanfall. Es war scheußlich... Zum Glück war er noch auf der Intensivstation, er sollte eigentlich gerade verlegt werden, als der Anfall kam.
Eine Vermutung der Doktoren war eine zu tief liegende Drainage und zuviel Liquorabfluss. Hoffentlich war das der Grund und es folgen keine weiteren. Er ist sehr geschafft, die sprache ist auch ziemlich chaotisch. Wir brauchen viel Geduld, das ist klar, aber die sorgen werden immer schwerer.
Da ich jetzt in der Arbeit schon wieder ausgefallen bin, hab ich schon langsam Angst um meinen Arbeitsplatz
ich weiß manchmal gar nicht mehr um was ich mich zuerst sorgen soll....aber wem erzähle ich das??..Wir kämpfen doch alle
Seid weiterhin alle tapfer und stark, ich wünsche es uns allen so sehr....
Liebe Grüße

Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 23. August 2007, 16:52:22
...habe noch was vergessen...
ich habe mir überlegt, mal mit Dr.Dresemann in Dülmen Kontakt aufzunehmen, ich habe schon so einiges über ihn gelesen hier . Vielleicht hat er ja noch eine Idee, mit welcher Chemo mein Mann dann weiter machen kann nach der OP. Irgendwie haben wir ja schon so einiges, aber das jeweils erste MRT nach dem Beahndlungsbeginn war immer wieder schlecht und zeigt Wachstum, da wurde dann die jeweilige Chemo immer gleich wieder abgesetzt. Irgendwie konnten wir nichts richtig durchziehen.
Kommt man bei Dr.Dresemann ganz gut an Termine?Oder wie ist da der beste Weg?
Danke fürs Zuhören
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 23. August 2007, 17:19:58
Hallo Beate!! Finde ich gut, dass ihr es auch mal in Dülmen versucht. Er hat mit Sicherheit noch eine Chemo für euch! Wünsche euch alles Gute! Wir haben den ersten Termin innerhalb von 3 Tagen bekommen. Da wars auch sehr dringend. Den Termin kann am besten der Hausartz machen, dann gehts meistens schneller.
@Isabel: Ich musste weinen, als ich deine letzten 2 Beiträge las. Es ist wirklich gemein, wie schnell es bei deinem Vater bergab geht. Aber ich denke auch, das Cortison wird bestimmt helfen. Hat er denn bis gestern kein Coritson bekommen??

Liebe Grüße
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 23. August 2007, 19:56:23
Liebe Beate,

Das ist aber schnell gekommen!  Erstmal Glückwünsch zur bestanden OP (den 4.?!) – wurde er von Prof Dr Vogel operiert?

Dann – hab ich nicht ganz verstanden – wie – es wird erst nur einen Chemo- Durchgang gemacht, dann MRT, dann, wenn es Wachstum gibt, kein Chemo mehr??! Bei uns gab es keinen solchen Kontrollen, es hat wirklich Monate gedauert, bis Temodal richtig sichtbar eingeschlagen hat.  Bin dafür entsprechend dankbar.

Wegen deines Jobs, hoffe ich sehr, dass deine Chefs da menschlich sind. Ich glaube, wir haben alle diese Sorgen, aber was kann man dafür?? Wir haben keine Spielraum, können nur das machen, was wir machen können, ich glaube, das einzige Strategie, ist jeden Tag für sich zu leben und immer denken, nachher wird es Zeit genug geben, um sich um die Details zu kümmern. Arbeit ist letztendlich Nebensache, selbst wenn es als Lebensnotwendigkeit erscheint.  Ich hoffe immer, wenn man offen und ehrlich handelt,  werden die Sachen sich irgendwie klären.

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 23. August 2007, 21:55:07
@Sarabande
Ja, Prof.Vogel hat ihn operiert. Er hatte beim Vorgespräch keinen Zweifel aufkommen lassen, dass es nicht die richtige Entscheidung gewesen wäre.Letztendlich hat er uns natürlich die Entscheidung nochmal freigestellt, aber Dieter hat natürlich gleich eingewilligt - wer hängt denn nicht an seinem Leben....
Es war bislang nach dem 2.Temodal-Zyklus das MRT schlecht, also Temodal ab und OP. Dann ACNU, danach MRT schlecht, dann OPbei Prof.Vogel, dann Laif, dann MRT schlecht,trotzdem Laif weiter, und wieder Versuch mit einem Zyklus Temodal, dann MRT noch schlechter, also soll jetzt kein Temodal mehr laufen(Prof.Vogel meint, das rasante Wachstum könnte an dem Temodal gelegen haben) . Unter dem ACNU hat er ja zusätzlich noch eine Hirnblutung bekommen. Wir sind nie wirklich zur Ruhe gekommen. Prof.Vogel schlägt jetzt CCNU vor und evtl. Thalidomid od Resochin. Noch keine konkrete Aussage. Ich dachte, dass sich vielleicht der behandelne Onkologe mit Dr.Dresemann in Verbindung setzen könnte, der ist mit Glioblastomen sicherlich etwas erfahrener. Unser Onkologe hat wohl noch nicht soviele gehabt.
Ist halt ein Versuch....
Ich drücke allen weiterhin die Daumen
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 23. August 2007, 21:57:45
@Judith
Danke für deine schnelle Antwort,
versuche mich hier in Berlin übers Internet Cafe, da im Krankenhaus Internet sauteuer ist und habe mich gefreut, dass jetzt schon eine Antwort zwecks Wartzeit eingegangen ist.
Ich denke wir werden unser Glück versuchen...was hat man schon zu verlieren...
Wünsche dir eine gute Nacht

Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: nagasakie am 23. August 2007, 22:26:37
@Beate

Ja Dr. Dresemann hat bestimmt etwas für euch.
Meine Mama ging auch super schlecht jetzt ist Sie im behandlung bei Dr. Dresemann und siehe da Sie hat keine schmerzen, kein rauschen im Kopf und Sie sieht keine Kreise mehr !!! Sie hat andere Chemo gekriegt und bis jetz toll toll sieht alles gut aus. Am Dienstag muss Sie Blut abgeben und wenn alles ok ist weiter mit der Chemo sollte der Fall sein, dass die Werte nicht so gut sind müssen wir die Chemo abbrechen aber Dr. Dresemann hat gesagt keine Panik er hat noch viele Ideen was man weiter machen kann. Heute ist meine Mama 4 Tage im Behandlug bei Dreseman und so "Fit" wie heute war Sie schon Jahre nicht mehr. Die Ärtze in UKM haben meine Mama aufgegeben aber wir nicht wir haben so lange gesucht und jetzt haben wir guten Arzt gefunden. Von Dr. Vogel warten wir auch auf eine Antwort was er dazu meint.

Ich wünsche euch viel Glück.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 24. August 2007, 00:11:38
Hallo Beate,

ich höre -nein, lese- hier ja nur Wunderdinge über Dr. Dresemann. Würde mich freuen, wenn das mit einem Termin klappen würde und er euch helfen könnte. --- Wir sind diesen Weg nicht gegangen. Ich will dir nicht den Mut nehmen, aber mich macht es immer wieder fertig, daß letztendlich, egal was man macht oder nicht macht, alle denselben Verlauf nehmen. Entschuldige! Ich will dich nicht entmutigen, aber ich habe hier schon soo viel gelesen.

Auch bei uns ist unter 3 Zyklen Temodal der Tumor gewachsen. Wir haben es dann mit Niedrig-Dosis Temodal versucht (gibt es Studien). Das hat insoweit angeschlagen, daß der Primärtumor sich verkleinerte -- jedoch die aggresivsten Zellen abwanderten und sich auf der anderen Hirnseite einen neuen Platz gesucht haben. Das ist nicht immer so, aber oft.

Die Hoffnung verläßt einen irgendwann und die Realität holt einen ein!!
Entschuldige, aber bei mir ist das halt so -- und das Lesen hier zeigt es einem immer wieder.

Trotzdem, Kopf hoch --- wenn in der zusätzlich geschenkten Zeit die Lebensqualität stimmt, sollte man alles, wirklich ALLES, versuchen.

Liebe Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 24. August 2007, 00:49:44
Hallo, ihr Lieben

am Sonntag gegen 17.00 Uhr habe ich euch beschrieben, wie gut der Samstag war -- und am Sonntag abend war alles anders.
Gegen 23.00 klagte mein Mann über Schmerzen. Wo----? keine Ahnung. Ich habe ihm Zäpfchen gegeben - Paracetamol 1000. Aber das Stöhnen und Klagen hörte nicht auf. Dann griff er sich irgendwann ans Herz und meinte, da würde es weh tun. Außerdem hatte er so eine Preßatmung, d.h. beim Ausatmen hat er immer so gepreßt und gestöhnt. Was tun??

Ich habe den Notarzt angerufen, 23.30 Uhr. Bereits am Sonntag vor einer Woche hatte ich den Sonntagsdienst, der "natürlich" nichts besonders gefunden hat.

23.30 Uhr. Wir wohnen gegenüber des KH.
Krankenwagen mit Blaulicht und Notarztwagen - 4 Personen stürmen die Treppen hoch. EKG vor Ort, Blutdruckmessen, Herz abhören - nichts festzustellen! Langsam beginnt das Zäpfchen zu wirken und mein Mann wird etwas ruhiger. /Thema: Grunderkrankung! Frage des Notarztes: Sollen wir ihn denn überhaupt mitnehmen?? Mmmh - Entscheidung - natürlich mitnehmen! Warum sollte er wegen des Herzens sterben?

Sonntag nacht und Montag tagsüber konnte nichts gefunden werden. Herz o.k., Lunge o.k., Blut o.k.. Ultraschall vom Bauch (der ziemlich hart erschien?!) war nicht erfolgreich, da zuviel Luft im Bauch.
Tropfen gegen die Luft, Ultraschall geplant für Dienstag. Dienstag morgen wurde Katheder gelegt. Der lief nicht richtig. Beim Ultraschall wurde dann festgestellt, daß die Blase sich nicht richtig entleerte. Sie wurde voller und voller und voller. Der Katheder wurde nun etwas
"verlegt", und der Urin lief. Das ganze nennt sich wohl "Überlaufblase". Seitdem geht es ihm zusehends besser. Mittwoch -also gestern- wurde er dem Urologen vorgestellt und es läuft wohl darauf hinaus, daß der mit einem Katheder nach Hause kommt. Allerdings ist der Vorschlag ein Bauchkatheder (subpubischer), weil das auch für einen Mann besser ist usw.
Nun muß ich morgen mit einer Betreuungsvollmacht anrücken, weil der Eingriff unterschrieben werden muß. ---Wie habt ihr anderen das geregelt? Davon schreibt irgendwie keiner!--

Nun ja, mit dem subpubischen Katheder wird er dann heimkommen. Das wird einiges ändern. Aber, wie gesagt, seit der Urin abläuft, geht es ihm täglich besser. Die Preßatmung ist weg, das Stöhnen ist weg, weil keine Schmerzen mehr da sind.
Heute wollte er sich zum ersten Mal aufsetzen auf den Bettrand - haben wir gemacht - aber dann wollte er aufstehen, auf eigenen Füßen stehen. Als ich ihn vertröstet habe auf morgen, damit wir ihn zu zweit halten können, war er richtig sauer mit mir.

Aber ich bin froh, das alles so entschieden zu haben. Stellt euch vor, ich hätte nur einen Moment gezögert, als der Notarzt frage, ob er ihn überhaupt mitnehmen solle!!
Natürlich wird dies irgendwann mal die Entscheidung sein. Aber man hat ja noch ein "Bauchgefühl". GsD war das hier richtig!

@ Isabel  
Tut mir leid, wie schnell die Erkrankung bei deinem Vater jetzt voran geht. Das ist doch alles ein Riesenmist. Da weiß man doch gar nicht mehr,was man tun soll.
Ich drücke dir / euch  die Daumen, daß ihm und euch viel Leid erspart bleibt. Dass ihr das alles regeln könnt und ihm helfen könnt,daß es ihm gut geht. Übt euch im Loslassen und gebt auch ihm das Gefühl, daß er loslassen kann, daß alles geregelt ist und er alles richtig gemacht hat in seinem Leben. -- Sorry, aber ich habe das bei meiner Mama schon durchlebt. Der Sterbende muß wissen, daß er "gehen darf".

Viel Kraft für dich  ----- und für alle, die grad so mittendrin stecken,
Doro

@ Sarabande
Zu deiner Frage wg. des Cortison: Wir haben es nach der letzten MRT ausgeschlichen weil sich zeigte, daß das Ödem so gut wie weg war. Und das ist ja der Hauptgrund, warum man Cortison gibt. Der schlechte Allgemeinzustand hat den Arzt veranlaßt, das Cortison
"probeweise" nochmal einzusetzen. Es "könnte" ja ein erhöhter Hirndruck vorhanden sein.

Ich gebe ihm, bzw. das KH, immer noch 10 mg/Tag. Ob es was bewirkt? Keine Ahnung.
Es geht ihm, wie schon geschrieben, wesentlich besser, seit der Urin läuft. Er hat seine geistigen Aussetzer - aber ich merke es frühzeitig am Aussehen und an Reaktionen, so daß ich gut darauf reagieren kann.
Bin gespannt, wann der heim kann.

Liebe Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 24. August 2007, 08:06:54
Liebe Doro,

Wow, was es alles gibt! Ich finde, wir sollten irgendwo ein Thread starten, “Merkwürdige Symptomen und deren möglichen Ursachen”, denn ich glaube mittlerweile haben wir alle Fälle gehabt, wo die Ärzte erstmal ratlos waren, und der Patient mit seine Schmerzen alleingelassen wäre, wenn wir nicht tierisch nachgehakt hätten.  Bei uns war es mal ein schlecht gelegtes Katheter, der Schmerzen verursacht hat, wo der KH Arzt gesagt hat, „Er hat wohl ein Hirntumor, es könnte alles sein, wahrscheinlich sind es projizierte Schmerzen.“ So ein Blödsinn. Also danke, dass du alles so gut beschrieben hast.

Vollmächte habe ich allerlei, schon vor Monate alles geregelt.

Druck euch,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 24. August 2007, 14:21:01
Hallo Ihr Lieben,

bei uns nimmt alles langsam aber sicher sein Ende.
Mit Papa geht es weiter bergab und gestern Morgen im KH haben wir gedacht es ist schon fast so weit.
Er liegt nur noch da, atmet flach, die rechte Gesichtshälfte hängt (er muss durch den Anfall ncoh einen Schlag erlitten haben), er kann ausser dem Kopf nichts mehr bewegen, er röchelt und schnorchelt vor sich hin, ausgelöst durch den Schleim in der Luftröhre und überall.
Er spricht nicht mehr, Nicken oder Kopfschütteln ist das einzige was er noch macht und ab und zu wenn Mama und ich ihn direkt ansprechen macht er nich sein linkes Äuglein auf und man könnte fast meinen  es hellt sein Gemüt ein bisschen auf wenn er uns sieht.
Das Fortecortin welches er iv erhält, hat leider nicht den gewünschten Effekt erziehlt somit hat sich sein Zustand auch eher verschlechtert als gebessert.
Gestern morgen hat Mama dann auch endlich mit ihm geredet, denn er versteht alles um sich herum er zeigt es nur nicht, wie auch ?!
Er ist ja quasi gefangen im eigenen Körper. Sie hielt seine Hand und sagte ihm das leider alles hoffen und wünschen nichts gebracht hat und das es das Schicksal anders mit uns gemeint hat und das nun alles anders kommen wird als erwartet.
Sie fragte ob wir noch irgendwas für ihn erledigen müssen oder sollen, ob er noch den Wunsch hat jemanden zu sehen oderirgend etwas zu klären, sagen, tun ?
Aber das alles hat er vereneint, nur das Köpfchen geschüttelt und geweint.
Sie sagte, dass er jetzt für niemanden mehr stark sein muss und wir alle ganz genau Bescheid wissen über das was kommen wird und unabdingbar ist.
Er hat geweint und wir auch, aber dasmusste sein. Auch wenn es ihn sehr geschmerzt haben wird, hat es ihm vielleicht auch ein bisschen erleichterung gebracht ?!
Wir wollten ihn dann auch wieder mit Heim nehmen, aber weil ersolche Probleme hat die Medikamente zu sich zu nehmen, wollte man ihn erstmal bis So im KH halten.
Komisch, wenn wir ihm etwas geben wollen klappt das immer, auch beim trinken.
Nur die Pfleger haben soihre Problemchen damit, vielleicht reagiert er auf sie auch einfach nicht, es sind eben keine gewohnten stimmen.
Wir haben gestern soviel geweint, alle miteinander, loslassen ist eben schwer.
Gestern Abend hat er dann noch ein Pflaster bekommen, welches die Bronchiuen beruhigt, den er muss ständig Husten durch den ganzen Schleim und alles, das hat innerhalb kürzester Zeit prima geholfen und er scheint gut geschlafen zu haben.
Heute Morgen ging es dann, es war besser als gestern Morgen aber auch nicht gut.
Wir waren dei der Visitie dabei und die Ärztin meinte es wäre an der Zeit mit Morphium zu beginnen, schon allein um ihm den spychischen Balast zu nehmen und ggf. Schmerzen zu lindern.
Er kann sich ja nicht mehr äußern, aber er verizeiht manchmal so doll das Gesicht je nach dem wo man ihn berührt, also scheint er doch Schmerzen zu haben. Ach, es ist alles so ungérecht und grausam.
Aber ihr kennt das alle selber.
Ich werde jetzt wieder mit mama zum KH fahren, sie will sich evtl. übers Wochenende dort einquartieren....ich hoffe er schafft es noch bis nach Hause, evtl. am Mo !!!
Bis später ihr Lieben.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 24. August 2007, 21:16:35
Liebe Mrs Freckled,

Das ist echt ernüchternd, in was für einen Wahnsinnstempo es bei euch fort marschiert.  Du beschreibst das alles mit so viel Mitgefühl, das man beim lesen dabei ist, und im wahrsten Sinne des Wortes leidet man mit.  

Mir scheint, dass ihr (wahrscheinlich auch euren Berufe wegen) alles im KH gut im Griff haben, und zweifellos auch zu Hause haben wird.  Trotzdem will ich fragen, ob ihr auch ein Palliativstation oder Hospiz in Erwägung gezogen haben, da es wohl etwas Menschlicher da ablaufen kann, man ist trotzdem solider unterstütz als zu Hause.    

Ich bewundere den Mut und Klarheit, die deine Mutter hier zeigt, und denke, sie und dein Vater freuen sich beide, eine Tochter wie du bei der Seite zu haben.

Liebe Grüße und die Kraft, genauso weiter zu machen,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 24. August 2007, 21:50:04
Hallo miteinander,

es wird immer weniger.....man hat das Gefühl fast sehen zu können wie Papa abbaut.
Heute Mittag hat er seine erste Morphiumspritze bekommen und dann ziemlich schnell tief und fest geschlafen.
Für jemanden, der die Situation nicht kennt, sieht es den ganzen Tag aus als schliefe Papa fest, aber er ist eigentlich voll da.
Naja, nicht voll, aber er bemerkt und hört sehr wahrscheinlich was um ihn herum passiert.
Es ist allerdings schwer das zu erkennen, denn es kommt rein gar nichts mehr.
Mal geht ein Äuglein auf, mal gehen die Brauen hoch als würde er die Stirn runzeln, oder eine Hand zuckt, dann zieht er ab und zu die Mundwinkel hoch als würde er etwas sagen wollen, aber ich glaube durch den Schlag hat sich eher ein kleiner Spasmus entwickelt und daher eben diese unkontrollierten Bewegungen.
Heute Mittag, kurz vor der Spritze haben wir Eis aus der Cafeteria geholt, als Mama unterwegs war habe ich Papa davon erzählt und da hat er echt gelächelt.
Als Mama dann mit seinem lieblingseis Stracciatella wiederkam haben wir ihm mit nem Teelöffel ein bisschen gegeben und er hat es genossen.
Anfangs zwar mit Schluckproblemen, da der Reflex nicht mehr so richtig funktioniert, aber es hat ihm trotzdem geschmeckt.
Danach ging allerdings das dolle Röcheln wieder los und wir mussten ihn etwas anders lagern und auch leider einmal absaugen.
Dann Verzog er dolle das Gesicht und fasste sich an sein Bein, scheinbar hatte er Krämpfe...woher weiß ich nicht, aber es ist ja auch egal.

@sarabande: mama hat eigentlich alles super im griff, sie ist ja krankenschwester im gleichen KH wo Papa grad liegt, ich lasse mir immer alles erklären und helfe mit so gut es geht.
Aber es macht schon viel aus, wenn jemand von Pflege richtig Plan hat.
Allerdings fnide ich deinen Kampfgeist und alles was du tust und wie souverain du alles regelst einfach wunderbar, jedesmal denke ich wenn Papa noch so "fit" wäre müsste man allsowas auch tun, aber bei uns ging alles so schnell, man hatte die möglichkeiten einfach nicht. Aber Du bist eine tolle starke Frau, ich bewundere Dein Handeln sehr !! Hut ab, bleib so.

Heute am frühen Abend waren auch meine Großeltern wiedereinmal im KH, beide waren so erschrocken. Am Sonntag haben wir alle nch gemeinsam bei meinen Eltern gesessen und Kaffee getrunken und Kuchen gegessen und gelacht und erzählt...und drei Tage später so ein Schlag, beide waren einfach völlig schockiert und rungen um Fassung, wir alle eigentlich.
Es bricht einem das Herz jemanden den man so sehr liebt einfach so wie ein Häufchen Elend da liegen zu sehen und man kann NICHTS tun ausser da zu sein und abzuwarten, dass der geliebte Mensch endlich erlöst wird.
Denn das was jetzt ist war immer der allergrößte Albtraum meines Vaters, Krankenhäuser und Ärzte im allgemeinen waren Papa immer ein Graus, wie mir auch.
Die einzige die keine Pobleme mi sowas hatte war und ist meine Mutter, sie liebt ihren Job und geht darin voll auf.

Um halb acht sind dann vorhin auch Markus (mein Freund) und ich nach Hause gefahren, ich konnte mich eigentlich gar nicht losreissen aber ich musste auch irgendwie mal raus.
Mama blieb dort, sie will evtl. sogar bei Papa bleiben heut Nacht.
Ich habe ihr noch etwas zu essen geholt und hin gebracht und Papa nochmal dolle geknutscht und geherzt...er eine so schöne weiche warme Stirn...  :'(
Jedesmal als wäre es das letzte mal, man kann es einfach so schlecht einschätzen.
Ich bin nur einfach glücklich wenn ihm das Morphium alles erleichtert.
Mama sagte vorhin : "Er fühlt sich jetzt, als läge er auf einer Wolke oder am Strand in der Sonne. Er bemerkt und spürt uns zwar, aber er fühlt sich erleichtert und entspannt und denkt nicht mehr soviel nach"    :'( :'(
wenn es wirklich so ist bin ich sehr glücklich, ich wünschte er könnte etwas dazu sagen dann wäre ich auch erleichterter.
Ich habe immer Sorge, dass er Schmerzen hat oder irgendwie leiden muss und es nicht sagen kann.....das bricht mir das Herz, das hat er einfach nicht verdient.
Ich habe auch jetzt schon Angst vor dieser Nacht, irgendwie habe ich kein gutes Gefühl.
Aber Mama ist da un wird mich anrufen wenn sich etwas tut, wir sind ja auch in 5 Minuten da im Notfall.
Ach Gott, ihr Lieben die ihr hoffentlich noch nicht so weit seid.....genießt was ihr habt und LEBT mit dem was ihr habt so lang und gut es geht, es geht so schnell vorbei !!!!!
Dieses Glio kann man einfach nicht besiegen, es ist zu stark....aber ich hoffe, dass es irgendwann einen Gegner findet, der ihm gewachsen ist.
Auch mein armer Markus leidet wie ein Hund, die ganze Situation wühlt ihn wieder auf und erinnert an letztes Jahr.
Bei seiner Mom war es auch Krebs, aber es war am Ende anders, auch schlimm aber friedlicher als bei Papa....aber es ist grad mal ein Jahr her...das Schicksal lässt uns einfach nicht zur Ruhe kommen.

Ich wünsche Euch allen eine ruhige Nacht ohne Zwischenfälle !!!
Bis morgen...

Eure Isabel
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 24. August 2007, 21:56:25
@sarabande: und ja, wir haben schon nach ambulanten Palliativpflegediensten geschaut.
Wir werden, so Gott will und Papa noch einmal nach Hause kommt, auch darauf zurück kommen müssen. Denn Papa isst ja nicht mehr und bekommt iv Elektrolyte, quasi Flüssignahrung, alles was der Körper braucht und das muss jeden Tag gemacht werden und Mama darf das nicht einfach so. Sicherlich ist es aber auch ratsam, da diese Menschen ja auch psychologische Unterstüzung leisten....abgeneigt sind wir davon überhaupt nicht, im Gegenteil !! Wir sind forh das es diese Menschen gibt und würden gern deren Hilfe in Anspruch nehmen wenn es noch dazu kommt.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Gast am 24. August 2007, 23:50:52
Ich lese seit über 1 Jahr hier mit,habe nicht oft geschrieben,da mir immer die richtigen Worte fehlen.

Wir haben den Kampf vor 18 Tagen verloren. Mein Schwiegervater hatte ein Glioblastom IV. Beim Lesen kam gerade alles wieder hoch. Wie ähnlich sich die Schiksale doch sind...

Am Nachmittag,des 06.08. war noch der Hausarzt da,weil er schwer geatmet hat. Verdacht auf Lungenentzündung und zwei Stunden später ist mein Schwiegervater friedlich zuhause eingeschlafen.

Ich wünsche euch allen noch ganz viel Kraft. Ihr werdet sie brauchen. Dir, Mrs.Freckled ganz besonders.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 25. August 2007, 16:42:26
Hallo meine lieben Mitleidenden,

heute Morgen um 8:20 Uhr hat mein Papa den Kampf gegen sein Glio IV multiforme verloren.
Nach einer harten Nacht mit Krämpfen, Röcheln und stöhnen trotz 20mg Morphium und anderen Beruhigungsmitteln ist er heute Morgen eingeschlafen.
Seinem Gesicht nach zu urteilen friedlich.

Was soll ich sagen, wir sind zur Zeit im Zwiespalt zwischen Erleichterung und unendlich tiefer Trauer...Erleichterung über Papas Erlösung und der Hoffnung das er die heutige Nacht nicht mehr voll bei Bewusstsein durchlebt und gelitten hat und unendlich tiefe Trauer über den Verlust dieses wahnsinnig liebevollen Menschen und einzigartigem und besten Papa der Welt.

Wir sind seit heut Morgen auf den Beinen und kämpfen uns bisher durch den Tag,
grad eben sind wir wieder im Huas meiner Eltern angelangt und es ist so leer hier.
Obwohl er seit Mi Abend nicht mehr hier war ist jetzt irgendwie alles anders.
Sein Lachen wird in diese Wände niemehr zurück kehren, so tragen wir es nun in unseren Herzen in der Hoffnung, dass es niemals verblassen wird !!

Ihr Lieben, ich hoffe das euch allen  noch ein wenig Zeit bleibt bis ihr diesen Schmerz erfahren müßt.
Ich bleibe Euch weiterhin treu und bin gedanklich bei Euch.
Ich danke Euch allen für gute Ratschläge, zuspruch und Euer Mitgefühl, das hat mir so oft geholfen.
Hoffentlich habe auch ich weiterhin die Kraft das an Euch weiterzugeben !!
Danke für alles, Eure tief traurige Isabel

 :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 25. August 2007, 16:56:38
@Doro,
du brauchst dich nicht zu entschuldigen für deine ehrlichen Worte. ich sehe das genauso, alles andere wäre Augenwischerei. Wir wussten von Anfang an, mit wem wir den Kampf aufnehmen würden. Und der Sieger ist in den meisten Fällen auch klar. Sicherlich gibt es die Ausnahmen und man soll die Hoffnung nicht verlieren, aber mit jedem MRT, welches immer wieder Tumorwachstum zeigte, sinkt die Chance, zu den Ausnahmen zu gehören.
Die Idee mit Dr.Dresemann kommt deshalb, weil unser Onkologe nicht allzu häufig mit Glio-Pat.zu tun hat. Er kennt die herkömmlichen Chemos wie Temodal und ACNU z.B. Allem anderen steht er offen gegenüber, gibt aber auch nichts auf "blauen Dunst". Er zieht Erkundigungen ein und macht sich schlau. Das kostet natürlich Zeit und deshalb dacht ich, dass es eine Möglichkeit wäre, mal mit Dülmen Kontakt aufzunehmen, dann können sich die Ärzte untereinander austauschen. Die Diskussion um Dieters weitere Chemo, wird ja spätestens nach seiner Entlassung losgehen.
Bei euch sieht es ja auch nicht so schön aus, wichtig ist aber, dass dein Mann etwas ruhiger wurde, als die Sache mit dem Urin geklärt war. Wie geht es ihm jetzt?

Ich bin heute für einen Tag nach Hause gefahren um meinen Sohn nach Berlin zu holen. Er streikt schon langsam, dauernd schiebe ich ihn durch die "Gegend" und die Mama fehlt ihm auch(und er mir).
Dieter ist jetzt auf die Normalstation verlegt. Er hatte keinen Krampfanfall mehr gehabt. Sicherlich hat er die OP den Umständen entsprechen gut überstanden - aber das ich momentan glücklich über seinen Zustand bin - das kann ich nicht sagen. Das soll nicht falsch verstanden werden - aber ich glaube, jeder hier weiß, wie ich das meine.
Jedenfalls hat er sich wohl heute schon etwas alleine gewaschen - und er war mit Hilfe  eine rauchen - die Welt ist damit für ihn heute sicherlich in Ordnung. Gut so.
Wenn ich aber jetzt mit ihm telefoniere, ist es schon anders. Er sagt immer: Ja, prima, Ja.ja. Na, dann ist ja gut. Na, dann. ...
Irgendwie anders, versteht ihr das? Wir haben sonst immer so kuschelig gesprochen, das geht jetzt nicht mehr :(
man muss jetzt einfach mal wieder viel Geduld haben, vielleicht wird es ja noch besser, die Chance ist ja immerhin gegeben.
ich freue mich aber, ihn morgen wieder küssen zu können.
Noch einmal schlafen...........

Liebe Grüße an alle
Und ein friedliches Wochenende
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 25. August 2007, 17:02:07
Liebe Isabel,
ich habe gerade meinen Eintrag geschrieben, als du die traurige Nachricht von deinem Papa mitgeteilt hast.
Mein herzlichstes Beileid.....
So wie du geschrieben habt, hattet ihr ein sehr herzliches und inniges Verhältnis...und genauso herzlich und innig werden euch eure Erinnerungen an ihn durchs Leben begleiten.
Ihr durftet ein Stück seines Weges mit ihm gehen und dafür ist er euch sehr dankbar gewesen.
Die Gedanken an ihn sind ein kostbares Gut, die kann euch keiner nehmen.
Viel Kraft und Mut für die kommende Zeit
Herzlichst
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 25. August 2007, 17:43:30
Liebe Isabel,

Ich schließe mich Beate an.

Ein Lob für deine Tapferkeit, für eine schnelle und schreckliche Reise, den du gemacht hast, mit offenen Augen und Herz.

Ein schrei aus die Seele für diese Krankheit, der uns unsere liebsten in so ein brutal und unwürdigen Art uns weg nimmt.  

Und ein Dank für die Liebe, die unsere Leben lebenswert macht, die uns dadurch hilft, die mit uns für immer bleibt,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 25. August 2007, 18:22:33
Liebe Isabel,

mein herzliches Beileid.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie alle Kraft der Welt um diese schwierige Zeit zu überstehen.

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. August 2007, 21:19:34
Liebe Isabel!

Möchte mich den anderen anschließen..
Es gibt keinen Trost und keine passenden Worte.
Dein Vater braucht nicht mehr zu leiden, er hat es geschafft....

alles Liebe für Dich und Deine Mama
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: flumpy am 25. August 2007, 23:44:40
Liebe Isabel!
Auch ich  bin zu tief erschuettert. Ich  bin im Gedanken ganz fest bei euch und weiß, daß niemand wirklich helfen kann. Ich habe meine Maus vor fast 5 Monaten an dieser Sch... verloren und komme bis heute noch nicht damit klar. Es kommt eine schwere Zeit auf  DIch /Euch zu  und ihr muesst damit weiter leben. Ich wuensche Dir nur gaaanz viel Halt......  und Zuversicht.........irgendwann wirst Du nicht mehr die Krankenbilder sehen...... es wird dauern.... aber dann kannst Du auch wieder laecheln...

Ich umaermel Dich gaaanz lieb

Corina
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 26. August 2007, 23:02:45
Liebe Isabel,
hundertmal selbst gesagt, geschrieben und auch gehört:
Es tut mir sehr leid, sehr sehr leid.
Ungerecht, gemein und verschwenderisch.
Wieder musste ein Mensch gehen aufgrund dieses Zellhaufens.
Es war Dein Papa!!
Immer ist es die gleiche Geschichte und doch immer so anders.
Dir und Deine Familie und Deinem Papa wünsche ich, dass Ihr alle einen friedlichen Weg finden könnt.
Es war hart und unbegreiflich, das wird sich nicht ändern,
aber vielleicht trägt Euch die Liebe. Sie ist das, was bleibt.
Grüße von Herzen
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 26. August 2007, 23:13:00
Liebe Hilde, Doro, Sarabane, Judith, Beate, Isabel, Kabas, alle, alle, die unfreiwillig zu Spezialisten des Gliobastoms wurden,
wir alle, auch ich, sind auf diesem Glio-Weg.
Einen Schritt weiter voraus, einen weiter zurück.
Alle lernen mit diesem Monster leben zu müssen.
Die einen entwickeln eine unbeschreibliche Kraft und Kreativität, die anderen eine tiefe Traurigkeit und Fassunglosigkeit.
Jeder, wie er es halt schafft oder eben nicht schafft.
In den nächsten drei Wochen bin ich in Griechenland und werde kein Internetcafe suchen. Werde versuchen abzuschalten, vielleicht zu flüchten.
In der Zeit aber bin ich bei Euch.
Meine Gedanken begleiten Euch, stehen mit Euch durch.
Denn ich weiß, was es bedeutet.
Deshalb, einen dicken virtuellen Drücker von mir.
So dick, dass er drei Wochen ausreicht.
Bleibt stark, bleibt mutig, haltet Euch aufrecht.
Ihr seid toll und Eure Lieben, jeder einzelne, sind wundervoll.
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: moni s. am 27. August 2007, 00:48:10
hallo ihr ale hier betroffenen!
eine stille leserin+auch betroffene schickt euch aufs herzlichste ihr beileid+tiefstes mitgefühl!den noch "in den kampf verwickelten" viel kraft+durchhaltevermögen,noch schöne momente,solang es geht!!!!!!!!!!!
hab meinen mann im alter von 58jahren am 24.6.07 an diesem sch....ding auch hergeben müßen,22.3. beim neurologen,verdacht auf tumor,30.3.biopsie in giessen,12.4.!!! endgültige sichere diagnose,UNHEILBAR+INOPERABEL!!auch eine 2.meinung ergab dasselbe!
bis 3.5.hatten wir nur noch hektik,vorbereitung auf bestrahlung,chemo etc.mein mann hat alle hoffnung darauf gesetzt,das evtl ende verdrängt,wollte nicht reden.war ausgesprochen ruhelos,wollte nicht ztuhause sein,noch hierhin+dahin,auf flohmärkte,zu bekannten,nach münchen,hab ihn überall hingefahren,auch wenn es für mich beschwerlich war,waren kaum zuhause!bin aber doch froh,daß ich noxch alles ermöglichen konte,ab 3.5. lag er in klinik mit allen möglichen+unmöglichen,undenkbaren nebenerkrankungen!bis zum schluß!!!!hatte leider keine gelegenheit mehr,ihn nocj heimzuholen,obwohl wir das beide gern gehabt hättem.pflegebett war im wo-zi,toilettenstuhl,duschhocker,verbandmaterial,insulin,heparin,einfach ALLES war vorbereitet!aber er wollte+konte nicht mehr,nach dem anruf vom krankenhaus hat er sich eine halbe std später ganz still+leise(zum glück auch ruhig+ohne schmerzen)verabschiedet,bevor ich überhaupt dasein konnte,so war er halt,still+in sich zurükgezogen,er wollte seinen weg alleine gehen,ohne mich damit zu belasten!!!!!
ist schwer für mich,damit klarzukomen,aber auch meine kinder bestärken mich in dem glauben"DASER DAS GENAUSO"wollte.
muß lernen,das zu akzeptieren,aber es tut so VERDAMMT weh,waren 34jahre verheiratet!
wünsche allen,die noch die chance haben,vil kraft+glück,ermöglicht euren kranken was noch irgend mölich ist,es gibt euch hinterher beruhigung+sicherheit alles getan zu haben,was für beide seitn wichtig erschien!!!!
jetzt hab ich einfach geschrieben,wie es grad in kopf kam,mußte mich mal erleichtern,wollte eigentlich nur isabell+anderen mein beileid ausdrücken,entschuldigt für die lange entgleisung!
eure auch traurige moni  :'( :'( :( :o :'( :'( :( :( :o :o
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Andrea Jobs am 27. August 2007, 16:08:29
Liebe isabel
es tut mir sehr leid das dein papa so schnell sterben musste .ich wünsche dir und deiner mama ganz viel kraft .du must immer daran denken er muss jetzt nichtr mehr leiden

trage deinen papa im herzen immer bei dir

mein tiefes mitgefühl
andrea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Andrea Jobs am 27. August 2007, 22:47:31
oh habe gelesen das du geburtstag hast . ich weis gar nicht was ich schreiben soll herzlichen glückwunsch ich glaub das wäre jetzt fehl am platz sorry .
dein schmerz ist jetzt so gross das du dafür keinen gedanken hast

ich denke an dich :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 28. August 2007, 07:28:47
Liebe Isabel,

dir und deiner Familie mein aufrichtiges Mitgefühl.

Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 28. August 2007, 09:49:31
Liebe Isabel,

auch von mir mein Beileid und allergrößtes Mitgefühl.

Was gäbe es zu sagen, was nicht schon gesagt worden wäre?!

Ich denke an dich in dieser schweren Zeit und wünsche dir ganz viel Kraft.
Du hast so viel getan und so liebevoll geschrieben; ich bin sicher, du schaffst
auch den Abschied und die kommende Zeit. Die Erinnerung an die guten Zeiten
bleibt bestehen.

Ganz herzliche Grüße
Doro


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 28. August 2007, 10:24:29
Hallo, ihr Lieben,

viel gibt es nicht zu berichten.
Mein Mann hätte am Freitag heim können, wollte aber nicht. Keine Ahnung, was da in ihm vorging, oder ob er mich nicht richtig verstanden hat. Ich hab ihn 2mal gefragt wegen Heimkommen, auch die Ärztin sagte ihm nochmal, daß er nach Hause kann, aber er hat jedesmal abgewunken und gesagt:" Neiiin."
Am Samstag morgen hab ich ihn nochmal gefragt, und dann wollte er. So kam er mittags um 14.00 Uhr nach Hause. Gut erholt, weil er sich einfach wohler fühlt.

--Noch eine Absurdität. Bin am Freitag morgen mit der Vollmacht wg. Bauchkatheder angerückt. Die Ärztin war in seinem Zimmer und sagte gleich zu mir: "Also, ihr Mann kann nach Hause gehen. Der Katheder (normal) kann bleiben, ihr Mann sagt, er stört ihn so nicht und wir haben dann entschieden, daß er also so heim kann." Auf mein Nachfrage, ob der so liegende Katheder beim Mann nicht problematisch sei, meinte sie, der sei so dünn und modern, da gäbe es keine Probleme.
Also hab ich von der Vollmacht wg. des Eingriffes mal nichts gesagt.
Den Entlassungsbrief hatte sie schon fertig. Den hab ich dann aber erst samstags mitgeholt.
Zuhause beim Lesen kriegte ich schon eine leichte Wut:
  "Wir haben mit der Ehefrau den subrapub. Katheder ausführlich besprochen. Sie hat sich
    dann erst mal dagegen entschieden."

Wie bitte!? Ich rücke mit Vollmacht an, weil Do. abend die Stationsärztin mir sagte, das "müsse" gemacht werden und ohne Vollmacht geht nichts. Und dann lese ich, daß man mit mir "ausführlich" gesprochen hat und ich mich "dagegen" entschied!

Na ja, inzwischen habe ich mich abgeregt und das Ding liegt ja anscheinend gut. Die Zeit wird's zeigen, ob es so bleiben kann oder man es mal irgendwann ändern muß.
Mein Mann fummelt manchmal dran rum, -- und mit seinem technischen Geschick hat er sich auch schon mal abgestöpselt. Muß halt immer ein bißchen ein Auge drauf haben.
-------------------
Ist eigentlich ziemlich ruhig hier, oder!

Liebe Grüße euch allen
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 28. August 2007, 16:15:12
Hallo Doro!

Jaja, das kenn ich auch,  ich wurde letztes Mal von einer Ärztin gefragt, warum ich gesagt habe, dass mein Mann kein Antiobiotikum bekommen sollte als er das vorletzte Mal im KH war, auch ich dachte, ich bin im falschen Film.....
und in den Entlassungsbriefen aus dem KH ist meistens auch ´"Märchenstunde" angesagt, Symptome, die er gar nicht hat und umgekehrt - was solls...

sonst kann ich auch nicht viel berichten, ich denke mein Mann ist derzeit stabil, er hat sich gestern beim Umdrehen im Bett furchtbar das Knie des gelähmten  Beines verdreht, er hat schlimme Schmerzen.......werden sehn, wie das weitergeht....

denke oft an euch alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 28. August 2007, 17:18:34
Hallo Agnes,

freue mich, daß es bei euch auch soweit stabil ist.

Mein Mann hatte sich das Knie auch mal verdreht, es tat dann wohl eine kurze Weile weh, aber dann hat er nicht mehr geklagt. Ich konnte nur davon ausgehen, daß es wieder o.k. ist - aber so richtig gewußt habe ich es nicht. Mir kam es und kommt es auch immer noch etwas dicker vor -vielleicht kommt das aber auch von der Unbeweglichkeit. Über Schmerzen klagt er jedenfalls nicht, auch nicht wenn man ihn hinstellt..

Bei deine rSchilderung wg. KH und Ärzten ist mir auch noch was eingefallen.
Am Freitagabend erst !! habe ich mitgekriegt, daß er zum Frühstück, zum Mittagessen und abends immer nur Brei, Suppe, Pudding und Joghurt kriegt. Ich war sonst zu Essenzeiten nie da, einmal ganz zu Anfang mittags, da gab's pappige Tortellini.
Am Freitagabend fragte ich, wieso er nur dieses Zeug kriegt - Achselzucken.
Wer das denn angeordnet hat - Achselzucken.
Eine 2. Schwester, die grad dazu kam meinte, ich hätte bei der Aufnahme doch angegeben, er könnte nichts mehr essen. Ich habe mir an den Kopf gegriffen! - und gesagt, daß ich bei der Aufnahme lediglich gesagt habe, daß er sonntags tagsüber schon nicht gut drauf war und nichts gegessen hat, als würde ihm garnichts schmecken.
Dann habe ich ihm am Freitagabend umgehend eine Pizza besorgt, die er zu 3/4 gegessen hat. Danach hat er auf meine Frage wegen Heimkommen auch posisitiv geantwortet - wahrscheinlich wurden  Erinnerungen wach.

Nächsten Montag hat mein Mann Gebürtstag - 58 Jahre!
Seine Diagnose hat er gekriegt, einen Tag bevor er 56 Jahre alt wurde. Und er ist noch da!

Alles Liebe für euch. Auch ich bin in Gedanken oft bei euch.
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 28. August 2007, 17:21:31
Hallo Sarabande,

sehe grad, daß du online bist.
Wie geht es euch? War ja auch grad nicht so einfach, wegen Schilddrüse usw.

Herzliche Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 28. August 2007, 18:05:12
Hi Doro, Hi Hilde, und alle Anderen,

Danke für die Nachfrage, Doro!  Uns geht es, glaube ich, den Umständen entsprechend gut. Aktuelle Brennpunkt bei uns: Rückenschmerzen.  Nach Röntgen ist eine Osteoporose GsD ausgeschlossen, also sind es nur Spannungen (wahrscheinlich). Unsere Krankengynmast arbeitet tüchtig daran, auch Wärme und Voltaren benutze ich. Hoffentlich kriegen wir es im Griff.

Kopfschmerzen gibt es jetzt auch nach der Cortisonerhöhung gelegentlich, auch das Inkontinenz (beide Formen) wird zunehmend problematisch, und mein Mann wird immer langsamer. Aber mal vom Schmerzen abgesehen bleibt er gut darauf, ist voll dabei, und will noch viel erleben. Ich bin etwas damit beschäftigt, wie ich mich entlasten könnte, da ich wirklich über meine Grenzen agiere und häufig schnippig bin oder ausflippe.  Für mich bleibt am Tag kaum Zeit zum duschen, mein Arbeit wird irgendwo dazwischen gequetscht (selten mehr als 1 bis 2 Stunden am Tag) und nur mäßig erledigt.  Unsere Lieblings-Prof sagt das, was ich schon weiß, nämlich, dass wir langsam der Zeit nähern, wo die Therapie gar nichts mehr bringt, aber noch nicht so weit sind. Allerdings sind die Thrombozyten-Werte meines Mannes noch zu niedrig, um eine Fortsetzung mit Temodal zu ermöglichen.  Also sieht es nicht besonders rosig aus, anderseits, auch noch nicht besonders schlimm.  Sprich: Die Umstände finde ich verhältnismäßig OK, meine Kraftreserven sind aber gering.

Weitere Reisepläne gibt es natürlich, u.A. um endlich mal Sonne zu finden (hier in Berlin gab es kaum Sonne in diesem Sommer, was mein Mann findet – er sagte, „angesichts seine Hundejahre“- nicht fair) – Anfang September, eine Woche Amalfiküste, gemeinsam mit meine Schwester, die aus Australien uns für die Tage besucht, und dann, wenn es noch geht, 10 Tage Türkei in Oktober.  Mal schauen.  Zumindest auf Reise muss ich mich nicht ums Haushalt kümmern, und mein Mann für seine tägliche drei Stunden ins Büro (wo er nichts wertvolles macht, aber sich wohl fühlt) nicht schleppen. Das erleichtert immer.

Ich denke immer an euch,

LG,

S

PS – Apropos Krankenhauskost – finde ich es immer, egal was, ungenießbar, und versuche immer gekaufte oder selbstgemachte Sachen mitzubringen – komme mich etwas Drittwelt dabei vor, aber wie soll man bei das was im Krankenhaus für Mahlzeiten angeboten wird je gesund?!  

Die Ärzte und Schwestern dort muss man sowieso immer hinterher rennen, sonnst klappt nichts. Ich bin immer total übermüdet nach einen Krankenhausaufenthalt meines Mannes…
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 28. August 2007, 18:38:54
Hallo!

@Dooro:das mit dem Krankenhausessen war bei uns genauso, nach der 5. OP konnte er ja wirklich ein paar Tage schlecht schlucken, aber er bekam diesen "Fraß" immer noch weiter, auch ich habe immer was mitgebracht, es ist echt zum Verzweifeln, da soll man zu Kräften kommen und kriegt eine Kost, von der grad mal ein Baby satt wird....
und wer das angeordnet hat, weiss dann keiner

@Sarabande: es ist für mich unglaublich, dass Dein Mann immer noch zur Arbeit gehen kann, echt toll
ausserdem finde ich es super, dass ihr in die Türkei wollt - mein Mann möchte dort auch hin, aber ich kann es mit beim besten Willen nicht mehr vorstellen, wenn ich dran denke, was ich mir in Ägypten mitgemacht habe..
habt ihr jetzt Temodalpause?? das ist nicht gut...ich weiss wovon ich rede, wenn ich es ändern könnte, hätte mein Mann nie damit aufhören dürfen, aber der Arzt hat es ihm einfach nicht mehr verschrieben nach den 6 Zyklen, damals ging es ihm wirklich gut und nach dem Absetzen dauerte es 6 Wochen bis zum Rezidiv....


wünsch euch nur das Beste
eure Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: moni s. am 28. August 2007, 23:11:43
auch ich melde mich zum thema"krankenhauskost"!
mein werner konnte die letzte zeit nicht mehr richtig schlucken,bekam aber wohl die normale kost.auf stationsflur stand bis spätnachmittags eine gulaschkanone mit suppe,konnte man sich immer bedienen!hat er gerne gegessen,da auch geschmeckt,manchmal 2tassen hintereinander,wohl auch aus hunger,da bei frühstück+mittag keiner richtig geholfen hat!!!!!!!!ich konnte meist erst gegen 13uhr dort sein,leider.hab oft auch pürierte "hausmannskost"mitgenomen,wenn auch nur manchesmal 5löffel gegessen wurden,er hat sich aber gefreut!wollte jeden tag ein eis,joghuert,tee von daheim.
da er entgleisten diabetes hatte,wurde ich von den schwestern angemacht,doch bitte ihre bemühungen zu unterstützen+darauf zu achten!hab ihnen jede flasche,jede bonbontüte,jeden joghurt gezeigt+gesagt bei ihrer aufmerksankeit dürfte es ihnen nicht entgangen sein,daß überall DIÄT draufsteht.trotzallem kam er nicht auf die BE die er hätte haben dürfen.ich würde sehr wohl darauf achten,daß sich alles bessert,im gegensatz zu meinen erfahrungen im kh.auf INTENSIV mußte ich eines tages sehen,das 2.frühstück stand noch unberührt,ein glück!!!!rs war rosinenbrötchen und honig!!!mit meinen laienkenntnissen wußte ich aber schon,daß das das schlimmste ist was man einem diabetiker geben kann.auf nachfraghe guckte eine sachwester im pc+meinte,da wäre leber-galle diät eingetragen,wofür bitteschön!diabetes war da schon bekannt+er lag nicht nur 2tage dort!überall wurden alle plötzlich sehr kleinlaut,sie merkten wohl,daß ich aufpasse+mir nicht alles gefallen lasse!
für heute reichts,melde mich wieder,wenn ich das bedürfnis habe,will als NEUE nicht immer in euren austausch reinschneien!wünsche alles liebe+gute,vvviiieeelll kraft!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
moni
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 29. August 2007, 12:07:34
Liebe Moni!

Du kannst hier alles reinschreiben, was Du möchtest und zwar jederzeit ...
du hast das gleiche Recht wie alle anderen, auch wenn Du "neu" hier bist. Ich finde es schade, dass Du dieses Forum nicht schon früher gefunden hast, als Dein Mann noch da war.
Ich habe hier schon oft Trost gefunden...

Alles Gute für Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 30. August 2007, 14:18:23
Hallo!

Ich war lang nicht online und kann unmöglich alles nachlesen jetzt... vielleicht hol ich das noch nach.

Isabel - es tut mir sehr leid für Dich... aber es ist auch gut so... irgendwie...

Kurz zum Stand der Dinge bei uns, ich hab auch jetzt nicht viel Zeit zum schreiben:

Mama geht es an sich nicht schlecht... sie schläft immer mehr und isst weniger, aber sie hat keine großen Schmerzen.
Mit dem Katheder gab es zum Schluß immer stärkere Probleme, seit Dienstag hat sie keinen mehr und Papa wechselt jetzt öfter die WIndeln und versucht es so. Ich bin da nicht so begeistert, weil ich irgendwie befürchte, das der Geruch vielleicht Besucher abhalten könnte oder so. Ist ja auch nicht wirklich angehm. Egal, jetzt ist es so.
Aber was ist das für ein Bauchkatehder, von dem da irgendwo die Rede war?
Wann bekommt man sowas und ist das ein schwerer Eingriff?

Mama wird jetzt immer verwirrter, aber sie hat auch noch viele klare Momente, in denen sie lustige Sachen sagt und so...

Ich bin neugierig... wir hätten uns nie gedacht, dass sie es noch in den Herbst hinein schafft!

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bri am 30. August 2007, 16:58:07
Hallo Knusperflakes,
zu Deiner Frage: es handelt sich wohl um einen " suprapubischen Katheter" für die Blase. Es wird oberhalb des Schambeins ein kleiner Eingriff vorgenommen und der Katheter dort in die Blase geleitet. Dies ist für die Pflege sowohl für den Patienten als auch den Helfer einfacher und es gibt wohl auch nicht so viele Infektionen.
Liebe Grüße
Bri
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 31. August 2007, 09:23:15
Aha, danke für die Info. Ich werd das meinem Papa erzählen, er muß mit Mama eh am Dienstag zur Blutkontrolle und zum MR ins Krankenhaus, da kann er das ja ansprechen...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 31. August 2007, 18:43:55
Hallo, Ihr Lieben,

bei uns soweit alles im Lot. Mit dem Katheder klappt alles gut.  Der Pflegedienst kann den auch wechseln.
Die waren von dem suprapubischen Katheder nicht so begeistert und meinten, da würden die Leute öfter dran rumziehen und ihn rausziehen, sie fand die Lösung hier jetzt besser. Aber das wird wohl individuell verschieden sein.

Ansonsten schläft mein Mann viel, was wahrscheinlich auch gut so ist. Die abendlichen und nächtlichen Atemaussetzer sind unverändert, aber ich glaube, ich habe mich irgendwie schon dran gewöhnt, und kann jetzt auf der Couch trotzdem schlafen und höre nicht immer so hin.

Ein paar Mal hat unser Pole jetzt schon auf der Couch geschlafen. Dann schlafe ich oben im Schlafzimmer. Ich habe aber gemerkt, daß ich das lernen mußte - selbst dieses Loslassen,
daß auch ein anderer nachts im WZ schlafen kann.

Gestern hatten wir ein Highlight. Mein Mann ist mit der Krankengymnastim 3 SCHRITTE gegangen. Sie hat ihn auf der einen und der Pole auf der anderen Seite gestützt. Leider war ich nicht dabei, aber mein Mann muß über das ganze Gesicht gestrahlt haben.
Zeitlebends hatte er eine enorme, oft übermenschliche Energie. Irgendwie ist da immer wieder mal was vorhanden. Es war anscheinend unglaublich.
Zu der Krankengymnastin hat er aber auch ein Riesen-Vertrauen. Seit letztem Jahr schon, seit er dahin ging. Sie war nun lange wg. eigener Brustkrebserkrankung nicht da und ist erst jetzt, nach weit über 1/2 Jahr wieder zurück. Sein Vertrauen in diese Frau ist ungebrochen.
Bei uns will er sich noch nicht mal auf die Beine stellen, wenn wir ihn zusammen hochheben.
Irgendwie hat er Angst, daß wir ihn fallen lassen und verkrampft sich enorm. Dadurch ist es natürlich noch schwieriger ihn überhaupt zu halten und seine Angst vergrößert sich. Aber viell. kann die Krankengymnastin das wegkriegen.

Bin derzeit am Überlegen wegen Pampers. Hatten vorgestern am Tag und danach in der Nacht ein Problem. Ich weiß auch nicht, aber ich scheue mich ein bißchen davor, weil ich denke, es wäre ihm nicht recht. Aber wenn wir ihn und das Bett von oben bis unten säubern müssen, ist das ja auch für ihn nicht angenehm. Während ich dies schreibe, denke ich, daß ich doch morgen welche besorgen werde. Wenigstens für die Nacht.

Liebe Grüße an euch alle, ein schönes Wochenende und daß alles "normal" bleibt
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 31. August 2007, 23:31:09
Hi Doro

Beim letzten Krankenhausaufenthalt meines Mannes war der Katheder ein Desaster. Hat krampfhafte Schmerzen verursacht, und auch häufig Wasser irgendwie doch rausgelassen.

Im Alltag bevorzugt er Tena Pants Discreet, da die fast wie normale Unterhosen sich anfühlen beim tragen, allerdings ist die Saugfähigkeit begrenzt, für nachts wären die glaube ich nicht groß genug. Wir haben vielleicht sechs verschiedene Arten ausprobiert, die Probeversuche auch wiederholt, bis wir eins gefunden, den mein Mann OK fand. Wurde ich euch auch raten, beim Apotheke gibst meistens probepackungen.  Allerdings wünsche ich, es gäbe einer Ideallösung.  

Dass ihr eine Krankengymnastin des Vertrauens haben, finde ich prima! Eben auch das dein Mann ein wenig dadurch gegangen ist.  Ich habe immer Schwierigkeiten, mein Mann zu seinen Übungen zu motivieren. Bei sein Tumor ist Motivation immer problematisch, ich wünsche, es käme Täglich jemand, der was in der Richtung mit ihm unternimmt, da ich ihm zu nähe bin, um ihm wirklich dazu zwingen zu können. Die Wöchentlichen Besuche unsere Krankengymnasten sind immer wunderbar.  Nur zu wenig.  

Dass eure Pole auch mal mit deinem Mann übernachtet finde ich gut. Ich habe dafür noch keine Lösung. Mein Mann schnarcht jetzt stark und durchgehend, was früher gar nicht der Fall war, also ist es für mich nicht leicht zu schlafen, andererseits braucht er mich da, wegen Ente und Anfälle und Decke und so, abgesehen davon, das wir extra den Pflegeeinlegelattenrost bekommen haben, weil das zusammen-sein uns so wichtig war und ist. Vielleicht schleppe ich ihm noch zu HNO Arzt, also ob es nicht mit Neurologe, Onkologin, Hautarzt, Hausarzt, u.A. schon genug waren… Erstmal geht es aber nach Süditalien. Mann muss Prioritäten setzen…

Euch alle weiterhin viel Kraft, und Danke für die Infos,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: silu am 01. September 2007, 11:56:33
Hallo,
habe nach einiger Zeit mal wieder hier mitgelesen. Denke ganz oft an euch alle!
Bevor mein Mann einen Katheder gelegt bekommen hat, haben wir es mit Urinalkondomen versucht. Das war eigentlich ganz ok. Denn so musste ich nicht nachts ihm mit der Ente kommen (was später eh nicht mehr geklappt hat, weil er es einfach nicht mehr unter Kontrolle hatte), er brauchte keine Windel und eben noch keinen Katheder. Später war das natürlich dann unausweichlich.
Doch dieses Urinalkondom war gerade für Reisen ganz gut, so konnte er im Auto sitzen bleiben ohne Angst zu haben das was daneben geht und er brauchte nicht umständlich aus dem Auto getragen werden. Für uns war das zumindest eine Zeit lang echt gut.
Ganz liebe Grüße!
Sina
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 01. September 2007, 19:15:33
Hallo meine Lieben!

Ich weiss gar nicht recht, was ich euch schreiben soll....
ich will einfach nur hier drin sein.....
Katheterprobleme haben wir GsD keine, aber seit heute ist das rechte Bein richtig "bockstarrig", lässt sich kaum abbiegen im Knie, zittert immer wieder beim Sitzen - auch die rechte Hand zieht sich immer mehr zusammen, ich bring sie fast gar nicht mehr auf, wenn ich sie aufmache, fängt sie auch total zu zittern an - ach ja und heute gab es wieder große Verständigungsprobleme, er deutete auf unseren Parkplatz unter dem Haus, wollte unbedingt sofort aus dem Rollstuhl aufstehen und rausschauen, dann fuchtelte er mit der Hand herum, ich habe keine Ahnung, was er wollte, bin dann mit dem Nachbarn gemeinsam mit dem Rollstuhl auf den Parkplatz runtergefahren, er deutete einmal nach rechts, einmal nach links, er hatte schon geweint und ich auch, ich weiss bis jetzt nicht, was er von mir wollte - er hat mich dann furchtbar böse angeschaut, ganz verächtlich ....
ich sagte, dass ich eben nicht Gedankenlesen kann und ich es einfach nicht verstehe, dann ist er total sauer und fängt an, wie wild mit dem Rollstuhl loszufahren - da ist aber eine offene Kellerstiege.....

momentan bin ich glaub ich ziemlich weit unten und dass ich mit ihm überhaupt nichts mehr sprechen kann, macht mich auch total fertig
wie wird es weitergehen??

LG an alle
eure Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: silu am 02. September 2007, 00:44:06
Ach Hilde... was soll ich schreiben?? Es ist so schwer. Für ihn, für dich, für alle Beteiligten. Und trotzdem geht es immer irgendwie weiter. Die Sonne geht jeden Morgen auf und sie geht jeden Abend unter.
Auch für mich war es damals besonders quälend meinen Mann manchmal nicht richtig verstehen zu können. Schlimm wenn man raten muss und es einfach nicht versteht. Frustrierend für beide Seiten.
Ich wünsch dir ganz viel Kraft!
Gedrückt!!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 02. September 2007, 13:38:23
Hallo Sarabande, Hilde     -- und alle anderen,

das mit dem Katheder ist bei uns ein MUSS. Es ist ja hier so, daß die Blase sich nicht selbständig entleert; sie füllt sich immer mehr und mehr und es kommt nichts raus. GsD haben sie das im KH festgestellt.
Pampers ist nur die Überlegung wg. Stuhlgang, damit, wenn es mal "einfach so" passiert, es nicht für beide Seiten zu unangenehm ist. Habe gestern im Sanitätshaus mal 2 verschiedene "Hosen" mitgenommen, aber noch nicht ausprobiert. Seit dem letzten "Malheur" "sagt" er jetzt lieber öfter mal, daß er zur Toilette muß, und es kommt nichts. Aber lieber 2mal zu oft als 1mal zu wenig.

@Sarabande:  Alles Gute für Süditalien und genießt es!

@ Hilde:  Wegen der Hand bzw. dem Arm - ich habe mit meinem Mann bereits vor weit über
   1 Jahr angefangen zu üben, daß er im Kopf durch Entspannen und Loslassen lernt, den
   Arm bzw. die Hand "weich" zu machen. Damals hat er das noch verstanden und das hat
   immer super funktioniert. Die Spastik hat bei ihm jetzt zugenommen, aber ich versuch's
   doch immer noch. Manchmal erreicht es ihn was er tun soll, aber oft eben auch nicht.
   Es ist wie beim Autog. Training - man muß sich auf das Körperteil konzentrieren.
   Versuch's mal!  und viel Erfolg.
   Ich kann nachvollziehen, wie schwierig es grad für dich ist. Aber dein Mann weiß an-
   scheinend noch immer genau, was ER will. Da wird er natürlich sauer, wenn du das
   nicht verstehst. Wenn sein Kopf aber noch so gut funktioniert, dürfte das mit dem Los-
   lassen der Hand auch kein Problem sein. Außer - er macht grad extra nicht das, was du
   ihm sagst.
   Viel Erfolg und viel Kraft.


und liebe Grüße an euch alle
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bri am 02. September 2007, 14:28:46
Hallo Hilde,
meld mich mal zu Wort, obwohl  " nur " Meningiompatientin. Es gibt da einen kleinen Trick: Übungen zu machen vor einem aufgestellten Spiegel - und zwar zuerst mit der gesunden Hand (Öffnen, Schließen, Spreizen, Faustmachen- und öffnen usw.). Bei Deinem Mann geht es offensichtlich um eine Spastik. Die Spiegelübungen werden genutzt bei Menschen mit einseitigen Lähmungen, um beide Hirnhälften zu aktivieren - vielleicht erleichtert es auch Spastiken.
Ich lese Eure Einträge alle und bin in Gedanken oft bei Euch. Ihr alle seid starke Menschen/Frauen und ich bin sicher, was Ihr heute gebt, kriegt ihr jetzt und/oder irgendwann zurück.....
Alles Liebe
Bri
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: moni s. am 02. September 2007, 16:25:06
hallo hilde!
mein mann hatte auch diese spastik,neben der krankengymnastik hatten wir auch einen kleinen softball,mit dem hat er das öffnen+schließen der hand geübt.da hat er gemerkt,daß er was in hand hat,machte er auch gern.ansonsten hab ich öfter eine leere 0,5l plastikflasche in die hand gelegt,so konnten sich die finger nicht von allein zusammenkrümmen!sonst verkümmern muskeln+sehnen noch mehr,die hand läßt sich dann immer schlechter öffnen.muß ja auch jetzt öfter mal abgewischt+gepflegt werden!vielleicht hilft das auch euch etwas.
alles gute wünscht euch allen
moni
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Hellblau am 02. September 2007, 18:06:32
Liebe Agnes....und "alle anderen ",
Bitte wundert Euch nicht,hab mich nicht vorgestellt und hatte mich bis heute nicht registrieren lassen,lese aber seit November 2006 ganz viel mit.
(Mein Bruder wurde im November operiert und es war ein Glioblastom.Er selber,seine Frau,seine Kinder und ich haben das ganze Spektrum an Leid,Hoffnung ,Verzweiflung,
auf den Erhalt seiner Würde aufpassen,Motivation und fast alle Unwegsamkeiten,die nach so einer Op auftreten können,miterlebt und er ist nach viereinhalb Monaten eingeschlafen :'()
So bin ich beim Lesen von Euren Schicksalen und denen Eurer Angehörigen tief betroffen...und voller Mitgefühl,ja..und irgendwie möcht ich dann doch was schreiben,weil man helfen möchte und weiss auch,es geht nicht....wirklich  :(
Ein paar Gedanken,die mir durch den Kopf schwirren: Mein Bruder hatte auch so Phasen in denen er rumfuchtelte mit den Armen und irgendwas in der Zimmerecke und draussen hinterm Fenster wollte,aufsetzten hochhelfen,fragen..er wurde immer fuchtiger ,kein Ergebnis,das ihm half, :(,jedenfalls war das bei ihm wohl eine Art " ZUVIEL" aller Medikamente und einem Wachstumdes Tumors,es waren Halluzinationen,die nach weglassen,bzw.umstellen wieder nachliessen in der Schwere..
ZU dem Zeitpunkt bekam er dann auch einen Katheder(keinen suprapubischen),der echt Erleichterung verschaffte,würde immer G UUT
aufpassen,dass beim Wechsel auch bloss derselbe und kein grösserer o.ä.(wegen Sparen oder Unwissenheit) eingesetzt wird..

viel,viel Kräfte und auch schöne Zeiten "trotz allem" wünsch ich allen
liebe Grüsse
Hellblau


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 02. September 2007, 20:03:22
@Bri!

Danke für Deinen Tipp, kann mir aber nicht vorstellen, dass das mit der kranken Hand geht, da kann er gar nichts mehr damit machen....

werdens aber versuchen...

@Moni!
Das mit der Plastikflasche klingt auch super, habe ihm jetzt immer einen kleinen Kirschkernpolster hingelegt und die Hand darauf ausgestreckt.

@Hellblau!
es tut mir sehr leid, dass Deinem Bruder nicht mehr Zeit geblieben ist

alles Liebe für euch alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bri am 03. September 2007, 08:00:02
Hallo Hilde,
ich weiß, was Du meinst, aber gerade darum geht es bei diesem Tipp. Beispiel: eine gelähmte Hand/Arm kann man auch nicht bewegen. Durch die Spiegelübungen mit der a n d e r e n Hand wird durch das Spiegelbild dem Patienten vorgegaukelt, Bewegungen mit der seitenverkehrten, also bewegungsunfähigen Hand durchzuführen (das Gehirn spielt " Streiche "). In Eurem Fall könnte das zumindest zur besseren Entspannung der kranken Hand führen. Man muß auch passiv Übungen machen, weil sonst die Sehnen verkürzen und das große Schmerzen macht. Ich arbeite mit Menschen, die Spastiken haben und die, die sich artikulieren können, haben mir gesagt, dass es ihnen guttut, wenn man den Arm und besonders die Innenfläche der Hand sanft ausstreicht. Vielleicht solltest Du einen Physiotherapeuten bekommen, der Dir hilft und sich mit Feldenkrais und anderen Methoden auskennt. Das übliche " Durchbewegen " reicht hier nämlich nicht aus.
Bitte lass Dir helfen, niemand schafft das auf Dauer allein. Helfer, auch liebende Helfer, brauchen täglich eine Pause/Auszeit (mal nen Kaffee trinken, eine Freundin besuchen o.a.), Krafttanken eben....
Ich wünsche Dir/Euch alles Liebe
Bri
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 04. September 2007, 09:40:41
Ihr Lieben!

Vielen Dank fuer die Beitraege! Das mit dem Spiegel werden wir auf jeden Fall probieren (Danke, Bri!). Alles, aber ALLES was wir an Uebungen machen, bringt was. Das einzige Problem bleibt, mein Mann dazu zu motivieren... das ist manchmal wirklich ein Kampf. Aber wenn er uebt, sieht er immer sofort die Ergebnisse. Unsere Krankengymnast hat viel Erfahrung, u.A. mit Bobarth (?), besonders fuer Schlaganfallpatienten gedacht, sehr hilfreich.

@Doro, das haben wir verstanden, mit dem Katheder, ich glaube, Silu's Vorschlaege waren ehe generell gemeint. @Silu, ein Kondomkatheder haben wir seid Monate, nur, mein Mann will es UEBERHAUPT nicht tragen, faende er voll entwurdigend, obwohl unsere Prof ihm erzaehlt hat das u.A. Michael Schumacher kein Rennen ohne macht.  Also lieber Windeln und gelegentlich (hmn, eigentlich Taeglich) diverse Pannen. Das Kondomkathedar hat er beim letzten KH Aufenthalt doch ausprobiert, aber wir waren damit sehr unzufrieden. Zu viel Urin sitzt oben im Ding (infektgefahr?), und viel zu viel laeuft ueberall aus. Ich denke, es ist letztendlich auch ein sehr persoenliche Entscheidung, auch wenn unsere Maenner einer Variant auswaehlen, der fuer uns mehr Arbeit und Stress ist.

@Doro, ja, wir haben alle varianten durchgemacht, lieber zu oft als zu selten auf Toilette, und hoffe, das man dadurch 70% die Pannen vermeiden kann. Leider stellt mein Mann haeufig erst dann fest, als es schon zu spaet ist, bzw braucht laenger hin zu kommen, als er Zeit hat, sozusagen. Er hasst es jedes Mal, sagt, es ist entwuerdigend, und versucht dann tuechtig alles zu verdraengen.

Und so geht es einigermassen. Unsere Italienurlaub laeuft gut, viel Sonne, und ob er den Weg vom Schlafzimmer zum Badezimmer zu Hause machen muss oder vom Strandliege zum Strandtoilette macht es wirklich kein Unterschied, nur, das es schoener am Strand ist. Er schlaeft, isst, schaut, erlebt, leidet gelegentlich, geniesst sehr viel. Fuer mich ist es gut, das meine Schwester dabei ist, und das ich vom Haushalt und sonnstigen Alltag ein wenig befreit bin.

Erschrocken war ich neuerdings beim telefonat mit die Mutter meines Mannes, die nie wirklich damit umgehen konnte, wo ich wieder gemerkt hat, wie sehr sie verdraengt, und das sie gar noch halbwegs an Heilung glaubt. Was macht mann? Gar nichts, nehme ich an, da ich fuer sie nicht auch noch die Verantwortung uebernehmen kann, vielleicht ist es zu viel zu erwarten, das sie damit umgehen konnte. Sicherlich habt ihr alle solche Verwandten, und all die Freunden die dann doch nicht da sind und keine Hilfe leisten... letztendlich tun die mir Leid, aber ich verstehe halbwegs, das mann am liebstens gar nichts damit zu tun haben moechte. Und dann gibt es diejenige, die unglaublich Hilfsbereit und unerschrocken sind. Ich glaube, jeder kann nur das was er kann...

Verzeih meine Rechtschreibung, in Italien gibt es wunderbares Essen aber keine Umlaeute!

Hilde, ich wuensch dich weiterhin sehr sehr viel Kraft,

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 04. September 2007, 16:16:03
Hallo Ihr Lieben,

heute ist bei uns alles wieder o.k. Ich trau mich manchmal gar nicht mehr zu schreiben, wie es grad ist, denn des öfteren ist es ein paar Stunden oder einen Tag später wieder ganz anders.

Am Sonntag, als ich geschrieben habe, war noch alles o.k. Nachmittags fing dann der Kopf an zu glühen wurde war ganz rot. Sonst normale Temperatur am Körper. Hab meinem Mann mal ein Paracetamol 1000 gegeben; als Zäpfchen, ohne daß er sich wehrte. Schon das war erstaunlich. Er ist auch zunehmend abwesender geworden - irgendwie anders.

Gestern, an seinem Geburtstag, war er den ganzen Tag abwesend. Er hat zwar auch die meiste Zeit geschlafen, aber wenn jemand da war, hat er den zwar angesehen, aber nicht registriert. Den ganzen Tag und Abend war das so. Manchmal war er zwar "wach" und die Leute haben ihm gratuliert und Geschenke gebracht, aber sein Blick zeigte, daß er nichts wahrgenommen hat. Wir saßen abends noch mit ein paar Leuten zusammen, haben geredet, gelacht - aber er hat nichts mitgekriegt.
Dann die allabendlichen Atemaussetzer, der eiskalte Körper und das Schwitzen -- plus der heiße Kopf vom Vortag. Wenn ich gestern abend hier geschrieben hätte, würde jetzt hier stehen, daß ich glaube, daß dieser Zustand so bleiben wird, weil das Hirn seit Sonntag abgebaut hat.
Und heute morgen: Ein wacher Blick, ich sage "Guten Morgen" und mit fester Stimme kommt die Antwort "Guten Morgen"! Ich konnte es fast nicht fassen. Er ist insgesamt wacher, versteht alles, was ich sage, ißt normal - ich hab ihm dann gesagt, daß er gestern seinen Geburtstag komplett verschlafen hat --- und daß ich die Leute nochmal anrufe, damit sie heute kommen und wir mit ihm zusammen nochmal feiern.

Sein Zustand gestern abend erschien mir wirklich kritisch. Vorm Schlafengehen habe ich meine Stirn an seine gelegt, habe mit ihm geredet, ihn beruhigt, ihm gesagt, daß ich auf ihn aufpasse und daß ich ihm von meiner Kraft und Energie etwas abgebe, und daß es heute ganz bestimmt dann wieder besser geht. Und so ist es gekommen!!
Es ist richtig schön, heute zu sehen wie gut es ihm geht.
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Seit gestern gebe ich ihm Infusionen mit NaCl, tägl. 1 l. Hat der Arzt mir verschrieben mit allem Zubehör, was man dazu braucht. Als ich ihm beim Hausbesuch letzte Woche sagte, daß ich meinem Mann, weil er so wenig trinkt, Infusionen geben will, hat er nur gesagt "Ja, tun Sie das." Und erst vorgestern nacht kam mir der Gedanke, daß es ja nicht sein kann, daß ich meine Infusionen mit Inf.Besteck, Nadeln usw. dazu verwende. Hatte meine eigenen dann aber schon gegeben, und gestern dann welche auf Rp. gekriegt. Ich glaube, der ist noch froh, daß er dafür nicht extra anrücken muß. Na ja, Hauptsache mein Mann kriegt seine Flüssigkeit. Er trinkt soo wenig, meist trinkt er an einer 1 l Flasche 3 Tage.
Aber er schläft auch sozusagen 22 Std.; wann soll ich dann genug Flüssigkeit in ihn reinkriegen.
Wie handhabt ihr denn das? Gibt es da einen Tip?

Danke für's "zuhören" und liebe Grüße an euch alle
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 04. September 2007, 16:18:48
Hallo Sarabande,

freut mich für euch, daß ihr Italien genießen könnt und das Wetter mitspielt; - und Süditalien, da muß das Wetter einfach toll sein.

Meine Bewunderung für dich und alles Gute für euch
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 05. September 2007, 19:44:40
Hallo Ihr Lieben,

will mich auch mal wieder melden. Ich war zur Kur und der Telefonanschluss über Laptop war super langsam. Aber zumindest sporadisch war ich immer bei Euch.

Doro, Deine Schilderung vom Geburtstag Deines Mannes kommt mir sehr bekannt vor und ich freue mich, dass es ihm - und damit auch Dir - wieder besser geht.

Sarabande, ich ziehe den Hut vor Deinem Mut - ins Ausland zu fahren hätte ich mich nicht mehr getraut (sehr zum Leidwesen meines Mannes). Geniesst die Sonne so gut es geht.

Hilde, von Euch hört man im Moment sehr wenig. Ich hoffe sehr, dass nicht nur der Zustand Deines Mannes stabil ist, sondern dass es auch Dir gut geht und Du Dich nicht übernimmst.

Isabell, ich muss auch viel an Dich und Deine Familie denken. Dein Vater bzw. Deiner Mutter der Mann, fehlt Euch bestimmt sehr. Es gibt keinen Trost. Jetzt müsst Ihr Euch um ihn nicht mehr sorgen, allerdings gibt es auch keinen Hoffnungsschimmer mehr. Und seit ca. drei Wochen bin ich davon überzeugt, dass es neben Zufall und Schicksal noch irgendeine andere wundersame Kraft auf dieser Welt geben muss.

Einen - möglichst - schönen Abend und ganz viel Sonne im Herzen - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 05. September 2007, 23:28:04
Hallo Ihr Lieben,
habe schon eine ganze Zeit nichts mehr geschrieben, habe aber immer wieder zwischendurch reingeschaut. leider ist die Zeit momentan so knapp, dass ich bislang keine ruhe hatte, mal was zu schreiben.
Mein Mann liegt immer noch in Berlin im Krankenhaus. Er hatte einige schlechte Tage gehabt.Seine Seele ist total im Keller, er will nur noch heim. Leider ist es noch nicht möglich, dass er entlassen wird. Erhat immer noch eine Drainage liegen, die für den Liquorabfluss sorgt. Der Dr. meinte heute, dass wir mindestens noch eine Woche rechnen müssten. Zwischendurch plagen ihn immer heftigste Kopfschmerzen, die nur schwer in den Griff zu bekommen sind. Dann sind die Depressionen natürlich noch ausgeprägter, wenn einem der Kopf so schmerzt. Ich fahre momentan fast täglich nach Berlin, ich wechsel mich immer mit Dieters Familie ab, so dass immer einer von uns bei ihm ist. Sie unterstützen uns prima. Aber heute sagte er mir, dass er mich am liebsten immer bei sich hätte. Übermorgen hat mein Sohn Geburtstag, eigentlich wollte ich erst sa.wieder fahren, aber so fahre ich morgen wieder und komme dann auch abends wieder, damit ich noch einen Geburtstagskuchen backen kann. Ich bin so froh, dass er langsam wieder Mut fasst, dass er sich mit kleinen Schritten wieder motivieren lässt. Heute bin ich sogar schon etwas mit ihm gelaufen.
ich wünsche ihm  und uns so sehr, dass sich die strapazen der OP gelohnt haben.
@sarabande: Liebe Grüße nach Italien- ich wünsche euch eine tolle Zeit und weiterhin viele Reisepläne ;)
@hilde: es ist recht still geworden bei euch, sicherlich bist du auch rund um die uhr mit der Pflege beschäftigt. Nimmst du dir auch zeit für dich? Und wie geht es deinem Sohn? Ich muss oftan dich denken, wenn ich den familiären Spagat mache, immerhin sind es nach Berlin von uns aus 250 km.
@doro:ist es nicht immer wieder schön, wenn sich an einen schlechten Tag auch immer wieder ein guter reiht? Ich hoffe, es sind noch viele gute Tage. Habt ihr den Geb. noch nachgefeiert?Ich finde deine Idee gut, die Freunde einfach noch einmal spontan einzuladen. man muss es so nehmen wie es kommt.

jetzt muss ich ein wenig schlafen, damit ich morgen wieder fit bin für meinen Schatz.
Eine ruhige nacht wünscht euch

Beate
 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 06. September 2007, 20:44:39
Hallo ihr Lieben, hallo Beate und Kanita,

Leider konnten so spontan die Leute nicht grad kommen, tagsüber schon gar nicht, und der erste abends war ein "Ur-Alt Freund" von ihm, sie kennen sich seit 1959. Der trinkt am liebsten Radler und ich habe meinen Mann gefragt, ob er auch welchen möchte. "Mmmh", war die Antwort und ich habe ihm 1/2 Glas eingeschenkt. Er hat mit seinem Freund sogar angestoßen. Hab ihm noch einen Schinkenbrot gemacht, so als "Unterlage" für den Alkohol. Aber nach 3 Schluck war es dann genug. So langsam ist er selig eingeschlummert.

Als die nächsten Freunde kamen, leider erst gegen 20.30, war er nicht mehr so recht wach zu kriegen. Hat zwar mal die Augen geöffnet und genickt, aber das war's dann. Aber meine Euphorie über seinen Zustand den ganzen Tag über hat alle angesteckt und sie haben sich trotzdem gefreut.

Beate, ich hoffe für euch, daß dein Mann sich wieder gut erholt und euch noch eine schöne Zeit bleibt.

Kanita, ich weiß, daß du sehr lange nicht hier warst. Hab leider deine Geschichte nicht mehr so genau im Kopf und muß erst wieder mal nachlesen.

Ansonsten ist es mit der Krankheit halt ein Auf und Ab. Sein geistiger Zustand ist leider sehr reduziert - da bin idh wirklich froh, daß er viel schläft und das nicht mitkriegt. Es kommt jtezt auch des öfteren vor, daß er sich verschluckt. Bisher war ich jeden morgen beim Frühstück froh, wenn er noch schlucken konnte - nun macht mir das zunehmend Angst. Man weiß zwar, daß das kommen wird, aber wenn's dann soweit ist -- grausam.

Alles Liebe für euch alle
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 07. September 2007, 20:06:01
Liebe Beate, Kanita und alle anderen!

Ja, es ist sehr still bei uns, auch mein Mann und ich sind sehr still. Mein Mann ist sehr verzweifelt, weil er mir absolut nichts sagen kann und ich kann momentan mit unserer Situation auch gar nicht umgehen.

Mein Mann sieht eigentlich zur Zeit total gut aus, jeder der uns besucht, sagt das, es ist auch toll so - aber er sitzt nur in seinem Rollstuhl oder auf der Couch oder er liegt in seinem Pflegebett, er kann sich mir nicht im Geringsten mitteilen, wir müssen beide sehr viel weinen. Ich weiss nicht, was ihn beschäftigt, ich weiss nicht mal, ob er weiss, dass er sterben muss. Das macht mich alles wahnsinnig.
Wenn er schon diese blöde Krankheit haben muss, warum darf er dann nicht mehr sprechen, viele von euren Angehörigen können wenigstens das noch.
Habe gerade versucht, mit ausgeschnittenen Buchstaben etwas zusammenzubringen, funktioniert überhaupt nicht. Ich möchte so gerne eine Lösung finden, wie er mir ein bisschen was sagen kann.
Es ist zum Verzweifeln....
Ja und sein Knie schmerzt auch bei jeder Bewegung, einfach schlimm.

LG an alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: petra69 am 07. September 2007, 20:24:20
Hallo Hilde,
verzweifele nicht. Du kennst deinen Mann am Besten und du weißt was er will, das geht auch ohne Worte. Die Mama meiner kleinen Kämperin war in der selben Situation und sie hat es, das klinkt jetzt vieleicht etwas komisch alles auf dem Bauch heraus entschieden. Und es war immer das richtige. Wir haben auch alles probiert. Zetteln mit Essen geschieben. Spiele gesucht die sie auch machen konnte ohne zu sprechen usw. aber sie hat immer entschieden wie ihr gerade zumute war. Und das war immer das richtige. Entscheide du für deinen Mann, du kennst ihn am Besten und du machst das Richtige.
Wünsche dir die Kraft die du brauchtst. Du wirst das Richtige machen.
Petra
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 07. September 2007, 20:36:01
Liebe Petra!

das mit dem aus dem Bauch heraus funktioniert auch meistens, weil ich ihn eben gut kenne, aber manchmal schaut er mich ganz groß an und versucht einfach was zu sagen, es kommen aber nur einzelne Laute heraus und es war schon so oft, dass ich einfach nicht draufgekommen bin, wenn es eben nichts Alltägliches war - wenn er mir einfach irgendetwas SAGEN möchte, sonst frage ich eh immer alles durch.
Er ist dann einfach so verzweifelt und weint und ich natürlich mit ihm.
Es ist schrecklich.

LG
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 07. September 2007, 21:56:01
Hallo ihr Lieben,
es ist ein auf und ein ab mit dieser verfluchten Krankheit, da habe ich doch vorgestern abend geschrieben, dass Dieter scheinbar etwas mehr Mut fasst, die Zeit in Berlin doch herumzubekommen und gestern war wieder alles hinfällig. So down habe ich ihn noch nicht gesehen. Als ich um halb 10 ins Zimmer kam, zog er sich gleich die Bettdecke über den Kopf und hat nur noch geweint. Er hatte Kopfschmerzen und er sagte immer wieder, dass er nicht wisse, was er machen solle. Nach öfterem Nachfragen, konnte er sich niocht entscheiden, ob er einfach nach hause gehen solle, oder ob er den Krankenhausaufenthalt noch übersteht. Es war alles zum k..... Wir haben viel geweint. Er sagte sogar, dass er es besser gefunden hätte, wenn er z.Bbei einem Autounfall ums Leben gekommen sei. Es ist so grausam, seine Lieben so leiden zu sehen. Ich habe ihn versucht, etwas zu beruhigen, es hat auch einigermaßen geklappt, aber um 14Uhr kam der Boomerrang, er hat so geweint, dass nichts mehr ging. Er war völlig überdreht und ich glaube, wenn er gekonnt hätte, wäre er aus dem Fenster gesprungen. Habe dann die Schwester geholt und gebeten, dass sie den Arzt nach einem Beruhigungsmittel fragt. Die hat dann in einem Schwall auf meinen Mann eingequatscht, von wegen, dass die Drainage doch noch bleiben muss und er solle sich doch mal zusammen nehmen usw. Ich habe sie gefragt, ob sie allen Ernstens meint, dass mein Mann irgendetwas von ihrem Geplapper aufnehmen würde. Es war massig zuviel, was sie ihn in dieser Situation zugetextet hat. Und dann kam der Dr., der meinte dann was denn los sei, schließlich hätte mein Mann QUIETSCHVERGNÜGT und im SCHNEIDERSITZ auf dem Bett gesessen und hat gesagt, es ginge ihm gut(Hääää, ich musste den Dr. fragen, ob er vielleicht in einem anderen Zimmer gewesen sei ::) Und zu allem Überfluss sagte er dann noch, dass Dieter sich doch mal mit Lesen beschäftigen sollte, dass würde ablenken. (Hääää, Dieter kann vielleicht seit einigen Monaten schon nicht mehr lesen ::), Dann hat er so langsam gemerkt, dass er auf dem Holzweg ist, war dann auch nur kurz ab, aber hat ihm wenigstens etwas zur Beruhigung gegeben. Na also, ging doch. War aber menschlich ziemlich daneben.Ansonsten ist er gut betreut, aber es gibt halt immer solche Querschläger.
Dieter hat dann noch geweint, dass ich heute zuhause bleiben wollte, wegen dem Geburtstag, wollte meinen Entschluss dann kippen, dann hat mein sohn angefangen zu heulen. Es war zerreißen pur.
Bin dann aber heute doch daheim geblieben und fahre morgen wieder mit den Kindern und es war eine gute Entscheidung. Wir hatten einen schönen Tag hier und Dieter klang vorhin am Telefon richtig gut. Er spricht zwar nur kurze Sätze, aber er hörte sich viel zufriedener an. Er hat auch nicht mehr gemeckert, dass ich heute nicht da war. Vielleicht greift ja jetzt das Antidepressivum. Es wäre so schön.
@hilde als ich die antwort von petra69 gelesen habe, hab ich gedacht. die spricht dir aus der Seele. ich handel auch ganz viel aus dem bauch heraus und ich glaube das ist gut so, schließlich kennen wir unsere männer doch und ich glaube, dass das so ein instinkt ist, der uns dinge veranlasst zu tun, wenn es an der richtigen zeit ist(hmmm- klingt kompliziert, hab mich etwas umständlich ausgedrückt, aber ich glaub, du weißt was ich meine. ) Habe mir überlegt, ob heri vielleicht selber manchmal gar nicht so wirklich weiß, was er möchte, wenn er sich dir nicht mitteilen kann. ich habe bei Dieter auch schon mal das gefühl gehabt. und man fragt dann alles mögliche ab und man kommt dann auf keinen grünen zweig, und am ende haben wir dann beide geweint.   :(
@doro.ich hoffe, dass sich die Schluckbeschwerden deines mannes wieder bessern. das mir dem schlafen sehe ich genauso.ich bin immer froh wenn dieter schäft, dann weiß ich, dass er nicht nachdenkt und nicht grübelt. ich bin dann auch immer leise wie ein mäuschen

ich wünsche euch allen ein ruhiges wochenende ohne viel aufregung
und mit etwas zeit zum krafttanken
Danke fürs zuhören
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 07. September 2007, 22:04:02
Liebe Hilde,

deine Worte sind herzzerreißend, ich weiß so genau, wie es dir geht.

Ich höre heute noch meine Schwester in ihrer Art zu "sprechen", das "dienacht, dienachtinachti"-zu Allem was sie sagen wollte. Es ist zum  Verzweifeln, die Angehörigen wollen etwas sagen, wissen, daß man es nicht versteht. Meine Schwester wurde dann immer lauter, die Tränen liefen nicht nur, sie hatte Weinkrämpfe, richtig laute Schreie, es war von Allem etwas.
Denn war sie wieder still, wenn man sie etwas fragte, hat sie nur mit den Schultern gezuckt. Wir haben ihr viel erzählt, manchmal war sie ganz hellhörig und antwortete in ihrer Art, dann wieder winkte sie zu Allem ab.
Auch wie du schreibst, Rollstuhl, Couch oder Pflegebett.................... Will Heri jeden Tag an die frische Luft, meine Schwester war fast jeden Tag noch draußen. Sie wollte immer noch in ihren Garten.

Gute Frage, du weißt nicht, ob er weiß, daß er stirbt? Ich geh davon aus (bitte nur als meine eigene Meinung zu sehen), daß diese Patienten es villeicht nicht wissen, aber zumindestens ganz stark ahnen.

Wenn man bedenkt, über welchen Zeitraum alle Patienten( der eine länger, der Andere weniger) mit dieser Krankheit konfrontiert wird und leben muß, es gibt keine Wahl, man muß alle Phasen durchlaufen. Und das Abartige daran ist auch, daß der Zustand sich zwischendurch mal bessert, aber die Situation wird nicht besser. Dann ändert sich der Zustand, es wird schlechter, man lebt zwar damit, weil es nicht andres geht- und genau das sieht auch der Patient. Die Hoffnung wird weniger, die Wut und die Verzweiflung wächst, von der Angst will ich gar nicht noch reden, das wissen wir alle hier.

Ich kann es bis heute nicht realisieren, es schmerzt, es tut verdammt weh.

Ich wünsche dir weiterhin viel, viel Kraft, Durchhaltevermögen in jeder Situation und jeder Stunde in der euch bleibenden Zeit.

laß dich umarmen,

Kabas


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 07. September 2007, 22:12:04
Hallo Ihr Lieben,

es zerreisst mir das Herz, denn ich weiss sehr gut wie Ihr Euch fühlt und wie es Euch geht. Mein Mann ist mehr als fünf Monate nicht mehr bei mir und es sind genau diese Situationen die mir heute den Verstand rauben. Das was Ihr jetzt erlebt bzw. erleben müsst wird Euch / uns immer begleiten. Ich habe die Hoffnung auf "verblassen" aufgegeben, es kommt immer wieder hoch. Bei nichtigen Anlässen fällt mir stetig etwas ein und dreht mir den Magen um. Was haben unsere Männer mitgemacht und empfunden ? Es ist unvorstellbar und doch Realität - unser Leben.

Ich umarme Euch alle - herzliche Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: moni s. am 08. September 2007, 01:06:37
hallo,all ihr lieben!
auch ich hab genau diese zeiten alle hinter mir!aber ich glaube,daß unsere patienten wissen,was auf sie zukommt,sie merken,daß der körper nicht mehr miotmachen will+alle kraft sie verläßt!sie möchten gehen können+trauen sich nicht!!mein mann hat wohl bei unserer tochter "andeutungen"gemacht,die sie leider auch erst im nachhinein realisiert hat.wenn sie allein bei ihm war+sich dann verabschiedete,hat er öfter gesagt"machs gut mein schatz",und sie auf den mund geküßt(hat er wirklich SIE gemeint?)!egal,ich hab das jetzt angenommen+kann damit umgehen(hoffe ich).
er hat sich bestimmt gedanken gemacht,warum kommen jetzt alle so oft,bei einer "normalen"OP hätten sich bestimmt nicht alle so oft vom beruf losgeeist,aber er war schon immer der "schweiger",wollte nicht reden!!!!

@kanita,deine worte sind meine worte,was besseres hätt ich auch nicht schreiben könen!danke auch für deine antwort wegen kur,auch alen anderen!war ja nur ein vorfühlen,noch keine ahnung,soll oder soll nicht.
verstand sagt ja,herz nein!!!kent ihr ja auch.
wünsche alen nur das "allerbeste"in der besch....situation+ganz viele kraftpakete,ihr könnt sie bestens gebrauchen!
mit vielen lieben gedanken an euch
moni s.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 11. September 2007, 20:05:12
Liebe Beate! Liebe Kabas!und alle anderen!

Danke wieder mal für eure Einträge, bin momentan auch nicht so viel online, hab eigentlich wenig Zeit, mein Mann fordert mich ganz schön ;)
habe einen full-time-job...., aber das habt ihr alle auch

muss wieder einmal ein wenig jammern - heute ist unser 8. Hochzeitstag. war heute schon auf der Gemeinde wegen dem Pflegegeld, vor 8 Jahren war ich auch dort, aber damals als Braut.......was soll ich euch sagen, heute war ich ziemlich fertig, am Morgen schon losgeheult wie ein Schlosshund, ja und übermorgen ist mein 43. Geburtstag :'(, den würde ich am liebsten streichen - einfach weg - funktioniert nicht........
morgen habe ich Chefarztuntersuchung wegen meinem Krankenstand, bin gespannt, was der sagt, ob er Herz und Gefühl hat oder nicht - egal, was der sagt, ich bin absolut nicht in der Lage arbeiten zu gehen, weder psychisch noch physich- na ja, morgen weiss ich´s.....

genug gejammert, hoffe, es ist alles relativ stabil bei euch, es ist wieder mal sehr ruhig hier - mein Mann ist (denke ich) einigermaßen stabil, man traut sich das ja gar nicht wirklich zu sagen -
ja und morgen vormittag kommt das 1. Mal eine Logopädin zu uns ins Haus, bin schon gespannt...

in diesem Sinne
alles Liebe und viel Kraft für euch alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 11. September 2007, 22:09:46
Liebe Hilde,

ich denke, daß es gar keine Frage geben sollte, ob arbeiten oder nicht. Wie soll denn das funktionieren?

Aber so oft haben wir leider auch während der Erkrankung von meiner Schwester erlebt, daß manchmal Entscheidungen von Menschen getroffen werden, die sich nicht in unsere Situation setzen konnten.

Laß Dir nichts Anderes erzählen, du weißt es am Besten, du lebst dieses Leben, du kennst deinen Körper, deine Nerven, die nicht besser werden.

Ich umarme dich,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: moni s. am 11. September 2007, 23:01:25
liebe hilde!
weiß jetzt auch nicht so genau,was ich schreiben oder sagen will/soll!
deine situation tut mir auch weh,hab leider NACH dem tod meines mannes schon 2 geburtstage der kinder+meinen eigenen in 2monaten durchleben müßen,hab kurz mitgemacht,mich dann verabschiedet.bei meinem selbst,(NUR FÜR DIE KINDER+WERNERS SCHWESTER),gab es einen tag später nur apfelstrudel+sandwitches,alles zusammen,damit sie recht schnell wieder gehen,ich wollte ja nichts!
das wird bei dir wohl etwas anders sein,versuche es,für EUCH schön zu machen,wenn dir auch nicht danach ist!!!
wenn du wirklich verständnisvolle menschen hast,kapieren die wohl daß dir nicht nach feiern zumute ist.
ich hoffe,daß du mit dem arzt glück hast,müßte doch jeder wissen oder erkennen,daß man in deiner lage nicht noch arbeitsleistung erbringen kann,da geht man ja total vor die hunde(bist du doch sowieso schon)!!!!!
aber die sehen ALLE nur das äusere erscheinungsbild,wir versuchen ja immer,bei fremden alles möglichste aufrechtzuerhalten!
bei ärzten müßen/dürfen wir auch mal das innerste rauslassen,sonst verstehen die NIX!!!du MUßT erkennen lassen,daß deine nerven blank liegen,du die zeit mit deinem mann brauchst,sonst bist du in kurzer zeit jemand,der MEHR hilfe benötigt,wird dann auch für die kasse teurer!
ich wünche auf jeden fall viel kraft+erfolg überall,daß dein mann weiterhin "stabil"bleibt,die logopädie erfolg hat!!
erlaube mir noch eine frage:WAS hat gemeinde mit pflegegeld zu tun?dachte,das läuft alles über krankenkasse?
auf deine anderen daten möchte ich nicht eingehen,weiß,daß das zu weh tut,hab das auch in unseren kurzen wochen hinter mir!!!!
ales liebe,ich denk an euch+drück die daumen
moni s.
weiß jetzt auch nicht weiter
 :( :( :( :o :o :o :-[ :-[ :-[ :-X :-X :-X
 :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 12. September 2007, 07:21:36
Liebe Moni!

Hab Dir eine PM geschickt
und danke für den TIP mit dem "Rauslassen", da bin ich nämlich nicht die Beste, wenn ich einem wildfremden Arzt mein Leid klagen soll - werd
mich bemühen...

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: moni s. am 12. September 2007, 20:54:49
halo hilde!
danke für die PN,ist echt kompliziert.
wie war dein tag?hattest du erfolg?ja,ist wirklich schwer,anderen von UNS zu erzählen,werden mal gefragt,aber wirklich wissen wills dann doch keiner!könnte ja sein,daß die sich dann mit unseren problemen auseiandersetzen müßten,was sie doch nicht wollen!
aber ärzte sollten schon alles wissen,wir haben doch auch erwartungen an sie,damit sie uns helfen!!!!
ich hoffe für dich,daß alles geklappt hat!
wünsche eine ruhige nacht für euch
liebe grüße
moni s.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 12. September 2007, 21:17:40
Hallo Moni!

War nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte, aber er will ein Facharztgutachten, das heisst, ab zum nächsten Doktor, was täte ich denn sonst den ganzen Tag, hab ja genug Zeit, naja, es hilft nix, da muss ich wohl durch

auch Dir eine gute Nacht
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 14. September 2007, 10:41:00
Hallo!

Ich habe große Angst, dass es wieder los geht.
Heute morgen ist er mit der Zigarette in der Hand einfach eingeschlafen.
Ausserdem hat er jetzt Kopfweh und ihm ist ganz übel. Das waren immer die ersten Anzeichen.....

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 14. September 2007, 21:54:57
Liebe Hilde,

ich hab dir eine PM geschrieben.

Was habt ihr für Schmerzmittel bezüglich der Kopfschmerzen? Wir hatten diese Morphinpflaster, hatt ich auch darüber geschrieben.
Es darf keiner Schmerzen haben, es gibt genügend Möglichkeiten.

Die Übelkeit hatte meine Schwester auch ganz extrem, auch über einen langen Zeitraum. Hinzu kam das unkontollierbare, laute Aufstoßen. Das war ihr manchmal sehr unangenehm, manchmal hat sie auch darüber laut gelacht. Es war so verschieden.

Ich denk an Euch,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 14. September 2007, 22:10:51
Hallo, ihr Lieben,

will mich nur kurz mal melden.
Bei uns keine besonderen Vorkommnisse. Schluckstörungen im eigentl. Sinne hat mein Mann nicht, es passiert nur beim Trinken, und das GsD nicht immer. Er behält die Flüssigkeit sehr, sehr lange im Mund, und manchmal, wenn er dann schluckt, verschluckt er sich. Beim Essen gibt es keinerlei Probleme.
Tabl. zerstoße ich inzwischen, weil er die auch zu lange im Mund behalten hat bzw. auch mit Joghurt nicht richtig geschluckt hat. Zerstoßen und mit Joghurt geht gut.

Seit heute haben ich nach Absprache mit dem Hausarzt  Kortison von tgl. 8 mg auf 3x8 mg erhöht, probeweise - bzw. habe ich heute 2x8 gegeben. Wg. des oft hochroten Kopfes könnte erhöhter Hirndruck vorhanden sein. Sein Kopf hatte den ganzen Tag normale Farbe und er war insgesamt "etwas wacher". Reden tut er seit 1 Woche leider gar nichts mehr - aber ansonsten hat sich nichts verändert. Zum Glück verschlechtert sich nichts.
Nun ja, ein Pflegefall ist er halt schon, mit allem, was so dazugehört.
Aufsein und im Rollstuhl sitzen kann er max. 1mal am Tag, für ca. 10-15 min. Aber auch das ist schon anstrengend für ihn. Er schläft halt ziemlich viel. Infusionen gebe ich ihm alle 2 Tage, damit sein Flüssigkeitshaushalt stimmt.
Gestern hat mir der Hausarzt Novalgin Tropf. und Diazepam Tropf verschrieben, falls mein Mann mal Schmerzen kriegen sollte. Ob er Schmerzen hat, weiß ich leider nicht. Das heißt, bis jetzt war ihm nichts groß anzumerken. Manchmal, wenn er arg unruhig und fahrig war, habe ich ihm Paracetamol 1000 als Zäpfchen gegeben. Der Hausarzt meinte aber, die Tropfen seien besser zu dosieren und dann schneller wirksam.
Hoffe, daß ich sie noch ganz, ganz lange nicht brauchen werde.

Seid alle lieb gegrüßt. Auch Du, Hilde, noch einmal.

Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 15. September 2007, 11:55:13
Hallo Hilde,

wie war Dein Geburtstag? Hattest Du ein paar Freunde um Dich? Wir hatten meinen letzten Geburtstag im Krankenhaus "gefeiert", mit Rotwein usw. War ganz speziell aber wunderschön, denn mein Mann war noch bei mir. Ich wünsche Dir - ganz bewusst nachträglich - möglichst viele sonnige Momente für das neue Lebensjahr.

Ich habe - immer noch - ganz viele Brandflecken. Eigentlich war alles ein bisschen angekokelt, Pullover, Couch, Teppich - GsD hat nichts einen Brand verursacht. Das hätte uns zum ganz großen Glück noch gefehlt :-) . Dieses enorme Schlafbedürfnis ist typisch, stimmt. Gib' die Hoffnung trotzdem nicht auf. Und grübel nicht, es bringt Dich nicht weiter. Du musst das Leben auf Dich zukommen lassen; manches kann man nicht bestimmen bzw. beeinflussen.

Wie geht es Dir? Psychisch und aber auch physisch? Hast Du Hilfe bei der Pflege oder machst Du immer noch alles alleine? Kannst Du Deinen Mann alleine lassen bzw. hast Du Unterstützung wenn Du einkaufen (oder zum Gutachter) gehst?

Ich denke viel an Dich !


Hallo Doro,

lt. kompetenter ärztlicher Aussage haben Glio-Patienten selten Schmerzen (Ausnahme: Kopfschmerzattacken). Das Gehirn hat ja keine Nerven. Bei Hirndruck kann allerdings die Hirnhaut Schmerzen verursachen. Mein Mann hat bis zum Schluss nie über Schmerzen geklagt. Sein Lieblingssatz: "Mir geht es gut". Woher er diese Kraft genommen hat ist mir nach wie vor schleierhaft.

Meine Stärke schwindet langsam. Man sollte meinen, dass es vorwärts geht je länger man alleine durch diese Welt geht. Das kann ich leider nicht bestätigen. Vor einem Jahr sind wir aus dem Urlaub gekommen, eine Woche später begann die Achterbahnfahrt (Diagnosefeststellung). Mir kommen längst abgehakte Bilder in den Kopf, die sind regelrecht eingebrannt. Aber Du bzw. Ihr seid noch im "aktiven Teil " - richtig verarbeiten könnt Ihr das Erlebte erst viel später. Und das ist vielleicht gut so, jetzt haben andere Dinge Priorität.

Ich verabschiede mich für eine Woche, werde aber in Gedanken bei Euch sein. Haltet die Ohren steif - liebe Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 15. September 2007, 14:36:27
Ihr Lieben,

Irgendwie stecken wir alle in eine Krise.

Bei uns ist es teilweise noch zu ertragen.  Doro, ich hoffe das es mit 24mg Cortison was bringt – mein Mann ist seit ca. 3 Wochen dabei.  Hilde, ich hoffe mit Kanita das du gute Unterstützung hast.

Unsere Amalfi-Woche ist gut über die Bühne gegangen, u.A. wegen die Unterstützung meine Schwester, die aus Australien zu Besuch war.  Wir haben viel gewagt, viel gesehen, und viel genossen.  Meine Schwester, die es vorher nicht so konkret miterlebt hat, war hin und weg von der unglaublich starken Willen meines Mannes, und wie er sich durch die Gegend treibt, trotz alle Behinderungen.

Die nächste Reise soll nach Türkei sein, 9 Tage Strand, mit einer Freundin, ich weiß noch nicht, ob es zu machen ist. Gehen kann mein Mann kaum noch,  die Linke Seite ist fast komplett gelähmt, schlafen könntet er fast immer (er kämpft aber stark dagegen), Themodal kann er nicht mehr dank Blutwerte nehmen, Kopfschmerzen kriegt er Täglich, er kippt regelmäßig um, und schafft es selten rechtzeitig zu Toilette.  Alles nicht so einfach, da er auch mittlerweile 120kg wiegt.  Aber sprechen geht noch gut, er nimmt wach an allem Teil, und will noch so viel tun. Es ist unglaublich.

Ich bin richtig schön ausgbrannt, teilweise fühle ich mich so, als ob ich nicht mehr konnte, aber irgendwie geht es weiter. Ich werde eine Entlastungspflegedienst bald beauftragen, um Luft zu holen und mehr Hilfe für die kommende Zeit zu organisieren.  Es geht meinem Mann jeden Tag etwas schlechter, und ich glaube kaum, dass eine vorübergehende Besserung noch zu erwarten ist, wobei ich gelernt habe, das man nie wissen kann, was als nächstes passiert.

Ich wünsch euch alle die übliche viel Kraft, den wir alle brauchen,

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 15. September 2007, 23:53:01
Hallo Sarabande,

"Wahnsinn" (natürlich positiv) wie du das alles beschreibst. Daß dein Mann das alles noch schafft, ist unglaublich, zumal du ja genau schreibst, wie es ihm eigentlich geht.

Daß du geschafft bist, kann ich mir gut vorstellen. Wir alle wissen ja, was es heißt, 24 Std. "da" zu sein, psysisch und physisch.
Gibst du ihm was gegen Kopfschmerzen? Hoffe, du bist diesbezüglich gut versorgt -- aber bestimmt bist du das, da du alles super organisierst.
Die Idee mit dem Pflegedienst kann ich nur empfehlen, anfangs war ich immer dabei, damit bloß alles "richtig" gemacht wird. (Man kann ja oft schwer loslassen). Aber inzwischen bin ich entspannter. Habe den Pflegedienst nur 2mal pro Woche zum Duschen/Baden mit Badewannenlifter. Wenn mein Mann zu abwesend ist, wenn der Pflegedienst kommt, wird er im Bett kpl. gewaschen - sogar mit Haare waschen. Da bringen die ein spezielles "Becken" mit. Inzwischen kann ich sogar eine Etage tiefer im Büro sein, wer er geduscht wird.
Es ist auf jeden Fall eine Entlastung, die man zu schätzen weiß.

Habe heute von den Novalgin Tropfen Gebrauch gemacht. Habe ja gehofft, sie gaanz lange nicht zu brauchen. Aber mein Mann hat die linke Hand über den Kopf hinweg auf die rechte Kopfseite gelegt und irgendwie dagegen gedrückt. Es sah so aus, als hätte er schon Schmerzen -, na ja, schaden können die ja nicht. Als Einzeldosis werden 20-40 Tropfen empfohlen, habe ihm dann 10 gegeben. Der Arzt meinte ja, ich könne die dosieren, evtl. könnten 3 oder 5 Tropfen ausreichen. Die Wirkung hat ganz schnell eingesetzt. Er konnte entspannen und hat eine Weile ganz entspannt geschlafen, keine ganze Stunde und war danach richtig "fit".
Sarabande, wie ich gestern schon schrieb, hat Kortison gut gewirkt. Habe ihm gestern und auch heute "nur" 2x8 mg gegeben, aber der hochrote Kopf war ja gestern schon nicht mehr da und er war ja auch viel wacher. Auch heute war es fast genau so. Bis auf die vorher beschriebene Situation wg. evtl. Schmerzen.
Noch eine kleine Beschreibung des Nachmittags. Habe Mittagessen gemacht und wollte ihm im Bett zu Essen geben, da er ja eigentlich ganz selten aufsteht. Er hatte ungefähr erst 2-3 Löffel gegessen, als unser Sohn kam. --Nun das Thema, da ich ja nicht immer weíß, was mein Mann realisiert oder nicht.-- Er sah unseren Sohn, zog seine Bettdecke zur Seite und neigte sich zur Seite als wolle er aufstehen. Ich habe dann gefragt, ob er zum Essen aufstehen will und er brummte "Mmhh".
Ihr könnte euch bestimmt vorstellen, wie glücklich ich darüber war -- er wußte genau, was er will und daß jetzt unser Sohn da war, der die nötige Kraft hat, ihn aus dem Bett in den Rollstuhl zu heben. Da ging das Essen auch gleich besser.
Es hat ihn aber auch angestrengt. Die letzten Bissen hat er mit geschlossenen Augen gegessen und ist dann im Rollstuhl eingeschlafen. Habe ihn eine Weile schlafen lassen, aber dann doch selbst ins Bett gehievt, weil durch den Bund der Trainingshose der Katheder leicht gequetscht war und der Urin nicht lief. Dadurch war er auch wach geworden, weil das einfach unangenehm war. Hab ihn grad so gepackt - aber es klappte.
Nun ja, es war nicht ganz so einfach. Auf den Kathederschlauch achten!  - dann hatte ich ihm am späten Vormittag eine Infusion angehängt, wo die Nadel auch noch im Bauchbereich da war und ich auf den Schlauch achten mußte -- aber wie gesagt, "irgendwie" ging das GsD alles.

Also, wieder mal ein "Riesen"-Bericht.
Grüße euch alle ganz herzlich und wünsche ein ruhiges Wochenende
Doro

@ Hilde: Trotz unserer PM weiß ich auch nicht, ob du jemanden hast, der dir hilft. Hast du inzwischen Hilfe? Angehörige, Pflegedienst oder Polin? Überfordere dich nicht. Du brauchst deine Kraft auch für dich.
Ganz lieben Gruß     Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 16. September 2007, 07:14:18
Liebe Doro! Liebe Sarabande!

Nein, bin immer noch alleine, ging bisher ja ganz gut.
Mein Mann hat seit 5 Uhr morgens schreckliche Kiofschmerzen, eben genau wie immer wenn es wieder losging, habe leider keine Novalgintropfen zu Hause, nur Voltaren, Mexalen und Morphiumpflaster, fange jetzt mal mit 1000 mg Mexalen an und dann warten, wenn es nicht besser wird, werde ich mit ihm ins KH fahren.

haltet die Ohren steif
LG HIlde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 16. September 2007, 08:44:35
Liebe Kanita!

mein Geburtstag war nicht so gut, mein Mann war sehr müde den ganzen Tag, abends war noch Familie bei uns, da ist er schon fast eingeschlafen, hat nicht mal eine Torte gegessen.....

im Großen und Ganzen hab ich es bisher alleine geschafft, beim Duschen hilft mir sein Bruder und wenn ich mal weg muss, kommt seine Mutter, aber es ist einfach alles nur Wahnsinn..
jetzt schläft er GsD wieder, warten..

alles Liebe für Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 16. September 2007, 11:42:58
Liebe Doro!

“Normale” Pflegedienst haben wir eigentlich schon lange, dar kommt der Pfleger Morgens zum Duschen, wie auch bei dir finde ich mittlerweile, das ich die beide dabei im guten gewissen alleine lassen kann, allerdings deckt das eine knappe Stunde pro Tag ab, das reicht für mich nicht. Eine Entlastungspflegedienst bietet jemand für 24 Stunden am Tag, für 14 bis 28 Tage, ich glaube sogar das die kosten von der Kasse übernommen werden konnte, da ich „Anspruch auf Urlaub“ habe. Ob ich dann wirklich weg gehe weiß ich nicht, aber mal eine Zeit lang richtig Hilfe Tag und Nacht zu haben, könnte ich echt gut gebrauchen. Ich glaube wirklich, dass niemand alleine mit all diesem zu Recht kommen kann. Eigentlich denke ich, optimal wäre mein Mann mit 3 Schichten von 2 Menschen rund um die Uhr betreut, denn für eine allein ist er zu schwer, und er braucht auch immer nachts etwas. Daher finde ich es in Ordnung, wenn ich mal das Gefühl kriege, das alles für mich alleine zu viel ist. Als nächstes versuche ich mehr „normale“ Pflege pro Tag zu organisieren, und mehr den Hospizdienst im Anspruch zu nehmen.

Novalgin hatten wir schon letztes Jahr im Oktober, ist nicht so stark, kann man ruhig 30 Tropfen geben – fahnden wir – allerdings wirkt es nur begrenzt, dann haben wir Talvosilen (nicht schlecht), und darüber Temgesic, das letzte ein Zentralwirkendes mit Tabletten die im Mund zergehen. Die gebe ich mein Mann nach einem Krampfanfall, da hat er immer fürchterliche Kopfschmerzen. Allerdings mag er meistens gar nichts gegen Kopfschmerzen einnehmen, es hilft fast immer wenn er was isst und sich entspannt.

Ich finde du machst alles ganz toll!!

Hilde, das hört sich alles schlimm an, ich wünsche dich viel Kraft und all die Hilfe, den du brauchst.  

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 17. September 2007, 07:57:23
Wow, es ist immer wieder ein Wahnsinn, Eure Berichte zu lesen!
Was teilweise noch möglich sein kann, was nicht mehr geht... aufregend!

Da ist es ja fast langweilig, dass bei meiner Mama alles stabil ist! ;-)

Schade nur, dass es zuerst so schnell bergab gegangen ist mit ihr. Es wäre doch so nett gewesen, wenn sie vor dem Epi-ANfall im Februar auch noch ein Weilchen Stabil gewesen wär...

Jetzt, hmmm.. man kann nicht wirklich ein sinnvolles Gespräch mit ihr führen, sie redet so viel Blödsinn, sagt den gleichen Satz 5x hintereinander.

Aber auch sie sagt, dass es ihr gut geht.

Der Katheder stört sie so. Sie möchte so gern normal aufs WC gehen, aber das geht halt einfach nicht. Schon allein, weil sie nicht gehen kann!


Ich weiß nicht, wie lange das mein Papa noch schafft.
Er schaut schon sehr müde aus und wirkt so viel älter als noch vor einem Jahr.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 17. September 2007, 08:35:12
Hallo!

Es ist einfach nur schlimm. Mein Mann bekommt immer furchtbare Kopfschmerzen, wenn das Monster wieder da ist und es ist tatsächlich wieder so weit.
Hat heute morgen schon erbrochen und greift sich dauernd an den Kopf. Das ist wohl er Anfang vom Ende...
bringt auch gar nichts, wenn wir MR machen, so wie ein Arzt vom KH meinte, wozu?? ich weiss es ja sowieso und gemacht wird ohnehin nichts mehr.
Heute kommt der Hausarzt, macht ihm eine Cortisoninfusion und bringt Rezepte für Durogesic und Hydal.
Keine besonders guten Aussichten für die nächsten Tag, traue mir nicht mal Wochen zu sagen.

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Domino am 17. September 2007, 20:54:21
Liebe agnes und all die anderen,

seit Wochen lese ich hier mit und möchte nun über meinen Vater (65 Jahre) schreiben. Ich habe das Gefühl, es wird mir Kraft geben.
Nach Ausfallerscheinungen wurde bei meinem Papa ein Glioblastom IV diagnostiziert und am 18.07.operiert. Seit 25.07. ist er mehr oder weniger zu Hause. Leider hat er sich zwischendrin noch Thrombose, Lungenembolie, Herzflattern und Erkältung eingefangen und war mehrfach im KKH. Jetzt bekommt er Bestrahlung und es geht ihm einigermaßen. Er wird die Temodal erst am Ende der Bestrahlung bekommen. Ist das bei euch auch so gewesen?
Was erwartet uns, bleibt diese Kraftlosigkeit oder wird es nochmal besser.
Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft.
Liebe Grüße Domino
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 17. September 2007, 22:18:41
Hallo Domino!

Tut mir leid, dass auch Dein Vater diese grausame Krankheit hat. Wie es wirklich weitergeht, kann Dir niemand sagen, es verläuft bei allen irgendwie anders und doch irgendwie gleich.

Nein, das war bei uns nicht so.
Temodal gab es immer eine Stunde vor der Bestrahlung.....keine Ahnung, was richtig ist.

Hab jetzt meinem Mann schweren Herzens Durogesic aufgeklebt :-\
davor hatte ich immer Bammel, mal sehen wie es weitergeht...

alles Liebe für euch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 17. September 2007, 22:35:49
Liebe Hilde,

Das machst du richtig, denn dein Mann wirklich keine Schmerzen haben sollte.  Ihr habt so lang und so tapfer gekämpft, jetzt nähert der Zeit, wo ihr Abschied nehmen muss, so sehr dies auch weh tut.

Auch wir merken jetzt, dass die Zeit des Rumlaufens sein Ende nimmt.  Die Kopfschmerzen kommen, die Müdigkeit nimmt zu, die Beweglichkeit wird täglich eingeschränkter.  Ich habe einen Entlastungspflegedienst beauftragt – ein Rund-um-die-Uhr Pflege, das ich wieder Luft holen kann, und die Sachen so regeln kann, das es auch nachher weiter geht. Ein Hospiz werden wir vielleicht doch in Anspruch nehmen, u.A. weil mein Mann schon 120 kg wiegt und wir im 4. Stock ohne Aufzug leben, und ich nicht nachher in die Klapse landen möchte, und auch keine kaputten Rucken mir wünsche. Mal sehen. Ich muss mich nicht komplett aufopfern, ich will nur, dass unsere Zeit so schön wie möglich bis zum Schluss wird.

Domino, herzlich willkommen im Forum!  Hier sind wir nicht Experten, da kannst du dich gut von Neurologen und Radiologen und Onkologen beraten lassen, wir können nur subjektive Erfahrungen austauschen. In diesem Sinn kann ich nur sagen, das wir beide Varianten durchgemacht haben – nach dem ersten OP erst Bestrahlung, danach Chemo. Das ging gut. Nach dem zweiten OP (3 Jahre später) gleichzeitig  Bestrahlung und Themodal. Das ging auch OK. Nach einige Studien bringt es wohl was, beide gleichzeitig anzufangen, allerdings muss man auch alles in Erwägung ziehen, u.A. die Verträglichkeit. Nach dem dein Vater so viel schon durchgemacht, könnte es sein, denke ich, das seine Immunsystem etwas geschwächt ist, vielleicht alleine deswegen ist es sinnvoll, erst nach der Bestrahlung mit Themodal anzufangen. Sicher ist, das Themodal wohl wahrscheinlich ihm was bringt, auch wenn es später im Spiel kommt.

Wegen Kraftlosigkeit hat Hilde Recht, es kein euch niemand sagen, wie es wird. Allerdings hätten wir 4 Monate nach Bestrahlungsbeginn beinah aufgegeben, da es mein Mann nur Bergab ging. Dann aber hat er sich doch erholt, und wir hatten 8 relativ gute Monate.  Das hat kein Arzt damals erwartet.  Also gib nicht auf, es kommen manchmal doch gute Wendungen, wenn auch längerfristig diese Krankheit wohl unausweichlich ins Ende führt. Bis dahin sollte man versuchen, soweit es geht, noch zu LEBEN… Das haben wir gemacht, und bereuen werde ich das nie.

Viel Kraft!

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: martin am 18. September 2007, 00:48:09
Hallo !

Mein Bruder Daniel (31 J. ; GBM 11/03) hat seine stereotaktische Phototherapie gut überstanden, die Halbseitenlähmung auf der rechten Körperhälfte bessert sich nun täglich.

Allerdings hat er zunehmend Wortfindungsstörungen und Konzentrationsprobleme.
Lt. Dr. Stummer, Uni D'dorf, ist ein großer Schatten im linken Temorallappen dafür zuständig, hier befürchtet er ein unterschwelliges heranwachsen eines niedriggradigen Glioms.

Anfang Oktober soll die neue Chemo (Avastin/Antikörper) angefangen werden.

Aber was tun wir noch gegen diesen "niedriggradigen Schatten "
Kann man evtl. parallel zur Chemo eine erneute Bestrahlung ansetzen ? Verträgt sich das mit Avastin ?

Lt. Dr. Stummer, ist der linke vordere Temporallapen ein sehr wichtiges Areal im Hirn, wo neurochirugisch kaum noch etwas zu machen ist !

Bleibt uns wirklich "nur" die neue Chemo und die Methode "see and wait" ?

Gibt es keine neuen Optionen mehr ????
Bin dankbar für jeden Rat !

LG
Martin
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. September 2007, 08:06:53
Hallo Sarabande!

Tut mir leid, dass es auch bei euch nicht wirklich gut geht.
Bei uns wird es stündlich schlechter, totale Übelkeit, alle paar Minuten aufsetzen und erbrechen und er greift sich ständig an den Kopf, obwohl er das Pflaster drauf hat und morgens schon 8 mg Fortecortin, bin ganz schön verzweifelt, versuche dauernd den Doc im KH zu erreichen, so kann es nicht weitergehen...

alles Liebe
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bri am 18. September 2007, 08:41:14
Hallo Hilde,
ich verfolge Eure Einträge jeden Tag und bin in Gedanken bei Euch. Du hast sicher gelesen, dass Duragesic ein "Ableger" von Fentanyl (Betäubungsmittel) ist und als Nebenwirkungen genau die Symptome zeigt, die Du beschreibst. Auch ist bei einigen Patienten ein verlangsamter Herzschlag (Bradycardie) beobachtet worden. Vielleicht braucht Ihr jetzt einen speziellen Schmerztherapeuten, der u.U. Deinen Mann für eine kurze Zeit "schlafenlegt" bzw. medikamentös in Tiefschlaf versetzt. Das wurde in einer Krebsklinik von Schmerztherapeuten mit meiner Schwägerin gemacht, als sie die Schmerzen nicht mehr aushalten konnte und die Schmerzmittel nicht vertrug.... Leider ist es oft so, das viele Ärzte auf Heilen programmiert sind und nicht weiterwissen, wenn das leider nicht mehr geht....
Ich wünsche Euch ganz schnell Hilfe!!!!!
Bri
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. September 2007, 09:43:15
Liebe Bri!

Danke für Deine rasche Antwort, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das vom Pflaster kommt, denn es war gestern am Morgen schon genauso und das Pflaster hab ich erst um 22 Uhr aufgeklebt.

Den Doc hab ich auch noch nicht erreicht, es ist zum Heulen. Jetzt schläft er GsD seit 8 Uhr, da kriegt er wenigstens nichts mit....

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 18. September 2007, 22:41:19
Hallo ihr Lieben,
wollte auch mal wieder kurz "Hallo" sagen. Die Tage rennen und rennen. Ich schaffe bald gar nichts mehr.
Meinen Mann konnte ich endlich nach 25 Tagen aus Berlin holen. Es war allerhöchste Eisenbahn. Ich glaube, er hätte keinen Tag länger ausgehalten. Der erste Tag verlief ganz gut. In der zweiten Nacht fing dann das Deseaster an.Liquorleck!!! Aus der Kopfwunde sickerte kontinuierlich blutiger Liquor. Also Krankenwagen nachts um 2 und ab ins Krankenhaus(habe vorher in Berlin angerufen:..."Ich solle mal eben rum kommen mit ihm!!!??") Bin dan in die Neurochir., wo er die ersten zwei OPs hatte. Zum Glück war gleich ein sehr netter Arzt da, den wir schon kannten. Auf keinen Fall wollte Dieter wieder ins Krhs., also hat er die Naht nochmals übernäht und wir haben gehofft, das es hält. Hat es auch: Genau 6Std. Dann lief es wieder. Gestern also wieder ins Krhs.Oprionen: Nochmals übernähen mit wenig Chance, oder OP(der Oberarzt wies aber eindrücklich auf die Konsequenzen hin, war sehr direkt). Also ersters und wieder nach hause. Bislang ist Ruhe. Toi, toi, toi. Aber ich beobachte so eine Beule neben der Naht >:(, hoffenlich nur Hämatom).Morgen besorge ich Weihrauch auf Anraten des Onkologen, der heute abend da war. Er meint, dass wir den Kopfinnendruck hoffentlich damit zusätzlich senken können. Dieter hat sich gestern definitiv gegen eine erneute OP entschieden. Er war so tapfer. Ersagte immer wieder, dass es irgendwann so sein würde, dass es nichts mehr bringt. Wir wussten es die ganze Zeit. Wir haben gestern und heute früh viel zusammen geweint. Ab Mittag war der heutige Tag dann besser. Er hat viel mit der Physiotherapeutin gemacht. Seit der Entlassung ist er recht immobil. Er kann nur noch kleine Wege vom Schlafzimmer ins Bad laufen(und das teilweise auch nur mit zwischendurch in den Rollstuhl), hat fast keine Muskulatur mehr, liegt fast ausschließlich im Bett und schläft total viel. Aber das Essen zwischdurch schmeckt ihm großartig ;D. Ich braue es euch nicht zu sagen. Es ist ein Full time Job. Unser Hund kennt nur noch den kurzen Weg zum Papiercontainer um die Ecke.
Lt.Entlassungsbericht ist mein Mann aber prima auf den Beinen und in einem Guten Allgemeinzustand ::), und Kopfschmerzen hatte er auch nur selten ::)Hab heute erstmal dort angerufen und gefragt, ob ich vielleicht den falschen Patienten mitgenommen habe ;).
Wenn ich alle Einträge hier so lese, sind wir alle ganz schön am kämpfen. Ich wollte schon viel eher mal schreiben, aber ich bin abends völlig erledigt. Meist steht noch hausarbeit bis spät in die Nacht an. Gestern war ich nur mal 20min in der Apotheke, da ist Dieter alleine aufgestanden. Zum Glück habe ich gerade die Tür aufgeschlossen, als er völlig fertig im Türrahmen stand und ich ihn nur noch vorsichtig auf den Boden gleiten lassen konnte. Habe ihn natürlich nicht mehr alleine hoch bekommen und musste meinen Schwager um  Hilfe bitten. In der Familie ist es momentan auch recht schwierig. ich fühle mich seiner Familie recht hilflos gegenüber. Sie fragen mich immer nach dem neuesten Stand, aber wenn ich die Tatsachen sage und die sich nicht so toll anhören, dann hab ich immer das Gefühl, dass sie meinen, dass nur ich so schlecht denke. Irgendwie haben sie ganz vergessen, dass auch ich leide wie eine doofe- als seine Frau- und nicht nur seine krankenschwester bin, die alles managt. aber ich glaube es ist in jeder Familie schwierig, die mit solch schweren aussichtslosen krankheiten kämpfen.
@hilde, danke für deine PN. Wie du siehst, ist es auch nicht ruhig bei uns. Es tut mir leid, dass es Heri so schlecht geht. Aber ich finde es gut, dass er vernünftige Schmerzmittel bekommt. Das ist wichtig. Dieter bekommt jetzt auch ein Morphin Präparat und seitdem sind die Kopfschmerzen nur minimal bis gar nicht.Ich drück euch so sehr die Daumen, dass ihr die schwere Zeit für euch erträglich übersteht und denke oft an euch, vielleicht können wir ja auch mal telefonieren. Wenn du magst, schick mir doch deine Telnr.
Auf alle Fälle möchte ich es aber heute nicht versäumen. dir noch liebe Wünsche nachträglich zu deinem Geburtstag zu schicken. Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, dir an deinem Tag zu schreiben, aber du weißt wie das ist mit dem was man sich vornimmt und was man davon letztendich schafft ;)
@Sarabande, sagenhaft, was ihr alles noch so macht. ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wir ihr das so hinbekommt, denn dein Mann hat ja auch schon erhebliche Einschränkungen. Es ist erstaunlich, dass er sich für solche Untenehmungen noch motivieren lässt. Liebe Grüße an Euch
@alleIch wünsche euch eine ruhige Nacht und einen gute kommende Zeit
Liebe Grüße

Beate(die jetzt ganz doll hofft, dass diese blöde Beule keinen erneuten Ärger bringt...)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 19. September 2007, 08:23:35
Liebe Beate!

Schön, dass Du Dich wieder mal gemeldet hast, habe viel an euch gedacht..danke für die Glückwunsche zum GT.

Also bei euch ist es auch nicht gerade zum Besten.
Mein Mann ist seit 2 Uhr morgens im KH. Er hat seit vorgestern praktisch nichts mehr gegessen und getrunken, hatte schlimme Kopfschmerzen und Erbrechen, hab dann die Rettung gerufen.
Im KH haben sie ihm gleich alles Mögliche "angehängt". Jetzt ist meine Schwiemu bei ihm. Er hat auch nichts gefrühstückt.

Übrigens mein Mann hat auch solche Beulen am Kopf, seit der letzten OP, war am Anfang noch eher klein, ist aber in den letzten Tagen ziemlich gross geworden. Den größten Schock hab ich heute Nacht bei der Aufnahme bekommen, als die Ärztin meinte: da kommt ja schon der Tumor raus", es sieht ja wirklich fast so aus, aber das gibt es ja nicht, da ist doch der Knochendeckel dazwischen.

Ich habe jetzt jedenfalls wahnsinnige Angst, dass es jetzt schnell gehen wird, weil er auch nichts mehr Essen und Trinken mag. Manchmal wünsche ich es ihm wirklich, dass er es einfach bald geschafft hat, aber die Angst vor dem "Nachher" frisst mich beinahe auf. Wie soll man das jemals begreifen und überwinden können, wenn ein so junger Mensch auf so grausame Weise aus seinem Leben gerissen wird.

wünsch euch nur das Allerbeste und dass dieses "Ding" da oben jetzt hält - schon wieder der Smiley, weiss nicht wie ich ihn rauskrieg
alles Liebe, schick Dir noch eine PM
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 19. September 2007, 08:53:57
Guten Morgen Hilde,
sehe gerade, dass du online  bist. Danke für die PN. Ich werde über eine günstigere Nr.anrufen, dass mache ich mit einer lieben Bekannten aus Teneriffa auch immer so. Die Beule hat heut nacht gehalten. Hab mich kaum getraut, heute morgen drauf zu schauen. Sie ist auch nicht größer geworden. Ich gehe davon aus, dass es ein Liquorkissen ist. Habe gerade in der Apotheke angerufen und das H15bestellt. Sie melden sich gleich und sagen mir, ob es hoffentlich schon morgen da ist.
Da hast du ja heute auch eine kurze Nacht gehabt. Es ist ein Unding, dass die Ärztin sagt, dass da der "Tumor schon rauskommt". Völlig taktlos, meiner Meinung nach. ich finde, man kann zwar vieles denken, muss aber nicht alles sagen, zumindest nicht in der Wortwahl.
Auch wenn es noch so schlimm ist für unsere Männer und für unsere Familien, so gilt meine einzige Hoffnung auch auf ein schnelles, "faires"Ende. Die Hoffnung auf Heilung ist bei mir schon länger verflogen :(  :'(. Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen für die kommenden Tage, versuch ein bißchen an dich zu denken, und atme zwischendurch tief durch. Den Hund hast du ja sicherlich wieder bei euern Freunden, oder? Wie geht es deinem Sohn? Cederic hat mich gestern genau auf Dieters äußerlichen Veränderungen(dünne Beine, blaue Flecken etc.)angesprochen. Ich habe ihm versucht alles zu erklären, was er wissen wollte. Danach ist er ganz toll zu Dieter gegangen, hat ihn von seiner neuen Kamera zugetextet und hat sich dann in den Rollstuhl gesetzt und Dieter gezeigt, was er damit schon kann. - Kinder , halt. Es tut mir aber gut zu sehen, wie er damit dann doch "normal"umgeht.
Fühl dich lieb gedrückt von mir
-einen stabilen Tag wünscht dir

Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 20. September 2007, 17:30:07
Liebe Hilde,

tut mir wahnsinnig leid, was ihr grad durchmachen müsst. Drück euch die Daumen, daß dein Mann sich wieder erholt - oder er ein (wie Beate schreibt) "faires" Ende hat.
Ich denke an euch und schick euch gute Gedanken und ein Gebet.

Hallo Beate,

auch dir bzw. euch die besten Wünsche.
Man weiß gar nicht, was man schreiben soll. Man merkt es, glaube ich, auch daran, daß es hier verhältnismäßig ruhig ist.
Alle, die immer so da waren, sind grad "mittendrin" in der Krankheit, und haben für's Forum wenig Zeit.

Auch dir, Sarabande, alle guten Wünsche. Wenigstens hast du jetzt auch mal für Entlastung gesorgt. Wünsche dir, daß es dir auch gut tut und du etwas durchatmen kannst.
Es ist so ruhig hier. Manchmal habe ich Angst, reinzuschauen, weil ich denke, es könnte was
"Schlimmes" da stehen.
Drück auch allen die Daumen für die weitere Zeit.

Bei uns gibt es sozusagen nichts neues. Nicht besser oder schlechter.
Gestern hat mein Mann nach knapp 2 Wochen Schweigen zum ersten Mal was gesprochen - und es war auch klar, daß er wußte um was es geht. Es ging um seine Zahnpflege. Ich habe ihn gebeten, kurz zu warten, weil ich noch meine Brille holen wollte und die weiteren Utensilien - und er sagte: "Alles klar."
Es war unglaublich! Aber das war auch bis jetzt das einzige, was er sagte.  Gestern und heute weiterhin nichts mehr. Schade!
Gestern und heute morgen war der Schlauch des Kathederbeutels rot gefärbt und grisselig - so, als hätte man roten Sand durchlaufen lassen. Habe das heute morgen untersuchen lassen: Blaseninfekt!
Also noch 2 Tbl. am Tag dazu.
Seit kurzem mörsern wir ja die Tbl. und geben sie mit Joghurt oder auch mal über's Essen gestreut. Klappt ganz gut.
Ich weiß nicht recht, was ich noch schreiben soll!
Ich bin auch irgendwie ausgebrannt, total nervös und müde. Letzte Nacht habe ich mal im Schlafzimmer geschlafen statt auf der Couch, aber leider war ich schon ab 5.30 wach und konnte nicht mehr schlafen. Hat also nicht wirklich was gebracht. Wenn ich auf der Couch schlafe, stehe ich ca. 2mal die Nacht auf um nach meinem Mann zu sehen, und bin morgens auch wie gerädert.
In unserer Firma ist es auch grad schwierig. Wir sind ein mittelständischer Betrieb, also nicht die Großverdiener. Und ich habe jede Menge Termine. Weiß gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht.
Muß auch schon wieder los. Bin schon seit 15.00 Uhr weg und nach einem Termin grad mal bei mir zuhause vorbei.
Wünsche euch allen alles Liebe und viel Kraft.
Doro


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 20. September 2007, 18:33:13
Hallo Doro und alle anderen!

Bin auch mal kurz zu Hause, nur schnell eines unserer Autos verkaufen :-\
fahre dann gleich wieder ins KH, sind alle heilfroh, wenn ich da bin, weil sie meinen Mann nicht verstehen, und wenn das so ist, fängt er auch zu weinen an, es ist einfach schlimm mitanzusehen...

so richtig wissen tun wir eigentlich noch immer nichts, heute wurde er "vergessen", MR auf morgen verschoben, ausserdem reden alle nur mehr von "Palliativmedizin", sehr aufbauend...

alles Liebe für euch alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: moni s. am 20. September 2007, 22:56:10
all ihr lieben!
weiß gar nicht,was ich schreiben soll!
ihr tut mir so leid,ich weiß ja wie schwer das alles ist!
wünsche euch alle kraft dieser welt,die ihr noch aufbringen könnt,+alles GUTE für die patienten!
mehr mag ich heut nicht schreiben,ihr wißt,wie ich es meine,bin momentan auch in einem "loch".
denk an euch alle+drück die daumen
liebe grüße
moni s.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mellory am 21. September 2007, 10:53:22
Hallo Ihr Lieben,
seit einigen Wochen schauen ich fast täglich hier in dieses Forum. Seit März d.J. sind wir, d.h. mein Vetter (13 Jahre jünger als ich) von dieser schrecklichen Krankheit betroffen. Wir stehen uns sehr nahe, er ist wie ein jüngerer Bruder für mich, da wir zusammen aufgewachsen sind und eigentlich bis heut nie mehr als ca. 500 m Luftlinie auseinander wohnen.
Im März d.J. begann es. Diagnose: Schlaganfall (Sprachzentrum war betroffen) KH-aufenthalt, Reha, dort nach ca. 6 Wochen von der ersten Diagnose an der Befund Hirntumor. Zwei Tage später hier in die UNI-Klinik verlegt (Donnerstag) und Montag sofort OP. Dann das üblich Bestrahlung, Chemo 6 Wochen. Bei dem MRT waren dann noch aktive Krebszellen zu sehen - so wurde seiner Frau gesagt -. Jetzt hat er den 3. Zyklus Chemo. Der Turmor war beim MRT vor 1 Woche kleiner geworden, aber er ist nicht verschwunden. Zwischenzeitlich musste das Cortison auch stark erhöht werden, da eine Schwellung im Kopf war und er ständig hinfiel.
Wenn ich jetzt eure Beiträge lese - ich sollte es nicht tun und eigentlich nur positiv denken - wird mir immer ganz schlecht vor trauer, wur und ärger das es so eine schreckliche Krankheit gibt und vor allen Dingen junge Menschen trifft. (Er ist 47) .
Wir, mein Mann und ich, versuchen immer ganz locker und cool zu bleiben aber es geht nicht immer. Mit seiner Frau kann ich jetzt schon ganz gut über seine Krankheit sprechen. Mein Vetter vertraut meinem Mann oft seine Ängste an.
Ich denke an Euch und hoffe - auch für uns - das es allen noch lange gut geht
Viele Grüße Ellen
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 21. September 2007, 15:15:46
HalloIhr Lieben,
nach zwei wunderschönen Tagen ohne große Zwischenfällen, ist bei meinem Mann heute Nacht wieder Liquor aus der Wunde geflossen. :'(. Es ist zum Mäuse melken. Von der Psyche her, hatte er sich wieder gut stabilisiert und hat sich auch körperlich richtig motiviert. Er versucht schon alleine in der Wohnung hin und her zu laufen, geht alleine zum Klo etc. Am Wochenende war da nicht im entferntesten dran zu denken. Ich bin dankbar, dass wir die Tagen hier so erleben. Wenn nicht jetzt wieder diese blöde Stelle am Kopf wäre. Zu allem Überfluss kommt es jetzt auch eitrig aus der naht gelaufen. Versuche schon den Onkologen zu erreichen(heute morgen hatte ich mit ihm abgemacht, das wir noch das Woende abwarten, da eiterte es aber auch noch nicht...)Bislang noch ohne Erfolg. Aber es ist halt auch Fr.nachmittag. :-\ ich denke mein Mann braucht dringend eine Antibiose. Es ist doch zum ..., das nicht mal ein paar ruhige Tage in Folge kommen können....War heute mal kurz in der Arbeit, die Lage checken. Bin noch weiter krank gemeldet, da ich überhaupt noch nichtfür diesen job zu gebrauchen bin. Aber die Angst um den Arbeitsplatz steigt halt immer wieder auf.

@Hilde, wie weit wohnst du vom Krankenhaus entfernt? Ich hoffe, du hast es nicht so weit. Sollte Dieter wieder ins Krankenhaus müssen, wäre es bei uns eine Entfernung von 25km. Immerhin besser als Berlin mit 250km. Ich bin auch schon immer drauf und dran ein Auto zu verkaufen. Es sind nur unnötige Kosten und es läppert sich ja sowieso einiges zusammen. Habe gestern bei der krankenkasse erreichen können, das sie die Kosten für die Weihrauch kapseln übernehmen.  :D. Ein kleiner Erfolg. Hast du denn das Auto verkaufen können?
Das Wort Palliativmedizin soll dich bitte nicht entmutigen. Bei uns sprechen sie auch schon länger davon. Ich war auch erst geschockt, aber es stimmt ja irgendwie, man kann diese krankheit nicht heilen, nur lindern. Und ich denke wir beide wissen nur zu genau, dass wir uns nach 4 bzw.5OP`s schon viel getraut haben.
blöd, dass sie das MRT vergessen haben. Ich hoffe, du schreibst wenn es zeitlich passt, wie es ausgegangen ist. Ich denke ganz doll an euch. Wollte mal schauen, dass ich mich am Woende bei dit melde(ich plane immer weniger, meist läuft einem die Zeit sowieso davon).
Fühl dich ganz lieb gedrückt
@Doro, du hast recht, ich denke auch, dass wir alle mächtig am werkeln sind. Die Sorge um die Firma kann ich gut verstehen. Meine Mutter hat auch seit 25 Jahren einen Mittelständischen Betrieb, geplant war, dass mein Mann und ich ihn übernehmen werden. Die Zeiten für solche Betriebe werden immer schwieriger.
Ich sag auch immer wieder zwischendurch:Ich kann nicht mehr, aber irgendwie machen wir alle immer weiter. Die Nervosität hält sich momentan etwas bedeckt, habe nur eine furchtbar juckende haut. Man sieht nichts und wenn ich kratze sehe ich sofort aus, als sei ich in Brenneseln gefallen - Nervosität mal anders. Und ich kann mir nichts merken. Was macht deine Hilfe zuhause, klappt das noch?
@ellen, es ging mir am Anfang auch so als ich hier ins Forum kam. Ich habe vor dem Bildschirm gesessen und geheult und geheult, aber mittlerweile geht es . Man wächst mit der Situation, und die Tränen fließen nicht mehr so schnell, aber es ist genauso grausam wie am Anfang, solange gegen diese Krankheit nichts gefunden wird.
Ich wünsche dir alle Kraft für dich und deine Familie

Liebe Grüße

Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Grinder am 21. September 2007, 17:00:46
Hallo zusammen - ich hab mal eine Frage ans Forum - war heute bei einer Kinesiologin - hab mit Ihr über meine Frau gesprochen, die jetzt das erste Rezidiv hat und am Dienstag wieder mit einer Chemo beginnen soll - welche wissen wir noch nicht, heute war das zweite MRT Spectro in Wien und am Dienstag holen wir uns den Befund ab und dann gehts zur Onkologin. Also, nochmal zur Kinesiologin: Ihr Schwiegervater ist auch an einem Glio erkrankt gewesen und man gab ihm noch 4 Monate, weil Tumor inoperabel und verästelt usw....Sie hat sich den Befund durchgelesen, und Ihren Schwiegervater dann punkto Ernährung umgestellt - kein tierisches Eiweiß mehr, da sich der Tumor (irgendwelche S-Proteine oder so) von tierischen Eiweiß ernähren sollen. Der Glio hat sich dann zurückgebildet und ist verschwunden - Ihr Schwiegervater war jetzt erst in Ägypten tauchen, dh. er hat keinerlei Beeinträchtigung mehr. Die Schulmedizin probiert vieles aus, um den Tumor zurückzudrängen und zu vernichten, aber warum er eigentlich kommt weiß noch immer keiner und ich bin auch der Meinung, das das mit der Ernährung zusammenhängt. Jetzt fragt man sich sicher, warum dann einer sowas bekommt und der andere nicht - meiner Meinung nach weil jeder Mensch verschieden ist - es schmeckt ja auch nicht jedem dasselbe! Könnte das nicht der Schlüssel sein? Habt Ihr dazu Meinungen und Erfahrungen?
Ergänzend muss ich sagen, dass ich diese Frau schon 8 Jahre kenne und die mir (so hoffe ich zumindest) keine Lügen auftischt - das hat sie auch nicht notwendig - warum auch. Sie hat schon mehreren Leuten im Bekanntenkreis bei div. Beschwerden (Übergewicht, Stresssymptome, usw.) auf scheinbar unerklärliche Weise nur durch Ernährungsumstellung geholfen - sie findet raus was der eine verträgt oder auch nicht....naja, man darf gespannt sein...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. September 2007, 19:23:24
Lieber Grinder!

Ich möchte Dich nicht entmutigen, aber kabas hat bei ihrer Schwester auch die Ernährung umgestellt, leider letztendlich ohne Erfolg.

Ich weiss mittlerweile, dass wir dieses Mistding nicht besiegen können, nach 5 OPs bei meinem Mann hat man mir heute erklärt, dass es eigentlich vorbei ist. Das Biest wächst tief ins Hirn hinein und ist durch nichts mehr aufzuhalten, hatte ich ohnehin schon geahnt....
Natürlich wurde uns dies alles wieder im Beisein meines Mannes an den Kopf geknallt. Ich wünsch euch nur das Allerbeste und weiterkämpfen, ihr könnt noch eine gute Zeit haben, bei meinem Mann sind es bald 2 Jahre.
Ich muss jetzt wieder weg, denn mittlerweile bin ich rund um die Uhr bei ihm im KH, habe nur frische Wäsche geholt.

@Beate: bleib weiter stark!! kann Dir jetzt nich mehr schreiben, werde mich in ein paar Tagen wieder melden, Handy hab ich bei mir, wenn Du telefonieren möchtest

Alles Liebe für euch alle
durchhalten!!
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 21. September 2007, 19:50:18
Hallo Ulrich, wo bist du, normaleweise bei solchen Einträgen meldest du dich rasch!

Lieber Grinder, ich möchte mich vorsichtig Hilde anschließen. Bei viele Krebsformen gibt es doch eine Verbindung mit Ernährung, auch hier im Forum kannst du darüber reden, allerdings bei Glioblastoma ist kein direkte Zusammenhang festzustellen, das ist mehrfach wissenschaftlich bewiesen (ausgeschlossen vielleicht geräucherte Schweinefleisch in der Kindheit, wenn ich das richtig in Erinnerung habe).  

Mit dem mit tierischem Eiweiß bitte sehr vorsichtig umgehen!  Bevor meine Tante im alter von 55 an Krebs starb, war sie auch bei eine sogenannte nicht-schul-medizinischen Heiler, der sie auch von Eiweiß abgeraten hat, da Krebszellen angeblich sich von Eiweiß ernähren.  Sie hat sich streng daran gehalten und ordentlich abgenommen. Letztendlich war der Ergebnis, das ihre Zellen sich selber aufgefressen habe, mit katastrophalen Folgen.  Menschen brauchen Eiweiß um zu Überleben, lass dich nicht irren.  Als Vegetarierin hab ich nichts dagegen, auf Fleisch zu verzichten, mit dem Hinweis, wenn man sich veganisch ernähren möchte, also gänzlich ohne Tierprodukte, muss man höllisch aufpassen, nicht eine Anämie (Blutarmut) zu bekommen, da der Körper ohne B Vitaminen die normaleweise im Milchprodukte sind keine Eisen verarbeiten kann. Damit möchte ich sagen, wenn es euch irgendwie hilft, Diät zu machen, mache es vernünftig, aber mit dem Tumor selbst wird es nichts ändern.  Sorry.  Ist ganz normal und menschlich, dass man Hoffnung sucht. Den Mut zum Kämpfen will ich dir nicht nehmen.

Hilde, das ihr damit konfrontiert seid, dass diese Krankheit unausweichlich in den Tod führt, ist für dich bestimmt schwierig, sonnst hättest du auch schon früher anders gehandelt. Es tut mir Leid, das es für dich so schmerzhaft ist, und ich wünsche dir vom Herzen, das du einfühlsame Leute um dich hast, die dich noch begleiten können durch die schwierige Zeiten die noch kommen.

Bei uns sind die Dinge auch nicht einfach, nach dem richtigen Weg mit Pflege sind wir immer noch auf der Suche, allerdings rund um gut beraten und betreut.  Die Idee vom Hospiz finden wir zunehmend verlockend.  Noch will mein Mann aber noch LEBEN, wie er ist, und es steht schon wieder eine Reise an. Meine Kräfte gehen langsam aus, aber noch einmal musste es uns gelingen…

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Ulrich am 21. September 2007, 20:28:13
Hallo Ulrich, wo bist du, normaleweise bei solchen Einträgen meldest du dich rasch!

Ich war im Urlaub.

Was die Kinesiologie (http://de.wikipedia.org/wiki/Kinesiologie) anbetrifft: Es ist eine esoterische (http://de.wikipedia.org/wiki/Esoterik) (= "nur für Eingeweihte") Methode, Krankheiten, ihre Ursachen und Heilungen zu betrachten, eine Weltsicht, die mit der "modernen", "wissenschaftlichen" Medizin nicht zusammenpaßt.

Ich wäre durchaus bereit, der Geschichte mit dem Schwiegervater der Kinesiologin Glauben zu schenken. Es gibt Wunder. Bloß: Ob da ein statistischer Zusammenhang zwischen der Ernährungsumstellung und dem Verschwinden des GBMs zu konstruieren ist (bei  e i n e m  Fall), das ist halt das Problem. Der Mann kann TROTZ der Nahrungsumstellung gesundet sein - und nicht WEGEN.

Ich würde auch einen Schamanen mit seinem Wedel am Krankenbett vorbeilaufen lassen, wenn ich sicher wüßte oder auch nur halbwegs glauben würde, daß dies etwas helfen kann.

Der Glaube versetzt Berge, sagt man.

Seit ich das Buch "Noch eine Runde auf dem Karussell" von Tiziano Terzani gelesen habe (ich hab' an anderer Stelle davon erzählt), bin ich in meiner Beurteilung (oder Verurteilung) von solchen Ansätzen viel milder gestimmt.

Wenn jemand daran glaubt, dann hilft es vielleicht. Wenn sonst nichts mehr hilft, vielleicht schadet es nicht. Ich halte z. B. Homöopathie (ab D 23) für pure Magie, es gibt aber viele Menschen, die darauf "schwören".

Wir leben in einer pluralen Gesellschaft. Vieles - auch die Medizin - ist extrem verwirrend. Heilpraktiker, die, wie die Kinesiologin, auf hochkomplexe Fragen, auf bis heute nicht verstandene Zusammenhänge (Krebsentstehung...) ganz einfache, simple Antworten und Handlungsanweisungen geben, sind auf der einen Seite gefährlich (an sich vernünftige Behandlungen könnten unterlassen werden), andererseits vielleicht auch hilfreich ("ich kann was gegen meine Krankheit tun, ich stemme mich dagegen, ich stelle meine Nahrung um..."), vielleicht hilft nicht die Nahrungsumstellung sondern die innere Einstellung zur Krankheit?? Und das wäre dann wieder ein Ansatz in Richtung Psycho-Onkologie...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 21. September 2007, 20:41:22
OK, Danke. Wie meine Schwester gerne sagt, der Placebo Effekt ist wissenschaftlich nachgewiesen.  There are more things on Heaven and Earth, Horatio...

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Grinder am 21. September 2007, 22:01:21
Was ich vielleicht noch dazusagen sollte - die Kinesiologin ist eine ganz normale Allgemeinmedizinerin gewesen und hat sich erst viel später zur Kinesiologie gewandt, sie hat sehr viel in Amerika gelernt (wo das ganze auch auf Krankenschein geht, sofern man versichert ist). Sie gibt auch begleitend Vitamine. Ich bin eben auch der fixen Ansicht, dass es wahrscheinlich eine ganz einfache Lösung gibt, man muss sie nur für jeden einzelnen finden! Ich habe auch folgenden Zugang zu dem ganzen - die Schulmedizin ist dann gut, wenn ich zb. einen Bruch heilen möchte oder sonstige dem Körper VON AUSSEN zugefügten Wunden zu pflegen habe. Aber bei verschiedenen Tumoren, wo Zellen verrückt spielen, muss ich an der Lebensweise was ändern - was ist zum Beispiel das beste Mittel gegen Lungenkrebs? NICHT RAUCHEN, oder?
Ich bin mir bewusst, mit welchem Gegner wir kämpfen, aber es gibt sicher ein Mittel dagegen, man muss es nur für sich finden. Es entspricht einfach nicht meinem Naturell aufzugeben - vielleicht deshalb der momentan Optimismus - ich weiß es nicht...... ???
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Ulrich am 21. September 2007, 22:47:27
Ich wollte Dich und Deinen Ansatz gar nicht 'angreifen'. Ich wurde nach der Kinesiologie gefragt und hab' meine Meinung gesagt (ich bin Naturwissenschaftler!). Was ich schrieb ist meine heutige Meinung zu dem Thema. Vielleicht bin ich in 20 Jahren - wenn ich da noch leben sollte - ganz anderer Meinung?

Die Medizin in 200 Jahren (wenn es da noch Menschen gibt) wird lachen über die Vorstellungen, die wir uns heute von Krankheiten und ihren Ursachen gemacht haben so wie wir heute über die Vorstellung von Aristoteles lachen, daß Mäuse aus Lumpen und Mehl entstehen.

Ein weiteres Beispiel: Ich hab' mir im Jahr 1990 ein Buch angesehen mit dem Titel (sinngemäß): "Die Welt 1985". Da schrieben gegen 50 Nobelpreisträger im Jahr 1960 über das, was ihrer Meinung nach bis 1985 entwickelt sein sollte. Nicht einmal 5% von dem waren 1990 eingetroffen.

Wir "schwimmen". Unsere Sinne täuschen uns. Wir haben Meinungen über Dinge, die wir nicht verstehen, wir müssen Entscheidungen fällen von größter Tragweite auf der Grundlage von wenigen Informationen, die wir nicht (immer) richtig interpretieren können...

Der oben erwähnte Herr Terzani hat es meiner Meinung nach richtig gemacht. Sich im Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York schulmedizinisch korrekt behandeln zu lassen (er nannte die Ärzte dort seine "Instandsetzer", er beschreibt die "Maschinerie" als präzise, kalt, berechnend - aber eher herzlos) und dann außerhalb nach allen möglichen (und unmöglichen) Alternativen und Ergänzungen zu suchen. Alle Vierteljahre mußte er zur Kontrolle nach New York, dazwischen gab es immer wieder eine "Runde auf dem Karussell" (wie er es nannte), auf der Suche nach alternativen / ergänzenden Heilmethoden. Ich hab' das Buch mit Neugier und Interesse gelesen, ich hab' seinen Weg verfolgt, seinen Guru gefunden, die Orte, Heiler, Schamanen, Ayurveda-Ärzte etc., die er aufsuchte, er beschreibt das ganz plastisch.

Der Mensch ist mehr als der zu "reparierende" Körper.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Grinder am 22. September 2007, 07:56:26
Danke Ulrich - ich habs nicht als Angriff empfunden - ich wollte nur die paar Infos noch dranhängen.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 23. September 2007, 12:27:24
Hallo, ihr Lieben da draußen,

es ist so still. Aber verständlich. Was soll man schreiben?
Wir sind alle, glaube ich, auch irgendwie "müde" geworden.

Ich habe bei meinem Mann von Anfang an gewußt, was Glioblastom bedeutet. Habe ihm seinen Optimismus gelassen, habe verdrängt, manchmal gehofft, daß es mit Einschränkungen viell. doch so bleiben kann, im Hinterkopf gewußt, was eines Tages kommen wird.

Ich war stark während der ganzen 2 Jahre, für ihn, für unsere Firma, unser ganzes Umfeld.
"Mein Gott, wie schafft's du das bloß?" kamen oft die Fragen. "Keine Ahnung" war meine Antwort. Und ich wußte es auch nicht, wieso das alles geht.

Jetzt habe ich zum ersten Mal Angst, einen Kloß im Hals und Tränen in den Augen, wenn ich mich um ihn kümmere, mit ihm rede, ihm zu essen gebe.
Angst: Seit 3 Tagen ißt er wie ein Spätzchen. Hat abgenommen - natürlich viel an Muskulatur, weil er nur noch liegt.
Er ist soo schwach, so kraftlos. Beim Aufsetzen heute morgen (mal die Beine aus dem Bett und auf den Bettrand setzen) konnte er nicht mal alleine den Kopf hochhalten. Seine Augen sind so müde, sein Blick kommt von ganz weit her.  ICH HABE ANGST.

Auch die ganz stark gewordene Spastik des rechten Armes hat nachgelassen - das gibt mir sehr zu denken. Ich denke an meine Mama, wo das gegen Ende auch so war.

Ach, ihr Lieben, ich denke an euch, die ihr auch grad so belastet seid und wünsche euch viel Kraft und viel Mut.
Bis dann
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mellory am 23. September 2007, 13:07:17
Liebe Doro,
ich bin in Gedanken bei Dir. Nachdem ich Deine Zeilen gelesen habe musste ich mal kurz alleine sein und weinen. Ich darf nicht daran denken was auf uns bzw. meinem Vetter noch zukommt. Man darf die Hoffnung nicht aufgeben. Im Augenblick - es ist ja auch erst der Anfang - gehtes im sehr gut. Er ist mit seiner Frau übers Wochenende weggefahren und Anfang Oktober geht es eine Woche auf eine Kruzfahrt im Mittelmeer. Ich wünschen ihm - nicht nur ihm sonder euch allen - noch viele schöne Urlaube.
Liebe Grüße
Ellen
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 24. September 2007, 13:58:47
Hallo ihr alle,

ich habe lang nicht mehr geschrieben.
Klar, es war viel los seit Papa uns verlassen hat.
Und jetzt ist es einfach nur noch ruhig...als hätte man keine Aufgabe mehr.
Seit der Trauerfeier am 15.09. ist erstmal so wirklich klar geworden, dass jetzt alles anders ist und dass Papa nicht mehr zurück kommt und auch ganz gewiss nicht mehr im Krhs ist.
Aber man begreift es irgendwie immer noch nicht, jedes mal wenn ich bei meiner Mama bin und Papas Bilder sehe, höre ich sein Lachen und habe das Gefühl als würde er gleich zur Tür rein kommen...so verrückt wird man.
Ständig träume ich von allem was in den letzten Monaten passiert ist, träume davon seine Stimme oder sein Lachen hinter mir zu hören und wenn ich mich dahin umdrehe sehe ich Fremde aber nicht meinen Papa.
Ich als absolutes Papakind muss erstmal lernen so ohne seine "Guten Morgen mein Engelchen"-Anrufe, ohne seine lieben Umarmungen zur Begrüßung und ohne seine Witze, sein Kümmern...ohne soviel was mir dieser Mensch gegeben hat zu leben.
Ich habe letztens noch zu Mama gesagt, dass ich jetzt gar keinen mehr hab der mich einfach so drückt und mal knutscht....Mama macht das zwar auch aber anders, wie gesagt ich war eben ein Papakind und Mama muss wohl erstmal lernen soviel Gefühl zu zeigen wie Papa es getan hat.
Aber es ist so schwer ohne Papa, er hat ein riesen großes Loch in unseren Herzen hinterlassen, dass wohl niemals mehr zuwachsen wird.
Es ist so schwer normal weiterzuleben, es geht immer mal aber dann holt einen alles wieder ein und man schlägt die Hände über dem kopf zusammen und denkt " das kann doch alles nicht wahr sein " ...es ging so schnell, zu schnell... 6 Monate und 9 Tage vom ersten unerkannten Epianfall bis zu seinem Tod ...zu wenig Zeit....diese zermürbende Zeit des Suchens, worum geht es hier eigentlich ? Warum macht keiner dieses MRT ? Warum keine Tumormaker als man Liquor entnommen hat ??? Warum ? Warum? Warum ?
Man hätte diese Zeit ganz anders verbringen können, aber nein, bis zur Diagnose musste eine Ewigkeit vergehen und danach blieben uns noch knapp 7 Wochen mit Papa, oder dem was von ihm durch Bestrahlung und OP noch übergeblieben ist.
Sicher hätte die Diagnose auf im Februar schon "Glio IV multiforme" geheißen, aber danach hätte man noch viel mehr Zeit gehabt, Zeit die man intensiver hätte genießen können als mit diesem Nerventerror den wir hatten.
Naja, jetzt ist es sowieso zu spät. Jetzt bleibt uns der Trost, dass Papa wirklich nur diese letzten zweieinhalb grausamen Tage hatte...ohne Sprechen unter absoluter Bewegungsarmut, vermutlich unter Blindheit und fast Taubheit...ob er Schmerzen hatte konnten wir nur erahnen und deshalb gab es zum Glück am letzten Tag Morphium.
Ich hoffe das es gereicht hat um ihm die letzten Stunden zu erleichtern, ich hoffe das er keine Schmerzen hatte und sich nicht verlassen gefühlt hat in seinen letzten Stunden, aber dieses Elend konnte ich einfach nicht mehr ertragen und Mama auch nicht.
Diese Geräuschkulisse durch den Schleim in seinem Hals, dieses Rasseln trotz Schleim absaugen, dieses Flattern der Lippen beim Ausatmen, das Spucken von Magenblut und das Krampfen trotz Diazepam und Morphium....es war einfach zuviel...er war in guten Händen bei lieben Kolleginnen meiner Mom, die uns auch erzählten dass es nachts auch irgendwann wieder ruhiger wurde und er am Morgen ruhig eingeschlafen ist.
So wie er aussah, muss es auch so gewesen sein.
Aber trotzdem hofft man und rätselt man " war es genug Morphium ? hat er wirklich nicht leiden müssen ? "
Allerdings ist eines ganz gewiss, jetzt leidet er nicht mehr ...vielleicht noch beim Anblick seiner Lieben wenn sie mal wieder um ihn weinen, aber ansonsten hat er es geschafft und sitzt jetzt hoffentlich auf einem Wölkchen oder Sternchen und paßt auf uns auf.
Oh Gott, es tut so weh....aber es hätte für ihn nur noch schlimmer kommen können und das hätten wir alle niemals gewollt.
Ich will mich bei Euch allen für Eure Anteilnahme von ganzem Herzen bedanken, wir sind oder waren alle in der gleichen Situation, die einen länger, die anderen kürzer...aber alle sind wenigstens hier für einander da.
Ich wünsche Euch allen weiterhin viel Kraft und Zuversicht für alles was kommen wird....irgendwann gibt es wieder ein Licht am Ende des Tunnels und ich glaube daran, dass man sich irgendwann wiedersieht !!!  :)

Bis bald Eure Isabel
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: fips2 am 24. September 2007, 14:18:07
Mein herzlichstes Beileid liebe Isabel.

Dein Bericht hat mich sehr ergriffen.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass die Sonne auch für dich bald wieder scheint.

Gruß Fips2
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 24. September 2007, 15:34:52
Hallo meine Lieben!

Bin mal schnell wieder zu Hause Wäsche wechseln, ich weiss gar nicht recht, was ich euch schreiben soll.
Es ist einfach nur Wahnsinn, das alles mitansehen zu müssen und nicht helfen zu können.
Mein Mann schläft seit Freitag fast nur. Er bekommt seit Samstag nachmittag seine Morphiumspritzen. Seit heute morgen ist die ganze rechte Gesichtshälfte angeschwollen, an der Schläfa am meisten und das rechte Auge auch "zugeschweisst". Wenn er mal ein bisschen munter wird, greift er sich sofort an den Kopf. Er muss furchtbare Kopfschmerzen haben.
Ich wünsche ihm wirklich nur mehr, dass er endlich seine Ruhe haben darf, so weh es mir tut, es zerreisst mich fast innerlich, aber ich kann dieses Leid nicht mehr mitansehen.
Im KH versuchen sie jetzt, die Schmerzen halbwegs in den Griff zu bekommen und werden Verbindung mit der Palliativstation des örtl. Khses aufnehmen.

Ich bin so traurig und es tut so weh.
@Doro: alles Gute, ich denke ihr seid wiedermal in einer ähnlichen Situation. Wir müssen einfach durchhalten, auch wenn ich manchmal denke, ich kann nicht mehr.

Alles Gute für euch alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 24. September 2007, 16:07:34
Liebe Agnes,

habe beim Einloggen gesehen, daß du online bist - und jetzt bist du schon wieder weg.
Oh je, wie leid mir das für euch tut. Die Krankheit ist ohnehin schlimm genug, aber wenn man dann Schmerzen hat ist noch schrecklicher. Ich hoffe, daß man wenigstens die Schmerzen im KH in den Griff kriegt.
Dass dein Mann nun doch noch so leiden muß - hoffentlich kann deine Anwesenheit ihm ein wenig helfen. Weiß er daß du da bist?
Ach, fühl dich einfach mal umarmt und ganz fest gedrückt. In Gedanken bin ich bei euch.

Heute mittag war auf mein Bitten hin der Hausarzt bei uns, grad als ich ein Auto aus der Werkstatt holte. Er hat meinen Mann untersucht und ich muß später mal in der Praxis nachfragen, was er meint.
Gestern abend hat mein Mann sich heftig verschluckt und danach beim Atmen so geröchelt, als hätte er Wasser in die Lungen bekommen. Wir haben ihn aufgesetzt, seinen Rücken geklopft - und dann ganz auf eine Seite gelegt. Irgendwann mußte er heftig husten und es kam auch etwas Schleim mit. Aber das Röcheln hat GsD aufgehört.
Ich wollte auch vom Arzt wissen, wie ich das mit den Tbl. handhaben soll, wenn er nicht ißt. Zermörsern tu ich sie eh schon - kann ich sie dann auch in Flüssigkeit auflösen? Keine Ahnung. Mal hören, was er nachher so meint oder ob es eine Alternative zum Injizieren gibt.
Kann mir sonst jemand sagen, wie man Tbl. dann noch geben kann?
Ansonsten alles wie gestern. Zum Frühstück 1/8 Brötchen + 1/2 Joghurt, vormittags 3-4 Trauben, zum Mittagessen 5 Teelöffel zerdrücktes Gemüse.

Es ist nicht mehr schön. So hätte er nicht da liegen wollen. Er hatte ein Leben mit Volldampf - da hätte man eher gedacht, daß er mal an einem ungewöhnlichen Unfall sterben würde. Aber so!! Er tut mir so unendlich leid. GsD hat er anscheinend keine Schmerzen. Ich hoffe für ihn, daß auch er ein "faires" Ende hat.
Seid alle lieb gegrüßt.
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 24. September 2007, 16:10:24
Hallo Ellen,

willkommen hier im Forum und danke für deine Worte.
Muß grad schon wieder weg. Aber ich wünsche für euch, überwiegend für deinen Vetter, daß ihm noch eine lange und schöne Zeit bleibt.
Die beiden sollen leben, leben und die verbleibende Zeit, egal wie lange, genießen.
Wir werden bestimmt öfter noch von dir "hören".

Herzliche Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 24. September 2007, 19:29:09
Liebe Hilde!!!!

War länger nicht im Forum und bin sehr traurig darüber, wie es euch geht. Wünsche dir alle Kraft der Welt um die nächste Zeit zu überstehen. Bin in Gedanken oft bei euch!!
Als ich heute deine und Isabels Zeilen gelesen habe, konnte ich nur noch weinen....

Irgendwie scheints überall bergab zu gehen, bei uns hält es sich aber in Grenzen...
Waren ne Woche auf Borkum mit Mama, aber wirklich geniessen konne sie es nicht. Das  
Cortison macht ihr immer mehr zu schaffen usw. Das MRT vorletzte Woche war durchwachsen. Sie hat doch noch 2 Tumore, der eine schlägt auf die Chemo anscheinend an, der andere nicht. Die Dinger sind auf jeden Fall riesig und auch schon über die Mittellinie gewachsen....

Ich wünsche euch allen viel Kraft für die kommende schwere Zeit!!!!

Liebe Grüße

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 24. September 2007, 20:33:10
Hallo Isabel,

schön, daß du wieder mal da warst.
Ich möchte gar nicht viel schreiben.
Du schilderst das Verhältnis mit deinem Papa so schön, daß es einem warm ums Herz wird. Behalt ihn so in Erinnerung wie er war, laß das andere verblassen und grübele nicht. Es ist nun mal nicht zu ändern.

Für uns alle hat sich das ein oder andere Mal auch die Frage gestellt "warum", aber es wird darauf keine Antwort geben.

Ganz herzliche Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 27. September 2007, 20:41:46
Ihr Lieben!

Tut mir Leid, Doro und Hilde, das es bei euch so voran schreitet.  Hilde, ich hoffe sehr, das es mit Palliativmedizin was wird, das ihr die Schmerzen im Griff bekommen, und, wie Doro so schön sagt, ein Faires Ende haben können.

Irgendwie beschäftigen wir uns alle mit dem Ende.  Bei uns geht es zwar weiter, aber aller reden vom Loslassen und Akzeptanz.  

Wir suchen noch die richtige Lösung mit Pflege bzw. Betreuung.  Entlastungspflege haben wir probiert, war ein absoluter Reinfall.  Rund-um-die-Uhr Pflege war für meinem Mann der Qual schlecht hin, so eine Verletzung seines Persönlichen Raumes das es nur noch schlimm war, und ich und meine Freundinnen rund um die Uhr damit beschäftig waren, ihm von der Pfleger zu schützen. Darum sollte es sicherlich nicht unbedingt gehen.  Die Lösung sehe ich jetzt in eine Mischung aus Pflege (? 2 bis 3 Stunden) und vertraute Freunden.

Nun geht es weiter mit Reisen. Eben waren wir in Paris, zwei Tage und eine Aufführung, Morgen geht es für 11 Tage in der Türkei. Sonne und Meer.  Mittlerweile kann mein Mann ohne Rollstuhl kaum irgendwo hin, ist fast voll inkontinent, die Anfälle häufen sich, er ist so langsam, das er über 2 Stunden für eine Mahlzeit braucht, usw, usw.  Ihr kennt das.  Aber er kann sich noch gut ausdrücken, hat selten Schmerzen, und will, will so doll, so gerne, noch LEBEN, noch herumkommen, noch in die Wärme, noch nicht sterben. Ihm ist schon klar, dass er nie 40 wird, das er kein weitere Sommer erleben wird, dass er nie wieder Paris sehen wird, u.A. Er geht damit mutig und offen um.  Aber er will noch… Und ich mache mit, obwohl ich fast am Ende meine Kräfte bin.  

Das gute: Wir haben wirklich die besten Ärzte, die es auf die Erde geben könnte, ich fühle mich nicht nur unterstützt, sondern auch verstanden und gemocht und geborgen.  Für die Türkei haben wir auch jetzt eine Krankenschwester gefunden.  Und für dann, wenn es zu Hause nicht mehr geht (der Zeitpunkt nähert) haben wir ein Hospiz gefunden, denn wir beide ganz nett finden.  

Angst um das, was auf uns zukommt, habe ich.  Ich versuche es, ein Schritt nach der nächste zu machen.  Schöne Momente gibt es noch durchaus täglich, und wird es noch die nächste Tage geben.  Kraft schöpfe ich von tiefsten Quellen, hoffe nur, dass es reicht.

Wünsche alle all die Kraft, den wir alle brauchen,

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 27. September 2007, 21:40:53
Hallo Sarabande,

meine Bewunderung erneut für euch beide. Es ist gut, daß dein Mann wenigstens mit dir kommunizieren kann, daß du weißt, was er will und nicht will und daß ihr offen über alles reden könnt.
So was hätte ich mir gewünscht. Aber mein Mann war nie der Mann, der über solche Dinge hätte reden wollen und können.

--Ich wünsche mir für mich, daß, wenn ich mal gehen muß, ich Leute finde, die mit mir offen umgehen und darüber reden. Jetzt habe ich die Vorstellung, daß ich das wollte und könnte, und ich hoffe, daß es auch dann so sein wird.--

Alles, alles gute für euren Urlaub und toll, daß das alles so gut geht.

Schade, daß das mit der Pflege ein Reinfall war.

Herzliche Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 27. September 2007, 22:19:16
Hallo Sarabande,

wo nimmst Du die Kraft her? Du bist so mutig - falsch - Ihr seid so mutig ! Wir waren auch offen miteinander, aber verreisen habe ich mich irgendwann nicht mehr getraut.

Ich komme gerade aus der Türkei - es war einfach herrlich (nachdem ich das Emotionale abgestreift hatte). Nehmt mit was Ihr noch kriegen könnt, es wird - insbesondere Dich - Euch noch lange begleiten.

Ganz liebe Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 27. September 2007, 22:25:21
Hallo Doro,
hallo Hilde,

ich komme gerade aus einer "heilen Welt".

Hier bei Euch ist das Leben, leider z. Zt. in seiner schrecklichsten Form. Ich denke viel an Euch und kann doch nicht helfen. Aber ich weiß wie es Euch geht und wir Ihr Euch fühlt. Abschied und Loslassen tut soooo weh und leider hört es damit nicht auf. Doch es verändert sich, ganz langsam.

Eine - wenn möglich - gute Nacht -. Liebe Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 28. September 2007, 07:59:56
Ihr Lieben!

Mein Mann ist nicht unbedingt von Natur aus, eins der gerne redet. Schließlich ist er Norddeutsch!  Aber wir leben mit diesen „Ding“ seit über 7 Jahren, auch wenn es damals als niedriggradig eingestuft war.  So haben wir viel Zeit gehabt, darüber zu denken und reden. Schon nach dem ersten OP habe ich mein Mann zum Therapeut gezwungen, da ich mich nicht in der Lage fühlte, dafür die volle emotionelle Verantwortung zu tragen, und wir hatten den Riesenglück, beim zweiten Versuch ein guter zu finden.  Auch haben wir „Glück“, das der Tumor immer noch nicht sein Sprachzentrum angegriffen hat.  Aber immer noch ist es ein Gradwanderung, zwischen kämpfen und loslassen, aufgeben und weiterleben, Verdrängung und Ehrlichkeit,  Liebe und Trauer, und und und.  Ich bewundere meinem Mann für sein Mut und Stärke, auch wenn es mir nervt, wenn andere dies über mich sage. Ich meine nicht nur den Mut zu Reisen, sondern auch den Mut, bewusst mit der Unausweichlichkeit sein eigenes Tod weiterleben zu können.  Ich halte das für außergewöhnlich…

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 29. September 2007, 09:05:07
Guten Morgen!

Hab irgendwo mal gelesen "Gott braucht neue Engel und er nimmt nur die Besten" - er hat seit gestern ganz bestimmt einen neuen dazubekommen.

Mein Mann ist gestern um 9:45 eingeschlafen und ist für immer von mir gegangen........
wir haben so gekämpft und doch verloren...

Er hatte seit Di die Morphiumpumpe und war eigentlich seit Donnerstag nicht mehr wach zu bekommen.
Es ist geschehen, wie ich immer vermutet hatte, ich bin nur schnell "eine rauchen" gegangen, hatte noch keine 3 mal angezogen, als meine Schwiemu schreiend dahergelaufen kam. Ich hatte nur ca. 5 Schritte zu seinem Zimmer, als ich hineinkam, war bereits alles vorbei :'( :'( :'(

Ich fühle mich so leer und unendlich traurig, diese Endgültigkeit bringt mich fast um.....

eure Hilde
 :'( :'( :'( :'( :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: fips2 am 29. September 2007, 09:18:23
Hallo Hilde
Sei tröstend umarmt.
wenigstens durfte er ohne Schmerzen friedlich gehen.Du hast liebevoll getan was in deiner Macht stand und hast von mir dafür den größten Respekt.

Gruß,herzliches Beleid und Kraft für die kommenden schweren Tage und Wochen der Trauer.Dein Engel wird immer bei dir sein.

Fips2
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mellory am 29. September 2007, 09:54:45
Liebe Hilde,
ich umarme Dich und bin in Gedanken bei Dir.

Viel Kraft für die zukünftige Zeit

Ellen
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 29. September 2007, 12:54:23
Liebe Hilde,

ich weine mit Dir um Heri.
Ihr habt gemeinsam so lange gekämpft und doch verloren...


In Trauer und Verbundenheit

Elisabeth

Die wir lieben,
sind nur geborgt.
Wann sie gehen,
entscheiden wir nicht.
Wir entscheiden,
ob wir die Erinnerung als Geschenk annehmen wollen
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: moni s. am 29. September 2007, 13:15:55
liebe hilde!
auch ich umarme dich mal ganz still und schick dir noch ein riesenkraftpaket für die nächste zeit
moni s.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Merlin1 am 29. September 2007, 15:04:01
Liebe Hilde,

mein allerherzlichstes Beileid. Heri ist nun von seinen Qualen erlöst. :'(  :'(
Dir, liebe Hilde, wünsch ich viel Kraft für die nächsten Wochen.

Sei umarmt Christiane
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 29. September 2007, 17:13:03
Liebe Hilde,

Du hast alles für Deinen Heri getan - er konnte nicht mehr leben. Du musst Dir um ihn jetzt keine Sorgen mehr machen, aber Du darfst auch nicht mehr mit ihm hoffen.

Es gibt keine Worte die Dich jetzt trösten können, vielleicht hilft es Dir ein ganz klein wenig zu wissen, dass ich (und ich denke all' die Anderen die Dich hier begleitet haben) in Gedanken bei Dir bin/sind.

Es gibt Momente in denen ich die Endgültigkeit immer noch begriffen habe, es tut sehr weh. Doch Du hast es sehr schön beschrieben und wahrscheinlich ist es auch so. Der Engelpersonalengpass im Himmel ist adäquat ausgeglichen worden.

Ich umarme Dich - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 29. September 2007, 17:16:30
 :'( :'( :'(
ich danke euch allen, die Tränen fließen unentwegt, ich kann das Geschehene nicht begreifen :'( :'( :'(

eure Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schmibi am 29. September 2007, 17:45:20
Liebe Hilde,

habe "Euer" Leid lesend verfolgt. Ich drücke Dich ganz herzlich und wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit !!!


Liebe Grüße
Heidi
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: petra69 am 29. September 2007, 18:37:58
Liebe Hilde,
mein Beileid.
Als ich vom Tod deines Mannes gelesen habe, mußte ich weinen. Als mein sohn das sah, meinte er:warum weinst du, ich sagte: der Glio hat schon wieder einen lieben Menschen geholt- er ist verstorben. Er sagte: ist er nun bei unserer kleinen Kämpferin? Ich sagt ja. Er meinte nach etwas nachdenken: das ist gut, denn da geht es dem Mann jetzt auch besser und vielleicht sitzen die 2 jetzt auf einer Wolke und beschüzten uns.
Aus Kinderaugen hört es sich so einfach an.
Lass dich ganz lieb umarmt sein
Petra
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 29. September 2007, 20:00:50
Liebe Hilde,

Dein Heri hat so lang und so tapfer gekämpft... jetzt ist es für ihm vorbei. Für dich leider schon längst nicht. Wir denken an dich, und wünsche dich wohl schon wieder viel Kraft, um das was dir noch bevorsteht zu überwinden bzw zu überleben.

Dein Mut und Energie hat so viel von uns über so lange mitgezogen. Der Tod bleibt wie immer unfassbar in seiner schrecklicher Endgültigkeit.

Sei umarmt,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 29. September 2007, 20:33:23
Du warst-
das kann ich nicht hinnehmen,
es hört sich an wie: verloren.
Du bist-
und wirst es immer sein, in meinem Herzen, meinen Gedanken,
meinen Träumen und in meiner Erinnerung.

(Marina Szczecinski)

Liebe Hilde,
Worte sind völlig unzulänglich.
Eine schwere Zeit hast Du stark und liebevoll gemeistert,
eine andere schwere Zeit steht Dir bevor.

Nahe bei Dir schicke ich Dir mein Mitgefühl und meine Gedanken
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 29. September 2007, 21:43:33
Liebe Hilde,
unendlich traurig fühle und weine ich mit dir und bin zugleich auch dankbar, dass dein Mann den Kampf friedlich verloren hat. Sicherlich ist er ganz behutsam in sein Engelsdasein hinübergeschlafen. Es kommt eine schwere Zeit  auf dich und deinen Sohn zu - aber ich bin mir sicher , du wirst es mit der Liebe deines Kindes und mit den wundervollen Erinnerungen an deinen lieben Mann schaffen, einen Weg in dein Leben zurückzufinden. Du hast tapfer und stark gekämpft.
Wenn du magst bleiben wir weiter in Kontakt, wollte dich gestern früh anrufen. Dieter hatte dann aber plötzlich so eine Kopfschmerzattacke bekommen, die mich wieder alles vergessen ließ.....es sollte so sein.....
Fühl dich lieb und kraftvoll umarmt
In tiefem Mitgefühl
Beate
 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 29. September 2007, 22:36:43
Ich sitze hier, lese eure Beiträge, nein ich verschlinge sie, ich heule mir die Augen aus über eure Anteilnahme, es ist alles so unfassbar.

Euer Mitgefühl tut unendlich gut und gleichzeitig schreie ich innerlich, möchte fast mit meinem Mann schimpfen, dass er mich hier alleine zurückgelassen hat und gleichzeitig bin ich so unendlich froh, dass er nun keine Schmerzen mehr zu haben braucht.

Erschreckend ist diese unsagbare Leere und der Schmerz, der sich in mir breit macht. Die letzten zwei Jahre meines Lebens waren bestimmt von 2 Wörtern, die sich in mein Hirn gebrannt haben - Heri und Glio. Das unausweichliche Ende habe ich mit Erfolg von mir weggeschoben und nun hat es mich fast erschlagen. Ich kann es nicht fassen, dass es vorbei ist. Ich habe nur mehr dafür gelebt, irgendetwas zu finden, das meinem Mann das Leben retten kann und dieses Monster in die Knie zwingt. Das Monster hat gesiegt.....es hat mir meinem Mann Stück für Stück gestohlen...
Ich könnte hier glaub ich noch die ganze Nacht sitzen und mich ausheulen. Ich weiss, ich bin nicht alleine mit diesem Schicksal und das tut auch gut, das zu wissen.
Wie man das alles verkraftet und verarbeiten kann, keine Ahnung.....

werde weiter bei euch sein, diese Krankheit läßt einem glaube ich sowieso nicht mehr los.

Ich wünsche euch allen, dass eure Lieben noch lange bei euch sein dürfen und wenn der Tag des Abschieds kommt, dann soll er so friedlich sein wie bei meinem Mann. Ich denke, dass er keine Schmerzen mehr hatte, er hat einfach aufgehört zu atmen...

bis bald und nochmal Danke an alle, die mir immer wieder Mut zugesprochen haben und da waren, wenn es mir bzw. meinem Mann schlecht gegangen ist.

 :'( :'(
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 29. September 2007, 23:02:34
Liebe Hilde,

fühl dich auch von mir umarmt. Ich weiß, wie es dir jetzt geht.
Wir sind mal wieder in der gleichen Situation.
Trost kann ich dir wohl wenig geben, man kann nur sich immer wieder sagen: Jetzt muß er nicht mehr leiden.

Ganz herzliches Beileid und einen lieben Gruß
Doro
-----------------------------

Ihr Lieben alle,

auch wir mußten aufgeben.
Mein Mann ist heute morgen um 10.10 ganz friedlich in meinen Armen eingeschlafen.
Ich habe lange mit ihm geredet, daß er gehen darf --- und ganz, ganz viele andere Dinge--  und ihm gesagt, daß ich ihm danke, daß ich bei ihm sein durfte die ganze Zeit und erst recht jetzt; und daß es eine gute Idee von ihm war, daß wir nochmal heiraten.

Er mußte nicht lange und nicht viel kämpfen. Grad mal 1 1/2 Std. und ich weiß, daß alles gut und richtig war,was ich ihm sagen konnte, und er deshalb friedlich gehen konnte.

Ich danke euch allen für den langen Weg des Begleitens hier.

Bis dann. Liebe Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mellory am 29. September 2007, 23:32:09
Liebe Doro,
was kann oder soll man sagen - nichts fällt mir ein. Gestern Hildes Mann und heute mußtest Du das gleiche Schicksal erfahren. Auch wenn es kein trost sein kann, so will ich doch Gedanken bei Dir. und auch bei Hilde sein.
Für die Zukunft wünsche ich Dir viel Kraft.
Ellen


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 30. September 2007, 10:30:23
Liebe Doro,

fassungslos habe ich gelesen, dass auch Dein Mann gestorben ist. Ich habe Hildes und Dein Schicksal über viele Monate verfolgt, so wie Ihr meines verfolgt habt.
Wenn uns auch allen klar war und ist, dass ein Glioblastom - nach heutigem medizinischen Stand -  einem Todesurteil gleichkommt, so sind 2 Todesfälle in unmittelbarer Folge -  in diesem leidgeprüften Forum - ein großer Schock.

Ich weiß, es gibt keinen Trost. Aber ich bin dankbar, dass Eure Männer nicht mehr leiden müssen und  von Euren Schultern die maßlose Verantwortung genommen wurde.


In Trauer und tiefer Verbundenheit


Elisabeth - mit Günter im Herzen


Zur Zeit fiindet wenige Meter von mir der Berliner Marathon statt. Günter wäre heute - mit großer Sicherheit - seinen 31ten Marathon gelaufen...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Merlin1 am 30. September 2007, 11:20:16
Liebe Doro,

mein allerherzlichstes Beileid. Es ist wirklich unfassbar, dass Hilde und du ihre Liebsten so schnell hintereinander verloren habt. Tröstlich ist es, dass dein Mann nicht mehr viel leiden musste und du ihm noch so viel sagen konntest. Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächsten Wochen.

Herzlichst Christiane
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 30. September 2007, 12:50:37
Liebe Doro,

nach der "relativen" Ruhe in diesem Forum war es wohl wirklich die Ruhe vor dem Sturm.

Dir wie auch Hilde kann ich nur sagen, dass es keine tröstenden Worte gibt. Aber ich habe Euch jetzt ein Jahr begleitet (nicht immer aktiv aber stetig) und bin mit Euch sehr traurig. Ihr habt gekämpft und alles, wirklich alles für Eure Männer getan. Sie konnten nicht mehr leben und deshalb ist es gut so.

Die nahe Zukunft wird Euch unwirklich vorkommen, leer und ohne Sorgen aber auch ohne Hoffnung.

Geht den Weg weiter, er ist steinig, wird aber - langsam - ebener. Eine herzliche Umarmung - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: moni s. am 30. September 2007, 15:07:41
liebe doro!
und plötzlich sind die tage so sinnlos und leer........
schicke dir mein tiefempfundenes beileid ohne große worte!
wünsche auch dir viel kraft für die nächste schwere zeit,die jetzt auf dich zukommt!
moni s.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: brifabi am 30. September 2007, 15:50:36
Liebe Doro, Liebe Hilde!

Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren.

Es tut so weh, in Gedanken bei euch.
Brigitte
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Schmibi am 30. September 2007, 16:11:31
Liebe Doro,

auch von mir ein herzliches Beileid, und viel,viel Kraft für die kommende Zeit !


Liebe Grüße
Heidi
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 30. September 2007, 16:17:51
Dumm, sich die Tränen zu trocknen,
bevor man aufhört zu weinen.
Aber man muss sie trocknen,
um zu versuchen,
ob man nicht doch aufhören kann,
zu weinen.

(Erich Fried)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Cira am 30. September 2007, 17:53:07

 Hilde und Doro  


Mein aufrichtiges beileid.....
 

Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten...

    :'( :'( :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 30. September 2007, 19:17:39
Liebe Doro,

auch mir fällt nichts mehr ein.
Es tut mir sehr, sehr leid.
Die Leere nimmt nun den Raum ein, den vorher Angst und Sorge beansprucht haben.
Mit einem Mal kommt tatsächlich der Abschied.
So erwartet und doch so plötzlich.
Ihr habt diesen letzten Weg würde- und liebevoll beschritten.
Viel Kraft für Deinen ganz neuen, schweren Weg wünscht Dir

Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 30. September 2007, 20:05:55
Liebe Doro!

Auch ich bin schockiert, obwohl wir alle wüssten, wohin es führt.  Ich fühlte mich immer mit eurem Kampf so verbunden, es lief so viel parallel.  Ich hatte immer das Gefühl, das du alles gut und richtig machst.  Nun ist es vorbei, und schon bist du mit Hilde zusammen in einem Land, den ich mir noch nicht so genau vorstellen kann oder möchte, auch wenn die Vorstellung mich permanent begleitet.

Ich wünsche mein herzliches Beileid, und bleibe im Verbundenheit deine

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: melonenbaum am 01. Oktober 2007, 09:07:13
Liebe Hilde, Liebe Doro!

Auch von mir mein aufrichtiger Beileid. :'(
Ich wünsche Euch in dieser schweren Zeit ganz viel Kraft!

Fühlt euch von mir umarmt

Liebe Grüße
Astrid
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mrs.Freckled am 01. Oktober 2007, 12:43:40
Liebe Hilde, liebe Doro,

mein aufrichtiges Beileid.
Ich bin fassungslos über das Tempo, in dem diese Krankheit über unsere Lieben siegt.
Doch einen Trost dürfen wir haben, jetzt müssen sie alle nicht mehr leiden !
Sie passen jetzt von einer anderen Stelle aus auf uns auf und sind doch immer da.

Das schönste was ein Mensch hinterlassen kann,
ist die Liebe in unseren Herzen !

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 01. Oktober 2007, 12:49:23
Liebe Hilde, liebe Doro!!   Mein aufrichtiges Beleid.   War ein paar Tage nicht online und bin total geschockt. Es tut mir unendlich leid für euch. Ich weine mit euch!!

Alles, alles Liebe

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: jeannette am 01. Oktober 2007, 13:51:03
Liebe Doro,
liebe Hilde!

Ich habe Euer Schicksal in den letzten Wochen verfolgt. Es tut mir so unendlich Leid für Euch.
Mein aufrichtiges Beileid.

"Gott braucht neue Engel und er nimmt nur die Besten", da ist wirklich viel Wahres dran.

Ich wünsche Euch von ganzen Herzen viel, viel Kraft für die nächsten Schritte.

In stiller Trauer

Jeannette
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Karo am 01. Oktober 2007, 18:56:34
Liebe Doro,

Dir mein herzliches Beileid. Du kannst mir jederzeit schreiben.

LG
Karola
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Karo am 01. Oktober 2007, 18:59:46
Liebe Hilde,

ich habe auch ab und zu bei Dir alles verfolgt. Es tut mir sehr leid.

Karola
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Elke 170964 am 01. Oktober 2007, 19:22:21
 
  Liebe Hilde,
  liebe Doro,

  ich habe euer Leben/Schicksal die letzten Monate still mitverfolgt
  Meine tiefe Hochachtung für euren Weg,so wie Ihr Euren Männern immer
  zur Seite standet.
  Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute bei dem jetzt nächsten Weg,der
  Bewältigung u. der Verarbeitung der vergangenen Wochen.
  Ich wünsche Euch lebendige Erinnerung u. gute Freunde in dieser
  schweren Zeit.


    Der fehlende Ton

    Man stelle sich ein Lied vor,das viele viele Töne hat. Das Lied ist
    wunderschön,weil jeder dieser Töne da ist und seinen Beitrag zur
    Melodie leistet.Manche Töne sind ganz kurz,andere dagegen ganz
    lang und dann gibt es noch welche die sind dazwischen-mittellang.
    Aber zurück zu unserem Lied.Plötzlich passiert etwas Unerwartetes
    mit dem Lied:
    Jemand lässt einen einzigen Ton herausfallen.Plötzlich klingt die
    komplette Melodie anders.Es fehlt ein Ton und die anderen Töne,die auf
    ein Zusammenspiel mit ihm abgestimmt sind,müssen sich an eine leere
    Stelle in der Notenzeile gewöhnen.Immer wieder,lange Zeit wird das
    Lied dann ohne diesen bestimmten Ton gespielt-es gibt auch keinen
    Ersatz für diesen Ton,denn man kann einen Ton nicht so einfach
    ersetzen.An dieser Stelle steht einfach nichts.Die anderen Töne finden
    das komisch,dass dieser Platz von  nun an ganz leer sein soll und sie
    entscheiden sich dazu dem verlorenen Ton in Denkmal zu setzen.
    Sie setzen ein Pausenzeichen um zu erinnern , dass an diesem  Platz
    einmal ein besonderer Ton sass.
    Nach einer langen Zeit wird auch dieses Lied zu einem gern gehörten
    Lied.
    Es ist zwar anders als das Lied vorher, aber auch die Melodie dieses
    Liedes klang nach einiger Zeit, als man sich mit der ungewohnten Pause
    ein wenig vertraut gemacht hatte,wunderschön - aber eben anders!

    (unbekannt)  


   Ein stiller Gruss,
   Elke
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 01. Oktober 2007, 22:33:19
Liebe Hilde,

ich schicke Dir auf diesem Weg wieder ganz viel Kraft,

gekämpft und doch verloren,..................

mein aufrichtiges Beileid,

ich umarme Dich,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 01. Oktober 2007, 22:38:19
Liebe Doro,

ich habe gerade erst auch Deine Nachricht vom Tode Deines Mannes gelesen.

Auch Dir sende ich mein Mitgefühl,

für die nun folgende Zeit wieder ganz viel Kraft,

eine stille Umarmung,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 01. Oktober 2007, 23:28:53
...........3 Tage, 13 Stunden und 40 Minuten bist Du nun nicht mehr bei mir und es kommt mir vor als wären es 3 Jahre........Du fehlst mir so........
ich wäre glücklich, wenn ich Dich noch vom Rollstuhl ins Bett legen könnte, Dich waschen könnte, angreifen und Dir einfach was erzählen......
Du konntest nicht mehr sprechen und wir haben uns auch so verstanden

es tut so schrecklich weh, ich hoffe, es geht Dir gut, meine Tränen werden noch lange nicht versiegen, aber ich habe nun keine Angst mehr, wenn auch ich gehen muss, ich weiss, dass Du auf mich wartest....

Deine Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 01. Oktober 2007, 23:32:00
an euch alle da draussen...

nochmal Danke für eure Anteilnahme, gut, dass es euch gibt

allen, die noch weiterkämpfen wünsch ich viel Kraft

Am Mittwoch um 9 Uhr gehe ich den schlimmsten Weg meines Lebens, habe grosse Angst vor diesem Tag, wie kann man das durchstehen?

alles Gute für euch alle
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: silu am 02. Oktober 2007, 00:30:08
Liebe Hilde,
auch von mir mein aufrichtigstes Beileid...
Du fragst, wie du den Mittwoch überstehst sollst... auch das wirst du schaffen, wie du ja schon sooo vieles bewältigt hast!!!
 Sicher, es ist unsagbar schwer, aber auch dieser Tag wird vorüber gehen - immerhin eine Konstante im Leben: jeden TAg geht die Sonne auf und jeden Tag geht sie auchc wieder unter.
Ich weiß wie schwer es ist, mein Mann ist mittlerweile 13 Monate nicht mehr bei mir, aber wir müssen es nun eben ohne sie hier schaffen, so lange, bis wir uns irgendwann wiedersehen!
Ich wünsche dir viel Kraft und liebe Menschen um dich herum, die dich auffangen!
Gedrückt!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 02. Oktober 2007, 13:58:32
Ihr Lieben alle,

danke für eure Anteilnahme und all die Worte des Trostes. Danke an jeden einzelnen.

Ich wußte so lange, daß dieser Tag kommen wird. Ich hatte so viel Kraft und Energie, das vor mir liegende zu schaffen. Und ich habe es geschafft; für ihn, der gehen mußte und meine Stärke gebraucht hat.

Es war ein solch bewegender Moment, meinen Mann bis zum letzten Atemzug begleiten zu können, ihn im Arm zu halten und ihm Kraft und Trost zu geben. Man kann dieses Gefühl nicht in Worte fassen.
Ich bin dankbar, daß ich für ihn da sein konnte und mich dafür noch bei ihm auch bedanken konnte.

Unser letzter Gang wird am Donnerstag sein - am liebsten würde ich gar nicht hingehen. Langsam fällt die Anspannung ab und ich bin einfach nur fertig. Am liebsten würde ich mich hinlegen und meine Ruhe haben. Aber man muß funktionieren. Und irgendwie bin ich gar nicht da. Ich fühle mich am ganzen Körper wie in Watte gepackt, vor allem mein Kopf.

Ich danke euch nochmal und wünsche allen viel Kraft, die sich grad um ihre Liebsten kümmern und noch den Weg vor sich haben.

Bis bald
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 02. Oktober 2007, 17:08:38
Liebe Hilde,

Du hast soooo viel geschafft, die Beerdigung wirst Du auch schaffen. Straffe Deinen Körper, nimm den Kopf hoch und begleite Deinen Mann morgen auf seinem letzten Weg. Ich hoffe, Du hast viele liebe Menschen um Dich, das macht es etwas leichter.

Liebe Doro,

auch Dir: gehe hin und halte es aus. Es ist natürlich nicht schön und schon gar nicht leicht - das soll es ja auch nicht sein. Ihr habt so viele schwere Momente miteinander verbracht - das schaffst Du auch noch.

Ihr Zwei,

denkt an die schönen Momente im Leben und vor allem an Euch. Mein Mann ist heute vor einem Jahr das erste Mal operiert worden; ich hatte furchtbare Angst vor dem was kommen mag. Und es wurde wahrlich nicht die schönste Zeit in unserem Leben. Aber es gab sehr viele vertraute Momente. Seit sechs Monaten kann ich ihn nur noch auf dem Friedhof besuchen und an ihn und unser gemeinsames Leben denken. Schön war es ! Er ist immer ( ! ) bei mir, es gibt keine Minute wo es nicht so ist. Unsere Männer konnten nicht mehr leben, wir müssen weiter leben und sollten versuchen das Beste daraus zu machen. Ich denke, das hätten Sie so gewollt. Gelingt mir auch nicht immer, aber zusehends öfter.

In Gedanken bin ich dabei und begleite Euch. Liebe Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Andrea Jobs am 03. Oktober 2007, 11:58:28
liebe hilde
liebe doro
ich denke ganz viel an euch ihr müsst immer daran denken eure männer haben jetzt keine schmerzen mehr .

sie sind immer bei euch

liebe grüsse andrea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 04. Oktober 2007, 08:44:53
Liebe Hilde,
liebe Doro,

mein aufrichtiges Beileid!

Wenig Worte, viele Gedanken. Habe immer gelesen. Unfaßbar.....

Für euch und eure Familien ganz viel Kraft und Mut,
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mro01 am 04. Oktober 2007, 12:27:13
Liebe Hilde, liebe Doro,

auch wenn ich seit Wochen hier nichts mehr geschrieben habe, so habe ich Eure Einträge und die aller anderen ständig mitgelesen. Mir läuft es immer noch "Kalt den Rücken runter", wenn ich lesen muss, dass es wieder einen lieben Menschen getroffen hat.

Als vor inzwischen 4 Monaten meine Frau gestorben ist, habe ich gedacht, "sie hat es endlich geschafft, sie hat es jetzt besser". Beim Lesen Eurer Einträge, dass Eure lieben Ehemänner es jetzt geschafft haben, laufen bei mir auch jetzt nach 4 Monaten noch die Tränen.

Ich bin ständig im Gedanken bei Euch.

Alles Gute
Mathias
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 04. Oktober 2007, 23:26:09
Liebe Doro,
auch ich möchte dir mein tiefstes Mitleid aussprechen. du hast die zeit mit deinem mann tapfer und mutig gemeistert. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du auch deine Zukunft so tapfer meisterst. Hoffentlich hast du den heutigen Tag mit lieben Erinnerungen gut erlebt.
Sei aufrichtig umarmt
Beate

Auch wir haben diesen schweren Weg noch vor uns - jeder von uns hat ihn vor uns - aber wir setzen uns schon seit einem Jahr fast täglich damit auseinander. Von Sonntag bis Dienstag hat mein Mann fast nur geschlafen. Die Sprache war deutlich schlechter ich habe mir doll Sorgen gemacht. Irgendwie wurde ich immer unruhiger. Wenn er wach war, hat er viel geweint. gestern war er wie ausgewechselt und heute wollte er mit mir sogar in die stadt ein paar Dinge erledigen. es war superschön. Heute abend ist er total fertig. Es war wohl doch etwas zuviel, wie er  meinte. Wahrscheinlich wird er die nächsten Tage wieder mit Sclafen verbringen.... ich hoffe, es folgen noch viele solcher Tage. Gestern sagte er mit unter Tränen: Es wird jeden Tag ein bißchen schlechter.....

@hilde: Ich denke viel an dich. Wie hast du den Tag der Beerdigung geschafft? Ich hoffe, dass du viel Kraft über die Familie und die Freunde erfahren hast.
Ich schicke dir einen dicken lieben Drücker
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 05. Oktober 2007, 08:06:28
Liebe Hilde, liebe Doro!

Auch ich schicke Euch einen Haufen nette Gedanken...
Ich war jetzt eine Zeitlang nicht hier im Forum und hab mich schon fast gefürchtet, wieder herzukommen, weil ich mir irgendwie sicher war, dass ich solche Nachrichten lesen werde müssen...

Aber das ist halt auch wieder das Besondere in diesem Forum und es gehört dazu...

Für mich ist es besonder seltsam, ich bin gleichzeitig auch in einem Kinderwunsch-Forum unterwegs, und diese Gegensätze sind einfach ein Wahnsinn...

Bei meiner Mama ist weiterhin alles unverändert.
Schön, einerseits.
Bedrückend, andererseits, weil man doch irgendwie spürt, dass der Zeitpunkt, wo es wieder bergab gehen wird, immer näher rückt. Einfach, weil es so sein muß...

Lg,
Knusperflakes
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: minerwa am 05. Oktober 2007, 18:59:03
Liebe Hilde,liebe Doro
mein herzliches Beileid.Es fehlen jezt einfach die Worte..............
Ich wünscht Euch viel Kraft.Ich werde für euer liebste   Kerzen anzünden.
alles Liebe  minerwa
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 06. Oktober 2007, 08:46:06
Ihr Lieben!

Auch wenn unsere Gedanken auch den Toten und deren Angehörigen weiterhin begleiten, sind wir noch voll mit Leben beschäftigt.  Unsere Türkei Aufenthalt läuft eigentlich ganz gut, dank nicht nur schönes Wetter und traumhafter Ort (Cirali-Olympos) sondern auch Neuro-Krankenschwester T. und die äußerst hilfsbereite Menschen des Hotel Canadas, wo wir sehr gut versorgt sind.  Mittlerweile braucht mein Mann praktisch zwei Menschen rund um die Uhr, da er kaum was alleine machen kann, sprich hinsetzen, aufstehen, gehen, auf Toilette gehen, unsw. Da wir hier umringt von sensiblen, aufmerksamen, und hilfsbereiten Leuten sind, klappt alles eigentlich ganz gut. Wir sind Türkeifans geworden.  

Jeden Tag bringt tolle Erlebnisse, ob es am Strand oder im Restaurant ist, ob wir alte Ruine durchstolpern oder den Berg mit Seilbahn hochfahren oder die Landschaft durchs Autofenster staunen.  Alles dank die unglaubliche Offenheit und kompetente Unterstützung hier.

Wie das zu Hause gehen soll, weiß ich gar nicht mehr. Alleine kriege ich mein Mann kaum noch hoch. Nicht mal aus dem Stuhl. Jeden Toilettengang, d.H. jeder Stunde, ist eine Qual.  Nachts bin ich voll im Einsatz, weiß selber nicht, wie ich es aushalte.

Ihm ist alles (leider) voll bewusst, er ärgert sich und hat Frust und trauert sich nach, da es jeden Tag schlechter wird.  Er kann nicht mehr alleine gehen, nicht mal ein paar Schritte, er kippt ständig um, der Inkontinenz siegt überall, er muss viel schlafen, er ist wahnsinnig verlangsamt, aber er ist nach wie vor ganz bei sich, und nimmt es alles wahr.

Wenn wir wieder zu Hause sind, glaube ich, müssen wir ins Hospiz. Ich weiß nicht, wie es sonnst weiter gehen kann. Alleine kriege ich gar nichts mehr hin, rund um die Uhr zu Hause können wir uns die notwendige Hilfe nicht leisten.  Ich wünsche mir so viel Entlastung, das wir die Zeit, die uns noch bleibt, einigermaßen wertvoll miteinander noch bringen können.

Mal schauen…

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 06. Oktober 2007, 08:58:47
Hi Sarabande!

Es ist gut, dass ihr noch voll mit Leben beschäftigt seid!

Es hört sich aber nicht besonders gut an, wie es Deinem Mann momentan geht. Ich weiss wie das ist, denn auch bei meinem Mann war es seit seiner 5. OP im Juli so. Ich musste ihn vom Bett in den Rollstuhl, zur Toilette hieven. Es war extrem anstrengend und mein Kreuz hat sicher gelitten, aber ich bin so froh, dass ich es für ihn tun konnte.
Was bei uns natürlich extrem erschwerend dazu kam, war dass er komplett die Sprache verloren hatte, ich darf gar nicht daran denken, es fliessen schon wieder die Tränen :'(
Er war nur die letzten 9 Tag im KH, da er furchtbare Kopfschmerzen und Erbrechen hatte, naja und die letzten 2 Tage war er im Koma.

Ich bin froh, dass mein Mann so lange zu Hause sein konnte, denn ich weiss, dass er überall anders unglücklich gewesen wäre, aber es sind nicht alle Männer gleich...

alles Gute für euch weiterhin
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 06. Oktober 2007, 14:34:10
Hallo Sarabande,

da brauchst du ja momentan auch all deine Kraft.
Aber ich denke, es ist dennoch von Vorteil, daß dein Mann noch reden kann. Der Nachteil ist natürlich, daß er das alles bei vollem Bewußtsein registriert. Aber ihr könnt wenigstens drüber reden und habt euch beide bewußt für ein Hospiz entschieden.

Genießt die Tage in der Türkei; du hast wie immer alles gut organisiert und es fehlt deinem Mann an nichts. Ich kann mir gut vorstellen, wie du an deine Grenzen kommst.

Nochmal allen Dank für die mitfühlenden Worte.
Ich schwimme zur Zeit irgendwie noch. Alles ist unwirklich und doch wirklich.
Schlafe in seiner Wohnung immer noch auf der Couch, warum auch immer.
Gestern ist der Pole nach Hause gefahren. Er wäre gerne wiedergekommen nach 2 Wochen Urlaub, er hatte sich richtig an uns gewöhnt.
Wir hatten eine "schöne" Beerdigung und ein harmonisches Zusammensein danach.
Es waren sehr viele Leute da, und er hätte sich darüber gefreut - nein, falsch, er HAT sich darüber gefreut.

Bis bald einmal
Doro

Muß mich erst an die Rubrik "Hinterbliebene" gewöhnen. Ist auch irgendwie seltsam.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 06. Oktober 2007, 16:38:48
Hallo Sarabande,

das was Ihr gerade in der Türkei erlebt, das durften wir auf Fuerteventura erfahren. Die Hilfsbereitschaft und Geduld war enorm. Ich bin mir nicht so sicher, ob wir hier genausoviel Mitgefühl erleben dürften. Aber sei's drum - es ist schön so wie es ist.

Nicht so schön ist, dass es Deinem Mann körperlich sehr schlecht geht. Und völlig untypisch ist, dass er es alles ganz bewusst miterlebt. Mein Mann hat zwar auch mitbekommen, dass sein Zustand immer desolater wurde, es hat ihn aber irgendwie nicht gekümmert.

Für mich wäre "Hospiz" ein riesiger Schritt gewesen ! Es ist aber schön, dass Ihr gemeinsam entscheiden könnt und so Zeit für Euch bekommt. Ich wünsche Euch noch viele schöne Erlebnisse in der Türkei (bin übrigens schon lange Türkeifan) und viele glückliche Momente der Zweisamkeit.

Auch wenn Du es nicht gerne hörst - ich bewundere Eure Kraft und Eure Stärke. Herzliche Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Merlin1 am 08. Oktober 2007, 19:38:34
Hallo, Ihr alle!

Wir waren heute zur 3. Kontrolluntersuchung in der Uniklinik Bonn. Das MRT war ohne Befund und jetzt haben die Ärzte in Bonn gesagt, dass wir erst einmal nach 8 Temodalzyklen Schluss machen. Nach allem was ich bisher hier gelesen habe, habe ich eine Höllenangst vor dieser Temodalpause. Bisher habe ich nur gelesen, dass es durch solche Pausen sehr schnell zu einem Rediziv kommt. Welche Erfahrungen habt ihr mit solchen Pausen gemacht? Kommt der Tumor tatsächlich immer so schnell wieder?

Liebe Grüße Christiane

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 09. Oktober 2007, 07:33:13
Liebe Christiane!

Ich an Deiner Stelle würde darum kämpfen, dass keine Pause gemacht wird.
Ich weiss noch, wie ich mit dem Arzt damals verhandelt habe und er einfach nicht nachgab. Er meinte, es sei ihm zu toxisch länger Temodal zu nehmen....
Tatsache ist, dass während der Temodaleinnahme nichts los war und sechs Wochen nach Beendigung war das 1. Rezidiv da, sprich die 2. OP, naja und wie es dann weiterging, weisst Du ja.

Gib nicht nach, ich weiss von Fällen, die Temodal schon lange einnehmen.
Ich hab jetzt Deine Geschichte nicht ganz im Kopf, aber es ist wahrscheinlich auch bei Deinem Mann nur eine Frage der Zeit, bis das Monster wieder zuschlägt, also versucht, diesen Zeitpunkt so lange wie möglich hinauszuschieben...

LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 09. Oktober 2007, 14:11:12
Hallo Christiane,

die Wirkung bzw. der Zeitpunkt der Temodal Einnahme ist manchmal auch unterschiedlich.
Wir hatten von März letztes Jahr bis Anfang dieses Jahr KEIN Temodal, und seit Anfang des Jahres war der Tumor wieder minimal gewachsen. Dann hatten wir 3 Temodal-Zyklen und der Tumor wuchs weiter. Temodal wurde im März abgesetzt und ab Mai wieder in Niedrig-Dosis gegeben. Daraufhin hat sich der Primär-Tumor verkleinert, aber auf der gegenüberliegenden Seite ist ein neuer Tumor entstanden.

Ich denke, daß es trotz allem individuell wirkt. Mal wächst der Tumor mit und ohne Chemo, mal langsam, mal schnell, mal gar nicht.

Wenn bei euren MRT gar nichts zu sehen ist kann ich die Ärzte verstehen, daß sie Temodal erst mal absetzen wollen. Wurde Temodal gut vertragen? --- Man sollte evtl. als Rezidivprophylaxe über eine Niedrig-Dosis-Therapie mit Temodal nachdenken.
Es gibt hierzu Studien die die Wirksamkeit belegen. Steht in diesem Forum irgendwo unter "Allgemeines zu Tumoren", hatte ich jedenfalls hier mal gefunden.
Alles Gute für euch.
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 10. Oktober 2007, 22:32:38
Hallo,
ich melde mich nochmal, um vielleicht wichtige Erkenntnisse weiterzugeben.
Kurze Info:
Nach dem schnellen Tod meiner Mama (Glio IV, 11/2005) im Januar 2007 hatten mich die Ärzte um eine Obduktion gebeten. Sie waren auch sehr überrascht über den dramatischen Verlauf der Krankheit. Ich hatte sehr mit mir gerungen, das könnt ihr mir glauben! Ich stimmte dann doch zu. Ich wollte auch Gewißheit!
Nun, nach fast 9 Monaten habe ich jetzt endlich den Obduktionsbericht von ihrem Kopf bekommen.
Meine Mama ist nicht an ihren Glio IV gestorben, sondern an einer Toxoplasmose. Das fatale daran ist, dass diese Krankheit fast die gleichen Symtome hat wie Tumorwachstum ???. Absolut irre!

http://de.wikipedia.org/wiki/Toxoplasmose

http://www.netdoktor.de/krankheiten/fakta/toxoplasmose.htm

Auch ihr letztes MRT war trügerisch, dort zeigten sich etliche angeblich kleine Tumore. Es waren keine Tumore, sondern Toxoplasmose-Herde. Auch die Ödembildung kam von dieser Krankheit. Wie soll man das erkennen!?
Kein Arzt hatte irgendwie in die Richtung einen Verdacht gehabt. Die Ärzte hatten ihre Symtome eindeutig dem angeblichen Tumorwachstum zugeordnet.

Ihre beiden operierten Tumore waren mit nur mikroskopisch nachweisbaren Tumorteilen im Operationsrandgebiet erkennbar. Eigentlich so gut wie nichts! Die täglich Gabe von Temodal hat sich, meiner Meinung nach, dahingehend bewährt, dass es während der Einnahme kein Tumorwachstum gab. Mit Sicherheit wurde mit dieser Therapie ihr Immunsystem stark geschwächt und hat damit den Weg freigemacht für eine andere schwere Krankheit, die Toxoplasmose, die fatalerweise zum Tod geführt hat, hätte nicht sein müssen :'(.
Aber das war ja nicht das Einzige, sie hatte dann auch noch eine Lungenembolie und eine Lungenentzündung.
Es ist echt zum k... Da beist sich die Katze in den Schwanz. Was für das eine gut ist, ist für das andere schlecht.

Wenn, dann kommt alles auf einmal!

Es grüßt euch eine traurige

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 11. Oktober 2007, 09:04:35
Liebe Christiane,

Ich schließe mich Doro an, das perfide an diese Krankheit ist, das mann immer erst wissen kann, was geschehen wird, nach dem es schon passiert ist.  Für uns war die Entscheidung nach dem ersten OP (2003, Astrozytome GRAD III teilweise übergehend in ein GLIO IV) nach dem Abschluss der ACNU Chemo sehr schwierig – fangen wir jetzt prophylaktisch mit Themodal an, oder wollen wir abwarten, und noch „Waffen im Arsenal“ behalten?  Wir haben uns für´s abwarten entschieden, und für die drei beschwerdefreien Jahren sind wir beide unglaublich dankbar. So war es doch richtig, wir haben dadurch ein Lebensqualität genießen können, den wir sonnst nicht gehabt hätten.  Aber es hätte natürlich auch anders sein können. Ich fand die Chemo-Entscheidungen immer die schwierigsten, den es keine eindeutigen „falsch“ oder „richtig“ gab, und ich fühlte mich immer als Laie von der Verantwortung sehr überfordert.  Manchmal dachte ich, man könnte genauso gut eine Münze werfen. Wir haben unserem Neurologen dann immer entscheiden lassen.  Das es bei euch z.Z. gut läuft, habt ihr vielleicht noch gute Chancen auf gute Monate oder gar Jahren miteinander (sehe z.B. „Hexe“ im Forum).  Ich drück euch die Daumen.

Liebe Tatjana, da bin ich etwas sprachlos… ich kann mir wohl vorstellen, das diese Befund dich turbulente Gedanken bringt. Immer wieder stellt man fest, das die Ärzte wirklich nicht alles wissen… das Problem ist, das man denkt – und die denken häufig auch – das die wohl alles wissen. Hmmmn.

Liebe Doro, liebe Kanita, vielen Dank für die aufbauenden Worte. Mein Mann geht es weiterhin jeden Tag etwas schlechter. Er kann kein Schritt mehr gehen, er kann nicht stehen. Geistig ist er aber immer noch voll dabei, bekommt alles mit, denkt und redet darüber.  Wir sind heil aus der Türkei wiedergekommen (Rollstuhltransfer im Flughafen ist immer eine feine Sache – so könnte man theoretisch in fast jeder Zustand fliegen). Es war zunehmend schwierig, aber zugleich sehr schön. Erst im Flughafen ist mein Mann – für ihn völlig untypisch – im Tränen ausgebrochen, weil ihm schlagartig klar war, das dies unsere letzten Urlaub gewesen sei.  

Im Hospiz werden wir innerhalb von Tagen reinkommen.  Ich war von Anfang an immer sehr positiv über Hospiz eingestellt, da ich eine wahnsinnig coole Nonne kenne, die ein wunderbares Hospiz in Westdeutschland leitet, und bewundere sie seit 15 Jahre.  Noch dazu haben wir in Berlin den Vorteil, zwischen mehrere Hospizen wählen zu können.  Ich habe viel rumgehört und drei Hospizen angeschaut, bis wir uns für diese entschieden haben.  Es wäre nicht jeder für uns richtig. Aber bei dieser fühlten wir uns beide sofort wohl, als wir gemeinsam vor 3 Wochen es besucht haben.  Noch dazu kommt, dass wir im 4. Stock ohne Aufzug wohnen. Hier ist mein Mann jetzt praktisch eingesperrt. Im Hospiz kommen wir ohne Problem rein und raus. Wir werden unsere Zimmer dort so schön wie möglich einrichten, viele Filmen auf DVD uns anschauen, viel Musik hören, unsere Freunden zum Essen dort einlanden.  Ich bin mir sicher, das dies der richtige Schritt ist – ganz abgesehen davon, das es anders überhaupt nicht mehr geht.

Liebe Hilde, du hast Recht, jeder ist anders – sonnst wäre die Welt etwas langweilig!  Dein Mann fühlte sich zu Hause wohl, anderswo unwohl. Du hast das unmöglich für ihn ermöglicht, und dabei heldenhaftes geleistet, und kannst mit Recht auf dich sehr stolz sein.  Mein Mann ist aber das Reisetier schlecht hin, und fühlt sich in jeder Hotelzimmer wohl. Ihm waren schöne Erlebnisse immer wichtiger als sein Zuhause.  Insofern ist diese Schritt für uns nicht so groß – es ist, quasi, nur noch eine Reise, eine etwas andere Hotel.  Ihm gegenüber habe ich damit kein schlechtes Gewissen, für uns wird das wohl dort besser sein, als hier.

Um mit was Positives abzuschließen – endlich hat mein Mann sich mit der Condomcathedar angefreundet. Es funktioniert diesmal prima, und spart uns eine Menge Mühe. Bin ganz begeistert…

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 14. Oktober 2007, 08:03:04

Meine Mama ist nicht an ihren Glio IV gestorben, sondern an einer Toxoplasmose.


Liebe Tatjana,
du hast so wenig Resonanz auf diese wichtige Nachricht bekommen, und das finde ich schade.
Ich lese in diesem und anderen Thereads, kann und möchte aber die schlechten Nachrichten etwas von mir fernhalten, weil ich auf mich aufpassen muß.
Nun möchte ich dir aber etwas schreiben.
Wie geht es dir mit diesem Wissen? Es muß ein Schock gewesen sein, diese Nachricht zu erfahren, und sicher folgt Grübeln, ob es hätte verhindert  werden können, wenn die Therapien das Immunsystem nicht so sehr angegriffen und offen gemacht hätten für die Toxoplasmose-Erreger.
Ich finde deine Meldung so wichtig, weil sie für die Betroffenen bedeutet, viel aufmerksamer und vorsichtiger zu sein, wenn schwächende Therapien gemacht werden. So, wie z.B. Schwangeren geraten wird, keine Katzenklos zu säubern, sollte das Wissen aus deiner Meldung ebenso zu solchen Vorsichtsmaßnahmen zu führen. Nicht nur das Meiden von Menschenmengen usw., sondern auch in diese Richtung denken.

Liebe Tatjana, ich wünsche dir, daß du nicht haderst, den Verlauf hinnehmen kannst und in dem Wissen, daß das Glio IV letztlich immer tödlich endet, vielleicht etwas Positives darin sehen kannst, daß deiner Mutter durch den schnellen verlauf Belastenderes und Schlimmeres erspart blieb.
Dir viel Kraft in deiner Trauer und alles Liebe!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 14. Oktober 2007, 09:06:58
Liebe Tatjana!

Ich möchte mich Christiane anschliessen.
Die Tatsache, dass deine Mama an dieser doofen Toxoplasmose und der Lungenentzündung gestorben ist, haut einem fast um.
Doch so weit ich mich noch erinnere, ist es deiner Mama fast bis zuletzt "relativ gut gegangen". Wenn ich an meinen Mann denke, der schon monatelang nicht mehr sprechen konnte und diese Rechtsseitenlähmung hatte, dann denke auch ich, dass deiner Mama und euch allen viel Leid erspart geblieben ist.

Ich weiss, wie weh der Verlust tut.....und wir werden es NIE begreifen können

bin in Gedanke bei Dir
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 15. Oktober 2007, 08:43:50
Liebe Hilde,

ich habe erst jetzt die Einträge der letzten Wochen gelesen...

Es tut mir so leid, mein aufrichtiges Beileid. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: dani2828 am 15. Oktober 2007, 08:49:14
Liebe Doro,

ich sitze hier und lese dass Hildes Mann und auch dein Mann nicht mehr leben. Ich bin einfach nur sprachlos.
Ich wünsche dir mein aufrichtiges Beileid und viel Kraft für die kommende Zeit.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 16. Oktober 2007, 23:41:46
hr Lieben!

Jetzt ist es so weit. Wir sind unglaublich froh, ein Platz ins Hospiz bekommen zu haben. Zu Hause ginge es nicht mehr, es war eine Qual. Alle haben nur noch gelitten. Mein Mann braucht mindestens zwei kräftige Leute, um sich vom Bett auf den Stuhl oder Rollstuhl oder Toilette zu hieven. Er kann nicht mal mehr stehen, ganz von gehen zu schweigen. Eigentlich ist er Bettlägerich, will aber noch rumkommen, und setzt sich dafür ein, egal was dies an Körperkraft von anderen verlangt. So waren meine Freundinnen und ich bei seine 120kg ganz schön am Ende. Auf unsere Pfleger kam damit nicht mehr klar.  Hier fühlen wir uns geborgen und gut aufgehoben. Unsere Zimmer ist sehr schön, die Pflege wird kompetent und liebevoll gemacht, alles ist denkbar schön eingerichtet und organisiert. Die Leute sind offen, nett, flexible und verständnisvoll, und von meine Schultern fällt unglaublich viel Verantwortung, was unbeschreiblich gut ist und absolut notwendig war. Auch positiv ist, dass hier die Familie meines Mannes kommen kann, auf neutralen Boden empfangen wird, und von Profis betreut wird.  So kriege ich das Gefühl, auf das was auf uns zu kommt, durch kommen zu können. Für meinen Mann war der Umzug emotional sehr schwer, auch wenn er es wollte.  Er setzt sich Täglich mit das Thema Sterben auseinander. Er will nicht, er findet es schlimm.  Kann ich nachvollziehen, würde ich wahrscheinlich auch. Plätze tauschen können wir nicht, ich kann ihm nur versprechen, dass ich irgendwann nach komme, und nie aufhören werde, ihm zu lieben und mit mir ins Herzen zu tragen.

Meine Bewunderung geht an alle, die deren Angehörigen bis zu letzt zu Hause gepflegt habe. Ich kann nicht. Ich habe schon längst meine Grenzen erreicht und überschritten.  Dafür haben wir sehr viel andere, unglaublich schöne, wilde, mutige Sachen unternommen, die ganze Welt verreist, noch mit vollem Power gelebt, so lange es irgendwie ging.  Jetzt geht es darum, gute Filme zu finden und auf DVD anzuschauen, schöne Musik zu hören, Hauskonzerte mit gute Musikern zu organisieren, Rollstuhlausflüge zu organisieren, mit Kerzen und Duften zu arbeiten, Bilder schön aufzuhangen, usw.  Ich hoffe sehr, dass uns hier eine Stabile, ruhige, geborgene, liebevolle Zeit noch erwartet, bevor es dann wieder richtig los geht…

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: silu am 17. Oktober 2007, 10:22:25
Liebe sarabande,
nicht jeder hat die Möglichkeit seinen liebsten bis zum SChluss zu Hause zu behalten. Aber so wie du das Hospiz beschreibst hört es sich doch sehr nett an. Ja, so ein Umzug ist sehr schwer, weil man ja quasi weiß, dass man nicht mehr zurück kommen wird. Das tut weh. Aber du machst das so gut! Du hast trotzdem noch schöne Dinge zusammen mit deinem Mann vor dir und du hast so schöne liebevolle Ideen eure Zeit gemeinsam noch zu gestalten. Das ist wunderbar.
UNd ihr habt ja wirklich bis zum Schluss abenteuerreich gelebt und aus den vollen geschöpft, diese Erinnerungen kann euhc niemand mehr nehmen und von diesen Erlebnissen könnt ihr zehren.
Ganz liebe Grüße an dich und deinen Mann liebe Sarabande!
Silu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 17. Oktober 2007, 11:05:34
Hallo!

Auch bei uns gibt es wieder was Neues:
Mama hatte am Montag ihren ersten epileptischen Anfall seit Februar! Es war nicht so tragisch, sie hat sich relativ rasch erholt, kann sich natürlich an nix erinnern...

Aber hoffentlich ist das jetzt nicht der Anfang eines neuen Abwärtstrends... sie war so lange stabil...


@Sarabande: die Beschreibung des Hospizes klingt wirklich toll! Wir haben das jetzt im letzten halben Jahr irgendwie verdrängt, uns drum zu kümmern, weil Mama eh immer stabil war... vielleicht sollt ich mich doch wieder langsam umschauen, denn wenn wirs dann brauchen, muß es doch schnell gehen!

Lg,
Knusperflakes
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 17. Oktober 2007, 20:16:25
Hallo Sarabande,

Du stehst vor dem traurigsten Abschnitt Deines Lebens und kannst immer noch positiv berichten.

Ich freue mich für Euch, dass Ihr die Hilfe bekommt die Ihr benötigt und wünsche Euch noch viele schöne, gemeinsame Stunden.

Wir können die Zeit und das Leben nicht festhalten, aber jede Sekunde wahrnehmen. Und ich glaube, dass Ihr genau das tut - so schwer es auch ist.

Liebe Grüße und weiterhin so viel Mut zum Leben - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 17. Oktober 2007, 20:19:01
Liebe Sarabande

es ist gut zu wissen, daß ihr diesen Platz gefunden habt.
Ihr habt es gut vor, die restliche Zeit so schön als möglich zu gestalten. Dass ihr wohl mehr als 1 Zimmer habt und du insgesamt da bleiben kannst, finde ich schön - für euch beide.
Dort kriegst auch du die nötige Unterstützung und die Anleitung, deinen Mann auf seinem letzten Weg zu begleiten.

Ich wünsche euch ganz fest, daß ihr noch möglichst lange zusammen bleiben könnt. Es tut mir leid, wie es deinem Mann inzwischen geht.

Ich wünsche euch beiden viel Kraft.

Liebe Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 17. Oktober 2007, 20:58:25
Hallo Knusperflakes,

da habt ihr noch eine gute zeitlang ohne Probleme gehabt. Recht so!

Hat deine Mama nicht vorbeugend was gegen Epi-Anfälle gekriegt?
Mein Mann hatte durchgehend seit nach der OP letztes Frühjahr Tabl. zur Vorbeugung, und hatte auch keine Probleme. Bis jetzt im Sommer, wo noch ein neues Wachstum auf der gegenüberliegenden Seite aufgetreten war. Aber mit Erhöhung der Dosierung verschwand das auch schnell wieder.

Drück euch die Daumen, dass der Anfall einmalig bleibt und ihr noch weiterhin gute Zeit haben könnt.

Viele Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 18. Oktober 2007, 07:54:27
Hallo Doro!

Doch, natürlich kriegt Mama was gegen die Anfälle.
Und sie war ja Anfang September zur Kontrolle, da war alles in Ordnung und kein Wachstum...

Vielleicht kommt jetzt einfach wieder ein Schub.

Lg,
Knusperflakes
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 18. Oktober 2007, 12:01:51
Hallo ihr Lieben,
wieder ist eine ganze Zeit vergangen, die ich nicht ins Forum konnte, da die zeit es einfach nicht hergegeben hat. mein Mann benötigt mittlerweile eine 24hBetreuung. Er hilft noch mit wo er nur kann, seit zwei Tagen kann er sich kaum noch auf den Beinen halten.Der kurze Weg vom Bett zur Toilette ist schon ein Gewaltmarsch. Er hat einfach keine kraft mehr. Die Koordination wird auch immer schlechter. Wenn ich ihm sage, dass er das re.Bein heben soll, hebt er z.B den linken Arm oder will sich setzen. Es braucht lange, bis er versteht, was ich von ihm will. Solange es möglich ist, versuche ich ihn auch noch auf die Toilette zu bringen, er hasst den Schieber. Tagsüber schläft er ganz viel. zwischendurch ist er immer mal wach, dann weint er ganz oft, er hat dolle angst vor dem Sterben . Gott sei Dank, hat er noch einen gesunden Appetit(liegt bestimmt weitestgehend am Cortison). Er futtert massenhaft Kuchen und kekse, ich komme mit dem Backen kaum hinterher ;). Es freut mich dann riesig ihm zuzusehen, wie es ihm schmeckt. am Sonntag ist er im Bad gefallen  :(, ich hab ihn nicht auffangen können, so sehr ich es auch gewollt hätte.wir haben jetzt ein Pflegebett(leider funktioniert es aber noch nicht wirklich, Kopf-und Fußende lassen sich noch nicht verstellen, morgen wird es hoffentlich repariert) .
gleicht kommt ein Freund von uns und holt das Auto meines mannes b, er wird es für uns verkaufen.ich krieg das nicht gebacken, mich jetzt noch um einen autoverkauf zukümmern.
leider kann ich nichts erfreulicheres berichten, aber die Tatsache dass er bei seiner Familie zuhause ist, hat für mich viel Positives
Vielen Dank fürs zuhören an euch alle
Beate


@Sarabande: ich denke ganz oft an Euch und wie es euch wohl ergehen mag, in eurem "neuen Zuause". Ich finde eure Entscheidung gut, ihr habt es beide für richtig empfunden. heute früh habe ich mit dieter über ein Hospiz gesprochen. Soweit ich ihn verstanden habe(was jetzt immer schwieriger wird), möchte er lieber daheim bleiben. ich habe ihm auch gesagt, dass ich alles versuchen werde ihm den Wunsch zu erfüllen, nur hoffe ich , dass ich ihn auch bis zum Schluss alleine pflegen kann. Zwar bekomme ich auch Unterstützung, aber die sind ja auch nicht immer da.
Ich wünsche euch eine gute zeit. Schläfst du immer da, oderbist du zwischendurch auch mal im "alten Zuhause"?
Ich drück dich fest
Beate

@Knusperflakes: Auch ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass es bei diesem einen anfall bleibt. Mein Mann hat zum Glück bislang nur einmal auf der Intensiv nach der letzten OP gekrampft, da wurde er überdrainiert, d.h, sie hatten ihm zuviel liquor aublaufen lassen. ich sehe es als einen kleinen positiven Aspekt während des ganzen jahres der Erkrankung, dass er von den krampfanfällen verschont geblieben ist.
ich wünsche euch alles Gute
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Stefans Frau am 18. Oktober 2007, 12:29:26
Liebe Sarabande,

du bist einfach unglaublich! Alles wird gut sein, denn du handelst in Liebe. Und das kann nie schlecht sein, vielleicht nicht den Körper heilen, aber die Seele. Jedes weitere Wort an dich wäre zu viel. Du verstehst mich sowieso.

Liebe agnes, doro, kanita, beate usw...

Ich schau nur noch ab und zu hier rein. Und noch seltener schreibe ich. Es tut mir sehr weh, was ich alles lesen muss und am schlimmsten ist es natürlich dann, wenn man aufmacht, und es sind gleich zwei Menschen gestorben über die man im Lauf der Monate so viel erfahren hat.

Ich denke dass es immer seltener vorkommen wird, dass ich mich "verleiten" lasse das hier alles zu lesen. Heute war der Anlass, dass mein Steff Geburtstag hätte, seinen 45. Ich werd wenn alles gut geht mit unserem Sohn einen Rundflug machen, damit wir Papa an seinem Geburtstag ganz nah im Himmel sein können. Der Kleine wollte ihm unbedingt was schenken. Aber was? Da hatte ich diese Idee und hab ihm den Flug zu seinem 7. Geburtstag geschenkt. Er wollte nicht Geburtstag haben weil sein einziger, sein größter Wunsch sowieso nicht in Erfüllung geht. Und er braucht auch keine Spielsachen, denn er würde alles was er besitzt dafür hergeben, dass sein Papa wieder da wäre...

Insofern hab ich daheim und mit meinen Kindern genug zu tun, das Leid das sie empfinden irgendwie zu mildern. Ich habe mich auch ganz bewusst dazu entschieden nicht lange unter den Kranken und Toten zu weilen. Ich hab mich fürs Leben entschieden.

Ich wünsche euch alles Gute,
Ihope
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 18. Oktober 2007, 14:22:42
Liebe Beate,
grad warst du online und bist schon wieder weg.

Tut mir leid, wie sich das bei euch nun entwickelt hat. Hab dir eine PM geschrieben.
Alles Liebe Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 20. Oktober 2007, 00:42:58
Hallo zusammen,
meine Mutter (52) hat nun seit einem Krampfanfall in einem Einkaufszentrum am 28.09. seit heute die allseits bekannte Diagnose. Nächste Woche findet bereits die 2. OP statt, da es sich um gleich 2 Monster handelt. Der Begriff Monster der hier oft verwendet wird, gefällt mir ganz gut. Ich habe seit 18:00 Uhr alle bereits vorhandenen 79 Seiten in diesem Thread gelesen und die gleiche Zahl in Litern Tränen vergossen weil ich nicht weiß ob ich die gleiche Kraft haben werde wie ihr hier alle...Männer sind ja nicht immer das stärkere Geschlecht...im Moment bin ich der einzige in der Familie der noch klar denken kann und damit hat man auch blitzschnell ungefragt den Job des Kümmerers verpasst bekommen was die ganze Situation für mich eigentlich noch schlimmer macht. Naja, was texte ich euch zu, ihr habt alle genug eigene Probleme. Meine fangen gerade erst an...wünsche euch was. LG Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 20. Oktober 2007, 06:33:06
Lieber Michael,genau wie bei dir habe ich bei meinem onkel auch die rolle der kümmerin übernommen.glaub mir auch bei mir war es so das ich gedacht habe das ich das alles nicht schaffen werde,aber glaube mir die kraft kam von ganz alleine.ich bin dankbar das ich all das was ich mit meinem onkel noch erleben durfte erlebt habe.all die schönen erinnerungen die ich jetzt an ihn habe,das war die ganze sache wert.ich wünsche dir die kraft die du brauchen wirst um all das zu überstehen.schreibe hier ruhig alles ins forum,dazu ist es da.viel kraft und stärke lg elu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 20. Oktober 2007, 09:54:56
Liebe Elu!!

Herzliches Beileid zum Tode deines Onkels.
Ich finde es schlimm, wie viele Menschen aus diesem Forum in den letzten Wochen ihre Lieben verloren haben.

Lieber Micha!! Ihr steht noch am Anfang. Euch stehen bestimmt noch viele schöne Monate bevor.
Wir sind alle stärker als wir glauben, auch du und deine Familie werden bestimmt die Kraft finden, für eure Mutter stark zu sein.
Und du textes bestimmt niemanden zu, gerade wir können dich doch verstehen.....

LG

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 20. Oktober 2007, 10:06:08
Lieber Michael!

Wie Judith schon sagte, es können noch viele schöne Monate folgen. Mein Mann hatte immerhin 1 1/2 gute Jahre, in denen er fast so war, als wenn er nicht krank wäre.
Nach der 5.OP!! war es dann leider ganz schlecht, aber man wächst über sich hinaus, man denkt, man kann es nicht schaffen, aber man schafft es dann doch irgendwie....
Versucht die Zeit, die euch bleibt, zu geniessen (ich habe es gehasst, wenn das jemand zu mir gesgt hat, aber es ist einfach so).
Die Zeit ist begrenzt, für alle, nur wir haben es dann eben gewusst. Das tut verdammt weh

viel Kraft und eine noch gute Zeit wünscht Dir
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 20. Oktober 2007, 10:19:30
Liebe Elu, liebe Judith,
danke für die aufbauenden Worte. Im Grunde weiß ich ja dass ihr Recht habt. Trotz vielleicht vieler kommender schöner Monate kreist aber immer der göttliche Hammer über einem.
Ich bin als Kind mal mit einem Affenzahn und meinem Schlitten aus einer Sommerrodelbahn geflogen. Die Geschwindigkeit war zu hoch und die Kurve zu eng. Genauso ergeht es mir im Moment auch, nur dass es sich bei der Rodelbahn um mein Leben handelt, welches seit vier Wochen komplett aus der Bahn geworfen wurde. Schlafen geht nur noch mit viel Glück oder Bromazepam...
Habt ihr auch immer ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn ihr aus dem Krankenhauszimmer gegangen seid und eure Lieben alleine gelassen habt? Mir geht es zumindest so, das ist unerträglich. Ich hoffe stark, dass sie nach der 2. OP wieder schnell nach Hause darf. Im Moment hat sie starke Gleichgewichtsstörungen (schieb ich mal auf die OP am Montag) und Wortfindungsstörungen. Da kann man lt. Prof. aber mithilfe einer Loghopädin dran arbeiten. Zu allem Überfluss ist meine Oma (ihre Mutter) schwer Herzkrank und war auch noch nicht im Krankenhaus, weil sie im Moment nur versteinert in der Küche sitzt. Dabei bräuchten wir sie dringend am Krankenbett. Meine Mutter fragt auch ständig nach ihr und ich habe bisher immer eine Story erzählt, warum sie noch nicht kommen konnte. Denke aber, dass ihr heute sagen werde, dass sie zu schwach ist. Naja, haltet alle die Ohren steif und lasst euch nicht unterkriegen. LG Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 20. Oktober 2007, 10:29:34
Hallo Hilde, Du brauchst mir nichts zu erzählen, ich kenne Deinen Weg ganz genau seit gestern Abend...ich fand ihn auf der einen Seite sehr bedrückend (es wäre nicht vermessen zu behaupten, dass er mir den gestrigen Abend noch schwieriger gemacht hat) auf der anderen Seite aber muss ich sagen, dass ihr gekämpft habt wie die Löwen. Fünf OPs und dann noch das ganze Drumherum, einfach bewundernswert. Ich hoffe sehr, dass auch Du jetzt etwas zur Ruhe kommst. Man muss trotz der prägenden Erlebnisse denke ich auch ein wenig auf sich selber achten und das Leben wieder leben. Das war ja bei Dir auf Grund des nachher "fulltimejobs" bestimmt so gut wie gar nicht mehr möglich. Aber das sagt sich alles einfach, ich bin mir nicht sicher, ob ich das in 20 Monaten auch noch sagen werde...alles Gute! Michael
PS: ich hasse es nicht, wenn Du sowas sagst........................
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 20. Oktober 2007, 10:33:43
Lieber Michael!

Das mit dem "das Leben wieder leben" haut noch nicht so hin. Ich bin noch immer wie gelähmt, mein Mann war erst 46! (aber das weisst Du ja alles ;)) und ich hab noch nicht die leiseste Ahnung, wie das alles weitergehen soll. Es ist, als wenn man mir ein Bein oder einen Arm ausgerissen hätte.....
der Sinn meines Lebens ist mir abhanden gekommen...

Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 20. Oktober 2007, 10:41:38
ja, das verstehe ich und das macht mich auch traurig. Ich hoffe trotzdem, dass es bald wieder aufwärts geht für Dich...Du hättest es verdient.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 20. Oktober 2007, 19:01:41
Lieber Michael
Ich weiss nicht wie es dir ergeht,mir hat es geholfen hier (erst still und leise)mitzulesen.ich hab mich nächte lang hier am pc gesetzt und alles über diese schreckliche krankheit zu erfahren.leider ist es so das fast jeder patient den gleichen weg gehen muss.bei meinem onkel fing die krankheit letztes jahr um oktober an.er wurde dann im nov.06 operiert und dann bekam er chemo.als ich 4 tage nach der op ins krankenhaus kam bin ich fast aus allen wolken gefallen.mein onkel stand draussen im park mit ner zigarette in der hand und lachte mich schon vom weiten aus an.im ersten moment war ich völlig daneben.ich dachte nach solch einer schweren op kann er doch nicht alleine im park stehn und rauchen.na ja es ging ihm supi gut.(ein glück)weihnachten dann waren dann meine beiden söhne mit ihm unterwegs einen tannenbaum kaufen.wusste ja nicht das er alleine mit den jungs  auto fuhr.ich fand es von ihm persönkich zimmlich unverandlich aber wer meinen onkel kannte,der wusste das er sich nichts verbieten lies.na ja es ging ja dann auch gut.ab feb.07 war er dann in ein tiefes loch gefallen.er fragte mich wenn wir zwei alleine waren ob ich angst vorm sterben hätte.ich habe ihm dann gesagt das ich keine angst hätte da ich überzeugt wäre das wir uns im himmel wiedersehn würden.ich sagte ihm er solle sich den film ghost nachricht von sam ansehn.da ist das ende sehr schön beschrieben.als sam im himmel geht sieht man im hintergrund diesen tunnel und alle freunde und verwante die vor ihm schon mal gegangen sind.genauso stelle ich es mir auch vor und wenn ich ehrlich bin bin ich glücklich das ich ihm dieses ein bischen näher gebracht habe.ich hatte soviele schöne dinge mit ihm erlebt all das kann mir keiner mehr nehmen.wir haben zusammen gelacht und waren zusammen traurig.aber das schönste was wir hatten war,das wir in diesen einem jahr uns besser kannten als in all den anderen jahren.am dienstag abend ist er dann friedlich eingeschlafen.ich war dienstag morgen noch bei ihm,hab ihm gesagt obwohl er in einem tiefschlaf versetzt wurde das wir ihn alle lieb hätten und das er ruhig gehen kann wenn er dazu bereit ist.glaub mir ich bin überzeugt das er alles was wir ihm gesagt haben gehört hat.ich wünsche dir die kraft die ich in all den monaten auch hatte und glaube mir die wirst du haben.auch wenn es tage gibt wo du denkst es geht nicht mehr,auch die tage wird es geben,das lieber michael ist menschlich und das gehört dazu.schreib hier alles was dich bedrückt es ist immer jemand da der dir zuhört und dir antwortet.leider hab ich mich erst als es zu spät war hier getraut was zu sagen.jetzt aber bin ich froh das ich es trotzdem gemacht habe und so vieleicht ein wenig dazu steuern kann jemanden mit ein paar lieben worten zu helfen.sei lieb gedrückt von mir lg.elu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 20. Oktober 2007, 21:33:34
Hallo Elu, vielen Dank für die netten Worte! Ich komme gerade aus dem Krankenhaus, es war eine totale Katastrophe für mich. Ihr Gospel-Chor hatte ein tolles Buch geschenkt, das ich ihr mitgenommen habe. Darin hat jedes Chor-Mitglied eine eigene Seite gestaltet. Sie konnte es allerdings nicht lesen. Es ging einfach nicht. Dann hat sie versucht, meiner Schwester und mir etwas zu erzählen, wir hatten nicht den blassesten Schimmer, worum es geht. Ich habe dann einfach so getan als ob ich es wüßte und ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt. Ich fühle mich aber total mies dabei, denke aber, dass es so richtig war. Ich glaube es wäre schlimm für sie wenn sie in unseren Augen sehen würde, dass wir keine Ahnung haben wovon sie redet. Ich schiebe diesen Zustand jetzt einfach mal auf den 2. Tumor, der ja immer noch im Kopf ist und auf die Medikamente. Dann ist sie heute Morgen im Bad gefallen und hat die halbe Dusche abgerissen. Zum Glück ist ihr nichts passiert. Warum kommt es so weit? Weil sie einfach nicht nach der Schwester ruft bzw. das Knöpfchen drückt. Sie kann selbst mit meiner Hilfe nur unter größten Wackeleien laufen. Warum tut sie das? Aber nachdem was Du von Deinem Onkel schreibst scheint sowas ja normal zu sein. Die Nummer mit dem Auto ist hart...
Ich habe hier im Forum zunächst auch mal alle Beiträge gelesen bevor ich mich entschlossen hatte, mich ebenfalls anzumelden. Die Krankheitsverläufe die hier beschrieben sind ähneln sich alle total. Daher mache ich mir auch keine Illusionen, dass es bei meiner Mutter besser laufen wird. Das ist aber auch schonmal eine wichtige Erkenntnis für mich, auch wenn ich das Wesen dieser Erkenntnis hasse und verabscheue. Habe das auch schon meiner Schwester und Tante erzählt, damit ausser mir wenigstens noch ein paar andere klar sehen. Meine Oma (ihre Mutter) meint, es geht noch 10 Jahre gut. Ich habe nicht widersprochen. Es ist alles scheiße, ich schlafe nicht mehr und habe auf nichts mehr Lust. Vor vier Wochen habe ich keine Party ausgelassen und war immer dabei wenn es heißt: Spaß haben! So schnell kann das gehen und ein glückliches, unbeschwertes Leben ist im Arsch. Und damit meine ich nicht nur mein eigenes sondern auch das meiner Mutter und allen anderen Familienangehörigen. Es ist zum k****. Warum trifft es immer die Guten und bei den Bösen muss nachgeholfen werden um sie ins Jenseits zu befördern? Diese Frage stelle ich mir unentwegt.
Ich danke Dir nochmal herzlich für Deine Mail. Ich bin ein Typ der nicht gerne so offen über alles mit der Familie spricht bzw. sprechen kann. Ich bin mehr darauf bedacht, den starken Mann raushängen zu lassen, der ich aber definitiv nicht bin. Daher wird dieses Forum auch mir helfen, davon bin ich überzeugt. Ich finde es toll, dass es soetwas gibt und frage mich, wie es früher ohne ging...
LG Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 20. Oktober 2007, 22:13:55
Hallo Micha,bei meinem onkel(54) war es genauso.er wollte immer laufen aber das was er tat,war kein laufen mehr.ich weiss nicht wie es bei deiner mutter ist,aber bei meinem onkel war es wohl so das er noch bis sep.06 ein gestandener mann war er hat als lkw fahrer mit schrott gefahren war manchmal 12 stunden im job.da wollte er nicht das wir merken das er plötzlich schwach war.er hat seine krankheit verdrängt.er wusste zwar genau bescheidt denn als er im klinikum essen entlassen wurde hat man ihm die warheit knüppelhart gesagt.er wurde entlassen mit der aussage das alles erdenkliche für ihn getan wurde und nun soll er sich noch eine restliche schöne zeit machen.ich bin auch der meinung das er immer laufen wollte,war weil er ja mehr als daheim in der wohnung zu sitzen konnte er ja nicht mehr machen.er hatte zwar einen rollstuhl aber da wollte er nicht rein.
ich finde übrigends gut das du deine mutter so auf dich bezogen hast und sie vom reden abgelenkt hast.so hab ich das bei meinem onkel auch gemacht.hatte auch angst das er merkt das ich sehe das er verwiert redet.nee das hätte ich auch nicht übers herz gebracht.
finde gut das du so über deine gefühle schreiben kannst,das kann nicht jeder mann.ich weiss ja nicht wie alt du bist aber das mit den feiern gehn ist doch eigentlich auch normal.ich war früher auch viel weg aber heute sehe ich vieles mit anderen augen.hab ja zwei söhne der eine wird dienstag 20 und der kleine wird 16.bin froh das ich meinen kindern schon früh beigebracht habe das der tod auch zum leben dazu gehört.leider wird das thema in vielen familie im warsten sinne tod geschwiegen.na ja schön das du immer antwortest und denke daran du kannst nichts falsch machen,höre immer auf dein herz dann machst du alles richtig.hab eine gute freundin die im hospiz arbeitet sie hat immer gesagt michaela wenn du auf dein herz hörst machst du alles richtig bei deinem onkel.ich finde sie hatte recht.lg elu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 20. Oktober 2007, 23:11:06
Hallo Michael,

auch ich hab erst einmal viel gelesen, bevor ich mich hier zu Wort gemeldet hab.

Ich kann nur sagen, dass ich froh war, hier lesen und schreiben zu können. Hier sind Betroffene und die Angehörigen, wir haben leider alle das gleiche Schichsal.

Der Verlauf der Krankheit ist oft so ähnlich, die Überlebenszeiten sind verschieden, das Ende steht Jedem bevor.

Ich kann auch nur sagen, nutzt die Zeit, versucht die Zeit jetzt noch zu genießen, es kommen leider andere. Ich bin heute so froh, daß ich immer durch die Republik gefahren bin, meine Schwester lebte 500 km von mir entfernt. Die Zeit, die wir noch hatten, kann mir keiner mehr nehmen.

Wie du auch geschrieben hast, ganz schnell ändert sich alles. Es ist auch bei uns nichts mehr, wie es war.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft, Mut und Durchhaltevermögen!

"Der Weg wird steinig und schwer", das können hier alle schreiben.

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 20. Oktober 2007, 23:12:48
Der Smilie war nicht beabsichtigt, wie ihr euch denken könnt!

Sorry,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 21. Oktober 2007, 02:36:08
Liebe Elu,
ich bin 31, ist ja kein Geheimnis. Ich wäre normalerweise seit 16.10. für 5 Wochen in Australien, den Urlaub musste ich leider canceln. Ich bin nur froh, dass der Mist, wenn er schon passieren muss, vorher passiert ist und nicht während ich weg war. Dahin komme ich auch ein andermal. Wir hatten vorgestern ein Gespräch mit einem Oberarzt der Neurochrirgie in der Uni-Klinik Köln. Er hat uns über den neuen OP-Termin und die nachfolgende Behandlung aufgeklärt. Bei diesem Gespräch waren mein Vater, meine Mutter und ich dabei und meine Mutter war auch ganz klar beineinander. Keine von uns hat den Prof. nach der Prognose gefragt, auch meine Mutter nicht. Er hat auch von selber nichts dazu gesagt und wird das auf meinen Wunsch hin bei der (hoffentlich stattfindenden) Entlassung auch nicht tun. Ich denke, dass sowas in unserer modernen Gesellschaft ein Tabu-Thema ist. Niemand redet locker darüber. Ich bin auch einigermassen schockiert, dass einige Ärzte euren Angehörigen das einfach locker um die Ohren gehauen haben...finde ich nicht gut. Die Psyche trägt nunmal auch zum Wohlbefinden bei und sowas haut die Psyche vom Hocker.
Ich habe mal eine Frage an euch: Wie verhindere ich, dass meine Mutter nach der Entlassung stundenlang im Internet surft? War das bei euch nicht auch ein Thema? Ich fände es grässlich, wenn sie z.B. auf dieses Forum stossen würde...sie kennt sich ganz gut aus im Internet. Dieser Gedanke ist mir gerade erst gekommen. Ich meine, verhindern kann ich das eh nicht, da ich natürlich lange nicht mehr bei meinen Eltern wohne. Soll ich es überhaupt versuchen zu verhindern? Ich sehe kommen, dass sie sich sofort hintern den PC hockt...
Liebe Kabas, ich finde, wenn man so weit voneinander entfernt ist, dann macht das die Sache noch unerträglicher als sie eh schon ist. Bei mir ist es zum Glück nicht so. Das könnte ich noch viel weniger Gebrauchen. Denke, bei Dir ist ne Menge Kraft auf der Autobahn verloren gegangen, oder? Ich hoffe sehr, dass es überhaupt noch eine schöne Zeit geben wird. Seit heute bin ich mir da nicht mehr so sicher. Zum Glück habe ich in diesem Forum bisher noch nicht gelesen, dass jemand nach der OP nicht mehr aufgewacht ist. Heute habe ich kurz gedacht, dass dies vielleicht besser für meine Mutter wäre. Das ist ein total kranker Gedanke, ich hoffe, er geht schnell wieder weg. In solch einem Moment gehen einem eh tausend Gedanken durch den Kopf, nicht jeder ist toll. Ich hoffe, dass alles einigermassen glimpflich über die Bühne geht und dass meine Mutter nicht leiden muss, aber das kann ich mir wohl abschminken wenn ich das alles hier im Forum lese...
Ich danke euch allen dass ihr da seid. Es sind schon wieder halb drei und von Schlafen gehen kann noch keine Rede sein. Wünsche euch nur das Beste! LG Michael
 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 21. Oktober 2007, 08:12:03
Keine von uns hat den Prof. nach der Prognose gefragt, auch meine Mutter nicht. Er hat auch von selber nichts dazu gesagt und wird das auf meinen Wunsch hin bei der (hoffentlich stattfindenden) Entlassung auch nicht tun. Ich denke, dass sowas in unserer modernen Gesellschaft ein Tabu-Thema ist. Niemand redet locker darüber. Ich bin auch einigermassen schockiert, dass einige Ärzte euren Angehörigen das einfach locker um die Ohren gehauen haben...finde ich nicht gut.

Lieber Michael,
ich bin Betroffene, - Glioblastom IV, bekannt seit August 2006, operiert  und z.Zt. ohne Symptome.
Eine Prognose über meine mögliche restliche Lebensdauer hat mir mein Arzt nicht gegeben, aber eine genaue Aufklärung über meine Krankheit .
Ich habe, wie du es von deiner Mutter befürchtest, nach der Rückkehr aus dem Krankenhaus ausgiebig im Internet gesurft. Die Krankheitsverläufe haben mich betroffen gemacht, aber nicht verängstigt. Es folgte für mich eine intensive Beschäftigung mit meinem möglichen baldigen Sterben und Auseinandersetzung mit dem, was ich zu regeln habe.
Meinen Sohn und mich hat das Wissen um meine Krankheit sehr nahe gebracht, die nötigen Verfügungen (Patientenverfügung, Vollmachten) usw. sind erfolgt, manches geklärt, was ich in meinem Leben noch klären möchte, die Phase der Auseinandersetzung mit dem Tod ist vorerst  gestoppt, hat aber nun keinen Schrecken mehr, wenn es soweit ist.

Hätte man mir diese Abläufe vorenthalten, indem man mir die Schwere und Unheilbarkeit der Krankheit verschwiegen hätte, so würden viele, viele gute Gespräche mit Angehörigen und Freunden fehlen sowie Erfahrungen mit Freunden und Bekannten (überwiegend schlechte und dadurch nicht minder wichtige) und ich wäre eines Tages sicher sehr böse, wenn man mir diese wichitge Zeit genommen hätte, indem man mich belogen hätte.

Überleg doch auch mal unter diesem Gesichtspunkt! Es ist für Euch leichter, mit deiner Mutter so umzugehen, als werde sie wieder gesund. Es ist aber für deine Mutter und ihren Lebensweg wichtig, sich mit ihrer Krankheit auseinanderzusetzen. Und es geht hier um deine Mutter.



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 21. Oktober 2007, 10:20:06
Hallo Michael,

ich kann sehr gut verstehen, dass Dir nach dem Lese-Marathon in diesem Forum der Atem stockte und Dich eine große Angst überkam, dass Deine Mutter hier ebenfalls nachlesen könnte.

Die individuelle Belastbarkeit und der Wunsch, sich den grausamen Realitäten zu stellen, ist sehr unterschiedlich und sollte immer mit bedacht werden. Das gilt für den Patienten wie auch für die Angehörigen.

Ich kann Christas Ausführungen Satz für Satz nur unterstreichen. Nur wenn eine realistische, ja pragmatische Auseinandersetzung stattfindet, kann man  gemeinsam die Krankheit mit all ihren Facetten angehen.

Man verliert in meinen Augen wertvolle Zeit, wenn man sich als Patient oder als Angehöriger selbst betrügt und hofft, dass "der Kelch" an einem vorbeigehen könnte.

Zu jedem Zeitpunkt der Erkrankung müssen grundsätzliche Entscheidungen getroffen werden. Entscheidungen von einer Tragweite, die m.E. nur möglich sind, wenn man sich mit der Krankheit schonungslos auseinandersetzt.

Dieses Wissen ist auch wichtig, um in diversen Arztgesprächen - in einem gewissen Rahmen - auf Augenhöhe - abzuwägen und eigene Entscheidungen  zu treffen.

Ich wünsche Dir viel Kraft

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 21. Oktober 2007, 10:24:21
Liebe Christa,
danke für Deine Anmerkungen. Von der Seite habe ich es noch gar nicht betrachtet. Weiß im Moment eh nicht was ich denken soll. Vielleicht macht es aber ja Sinn, dass ich wenigstens das ein oder andere Mal mit ihr zusammen gucke, dann muss sie das nicht ganz alleine lesen, obwohl man schon den größten Teil mit sich selber ausmachen muss, das ist bestimmt so. Ich hoffe sehr, dass sie dann dabei die selbe Stärke wie Du aufbringen kann. Ich wünsche Dir noch eine ganz lange Zeit ohne Symptome und bei guter Verfassung!!!
Alles Gute und nochmal danke Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 21. Oktober 2007, 11:41:03
Hallo lieber Michael,
es tut mir leid, dass auch du diese schwere Last der Erkrankung in deinem Leben tragen musst.
Du hast geschrieben, dass du alle Seiten dieses Treads durchgeackert hast, sicherlich weißt du dann auch, dass ich mit meinem Mann auf auf einer der" letzten Etappen "kämpfe.
Wir haben von Anfang an mit ganz offenen Karten gespielt. Es war ein Faustschlag nach dem anderen ohne Vorwarnung mitten ins Gesicht.So schwer es auch war und ist, es war immer die beste Entscheidung mit der vollen Wahrheit zu leben. Nur so hatten wir die Möglichkeit, Dinge zu klären, zu erleben, die wir vielleicht später gemacht hätten. So wolltern wir eigentlich erst dieses Jahr heiraten. Aber auf was sollten wir warten??? Da haben wir es halt spontan in letztes Jahr gepackt. Und es war gut so. Die größte Sorge galt immer dem Tag, an dem klar wurde: Es kann NICHTS mehr gemacht werden. (Sei es, dass das MRT so besch..... war, oder das die körperliche Verfassung keine Möglichkeiten mehr bot) Wichtig war für meinen Mann immer, dass einigermaßen Lebenqualität erhalten bleibt - und wahrlich -man macht enorme Abstriche, man erträgt vieles, was man eigentlich nicht ertragen wollte.
Ich denke auch, dass es sehr wichtig ist für deine gelliebte Mutter, die Zeit zu haben, sich damit auseinanderzusetzen. Es ist ihr Leben und ihr Lebenswerk, was sie zufrieden beendet wissen will.
Du hast geschrieben, dass du immer ein schlechtes Gewissen hast, wenn du aus dem Krankenzimmer gehst.
Mir ging das am Anfang auch so, aber je mehr wir uns mit der Situation "vertraut"gemacht hatten, je mehr wir für uns geregelt hatten, desto "leichter"ging ich aus dem Zimmer. Mein Mann wurde die letzten zweimale in Berlin operiert. Das ist 250km von uns entfernt. ich konnte nicht immer da sein, wegen unserer Kinder und unserem Hund, aber ich bin immer "zufrieden"nach Hause gefahren, ohne Angst, dass wir uns irgendetwas nicht gesagt hätten. Und das war ein gutes Gefühl. Den Ausgang dieser schlimmen Erkrankung können wir nicht ändern, aber wir können die Zeit bis dahin so effektiv und ergiebig wie möglich gestalten. leider kann man das mEaber nur machen, wenn man wirklich weiß um was es geht.
Vielleicht ist dir mein Eintrag eine kleine Hilfe, deine Mutter in ihrem "Wissensdrang"zu unterstützen. Es ist auch wichtig, dass einer in der Familie den roten Faden bildet, der mit zu den Ärzten kommt, den Papierkrieg miterledigt usw.
ich wünsche die alle erdenklich große Kraft und ganz viel Mut dafür.
Bestimmt habt ihr genauso wie wir auch noch viele Tage dabei, an denen wir herzzerreißend lachen konnten - und wenn es über die süßen unsinnigen Sätze war, die mein Mann gesprochen hat .  ;) und noch spricht.
Und vergiss niemals dein Leben dabei - denn so hart es auch ist - das geht weiter.

Liebe Grüße sendet dir
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 21. Oktober 2007, 12:04:28
Liebe Elisabeth, je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr sehe ich das auch so. Eine Verschleierungstaktik wird vermutlich in der Tat niemandem helfen. Ich bin mir halt nur nicht sicher, ob sie überhaupt noch mal zu Kräften kommt. Die beiden fiesen Monster haben sich je eine Hirnhälfte vorgenommen.
Liebe Beate, auch Dein Bericht hat mich sehr mitgenommen bzw. nimmt mich immer noch mit. Ich finde es stark, dass Du ihn daheim hast. Ich möchte auch nicht, dass meine Mutter irgendwo in einer fremden Umgebung ihren letzten Atemzug tun muss. Das wäre nicht akzeptabel für mich, da bei uns ausreichend Pflege-Kapazitäten zur Verfügung stünden. Sowohl vom Platz als auch von den Personen. Ich kann aber verstehen, dass sich auch Menschen für ein Hospiz entscheiden, weil es einfach nicht anders geht.
Ich finde eure spontane Hochzeit sehr mutig und konsequent...
Hoffe sehr, dass ich bald nochmal lachen kann, das habe ich seit 4 Wochen nicht mehr gemacht. Und wenn mal ein kleines Lächeln durchkam, dann hatte ich sofort ein schlechtes Gewissen und ich fühlte mich hundselend. Das habe ich hier im Forum auch schonmal an anderer Stelle gelesen..."wie kann man lachen, wenn es einem lieben Menschen schlecht geht...", das kann ich im Moment absolut nachvollziehen. Eigentlich habe ich bisher von 24 Stunden/Tag mindestens 10 Stunden gelacht. Das fehlt schon irgendwie...
Naja, lasst mich nicht klagen, alles wird gut. Ganz bestimmt.
LG an euch alle, Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 21. Oktober 2007, 13:53:21
Vielleicht macht es aber ja Sinn, dass ich wenigstens das ein oder andere Mal mit ihr zusammen gucke, dann muss sie das nicht ganz alleine lesen,

Lieber Michael,

erstmal vielen Dank für deine guten Wünsche! :)

Ich finde die Idee besonders gut, wenn du mit ihr zusammen ins Internet guckst. Das Reden, der Austausch und auch das Relativieren des ersten Schreckens trägt sich zu zweit besser, denn natürlich ist es erstmal ein Schock, sich mit der Diagnose auseinandersetzen zu müssen.

Was mir in allen Forum fehlt, sind die positiven Nachrichten. Und die gibt es! Sie werden sehr selten mal kurz erwähnt und verschwinden ganz schnell wieder nach unten.
Zeig ihr beispiesweise auch den Thread "Mal was Erfreuliches", hier etwas weiter unten.



Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 21. Oktober 2007, 16:21:46
Hallo Michael,

ich schließe mich den Vorrednerinnen an. Aber letztendlich muss Deine Mutter selbst entscheiden, wieviel sie wissen will. Mein Mann und ich wussten von Anfang an, dass es nicht gut aussieht, haben aber die Hoffnung nie aufgegeben. Unser Doktor hat die Frage zur Prognose (vor der ersten OP) sehr schön formuliert: "Die OP wird Ihr Leben auf jeden Fall verlängern". Damit war alles gesagt. Er hat weder von langem Leben oder gar Heilung noch vom Sterben gesprochen. Das ist übrigens eine (von vielen) begnadete Seite dieses Menschen, das gefühlvolle Formulieren.

Mit ist damals trotzdem der Atem stehen geblieben. Es war so unwirklich, zwei Drittel  meines Leben galt dem Leben meines Mannes - das Wichtigste war für mich immer, dass ihm nichts zustossen durfte. Wir sind auch diesen Weg gegangen, mit aller Offenheit, aber auch mit großer Sensibilität. Er hat die Erkrankung in meine Hände gelegt und - soweit ich weiß - nicht allzuviel darüber gelesen. Das habe ich getan und sicherlich auch nicht alles schonungslos weitergegeben. Trotzdem war es wichtig, die ganze Tragweite zu kennen. Es ist halt eine Gratwanderung, denn man muss damit leben können (und zwar auch jetzt noch).

Obwohl ich eher ein Kopfmensch bin, habe ich in dieser Zeit gelernt, auf meinen Bauch zu hören. Und immer war es richtig so.

Auch ich kann Dir nur raten, Deinen Humor nicht zu verlieren. Es geht! Und man darf noch lachen und auch fröhlich sein. Am Besten mit dem Patienten zusammen. Wir haben zusammen geweint, aber auch noch viel zusammen gelacht. Darüber bin ich besonders froh. Wir werden geboren um zu sterben, auch der Weg dahin ist Leben. Gestalte ihn positiv soweit es geht.

Herzliche Grüße und viel Mut - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 21. Oktober 2007, 17:20:09
Hallo Michael,

nun melde ich mich doch noch zu Wort. Du hast ja hier schon viele Antworten erhalten.

Ich möchte dazu nur noch sagen, daß es auch auf den Patienten ankommt. Die einen wollen alles wissen, die anderen ein bißchen und die anderen gar nichts. Das wirst du, wenn du vieles nachgelesen hast, auch schon gesehen haben.
Mein Mann (und auch etliche andere) wollen über ihre Erkrankung nichts wissen, und wollten auch nicht drüber reden. Ich habe meinem Mann seine Hoffnung, daß er gesund wird oder zumindest auf dem Stand, wie es war, bleibt, nie genommen. Das hat ihm Kraft gegeben, weiterzumachen und sich nicht aufzugeben.
Ich wußte von Anfang an, wie es mal werden wird, und habe all mein Kümmern um ihn herum aufgebaut. Es war sogar letztes Jahr ein monatelanger Kampf, bis er endlich mal einen Notar aufgesucht hat und seinen Nachlaß geregelt hat. Da mußte ich z.B. unseren Steuerberater zu Hilfe nehmen, der ihm auch deutlich machte, was alles passieren könnte, wenn er nichts regelt. Und ich habe x-mal zu ihm gesagt, daß er ja nicht unbedingt an seinem Tumor sterben muß sondern auch beim Überqueren der Straße überfahren werden könnte oder sonstwas.

Er war krank seit Sept. 05 und hat erst dieses Jahr im April/Mai realisiert, daß er nicht mehr gesund wird und (wahrscheinlich) auch sterben wird. Das war die schlimmste Zeit, weil er viel weinte und es keinen Trost gab.
Viell. geht deine Mutter als Frau und als Mensch ganz anders damit um. Das müßt ihr wissen, weil ihr sie kennt, oder erspüren.  Aber du wirst es merken, laß es einfach auf dich zukommen. Und du wirst, wie Kanita schreibt, wenn du in dein Innerstes hörst, es auch richtig machen.

Alles Gute
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 21. Oktober 2007, 22:33:53
Hallo alle miteinander,
vielen Dank an alle für die vielen Antworten und den großen Zuspruch. Das ist wirklich beeindruckend und hilft mir sehr weiter.
Alles was ihr sagt klingt irgendwo verständlich und logisch. Ich habe nur Angst, dass sie Depressionen bekommt. Naja, wir müssen erstmal abwarten was die 2. OP mit sich bringt. Hoffentlich hält der Körper das durch. Die 1. OP ist doch erst am vergangenen Montag durchgeführt worden, d.h. dazwischen liegen nur 2 Wochen! Hält ein Mensch sowas überhaupt aus? Man hatte zunächst überlegt, die beiden Scheiß-Teile in einem Aufwasch rauszuschneiden, die OP hätte weit über 10 Stunden gedauert und das war den Ärzten zu riskant. Daher die Aufteilung. Der 2. Tumor ist auch ziemlich gewachsen in den vergangenen 3 1/2 Wochen. Da sieht man mal, wie schnell das geht. Am Anfang war er ca. 1,5-2 cm, jetzt schon 3 cm. Nichts desto trotz ist er angeblich sehr gut operabel. Ich hoffe sehr, dass sich die Wortfindungsstörungen dann auch bessern. Das kann aber auch an den Medikamenten liegen. Sie hat aber ganz massive Schwierigkeiten damit im Moment. Ich sage meiner Mutter andauernd, dass sie uns so schnell nicht los wird und dass der Körper mehr aushalten kann, als man denkt. Frei nach dem Motto: "so schnell stirbt es sich nicht"...ich habe ihr heute auf jeden Fall gesagt, dass wir uns im Internet gemeinsam informieren, wenn sie wieder daheim ist. Zum Glück beschäftigt sich mein Vater nun auch endlich mal etwas intensiver mit der Krankheit, das hat er bisher strikt abgelehnt. Immerhin etwas. Ich finde, gerade er muss wissen, was auf ihn zukommt bzw. zukommen kann, er ist derjenige, der zu Hause den Alltag bewältigen muss. Wir anderen können und werden zwar nach besten Kräften unterstützen aber er ist derjenige welcher.
Ich versuche jetzt mal zu schlafen, morgen fängt leider der Alltag wieder an. Vielen Dank nochmal für die ganzen Beiträge. Ich finde das wirklich klasse und könnte mich selber beglückwünschen, dass ich mich hier angemeldet habe!!!
Euch weiterhin alles Gute, egal ob ihr noch "kämpft", den Kampf schon verloren habt oder im Moment etwas Ruhe vor der Krankheit habt.
LG Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 22. Oktober 2007, 00:16:55
Ich hoffe sehr, dass sich die Wortfindungsstörungen dann auch bessern. Das kann aber auch an den Medikamenten liegen.

Lieber Michael,
es kann sehr gut sein, dass sich die Wortfindungsstörungen nach den OPs bessern. Langsam!
Ich hatte vor meiner OP eine Aphasie, also eine totale Sprachlosigkeit. Nach der OP ging es schon sehr, sehr gut, aber ich konnte bestimmte Wörter nicht aussprechen und viele fehlten mir auch.
Es hat sich nach und nach gebessert, und heute gibt es da gar keine Probleme, - alles wieder okay.
Von den Medikamenten (wenn du die Antiepileptika meinst) kommen eher andere Nebenwirkungen: Langsameres Denken, Vergesslichkeit.

Die Daumen sind gedrückt für die 2. OP!

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 22. Oktober 2007, 09:47:26
Hallo Christa,
Menschen wie Du geben wirklich Ansporn, positiv in die Zukunft zu schauen. Ich freue mich, dass es Dir so gut geht.
Die OP findet nun doch schon am Donnerstag statt, da sie sich seit Montag körperlich wirklich schnell erholt hat. Danke für's Daumen drücken!
LG Michael

PS: Habe auch mal den Thread "Mal was Erfreuliches" gelesen. Danke für den Tip!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 24. Oktober 2007, 14:43:10
Hallo alle miteinander,
morgen ist die 2. OP. Daumen drücken nicht vergessen.......;-)
Haben eben mit dem Arzt telefoniert, er hat sich dann am Ende des Gespräches auf eine Prognose festnageln lassen: 12-15 Monate. Obwohl mir das klar war, es tut sehr weh, das aus dem Mund eines Arztes zu hören...
Ich bin traurig, sie hat es einfach nicht verdient!!!! Warum gibt es diese beschissene Krankheit??????? Wir kämpfen trotzdem weiter, bis zur letzten Patrone.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 24. Oktober 2007, 17:48:33
Hallo Micha,

meine Tante hat mich immer gefragt: "Warum ausgerechnet Dein Mann?" und habe immer gefragt: "Wer denn stattdessen?". Die Frage nach dem "Warum" ist die falsche Frage. Keiner hat es verdient und trotzdem trifft es immer wieder Menschen die wir lieben und die wir brauchen wie die Luft zum atmen.

Ich drück' Euch die Daumen für gutes Gelingen und geb' trotzdem nicht so viel auf die Prognose. Ist bei jedem Menschen individuell. Versucht die Zeit für schöne Momente zu nutzen - so oft es eben geht.

Sei traurig wenn Dir danach ist, aber vergeß' Dich nicht dabei. Du musst leben und darfst auch Spaß haben. Lieben Gruß - Kanita

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 24. Oktober 2007, 20:33:49
Hallo Michael,ich drücke dir ganz feste die daumen und bin morgen in gedanken bei euch.habe heute meine mutter mit einem nervenzusammenbruch ins krankenhaus gebracht.freitag ist die beerdigung von meinem onkel.das verpackt meine mutter nicht.in unserer familie sind 5 verschiedene arten von krebs.alles geschwister von meiner mutter.hoffe das ab nächste woche bei uns wieder ein normales leben einkehrt.für euch weiterhin viel kraft und eine gute op.lg elu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 24. Oktober 2007, 22:03:24
Hallo Kanita,
ich habe mich auch schon oft "wer denn stattdessen" gefragt...jeder Mensch hat Angehörige und niemand möchte, dass gerade diese mit soetwas konfrontiert werden. Ich weiß, dass diese Frage überflüssig ist, ich bekomme sie aber nicht aus dem Kopf. War eben nochmal im KH, es war wie ein Abschied. Das war zwar auch vor der 1. OP schon so, trotzdem macht es mich kaputt. Der Arzt hat gesagt, dass der 2. Tumor äußerst kompliziert ist, da er sehr nah am Sprachzentrum und nah am Zentrum für Motorik ist. Es könnte sein, dass sie sofort als Pflegepatient entlassen wird, wenn sie überhaupt alles übersteht. Ich mache mir riesige Sorgen und kann bestimmt wieder nicht schlafen (bin schon komplette 4 Tage/Nächte ohne Schlaf). Mir graut es vor dem Anruf meines Vaters morgen weil ich nicht weiß, was er mir berichtet. Ich halte das nicht aus.

Liebe Elu,
tut mir leid mit Deiner Mutter. Davor graut es mir auch, dass ich mich nachher noch um meinen Vater kümmern muss. Er leidet sehr. War gerade noch beim Jungs-Stammtisch (haben wir immer Mittwochs...). Bin aber eher gefahren und habe keine Ahnung mehr, worüber wir uns eben unterhalten haben. Ich habe statt Stimmen nur dumpfe Klänge gehört...es war grauenhaft. Wünsche Dir ganz viel Kraft für die Beerdigung. Leider habe ich keine Tips, meine letzte ist 24 Jahre her...

Alles Gute für euch!
Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 25. Oktober 2007, 01:56:25
Lieber Michael,
auch meine Daumen sind ganz feste gedrückt!

Zu der Prognose Eures Arztes:
Nachdem ich mir im Internet so einiges zusammengelesen hatte direkt nach meiner Krankenhausentlassung nach der OP habe ich ziemlich deprimiert mit meinem Neurochirurgen gesprochen, weil ich davon ausging, dass mir nur noch ganz kurze Zeit bleibt. Er antwortete mir, dass ich keine Statistik bin, sondern Frau X mit ihrem ganz persönlichen Schicksal.
Recht hat er gehabt.
Die Prognose Eures Arztes kann Erfahrungswerte wiedergeben, die aber nicht unbedingt auf deine Mutter zutreffen müssen!

Deine Angst vor der heutigen OP und ihren möglichen Folgen kann ich gut verstehen, vor allem, weil ich vor meiner OP die Angst meines Sohnes erlebt habe. Sie war viel größer als meine eigene.
Nachher weißt du mehr. Irgendwie überstehst du den Tag, und ich wünsche dir von Herzen, dass es nachher Erleichterung für dich gibt.
Ich denke an dich!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 25. Oktober 2007, 07:35:34
Lieber Michael
Drücke ganz feste die daumen für heute.bin in gedanken bei euch,wenn heute alles gut überstanden ist würde ich dir nahelegen,das du dich erst mal etwas hin legst und dir etwas schlaf gönnst.es ist schön wie du dich um deine mutter sorgst und kümmerst aber es ist nicht gut das du so rein gar nicht schläfst.du wirst deine kraft noch an vielen tagen  brauchen darum musst du auch schlafen.ich weiss das das leichter gesagt ist wie getan aber glaub mir das ist sehr wichtig.bin in gedanken bei euch,sei umarmt lg elu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. Oktober 2007, 09:38:25
Lieber Michael!

Auch bei den 5 OP´s meines Mannes hat man uns immer gesagt, dass es sein könne, dass er als Pflegefall "herauskommt".
Wir hatten Glück, es war erst bei der 5. OP! so, dass er nachher nicht mehr sprechen konnte und die Rechtsseitenlähmung hatte. Nach der 2. OP war er eine Nacht auf der Intensiv, eine auf seiner Station und am 3. Tag habe ich ihn nach Hause geholt, damals ging Sprechen und Schreiben wieder ganz normal...

Ich denke ganz heute ganz fest an Dich und Deine Mutter und wünsche euch, dass alles gut ausgeht und ihr noch eine schöne Zeit zusammen habt....

Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 25. Oktober 2007, 10:58:56
Hallo Micha!!  Auch ich bin heute morgen in Gedanken bei euch. Drücke die Daumen!
Ich hatte nach der OP auch eine Wahnsinnsangst. Es war aber dann alles gut. Für mich war es in der ersten Zeit der Erkrankung auch jedes mal, wenn ich das Krankenhaus verlassen habe, wie ein Abschied. Das wird besser!!
Habe auch kaum geschlafen. Habe dann Baldrian für die Nacht genommen, dass hat geholfen...
Hätte mir letzes Jahr jemand gesagt, dass sie heute noch unter uns weilt, hätte ich bestimmt weniger Tränen vergossen. Die Prognose war bei 6-10 Monaten.
@Elu: Viel Kraft für Freitag. Das mit deiner Mutter tut mir leid. Hoffe, ihr gehts schon besser. Bei uns in der Familie hat oder hatte auch schon fast jeder mal Krebs. Das ist nun mal leider vererblich.....

Liebe Grüße an alle!!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 25. Oktober 2007, 13:39:16
Hallo zusammen,
vorläufige Entwarnung, OP ist lt. Onkel Doktor routinemäßig verlaufen und das Biest konnte komplett und ohne Probleme entfernt werden.
In 2 Stunden wird die Aufwachphase eingeleitet. Da ich den Anblick auf Intensiv nicht ertragen kann, werde ich Deinen Rat, liebe Elu, beherzigen und mich jetzt mal aufs Ohr hauen. Ich hoffe, es funktioniert. Wenn alles so läuft wie beim letzten Mal, wird sie morgen wieder auf Station verlegt. Ich bin nur froh, dass sie in der Neurochirurgue der Uni-Klinik Köln liegt. Das Gebäude ist sehr klein und dort sind 21 Ärzte beschäftigt. Visite 2x täglich. Die Qualität, auch die des Pflegepersonals, ist in keinster Weise vergleichbar mit der im Provinzkrankenhaus, wo sie vorher lag. Dort gab es nur 2 x in der Woche eine Visite. Niemand konnte/wollte Auskunft geben, man musste sich seine Infos mühevoll zusammenschnorren. Es tut gut, sie jetzt in wirklich guten Händen zu wissen.
Die Wartezeit auf den Anruf meines Vaters war die Hölle, ich renne schon seit 4 Uhr heute Morgen wie ein Irrer durch meine Wohnung. Fernseher an, Fernseher aus, iPod an, iPod aus. Zeitung auf, Zeitung zu. Raus auf den Balkon, rein in die Bude.

Leute, ich danke euch allen für die netten Worte. Ich kann gar nicht sagen wie toll ich es finde, wenn wieder jemand auf meine Nachricht geantwortet hat. Habe eigentlich genug Freunde, die mir zur Seite stehen, aber irgendwie ist es etwas anderes mit genau euch darüber zu sprechen. Ihr wisst, worum es geht. Und genau dieser Fundus an Erfahrung, den ich bei euch einfach über Tastatur und bequem von zu Hause abfragen kann, der hilft mir ungemein. Viele von euch haben genug eigene Probleme, sind sich aber dennoch nicht zu schade, anderen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Das ist unglaublich!
Wünsche euch wie immer nur das Allerbeste! LG und weiterhin alles Gute und vor allem: Gesundheit! Erst jetzt weiß ich, dass sie nicht selbstverständlich ist und dass der Grat zwischen Gesundheit und Krankheit nur wenige Zentimeter groß zu sein scheint.

Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 25. Oktober 2007, 14:54:39
Hallo Michael,

hört sich doch schon mal gut an, was du zuletzt geschrieben hast.
Und deine Mutter scheint ja auch in einem guten KH zu sein.

Will nur kurz berichten, wie es bei meinem Mann war:
Glio im Sprachzentrum
Zustand vor OP 99 % sprachlos und re. Seite kpl. gelähmt. Er wurde im Jan. 06 in Trier operiert.
Tumor konnte leider nicht restlos entfernt werden. Beim Aufwachen wurde schon festgestellt, daß die Sprache und das Verstehen vorhanden sind.
Die Ärzte sagten mir dann, daß sie "eigentlich" noch hätten mehr weg operieren können, aber dann in einen Bereich gekommen wären wo die Gefahr bestanden hätte, daß z.B. die Lähmung kpl. bleibt und die Sprache ganz weg sein kann.
Sie haben dann genau an der Stelle aufgehört.
Mein Mann war 1 Tag auf intensiv, 5 Tage im Trier und wurde dann ins KH hier vor Ort rückverlegt. Durch Logopäde und Krankengymnastik hat er wieder sprechen, laufen und mit Einschränkungen den re. Arm bewegen gelernt.
Du siehst also, es ist einiges möglich. Er hat ab Frühjahr 2006 sogar wieder Auto gefahren, bis zuletzt dieses Jahr im März.
Von Diagnose bis er jetzt Ende Sept. starb vergingen genau 25 Monate; und die meiste Zeit davon ging es ihm gut.

Ich wünsch euch alles, alles Gute. Laß den Kopf nicht hängen und denk auch an dich; sonst hast die viell. nicht genügend Kraft, deiner Mutter die Hilfe zu geben, die sie braucht.
Ganz herzliche Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 25. Oktober 2007, 15:29:27
an euch alle,ich möchte mich michael anschliessen und allen die hier sind mal ein grosses dankeschön sagen.es ist echt klasse das es hier leute gibt die immer direkt da sind wenn man sie brauch.auch ich habe wie michael ganz viele freunde nur hier ist es echt anders hier kennt sich jeder mit dieser krankheit aus und jeder steuert ein teil dazu.hier wird nicht um den heissen brei geredet sondern hier wird die warheit gesagt.ich persönlich finde offen und ehrlich anständiger als drum rum.auch den leuten die hier dieses forum erstellt haben ein riesen lob.
LIEBER MICHAEL.ich freue mich für euch ist doch mal was erfreuliches,das die op gut verlaufen ist.gut so das du dich jetzt erst mals aufs ohr gelegt hast.tanke jetzt erst mal wieder kraft und dann wird es schon.meine mutter hab ich vohin wieder aus dem krankenhaus geholt.2std.später hatte sie wieder eine panikatacke.hab ihr eine tüte gegeben damit sie darin ein und ausatmen kann.bin auch fast mit meiner kraft am ende.morgen ist die beerdigung und ich hoffe das dann ein fast normales leben weiter geht.in gedanken und im herzen wird mein onkel immer bei uns sein nur das er jetzt an einem besseren ort ohne schmerzen ist.lg elu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 25. Oktober 2007, 16:03:52
Lieber Michael,
ich bin so froh, so gute Nachrichten von dir zu lesen!
Wenn der Tumor komplett entfernt werden konnte, habt Ihr so gute Chancen!
Nun schlaf dich erstmal aus, komm ein bißchen zur Ruhe, und dann wünsche ich dir Freude und Erleichterung, wenn deine Mutter aufgewacht ist.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 25. Oktober 2007, 23:52:37
Hallo lieber Michael,
ich freue mich, deinen Eintrag zu lesen, dass deine Mutter die OP gut überstanden hat. Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass auch die nächsten Krankenhaustage stabil verlaufen und sie recht zügig entlassen werden kann. Zuhause ist doch am Schönsten......

Bei uns ist alles relativ stabil. Körperlich baut mein Mann zwar von Tag zu Tag ab, seine Muskeln werden immer weniger -sch..... Cortison. Wenn ich daran denke, wie durchtrainiert er noch Mitte letzten Jahres war.... :'(. Geistig ist er noch verdammt fit - es ist erstaunlich. Die Hausärztin war gestern da und war auch ganz erstaunt, wie motiviert er noch ist. Auch wenn es ihm noch so schwer fällt, versucht er immer wieder mit meiner Hilfe wenigstens auf die Toilette zu kommen. Mehr schafft er leider nicht mehr. Er liegt zu 98% im Bett. Zwischendurch hat er dann aber immer "einen Kaspar verschluckt" und macht seine Witze - das ist immer total schön. Seine Sprache wechselt häufig. Wenn er etwas bestimmtes möcht, versteht man ihn kaum bis gar nicht, wenn er aber irgendetwas von früher erzählt,dann kommen recht klare Teilsätze raus und man versteht ihn recht gut. Es ist erstaunlich.
Seit vorgestern ist das Antidepressivum erhöht, mal sehen ob es was schafft. Heute hat er nicht mehr ganz so viel geweint.
So, nun gehe ich schlafen und hoffe auf einen morgigen guten Tag.
Das gleiche wünsche euch allen natürlich auch
Liebe Grüße

Beate

@Kanita: Deine Antwort: Wer denn stattdessen finde ich total treffend. Wir , und ganz besonders mein Mann hat sich nie gefragt, warum ER??? Ich glaube damit erspart man sich eine Menge unbeantworter Grübeleien. Es ist halt so - man muss damit leben lernen. Leider - aber so ist es. :-[
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 26. Oktober 2007, 15:38:47
Hallo ihr Lieben,

@Christa: ...wenn es nur nicht gleich zwei Monster wären...ich hoffe aber auch, dass sie ein bestmögliches Leben haben wird.

@Beate: Tut mir leid, dass es immer etwas schlechter wird. Das Schlimme an dieser Krankheit scheint wirklich zu sein, dass man als Angehöriger rein gar nichts machen kann. Damit meine ich natürlich nicht die seelische Aufbauhilfe, das kann man sehr wohl machen, ich meine vielmehr das Medizinische. Ich wünsche Dir, dass Du das alles hinbekommst. Finde es schön, dass ihr (wenigstens in kurzen Momenten) nicht den Humor verliert. Ich hoffe, das gelingt mir irgendwann auch mal...

@elu: ich hoffe, es gibt diesen schönen Ort ohne Schmerzen. Ich denke mal JA, denn es ist noch niemand von dort zurückgekommen, was eher dafür sprechen würde... ;)

Ich wollte eigentlich keine Smileys benutzen, aber diesmal konnte ich nicht anders...

Letzter Krankenhausbericht: Meine Mama liegt noch auf Intensiv, kommt aber vielleicht heute wieder auf Station. Sie kann nicht sprechen, bewegt nur den Kopf. Ich hoffe, das bessert sich. Angeblich ist bei der OP das Sprachzentrum nicht berührt worden. Vielleicht drückt die Schwellung noch. Die Schwester meinte, das liegt am Beatmungsschlauch. Den hatte sie beim letzten Mal aber auch drin und konnte ein paar Worte sprechen. Der Arzt meinte, man könnte erst später Genaueres sagen. Ich hoffe sehr, dass sie das wieder hinbekommt. Die Arme tut mir so leid. Die ganzen Schmerzen, die sie ertragen muss und dann noch die Bestrahlungen und die Chemo...wenn ich könnte, ich würde ihr das alles abnehmen, es geht aber nicht. Ich bin zwar nicht lebensmüde, aber geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid. Ich war gestern nicht im KH und fahre heute auch nicht, das hat keinen Sinn. Mein Vater ist da und die Intensiv ist ja keine Besucherschwemme...somit habe ich heute wieder Pause, das ist auch mal ganz gut.

Schönen Abend und schönes Wochenende euch allen da draussen im weiten Cyber-Space...
LG Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 26. Oktober 2007, 20:20:25
Hallo Michael,
du hast geschrieben, dass deine Mutter nicht sprechen kann und die Schwester gesagt hat, das läge am Beatmungsschlauch. Das ist auch richtig so, wenn man noch intubiert ist und beatmet wird, ist sprechen unmöglich. Wichtig ist aber, dass sie sich stabilisiert. So kurz nach der OP ist es oft schlechter und es relativiert sich in den ersten Tagen. Ich drück euch weiter die Daumen.

Mein Mann ist heute früh aufgewacht und das erste was er sagte: Es reicht!!! Ich will nicht mehr!!! Er lehnte bei vollem Bewusstsein ganz konsequent alle Medikamente ab. Auch trotz Erklärung , dass das alles nicht so einfach ist(cortison u. Morphin kann mann nicht mal eben so komplett absetzen), ließ er sich nicht beirren. Nach langem , langem Zureden, dass ich ihm nur Medikamente zur Linderung geben würde, nichts anderes ,stimmte er zu. :)Da war ich vielleicht froh. Bis heute nachmittag hielt sich seine Meinung :Es reicht!!!. Doch dann plötzlich wollte er aufstehen, in den Rollstuhl, hat jede Menge Kuchen verdrückt und war sogar mit Rollstuhl am Balkon eine Rauchen. :) :) :)
Damit hätt ich heute morgen niemals gerechnet.
Auf dass noch viele schöne Momente folgen...
Ein schönes Wochenende an alle
Beate
 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 26. Oktober 2007, 20:43:40
Sorry, habe mich falsch ausgedrückt. Der Schlauch ist natürlich schon raus, aber die Schwester meint, es läge an dem gereizten Hals. Aber das halte ich für Quatsch, hatte auch schon oft genug einen Beatmungsschlauch (OP's nach Sportverletzungen, also harmlos.........), man hat zwar 'nen Hals von hier bis Wuppertal, aber sprechen ging immer! Naja, ich darf nicht jetzt schon ungeduldig werden. Das wird schon, da bin ich mir ganz sicher. Der Operateur hat gesagt, dass die OP "perfekt" gelaufen ist (Komplettentfernung) und dass das Kontroll-CT "hervorragend" sei. Das hat er beim anderen Tumor auch schon gesagt. Ich frage mich, ob ein Arzt auch sagen würde, wenn es mal schlecht gelaufen ist? Wer übt schon gerne Kritik an seiner Arbeit? Aber ich glaube ihm, erstens weil er ein netter Mensch ist und zweitens weil ich es glauben will! Mal sehen, was noch kommt.
Beate, das tut mir leid, dass Dein Mann schon resigniert. Ich glaube das kommt bei jedem, der diese besch****** Krankheit hat, irgendwann mal. Wenn ich mich in die Lage meiner Mutter reindenke, dann kann ich verstehen, dass man an einem bestimmten Zeitpunkt "die Schnauze voll" haben wird. Keine Frage. Ich habe nur Angst vor diesem Moment. Aber er wird kommen, ganz sicher. Ich könnte es ihr keinesfalls verdenken. Ich hoffe, Dein Mann "fängt" sich wieder. Irgendwer hat hier geschrieben, dass, was heute gilt, morgen schon wieder anders sein kann. Ich weiß bei mittlerweile 81 Seiten im Thread nicht mehr, wer es war. Vielleicht will er morgen Rouladen mit Klößen und als Nachtisch eine große Portion Cortison...ich würde mich freuen, wenn er den Kampf wieder bewußt aufnimmt. Drücke Dir hierfür alle Daumen die ich habe!!! (leider nur 2)
Und ich wünsche Dir noch unzählige schöne Momente die ihr gemeinsam erleben könnt!
LG und ein ruhiges Wochenende! Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 26. Oktober 2007, 23:07:40
Ihr Lieben!

Sorry, das ich so lange nicht geschrieben habe. Regelmäßig schaue ich rein, aber hab selten die Ruhe, um richtig zu lesen, deswegen bin ich nicht wirklich in Michaels Geschichte rein und kann wenig dazu sagen, außer wie immer viel Kraft usw...

Wir sind jetzt in Hospiz recht gut aufgehoben, es war ohne Frage die richtige Entscheidung. Die Erleichterung für mich ist enorm, da ich körperlich nicht mehr so wahnsinnig überlastet bin und auch mal kurz weg kann.  Die Leute hier kümmern sich sehr liebevoll um meinen Mann, die Atmosphäre ist auch ziemlich angenehm.  Jeder, der uns besuchen kommt, ist positiv überrascht.  Ich darf im Zimmer übernachten, hab es schön mit Reisephotos dekoriert, hab ein Klavier für das Gemeinschaftszimmer organisiert und schon zwei Kammermusikkonzerten hier veranstaltet. Da hilft die Freundeskreis unglaublich viel und wunderbar mit.  

Mein Mann kann körperlich fast gar nicht mehr selbst machen, vom Bett ins Rollstuhl wird er mit einem Patientenlifter gehoben, mehr als zwei Stunden im Rollstuhl schafft er nicht, und auch dazu kommt er selten.  Trotzdem ist er geistig noch total fit, merkt alles und kann sich gut mit jedem unterhalten, auch wenn er nicht mehr so belastbar ist und hauptsächlich mit mir alleine sein möchte.  Er ist mittlerweile bei 28 (!!!) mg Cortison pro Tag, die Erhöhung von 24mg auf Rat unsere Neurologe hat schon wieder den Kopfschmerzen beiseitigt und ihm ein Schub gegeben. Unsere Ärzte sind wie auch immer unglaublich menschlich und kompetent und immer für uns da.

Also gibt es viele Gründe dankbar zu sein, auch wenn die Lage so schlecht ist...

Ich denke an euch, auch wenn ich so wenig reagiere,

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 27. Oktober 2007, 01:18:20
Hallo ihr Lieben,

@Christa: ...wenn es nur nicht gleich zwei Monster wären...ich hoffe aber auch, dass sie ein bestmögliches Leben haben wird.




Lieber Michael,
bitte sei nicht bös, wenn ich nachfrage. Ich hatte dich so verstanden, als ob jetzt der 2. der beiden Tumore entfernt wurde, also jetzt z.Zt. keiner mehr da ist??

Deine Beiträge zeigen so viel Optimismus und Humor, bei aller Verzweiflung und Unsicherheit. Das finde ich schön.

Ich hoffe, du kannst heute schon gute Neuigkeiten über Fortschritte und Sprechvermögen berichten!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 27. Oktober 2007, 10:00:40
Hey Christa,
ist richtig, im Moment ist keiner da. Aber wenn sie wiederkommen, dann wohl zu zweit, bedeutet, 2 Operationen, 2 x Schmerzen, etc.pp.
Ich hatte mittlerweile 4 Wochen Zeit, mich mit dieser Krankheit zu beschäftigen. Wenn man mal davon ausgeht, dass die Überlebenszeit irgendwo zwischen 5 Monaten und Lanzeitüberleben liegt, dann kann ich nicht für die nächsten Monate/Jahre nur noch mies drauf sein. Das habe ich jetzt verstanden. Auch wenn es schwerfällt, versuche ich, auch mal wieder zu lachen. Da bin ich aber momentan der Einzige in der Familie...
Ich habe aber auch mal eine Frage an Dich (bitte auch nicht böse sein): Warum tust Du Dir dieses Forum an? Dir geht es momentan sehr gut und hättest somit eigentlich die Gelegenheit, Dich auf andere Dinge zu konzentrieren. Trotzdem liest Du Dir regelmäßig traurige Geschichten durch, die von einer Krankheit handeln, die Du auch hast...
Ich bin aber sehr dankbar für Deine Beiträge, verbreiten sie doch so viel Optimismus. Also: bleib bloß hier!!!
Ich fahre heute Abend ins KH und bin sehr gespannt, was es für Fortschritte gibt. Ich gehe mal einfach davon aus, dass es welche gibt. Werde euch dann berichten!
LG Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 27. Oktober 2007, 11:30:55
Hallo Micha,

Ich bin nun auch einige Jahre hier und ich kann dir nur mitteilen das es den betroffenen und auch den angehörigen hier sehr gut tut sich miteinander auszutauschen.
Man sich Infos holen, erzählen, weinen, sich gegenseitig trösten und auch mut machen geben und auch kraft nehmen.
und weiter glaube ich ganz fest daran, das wenn dieses forum nicht erstellt worden wäre, das es einigen nein, sondern vielen menschen sehr viel schlechter gehen würde.
Sie hätten zum einen weniger infos, ok das kann man auch woanders im www bekommen aber explizit ist dieses doch das beste und ich denke das würden auch viele andere hier bestätigen.
Klar gibt es hier viele viele schicksale und sehr viele tränen die hier vergossen werden aber es baut auf und die jenigen die in solch einen moment sich hier fallen lassen machen es meistens nur aus dem grunde weil sie im entsprechenden moment nicht die person vor sich haben um mit ihr reden zu können oder aber es tut unheimlich gut, wenn man mit fremden sich austauscht.
Es gibt ja auch positive dinge zu berichten, von Fortschritten und von dingen die, die erkrankten mal wieder super gemeistert haben. Also mich freut es immer wenn ich mal hier oder mal da in den threads solche positiven dinge lese kann, das macht mut das hoffen und kämpfen nicht umsonst ist.
Ach ich könnt dir noch mehr erzählen aber ich denke das du mich schon verstanden haben wirst.

btw: 8)
was dich betrifft.
Man kann keine 4 wochen zeit haben um sich mit der sache, krankheit oder Geschichte anzufreunden.
Selbst nach jahren sieht alles neu aus, es gibt immer neue studien, immer neue fakten, immer neue schicksale, immer neue erlebnisse und da kann man sich nicht mal eben von 4 wochen mit befreunden...
mag hart klingen aber gehirntumore sind realität und man lebt mit ihnen mit, wie die patienten damit nun mal leben müssen und man kann nur dazu lernen von daher ist es wie ein buch was niezu ende geht.
Fakten gibt es und auch theorien aber meistens verläuft die praxis doch nicht so erwartet.

Sorry für meine leserlichkeit, ich habe adhs und schaffs nicht immer perfekt zu schreiben.;D
Lg  
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 27. Oktober 2007, 12:44:32
Hallo Sonnenlicht,
Du hast da wohl etwas mißverstanden. Ich habe mich mit dieser Krankheit nicht angefreundet. Wieso sollte ich? Ich habe lediglich geschrieben, dass ich mich bisher 4 Wochen damit beschäftigt habe. Das ist etwas anderes. Es ging mir nur darum zu sagen, dass ich am Anfang mit der Diagnosestellung bei meiner Mutter einen Schock bekommen habe und nicht mehr in der Lage war, auch nur irgendwas zu machen. Mittlerweile sind vier Wochen vergangen und ich muss lernen, damit zu leben. Nicht mehr und nicht weniger.

Also ich konnte trotz ADHS alles lesen... ;)

LG und alles Gute!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 27. Oktober 2007, 14:22:39
Liebe Beate,
das Ablehnen von Medikamenten und die Aussage "ich will nicht mehr" (begleitet von Depression und Weinen) kenne ich gut, evtl. einige andere hier auch. Was kann man tun?
Versuchen, von der Wichtigkeit der Einnahme zu überzeugen, was nach längerer Zeit meist gelingt - aber leider kann man einfach nichts tun, um etwas Positives zu diese Stimmung oder
zu dieser Aussage beizutragen. Ich empfand das schrecklich, weil man einfach nichts tun kann.

Aber du hast s für heute wenigstens mal geschafft.
Alles Liebe.


Liebe Sarabande,
es tut gut zu hören, wie es euch im Hospiz geht. Es ist immer noch bewundernswert, daß dein Mann wenigstens geistig so gut da ist -- und daß du um ihn herum alles so schön machst.

Ich wünsche euch alles erdenklich Gute.
Bis dann! Liebe Grüße

@ Michael, auch dir noch mal alles Gute für dich und eine Mama.
Vier Wochen, schreibst du, beschäftigst du dich nun mit der Krankheit.

Bei mir sind es heute vier Wochen, daß mein Mann verstorben ist. Komme grad vom Friedhof.
Was kann ich sagen? -- Eigentlich nichts. Er fehlt halt einfach!

Liebe Grüße an euch alle
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 27. Oktober 2007, 14:28:18
Hallo Beate,
dass Dein Mann geistig noch so fit ist, finde ich erstaunlich. Aber wie immer im Leben hat alles zwei Seiten. Du musst - so wie heute - seine Verweigerung "bearbeiten", er bekommt ganz genau mit, wie es körperlich mit ihm bergab geht. Aber Ihr könnt miteinander kommunizieren und sogar lachen. Geniesst den Moment.

Mein Mann war auch recht lange relativ gut 'drauf. Wenn ich heute daran denke - also ständig - tut er mir jedoch unendlich leid. Sicher das falsche Gefühl, aber nur schwer zu beeinflussen.

Hallo Sarabande,
schön von Euch zu hören. Bei allem Verständnis, ich habe Dich hier vermisst. Ich freue mich, dass es Euch auf Eurem letzten gemeinsamen Weg recht gut zu gehen scheint. Du hast Entlastung und kannst Dich um die wichtigen Dinge kümmern - gut so.

Hallo Micha,
es freut mich sehr, dass Du beschreibst, wie die Zeit Dein Lebensgefühl verändert. Du wirst immer wieder verzweifeln zwischendurch, aber Dich auch wieder fangen. Ihr müsst jetzt mit dem Monster leben, genau deshalb ist es so wichtig, die Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen. Inzwischen glaube ich, dass Du auf einem guten Weg bist.

Euch allen ein angenehmes Wochenende - liebe Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 27. Oktober 2007, 15:10:45
Hey Christa,
i
Ich habe aber auch mal eine Frage an Dich (bitte auch nicht böse sein): Warum tust Du Dir dieses Forum an? Dir geht es momentan sehr gut und hättest somit eigentlich die Gelegenheit, Dich auf andere Dinge zu konzentrieren. Trotzdem liest Du Dir regelmäßig traurige Geschichten durch, die von einer Krankheit handeln, die Du auch hast...

LG Michael

Lieber Michael,
ich bin nicht böse, wenn du so etwas fragst.
Warum tu ich mir diese (und 2 andere) Forum/Foren an?
Gute Frage.
Du hast vielleicht schon gemerkt, das ich fast nie antworte, wenn es um die traurigsten Phasen und das Mitgefühl mit den Angehörigen der Verstorbenen geht. Das schaffe ich nämlich nicht, weil ich zu nah dran bin und es eines Tages ja auch mein Weg sein wird. Ich habe aber alles Mitgefühl mit den Betroffenen.

Ich tu es mir an, weil ich möglichst viele Informationen haben möchte.
Mir geht es gut, weil mein Tumor sich im Moment nicht meldet. Ich möchte aber Bescheid wissen, was auf mich zukommt, wenn es losgeht.
Soooo supergut geht es mir außerdem nicht. Die Angst ist ja immer da. Ich bin nicht soweit, locker mit der Diagnose umzugehen.
Ich habe ja auch eine ganze Reihe von Beschwerden, die vermutlich mit der Strahlentherapie und/oder den Medikamenten, besonders mit dem Antiepileptikum, zusammenhängen: Schlafstörungen, schlapp, wenig belastbar, stark abgenommen, 2 Augen-OPs, eine Zahn-OP, die Zähne insgesamt haben Schaden genommen.
Ich suche dann auch beim Lesen, was davon harmlos, weil therapiebedingt ist und was Hinweis auf ein Rezidiv sein könnte.

Nächsten Mittwoch habe ich die nächste MRT nach 4 Monaten. Z.zt. geht es mir so besch....., weil ich so schreckliche Angst habe. Die Tage vor der MRT sind jedesmal so schlimm. Letztenendes ist die Wahrscheinlichkeit immer größer für ein Rezidiv, je mehr Zeit verstreicht. Oder auch nicht? Ich bin jedenfalls nicht so locker zu denken, 'och, wird schon wieder in Ordnung sein, so wie die letzten male auch.'
Es ist ja immer ein Termin, der im Grunde über leben oder sterben entscheiden kann.
Ich habe wenige Menschen, mit denen ich reden kann darüber, und auch bei denen, die anfangs ganz zugewandt und verständnisvoll waren, habe ich inzwischen das Gefühl, dass sie meinen, nun allmählich sollte ich aber mal wieder "normal" werden, bin ich doch lange Zeit schon "gesund".

Wahrscheinlich ist der Grund, weshalb ich mir  'das antu', der Wunsch mit Betroffenen zusammenzusein, auch wenn ich kaum etwas schreibe.
Ich mag aber gern antworten, wenn ich eigene Erfahrungen einbringen kann, so wie bei einigen Beiträgen von dir.

Ich bin forenerfahren, habe lange Zeit selbst ein Forum über Hunde gehabt, eine selbstgebastellte schöne HP und ein Blog über Hunde geführt, Kontakt mit vielen Internetbekanntschaften gepflegt. Das Interesse ist weg. Ich mag mich im I-Net eigentlich fast nur noch mit allem, was mit Hirntumoren zusammenhängt, beschäftigen.

Ich tu es mir also irgendwie an, weil ich gar nicht anders kann.

Ups, - lange Antwort. Sorry.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 27. Oktober 2007, 22:58:47
Hallo miteinander,
war eben im KH. Meine Mutter hat keine Schwellungen und sieht aus, wie vor der OP, bis darauf, dass man ihr wieder mehr Fläche kahlrasiert hat...aber ein Problem gibt es: sie spricht nicht. Zu meiner Cousine hat sie wohl angeblich "Hallo" gesagt, eben zu meiner Schwester und mir kein Wort. Hat jemand eine Ahnung, ob das wiederkommt? Ich glaube ja und hoffe das auch sehr. Ich kann mir gar nicht ausmalen, wie schlimm das sein muss, wenn man etwas sagen will und nicht kann. Verstehen tut sie alles und benutzt ihren Kopf um zu antworten. Wir formulieren Fragen immer so, dass sie nur mit ja oder nein zu antworten braucht. Wir fragen aber auch im Moment nicht viel sondern sitzen vielmehr am Bett und halten Händchen. Das ist echt grausam. Ich weiß, dass noch grausamere Zeiten kommen werden, trotzdem hoffe ich doch so sehr, dass sie bald heim kommt oder zumindest in Reha fahren darf. Mir ist noch aufgefallen, dass ihr Blick total abwesend ist. Ich habe mir das so erklärt, dass sie grübelt ohne Ende. Der Arzt meinte wie schon gesagt, dass die OP sehr gut verlaufen ist. Warum dann diese Ausfälle? War leider bei den Visiten nach der OP noch nicht dabei...lt. meinem Vater haben die Ärzte aber auch gesagt, dass die Sprache wiederkommt, daran aber auch gearbeitet werden muss (wahrscheinlich meint er den Logopäden).

@Doro: tut mir leid, dass Du Deinen Mann jetzt nur noch auf dem Friedhof besuchen darfst. Ich stelle mir immer vor, wie das irgendwann mal sein wird. Ich denke, ich werde am Grab sitzen und einfach nur erzählen, was ich so erlebe. Ich finde es wichtig, dass man einen Ort hat, wo man hingehen kann. Wünsche Dir, dass die schlimmen Erinnerungen an den Kampf bald verblassen und die schönen Erinnerungen in den Vordergrund treten. Aber dafür ist es wahrscheinlich alles noch zu frisch...

@Kanita: ja, das glaube ich auch. Danke für Dein Statement. Ich gebe mir auch weiterhin Mühe......................und Mühe geben muss ich mir, das ist leider kein Selbstläufer.......

@Christa: Ich drücke Dir die Daumen am Mittwoch. Hoffentlich ist nix nachgewachsen...ich verstehe gut, wie Du Dich jetzt fühlst. Ich glaube, ich würde durchdrehen...diese Ungewissheit ist einfach schrecklich. Das kommt einer Folter gleich, zumindest einer "seelischen Grausamkeit". Ich finde es super, dass Du hier Mitglied bist und uns anderen mit Deinen Erfahrungen zur Seite stehst. Wünsche Dir, dass der status quo (trotz Deiner Beschwerden hier und da) noch lange anhält, zunächst mal über den Mittwoch hinaus. Man muss ja bei dieser Krankheit in kleinen Schritten denken, das habe ich hier zumindest gelesen und klingt auch irgendwie logisch. Vielleicht hast Du eine Ahnung, was die Sprachlosigkeit bei meiner Mutter angeht?

Euch allen einen ruhigen Sonntag.

LG Michael


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 27. Oktober 2007, 23:48:04
das kann sich wieder geben mit dem sprechen, musst einfach die zeit abwarten wie die dich sich entwickeln........

manche haben ja nach ner op sogar keinen geschmack mehr auf der zunge oder sie können nicht riechen, das geht aber alles meistens wieder weg muss man halt geduld für haben.

so liebe leute ich geh mal schlafen bin hundemüde.

lg
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 28. Oktober 2007, 00:32:48
Hallo Michael,

auch meine Schwester konnte nach der Biopsie nicht sprechen, diese war notwendig zur Diagnosesicherung. Sie war ansonsten inoperabel. Nach Tagen konnte meine Schwester wieder sprechen, zwar mit Schwierigkeiten, nach und nach gelang ihr wieder alles. Zwischendurch die Wortfindungsstörungen, sie waren innerhalb kurzer Zeit wieder da, bis sie nach Monaten nur noch "dienachtinachtdie nacht dienacht" für alles sagte.
Es war schlimm, vorallem für sie. So grundsätzliche Sachen, trinken, essen, Toilette u.s.w., das versteht man. Aber einfach mal so plaudern, wie es immer war im Leben zu unserer Kinderzeit, alltägliche Sachen, Krankheit, Fortschreiten dieser Krankheit, es war nichts mehr möglich. Das war ihr die letzten Monate vergönnt. Es gibt dann verschiedene Möglichkeiten, aber eine ganz "normale" Unterhaltung war nicht mehr möglich.
Wie sollte das am Telefon gehen, sie wohnte 500km weg, die Telefonate waren so herzzerreißend, es war grausam.

Es ist bei jedem Patient anders, je nach dem wo auch der Tumor sitzt und "drückt".
Auch wie Sonnenlicht schreibt, meine Schwester hatte nach der Biopsie jeglichen Geschmacksinn verloren, der Geruchssinn funktionierte. Sie war ein Genießer, auch was Essen anging, sie hat oft geweint, daß sie nichts schmeckte. Aber auch das ist bei allen Patienten verschieden.

Der Blick bei meiner Schwester war auch oft total abwesend, schaut doch mal nach der Sichtfeldeinschränkung. Natürlich grübeln die Patienten über alles nach, wenn sie nicht reden können, kehren sie in sich, weinen, manchmal mehr, manchmal weniger. Dann sind sie wieder mal "gut" drauf, dann geht die Stimmung in den Keller. Es ist kein Tag wie der Andere!!!

Informier Dich über alle Möglichkeiten, es zerrt-ohne Frage, aber nutze die Zeit, die Euch noch bleibt.

Genießt auch gemeinsam die Zeit, die kann Euch keiner mehr nehmen,

alles Gute, vorallem ganz viel Kraft, mit der Krankheit umzugehen,

kabas

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 28. Oktober 2007, 01:34:52

@Christa: Vielleicht hast Du eine Ahnung, was die Sprachlosigkeit bei meiner Mutter angeht?



Lieber Michael,
Danke für deine lieben Worte!

Ich kann dir deine Frage leider nicht beantworten, weil es bei mir nach der OP anders verlaufen ist.
Ich habe mal gegoogelt und eigentlich in allen Links, die sich allerdings überwiegend auf Schlaganfallpatienten beziehen,  gelesen, daß durch eine schnell eingeleitete Therapie mit Logopäden die allermeisten Sprachstörungen (globale Aphasie = völlige Sprachlosigkeit) behoben werden können.
Bei mir war es so, daß ich sofort sprechen konnte und das meiste auch richtig sagen konnte, aber manche Wörter, die ich in Gedanken richtig parat hatte, einfach nicht aussprechen konnte und längere Wörter waren Zungenbrecher für mich. Ich erinnere mich an den zweiten Tag nach meiner OP, als ich in der Cafeteria einen Multivitaminsaft bestellen wollte. Ich konnte es einfach nicht sagen. Wieder im Bett habe ich dann geübt, und siehe da, nach etwa 20 Versuchen klappte es.
Kann deine Mutter schreiben?
Ich habe mir damals eine Liste von mehrsilbigen schwierigen Wörtern aufgeschrieben und immer wieder geübt, sie laut zu lesen.
Als ich allerdings vor der OP eine totale Aphasie hatte, konnte ich auch nicht schreiben. Motorisch, also von der Funktion der Hand her, klappte es, und ich war der Meinung, ich hätte richtig geschrieben, aber was dabei herausgekommen war, war falsch und unleserlich, ein Wirrwarr und eine Aneinanderreihung unsinniger Buchstaben oder buchstabenähnlicher Formen.

Es ist so, wie kabas schreibt: Es kommt drauf an, wo der Tumor gesessen hat. Immerhin wurde dort ein großer Eingriff gemacht, eine Wunde entsteht, die sich mit Blut und Gehirnwasser füllt, geschwollen ist und langsam vernarbt  und in der sich alles erst normalisieren muß.

Michael, ich wünsche Euch allerbeste und erfreuliche Fortschritte, die die momentanen Sorgen ein wenig reduzieren.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 28. Oktober 2007, 13:29:49
Liebe Christa,
ich wünsche dir für dein kommendes MRT alles Gute!
Ich drücke dir die Daumen, dass alles ohne Befund ist.
Ich kann es mir sehr gut vorstellen wie es dir geht und hoffe, dass du eine Möglichkeit findest, deine Nervosität und Angst ein wenig zu vergessen.
Was hattest du mit Hunden zu tun? Interssiert mich. Ich bin gerade dabei einen Hund aus Mallorca nach Deutschland zu vermitteln.

@ Michael
Mich hat damals die Diagnose Hirntumor bei meiner Mama ziemlich aus der Bahn geworfen. Sie Hatte auch 2 Tumore. Sie wurde insgesamt 3 mal operiert und alle 3 OP's sind gut verlaufen. Wir hatten auch eine Logopädin in Anspruch genommen, aber diese Wortfindungsstörungen hatten sich leider nie wirklich gebessert. Im Nachhinein gesehen hatte das wahrscheinlich auch andere Gründe.
Laß deiner Mutter Zeit sich wieder zu berappeln, so eine OP ist nicht ohne (auch die Narkose nicht). Das wird schon wieder ;).
Positiv denken, sonst dreht man durch! Dazu gehört auch mal herzlich zu lachen. Meine Mama hat immer mit mir gelacht, geweint hat sie wahrscheinlich nur, wenn es keiner gesehen hat...:'(


Ganz liebe Grüße an alle!

Tatjana
 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 28. Oktober 2007, 13:39:18
Lieber Michael,

wenn deine Mutter gar nicht mehr sprechen könnte, dann müßten die Ärzte das eigentlich wissen. Auch wenn die OP das Sprachzentrum berührt hat/hätte, müßten die Chirurgen das wissen.
Bei meinem Mann wußten die Ärzte genau, wo sie mit der OP aufhören mußten.

Wie ich dir am 25.10. schon mal geantwortet hatte, war mein Mann vor der OP bereits sprachlos (bis auf 3-5 Worte), da Tumor im Sprachzentrum saß. Nach der OP hat er auch nicht gesprochen, außer viell. mal ja auf eine Frage hin oder Hallo. Am 6. Tag nach der OP kam schon der Logopäde.
Mein Mann war zu diesem Zeitpunkt bereits gute 3 Wochen sprachlos. Auch Lesen konnte er nicht mehr, er kannte überhaupt keine Buchstaben. Der Logopäde hat mit ihm geübt, und zwar mit aufgeschriebenen Wörtern aus dem Umfeld meines Mannes - also erst mal Vornamen, dann Wochentage, Gegenstände im Zimmer usw. Er hat es ihm vorgesagt und anfangs konnte er das nicht mal richtig nachsprechen. Aber durch dieses Üben war das alles relativ rasch behoben. Es funktioniert über die Augen, die ein bekanntes Wort sehen, über das Hören des Wortes und über das Nachsprechen.
Viell. versucht ihr das schon mal. Viell. könnte deine Mama ja reden und kriegt es einfach nur nicht raus.

Lieben Gruß
Doro

PS. Ich finde es sehr positiv, wie du mit dem allem umgehst. Ich bin ein Jahr älter als deine Mutter und mein Sohn (der auch Michael heißt) ist 30. Er konnte leider mit der Erkrankung seines Vaters nicht so umgehen, hat sich eher in sich zurückgezogen und das mit sich allein abgemacht. Aber da sind sich mein Mann und unser Sohn halt gleich.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 28. Oktober 2007, 13:40:12
Liebe Christa,

auch von mir an dieser Stelle nochmal "Daumen drücken" für dein MRT.
Bei deiner positiven Einstellung klappt das schon.

Liebe Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 28. Oktober 2007, 17:02:21
Liebe Tatjana, liebe Doro,
ich danke auch uch fürs Daumendrücken.  :) :) :)
Tatjana, ich schreibe dir eine PN wegen des Hundethemas, - es interessiert hier sicher nicht so.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Domino am 28. Oktober 2007, 20:53:23
Hallo zusammen,
mein Vater ,65,(Diagnose und OP Juli 07,danach Bestrahlung) hat am Dienstag seine erste MRT Kontrolle. Eigentlich geht es ihm soweit gut. Er hat natürlich nicht mehr die Kraft wie vorher, nach Thrombose und Lungenembolie, läuft er sehr langsam und hat mit seinem Bein zu tun, aber vom Kopf her ist alles ganz i.O. Müssen wir uns trotzdem Sorgen machen? Klar, ist da Angst und Sorge, aber er hätte doch sicher Anzeichen, wenn bereits wieder Tumorwachstum wäre, oder?
Ich habe mir Dienstag Urlaub genommen und werde ihn begleiten. Es wurde noch immer nicht mit der Chemo begonnen. Mal sehen, was jetzt vorgeschlagen wird. Erstaunlich, aber natürlich super, ist auch, daß er ca. 2 Wochen nach der OP das Kortison ausgeschlichen hat und es seíther nicht brauchte. Ich glaube, hoffe und wünsche, dass dies alles gute Zeichen sind.
LG Andrea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 28. Oktober 2007, 22:30:22
Hallo Andrea,
wir müssen uns immer Sorgen machen. Bei mir ist es meine Mutter (52), sie hat gleich 2 von den Dingern und ist seit der 2. OP sprachlos. Wünsche euch trotzdem, dass nichts nachgewachsen ist.

@kabas: eigentlich hätte ich mir eine andere Antwort von Dir gewünscht...diese baut mich ja jetzt nicht unbedingt auf... :( es kann also sein, dass sich das nicht mehr richtig gibt, was? Oh Gott, ich hoffe doch!

@Tatjana: ich habe es bei uns letztens gesehen. Vor der OP war sie "gut" drauf und hat auch mal gelacht, dann haben wir uns verabschiedet, ich bin als Letzter raus und habe gerade noch gesehen, wie sie anfing zu weinen. Es ist grauenhaft. Als Betroffene(r) muss man am meisten daran knabbern. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie ich mich verhalten würde in einer solchen Situation.

@Doro: ich mache die Krankheit auch größtenteils mit mir selber aus. Auch wenn das hier vielleicht anders wirkt. Mein Vater ebenfalls. Vielleicht liegt es am Namen "Michael"................ich glaube, dass wir mit dem Üben noch etwas warten werden. Im Moment sehen wir zu, dass sie auf ein anderes Zimmer kommt. Die liegt mit zwei alten Schnepfen zusammen, die sich in ihrer Anwesenheit darüber unterhalten haben, dass meine Mutter ja zu viel Besuch bekäme...und meine Mutter konnte sich nicht wehren...die können froh sein, dass ich zu dem Zeitpunkt nicht dabei war...das ist ja wohl unmöglich, oder? Natürlich sehen wir zu, dass sie nicht zu lange alleine ist, das ist ja wohl selbstverständlich. Wenn ich die nochmal zu sehen kriege, dann flipp ich aus. Wir sind nie zu mehr als zwei Leuten bei ihr.

@Christa: danke für Deinen Beitrag. Keiner der beiden Tumore hat das Sprachzentrum betroffen. Daher verstehe ich auch nicht, warum eine totale Sprachlosigkeit folgte. Naja, wir werden das weiter beobachten. Am Mittwoch mache ich eine Kerze an für Dich, hier stehen schon mehr als im Kölner Dom...

Grüße an alle! Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 29. Oktober 2007, 02:31:29
Lieber Michael,
Danke auch dir nochmal für die guten Wünsche!  :)
Ich kann leider nur Mutmaßungen über die Sprachlosigkeit deiner Mutter anstellen, und die helfen dir nicht.
Hoffentlich habt Ihr wenigstens mit dem Zimmerwechsel Erfolg. Wenigstens äußerliches Wohlbefinden und nette oder keine Zimmernachbarn wären ein kleiner, aber wichtiger Schritt zu Wohlbefinden und Ruhe.

Vielleicht magst du zu der Sprachlosigkeit eine andere Meinung einholen?
Über die Telefonnummer, die beim Infodienst der Hirntumorhilfe angegeben ist, sprichst du mit einem Arzt. Ich habe dort schon so manche Erklärung oder Hilfe erhalten:
http://www.hirntumorhilfe.de/
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 29. Oktober 2007, 23:27:31
Hallo Michael,

ich hab geschrieben, wie es bei meiner Schwester war. Habe aber auch geschrieben, daß es immer auf die Lage des Tumors/ der Tumore ankommt( meine Schwester hatte leider mehrere).
Der Verlauf der Erkrankung "unserer" Patienten ist ähnlich, und doch so verschieden, wenn Du weißt, was ich meine.
Ich wünsche Euch, daß der Zimmerwechsel klappt, und natürlich alles andere auch irgendwie geht.

Dir wünsche ich all die Kraft, die man braucht, mit dieser Erkrankung umzugehen.
Auch wenn Du "es " mit Dir alleine ausmachst, hier bist Du bestens aufgehoben!

Alles Gute,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 29. Oktober 2007, 23:29:57
Liebe Christa,

für Deine Kraft bewundere ich Dich.

Auch ich drück Dir die Daumen für Mittwoch,

alles Gute, weiterhin die Kraft und Zuversicht,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 30. Oktober 2007, 02:34:27
Liebe Kabas,
auch dir vielen Dank für die guten Wünsche für morgen.
Wenn du wüßtest, wie es mit meiner Kraft aussieht..... ::) :o :'(
Da gibt es im Moment gar nichts zu bewundern. Je näher die MRT rückt, desto mehr werde ich ein Hasenfuß, und ich bin nur froh, wenn heute der Tag herum ist und endlich morgen ist, obwohl ich mich doch vor morgen so fürchte.
Tröstlich ist, dass Ihr es ja alle kennt. Ich erlebe es so, dass alle Menschen, die nicht von dieser Krankheit betroffen sind und deshalb nicht nachvollziehen können, wir schrecklich entscheidend diese MRT-Termine sind,
wohl überhaupt nicht verstehen können, mit wieviel Angst sie verbunden sind und sich deshalb manchmal recht taktlos äußern, so dass ich inzwischen nur noch meinem Sohn und einer Freundin den genauen Termin nenne.

Ich melde mich morgen ......... mit hoffentlich guten Nachrichten.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 30. Oktober 2007, 06:48:48
Liebe Christa
Auch ich wünsche Dir von ganzen Herzen ein positives ergebniss.Ich wünsche Dir weiterhin die Kraft und Stärke die Du besitzt.Man findet nicht so die richtigen Worte um das auszudrücken,was man fühlt.Aber ich wünsche Dir von ganzen Herzen nur das aller,aller beste.Ich umarme dich lg.elu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 30. Oktober 2007, 11:30:27
Liebe Christa!!  Auch von meiner Seite alles Gute für morgen!!! Ich kann verstehen, dass du Angst hast. Wir haben momentan alle 4-6 Wochen einen MRT Termin. Obwohl ich ja nicht selber betroffen bin, gehe ich mind. 3 Tage vorher immer schon am Stock.
Werden morgen an dich denken!!!

Lieber Micha!! Das mit der Sprachlosigkeit kenne ich auch. Hatten wir bei meiner Mutter schon mehrmals. Bislang war nie der bzw. die Tumore schuld, sondern immer das Wasser im Hirn. Das wurde dann jedesmal mit viel Cortison besser. Die Operation ist ja noch nicht lange her, ich denke, das wird sich noch geben.
Gut, dass man bei deiner Mutter beide Tumore operieren konnte, bei meiner Mutter hat man nur einen operiert.

Hallo Domino!!  Wünsche euch viel Kraft für heute!

Euch allen einen schönen Tag!!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 30. Oktober 2007, 14:49:58
Hallo, Ihr Lieben,

Ihr könnt erstmal aufhören Daumen zu drücken.
Der Termin morgen wurde eben abgesagt, weil das Gerät kaputt ist.
Frühestens Donnerstag weiß die MRT-Mitarbeiterin, wann es wieder heil sein wird.
Wann ich einen neuen Termin bekomme, steht in den Sternen, und vor allem, wirds dann alles kompliziert, weil mein Neurochirurg immer Mittwochs Sprechstunde hat. Meine MRT-Termine lagen deshalb auch immer am Mittwoch, weil ich dann sofort hinterher mit ihm sprechen konnte und den Befund erfuhr. Wie das diesmal dann wird, weiß ich nicht.

Ich bin so unsagbar enttäuscht.
Nun geht das bange Warten weiter.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 30. Oktober 2007, 16:35:27
Liebe Christa
ich kann mir vorstellen das du unsagbar entäuscht bist.werde aber trotzdem an dich denken und dir daumen drücken das du nicht so lange warten musst.ich bin nicht selber von diesen tumor betroffen aber ich habe jetzt 1 jahr meinen onkel treu begleitet und hab mich jetzt auch zu einem kurs im hospitz zur begleiterin angemeldet.ich kann nicht mit worten ausdrücken was ich dir gerne sagen würde,aber ich finde das du eine sehr starke frau bist und ich ziehe den hut vor dir.ich wünsche dir wirklich von tiefsten ganzen herzen weiterhin viel kraft und stärke.hoffe ich hab jetzt nichts falsches geschrieben oder besser du verstehst was ich meine.ich bin in worte finden nicht so ganz gut.liebe grüsse michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 30. Oktober 2007, 16:38:58
Lieber Michael
auch für deine mutter wünsche ich das beste,das mit der sprachlosigkeit habe ich auch schon von mehreren leuten gehört.bei vielen war es durch die op und ist auch nach einigen tagen wieder besser geworden.ich drücke ganz feste die daumen.lg michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Domino am 30. Oktober 2007, 21:45:50
Liebe Christa,
es tut mir sehr leid, daß die Kontrolle heute nicht stattfinden konnte. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, daß schnell ein neuer Termin gefunden wird.

Der Termin bei meinem Vater fand heute statt. Er war schon seit Tagen ein Nervenbündel. Zunächst MRT ohne und dann mit KM. Bei der Auswertung hat der Arzt schon so prägnante Fragen gestellt, ich wurde unruhig. Es war eine Schwellung an der operierten Stelle zu sehen und leider auch 2 Punkte, die KM aufgenommen hatten. Der Arzt meinte, daß es nichts bedeuten müßte, aber eine engmaschige Beobachtung (in 3 Mon.) erforderlich sei. Ich habe direkt gefragt, ob es sich um ein bzw. zwei Rezidive handelt. Er meinte nicht... Nun heißt es abwarten. Mal sehen,wie sich die nächsten Wochen entwickeln.
Euch allen eine ruhige Nacht!

LG Andrea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 30. Oktober 2007, 22:23:46
Liebe Christa,

ich kann absolut verstehen, wie es Dir nach der Terminabsage geht. Ich bin "nur" Angehöriger, auch das kam bei bei meiner Schwester vor. Die Angst lange Zeit vorher, der Druck gedanklich, dann die Absage................., dann nicht zu wissen, wann der nächste Termin ist-der Horror pur.

Ich wünsch Dir jetzt schnell einen neuen Termin, dann schnell die Besprechung mit Deinem Neurochirurgen,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 30. Oktober 2007, 23:13:28
Liebe Christa,
habe mich zu später Stunde aufgemacht, um dir alle Daumen für morgen zu drücken. Jetzt musste ich leider lesen, dass der Termin nicht eingehalten wird. Es tut mir leid, dass das Warten un die anst noch anhält, aber ich kann das gut verstehen. Bei uns waren die Tage vor dem MRT auch immer die Hölle.
Ich drück dir dafür jetzt fest die Daumen , dass du die zeit gut überstehst und dass du schnellstmöglich einen neuen Termin bekommst
Libeb Grüße
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 30. Oktober 2007, 23:28:03
Hallo ihr Lieben,
der Zustand meines Mannes wechselt von Tag zu Tag. man kann sich auf nichts mehr einstellen. Zum Glück nimmt er jetzt wieder seine Tabletten, aber gegen abend wird er immer ganz anderes. die letzten Tage ist er abends immer ganz zornig und ungehalten. gestern hat er seine Tochter und mich aus dem zimmer geschmissen mit einem kräftigen RAUS!!! und TÜR ZU !!!!
Der Dr. meinte heute, dass man nicht sagen kann ob es Tumormasse ist, die auf des Zentrum des "Gemütes"drückt, oder ob es zu den Phasen gehört, die Schwerstkranke vor ihrem Tod durchleben.
Wenn er etwas möchte versteht man ihn fast gar nicht mehr, wenn man mit ihm aber irgendetwas erzählt über ganz banale Dinge , dann kommen recht klare Antworten. Es ist ganz komisch. Die letzten Nächte war er total unruhig, heute habe ich ihm etwas zum Schlafen gegeben. Ich hoffe es wirkt und ich muss nicht wieder jede Stunde raus.
Wenn er im Rollstuhl sitzt und plötzlich nach einem Bier verlangt, dann wünschte ich, unsere Zeit würde nie enden, aber wenn er wie am Wochenende hilflos eingenässt und eingekotet im Bett liegt(ich war nur 15 min mit dem Hund raus), dann wünschte ich ihm doch ein friedliches Einschlafen :'(

Es grüßt euch ganz lieb eine total übernächtigte
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 31. Oktober 2007, 00:00:09
Hallo Ihr Lieben,
Ich danke Euch dafür, dass Ihr versteht, wie schlimm es ist, wenn der MRT-Termin abgesagt wird. Die Zeit vorher ist so schlimm, und nun geht das Warten weiter. Am Schlimmsten ist es im Moment, dass ich noch keinen neuen Termin habe. keine Ahnung, ob der in wenigen Tagen oder erst in Wochen sein wird. Das werde ich aber Donnerstag versuchen zu erfahren, wenn dasGerät wieder heil ist und die Abteilung wieder planen kann.

@ Andrea
so ein unklarer Befund macht einen verrückt, oder? Meines Wissens ist es aber ganz normal, wenn so kurz nach der Strahlentherapie noch Schwellungen oder kontrastmittelaufnehmende Narben zu sehen sind.
Kontrolle in 3 Monaten spricht m.E. dafür, dass der Arzt es nicht so sieht, dass man sich im Moment große Sorgen machen muß.
Ich wünsche Euch auch, dass die nächsten Wochen so verlaufen, dass Ihr beruhigter sein könnt.

@ Beate
ich wünsche dir viel Kraft! Alles, alles Liebe.

Ich kann einfach zu den Beiträgen, die den schweren Verlauf und die Belastung für die Angehörigen schildern, nicht gut antworten. Nicht, weil es mich nicht interessiert, sondern im Gegenteil, weil ich zu sehr betroffen bin. Ich hoffe, es wird richtig verstanden und nicht übel genommen.
Ich möchte schreiben und kann nicht, weil die Gefühle zu stark sind.

@ Michael
Wie geht es denn bei Euch inzwischen?


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 31. Oktober 2007, 17:52:37
Liebe Beate,

ich verstehe Dich sehr gut ! Nicht nur der Patient ist den Gefühlschwankungen ausgesetzt, seine Umgebung genauso. Lange Zeit hatte ich die Persönlichkeitsveränderungen nicht wahr haben wollen. Heute ist mir einiges klarer und mir tut vieles sehr leid, aber es ist nicht mehr zu ändern. Ich habe mich oft gefragt, wie lange wir diese Situation noch ertragen müssen.

Es ist grausam und viele Gedanken und Bilder gehen mir nicht aus dem Kopf (gute wie schlechte Momente). Ich schicke Euch einen Koffer voller glücklicher Augenblicke mit viel Harmonie in dieser schweren Zeit.

Liebe Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 31. Oktober 2007, 20:19:03
Hallo Kanita,
vielen Dank für deinen Koffer. es war eine gute Idee einen Koffer mit solchem Inhalt zu verschicken ;)
Leider haben wir ihn heute nur ganz kurz öffnen können. nachdem mein Mann bis 13.30Uhr geschlafen hat und ich ihn erstmal zum Essen wecken musste, war er für ca. 15min mit mir im Wohnzimmer und auf dem Balkon :).
Dann aber wieder ganz plötzlich, wechselte seine Stimmung. Seitdem schmeißt er mich aus dem Schlafzimmer, will keinen sehen. :(.
Soll halt so sein....man darf es nur nicht persönlich nehmen. aber es tut sooooo weh.
Ich frage mich halt immer nur, ob es vielleicht der Tumor ist, der jetzt auf das "Wesenszentrum"drückt, ober ob er sich in einer seiner "Abschieds- und Klärungsphasen" befindet.
Alles Fragen über Fragen, letztendlich ist die Antwort aber  auch völlig schnuppe.....aber darüber grübelt man natürlich, wenn man den ganzen Tag bei ihm ist und nicht mal raus kann....
Aber dafür hat er die Nacht relativ ruhig verbracht, die Schlaftablette hat ihr übriges getan....dafür hat mein Sohn mich mit Übelkeit und Erbrechen auf Trab gehalten...(als wäre die Nacht zum Schlafen da....  ;D ;D ;D)
Also nur nicht den Humor verlieren!!!
Ich wünsche dir eine gute Zeit um weiter die Trauer zu verarbeiten. Ich glaube auch, dass einen später so manche Augenblicke kaum mehr loslassen werden
Sei lieb gegrüßt

Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Domino am 31. Oktober 2007, 21:05:35
Liebe Christa,

ich hoffe, du hast recht. Hab dank für deine aufmunternden Worte.  
Mir geht es ähnlich wie dir, ich bin so erschüttert  über die Einträge hier, daß ich das Gefühl habe, alles was ich schreibe kann falsch sein. Es tut mir leid... Bei mir macht sich ungeheure Wut breit, warum nur... :'( :'( :'(

Mein Vater ist heute recht guter Stimmung, er filtert das Positive der gestrigen Auswertung. Er hat gefragt, was ich mir zu Weihnachten wünsche, na was wohl :'(

Gute Nacht euch allen!
Seid lieb gegrüßt
Andrea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 02. November 2007, 18:57:53
Hallo Michael
es ist so still um dich geworden,was ist los??????meld dich doch einfach mal kurz.lg michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 03. November 2007, 01:59:14
Hallo zusammen,
es gibt mich noch...
Meine Mutter wird voraussichtlich am Dienstag entlassen, ist leider immer noch komplett sprachlos und weint sehr viel. Das ist sehr schwer mit anzusehen. Mich können im Moment die hier im Forum oft genannten "kleinen positiven Dinge" nicht wirklich erfreuen. Heute kam ich ins KH und sie kam mir auf dem Flur, den Tropf nebenherschiebend, entgegenmarschiert. Jeder Angehörige hier freut sich, ich find's einfach nur schlimm wie sie hin- und herwankt...bitte den letzten Satz auf keinen Fall als Kritik an irgendwem oder irgendwas verstehen. Das ist so nicht gemeint. Ich will nur ausdrücken, dass ich die ganze Situation total abartig finde.
Naja. Mal sehen was das ab Dienstag gibt. Mein Vater kann nicht kochen und wie könnte er putzen, dass es den strengen Maßstäben meiner Mutter Rechnung trägt?? Aber er lehnt im Moment eine Haushälterin (aus welchen Gründen auch immer, die habe ich nicht wirklich nachvollziehen können) ab. Die anderen Familienmitglieder sind einigermaßen sauer auf ihn, ich versuche ihn zu verteidigen. Im Moment befürchte ich das Entstehen einer 2. Front und 2 Fronten in einem Krieg sind immer scheisse...
Ich melde mich mal wieder, aber im Moment nicht jeden Tag.

@Christa: gibt es schon einen neuen Termin? Ich hoffe, alles ist gut bei Dir!

@Beate: hoffe, auch bei Dir läuft alles den Umständen entsprechend. Schlimm, was Du berichtest. Diese Krankheit ist abartig.

@all: wir bleiben am Ball...auch wenn wir ihn nicht im Tor versenken können...alles Gute!

Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 03. November 2007, 07:37:46
Lieber Michael,
was du schilderst, klingt bedrückend, und mir fehlen Worte, um dich zu trösten.
Ich wüßte auch nicht, wie ich mit der ganzen Situation umginge. Und für deinen Vater kann man wohl auch verständnis haben, denn die Notwendigkeit, eine Hilfe zu beschäftigen, setzt das Akzeptieren des veränderten Zustandes deiner Mutter voraus, und ich denke, dahin zu kommen, ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen geht.

Ich kann verstehen, dass du im Moment nicht im Forum sein magst, und wenn du meine Frage deshalb nicht beantwortest, so bin ich nicht böse!
Mich interessiert, ob es Aussagen der Ärzte zu der anhaltenden Sprachlosigkeit deiner Mutter gibt.

Ich habe oft an Euch gedacht und tu es mit ganz großem Daumendrücken weiter!

Bei mir gibt es im Moment eine (kleine) Pechsträhne (verglichen mit dem, was sein oder kommen könnte, ist es ja wirklich nur ein kleines Problem).
Ich habe immer noch keinen Termin. Nachdem das MRT-Gerät einige Stunden wieder in Betrieb war, hat es am Donnerstag erneut seinen Geist aufgegeben.
Ich kann gar nicht verstehen, wie ein großes Krankenhaus nun fast eine Woche ohne MRT auskommt und verstehe nicht, dass es dann kein Leihgerät oder so etwas gibt.
Ich kann jedenfalls nur warten, nachdem ich durch meine häufigen Anrufe wohl schon alle genervt habe. Ich stehe ganz oben auf der Liste und werde angerufen (bitte warten Sie,  ...., please hold the line, ....., bitte warten Sie,  ....., please ... ) ;)

Am Mittwochabend ist mir ein Zahn abgebrochen (Spätschäden der Strahlentherapie). Nun habe ich erstmal eine 'hübsche' sichtbare Zahnlücke, dann wird eine Krone aufgebaut, und während ich grübelte, wie das das bezahlen soll (ich habe große finanzielle Schwierigkeiten inzwischen), gab am Donnerstag die Waschmaschine ihren Geist auf.
Gestriger Kostenvoranschlag sagt, Reparatur zu teuer.

Ist aber alles unwichtig, wichtig ist nur der MRT-Befund. Und die Ungewissheit über den neuen Termin ist so schlimm, dass ich seit gestern ganz schlimme Magenkrämpfe habe, die in jedem Fall wohl psychosomatisch sind.

Ich hoffe, ich kann nächste Woche Besseres berichten.
Zu meinem Sohn habe ich früher immer gesagt:"Auf jeden Pechtag folgt ein Glückstag", - und mit kindlichem Glauben glaube ich daran, - ALLES WIRD GUT!
 :)

Etwas Gutes ist aber auch in den letzten Tagen schon passiert:
Ich hatte seit meiner OP GdB 90 im Schwerbehindertenausweis.
Vor Kurzem habe ich das Merkzeichen RF beantragt, da ich wegen psychischer Schwierigkeiten und der Angst vor einem Epi-Anfall keine Veranstaltungen usw. besuche.
Nun bekam ich das Merkzeichen, das mich von der Rundfunkgebühr befreit, und ich bekam ungefragt und ohne Antrag den GdB 100.  :)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 03. November 2007, 13:30:09
 Jeder Angehörige hier freut sich, ich find's einfach nur schlimm wie sie hin- und herwankt...bitte den letzten Satz auf keinen Fall als Kritik an irgendwem oder irgendwas verstehen. Das ist so nicht gemeint. Ich will nur ausdrücken, dass ich die ganze Situation total abartig finde.


Hallo Michael,
ich versuche jetzt meine erste Antwort mit einem Zitat, keine Ahnung ob es klappt. Mal sehen, was bei raus kommt...
Ich wollte dir nur sagen, dass ich dein Empfinden völlig teilen kann. Ich habe auch so oft gedacht: "Deinem Mann geht es echt bescheiden...", aber seine Familie hat mich immer nur entsetzt angesehen und meinte, was ich denn hätte, es ginge ihm doch gut!!! Klar konnte er laufen, aber WIE?? Es hat mir oft das Herz zerrissen, wenn ich ihn hab so gesehen, er verfällt bei vollem Bewußtsein, aber die anderen sehen immer nur, dass er eine rosige Gesichtsfarbe hat und irgendwie über den Tag kommt.....
Ich kann dich also gut verstehen...
Schön, dass ihr eure Mutti ersteinmal nach Hause holen könnt. Zuhause ist halt doch am Schönsten. das mit der Sprachlosigkeit hat sich ja leider noch nicht gegeben, es würde mich auch interessieren, welchen Grund die Ärzte dafür angeben.


@Christa:So eine Pechsträhne kommt jetzt wirklich nicht passig, es tut mir wirklich leid. habe bei meinem mann auch GdB 100 beantragt und Rollstuhl. Schon seit 2mon!! Habe zwar Bescheid, dass es bearbeitet wird, aber ofiziell noch keinen Ausweis. Bin nur durch Vit.B drangekommen.Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, was ich ohne den Ausweis hätte machen sollen???Deutsche Bürokratie halt...
Auf alle Fälle drücke ich dir die Daumen, dass das Warten aufs MRT bald ein Ende hat, wäre es nicht sonst auch eine Möglichkeit in eine niedergelassene Praxis zu gehen?
In welcher Ecke Deutschlands lebst du? ich frage deshalb, da meine Schwägerin eine Waschmaschine hat, die sie loswerden will. Wenn es nicht so weit ist, wäre es vielleicht eine Möglichkeit. Ich wohne im Raum Braunschweig.
Lass den Kopf nicht hängen.
Sei lieb umarmt
Beate







Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 03. November 2007, 13:33:05
Hat natürlich nicht so geklappt mit dem Zitat wie ich mir das vorgestellt habe. >:(
Also, der erste Satz ist ein Auszug aus einem Eintrag von Michael.
Vielleicht lerne ich es irgendwann ein Zitat einzufügen.  ::)

Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 03. November 2007, 15:16:28
Liebe Beate,
das Angebot für eineWaschmaschine ist ja superlieb, kommt aber etwas zu spät. Ich habe heute morgen eine gebrauchte Maschine gekauft.

In ene niedergelassene Praxis werde ich nicht gehen. Es ist ja nur meine Ungeduld, - ich denke doch, dass ich in ein paar Tagen "dran" bin.
Ich habe sehr großes Vertrauen zu meinem Neurochirurgen, und er würde mich nicht warten lasen, wenn der Bedenken hätte, dass in den paar Tagen etwas passieren könnte.
Ich habe auch irgendwo mal gelesen, dass man, um die richtigen Vergleichswerte zu haben, immer das gleiche Gerätz benutzen sollte.

Diese Wartezeit auf die Bescheide der Versorgungsämter ist wirklich schlimm! Ich habe auch mehrfach nachgefragt, insgesamt  4 Monate auf den Bescheid gewartet. In einer Internetinfo steht dass es (bei uns in Hamburg) möglichst innerhalb von 6 Monaten erledigt sein sollte.
Mit unserer Diagnose haben manche ja diese Zeit gar nicht.
Ich hoffe ganz stark für Euch, dass es bei Euch schneller geht!

Was meinst du denn mit "Bin nur durch Vit.B drangekommen.) ???
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 03. November 2007, 16:37:20
Wir haben relativ rasch den Behindertenausweis bekommen, aber ohne die uns zustehende Buchstaben. Also keine Gebehinderung, Begleitung, oder sonnst was. Wir haben die Buchstaben wieder beantragt und warten nun 12 Monate darauf. Da hat sich das Problem von LaGeSo bald sich von selbst gelöst.  Es ist schwer dies nicht als bewusste Strategie zu betrachten. Es hat ein Hauch von Kafka. Darum zu kämpfen habe ich aber weder Kraft noch Bock.

Christa, das stimmt, es ist wichtig, das die Bilder möglichst mit derselben Maschine und identischen Einstellungen gemacht werden sollte. Das warten ist für alle eine Qual… ich hoffe für dich das es doch schnell geht, und das die Bilder schön aussehen.

Beate, das die Familie deines Mannes nur sehen kann, dass es ihm „gut“ geht, liegt wahrscheinlich daran, dass die nur dies sehen wollen.

Michael, so blöd wie es klingen möge, wurde ich dich dazu raten, darüber nach zu denken, was ihr noch schön miteinander unternehmen können, sei es ein Kaffeetrinken oder einen Ausflug im Auto.  Ich bin dafür dankbar, das wir alles möglich unternommen habe, in der Zeit wo es noch ging, denn wenn es richtig schlimm ist, hat man Zeit genug darüber nachzudenken. „Nutz jeder Augenblick“ mag absurd klingen, wenn man damit beschäftigt ist, die grausame Tatsachen zu verarbeiten, aber da ist wirklich was wahres daran…

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 03. November 2007, 17:18:17
Es ist schwer dies nicht als bewusste Strategie zu betrachten. Es hat ein Hauch von Kafka. Darum zu kämpfen habe ich aber weder Kraft noch Bock.

Liebe S.
12  Monate ist ja heftig!
Ich habe hier und bei manchem anderen auch den Eindruck, es stecke bewußte Strategie dahinter.
Und ich denke, die Verursacher wissen, dass wir für diesen Mist nicht auch noch Kraft und Bock haben. Traurig, so wenig Einfühlungsvermögen und Hilfswilligkeit!
Ich wünsche dir sehr, dass Ihr die Buchstaben schnell noch zuerkannt bekommt.

Alls Liebe für Euch!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 04. November 2007, 10:01:08
Liebe Christa,

Die Buchstaben sind mir jetzt herzlichst egal.  Die hätten und was genutzt, in der Zeit wo mein Mann noch mobil war. Jetzt liegt er im Hospiz, und die möglichkeit, vergünstigt Bahn zu fahren oder ins Theater zu gehen oder sonnst was, ist nicht mehr für ihm relevant.  Wenn wir jetzt noch die Buchstaben bekämen, hätten wir als maximale Vorteil davon einige Minuten dunkele Humor.  Das ganze Schwerbindertenausweisding hätte letzendlich nicht soooooo viel unterschied zu unsere Leben im letzte Zeit gemacht, viel wichtige waren die Pflegestufen, den wir relativ reibungslos auch bekam. Mit unsere Krankenkasse habe ich nie Problemen gehabt. Wozu Leute bei LaGeSo angestellt und bezahlt sind, habe ich aber bisher nicht verstanden.

Aber danke....

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 04. November 2007, 16:31:35
Das ganze Schwerbindertenausweisding hätte letzendlich nicht soooooo viel unterschied zu unsere Leben im letzte Zeit gemacht,

S.

Liebe Sarabande,
es tut mir leid, dass ich dann wohl recht taktlos mit deiner Anmerkung umgegangen bin. So genau hatte ich nicht im Kopf, wie es bei euch steht.
Bitte entschuldige.

Bei mir ist es halt so, das ich sehr sparen muß, und Grad 100 statt 90 spart etwas mehr Steuern und das Merkzeichen RF befreit von der Rundfunkgebühr und evtl. kleinen Telefonkosten. Das hilft mir schon.


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 04. November 2007, 21:54:05
Chista, ist alles OK, mach dir keine Sorgen, bin keine Mimosa!  Freut mich, wenn dir die Buchstaben was bringen... Wurde mann hoffen, das die Behörden doch mal gerecht sein können!

LG,

S
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 06. November 2007, 20:00:42
Hallo Ihr Lieben,
ich hatte heute meine MRT, und leider habe ich keine guten Nachrichten.

Es ist ein Minitumor zu sehen, 3 x 3 mm

Von den Optionen, die mein Neurochirurg mir genannt hat, kommt für mich eine Chemotherapie nicht in Frage, und auch mein Chirurg befürwortet sie nicht.
Eine einmale weitere Bestrahlung wäre möglich, aber die favorisierte Wahl ist auf eine OP gefallen, allerdings noch nicht jetzt, da der Tumor zu klein ist.
Wir warten 4 Wochen, machen dann eine neue MRT und, wenn der Tumor gewachsen ist, sehr schnell eine OP.

Ich bin traurig.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Domino am 06. November 2007, 20:15:05
Liebe Christa,

es tut mir unendlich leid. Fühl dich ganz doll gedrückt. Wäre dies deine 2.OP? Wo sitzt der Tumor? Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben, vielleicht wächst der Tumor ganz langsam.
Ich bin auch traurig.

Liebe Grüße
Andrea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 06. November 2007, 20:30:14
Liebe Christa!!  Auch mich machen deine Zeilen sehr traurig. Damit hätte ich nicht gerechnet. Weiß gar nicht, was ich dir schreiben soll. Denke an dich!!

Liebe Grüße

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 06. November 2007, 21:32:26
Liebe Christa
auch mich stimmen deine zeilen traurig,glaub mir wenn ich ein wunsch frei hätte,würde ich mir wünschen das es diesen bösen tumor nicht geben würde.drücke dich ganz feste und bin in gedanken bei dir.liebe grüsse michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 06. November 2007, 22:49:56
Liebe Christa,

Das ist keine schöne Nachricht.  Ich hoffe aber sehr, das du eine Zweitmeinung holst. Bei meinem Mann hätten die Chefärzte bei irgendwas in der Grosse von 3mm auf einem MRT-Bild keine so klare Aussage gemacht. Es gab so was, wo die Radiologen meinte, sicher zu sein, aber der Neurochirurg der Meinung war, das es auch sich um eine Radionekrose von der letzte Bestrahlung handeln konnte, und das man erstmal abwarten sollte. Vielleicht sind die Dinge nicht ganz so schlecht wie die aussehen. Ich will dir keine falsche Hoffnung geben, aber eine MRT-Bild ist wohl sehr verschwommen, und bei Kleindetails gehen die Meinungen immer auseinander.  Wir haben sehr, sehr oft bei den selben Blider sehr unterschiedliche Meinungen von verschiedene Spezialisten gehört, und „falsche Alarmen“ gab es bei uns immer wieder. Ich hoffe, du findest die Kraft, dir auch eine Zweitmeinung zu holen. Noch ist es zu früh, die Hoffnung zu verlieren.

LG,

Sarabande
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 07. November 2007, 05:58:15
Guten Morgen, Ihr Lieben,

ich danke Euch für Eure lieben, mitfühlenden Worte.

@ Andrea
es wäre meine 2. OP, nachdem die erste meines großen Tumors im August 2006 so wunderbar gemacht wurde, dass ch bis heute ohne Resttumor war.
Der Tumor sitzt am gleichen Platz wie der erste, links parietal.

@ Judith und Elu,
Danke!

@ Sarabande,
ich bin vom ersten Tag an bei meinem Neurochirurgen, der mich 2006 operiert hat und seitdem auch ambulant betreut, psychosozial, menschlich und bei der Auswertung des MRTs.
Er ist unter all meinen Ärzten der einzige, dem ich wirklich vertraue.
Da ich allein lebe und außer meinem Sohn, der beruflich meist wochenlang in ganz D und im Ausland unterwegs ist, habe ich keine Verwandten und kaum noch Freunde. Ich bin also sehr auf mich allein gestellt und will und kann keine großen Fahrten oder Reisen irgendwohin machen.
Ich weiß nicht, ob jemand verstehen kann, dass ich keine 2. Meinung einhole, weil ich Vertrauen habe und auch, weil ich "mein" Krankenhaus liebe und mich dort allerbestens aufgehoben fühle.
So, wie ich keine Chemo machen werde, so will ich nicht zig verschiedene Meinungen hören. Ein Glioblastom ist nicht heilbar, und ich lebe lieber eine kürzere Zeit gut, als mein restliches Leben nur noch durch Arztsuchen und Therapien an fremden Orten bestimmen zu lassen.

Mein Neurochirurg ist sehr gewissenhaft, und gerade deshalb tut er jetzt ja noch nichts, sondern wir warten die Kontrolle in 4 Wochen ab mit der klitzekleinen Hoffnung, dass das 3 x 3 mm große Teilchen doch kein Rezidiv ist.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 07. November 2007, 08:52:05
Liebe Christa,

Tut mir Leid, das wusste ich nicht, aber ich kann dich so ganz gut verstehen.  Dieses Gefühl, gut aufgehoben und betreut zu sein, ist unersetzlich, und nicht jedem gegönnt.  So machst du es richtig.

Trotzdem sage ich, wir hatten während drei wunderbare Jahre so oft Bilder wo vielleicht etwas hätte was sein können, aber es war doch nichts.  Dann am Schluss natürlich war es doch was, aber ich bin für jeden unbeschwerten Tag was wir davor hatten sehr dankbar.  

Ich hoffe sehr innig, das deine klitzekleine Hoffnung noch wachsen darf, statt das Ding selbst.

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 07. November 2007, 11:35:59

Liebe Sarabande,
deine worte sind so lieb!

Natürlich hoffe ich auch, das die nächste MRT zeigt, dass da doch nichts ist.
Ich muss mich aber mit den gedanken auseinandersetzen, dass da eben doch etwas ist, muß meine Gefühle erleben und mir Gedanken machen, was danach sein wird, und ich muss  manches organisieren, was mir niemand abnehmen kann, was geregelt sein muss, wenn die OP nicht den gewünschten Erfolg bringt oder schlimme Folgen hat.

Ich habe mich kurz nach der OP 2006 sehr mit dem Sterben auseinandergesetzt. In derlangen zeit ohne jegliche Befunde und bei sehr gutem befinden sind mir die Gedanken wieder etwas abhanden gekommen. Ich möchte mich damit wieder beschäftigen.

Die Hoffnung bleibt, aber der Realitätssinn sagt, dass es halt nun losgeht...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 07. November 2007, 18:57:35
Hey Christa,
mein ehemaliger nun pensionierter Chef hat früher, wenn die Emotionen mal wieder zu hoch gekocht waren, immer gesagt: "Locker be"...(Wortspiel mit dem Ort Lockerby)...:-)
Will heißen: Es lohnt sich erst Panik zu schieben, wenn die Realität eintritt. Das steht aber bei Dir ja nicht fest. Also nutze die Zeit bis zum nächsten MRT nicht damit, Dich nur mit Tod, Verderben und der Krankheit zu beschäftigen...ich meine Du hättest selber schon öfters geschrieben, man soll die Momente in denen es einem (den Umständen entsprechend) gut geht auch für angenehme Dinge zu nutzen. Einer hat hier im Forum geschrieben: "die nächste Katastrophe kommt bestimmt...". Ein nach meinem Dafürhalten treffender Satz.

Meine Mutter ist seit gestern zu Hause und ist prompt diese Nacht auf einem Irrflug (im Dunkeln) vom Schlafzimmer zur Toilette hingefallen. Mein Vater und ich haben sehr mit ihr geschimpft....meines Erachtens zurecht...das geht einfach nicht. Sie versucht alles alleine zu machen und das Risiko eines Sturzes mit Folgen ist einfach zu groß. Bisher sind alle Stürze (es gab schon mehrere) immer glimpflich abgelaufen. Das muss aber ja nicht so bleiben...
Sprache ist immer noch weg, Logopäde kommt ab morgen. Kümmere mich morgen auch um tägliche Physio-Therapie in Form von Hausbesuchen. Sie ist wie schon beschrieben etwas wackelig auf den Beinen...

Mir fällt noch etwas ein Christa: Ich finde Deine Meinung zur 2. Meinung vollkommen in Ordnung. Wir fühlen uns in der Uni-Klinik Köln auch allerbestens aufgehoben.

Zitat
So, wie ich keine Chemo machen werde, so will ich nicht zig verschiedene Meinungen hören. Ein Glioblastom ist nicht heilbar, und ich lebe lieber eine kürzere Zeit gut, als mein restliches Leben nur noch durch Arztsuchen und Therapien an fremden Orten bestimmen zu lassen.
Zitat

Sehr richtig! Du sprichst mir aus der Seele und ich weiß, dass meine Mutter das auch so sieht. Wenn sie irgendwann mal keine Lust mehr hat zu kämpfen, dann werden wir das zu akzeptieren haben. Aber soweit sind wir glücklicherweise noch nicht.

Wünsche euch allen etwas, ich melde mich in ein paar Tagen wieder...

LG Michael

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 07. November 2007, 21:32:21
Liebe Christa
Mein Onkel ist auch nur einmal operiert worden,ein zweites mal wollte er nicht.genau wie mit der chemo,davon ist er zimmlich ängstlich und deprisiv geworden.die chemotaletten wurden dann auf wunsch von ihm abgesetzt.ich muss ehrlich sagen das ich das in odnung fand.jeder muss für sich selbst entscheiden wie er es machen möchte.bis mein onkel das richtige krankenhaus gefunden hatte,musste er eine menge mitmachen,aber zum schluss hat er doch das richtige krankenhaus und richtigen ärzte und pflegepersonal gefunden.christa,ich bin in gedanken bei dir und wünsche dir von ganzen herzen nur das allerbeste.lg michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 08. November 2007, 00:50:20
Liebe Elu, lieber Michael,
wie gut, dass mal jemand meiner Meinung ist darin, nicht alle Therapien mitzumachen und die Betroffenen selbst entscheiden zu lassen, solange sie es können!  :)

Lieber Michael,
ich muss die Zeit bis zur nächsten MRT vor allem nutzen, um viele Dinge zu regeln. Gestern habe ich intensiveren Kontakt zu einem Hospiz aufgenommen, und glücklicherweise dort auch Menschen gefunden, die mir in schwierigen Situationen helfen: Psychisch, mit Zeit, mit Gesprächsbereitschaft, aber auch - und das ist ganz wichtig - mit Beratung für all solche Sachen, die mich schlaflose Nächte kosten: Betreuungsverfügung, damit mein Sohn, der im Moment alle Vollmachten, aber kaum Zeit hat, entlastet wird usw..

Ich finde es toll, dass du noch Gedanken und Worte hier für mich hast. Du hast mit den Sorgen um deine Mutter wahrlich genug zu tun.
Ich denke, es ist verdammt scher, einerseits den Patienten nicht zu "entmündigen" ("will alles allein machen", was ja eigentlich gut ist), und andererseits ihm die Notwendigkeit zu vermitteln, dass er halt nicht alles allein kann und Hilfe braucht, um schlimme Folgen (Stürze) zu vermeiden.

Hoffentlich kann der Logopäde deiner Mutter helfen!

Lebst du bei deinen Eltern oder bist du vorübergehend dort, solange du so intensiv gebraucht wirst?

Alles Liebe und Gute für dich, deine Mama und alle anderen Betroffenen!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 08. November 2007, 01:24:51
Mögt Ihr biite mal hier im Forum unter "Nebenwirkungen" > 'Schlaf- und Beruhigungsmittel' gucken? Ich habe da etwas geschrieben, wo ich mir Antworten erhoffe.
Danke!  :)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 08. November 2007, 11:31:48
Hallo Christa, zu den Medikamenten nach denen Du fragst, kann ich leider nichts sagen. Möchte Dir aber mitteilen, daß mein Mann auch ein verdächtiges MRT hatte im Juni. Das letzte MRT im September sah laut Ärzten wieder gut aus. Dachten im Juni, so, jetzt geht´s los, haben uns verrückt gemacht und sehr aufgeregt. Und im September wieder Entwarnung. Vielleicht ist das bei Dir ja auch so. Wünsche Dir alles Liebe, Andrea.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 08. November 2007, 12:44:49
Möchte Dir aber mitteilen, daß mein Mann auch ein verdächtiges MRT hatte im Juni. Das letzte MRT im September sah laut Ärzten wieder gut aus. Dachten im Juni, so, jetzt geht´s los, haben uns verrückt gemacht und sehr aufgeregt. Und im September wieder Entwarnung. Vielleicht ist das bei Dir ja auch so. Wünsche Dir alles Liebe, Andrea.

Das wäre wirklich zuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu schön! Ich traue mich nicht, daran zu glauben, aber sollte es so sein, so wird die Freude umso größer.
Mein Neurochirurg ist sehr erfahren und sehr vorsichtig damit,  Fakten zu nennen, die später keine sind. Insofern....  ::)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Domino am 08. November 2007, 20:48:56
Hallo zusammen,

mein Vater erhält ab Montag für 5 Tage Temodal. Die Bestrahlung ist seit 4 Wochen abgeschlossen.
Außer Falithrom (wg.Thrombose) nimmt er keine Medis.
Hat jemand Erfahrung mit dem Autofahren während der Chemo?

Liebe Grüße

Andrea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 08. November 2007, 21:46:23
Hallo Domino!

Ist Dein Vater denn seit der OP schon Auto gefahren? - dann würde ich mir wegen dem Temodal nichts denken. Mein Mann ist immer gefahren, er ist ja nach seiner 1. OP wieder voll arbeiten gegangen und musste auch beruflich fahren, er hatte keine Beeinträchtigungen von der Chemo.
Möchte noch dazu sagen, dass er das Temodal zum Schlafengehen genommen hat, eine Stunde zuvor Zofran gegen die Übelkeit.
Wie gesagt, war alles ohne Probleme

LG
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 09. November 2007, 07:32:14
Moin, Ihr Lieben,
ich weiß jetzt nicht, ob mein Beitrag auch in diese Rubrik passt.
Ich möchte Euch mal erzählen, welch positive Erfahrung ich mit dem psychosozialen Dienst einesHospizes gemacht habe.
Vielleicht macht es manchem ja Mut, sich auch Hilfe durch ein Hospiz zu holen.

Gestern und vorgestern habe ich insgesamt 3 Std. mit einer geschulten Mitarbeiterin telefoniert, und es haben sich schwupsdiwups ganz viele Sorgen und Probleme geklärt, die ich seit einem Jahr mit mir herumschleppe.
Am Montag kommt zum ersten mal eine ehrenamtliche Mitarbeiterin zu mir nach hause, und sie wird für mich da sein, egal worum es geht: Konkrete Hilfe bei Einkaufen,Haushalt usw., Hilfe für meine Seele, meine Ängste durch Zuhören. Ich darf reden, weinen, wütend werden usw.
Wenn ich es wünsche begleitet sie mich bei Arzt- und Behördenwegen. Sie wird mich auch im Krankenhaus besuchen.

Sie wird ebenso für meinen Sohn dasein, wenn er es braucht und wünscht.

Es ist wie ein Traum.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Knusperflakes am 09. November 2007, 07:45:02
Hallo Christa!

Das ist wirklich sehr schön zu hören...
Ich finde es immer wieder toll, dass es Leute gibt, die sowas machen!

Lg,
Knusperflakes
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bri am 09. November 2007, 08:29:45
Liebe Christa, liebe Knusperflakes,
ich habe selbst lange in der ehrenamtlichen Betreuung (in diesem Fall Aidshilfe) gearbeitet. Diese Arbeit, wenn man selbst noch gesund ist oder auch schon Krankheitserfahrung gemacht hat, gibt auch sehr viel.
Und - wie man so schön sagt - " Geben ist einfacher als Nehmen ".
Es ist superschön, dass Du Christa, diese Hilfe annehmen kannst.... Nimm soviel Du kriegen kannst!!!

Alles Liebe für Euch
Bri
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 09. November 2007, 22:43:47
Hallo liebe Christa,
es tut mir leid von deinem nachdenklich stimmenden MRT Befund zu lesen, aber ich freue mich, dass du versuchst einen Weg aus den Grübeleien zu finden. Die Idee mit dem Hospizdienst kann ich nur unterstützten. Wir nehmen nächste Woche auch Kontakt damit auf. Ich bin auch gespannt
Ich drücke dir doll die Daumen, dass du die kommende Zeit damit zurechtkommen wirst.
Liebe Grüße

Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 09. November 2007, 22:48:57
Hallo Andrea,
mein Mann ist auch während der Chemotherapie Auto gefahren. (meist sogar besser als ich, da ich zu Beginn dieser Zeit ganz schön durch den Wind war....).Ich hatte mich ziemlich früh nach den rechtlichen Bestimmungen vom Autofahren beim Hirntumor erkundigt. Es heißt, dass 3mon nach einer Hirn OP ein Fahrverbot besteht und während einer Bestrahlung und dass es mit einem "O.K"vom Neurologen danach wieder losgehen kann.
Alles Gute für Dich und Deinen Papa
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: regilu am 10. November 2007, 10:44:43
Liebe Christa und alle anderen,
ich muss Dich, liebe Christa bewundern!
Wie ich weiss, hat noch niemals, wenigstens in diesem Forum nicht, solch einen Mut gehabt und als "betroffener Patient" den Weg zu einem Hospiz in relativ "guten" Zeiten gefunden!!!
Hier habe ich immer nur gelesen, wie Angehörige sich gequält haben, um den Patienten zu überreden, mal an ein Hospiz auch nur zu denken!
Erst, wenn es gar nicht mehr ging, ja dann vielleicht!
Aber wieviel unnötige Sorgen sie damit ihren Angehörigen bei frühzeitiger Akzeptanz erspart hätten, sieht man als Kranker vielleicht nicht. Es hat auch etwas mit schmerzlichem Abschied zu tun.
Die Hospizbewegung ist solch eine segensreiche Einrichtung, die würde ich für den  "Seelenfrieden-Nobelpreis" vorschlagen!

Ich für mein Teil werde mit meiner Familie dieses Thema  besprechen und Ihnen sagen,  dass ich, falls es mal nötig sein sollte, gerne in ein Hospiz gehen würde!
Ich hoffe, ihnen damit das schlechte Gewissen, das Angehörige evtl. haben, im vorraus nehmen kann. Allerdings brauchts dazu eine intakte Familie.
Also: Hut ab vor Christa, sie hat es sehr gut beschrieben, wie erleichtend es sein kann, wenn man Hilfe holt, egal woher.

Ich wünsche Dir ganz viel Glück für Dein nächstes MRT, "unseres" steht auch bald bevor!
Grüsse an Dich und alle anderen
von regilu
   
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 10. November 2007, 12:01:40
Hi Christa!

Möchte mich Reguli anschließen. Brava!  Ein mutig aber vernünftiger Schritt.  Du gehst so bewusst und so positiv mit dieser Krankheit um, dass du für uns alle ein Beispiel bist. Da können wirklich nur die wenigsten.

Ich kann auch nur positiv vom Hospiz berichten. Ich kannte schon seit Jahren eine Nonne, die auf dem Land ein kleines aber feines Hospiz leitet, und dieses Jahr wohl nicht mit der Nobelpreis aber schon mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet dafür war (sie war ganz entsetzt und hat es nur im Namen alle Mitarbeitern akzeptiert!).  Für Religion habe ich nicht sooo viel Zeit, aber für diese Dame und ihre Mitschwester alle Zeit die Welt, die sind einfach topp fit.  Daher war ich von Anfang an Hospiz gegenüber positiv eingestellt, und habe die Abneigung, die hier so oft beschrieben wird, schlecht nachvollziehen können.  Jetzt ist mein Mann in einen Hospiz eingezogen, ich wohne mit im Zimmer, und wir sind bestens betreut, sowohl im Pflegerisch als auch im psychologisch und praktischen Bereichen.  Die Leute sind nicht nur Profis, die sind auch einfach fit. Das erleichtert sehr. Und dann müssen wir nicht den Weg alleine durch alles was dazu kommt finden.  

Ich freue mich für dich, Christa, dass du die richtigen Leute gefunden hast, und danke dir, das du dadurch anderen auch Mut gibst.

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 10. November 2007, 12:12:38
Liebe Christa,
auch ich finde es gut das du dich an den hospitzverein gewand hast.meine freundin arbeit auch in diesem verrein und auch ich hab mich für den nächsten kurs im kommenden april dazu angemeldet.weisst du als es meinem onkel so schlecht ging und er auf die paleativstation kam haben sich dort die schwestern so toll um ihn gekümmert das ich zu dem entschluss kam das es viele menschen gibt,die keine verwanten haben und die froh und glücklich sind wenn es da dann einen hospitzbegleiter gibt die immer ein offenes ohr haben.ich für meinen teil weiss das ich mich dazu noch etwas vorbereiten muss,da man sich da ja auch mit seiner eigenen sterblichkeit auseinander setzen muss.aber ich werde das schaffen,da ich zu dem thema tot eh eine offene einstellung habe.wenn mein onkel mich gefragt hat ob ich angst vorm sterben hätte habe ich ihm immer geantwortet das ich davor nicht angst habe da ich weiss das meine vorangegangenen dort oben auf mich warten und mich an die hand nehmen damit ich keine angst haben muss.er hat dabei immer zugehört und zum schluss hatte er auch keine angst mehr.liebe christa ich wünsche dir weiterhin soviel kraft und stärke die du für deine krankheit brauchst.aber wiederum wünsche ich dir auch das du weinen kannst wenn dir danach ist,denn das gehört auch dazu.frag alles was dir auf dem herzen liegt denn dafür sind die leute vom hospitzverrein da sie werden mit dir reden aber wenn du nicht reden magst werden sie auch einfach nur bei dir sitzen und so für dich da sein.das du den schritt getan hast,das finde ich klasse.denke so oft an dich und bewundere dich,und bin froh das du jetzt nicht mehr alleine bist.von herzen viele liebe grüsse michaela
P.S.ich hoffe das ich mich hier richtig ausgedrückt habe und nichts falsch verstanden wird.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 10. November 2007, 15:22:11
Ihr Lieben,

ich habe vor längerer Zeit in irgendeinem Beitrag oder auch per PN, ich weiß es nicht mehr, mal geschrieben, dass ich es so wichtig finde, das die schlimm  betroffenen Angehörigen, vor allem auch die Kinder, ihr Lachen nicht verlieren.
Für meinen Sohn z.B., meine einziger Angehöriger, ist es sehr, sehr schwer, seit über einem Jahr eine unheilbar kranke Mutter zu haben. Er leidet eher mehr als ich.
Mich bedrückt das sehr.
Ich wünschte mir, er würde etwas lockerer damit umgehen, denn wenn das Leben seinen normalen Gang geht, wird er mich irgendwann ohnehin verlieren.
Wenn ich irgend etwa dazu tun hat, das er seine Fröhlichkeit behalten oder wiederfinden kann, wenn wir zusammen lachen können, dann
ist das das größte Geschenk für mich.
Und wenn mir dazu etwas einfällt, was ihn entlastet, so wie das Hospiz, dann muss ich mich doch jetzt drum kümmern, wo ich es noch kann.

Nach dem Besuch der ehrenamtlichen Mitarbeiterin, die mir Hilfe geben wird, der für Montag angesagt ist, haben Sohn und ich jetzt für Dienstag einen Termin, um das Hospiz kennenzulernen und mich anzumelden.
Ich freue mich darauf, denn dann weiß ich, wo ich hinkomme. Aber bewundern braucht Ihr mich dafür nicht. Der Weg hat ja auch etwas Egoistisches, nämlich sicherzustellen, dass ich nicht womöglich irgendwohin abgeschoben werde, während ich mich nicht sprachlich äußern kann.
Ich lebe allein, und so muss ich ja eher an das Leben mit neurologischen Ausfällen und Behinderung denken, was evt. schnell nötig machen wird, das ich betreut werde.

Ich bewundere Euch, die Angehörigen, für das, was sie für ihre Lieben tun oder getan haben. da gehört die Bewunderung hin: zu Euch!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Domino am 10. November 2007, 15:52:39
Liebe Christa,

ich habe deinen Eintrag gelesen, es macht mich so traurig und trotzdem nimmt es ein wenig die Angst.
Du setzt dich mit deiner Krankheit auseinander. Mein Vater will über das was ihn erwartet nicht soviel wissen. Es geht ihm Moment auch einigermaßen. Neulich wollte ich meine Mutter auf evtl. kommende Ausfälle und epi.Anfälle vorbereiten. Es gab einen gut geschriebenen Artikel, sie wollte nichts davon wissen. Dabei wohne ich 200 km und meine Schwester 900 km entfernt, wir können also nicht immer schnell vor Ort sein.

Ganz viel Kraft und Hoffnung für dich und alle hier im Forum.

LG Andrea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 10. November 2007, 18:35:36
Hi Christa,

Hmmn, das mit Bewunderung ist immer so eine Sache. Mir haben so oft Leute gesagt, die bewundern mich bzw. das ich unglaublich stark bin. Immer habe ich beim hören eine sehr gespaltenes Gefühl.  Es hilft mir gar nicht. Eine Freundin hat das schön beschrieben. Die Leute fühlen sich hilflos, sagte sie, und sind dankbar, dass solche „Stärke“ nicht von denen gefragt wird.

Außerdem will ich nicht bewundert werden. Ich will getragen, geborgen, geholfen werden.  Wenn ich bewundert werde, kriege ich das Gefühl, ich soll für alle Stark sein, nicht nur für mich und für meinen Mann.  Und das ist ehe eine belastende Gefühl.  Obwohl es sicherlich schon nett gemeint ist. In diesen Lebensmoment brauche ich mehr Leute, den ich bewundern kann, als welche, die mich bewundern.

 Ich hiermit niemand ärgern, versuche nur, eine komplexe Gefühl auszudrucken…

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: regilu am 10. November 2007, 22:17:27
Ihr Lieben, ich weiss genau, wie Ihr Euch als momentan stark eingespannte Angehörige fühlt, da ich diese Jahre schon hinter mir habe. Meist haben die Kranken mich machen lassen, aber ich musste immer wissen, was JETZT nötig ist. Da gibt es die Nächte, in denen man grübelt, damit man ja nichts falsch macht oder vergisst! Der Tag ist nur im Laufschritt zu bewältigen!
Und Monate nachträglich bin ich nachts oft schweissgebadet aufgeschreckt, weil ich im Traum wieder das Gefühl hatte, zu spät zu kommen. Wir haben ja fast alle keine Erfahrung mit der Betreuung Pflegebedürftiger!
Da hat man überhaupt keine Zeit für Anerkennung oder ähnlichem.
Das sollte keine "Bewunderung" sein,(Ich weiss ja, was Ihr alle leistet), sondern eher eine besondere Anerkennung für die "andere Seite", nämlich die selbst betroffene Christa, die schon im voraus denkt und vorsorgt!
Und sie hat mich angeregt, auch so eine Art Vorsorge zu treffen, an die ich bis dahin gar nicht gedacht hatte.
Seid alle lieb gegrüsst
von Eurer regilu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 11. November 2007, 00:24:58


Und sie hat mich angeregt, auch so eine Art Vorsorge zu treffen, an die ich bis dahin gar nicht gedacht hatte.
Seid alle lieb gegrüsst
von Eurer regilu

Regilu, das freut mich!  :)


@ Andrea,
mich machen deine Worte auch traurig, weil ich es mir so schwer vorstelle, in welcher Lage du bist, wenn deine Eltern sich nicht mit der Krankheit auseinandersetzen können.
Ich wünsche dir von Herzen, das der Tag kommt, an dem sie sich den Problemen stellen. Alles, alles Liebe!

@ Sarabande
Ich kann dich gut und genau verstehen, auch wenn ich nicht die 'Pflegende', sondern die Betroffene bin.
Ich erlebe es nämlich im Bekanntenkreis alle Naslang.
Da höre ich dann, wie stark ich bin und wie bewundernswert. Und statt  mir Hilfe anzubieten, und sei es nur durch Zuhören, geht es dann meist so weiter, dass kurz noch gesagt wird: '   Du schaffst das schon' und dann kommen Schilderungen der eigenen Krankheiten . Während ich einerseits Verständnis habe, das subjektiv für jeden sein eigenes Befinden schlimm und belastend ist, wenn es ihm nicht gut geht, so kann ich z.Zt. keine mitfühlenden Worte finden, wenn mir abendfüllend vorgejault wird, wie schlimm gerade die Erkältung, die Rückenschmerzen usw. sind.

Es wird Euch, die Ihr die Pflege und Betreuung übernommen habt, damit noch schlimmer gehen. Bewunderung und diese Worte "du schaffst das schon" helfen gar nicht, während Unterstützung, sei es durch tatkräftige Hilfe oder Zeit zum Zuhören/Reden so gut tun würden.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 11. November 2007, 07:09:15
Ich habe mal eine  Frage an die, die mehrere MRTs und auch eine/welche direkt vor der geplanten OP miterlebt haben.

Dauert sie länger?

Die 'normalen' MRTs im letzten Jahre dauerten bei mir nur etwa 15 Minuten.
Für die nächste sagte mein Neurochirurg, dass wir die MRT gleich mit zur Operationsvorbereitung machen werden, so dass vor der OP keine erneute nötig wird.

Ist ja eigentlich nicht so wichtig, aber es beschäftigt mich, ob ich dann länger in der Röhre liegen muss.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 11. November 2007, 10:53:13
Guten morgen Christa
Auf deine frage kann ich dir keine antwort geben,aber ich würde mal gerne wissen wann deine krankheit festgestellt wurde.lg michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: regilu am 11. November 2007, 11:05:30
Liebe Christa, die MRT`s meines meines Mannes waren zuerst 2 x ca. 20 min.
Jetzt hat die Praxis einen Neuen, und jetzt war er auch "nur" 15 min in der Röhre.
Du hattest wahrscheinlich schon immer ein neueres MRT.
Mit dem Mitleid der lieben Verwandten/Bekannten, da kann ich auch als Pflegende Eure Erfahrungen nur bestätigen!!!
Als dann mal nur die Gefahr bestand, dass ein Familienmitglied gepflegt werden müsste, wurden wir kontaktiert mit den Worten:
"Nein, da können wir nicht helfen, da müsen Vater/Mutter in ein Heim!!!"
Und das sind Leute, die sich noch nie um Andere haben kümmern müssen, die Armen!
Ihr seht, ich kann das immer noch nicht vergessen und wenn ich in mich schaue, auch nicht verzeihen!

Liebe Christa, hier kannst Du Tag und Nacht schreiben und Rat holen, ich habe das auch schon getan und war froh, immer eine Antwort zu bekommen.
Danke an alle Lieben und seid lieb gegrüsst von
regilu
 

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 11. November 2007, 12:41:58
Guten morgen Christa
Auf deine frage kann ich dir keine antwort geben,aber ich würde mal gerne wissen wann deine krankheit festgestellt wurde.lg michaela

Liebe Michaela,
meine Krankheit wurde nach einem grand mal Anfall am 24.8.2006 festgestellt. Am 29.8.2006 wurde ich dann operiert.
Es folgte eine Strahlentherapie, (30 x 2 Gy) begleitet von Temodal, nach 4 Wochen Pause Temodal geplant als 5 on 23 off für 6 Zyklen, von denen ich aber nach 2 Zyklen abgebrochen habe. Das war Anfang Januar 2007. Seitdem keine aggressiven Therapien mehr.

Liebe Regilu,
dauerte dann also die MRT direkt vor der OP nicht länger als die anderen? Habe ich das richtig verstanden?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 11. November 2007, 18:06:14
Hallo Christa
ich denke mir das du seit abruch der therapie besser lebst oder?????mein onkel hat das damals auch abgebrochen und ihm ging es 100%besser.bei einnahme hatte er ständig angstzustände.für dienstag wünsche ich dir auch das dir das hospitz gefallen wird und du dich dort von anfang an gut aufgehoben fühlst.man sollte von anfang an eine gewisse geborgenheit fühlen.lg michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 12. November 2007, 01:25:02
Liebe Michaela,
Danke für deine lieben Wünsche!   :)

Ich mußte die Therapie abbrechen, weil es mir erbärmlich ging und ich auch hohes Fieber bekam.
Wirklich besser ging es mir erst  etwas später.
Es kamen ja auch andere Problemchen, wie der Katarakt meiner Augen mit 2 OPs und eine große Zahn-OP.
Gerade in der letzten Zeit, etwa seit 2 Monaten, ging es mir aber richtig gut. Psychisch sowohl wie physisch. Und ich hatte begonnen, mich so auf die Vorweihnachtszeit zu freuen, mit gemütlich geschmückter Wohnung, Weihnachtsmärkten usw, eine Zeit, die mir letztes Jahr fehlte wegen der Chemo und dem Schrecken des noch recht neuen Befundes.
Es ist schade, dass es jetzt wieder diese Vorweihnachtszeit trifft. Sie ist  ja ohnehin so gefühlsbelastet, und wird schwerer, wenns einem nicht gut geht.
Dabei geht es mir körperlich nach wie vor sehr gut! Ich hatte gerade dieses mal kaum mit einem schlimmen MRT-Befund gerechnet.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 12. November 2007, 14:08:01
Hallo Christa
oh man mit den augen ops und grosse zahn op ist ja auch nicht einfach.ich bin gespannt was du morgen nach besichtigung zu erzählen hast.war gerade auch bei meiner beckannten(die auch im hospitz)arbeitet.sie sagt das ist klasse das du dich an den verrein gewand hast.so hast du wirklich manche sachen wo man dir bei helfen kann schon mal von der nase und somit bist du dann bestimmt auch beruhigter.ich wünsche dir noch einen schönen tag mit guten gedanken.alles liebe michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 12. November 2007, 14:11:54
Liebe Michaela,
Danke für deine lieben Wünsche!   :)

Ich mußte die Therapie abbrechen, weil es mir erbärmlich ging und ich auch hohes Fieber bekam.
Wirklich besser ging es mir erst  etwas später.
Es kamen ja auch andere Problemchen, wie der Katarakt meiner Augen mit 2 OPs und eine große Zahn-OP.
Gerade in der letzten Zeit, etwa seit 2 Monaten, ging es mir aber richtig gut. Psychisch sowohl wie physisch. Und ich hatte begonnen, mich so auf die Vorweihnachtszeit zu freuen, mit gemütlich geschmückter Wohnung, Weihnachtsmärkten usw, eine Zeit, die mir letztes Jahr fehlte wegen der Chemo und dem Schrecken des noch recht neuen Befundes.
Es ist schade, dass es jetzt wieder diese Vorweihnachtszeit trifft. Sie ist  ja ohnehin so gefühlsbelastet, und wird schwerer, wenns einem nicht gut geht.
Dabei geht es mir körperlich nach wie vor sehr gut! Ich hatte gerade dieses mal kaum mit einem schlimmen MRT-Befund gerechnet.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 12. November 2007, 14:15:26
sorry christa ,wollte einen satz zitieren aber hat nicht geklappt.wollte fragen ob du das fieber durch die chemo bekommen hast.sorry noch mal aber mit dem satz zitieren klappte bei mir nicht.lg michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 13. November 2007, 00:38:32
Liebe Elu,

ja, ich habe das Fieber durch die Chemo bekommen.

@ all
ich habe schon so viel Hilfe durch den ambulanten Hospizdienst  erfahren, dass sich ein Großteil meiner Sorgen in Luft aufgelöst hat, weil mir Lösungen aufgezeigt wurden (z.B. bei finanziellen Sorgen)  bzw. Hilfe angeboten wird.
Gestern war die ehrenamtliche Begleiterin zum ersten mal bei mir (sie kommt nun2 x pro Woche), zusammen mit der Leiterin der psychosozialen Beratung. Es ist für mich wie ein Traum. Stellt Euch mal vor: Ich habe z.B. Angst vor den schlaflosen Nächten im Krankenhaus, die ich zu Hause gut herumbekomme, indem ich Kaffe trinke (nicht wundern, ich kann nach Kaffee am besten schlafen) und am PC sitze. Die Stunden im Krankenhaus sind indessen quälend, weil ich allein bin und nichts tun kann außer grübeln.
Nun wird organisiert, dass jemand mich nachts besucht ggf. mit einer Thermoskann voll Kaffee, um die Stunden mit mir zu verbringen.

Praktische Tipps, die vielleicht manchem von Euch auch helfen können:
Es ist meine große Sorge, wie ich meine Wünsche oder Schmerzen vermitteln soll, wenn ich mich evtl. durch Beeinträchtigung des Sprachzentrums und der Motorik nicht äußern kann.
Tipp, den ich nachher umsetzen werde:
Eine Liste anfertigen mit allem, was mir einfällt )ich habe Zahnschmerzen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, usw., ich möchte etwas Süßes (Saures, Salziges, .....) essen. .............. , es ist zu warm, zu kalt, .... usw, usw
Dann kann man mir die Liste vorlesen und ich kann mit irgend etwas, was ich kann, zu verstehen geben, was zutrifft.

Heute besuchen mein Sohn und ich nun das Hospiz. Ich werde Euch später darüber erzählen.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 13. November 2007, 08:27:10
Guten Morgen Christa
bin von deinem bericht begeistert.man lernt immer dazu,wusste gar nicht das man auch nachts vom verrein besuch bekommen kann.finde ich echt super.auch mit der liste was man alles aufschreiben muss ist klasse.so kann man sich dann auch weiterhin verständigen.mein onkel hatte diese hilfe leider abgelehnt,er wollte keine fremden um sich haben.muss aber dazu sagen das wir eine sehr grosse familie sind und er noch 5 geschwister hatte die alle so gut es ging für ihn da waren.die hauptarbeit hatte aber leider meine tante.zum schluss war sie auch ganz an ihre grenzen angekommen.ich wünsche dir für heute viele schöne eindrücke und gute gedanken und bin schon jetzt auf deinen bericht gespannt.bis später michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bluebird am 13. November 2007, 10:24:08


Liebe Christa,

was Du und wie Du es organisierst, ist wirklich vorbildlich und eine Hilfestellung für Menschen in ähnlicher Situation.  Es ist so wichtig, dass Du eine vertrauensvolle Bindung zu den Bezugspersonen aufbauen kannst und auch Dein Sohn einbezogen ist. Ich hoffe für Dich, dass die von Dir so geliebte Vorweihnachtszeit doch noch positive Überraschungen bereit hält.


LG
Bluebird

(1995: Onkel Gliom IV, 60 J.)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 13. November 2007, 14:38:19
Da bin ich wieder, Ihr Lieben.
So zufrieden von all den guten Erlebnissen gestern und heute!  :)
Wir waren heute in dem Hospiz und hatten beide eine superguten Eindruck und gute Gefühle.
Der Leiter hat uns erstmal noch viel erzählt, vieles, was beruhigend und warm klingt. Dann hat er uns durchs Haus geführt, und alles hat einen sehr guten Eindruck gemacht, einen von Ruhe, Frieden, frei von Angst. Ein schönes altes Haus, 15 Einzelzimmer, die individuell eingerichtet werden können, das Pflegebett aus warmem Holz, nicht wie ein Krankenhausbett.
Ein Garten, um bei schönem Wetter draußen zu sitzen, Gemeinschaftsräume und ein Raum der Stille, ein hübsches Zimmer für Angehörige, die dort übernachten möchten, Therapieräume usw., alles in schönen Farben mit passenden Bildern an den Wänden, eine Küche für die, die sich noch selbständig bewegen können und sich etwas kochen möchten.

Ich bin nun angemeldet, stehe auf der Warteliste mit guten Aussichten, dann, wenn es soweit ist, schnell bis sofort ein Zimmer zu bekommen und kann um so viel sorgloser in die Zukunft blicken. Es hat mir dort gefallen, und ich kann mir sehr gut vorstellen, dort die letzteZeit zu leben und zu sterben.
Für meinen Sohn, der genauso angetan ist, ist alles, was ich in den letzten Tagen erlebt und erfahren habe, ebenso beruhigend und sehr entlastend.

Leider lesen hier ja wohl nicht so viele Betroffene. Vielleicht ja aber unter den Gästen. Ich möchte allen, Betroffenen und Angehörigen, Mut machen, sich mit dem Thema Hospiz zu beschäftigen. Es hilft und beruhigt ungemein.

Ich bin im Moment allerdings etwas überfordert von all den Eindrücken und Infos letzte Woche, gestern und heute,, die ja verarbeitet und umgesetzt werden wollen.
Vollgefressen, weil Sohn und ich hinterher Grünkohlessen waren, werde ich jetzt mal in mein Bett wanken und einen kuscheligen Mittagsschlaf halten.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 13. November 2007, 14:53:41
Liebe Christa!

Es ist wirklich bewundernswert, wie positiv du schreibst. Ich glaube, ich lese meiner Mutter mal deine Beiträge vor.  Obwohl sie nicht in ein Hospiz gehen wird. Mein Vater und ich werden für sie bis zum Schluß da sein.
Ich hoffe, dir bleibt noch eine lange Zeit in deinem Zuhause und du erlebst dort noch ein schönes Weihnachtsfest.
Das mit deiner Liste falls es zum Sprachausfall kommen wird finde ich gut. Hätte uns auch schon manchmal geholfen. Mittlerweile ist meine Mutter aber so durcheinander, dass eine Liste auch nicht helfen würde. Wörter sagen ihr oft nichts mehr. Sie muss die Sachen sehen, dann stimmt sie erst zu, dass sie was bestimmtes meinte. Heute morgen  z.B. wollte sie was aus dem Kühlschrank. Ich habe gefragt, ob sie Käse meint. Da sagt sie nein. Da zeige ich ihr den Käse und sie sagt ja.

Wünsche dir einen erholsamen Mittagsschlaf!

Denke an dich!

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 13. November 2007, 15:42:14
Liebe Christa
auch ich freue mich für dich mit.schön das du alles so positiv siehst und schön das du dich dort wohl fühlen wirst.für deinen sohn ist jetzt auch erst mal gefühlsmässig alles ok und das ist auch klasse.ich freue mich für dich und hoffe das du jetzt wo du in deinem bett liegst und warscheinlich viele eindrücke noch mal revue passieren lässt alles gut wird.ich wünsche mir für dich das du noch eine ganz tolle weihnachstszeit verbringen wirst und drücke dir für alles die daumen.lg michaela
christa eine frage hätte ich da noch bei 15 zimmern wieviel pflegepersonal ist dann da????weisst du das vieleicht????
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 13. November 2007, 16:15:20
Mittlerweile ist meine Mutter aber so durcheinander, dass eine Liste auch nicht helfen würde. Wörter sagen ihr oft nichts mehr. Sie muss die Sachen sehen, dann stimmt sie erst zu, dass sie was bestimmtes meinte. Heute morgen  z.B. wollte sie was aus dem Kühlschrank. Ich habe gefragt, ob sie Käse meint. Da sagt sie nein. Da zeige ich ihr den Käse und sie sagt ja.



Ja, an so etwas habe ich auch schon gedacht. Bei dieser Krankheit gibt es so mannigfaltige Formen der neurologischen Ausfälle, dass man gar nicht vorhersehen kann, was dann noch klappt und was nicht.

Ich kann deine Mutter, ebenso wie alle, die in einer Familie leben, auch gut verstehen, dass sie den Gedanken an ein Hospiz nicht zulassen mögen. Ihr seid so toll, dass Ihr die Pflege leistet!
Wenn man, wie ich, alleine lebt, so muss man ja aber nach Alternativen zu irgendeinem Pflegeheim suchen. ich kann nicht gut von meinem Sohn erwarten, dass er sein gesamtes Leben und seinen Job aufgibt. Er ist beruflich meist in ganz D unterwegs und lebt lange schon nicht mehr bei mir.

@ elu
Wenn ich doch nicht zu vergesslich wäre!
Es wurde vorhin gesagt, und sicher erinnere ich, dass tagüber 3 ausgebildete Pfleger da sind, dazu ehrenamtliche Kräfte. Nachts waren es  zwei, und irgendwann nochmal zwei??? Abends, morgens? Ich weiß es nicht mehr.

Ihr sollt mich nicht immer bewundern!
Ich habe schon lange keine Angst vor dem Tod und empfinde Tote als sehr friedlich. Ich habe früh Erfahrungen mit Sterben und Tod gemacht, habe mit 17 Jahren meine krebskranke Mutter zu Hause gepflegt und beim Sterben begleitet, ein paar Jahre später meinen Vater.
Das waren frühe, damals belastende Erlebnisse, die aber mein Leben geprägt haben. Ich war wohl ernster und 'reifer' als Gleichaltrige, und später habe ich gemerkt, welch ein Gewinn das Erleben des Todes ist.
Mir hat es die Angst vor dem eigenen Tod genommen.
Vilelleicht ist das sogar ein kleiner Trost für die jungen Leute unter Euch, die jetzt Angehörige verloren haben oder verlieren werden.

 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Domino am 13. November 2007, 16:46:19
Liebe Christa,

und wieder muß ich weinen, wenn ich deine Einträge lese. Ich glaube, daß ist absolut der richtige Weg. Auseinandersetzen und Bedingungen schaffen. Auch wenn du es nicht hören willst: Hochachtung!

Mein Papa hat heute den 2. Tag Chemo hinter sich, geht ihm ganz gut. Etwas müde, aber keine Übelkeit etc.. Hoffen alle sehr, daß es so noch lange bleibt. Dir und allen anderen alles Liebe und einen schönen Abend.

LG
Andrea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 13. November 2007, 17:23:20
Liebe Christa!

Seit dem Tod meines Mann habe auch ich keine Angst mehr davor.
Ich weiss nicht einmal genau, weshalb..
einerseits vielleicht, weil er einfach eingeschlafen ist, gut, die letzten paar Tage hatte er Probleme mit der Atmung, das war aber wohl auch die Lungenentzündung und die Schmerzen konnte wir GsD mit Morphium ausschalten
andererseits denke ich, wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, wird mein Mann mich "dort" abholen und bei mir sein, wenn es "nachher" nichts mehr gibt, dann gibt es für niemanden etwas

Das mit dem Hospiz finde ich ganz toll, wenn Dein Sohn Dich eben nicht pflegen kann, ist das eine super Alternative, Du bist dort bestimmt in guten Händen, aber noch ist es GsD nicht so weit.
Ich wünsche Dir eine gute Zeit
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 13. November 2007, 20:49:29
Liebe Christa,

Es freut mich sehr, dein positiver Beitrag zu lesen.  Und überhaupt, freut es mich mächtig, dass endlich mal so viel Positives über Hospiz hier zu lesen ist.  Bisher, mindestens in diesem Thread, hat man eher gelesen, nein, das tun wir uns nicht an, oder nein, das kriegen wir alleine hin, oder nein, mein Angehörige gebe ich nicht ab, oder so… (Verzeih, das ist nur grob nachgeschildert, niemand ist explizit damit gemeint!!!!)  - Natürlich ist es optimal, und besser, wenn ein geliebter Mensch zu Hause sterben darf.  Aber machbar ist es nicht immer.  Und dann ist es einfach sehr, sehr toll dass es Hospizen gibt. Noch dazu und unabhängig davon, ob man den stationäre Hospiz in Anspruch nimmt, ist es auch genial das es eine ambulante Begleitung von Hospizmitarbeitern gibt, und ich bin sehr froh, das eine aus dem ersten Hand endlich mal positiv darüber berichtet, denn es ist einfach so eine wunderbare Sache, das es diese Menschen gibt, und die können einem so unglaublich viel helfen… Mann muss den Rad nicht neu erfinden, und das Sterben ist zunehmend in unsere Gesellschaft ein fremdes Thema, daher hilft es unglaublich, wenn man von Erfahrener an der Hand genommen wird, und durch das ganze Labyrinth begleitet wird.  

Christa, du siehst nicht, wie ungewöhnlich tapfer deine Klarheit ist, weil es für dich selbstverständlich ist, aber ich staune mich immer wieder, wie viele Menschen mit dem Thema Tod gar nicht umgehen können, und immer lieber verdrängen wollen, als die Tatsachen ins Auge schauen wollen, obwohl wir alle wissen das wir irgendwann sterben müssen.  Du steckst momentan in der Lage wo meinem Mann damals steckte, als unsere Neurologe ihm sagte, die Wahrscheinlichkeit, das er an was anderes stirbt, sei eher gering.  Es ist viel besser, sich jetzt darum zu kümmern, als später.

Mein Mann war es auch wichtig, das Hospiz, wo er später einziehen würde, schon vorher besichtigt zu haben. Das geht um Selbstbestimmung, Würde und Ruhe.  Wir haben hier beide sofort ein gutes Gefühl gekriegt, was sich jetzt, wo wir hier wohnen, sich nur bewiesen hat.

Ich kriege z.Z. einige PMs, weil ich schon lange nicht berichtet habe, wie es meinem Mann geht.  Ich will auch nicht Christa und die andere erschrecken. Wir fühlen uns hier im Hospiz in die besten Händen, werden liebevoll und aufmerksam und einfühlsam betreut, haben Freiraum, unsere Alltag so zu gestallten wie wir wollen. Das Zimmer haben wir so dekoriert, das es kaum wieder zu erkennen ist, mit sehr viele Reisebilder und Postkarten usw. Stereoanlage, Flachbildschirm und DVD haben wir auch installiert, und wir lassen es uns hier gut gehen.  Eine Kammerkonzertreihe haben wir im Gemeinschaftstraum organisiert, so das wir jetzt schon vier erfolgreiche Konzerte mit kleines aber sehr begeisterten Publikum hatten, und ganz tolle Musikern.  Jetzt schafft es mein Mann nicht mehr aus dem Bett, also wird es kleinere Konzerte im Zimmer geben. Klavier, Harfe, Gesang usw.  Er kann sich zwar schlecht bewegen, aber geistig ist er noch voll dabei, auch wenn er sehr viel schläft.

Klar, es ist eine Qual, er will noch nicht loslassen, ich bin sehr, sehr erschöpft, man hätte sich wohl eine andere Zukunft erwünscht.  Unter den Umständen aber könnte ich es mir nicht schöner vorstellen, als wir es hier haben.

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: regilu am 14. November 2007, 00:06:32
Liebe Hilde und alle, ja, das habe ich auch erlebt, daß man, wenn man einen lieben Menschen begleitet hat und ihn hat gehen lassen müssen, dann, ich weiss nicht, ob ich micht recht ausdrücken kann, geht eine Ruhe von dem Verstorbenen aus, dass man überhaupt keine Angst mehr vor dem eigenen Tod hat!!!
Und ganz wichtig ist, dass man sich viel Zeit nimmt, sich von dem Verstorbenen zu verabschieden!
Meine beste Freundin ist sehr jung an einem Medikamentenschock ganz plötzlich gestorben, Das war für alle ganz schrecklich, weil wir uns kaum verabschieden konnten.
Ich denk an Euch
regilu
 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 14. November 2007, 01:16:11
Hallo Ihr Lieben,

@ Andrea,
ich drücke feste beide Daumen, dass dein Vater die Chemo weiter gut verträgt und dass sie hilft!
'Keine Übelkeit' ist selten. Aber er hat vermutlich Medikamente gegen Übelkeit bekommen, oder?

@ Hilde
Ich glaube auch an ein Leben nach dem Tod, und denke, wir werden alle wiedertreffen, die wir schon verloren haben.
Bei mir ist es so, dass ich neben lieben Menschen auch mehrere geliebte Hunde gehen lassen musste, und meine letzte Hündin, die mich 14 Jahre begleitet hat, ist am 6. September diesen Jahres gestorben. Ich hatte vom ersten Tag ihres Todes an den festen Eindruck, dass wir uns ja bald wiedersehen.

@ Sarabande
du spricht mir mit jedem deiner Worte aus der Seele.
Deine Organisation der Konzerte finde ich ja toll!!!!!!!
In 'meinem' Hospiz hat gerade ein Gast (sie nennen die Patienten dort 'Gäste'  , nicht Patienten, nicht Bewohner usw., sondern 'Gast'  ) im Gemeinschaftsraum einen Geburtstag gefeiert  mit 50!!!!!! Besuchern.

Ich finde es aber traurig, dass du aus Rücksicht auf uns nicht mehr im Forum berichten magst. Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber mich würde es nicht erschrecken, weil ich lieber wissen mag, was mich evtl. erwarten wird.

@ regilu
ich möchte noch ergänzen, dass es auch immens wichtig ist, den Verstorbenen zu sehen.
Es mag Euch selbstverständlich erscheinen, und heutzutage ist es das wahrscheinlich auch meist. Dennoch gibt es auch den Fall, dass man Scheu hat vor dem letzten Anblick.
Dann fehlt aber für das ganze spätere Leben der wirkliche Abschied.

----------------------------------
Anmerkung für die Moderatoren:
Es nervt mich, dass es bei bestimmten Kombinationen von Satzzeichen ein Smiley statt des gewollten Textes gibt. Ich habe das fast jedes mal, wenn ich etwas in Anführungszeichen setze, und dann muß jedesmal editiert werden, weil es wirklich nicht passt, wenn da plötzlich ein Grinsegesicht im Text auftaucht.
Kann man das nicht  mal ändern?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 14. November 2007, 23:21:03
Er hat es geschafft....
Gestern morgen ist mein Mann friedlich eingeschlafen. Er hatte am Freitag noch seinen Geburtstag erlebt und hat sich seitdem still und leise auf den Weg gemacht. Ich bin froh und dankbar, dass er zuhause sterben durfte, so wie er es sich gewünscht hatte.
Ich bin unendlich traurig, er fehlt uns so sehr....auch wenn er jetzt von Ängsten und Schmerzen erlöst ist.

Mein lieber Schatz....ich liebe dich.....
Deine Beate

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 15. November 2007, 01:50:56
Liebe Beate,
mein Beileid kommt von ganzem Herzen, auch wenn ich immer nicht so recht weiß, was ich sagen soll.
Ich glaube, später, mit Abstand, wird es ein sehr gutes Gefühl sein, dass deinem Mann der Wunsch erfüllt wurde, zu Hause sterben zu dürfen und dass Ihr es ihm möglich gemacht habt.
Ich umarme dich still und wünsche dir viel Kraft.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 15. November 2007, 08:02:51
Liebe Beate
Mein aufrichtiges Beleid.Für deinen Mann war es eine erlösung,für euch Hinterbliebenen ist es Trauer aber im Himmel seht Ihr euch eines Tages wieder.Ich wünsche euch viel Kraft und Stärke.Michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 15. November 2007, 09:09:53
Liebe Beate,

gehofft, gekämpft und doch verloren...

Der Verstand weiß, dass der Tod die Erlösung  von Dieters Schmerzen und Ängsten ist. Aber der Verstand ist nur ein Teil von uns...

Ich umarme Dich und fühle mit Dir.

In Verbundenheit

Elisabeth

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sorry121 am 15. November 2007, 13:02:34
Auch von mir ein aufrichtiges Beileid und ich wünsche Dir alle Kraft dieser Welt für die kommende Zeit.
Fühle Dich umarmt

Marion
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 15. November 2007, 18:36:44
Hallo Beate,

auch ich bin ganz betroffen und fühle mit Dir.

Samstag muss ich meine (Stief-)mutter beerdigen; 83 Jahre und einfach umgekippt. Ihr gönne ich den Tod und den Frieden. Aber Dein Mann war - genauso wie mein Mann - einfach zu jung. Aber sie konnten nicht mehr leben und wir sollten Ihnen die Erlösung gönnen.

Soviel zur Theorie, im Herzen spürt man es anders.

Lebe Deine Trauer - es ist nicht einfach, aber man schafft auch das. Lieben Gruß - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 15. November 2007, 20:28:37
Liebe Beate!!

Mein herzliches Beileid!! Wie du schon geschrieben hast: Er hat es geschafft!!
Ich wünsche dir viel Kraft um die nächste Zeit zu überstehen.

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 15. November 2007, 20:45:36
 :'( :'( :'( :'( :'(
ich weiss, wie weh es tut und trotzdem ist es das beste für unsere Männer, sie hätten letztendlich so nicht mehr leben gewollt
 :'( :'(
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Domino am 15. November 2007, 21:06:26
Liebe Beate,

auch von mir mein herzliches Mitgefühl. Bleib stark für deine Kinder und für dich.
 :'( :'( :'(

Liebe Grüße
Andrea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 15. November 2007, 22:06:28
Liebe Beate,

was gibt es zu sagen?? Wir verstehen uns, glaube ich, auch ohne viele Worte!

Er durfte zu hause einschlafen und du konntest ihn begleiten. Das kann dir keiner nehmen.

Ich denke an dich und trauere mit dir.

Alles Liebe und viel Kraft weiterhin
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 15. November 2007, 22:37:15
Liebe Beate,

gehofft, gekämpft und doch verloren...............,

der Schmerz und der Verlust ist unendlich groß............

Ich fühle mit Dir und Deiner Familie,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 16. November 2007, 18:35:21
Liebe Beate,
Auch von mir mein Beileid was auch ganz tief aus meinem Herzen kommt!
Und es fehlen auch mir die Worte.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 16. November 2007, 23:05:47
Lieben Dank für die herzliche Anteilnahme.
Dieses Forum hat mir viel gegeben, es hat mir oft geholfen, es gab immer treue Zuhörer und jeder hier hat die Sätze genauso verstanden, wie man sie geschrieben hat- wir saßen und sitzen alle im gleichen Boot.
Habt 1000Dank dafür.
Heute war Dieters Beerdigung. Es war sehr schön. Dieters letzter Weg würde zu einem liebevollen Weg- eingebettet in unendliche Tränen vieler lieber Freunde und der Familie. Meine beiden Kinder waren tapfer, haben viel geweint, aber sind aufrichtig und "erwachsen" diesen Weg mitgegangen.
Sie haben durch die Begleitung bis zum Schluss zuhause viele Eindrücke erlebt - nicht alle scheinen momentan positiv zu wirken, aber ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass sie sie in sich tragen in ihrem Leben und das sie ihnen zeigen : Der Tod gehört zum Leben....
Jetzt sitzte ich hier, bin ziemlich leer. Heute ist mir zum ersten Mal seit langer Zeit wieder bewusst geworden, dass ich auch dem Leben vor der Krankheit nachtrauere. Die letzten Monate blieb dazu keine Zeit, man hat sich der Situation angepasst. Aber wo heut so ein wunderschönes Bild von Dieter aus gesunden Tagen in der Kapelle stand, konnte ich mich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder den Erinnerungen an das alte Leben hingeben.....und das tut momentan höllisch weh.....

Und da waren sie wieder.....die Schmetterlinge, die ich auch nach 7Jahren noch in meinem Bauch hatte....sie haben nur ein paar Monate geschlafen,haben mir Ruhe gegönnt, damit ich mich dem Schicksal beugen konnte....
Heute waren sie wieder da.....und ich liebe ihn....wie am ersten Tag.....
Ich bin unendlich traurig

Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 16. November 2007, 23:42:03
Liebe Beate,

tapfer seid Ihr heute diesen Weg gegangen...................
Die Angst vor dem "Tag" spür ich heute noch.

Die Leere kann ich, wie alle Anderen hier sicherlich auch,  verstehen.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft. Es ist eine Andere, die man jetzt braucht,

sei stark für Dich und Deine Kinder,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 18. November 2007, 00:10:13
Hallo,
es fällt mir schwer, durch meine banale Frage die trauernde Stimmung der letzten Beiträge zu durchbrechen.

Kann jemand mir trotzdem evtl.  helfen?
Ich habe gestern den Arztbrief meines Neurochirurgen zu meiner letzten MRT bekommen und bin irritiert. Im Gespräch neulich hieß es, das das Verdächtige auf den Bildern 3 x 3 mm groß sei, im Brief ist es 6 x 6 mm ???????
Egal. Es ändert nichts daran, dass wir die MRT Anfang Dezember wiederholen und dass das Rezidiv noch zu klein ist zum operieren.

Ich möchte eigentlich nur eine Vokabel erklärt bekommen, bei der mir auch google nicht weiterhilft.

Was bedeutet "enhancend?

Der Satz heißt:
... eine sehr umschriebene, ca. 6 x 6 mm große enhancende Struktur in der alten Resektionshöhle, ....
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Grinder am 18. November 2007, 01:08:22
Soweit ich weiss heisst enhanced soviel wie Kontrastmittel "aufnehmend"....
lg und alles Gute
Manfred
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 18. November 2007, 07:21:36
Soweit ich weiss heisst enhanced soviel wie Kontrastmittel "aufnehmend"....
lg und alles Gute
Manfred

Ahhh, - klar. Das passt!
Dankeschön.  :)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 18. November 2007, 10:09:32
Liebe Christa,

Kommt aus dem Englischen "enhanced", heißt "erweitert", in diesem Fall "erweiternde".  Wegen ob 3mm oder 6mm, die Bilder sind, wie wir mehrmals erfahren habe, nicht sehr präzis und immer offen für verschiedene Interpretationen.  Unsere Ärzte haben sich gelegentlich so sehr unterschiedliche Meinungen zu den selben MRT gehabt, das ich an der Rorschachtest denken muss – „Es ist ein Fledermaus… nein, eine Wappen… nein, ein Pferd mit Kutsche…“ Unser Neurologe hat uns immer gesagt, das klinische sei das führende, d.H., wenn es dir gut geht, dann geht es dir wahrscheinlich gut.  Aber ich könnte auch nicht ruhig damit umgehen, wenn ich dir wäre.  Es ist ein Damoklesschwert, man lebt in einem dauerhaften Ausnahmezustand.  

Unsere Ehrenamtliche Mitarbeiterin vom Hospiz hat mir gestern auf einen Friedhoftour mitgenommen, da wir entscheiden werden müssen, wo mein Mann beerdigt werden sollte, und es wird leichter sein, wenn es soweit ist, wenn wir schon entschieden hätten.  Ich gehe die Sachen mit einen gewissen Objektivität an, aber ich merke, dass ich nachher davon erschöpft bin.  Das Sterben hat etwas Unbegreifliches an sich.  Dabei ist es sehr gut, von den Hospizleuten begleitet zu werden, denn allein den Weg durch die deutsche Sterbenbürokratie zu finden, wäre noch schwieriger.

Mein Mann geht es nicht gut, er ist bettlägerig und inkontinent und schläft viel und kämpft mit Kopfschmerzen und Übelkeit. Aber er lebt noch und will noch leben, kann sehr gut kommunizieren, schaut gern Fern oder DVD, hört gern Musik, lässt überhaupt nicht los.  Ich bin im Durchschnitt 23 Stunden am Tag bei ihm, er hätte es am liebsten, wenn 25 Stunden von jeder 24 wären.  Wir sind hier in den besten Händen, aber es ist trotzdem stressig.  

Für Beate finde ich nicht die richtigen Worte.

Nur ein englisches Gedicht.

Alles liebe,

S.

Dirge Without Music
By Edna St. Vincent Millay

I am not resigned to the shutting away of loving hearts in the hard ground.
So it is, and so it will be, for so it has been, time out of mind:
Into the darkness they go, the wise and the lovely. Crowned
With lilies and with laurel they go but I am not resigned.

Lovers and thinkers, into the earth with you.
Be one with the dull, the indiscriminate dust.
A fragment of what you felt, of what you knew,
A formula, a phrase remains, but the best is lost.

The answers quick and keen, the honest look, the laughter, the love,
They are gone. They are gone to feed the roses. Elegant and curled
Is the blossom. Fragrant is the blossom. I know. But I do not approve.
More precious was the light in your eyes than all the roses in the world.

Down, down, down into the darkness of the grave
Gently they go, the beautiful, the tender, the kind;
Quietly they go, the intelligent, the witty, the brave.
I know. But I do not approve. And I am not resigned.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 18. November 2007, 12:31:04
Liebe Sarabande,
gut, - Danke, dann wird es noch klarer.

Deine Situation ist schwer, und so ein Gang auf den Friedhof mit diesen Entscheidungen, das stelle ich mir sehr belastend vor.
Bei mir ist  es so, dass ich ein Grab besitze mit freiem Platz. Ein schönes, altes Grab, an das ich schon aus meiner Kindheit gute Erinnerungen habe von Besuchen damals. Andere Details meiner Beerdigung habe ich mit meinem Sohn besprochen (ganz schlicht, keinen Grabstein, Musik möchte er aussuchen usw.)
Kannst du mir deinem Mann darüber reden?
Ja, du hast recht: Das Sterben hat etwas Unbegreifliches an sich.
Ich bin für den Hospizdienst auch so dankbar. Die ehrenamtliche Betreuerin des ambulanten Dienstes kommt 2 x pro Woche, war vorgestern zum zweiten mal hier, und ich freue mich schon regelrecht auf den nächsten Termin.
Zu deinen Ausführungen über das Befinden deines Mannes habe ich Gefühle und Gedanken, aber da bin ich wieder an einem Punkt, wo ich sie nicht aufschreiben mag, weil ich zu nah dran bin.

Ich wünsche dir alles, alles Liebe!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 18. November 2007, 14:02:17
Liebe Christa,

Danke!  Ja, ich kann mit meinem Mann über alles reden, tue ich auch, noch dazu hat er seine Wünsche geschrieben, als er noch schreiben konnte, und ausführlich mit unserer Priester besprochen.  Alles sehr wichtig, denn seine Familie muss auch ohne Zweifel wissen, was ER will, das es nicht nachher zum Streit kommen sollte.  

Mit Begräbnis sind wir schon jetzt mit einem kleinen Dilemma konfrontiert… Es könnte ein Chor mit Orchester bei der Beerdigung musizieren.  Das wünscht er sich sehr. Aber es könnte nur am Wochenende sein, da die Chorleute Berufstätig sind. Das heißt, dass wir einen Friedhof finden müssen, wo es samstags beerdigt wird, was wohl eine große Einschränkung ist. Bei ihm sind die Prioritäten ganz klar – es geht hauptsächlich um die Musik – also ist es eher eine Frage, wie wir das hinkriegen, als ob.  

Eigentlich ist es aber einen positiven Problem, denn ich hätte vorher nicht gewagt zu hoffen, das wir wirklich eine solche musikalische Ensemble auf die Beine stellen könnten.

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 18. November 2007, 21:21:19
Liebe Sarabande!

Ich beneide Dich darum, dass Du mit Deinem Mann über das alles noch sprechen kannst.
Bei uns war es leider so, dass wir zu der Zeit, als mein Mann noch sprechen KONNTE, leider nicht darüber geredet haben.
Als er dann gar nicht mehr reden konnte, habe ich es auch nicht geschafft, ihn danach zu fragen, denn wie hätte ich dann noch draufkommen sollen, was er sagen möchte...

Hab vor einigen Tagen am PC ein Schriftstück vom 1.11.2006!! gefunden, wo er mir aufgeschrieben hat, wem ich was melden muss, wenn er gestorben ist und da hat er auch geschrieben: Polizeimusik und Grabrede erwünscht - ich hatte es GsD meinem Gefühl nach richtig gemacht...

Ich weiss auch, dass er bis zuletzt nicht wirklich daran geglaubt hat, gehen zu müssen - vielleicht in seinem Inneren schon, aber er hat mich in dem Glauben gelassen, dass alles gut wird - ja und ich war Meister im Verdrängen.
Obwohl es ihm die letzten Tage im KH total schlecht gegangen ist, habe ich es trotzdem nicht bemerkt, als seine letzten Minuten angebrochen waren, denn sonst wäre ich bestimmt nicht aus dem Zimmer gegangen.
Das ärgert mich ziemlich, obwohl ich weiss, dass er es so wollte, er hätte "neben mir" nicht gehen können.

Ich habe es auch nicht geschafft, mich "vorher" um ein Grab zu bemühen, habe zwar daran gedacht, war aber nicht fähig dazu. Ich habe das erst nach seinem Tod ausgesucht, da ist man zwar wie in Trance, auch mit dem Sarg, dem Blumenaussuchen und den Sprüchen für die Partezettel, man funktioniert nur irgendwie. Dieser Tag ist wie ein Film abgelaufen. Mein Bruder hat mich zum Bestatter geschleppt, dort hingesetzt und dann tust Du einfach, was die anderen Dir sagen (so war es halt bei mir).
Als man mir die Mappe mit den Särgen zum Aussuchen gegeben hat, habe ich sie wieder weggelegt von mir und habe gesagt:"ich will und brauche keinen Sarg für meinen Mann". Es ist einfach nur schlimm.
Im Unterbewusstsein weiss man ja, was kommt, aber wenn es dann wirklich so weit ist, haut es einem ganz schön um. Es steht alles Kopf. Plötzlich hat man so viel Zeit und ist eigentlich nicht fähig, sie zu nützen.
Mein Mann ist jetzt 7 Wochen und 2 Tage tot und ich kann nicht sagen, dass es mir besser geht...

wünsche euch noch eine gute Zeit
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 18. November 2007, 23:49:13

Obwohl es ihm die letzten Tage im KH total schlecht gegangen ist, habe ich es trotzdem nicht bemerkt, als seine letzten Minuten angebrochen waren, denn sonst wäre ich bestimmt nicht aus dem Zimmer gegangen.
Das ärgert mich ziemlich, obwohl ich weiss, dass er es so wollte, er hätte "neben mir" nicht gehen können.



Liebe Hilde,
den Gefühl  sagt dir ja, dass er es so wollte, und ich bin sicher, dass es richtig ist.
Ich habe schon mehrere Menschen beim Sterben begleitet, und mehrere sind genau dann eingeschlafen, wenn sie allein waren.
In einer Broschüre des 'Krebsverband', hrsg. v. Frau Dr. Tausch (die kenne ich aus meinem Studium sogar persönlich  :D  ) ist es auch extra so erwähnt.
Bitte ärgere dich also nicht und hab nicht womöglich Schuldgefühle, sondern sieh es als seinen Willen an.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 20. November 2007, 14:10:00
Hallo Christa
wollte mich nur mal kurz erkundigen,wie es dir geht ?????klappt es gut mit dem hospitzverrein?????lg michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 20. November 2007, 14:31:05
Liebe Christa!

Ich weiss, dass Du Recht hast.
In meinem Inneren hab ich es eh vorher schon gewusst, dass "er" es so machen wird :-\

Alles Gute für Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 20. November 2007, 16:57:37
Hallo Christa
wollte mich nur mal kurz erkundigen,wie es dir geht ?????klappt es gut mit dem hospitzverrein?????lg michaela

Liebe Elu,
es geht ganz gut, - eigentlich besser als ich für diese Wochen befürchtet hatte. Die ehrenamtliche Betreuerin des Hospizdienstes ist mir dabei wirklich eine ganz große Hilfe. Sie kommt 2 x die Woche für je etwa 2 Stunden, und ich kann über alles reden. Sie ist nett, so dass, neben meinen sorgenvollen Gedanken, auch reichlich Zeit ist für einfach interessante Gespräche.
Trotzdem bin ich froh, wenn die Zeit bis zur nächsten MRT rum ist. Ich kann Warten zu schlecht aushalten, und ich hätte lieber Gewissheit, egal in welcher Richtung, als dieses 'in der Luft hängen'.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 20. November 2007, 21:36:39
Hallo Christa!!!

Dieses "in der Luft hängen" ist wirklich schrecklich. Meine Mutter hatte gestern wieder ein MRT. Am Sonntag war ich schon innerlich total fertig, obwohl ich dachte, dass es dieses Mal ein gutes Ergebniss geben wird.
War aber leider nicht so. Die Tumore sind wieder gewachsen.  Die Avastin Chemo schlägt wohl nicht mehr an.  Jetzt bekommt sie zusätzlich Temodal. Man hat uns aber keine grossen Hoffnungen mehr gemacht.
Meine Mutter hat das irgendwie überhaupt nicht verstanden. Da sie kaum noch sprechen kann, weiß man auch nicht, was in ihr vorgeht. Sie kommt mir dennoch ganz zufrieden vor. Aber sie bekommt ja auch genug Stimmungsaufheller.
Man hat uns heute in Dülmen auch gesagt, dass sie wohl keine Schmerzen bekommen wird ausser vielleicht mal Kopfschmerzen, und dass sie wohl immer müder werden wird. Wir können leider nur abwarten und hoffen, dass noch ein Wunder geschehen wird.....

Wünsche allen eine gute Nacht!!

J.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 20. November 2007, 22:20:28
Liebe Christa
na da freue ich mich aber das es soweit ganz gut geht und schön das du zwischendurch auch gute gespräche mit der dame vom hospitz führen kannst.wenn ich könnte würde ich dir gerne das warten etwas abnehmen nur leider weiss ich nicht wie.hast du denn schon einen neuen termin für das mrt??????
wenn ich jetzt in deiner nähe wohnen würde,würde ich dich sehr gerne mal besuchen kommen und mit dir ein kaffee trinken oder die langen nächte mit dir durchreden.aber leider geht das nicht.weisst du seid mein onkel nicht mehr da ist,fühle ich eine zimmliche leere in mir.ich hatte eine gute zeit mit ihm,in diesem einen jahr hab ich ihn besser kennengelernt als in den ganzen anderen 38 jahren.habe zwar zwei tolle söhne die mich auch brauchen aber bei meinem onkel hab ich immer das stralen im gesicht gesehn wenn ich zu ihm kam.meistens hab ich ihm immer seine beine massiert da diese durch das cortison so geschwollen waren und er sagte immer zu allen keiner kann das besser (mit der fuss und beinmasage)wie michaela.das hat mich immer sehr gefreud.hab mich jetzt auch ehrenamtlich bei uns im krankenhaus auf der palleativstation gemeldet um da ein paar arbeiten auszuführen.kaffee austeilen und so.für april hab ich mich jetzt im hospitz zum kurs als begleiterin angemeldet.hab mein onkel ja auch das jahr mitbegleitet und dieses eine jahr hat mir soviel gegeben und gezeigt das ich vieleicht ein paar menschen vermitteln kann das das sterben zum leben dazu gehört und vieleicht kann ich ihnen ja sogar etwas mit auf dem weg geben.
sorry das ich dir das gerade so alles erzähle aber vieleicht hat dich das ja etwas interessiert.ich wünsche dir das du nicht mehr lange auf dein mrt termin warten musst und wünsche dir einen guten schlaf.bis bald lg michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 20. November 2007, 22:23:40
sorry christa aber diese smileys hab ich da nicht mit absicht hingemacht.erscheinen einfach so.gute nacht bis bald michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. November 2007, 07:03:24
Liebe Judith!

Auch uns hat man damals das Gleiche gesagt: sie werden immer müder werden, Schmerzen hat man bei dieser Krankheit eigentlich keine"
Haha, ich finde das so ätzend, dass die Ärzte das immer wieder sagen.
Ich will Dir bestimmt keine Angst machen, aber mein Mann hatte schlimme Kopfschmerzen und Übelkeit. Ich hab ihm ja dann auch die Morphiumpumpe anhängen lassen.

Es ist wohl die Zeit gekommen, wo man die Tatsache akzeptieren sollte, dass es wohl nicht mehr sehr lange dauern wird. Dass man das nicht kann, weiss ich nur zu gut. Versucht es eurer Mama noch so schön wie möglich zu machen, seid so viel ihr könnt für sie da!!
Ich hab es schon mal geschrieben, dass ich das nahende Ende nicht wirklich kommen gesehen habe. Es kann dann mal furchtbar schnell gehen oder auch nicht. Man weiss es einfach nicht.
Nimm Ddir so viel Zeit für sie wie Du nur kannst (ich war rund um die Uhr bei meinem Mann im KH). Ich kann heute GsD sagen, dass ich alles, wirklich alles für ihn getan habe, was in meiner Macht stand. Das Leben retten konnte ich ihm leider nicht, obwohl ich es wirklich versucht hätte :'( :'(

Ich wünsche euch und vor allem Deiner Mama trotzdem noch eine gute Zeit, achtet darauf, dass sie wirklich keine Schmerzen hat, denn das muss echt nicht sein
dekne an euch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 21. November 2007, 07:11:52

sorry das ich dir das gerade so alles erzähle aber vieleicht hat dich das ja etwas interessiert.

Liebe Michaela,

ja! Es interessiert mich, und dennoch ist es wieder so, dass ich nicht schaffe, darauf zu antworten. Es geht mir ja immer so, wenn Details im Verlauf der Krankheit erzählt werden. Ich kann es leider nicht ändern. Gerade, wo bei mir alles unklar ist, sind natürlich auch Ängste da.

Dass du im Krankenhaus helfen und dich um Mitarbeit im Hospiz kümmern wirst, finde ich ganz toll.

Übrigens, mit den smileys habe ich auch oft meine Problemchen. Sie erscheinen z.B., wenn man mehrere Fragezeichen hintereinander setzt. Ich hab es auch als Bitte es zu ändern an die Moderatoren schon mal gerichtet, weil es meist so gerade gar nicht passend ist.




Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 21. November 2007, 09:55:14
Liebe Hilde!!  Ja, ich glaube auch, dass die Zeit des Abschiedes gekommen ist. Ich hoffe nur, dass es noch bis Weihnachten wenigstens so bleibt. Bin jetzt erst mal bis Sonntag bei ihr mit meinem Sohn. Mein Vater ist für ein paar Tage weg. Seine Ruhe vor dem Sturm. Sie ist heute auch wieder ganz gut zufrieden, dass ist das wichtigste.
Ich habe grosse Angst vor der nächsten Zeit, aber da müssen wir jetzt alle durch. Bis jetzt haben wir uns immer noch nicht um irgendetwas zur häuslichen Pflege gekümmert, aber wenns losgeht sollen wir wohl alles recht schnell bekommen.....

Es grüße eine traurige

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 21. November 2007, 18:51:25
Hallo Judith,

ich bin mit Dir erschüttert. Aber wenn selbst Dr. Dresemann keine Hoffnung mehr verbreitet . . . !?

Grundsätzlich dürfte es wirklich so sein. Glioblastom-Patienten werden immer teilnahmsloser und bekommen von ihrem Zustand und den Umständen nur noch wenig mit. So war es bei meinem Mann auch. Klar, es können Kopfschmerzen etc. hinzukommen (und die wurden seitens meines Mannes auch sehr deutlich geäußert), dann bestehe darauf, dass Deiner Mutter angemessen (also entsprechend hochdosiert) geholfen wird. Begleitet Sie auf dem Weg so gut ihr könnt und soweit sie es mag. Es ist unendlich traurig, aber ein Weg den wir auf die eine oder andere Weise alle gehen müssen. Das Sterben gehört zum Leben dazu und ich habe es leider auf sehr bittere Art immer wieder erleben müssen.

In Gedanken bin ich bei Euch. Ganz herzlichen Gruß - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 22. November 2007, 19:02:36
Liebe Kanita!!

Danke für deine Worte. Ja, das Sterben gehört zum Leben dazu, dass hat unsere Familie auch schon oft erfahren müssen. Wir dachten letztes Jahr nach dem Tod meines Onkels, dass es jetzt wohl erst mal genug ist. Aber meine Mutter wurde nicht mal 3 Monate danach krank. Ich finde, manche Familien müssen viel mehr Schicksalsschläge erfahren, als andere. Mein Vater hatte 3 Geschwister. Er ist gerade mal 61 und seine Geschwister sind alle tod. Seine Mutter starb, als er noch ein Kind war. Seinen Vater hat er nie kennengelernt. Warum immer wir??? Das hat er mich gefragt, als es mit Mama losging. Mittlerweile sage ich ihm darauf: Weil wir es aushalten können und nicht daran zerbrechen. Und wie du mal hier geschrieben hast: Wer denn sonst???  Und wir bleiben stark, halten zusammen und versuchen Mama noch eine schöne Zeit zu bereiten.
Sie ist auch heute wieder ganz gut zufrieden. Etwas Wichtigeres gibt es für mich im Moment nicht....

Schönen Abend noch!!!

Judith

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 22. November 2007, 23:23:00
Liebe Judith,
deinen Satz:....Weil wir es aushalten können....., genau das gleiche habe ich zu meinem Mann zu Beginn seiner Krankheit auch gesagt.
Ehrlich gesagt, hätte ich lieber gern weniger ausgehalten....aber leider ging es nicht..
Ich wünsche dir viele schöne zufriedene Tage mit deiner Mutter. Du klingst für mich realistisch und gefestigt für die kommende Zeit.
Ich denke an euch.
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 24. November 2007, 07:09:59
Liebe Christa
Mich wundert das du gar nicht mehr so viel schreibst.sonst hast du meistens nachts geschrieben.was ist los??melde dich mal.lg michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 24. November 2007, 08:13:29
Liebe Michaela,
ich habe z.zt. eigentlich gar nicht so viel zu erzählen.
Es ist alles unverändert, geht mir besser, als ich befürchtet habe, aber natürlich nicht gut. Die Gedanken kreisen immer wieder um das, was kommen kann, kommen wird, vielleicht noch etwas Aufschub hat (was ich nicht besser fände, weil das Bangen dann weiter geht).
Ich habe viel um die Ohren, Besuche, Arzttermine, Dinge, die ich erledigen will.
Damit geht die Zeit rum, und ich komme kaum zum Grübeln.
Gestern habe ich gerade die letzten Weihnachtsgeschenke besorgt, etwas, wofür ich ja wahrscheinlich ab nächster Woche auch keine Zeit mehr habe.
Für meinen Sohn habe ich u.a. einen langen Schal gestrickt, etwas Persönliches, wo in jede Masche viel Liebe eingestrickt ist. Tragen wird er ihn eher nicht, denn welcher junge Mann läuft schon mit selbstgestricktem Schal herum?
Meine Wohnung möchte ich sauber und aufgeräumt  hinterlassen, damit ich es schön habe, wenn ich kurz vor Weihnachten aus dem Krankenhaus wiederkäme. Viel einkaufen muss ich, weil ich es nach der OP sicher kräftemäßig nicht kann und mir direkt vor Weihnachten die Geschäfte auch zu voll sind. Vorkochen wil ich. Usw.Ich hätte wohl auch Hilfe dann, aber irgendwie drängt es mich, alles zu erledigen.

Ja, und was mir ganz wichtig ist: ich möchte sehr viel Ruhe haben, um zu meditieren, dabei Musik zu hören (immer die gleiche: das Benedictus aus dem Mozart Requiem) und mit meinem Tumor zu reden. Ich habe es lange Zeit nach der ersten OP so gemacht und irgendwann damit aufgehört.
Nun mag ich es wieder, aber bis jetzt fehlte mir wirklich die Zeit.
Nächste Woche habe ich aber zum Glück wieder viel mehr Zeit, und dann kommt auch das an die Reihe.

Das war nun ein ausführliches Update, oder? Und steht trotzdem nix wirklich Wichtiges und Neues drin.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bri am 24. November 2007, 09:16:46
Liebe Christa,
ich lese nun schon eine Weile mit und heute möchte ich Dir etwas dazu sagen: Du schreibst in Deinem letzten Eintrag, dass Du nix wirklich Wichtiges und Neues zu sagen hast: denkste!!! Wir reden immer alle von Vorsorge und Du zeigst, wie es gehen kann - aber gut, dass Du jetzt auch sagst, dass man bei all seinem Tun die Einkehr nicht vergessen darf....ein sehr schöner Eintrag von Dir!
Und übrigens, Dein Sohn wird den Schal tragen.... :D (ich glaub daran).
Alles Liebe
Bri
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 24. November 2007, 09:50:36
Danke, Bri, für deine lieben Worte.  :) :)

Und mit dem Schal, ...... wetten,dass nicht?
Er wird ihn in Ehren halten und sich freuen (und das ist ja auch die Hauptsache), aber umbinden  ??? Nee, nee  ::)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 24. November 2007, 10:52:50
Hallo zusammen,
bei mir gibt es auch wenig Neues, daher schreibe ich auch nichts mehr, lese aber trotzdem mit. Sind natürlich wie immer auch schlechte Nachrichten dabei seit meinem letzten Login...tut mir leid Beate.

Hey Christa...ich bin ja wie wir schon festgestellt haben genauso alt wie Dein Sohn und muss Dir leider hiermit mitteilen, dass ich den Schal definitv nicht tragen würde... :P :P :P aber, und das wird Dich freuen zu hören, ich würde ihn sehr in Ehren halten!  :D
Wünsche Dir, dass Du vor Weihnachten wieder entlassen wirst und dass Du dann in der Lage sein wirst, alles wieder so gut hinzubekommen wie im Moment.

Meine Mutter hat heute mit der Chemo (Temodal) und gestern mit der Bestrahlung angefangen. Muss gleich mal schauen, was sie so macht. War gestern lange in Köln unterwegs und daher leide ich noch unter postalkoholischen Kopfschmerzen...
Was mich etwas wundert, und vielleicht hat ja jemand eine Meinung dazu, ist, dass die Ärzte gesagt haben, dass in seltenen Einzelfällen durch die Einnahme von Temodal starke Kopfschmerzen und starkes Erbrechen auftreten können. Soweit so gut. Aber man solle in diesem Fall einen Notarzt rufen und in die Uni-Klinik fahren...?! Naja, ich hoffe mal, dass nix passiert.

So, ich werde jetzt mal den Beginn des Tages einläuten, zugegebenermaßen etwas spät. Normalerweise bin ich an Samstagen schon um 6 auf dem Wochenmarkt...:-)

Alles Gute für euch alle.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 24. November 2007, 11:55:44
Hallo,
ich hoffe ihr kennt mich noch.
Ich habe vor längerer Zeit ein paar Einträge über meine Mutter geschrieben.
Bei meiner Mutter wurde im April 07 ein Glioblastom entfernt (rechts) - danach Bestrahlung und jetzt noch die Einname von Temodal. Blutwerte waren und sind sehr gut und sie verträgt die Chemo sehr gut.
Sie klagt ein wenig über Appetitslosigkeit, aber das hält sich noch in Grenzen.
Sie war jetzt immer im 6wöchigen Rythmus zum MRT - einmal war alles i.o. - dann war man sich nicht schlüssig ob der Tumor gewachsen ist und beim letzten MRT besteht doch wieder der Verdacht auf ein Rezitiv im alten Tumorbereich. Der Arzt meinte, man kann dies wieder recht gut entfernen, ohne Komplikationen. Der Arzt sprach vom Einsetzen von Platten, von sogenannten Gliadel-Plättchen - es wurden v. insges. 8 Stk. gesprochen. Dies soll auch gegen einen erneuten Tumorwachstum hilfreich sein. Ich habe von sowas noch nie gelesen oder gehoert. Erst nur genaueres Stöbern im Internet wurde ich ein wenig schlüssig.
Hat jemand von euch Erfahrung mit dieser Methode gemacht? All das noch vor Weihnachten - meine Angst, sie ist so groß. :-( !!
ganz liebe Grüße an euch
von Mirjam





Mirjam
   
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 24. November 2007, 11:57:21


Hey Christa...ich bin ja wie wir schon festgestellt haben genauso alt wie Dein Sohn und muss Dir leider hiermit mitteilen, dass ich den Schal definitv nicht tragen würde... :P :P :P aber, und das wird Dich freuen zu hören, ich würde ihn sehr in Ehren halten!  :D


Siehste, ich wußte es doch!  ;D ;D

Lieber Michael,
ich freue mich einerseits sehr, wieder von dir zu hören, aber die Nachrichten sind ja nicht so gut, und das macht mich traurig. (Wobei mir deine postalkoholischen Kopfschmerzen nur ein fieses Grinsen ohne allzuviel Mitleid abringen ;)   - obwohl, ich finde es auch wichtig und toll, wenn du etwas machst, was dich ablenkt und für dich wichtig ist. Ich hoffe, der Abend war schön, - dann wirst du den Kater überleben  8)  )

Zum Temodal:
ich habe eben nochmal in den Beipackzettel geschaut, und natürlich sind dort 1000 mögliche Nebenwirkungen aufgelistet, wie immer.
Unter den gefährlichen Nebenwirkungen bei Einnahme während der Strahlentherapie sind schwere Kopfschmerzen genannt, die auch langdauernd nicht vorübergehen.
Zur Übelkeit stehen dort nur die allgemeinen Hinweise, dass sie auftreten kann und mit einem Antiemetikum meist gut beherrschbar ist.

Michael, mach dich nicht verrückt deshalb! Nebenwirkungen können bei solchen starken Medikamenten natürlich auftreten, müssen aber nicht, und sie müssen vor allem nicht immer gleich lebensgefährlich sein, sondern sind nach Absetzen des Präparats oder einer Pause beherrschbar. Bitte geratet nicht in Panik, wenn deine Mutter Kopfschmerzen bekommt. Der seelische Aspekt spielt eine so große Rolle, und wenn man angstvoll auf Kopfschmerzen wartet, so kann man sie allein deshalb schon bekommen.
In fast allen Fällen wird die relativ geringe Temodal-Dosis während der Strahlentherapie gut vertragen.

Alles Liebe für Euch, und, falls ich dir auch einen Schal stricken soll, so sag Bescheid  ;D
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 24. November 2007, 14:53:56
Hallo Mirjam,

das Gliadel ist noch nicht sehr lange auf dem Markt, gilt aber in neurochirurgischen Fachkreisen als Therapie der ersten Wahl (bevorzugt bei Rezidiven). Kostenpunkt: ca. 10.000 EUR. Wir haben seinerzeit nicht gezögert (allerdings bereits bei der Erstresektion) das Gliadel einsetzen zu lassen. Ob es gewirkt hat kann ich aber nicht sagen, letztendlich mussten wir jede Chance nutzen. Ich hätte es mir nicht verziehen wenn wir abgelehnt hätten.

Das Gliadel wird ja direkt in die Tumorhöhle gesetzt und gibt nur ca. 3 Wochen die Chemo ab. Danach löst sich der oder das Wafer auf. Und dann aufgepasst - diese Auflösung dauert und ist ziemlich lange im MRT sichtbar. Nur ein erfahrener Arzt kann das deuten und nicht als Tumor diagnostizieren (ist uns leider passiert).

Das sind meine Einträge vom 24.06.2007. Ich hoffe, es hilft Dir ein wenig weiter. Falls Ihr Euch dafür entscheidet, solltet Ihr vorher die Kostenübernahme der Kasse klären. Wir haben seinerzeit innerhalb von 5 Stunden das "okay" bekommen.

Lieben Gruß - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bluebird am 24. November 2007, 14:56:26
Liebe Christa,

auch ich lese oft schweigend mit. Gut, dass Du über die Meditation versöhnlich mit Deinem Kopf sprechen kannst.
....Wäre doch möglich, dass Dein Sohn irgendwann seinem Kind den Schal umbinden wird?
 :P  ;)
LG
Bluebird/Birgit
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mellory am 24. November 2007, 18:52:04
Hallo Ihr Lieben,
ich habe vor einiger Zeit einaml kurz berichtet, das ein mir sehr nahestehender Verwandter erkrankt ist. Seit Mai steht die Diagnose fest. Es folgte bisher all das was ihr ja kennt.
Es geht im im Augenblick sehr gut - mit der Sprache und dem Lesen und Rechnen klappt es nicht so gut, um nicht zu sagen ist es sehr schlecht. Aber die beiden (Ehepaar) waren jetzt noch auf einer großen Kreuzfahrt und die nächsten Kurzurlaube stehen auch schon an. Ich hoffe und wünsche das es noch lange so bleibt.

Doch nun habe ich noch eine Frage an @elu.
Du schreibst, daß du dich für einen Kurs in der Hospitzbetreuung angemeldet hast. Hier bei uns finde ich im Augenblick nichts in der Sache., Ich möchte dies schon einige Zeit auch machen. Beim 1.x vor 3 Jahren war der Kurs belegt, der letzte fing im Sep.06 an, da hätte ich die ersten 3 Termine verpasst weil wir in Urlaub waren und die sind schon sehr wichtig. Nun beginnt vorläufig hier nichts mehr. Über welche Organisation wirst du die Ausbildung machen?

@Christa,
ich habe meiner Tochter (34) einen Schal gestrickt, auch wenn ich im Augenblick noch ganz gesund bin und nicht dein Schicksal teile. Sie fand ihn ganz toll: "Mama den zieh ich an, der ist super, und später können Lilli und Jacky (ihre Katzen) damit spielen.  soviel zum Schal :-\
Grüße für alle und ein schönes Wochenende wünscht
mellory
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 24. November 2007, 19:25:17
Liebe Christa,

Es gibt eine schöne Postkarte – ein dickes Kind, dick angezogen, mit dem Text, „der Welt wäre schöner, wenn Muttern nicht stricken würden!“ Ich liebe diese Karte, weil meine Mutter so gerne strickt, und nicht alles, was sie strickt, ist schön… Aber alles, was sie strickt, ist mit so viel liebe gestrickt, das ich es sehr wohl schätze, auch wenn ich es nicht unbedingt trage.  Aber warte mal ab!!!! Die Mode ist in ständige Bewegung. Vielleicht kommt in Frühjahr der Selbstgestrickte Look absolut im Mode… wer weißt?? Alles, was meine Mutter mir strickt, bewahre ich auf, und für alles kommt irgendwann die passende Gelegenheit, es zu tragen. Oder auf dem Bett zu legen, oder einfach mal in die Hand zu halten.

Christa, du machst einfach alles richtig. Bleib einfach so, wie du bist…

Bei uns geht es so, wie es so vielen hier im Forum gegangen ist. Mein Mann kämpft mit Übelkeit, Kopfschmerzen, Unruhe, Angst, Atemnot, und alles, was dazu gehört, wir versuchen immer, die Medikamente so zu dosieren, das es ihm besser geht. Wir sind hier in guten Händen. Es ist aber nicht leicht.  Das Ende nähert, er will aber nicht. Immer wieder sagt er, er will raus, raus aus dem Bett, raus aus dem Zimmer, er will nach Hause, usw.  Er ist seinem Schicksal gegenüber wütend.  Er stöhnt und schreit und bittet mir immer wieder, alles wieder gut zu machen.  Oder er ist ganz ruhig, und schläft, oder liegt entspannt und hört vergnügt Musik.  

Wir müssen beide durch, so sehr wie wir lieber umdrehen würde und zurückgehen möchten…

Liebe Hilde, das wir darüber sprechen können, ist nicht immer beneidenswert. Denn eigenen Zerfall so klar mitzubekommen, wie mein Mann das mitbekommt, ist doch sehr brutal.

An alle, liebe Grüße,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 24. November 2007, 20:04:47
Hallo, Ihr Lieben,

grüße euch erstmal alle. Ich lese weiter mit, aber kann oder möchte nicht immer was schreiben.

@ Christa: Du bist ein Vorbild für alle. Ich hoffe schon seit Jahren, daß, wenn es mit mir einmal so weit sein sollte, ich ganz genau wie du damit umgehen kann, ich die emotionale Sicherheit und Weitsichtigkeit haben werde, und vor allem die Kraft dazu.
Du schreibst, daß du vor Weihnachten aus dem KH kommst. Ich habe aber nirgends mitgekriegt, daß du überhaupt ins KH gehst. Du schreibst mal, daß Anfang Dez. ein neues MRT gefertigt wird und eine OP zur Zeit nicht in Frage käme. Habe ich da was übersehen? Mußt du stationär dahin, und warum genau?
Freue mich, daß es dir soweit gut geht und du die richtige Hilfe erhalten hast.

Zum Schal: Mein Sohn ist 30. Da bin ich mir auch nicht so sicher, ob er den anziehen würde. Könnte ihm ja mal zur Probe einen stricken!! Ist ja noch ein bißchen Zeit bis Weihnachten.

@ Michael: Temodal ist ein gut verträgliches Medikament. Und wenn man prophylaktisch was gegen eine evtl. Übelkeit tut, geht es einem gut damit.
Du hast dich lange nicht gemeldet und schreibst jetzt auch nicht, was aus der Sprachlosigkeit deiner Mutter geworden ist. Ist die Sprache wieder gekommen? Oder einfach weggeblieben - und was sagen dann die Ärzte?

@ Sarabande: Du hast bestimmt recht. Es ist wahrscheinlich viel schwieriger seine Situation bewußt zu erleben als wenn nicht.
Ich weiß nicht, ob die Stadien bei manchen Erkrankten wieder unterschiedlich sind. Aber ich kenne das auch von meinem Mann - die Wut, die Verzweiflung und dann wieder "normal". Als er "so" war, dauerte es schon noch ein paar Monate. Dieses Stadium hatte er von Mai bis Mitte Juli. Erst dann fing nach und nach die "Egal-Phase" an. Und auch dann hatte er noch     2 1/2 Monate.
Ich wünsche euch alles, alles Gute weiterhin. Viel Kraft euch beiden; vor allem dir, denn du mußt nachher damit weiterleben.


Liebe Grüße euch allen. Auch Elu, Mellory, Mirjam und denen, die ich jetzt vergessen habe.
Und natürlich auch dir, liebe Kanita.

Herzlichst Doro

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 24. November 2007, 20:59:50
PS - Christa - Mozart ist gut - Mozart ist sehr gut - der Requiem hören wir uns gerade auch an - mit Mozart kann mann wirklich nichts falsch machen! (mindestens nicht wenn es von die richtigen Leute gespielt und gesungen wird...) - weiter so!!

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 24. November 2007, 21:01:21
Hallo nochmal,
auch wenn das hier ein Diskussionsforum für Glioblastome und andere fiese Dinge ist, so finde ich es sehr erfrischend, was ein selbstgehäkelter Schal so alles für Reaktionen hervorrufen kann... :D  Mellory, Mädels mögen sowas auch eher als Jungens... :)

Doro, danke für die Infos. Die Sprache ist bisher immer noch nicht zurückgekehrt. Meine Mutter spricht nicht. Sie versucht es zwar, aber es geht einfach nicht. Wenn ich sie unter Druck setze, es gab mal eine Situation, dann hat es plötzlich geklappt, aber danach war sie emotional eher abgestürzt. Das macht ja dann auch keinen Sinn. Meines Erachtens kann die Logopädin zwar Übungen mit ihr machen, die sicherlich alle nicht verkehrt sind, aber eines kann sie nicht, die Wortfindungsstörungen beseitigen. Und die sind immer noch da. Es geht bei meiner Mutter und bei vielen anderen Menschen ja nicht darum, dass die Stimmbänder nicht funktionieren würden. Es geht einfach nicht, weil das Hirn die Wörter nicht mehr findet. Man müsste also wahrscheinlich wie ein Kind alles neu lernen und hoffen, dass das Gehirn in der Lage ist, das Gelernte woanders abzuspeichern. Ich bin mir echt nicht sicher, ob ein Logopäde an diesem Zustand etwas ändern kann. Selbst Wörter, welche die Logopädin mit ihr geübt hat, sind später nicht mehr abrufbar...Sollte es hier Logopäden geben: Ihr dürft mir gerne widersprechen! Ich würde mich freuen, wenn ich mich irrte.  ;)

So, ich muss jetzt nochmal raus...hoffentlich finde ich meinen Schal jetzt auf die Schnelle... ;D

Schönen Abend an alle!
Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 24. November 2007, 23:13:31
Hallo Ihr Lieben - A L L E ,

musste gerade lächeln - und das ist doch gut so. Michael hat recht, was ein Schal doch wieder Bewegung in das Forum bringt. Wirklich schön.

Christa, ich verfolge Deine Einträge schon länger. Du machst das toll und richtig. Mein Mann hatte ähnliche Gedanken und Vorhaben. Er hat sich sehr genau vorbereitet und wollte mir das weitere Leben noch ebnen. Und genau diese Gedanken habe ich auch. Wenn man schon mit dieser Situation so direkt konfrontiert wird, muss man auch das als Chance sehen und sich entsprechend wappnen.

Sarabande, mir fehlen einfach die Worte. Ich denke oft an Euch und hoffe für Dich, dass Du nicht daran zerbrichst. Das macht ganz und gar nicht den Eindruck, ich denke nur schon weiter. Darf ich Dich mal (symbolisch) in den Arm nehmen? Oder ist das zu nah?

Einen ruhigen Sonntag und liebe Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 24. November 2007, 23:48:54
Hallo Ihr Lieben,

ich muss grad doll grinsen, weil mein komischer Schal ja wirklich die lustigsten Gedanken aufkommen läßt. Immerhin, dafür war er schon mal gut.

Es sind so viele neue Beiträge gekommen, dass ich sie gar nicht alle beantworten kann. Aber aufmerksam gelesen habe ich sie alle, und wieder muss ich mit Euch schimpfen, weil Ihr mich zu viel lobt.

@ Doro
Ich habe Anfang Dezember eine MRT, die voraussichtlich das Ergebnis bringen wird, dass ich operiert werden kann, weil mein Tumor dann eine Größe hat, die mein Neurochirurg finden und entfernen kann.
Wenn ich dann rechne, dass ich vielleicht (da haben wir noch nicht über das Datum gesprochen, aber so wäre es logisch) einige Tage später operiert werde, dann würde ich bei günstigem Verlauf ohne Komplikationen gerade noch vor Weihnachten wieder nach hause kommen.

@ Michael,
über die Möglichkeiten der Arbeit mit einer Logopädin weiß ich nicht. Ich kann nur etwas über meine eigenen Sprachprobleme erzählen.
Eigentlich habe ich nur noch so wenig Probleme, dass andere Menschen es gar nicht merken.
Für mich ist das Sprechen aber ganz anders geworden. Viel anstrengender, weil ich mich sehr konzentrieren muß. Ich mag oft gar nicht viel reden. Manche Wörter fehlen mir immer mal wieder, meist, wenn ich zu viel geredet habe oder einen anstrengenden Tag hatte, an dem Kraft und Konzentration nachlassen. Ich versuche dann, diese Wörter zu ersetzen durch andere, ähnliche Begriffe.
Es ist aber wie eine Lücke im Gehirn, wie ein Loch (was ja auch tatsächlich durch die OP vorhanden ist), in dem die Wörter verschwinden. Schwer zu beschreiben, verwirrend und unangenehm.  Übung nützt da gar nichts, weil es nicht immer die gleichen Wörter sind. Mal sind sie da, mal sind sie weg.
Vielleicht ist es ein klein wenig vergleichbar mit deiner Mutter. Und da würde ein Logopäde gar nichts ausrichten können, weil es ja nicht um Artikulation geht, sondern, wie du auch selbst bemerkt hast, darum, dass diese Wörter nicht vom Gehirn zur Verfügung gestellt werden, ähnlich wohl, wie bei einem Verlust des Gedächtnisses.
Vielleicht kennt Ihr, die Älteren unter Euch, ja diesen vorübergehenden Verlust des Gedächtnisses. Ich denke an an solch nette Gespräche, wie ich sie manchmal mit Hundebekannten hatte:
"Ich habe gestern Frau äh, äh, äh, .... getroffen die mit dem Schäferhund, äh, äh, äh ... wie heißt er noch? "
"Meinen Sie Rex oder äh, äh, äh, ...."
"Ich meine den, der neulich äh, äh, äh ...., na den Westie von Frau äh, äh, äh, .... gebissen hat".
So ähnlich läuft es dann ab.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 25. November 2007, 09:54:18
Liebe Sarabande!

Auch mein Mann hat seinen Verfall ganz bewusst mitbekommen, das Schlimme bei ihm war aber, dass er sich eben nicht dazu äussern konnte und das finde ich ganz extrem, er konnte eben nicht schreien oder jemanden bitten, es wieder gut zu machen, er hat sehr viel geweint und konnte seine Gedanken nicht mitteilen...
Das ist ganz ganz schlimm....und tut mir heute noch so wahnsinnig weh :'( :'(

bleib stark
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 25. November 2007, 10:11:09
Liebe Christa,
von mir auch viele und herzliche Grüße. Ich war fast immer nur eine stille Mitleserin, habe alles verfolgt. Manchmal will man einen Beitrag schreiben doch dann sind die Gedanken, Gefühle so durcheinander, dass man nicht die richtigen Worte findet.
Ich wünsche dir für dein MRT-Termin viel Glück.
Meine Mam wird etzt am 13. oder 14.12. operiert und wenn alles gut geht, ist sie zu Heilig Abend bei uns zu Hause. Weihnachten haben wir IMMER zusammen verbracht. Du hast mich wirklich auf eine sehr gute Idee gebracht was ich meiner Mutter schenken könnte. Stricken  ;) früher tat sie das sehr viel. Aber ich denke jetzt teils/teils eigennützig, ein dicker schöner Schal wäre ja nicht schlecht aber sie kann auch ihre  Fingerfertigkeiten trainieren, da sie ab und an immer ein Gribbeln oder gewisse Unsicherheiten in den Händen spürt.
Ganz liebe Grüße an dich - ich bewundere dich richtig - du bist so stark :-)

Liebe Kanita,
danke für deinen Beitrag wegen diesen Gliadel - Plättchen. Ich hoffe sehr, dass diese OP den gewünschten Effekt bringt. Immerhin ist das wieder ein operativer Eingriff. Danke für den Hinweis, dass das bei späteren MRT-Kontrollen mit einen Tumor zu verwechseln ist. Ich werde darauf acht geben. weißt du noch wielange die OP bei euch gedauert hat?

Ich wünsche euch allen hier einen ruhigen Sonntag. Nächste Woche ist der erste Advent....

Ist euch schon wie Weihnachten?

lg Mirjam
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 25. November 2007, 11:09:34
Hallo ihr Lieben!!!

Ich weiß im Moment gar nicht was ich machen soll. Gestern waren wir bei meiner Tante, die vor 9 Jahren meine Oma gepflegt hat. Meine Oma, die Mutter meiner Mutter, hatte Krebs. Man hat ihr damals nicht gesagt, dass sie sterben wird. Meine Tante konnte damals nicht mitentscheiden, da sie nicht die Tochter war. Sie sagte, sie kommt bis heute nicht damit zurecht, dass sie meine Oma so anlügen musste.
Meine Mutter weiß, dass sie den Tumor nicht überleben wird. Sie hat aber am Montag nach dem MRT nicht verstanden, dass es wieder wächst. Sie war und ist dennoch ganz gut drauf. Jetzt meint meine TAnte, ich solle mich mit Mama in Ruhe hinsetzen und ihr erklären, dass sie wohl jetzt bald sterben wird, da die Dinger wieder wachsen.
Damit sie noch ein paar Dinge erledigen kann und so. Aber sie weiß doch, dass sie auf jeden Fall daran sterben wird, nur nicht, dass der Tod immer näher rückt, weil die Chemo nicht mehr wirkt. Und erledigt ist eh alles.....
Ich denke, wenn ichs ihr erklären, versteht sie es eh nicht und wenn doch, ist sie fix und fertig mit den Nerven.
Das bin ich im Moment auch. War wohl ein bischen zuviel für mich, 5 Tage auf Mama aufzupassen und dann auch noch meinen fast 3 jährigen immer um mich zu haben. Es beiden immer recht zu machen ist gar nicht leicht gewesen......
Noch was, habt ihr eine schöne Idee, was man einer so kranken Person zu Weihnachten schenken könnte?? Denke seit Wochen drüber nach und mir fällt nichts ein....

Liebe Grüße

J.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 25. November 2007, 13:14:47

Noch was, habt ihr eine schöne Idee, was man einer so kranken Person zu Weihnachten schenken könnte?? Denke seit Wochen drüber nach und mir fällt nichts ein....

Liebe Grüße

J.


Liebe Judith,

ich schreibe dir einfach mal, was ich mir wünschen würde.

Etwas Weiches, Kuscheliges.
(Nein, ich komme jetzt nicht schon wieder mit meinem Schal  ;D  )

Ich mag ganz, ganz weiche Socken, weil ich oft kalte Füße habe und im Bett deshalb Socken anziehe.
Eine kuschelige Fleecedecke schleppe ich zu jedem meiner Krankenhausaufenthalte mit, weil die Bettwäsche dort eher steif und kalt ist.
Ein Schmusetier zum Kuscheln fände ich toll.

Falls deine Mutter keinen tragbaren CD-Player hat, wäre das vielleicht auch was, und dann Lieblings-CDs dazu.

Sonst Tipps zu geben, ist schwierig, weil wir die Vorlieben deiner Mutter ja nicht kennen.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 25. November 2007, 13:43:40
Liebe Christa!!
Vielen Dank für die Tipps. Einen tragbaren CD Player habe ich ihr letztes Jahr bei ihrem ersten Krankenhausaufenthalt geschenkt. Jetzt bringe ich ihr regelmäßig CDs mit, die sie leider gar nicht mehr richtig versteht.
Meine Mutter ist im gleichen Alter wie du, Christa. Manchmal, wenn du so schreibst, denke ich, dass Mama das auch schreiben würde, wenn sie noch könnte. Sie war wie du immer eine starke Frau. Ich weiß, du möchtest nicht immer hören, wie stark du bist, aber was bleibt dir auch anderes übig, als jetzt stark zu sein und deine Sachen zu regeln?? Wir alle müssen durch unsere Situationen Stärke zeigen!

Eine Kuscheldecke ist eine echt gute Idee. Die werde ich ihr schenken!! Meine Eltern haben einen Haufen Geld für ihre Rente gespart, dennoch will meine Mutter nie Geld ausgeben und mag es auch nicht, wenn wir für sie Geld ausgeben. Mein Vater macht sich auch schon einen Kopf, wie wir ihr eine schönen Überraschung bereiten können. Aber sie hat ja eh auf fast nichts mehr Lust. Meistens sitzt sie nur herum und starrt durch die Gegend. Aber zumindest fließen keine Tränen mehr und sie macht auch keinen wirklich traurigen Eindruck.
Heute morgen beim Frühstück hat sie sogar gelacht. Das hat mich sooo gefreut.
Gleich kommt mein Vater aus seinem Urlaub zurück, da wird Mama sich bestimmt freuen....

Wünsche allen noch einen schönen Sonntag!

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 25. November 2007, 16:02:52
Mal Danke sagen!  :) :) :)

Ihr Lieben, ich möchte Euch mal ein großes Dankeschön sagen.
Es tut mir in diesen Tagen so gut, hier schreiben zu können.
Ich habe ja ziemlich viel um die Ohren, aber dann gibt es auch Stunden, wo ich nicht recht was mit mir anzufangen weiß und die Sorgen kämen. Das Schreiben lenkt ab und erleichtert.

Das Allerbeste aber ist, dass Ihr alle mit dieser Krankheit vertraut seid und deshalb so viel Verständnis habt.
Es ist angenehm und leicht, hier die Gedanken einfach rauszulassen.

 :-* :-* :-* :-* :-*
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 26. November 2007, 08:20:10
Liebe Christa
sorry das ich erst jetzt zurück schreibe,leider hat mich eine grippe heimgesucht und von daher war ich froh im bett liegen zu bleiben.das mit dem schal finde ich super toll.auch wenn er ihn vieleicht nicht um tuen wird so weiss er jedoch das du ihn mit ganz viel liebe gestrickt hast und das ist doch viel mehr wert als alles andere.er wird ihn immer in errinnerung behalten.
das du noch so viel unternimmst und an alles denkst finde ich klasse.ich drücke dir für alles was du dir noch vor nimmst feste die daumen.hoffe auch das du noch vor weihnachten wieder daheim bist.übrigends das mit der flauschigen decke,finde ich sehr gut.habe darüber noch nie nachgedacht aber was flauschiges ist echt das schönste.
so heute werde ich mal mit meiner weihnachtsdecko anfangen,freue mich schon mag es gerne wenn die fenster schön beleuchtet sind und es nach zimt,vanille und bratapfel in der wohnung richt.so ich wünsche euch allen eine schöne vorweihnachtliche zeit und 10000000..........................gute und schöne gedanken.liebe grüsse michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 26. November 2007, 11:15:24
Liebe Michaela,

blöde Grippe! Ich hoffe, dass du sie schnell überwindest. Man fühlst sich so mickrig und schwach, oder?
Und auch, wenn jetzt sicher mancher sagt, 'bloß eine Grippe. mit dir möchte ich tauschen', so sehe ich es so, dass man sich schlecht fühlt, egal, was die Ursache ist. Also: Gute Besserung!

Ich wollte erst wegen des Termins Anfang Dezember gar keine Weihnachtsdeko aufbauen, und gestern bekam ich aber doch Lust dazu. Eine Woche zu früh, aber egal. Es sieht weihnachtlich bei mir aus und duftet nach Tanne, und ich freue mich darüber.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 26. November 2007, 18:51:12
Ein liebes Hallo an Alle,
ich möchte euch mal etwas schreiben und hoffe irgendwie einen Rat von euch  zu bekommen.
Ich habe vor einiger Zeit geschrieben, dass mein Vater mit der ganzen Situation nicht zurecht kommt, in Situationen überreagiert und nicht gut zu meiner Mam ist. Er ist impulsiv, laut und ungeduldig. Ich sehe das in vielen Situationen. Meine Mutter weint, sie weint, das mir das Herz absolut weh tut. Meine Mutter ist/war eine sehr selbständige Person - sie brauchte niemanden, war selbstbewusst und eigenständig. Mein Vater hat vieles im Leben abgenommen bekommen, sei es der Haushalt, uns damals als Kinder betrifft und vieles Andere.
Ich versuchte schon meinen Vater zu einem Psychologen zu überreden. Seine Reaktion: "Ich brauche keinen". Meine Mutter wäre bereit mitzukommen aber sie sagte auch, dass mein Vater nie über seine Schwächen und Probleme reden könnte und über die gesamte Situation. Als ich ihn fragte, komm wir gehen gemeinsam hin, sagte er NEIN.
Meine Mam sagte, dein Vater ist ein guter Patientenversorger, aber meine Hand hält er nicht mehr, schaut mich lieb an und redet normal mit mir.
Mit tut das Herz so verdammt weh.
Es steht eine erneute Op an. Ich weiß nicht wie ich ihnen helfen soll.
Heute früh konnte meine Mam nicht mit mir reden weil sie so weinen musste. Ich weiß, dass diese Situation für mein Vater auch nicht einfach ist aber warum lässt er sich nicht helfen.
Vorhin war ich bei meinen Eltern und habe meiner Mam einen riesengroßen Weihnachtsstern gekauft. Sie streichelte meinen Rücken und sagte: Meine Sonne, ich freue mich das du da bist !!
Wenn ich so darüber nachdenke kommen mir die Tränen. Ich weiß nicht wie ich helfen kann. Ich selbst habe für mich jetzt einen Termin beim Psychologen/Psychater - ich merke das ich Rat und Hilfe brauche ...!
Ach mensch ... so eine sch... sorry, aber ich würde so gern helfen ...

 :'( :'(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 26. November 2007, 21:35:54
Liebe Christa
Danke für die gute besserung.muss ehrlich gestehn das ich zu meiner grippe auch noch einen schweren rheumaschub hatte.leide seit meinem 12 lebensjahr an chronischem rheuma.wenn mir manche sagen das sie wegen einer grippe flach liegen dann hab ich früher auch gesagt was nur nee grippe ich hab rheuma und stelle mich nicht so an.aber heute weiss ich eigentlich egal was man hat,wenn man sich schlecht fühlt dann ist es halt so.hab 8 monate für mein rheuma chemotabletten bekommen nicht so nee chemo wie bei krebs,aber halt nee dröhnung die meine ganze persönlichkeit verändert hatte.jetzt hab ich vor drei monaten die tabletten einfach abgesetzt und schon ging es mir vom kopf her viel besser,nur leider geht es nicht von den schmerzen.jetzt hab ich nee neue tablette bekommen und die fangen jetzt langsam an zu wirken.bin echt heil froh.na ja genug von krankheiten.
freue mich das du das mit der weihnachtsdeko gemacht hast.ist doch herlich wenn die wohnung nach tanne und zimt,vanille und bratapfel duftet.hab heute auch alles dekoriert.jetzt fühle ich mich sehr wohl da ich meine lichter alle anhab.dieses warme licht und die gemütlichkeit im mom hab ich dazu noch meinen karmin an.ich könnte jetzt nur so weiter schwärmen.
ok liebe christa wünsche dir eine gute nacht mit vielen positiven gedanken und freue mich auf deine nächste nachricht.liebe grüsse michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 26. November 2007, 22:17:06
Liebe Mirjam,

Dein Vater ist absolut überfordert mit der Krankheit Deiner Mutter.
Wie Du schreibst, wurde ihm im Leben sehr viel abgenommen. Jetzt weiß er, daß Deine Mutter nicht mehr so sein wird, wie sie vor der Krankheit war. Wieviel beschäftigt er sich mit dem Verlauf der Krankheit? Ist er bei allen Arztgesprächen dabei?
Wenn er keine Hilfe von Phsychologen möchte, villeicht könntest Du mit einen der behandelnden Ärzte Deiner Mutter, z.B. Hausarzt, sprechen, daß dieser villeicht mit Deinem Vater spricht.
Es ist schlimm genug, die Erkrankung, der Verlauf, da brauchen die Patienten einfach Angehörige mit starken Nerven.
Dein Vater hat eine Riesenwut auf diese Krankheit, hat die größten Probleme damit, die Gedanken des Ganzen machen ihn impulsiv, ungeduldig. Er muß aber begreifen, ganz, ganz schnell, daß Deine Mutter krank ist und sie alles aushalten muß!

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft, viele starke Nerven, auch daß Dein Vater mit der Krankheit bald besser umgehen kann und die notwendige Kraft für Deine Mutter besitzt.

Alles Gute,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 26. November 2007, 23:38:02
@ Miriam,

ich möchte zu dem, was Kabas dir schrieb und was ich richtig finde, etwas ergänzen: Ich finde es sehr, sehr gut, dass du dir Hilfe durch einen Fachmann gesucht hast, und ich wünsche dir von Herzen, dass er dir gut helfen wird. Du bist jung und du bist Tochter. Dein Vater ist selbst verantwortlich für sein Leben, und seine Probleme darfst du nicht zu deinen machen. Die Krankheit deiner Mutter ist für Euch alle eine so große Belastung. Sie wird dir ein Teil deiner Unbeschwertheit nehmen, und dich verändern. Aber dennoch mußt du auch an dich denken und darfst dein eigenes Leben nicht aus den Augen verlieren.
Wenn es nach dem normalen Verlauf im Leben geht, wirst du deine Eltern irgendwann verlieren. Der Zeitpunktwird nie der richtige sein.

@ Michaela,
Rheuma und die entsprechenden Therapien müssen wohl schlimm sein, - ich weiß es von einer Bekannten. Ich wünsche dir sehr, dass es dir mit den neuen Medikamenten gut geht.
Genieß deine Weihnachtsstimmung! Schick mir mal einen Bratapfel rüber, - ich habe Appetit darauf. bin aber zu faul, welche zuzubereiten.  ;)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 27. November 2007, 08:18:13
Guten morgen Christa
Ich hoffe auch das,das mit den tabletten endlich mal gut geht.habe zu meinen rheuma problemen noch einen sehr empfindlichen margen und da passen auch nicht alle tabletten zu.na ja egal hoffe auch das es diesmal anschlägt.ich schicke dir gerne einen oder mehrere bratäpfel zu,vieleicht auch noch ein paar leckere frische gebrante mandeln.werde jetzt zu meiner mutter fahren und ihr bei der weihnachtsdeko helfen.sie freut sich schon.wünsche dir einen schönen tag und hoffe das die bratäpfel und mandeln bei dir ankommen. ;)
sag mal christa von wo kommst du eigentlich?ich lebe in mülheim/ruhr(nrw)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 27. November 2007, 08:59:20

sag mal christa von wo kommst du eigentlich?

Aus Hamburg.

Ich glaube, wir müssen mal wieder etwas Ernsthafter sein und vor allem zum Thema des Threads zurückkommen.
Ich entschuldige mich mal bei denen, die hier Rat suchen und von ihren Sorgen erzählen möchten, und ich komme mit Schals und Bratäpfeln. Es ist nicht ignorant gemeint.

Michaela, ich wünsche dir alles Gute und eine wunderschöne Vorweihnachtszeit. (Allen anderen natürlich auch!)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 27. November 2007, 09:48:17
Guten Morgen,
ich sitze jetzt auf Arbeit und habe mir ein Räucherkerzchen angezündet  ::)

Lieben Dank für euren Zuspruch

@Kabas @Christa
Ich habe diesen Vorschlag auch schon gemacht - gemeinsam zusammen mit den Ärzten reden - wenn es um IHN geht macht er einfach dicht. Er fühlt sich in allem recht und macht keine Fehler. Er ist stur wie ein  Ochs. Er hatte es früher wirklich immer leicht - er brauchte sich um nichts Gedanken machen, meine Mutter war immer und für alles da.
Mein Vater weiß wie es um die Krankheit steht - verschließt sich aber dagegen. Bei den Arztbsuchen ist er ansich immer dabei und begleitet meine Mam. Wie oft habe ich versucht mit meinem Vater zu sprechen: "Vati, bitte sei geduldig, Mutti braucht jetzt unsere Kraft und Geduld". Das hält 2-3 Stunden an und dann wenn meine Mam mal etwas verschüttet wird er laut, meine Mutter erschrickt und weint.
Das Verschütten ist ja auch nicht das Problem, wem passiert das nicht mal. Es könnte ja auch schlimmer sein. Meine Mutti kann sich noch sehr gut selbst helfen und bedienen. Sie machen z.B. zusammen lange Spaziergänge.
Ich war jetzt die beiden letzten 2 Wochen krank geschrieben - ich war so angegriffen, dass mir auf Arbeit die Konzentration fehlte. Meine Eltern schwindelte ich an "Ich habe es stark mit dem Rücken" Ich konnte nicht sagen, dass ich seelisch am Boden war, meine Hände haben gezittert und habe geweint nach jedem Gespräch mit meiner Mutter (wo sie traurig war). Würde meine Mutter das wissen, würde sie nichts mehr sagen was sie belastet oder traurig macht. Aus diesem Grund gehe ich jetzt zum Psychater um mir helfen zu lassen. Ich hoffe es hilft mir.
Ja, ich darf nicht vergessen das ich ein eigenes Leben habe, aber meine Mutter geht vor - für mich ist sie einfach die wichtigste und liebste Person.
Ich versuche es mir trotz allem schön zu machen, bin derzeit dabei alles weihnachtlich zu schmücken. Ich trinke am Abend auch gern mal ein Gläschen Rotwein und lasse die Seele baumeln und freu´mich wenn ein Tag gut verlaufen ist.

...es scheint gerade die Sonne  ;) schicke jedem von euch einen warmen Sonnenstrahl ...

lg Mirjam
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 27. November 2007, 11:49:46
Hallo Mirjam,
nur nochmal, dass ich das verstehe:
Deine Mutter hat den Tumor und Dein Vater kommt damit nicht klar und neigt daher, auch im Beisein Deiner Mutter, zu übertriebenen emotionalen Handlungen...z.B. wenn sie mal etwas verschüttet.
Ich hoffe, ich habe das so richtig verstanden, sonst ignoriere bitte meine Antowort dazu bzw. klär mich auf.

Also wir haben das Glück, dass mein Vater sich für meine Mutter förmlich aufopfert. Er folgt ihr auf Schritt und Tritt und wird nur laut, wenn sich ihr ein Unbefugter auf mehr als 2 Schritte nähert...und das, obwohl er mit der Situation, wie sollte es anders sein, auch total überfordert ist.

Also ich finde es ziemlich krass, wie Dein Vater sich verhält. Kenne natürlich Deine Familie nicht und weiß auch nicht, wie es vor der Krankheit war. Ich kann Dir nur soviel sagen: Wenn mein Vater so reagieren würde, dann würde ich mir den zur Brust nehmen...meine Mutter weint auch so schon sehr viel. Wenn sie wegen Reaktionen meines Vaters auch noch weinen müsste, dann wäre das für mich nicht akzeptabel und es gäbe garantiert Streß zwischen uns beiden. Natürlich ohne dass meine Mutter das merken würde...

Aber ich bin weder Psychologe noch kenne ich die genauen Hintergründe. Kann mich daher nur auf das stützen, was Du schreibst. Nimm mir meine Antwort daher bitte nicht übel, aber Du hast uns ja gefragt... ;)

LG
Michael

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 27. November 2007, 13:27:36
Hallo Michael, du hast alles richtig verstanden.  :-[
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 27. November 2007, 17:05:27
also bei meinem Vater gab' es gemessen an Deinen "Troubles" nur Kleinigkeiten, die wir verändern wollten. Hier habe ich auch mit direkter Ansprache keinen Erfolg gehabt. Beispielsweise hört er sehr schlecht und wie Du vielleicht gelesen hast, ist meine Mutter derzeit ohne Sprache. Allerdings ringt sie sich selber manchmal ein paar Worte ab. Die versteht er aber nicht, weil er wie gesagt ein paar Gehörprobleme hat. Wenn ich ihn auf ein Hörgerät angesprochen habe, ist er förmlich explodiert und hat jegliche Diskussion im Keim erstickt. Da habe ich gemerkt, dass ich so nicht weiterkam und habe ihn dann sein Problem selber erkennen lassen. Meine Mutter sprach ein paar Worte, er wieder "hääää??" und ich habe ihn dann gefragt, ob er Mama jetzt jedes hart erkämpfte Wort wegen seiner Eitelkeit mehrfach wiederholen lassen will, oder wie er sich das vorstelle in Zukunft...schwuppdiwupp war das Hörgerät bestellt. Was ich damit sagen will, führ ihm seine Fehler vor. Inszeniere sie richtig und er wird vielleicht merken, dass er sein Verhalten ändern muss. Wenn Deine Mutter was verschüttet und er laut wird, dann frag ihn, ob er nicht meine, dass deine Mutter schon genug Probleme hat oder ob er der Meinung sei, dass seine "kleinkarierten" Probleme nun auch noch auf die Agenda müssten...
Vielleicht etwas hart, aber meiner hat seine kleinen Fehler so eingesehen...:-)
Ich habe doch richtig verstanden, dass Dein Vater körperlich gesehen gesund ist oder? Das ist hier alles etwas schwer nachzuvollziehen, weil jeder durcheinander schreibt und ich nur mitlese und aus dem Gedächtnis schreibe, da ich keine Zeit habe, alles nochmal zu lesen... :(

LG und alles Gute, Du scheinst ja echt was am Hals zu haben...
Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 27. November 2007, 18:59:13
Frage an die Experten: Am 14.11. wurde die Bestrahlungs-Maske angefertigt. Leider wird durch das Cortison (und auch durch die Leckerchen, die meine Mutter "zwischendurch" verköstigt) das Gesicht immer runder und somit die Maske immer enger. Das wird wohl langsam auch unangenehm. Kann man da was machen? Die Ärzte wollen nix davon wissen, solange es nicht unerträglich wird. Vermutlich nicht, oder?
Bisher verträgt meine Mutter sowohl Bestrahlung als auch Temodal sehr gut. Seit Freitag hat sie Bestrahlung und seit Samstag nimmt sie das Chemotherapeutikum. Bisher nicht die geringste Spur von Nebenwirkungen. Das finde ich toll. Eben gab es nach haufenweiser guter Laune einen kleinen, ich nenn es mal Zwischeneinbruch. Sie war plötzlich der Meinung, dass die Ärzte scheiße operiert haben weil sie nicht mehr sprechen kann...ich wette, sie hatte im Geiste schon die Messer gewetzt um es dem Operateur als Zeichen des Dankes zwischen die Hörner zu rammen... :) Habe ihr aber dann erklärt, dass der 2. Tumor äußerst schwierig platziert war und die OP dadurch auch höchst kompliziert war. Man hatte wohl auch lange überlegt, ob man überhaupt operieren solle. Danach war sie zwar nicht zufrieden, aber immerhin hatte sie sich wieder beruhigt.

So, ich gehe jetzt ein Bier trinken, ich habe es mir heute mehr als verdient...ich bin froh, dass ich wieder was unternehmen kann. Das hätte ich zu Beginn niemals gedacht. Alle die mir das hier erzählen wollten habe ich innerlich zu Bekloppten erklärt. Aber sie hatten alle recht...

Christa, wie ist die Lage? Wann geht es denn jetzt los? Ich gebe zu, dass ich auch irgendwie verpasst hatte, dass noch vor Weihnachten operiert wird. Du sagtest mir mal, es sei noch zu klein...ab danach hatte ich alles verpasst...oder Du hast es nicht ausführlich genug geschrieben...oder gar nicht... ;D  Ich möchte nicht, dass Du Dich unter's Messer legst, ohne dass ich Dir zuvor alles Gute gewünscht habe...also...

Viele Grüße und einen den Umständen entsprechend angenehmen Abend.

Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 27. November 2007, 21:29:34
@Micha
Ich rede morgen mit meiner Mam wie es bei ihr war, ob die Maske durch das Cortison enger geworden ist. Sie kann mir vielleicht einiges erklären und erzählen...!
Aber sie hat eigentlich nicht geklagt dass die Maske enger geworden ist und  sie ist durch das Cortison auch runder im Gesicht geworden.
Zum Bier trinken wäre ich eigentlich gern mitgekommen ;-). Ich hätte ein Weinchen getrunken.
Ich vergrabe mich wahrscheinlich zu sehr in meinen Gedanken und Ängsten. Das ist nicht gut und das weiß ich.
Ich trinke schon jeden Abend mein Weinchen 1 - 2.... um zuvergessen?
Versuche auch einmal abzuschalten ... schwer ...! Meine Mam ist doch erst 64 - ist schon irgendwie unverständlich.
Wie alt ist deine Mam Micha?
Mein Vater hört auch schwer - er ist wiederum wieder zu eitel ein Hörgerät zu tragen ... es liegt sinnlos herum.

Mein Vater war auch früher schon so eigensinnig, weil einmal die Frage aufkam ob er auch früher so war... ja, war er..!

@reguli
Oh je, ich habe schon verzweifelt deinen Eintragt gesucht ;-) wollte darauf antworten. Der Tumor lag recht - interm Ohr .... ja du hast recht.... mein Vater hat ein sehr großes Problem ... es ist eine sehr ernste Sache, dass er sich nicht helfen lassen will. Wenn er Rat braucht ruft er mich an .... ich helfe ihn gern aber so wie er zu meiner Mam ist ... da muss sich einfach ändern....!

@Christa
Danke für deinen Zuspruch Christa. Ich habe an dich viel gedacht. Bitte sage Bescheid, wann du opiert werden sollst. Es werden sehr viele Menschen hier an dich denken-ich besonders, weil das meiner Mam auch bevorsteht-mein anderer Daumen gehört da nur dir. Irgendwie fühle ich mich euch so nah und das tut mir gut.

Ganz liebe Grüße an euch alle - ich wünsche euch eine ruhige erholsame Nacht ...................an ALLE
ganz liebe Grüße eure Mirjam


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 27. November 2007, 21:52:53
So, ich bin wieder da. Normalerweise geht das Biertrinken länger, aber heute bin ich irgendwie unfit. Ich will mal nicht hoffen, dass ich krank werde. Im Moment sind alle krank irgendwie. Der Krankenstand auf der Arbeit explodiert...
Du solltest Dich nicht eingraben. Ich habe das anfangs auch gemacht, aber das hat keinen sittlichen Nährwert, ausserdem will meine Mutter das auch nicht. Sie freut sich immer, wenn ich ihr Sachen erzähle, die ich erlebt habe und amüsiert sich ganz doll, wenn ich meine Witzchen mache. Als sie noch sprechen konnte hat sie mir ständig gesagt, dass ich meine Freundschaften pflegen soll. Ich habe viele tolle Freunde, eingraben könnte ich mich wahrscheinlich eh nicht, denn ständig will einer irgendwas oder fragt, wie es mir geht. Abschalten = unmöglich. Und wahrscheinlich, nein BESTIMMT, ist das auch gut so.
Mirjam, wahrscheinlich muss es immer noch schlimmer kommen...Deine Mutter spricht noch (zum Glück!!!!!). Wenn das nicht oder nur schwer ginge, würde er auch ein Hörgerät tragen. Ich meine, es ist auch wirklich schwer für den anderen Part. Für uns ist es schon äußerst schwierig. Aber für den anderen Elternteil noch viel mehr. Mein Vater macht das alles super toll. Ich muss ihn bei Gelegenheit mal loben, der kriegt von mir ständig nur gesagt, was ich besser machen würde, dabei ist er echt klasse. Den ganzen Tag gute Miene zum bösen Spiel zu machen, das muss man erstmal packen...trotzdem denke ich, dass Dein Vater etwas netter sein sollte. Aber verändere mal ein Wesen. Wenn er vorher auch schon ungeduldig und etwas lauter war, dann ist das ja gar nicht so einfach. Ich hoffe, es gelingt Dir, etwas zu bewirken.

Ich glaube es spielt keine Rolle, wie alt jemand ist, der diesen Scheiß bekommt. Hier im Forum gibt es ja sogar Berichte von Kindern mit Glioblastom IV. Das ist schrecklich. Aber auch wenn ein Patient 80 ist, tut das dem Schrecken keinen Abbruch. Meine Mutter ist 52 und die Nachricht hat mich aus den Schuhen gehoben, gerechnet hat damit keiner. Obwohl im Nachhinein manche Sachen passiert sind, die Anlass zur Sorge gegeben haben, aber von meiner Mutter und denen die es gemerkt haben, ignoriert bzw. nicht ernst genommen wurden. Z.B. Linksdrall beim Joggen schon vor langer Zeit, Wortfindungsstörungen etc. Aber ich denke, je später es auffällt desto besser. Wenn Sie schon vor einem Jahr operiert worden wäre, wer weiß ob sie jetzt noch leben würde...ich gebe zu, diese Meinung weicht von der Norm ab, aber ich denke so. So hatte Sie bis zum Krampfanfall ein super Leben...

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 27. November 2007, 22:46:19
Liebe Mirjam,

es tut mir sehr leid, wie Dein Vater mit Deiner Mutter/Erkrankung umgeht.
Die Krankheit nimmt seinen Lauf. Das ist jetzt der Anfang, wie soll Dein Vater den weiteren Verlauf/Verfall Deiner Mutter standhalten?
Wie auch Christa schrieb, find ich es auch richtig, daß Du Dir Hilfe nimmst, Du mußt auch mit der ganzen "Geschichte" klar kommen!
Deine Mutter steht jetzt absolut im Vordergrund, die Erkrankung an DIESEM erfordert ganz viel Durchhaltevermögen und Sensibilität, das wünsch ich Dir auch von Deinem Vater Deiner Mutter gegenüber.

Die Zeit, die Ihr jetzt noch habt, wird nie wieder kommen. Nutzt sie, sie kann Euch auch keiner mehr nehmen!

Und wenn Du Dich wieder krankschreiben läßt, jetzt machst Du es für Deine Mutter. Auch wenn sie es nicht weiß, Du bist aber für sie da!

Alles Liebe, viel, viel Kraft,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 28. November 2007, 01:06:17

Christa, wie ist die Lage? Wann geht es denn jetzt los? Ich gebe zu, dass ich auch irgendwie verpasst hatte, dass noch vor Weihnachten operiert wird. Du sagtest mir mal, es sei noch zu klein...ab danach hatte ich alles verpasst...oder Du hast es nicht ausführlich genug geschrieben...oder gar nicht... ;D  Ich möchte nicht, dass Du Dich unter's Messer legst, ohne dass ich Dir zuvor alles Gute gewünscht habe...also...

Viele Grüße und einen den Umständen entsprechend angenehmen Abend.

Michael

Lieber Michael,
es geht mir auch oft so, dass ich nicht alles hier mitkriege bei den vielen Beiträgen und Schicksalen.

Also zu mir:
Ich möchte diesmal den genauen Termin der MRT nicht vorher sagen. Aberglaube! Ich habs nie gesagt und immer war der Befund gut, und letztes mal habe ich den Termin genannt, und dann wurde er erst verschoben und dann war der Befund schlecht.
Es ist in der nächsten Woche, und natürlich melde ich mich hinterher zu schnell wie möglich.

Wenn sich, was mein Neurochirurg erwartet, zeigt, dass das Rezidiv auf etwa die doppelte Größe gewachsen ist, dann werde ich so schnell wie möglich operiert, also vor Weihnachten.
Das ist mir dann aber sehr recht, denn nochmal 4 Wochen warten und womöglich nochmal und nochmal, das schlaucht ganz schön.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: fips2 am 28. November 2007, 10:50:47
Hallo liebe Mirjam
Ich hab das was du schreibst erst so nebenbei mitgelesen.Später intensiver.
Möchte aber was zu deinem Vater sagen ohne sein Verhalten jetzt gut zu heißen.

Ich kenne euren normalen Umgang miteinander in der Familie und eeure Familienverhältnisse nicht.

Bitte aber eins zu bedenken.

Ich geh mal davon aus, dein Vater macht sich bestimmt auch Sorgen um seine Frau,hat aber ein riesen Problem damit umzugehen.Er ist mM nach verunsichert und verängstigt.Nur die Art wie er es äußert ist nicht grad die Beste.Es gibt Menschen die ihre Unsicherheit in Agression äußern,das ist schlimm.So lang es noch verbal ist, geht es noch grad so,ist aber auch verwerflich.

Er muss das Ganze aber erst mal verarbeiten.
Du/Ihr könnt euch im Moment nur schützend vor eure Mutter stellen und die "Angriffe " abdämpfen.

Ich würde versuchen mit dem Vater mal in Ruhe, ohne deine Mutter, ein ausführliches Gespräch zu halten.ER MUSS MIT EUCH REDEN OB ER WILL ODER NICHT ZUMINDEST ZUHÖREN.Ganz wichtig.OHNE VORWÜRFE gegen den Andren zu äußern, sondern einfach mal die momentane Sachlage festzuhalten.Dann auch eure Ängste und Gefühle dabei auch dem Gegenüber darzulegen.
Die Möglichkeit besteht bei diesem Gespräch seine Unsicherheiten und Ängste zu klären da er nun Erklärungen auf seinen Fragen erhält.
Vielleicht öffnet er sich und geht von da an ein wenig verständnisvoller mit der Mutter und euch um.
Es kann auch sein,dass sich herausstellt,dass der Fehler irgendwo bei Euch liegt.
Hier hilft wirklich nur reden,reden,reden.

Vielleicht Regeln erstellen,oder Zeichen zu vereinbaren wann es reicht und man sich unbedingt ruhig unter 4 Augen sprechen will.
Vor der Patientin ist immer schlecht hier Streitereien zu klären,da sie sich am Ende noch schuldig an der Sachlage fühlt.

Ihr braucht unbedingt professionelle Hilfe von außen falls das Gespräch nicht fruchtet.

War dein Vater jemals bei einem Arzttermin deiner Mutter dabei?
Hat er selbst schon mit Ärzten gesprochen?
Ich vermute nein.Obs aus terminlichen Gründen nicht einzurichten war oder Ausreden waren,kann man nicht als Außenstehender beurteilen.
Wenn nicht wird es langsam Zeit dass er das mal nachholt.
Hier bekommt er auch professionelle Hilfe angeboten.


Gut eins muss ich dazu auch noch sagen.
Es gibt auch Menschen,die noch nie ernsthaft krank waren.Für manche dieser Menschen zählt Erkrankung nicht,ja für die ist ein kranker Mensch sogar einen Last.Solche kenn ich auch Die sind halt unverbesserlich und da rennt man gegen eine Wand.

Ich geh mal davon aus und hoffe für deine Familie,dass dein Vater wirklich keiner von der  2.Sorte ist.

Gruß viel Erfolg u igB fips2
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 29. November 2007, 00:12:38
Ihr Lieben,

Mein Mann ist Tod.  Die letzten Tage waren schwer.  Er hat so gekämpft, und es hat so geschmerzt, ihm leiden zu sehen.  Nun hat er keine Schmerzen mehr, muss nicht um jeden Atemzug kämpfen, braucht kein Angst mehr zu haben, muss kein Frust mehr empfinden, weißt aber immer noch, so hoffe ich, wie sehr er geliebt war.
Gereist ist er immer sehr gern.  Jetzt ist er verreist, dort hin, wo ich irgendwann auch ihm folgen werden dürfen.  Wie es dort ist, ob es ein „dort“ gibt, weiß ich nicht, und ich lade auch nicht zu einen Gespräch zu diesem Thema ein.  So sehr es mir jetzt weh tut, werden die schmerzen für mich erst mal nicht leichter werden, das weiß ich schon.

Ich danke alle, die hier mitgelesen haben und so oft so viele gute Dinge geschrieben haben.

Eure

Shirley

Eines Morgens wachst du nicht mehr auf, die Vögel aber singen wie sie gestern sangen. Nichts ändert dieses neuen Tagesablauf. - Nur du bist fortgegangen - Du bist nun frei und unsere Tränen wünschen dir Glück.

Goethe
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 29. November 2007, 01:19:09
Liebe Shirley,
ich werde immer sehr traurig, wenn ich wieder von jemanden höre, dass sein Leben beendet ist.
Ich wünsche dir viel Kraft in deiner Trauer.

Alles liebe für dich!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bri am 29. November 2007, 08:53:44
Liebe Shirley,
ich habe lange Eure Geschichte verfolgt.
Und er ist schwer, der Weg vom " Wir " zum " Ich ". Aber das " Wir " kann Dir niemand nehmen und es bleibt in Deinem Herzen, das " Ich " wird eines Tages wieder kleine " Lichtlein " entdecken (und manchmal auch in der Erinnerung).
Soviel Liebe wird belohnt!

Alles Liebe für Dich
Bri
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 29. November 2007, 09:16:42
Liebe Shirley,

es tut mir so leid und tut mir selbst verdammt weh - mir fehlen die Worte ... wieder ist ein Kampf verloren

Aber es gibt ein Hoffnungsschimmer, dass man sich irgendwann wiedersieht:


Und soll't ich geh'n,
solange Du noch hier…

So wisse, daß ich weiterlebe,
nur tanz ich dann zu einer andren Weise
und hinter einem Schleier, der mich dir verbirgt.

Sehen wirst du mich nicht,
jedoch hab nur Vertrauen.
Ich warte auf die Zeit,
da wir gemeinsam neue Höhen erklimmen
einer des anderen wahrhaftig.

Bis dorthin leere du den Becher
deines Lebens bis zur Neige,
und wenn Du mich einst brauchst,
laß nur dein Herz mich leise rufen

…ich werde da sein.


(Colleen Corah Hitchcock)



ganz liebe Grüße wünsche dir viel Kraft für die kommenden Tage
Mirjam
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 29. November 2007, 13:06:38
Liebe Shirly
auch mir fehlen die worte,habe auch immer still euren weg verfolgt.Mein beileid.Denke immer daran,im Himmel sehen wir uns alle wieder.weiterhin viel kraft.lg michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 29. November 2007, 13:13:52
mein beileid.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 29. November 2007, 14:04:19
Liebe Shirley!

Ich weiss, wie weh es tut...
mein aufrichtiges Mitgefühl
die letzten Tage sind schlimm

 :'( :'(
in Deiner Trauer mit Dir
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 29. November 2007, 14:32:56
Liebe Shirley,
mein aufrichtiges Beileid.
Es tut mir unendlich leid!

In Gedanken bei dir

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: regilu am 29. November 2007, 15:14:12
Liebe Shirley, es tut nur weh...
auch mein herzlichstes Beileid
regilu


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Cira am 29. November 2007, 18:34:48

Liebe Shirley,

Es tut mir unsagbar leid  :'(
mein aufrichtiges beileid...
sei gedrückt...

jede einzelne geschichte hier verfolgt man, man kennt sich nicht wirkl. und doch ist es oft so, als kenne man jeden einzelnen und fühlt mit ihm...alles so liebe und nette menschen...und alle ein so grausames gemeines schicksal...alles nicht gerecht :'( :'(


die heimatlose
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 29. November 2007, 19:17:41
Liebe Shirley,

mit Tränen in den Augen sende ich dir mein aufrichtiges Mitgefühl.

Was bleibt zu sagen? Lange vorbereitet, -- und doch trifft es einen hart.

Ich hoffe, daß ihr den letzten Weg so bereiten könnt, wie ihr es geplant habt. In Gedanken
bin ich bei euch.

Laß dich umarmen
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: silu am 29. November 2007, 20:23:21
Liebste Shirley,
ich fühle mit dir... und es tut weh... und mir laufen Tränen übers Gesicht. Dein Mann hat es nun also geschafft. Es geht ihm gut, dort wo er jetzt ist. Und in deinem Herzen wird er auf ewig sein.
Ich wünsche dir jetzt viele liebe Menschen an deiner Seite, die dich halten und stützen und für dich da sind.
Alles Liebe für dich!
Sina
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 29. November 2007, 22:22:18
Liebe Shirley,

es gibt nichts anderes zu sagen außer es tut mir sehr leid.

Möge Dein Mann sich in Frieden und leicht von der Erde erhoben haben und
mögen Deine Gedanken an ihn Dir helfen, bittersüß, wie sie sind.

Drei Dinge überleben den Tod:
Es sind Mut, Erinnerung und Liebe

Ihr zwei seid ein wunderbares Team.

Alles Liebe Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 29. November 2007, 23:51:43
Liebe Shirley,

ich kann  nichts sagen, nichts schreiben.................

Meine aufrichtiges Mitgefühl, meine Gedanken waren und sind bei Euch,

hart gekämpft und doch verloren.................,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 30. November 2007, 00:00:45
Liebe Shirley,
es geht mir wieder so, dass ich mit schlechtem Gefühl in die Zahl der Beiträge eindringe, die dir ihr Beileid und Trost aussprechen.
Ich weiß aber sonst nicht, wohin mit meiner Frage.
Ich hoffe, alle, die dir Trost zusprechen möchten, lassen sich darin nicht unterbrechen, wenn ich von etwas ganz anderem schreibe.


Persönlichkeitsveränderung oder endlich mal gesunde Reaktion?

Ich zweifle seit gestern an mir, frage mich, wie ich so heftig reagieren konnte.

Es geht um folgendes:
Eine gute alte Bekannte, die ich in unregelmäßigen Abständen treffe, voll informiert über meine Krankheit und den bei einem Glio IV meist üblichen Verlauf. Ihre Reaktion darauf ärgert mich schon lange. Einerseits fragt sie viel, was ich grundsätzlich mag, bei ihr allerdings habe ich immer eher das Gefühl von bloßer Neugierde bis hin zu einer gewissen Sensationslust. Nie ein mitfühlendes Wort, geschweige denn ein Angebort zur Hilfe.
Tendenz ihrer Worte: warum ich mir bloß Sorgen mache. Es muss doch nicht so kommen, wie der Verlauf es üblicherweise vorhersagt. Sie würde ganz locker damit umgehen und sich keine Sorgen machen.

Gestern hatte ich sie erstmals seit meiner letzten MRT am Telefon und erzählte auf ihre Frage, wie es mir ginge, daß ich wohl nächste Woche wieder operiert werde, weil ich ein Rezidiv habe, und dass es mir deshalb nicht so gut geht.
Ihre Reaktion: Wenn ich doch noch gar nicht weiß, ob ich operiert werde, warum ich mir denn darüber Gedanken mache. Sie habe ja immer gesagt, mit dieser Einstellung mache ich mir doch bloß das Leben schwer. Sie würde ganz anders damit umgehen, locker. So, wie ich es mache, habe ich ja selbst Schuld, wenn ich die Sorgen herbeirede. Sie kenne so viele, die Krebs haben und geheilt wurden. Und bla bla bla

Ich bin explodiert.
Ich habe sie dermaßen angebrüllt, dass Ihr es eigentlich hättet hören müssen, egal, wo Ihr wohnt.  :o
Habe Ihr all das durch den Telefonhörer gebrüllt, was mich bei ihr und manchen nervt und was schmerzt: Dieses Nichtigmachen, um sich der Verantwortung zu entziehen, mal Hilfe zu leisten, sei es tatkräftig oder auch nur durch Zuhören und sich einfühlen.

Ich habe SO laut geschrien und sie runtergemacht, wie ich es noch nie in meinem Leben mit irgendeinem Menschen getan habe. Ich kenne mich so gar nicht.

Nun denke ich immer darüber nach, ob das endlich mal eine gesunde Reaktion war auf all das ignorante Verhalten vieler Menschen, und sie hat nun leider meinen aufgestauten und gesammelten Frust abbekommen.
Oder ist es eine der im Verlauf der Hirntumorerkrankung bekanntn auftretenden Persönlichkeitsveränderungen, die mich so hat ausrasten lassen??

Ich glaube, Ihr könnt mir die Antwort auch nicht wirklich geben. Es hat mir gut getan, es mal aufzuschreiben, euch zu erzählen. Damit hat es ja auch schon einen Sinn erfüllt
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: silu am 30. November 2007, 00:35:41
Liebe Christa,
unglaublich was du schreibst. Wie kann denn bitte diese "gute" alte Bekannte deinerseits so über die Krankheit sprechen?? Da fehlen mir echt die Worte. Daher glaube ich, dass deine Reaktion absolut natürlich war und schon längst nötig. Bitte zweifel nicht an dir! Dass du so heftig reagiert hast, würde ich nicht als eine Wesensveränderung deuten. Irgendwann reicht es einfach. Und da hat sich eben eine Menge bei dir angestaut. Ich würde sogar sagen: gut gemacht!
Ich weiß ja nicht wie gut diese Bekannte zu dir steht, aber ich glaube durch ihre Art tut sie dir ganz und gar nicht gut. Konzentrier dich lieber auf die Menschen, die es gut mit dir meinen und denen du wirklich und aufrichtig am Herzen liegst.
Mich hat diese sensationsgeile Nachfragen auch immer sehr gestört und das tut es auch heute noch. Mich macht es fuchsig, wenn man nur gefragt wird um spannende Infos zu bekommen und nicht um wirklich Anteil zu nehmen. Ich denke, man bekommt ganz feine Antennen dafür - manchmal sicher auch etwas zu sensibel, aber man muss eben die Personen rausfiltern, die einem gut tun.
Ganz liebe Grüße und eine gute Nacht wünscht
Sina
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 30. November 2007, 06:21:11
Danke, liebe Sina,

wenn ich es jetzt aus deinem Munde 'höre' stimme ich dir zu. Und ich habe nun wohl auch den Kontakt abgebrochen, weil ich nämlich nach meinem Wutausbruch einfach aufgelegt und sie nicht mehr zu Wort kommen lassen habe.
Mich irritiert aber die Lautstärke und Heftigkeit meiner Reaktion. Ich kenne mich so, dass ich schon in der Lage bin, Kritik zu formulieren, aber auf eine eher ruhige, sachliche Art. So, wie ich sie gestern angeschrien habe, das habe ich selbst an mir noch nie erlebt.  ???
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 30. November 2007, 08:03:53
Liebe Christa
Ich denke auch das deine reaktion richtig war,vermute sogar das deine freundin jetzt nach deinem gespräch(wutausbruch)erst mal anfängt nach zu denken.leute die sich nicht mit der krankheit auseinander setzen oder die diese krankeit nicht kennen,überlegen nicht.krebs ist ja nicht gleich krebs.in vielen arten von krebs gehen menschen ja auch anders damit um sehen noch chancen kämpfen und schaffen es ja auch.leider ist der verlauf bei einem glioblastom ja fast immer der selbe.deine freundin hat nicht überlegt,vieleicht gibst du ihr aber trotzdem noch nee chance.fehler sind da um gemacht zu werden.aus fehlern lernt man nur dazu.deiner freundin wird es bestimmt schon jetzt leid tun sowas gesagt zu haben.ich persönlich würde noch mal mit ihr reden denn sonst tut es vieleicht eines tages zimmlich weh,nicht mehr darüber geredet zu haben.ist nur meine meinung,muss du entscheiden.wünsche dir alles liebe und gute.lg michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 30. November 2007, 08:17:32
Liebe Christa,

für mich geht es gar nicht darum wie schlimm eine Krankheit ist, sondern um die Ignoranz. Mag sein, dass du dich ggf. für deine Lautstärke entschuldigen kannst - sicher aber nicht für deine Worte.
Wenn jemand mit unseren Krankheiten nicht umgehen kann, dann soll er es uns sagen. Auch das ist Freundschaft.
Im Verlauf der Glio-Krankheit meiner Mutter wurde auch immer alles schön geredet. Und heute erlebe ich mit meiner eigenen Krankheit manchmal diese Ignoranz von der du hier schreibst - und wehre mich heftigst. Gerade innerhalb der Familie. Das ist verletzend!
Da uns das Wasser bis zum Hals steht lassen wir den Kopf eh nicht hängen.

Wenn sie dir wichtig ist, dann sag es ihr.

Viele liebe Grüße,
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 30. November 2007, 08:48:24
Liebe Christa,

Brava!  Das klingt Filmreif.  Du hast es genau richtig gemacht.

Ich weiß nicht ob dies dir tröstet, aber ich, als höfliche Australierin, hatte genau so ein Erlebnis als ich mit ein unglaublich unfreundliche Postangestellte mal konfrontiert bin.  Lange, lange her.  Es war so banal. Es ging um ob mein Bücherumschlag offen und wieder schließbar war. Ich habe es demonstriert, er sagte, nein, das gilt nicht.  Der Preisunterschied war heftig. Und ich habe ihn dann wild angeschrien.  Nachher zitterte ich noch von Schock, und dachte, „aber das bin ich doch gar nicht.“  Ich habe darüber nachgedacht, und bin zu den Schluss gekommen, das ich noch nie so gewesen bin, weil ich noch nie mit so was konfrontiert worden bin, was so weit von meine Vorstellung von die Welt war. Ich habe ihm angeschrien, „Warum kannst du nicht mal einfach nett sein? Wäre es so schwierig?“

Lass dich nicht verirren. Deine „Freundin“ hat sich UNMÖGLICH verhalten, und hat das Anschrei regelrecht verdient.  Ich bin mir sicher, das sie alles gut gemeint hat, aber das ändert nichts an der Tatsache.  

Christa, die Leute haben Angst. Die haben unglaublich viel Angst vor dem Tod. Die wollen es nicht wahr haben.  Und die verhalten sich entsprechend.  Die können nicht verstehen, wie es dir geht, weil die es nicht verstehen wollen.  Ich kann dir nicht sagen wie oft mit die Leute angesprochen hat mit „meine Tante hatte Krebs, sie gilt als unheilbar, dann aber hat sie es mit Salzkristalen und Nektarinen probiert, jetzt ist sie 85 und läuft Marathon…“ usw., immer mit den unterschwelligen Botschaft, Mensch, wenn du dich wirklich anstrengen würdest, würdest du auch dich heilen können.  Ganz krass: Ich nahm meinem Mann vom Hospiz im Rollstuhl mit Krankentransport zur Hochzeitsfeier meine Freunde.  Er wollte so gern. Es war ihm eindeutig zu viel, es war auch sein letzter Ausflug, aber er war dabei, das hat ihm gefreut.  Der einer Tischnachbar dann zu meine Cousine: „Meine Tante ist Heilerin und hat sogar Hirntumorpatienten geheilt. Aber die müssen natürlich erst wirklich wollen, geheilt zu werden…“  Leider war ich in dem Augenblick nicht dabei, sonst habe ich ihm wahrscheinlich die Augen mit der Kuchengabel ausgekratzt.  So viel Dummheit.

Auch die best gemeinte Tipps kommen manchmal fehl an. Meine Bücherregal ist voll mit passende Literatur, „The Tibetan Book of Living and Dying“, „World Without Cancer“, „die Liebe heilt“ und und und. Ich kann die nicht anschauen.  Zahlreiche Freunden haben interessante Magazinartikeln mir geschickt, über Forschung im Hirntumorbereich. Die meisten landen ungelesen im Altpapierkorb.  Mein Gott, wir haben uns bemüht, wir haben alles Denkbares probiert. Wir hatten die besten Ärzte überhaupt.  Nichts davon ändert die Tatsache, sorry, das man an Glioblastom stirbt.  Mann kann nur versuchen, bis dahin so gut wie möglich noch zu leben.

Schrei die ruhig an. Vielleicht lernen die dadurch.  Viele sind aber leider unerziehbar, und du muss lernen, ohne diese „Freunde“ zu Recht zu kommen. Du wirst überrascht. Manche Freunde, von dem man es nie erwartet hat, entpuppen sich als wunderbar, und es kommen auch neue Freunden dazu, entfernte Bekannte die plötzlich da sind und verstehe und helfe. So ist es auf jeden Fall bei uns gewesen. All die, die nicht damit umgehen können – es sind viele – können eigentlich nichts dafür, und ich versuche, denen es nicht übel zu nehmen, aber von den Krebsheilgeschichten muss man sich schonen. Es hilft nun wirklich nicht.

Du hast nun wirklich genug am Hals. Du bist nicht noch dazu verpflichtet, Idioten mit liebevoller Geduld zu behandeln.  Wirklich nicht. Das ist keine Persönlichkeitsänderung, das ist ganz gesund, Christa.

Alles Liebe,

Shirley
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 30. November 2007, 08:48:55

Wenn sie dir wichtig ist, dann sag es ihr.




Liebe Bea und liebe Elu,
(meine Antwort passt für Euch beide)

Nein, eigentlich ist sie mir nicht wichtig.
Ich kenne sie halt schon sehr lange. Eine Freundin ist es eh nicht, sondern eine von mehreren guten Bekannten, die auch immer dünner gesäht werden.
Diese gehört zu den Bekannten, mit denen ich über viele Jahre täglich mit meinem und ihrem Hund unterwegs war. Da mein Hund nicht mehr lebt, sehen wir uns nun selten und das Hauptgesprächsthema fehlt.
Ich werde mich nicht mehr bei ihr melden.

Ich habe leider heute schon wieder etwas ähnlich Schmerzliches erlebt.
War eben einholen und traf im Supermarkt auch eine Bekannte, die sich erkundigte, wie es mir geht.
Ich habe im Laufe des Gesprächs erzählt, welche Hilfe es mir ist, nun in einem Hospiz angemeldet zu sein und durch den ambulanten Hospizdienst  Unterstützung zu finden.
"Wer bezahlt denn das?" war ihre erste Frage.
Ich erklärte ihr, dass es ein ehrenamtlicher Dienst für Schwerstkranke sei, der für mich nichts kostet.
Ungläubiges Staunen, und dann lachte sie und meinte, daß ich da ja gut hingekriegt habe, .... Schwerstkranke.... hahaha.

Wißt Ihr was? Ich kann die Menschen nicht mehr aushalten. Fast jeder sagt irgend etwas, wogegen ich mich wehren muss, und ich kann mich nicht mehr wehren.
Sogar die liebe Frau vom Hospizdienst: Ich müsse UNBEDINGT darauf dringen, dass die OP bei abnehmendem Mond gemacht wird. da heilt alles besser.
Ich möchte mal meinen Neurochirurgen sehen, wenn er einen Termin für mich hat, den OP, das Anästhesieteam, und dann sage ich: 'Och nee. da ist zunehmender Mond, das müssen wir verschieben.

In diesen Tagen vor der MRT werde ich alle Menschen meiden, alle Termine absagen. Ich mag nicht mehr! Allein mit mir komme ich gut klar, das bin ich gewöhnt.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 30. November 2007, 08:57:34
PS

Ein lieber Dank an alle, die mir euer Beileid ausgesprochen haben.  Ich fühle mich hier verstanden und geborgen. Auch wenn ich nicht einzeln auf die Einträge reagieren kann, lese ich alles und schätze es sehr.

Noch biete ich den Leichnam meines Mannes im Hospiz Gesellschaft. Heute Nachmittag wird er vom Bestatter abgeholt. Die Beerdigung wird am 08.12. stattfinden, mit viele gute Musik (eigentlich – Christa, was für dich – mit einen Mozart Requiem, denn wir so viele Musikern kennen, die wiederum so viele kennen, das es machbar ist – ich kriege jetzt Gänzehaut, wenn ich daran denke).  

Alle fragen mir penetrant, wie es mir geht, aber antworten geht schlecht. Es ist wie alle vier Jahreszeiten auf einmal. Ich bin todmüde aber elektrisiert, verzweifelt aber gefasst, deprimiert aber optimistisch, möchte sofort sterben aber ewig leben. Ich kann mir ein Leben ohne meinen Mann immer noch gar nicht vorstellen. Ich will es nicht. Aber ich muss…

Erstmal kann ich dafür sorgen, dass er einen schönen Abschied kriegt. Das kann ich.  Und danach…?

LG,

S.

...es gibt nichts, was uns die Abwesenheit eines geliebten Menschen ersetzen kann; und man soll das auch gar nicht versuchen, man muss es einfach aushalten und durchhalten; das klingt zunächst sehr hart, aber es ist doch zugleich ein großer Trost, denn indem die Lücke wirklich unausgefüllt bleibt, bleibt man durch sie miteinander verbunden.
Dietrich Bonhoeffer
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 30. November 2007, 09:05:05
PPS - Liebe Christa - das mit der Mond kommt auch in dein Film rein.  Es ist nicht wahr!!!!!  Sag ihr ganz klar, das du nichts für so was am Hut hast, oder lass die auswechseln. Wir haben unsere erste ambulante Mitarbeiterin rausgeworfen und kriegte eine Zweite, die für uns genau richtig war und ist. Du solltest dich bei der Leiter des Ambulanten Hospizendienst beschweren. Es ist wichtig, das die so was wissen, denn die Leute haben da ständig Vortbildung, und solche Neigungen gehören eigentlich ausgebügelt.  

Das mit Schwerkrank ha ha ha kennen wir auch. Manchmal hätte ich die Leute gerne angeschrien, "HEY, mein Mann lebt nur noch 3 Monate, wenn er Glück hat. Und IHR? Mach PLATZ. Mein Mann hat Vorrang. Zwar kann er noch gehen und reden, aber es gibt kaum einer, der noch kranker ist, und ihr solltet Acht haben... " - habe ich aber nicht...

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 30. November 2007, 09:10:42
Liebe Shirley,
ich habe deine Antwort an mich erst eben gesehen, sonst hätte ich dich gleich mitgenannt, als ich schrieb, Ihr habt recht!

Ja, es ist so, dass neue Freunde hinzukommen, die verstehen. Es liegt wohl sicher auch an mir in meiner momentanen Situation in diesen Tagen, wo alles näherrückt, dass ich sehr dünnhäutig bin.
Ich finde im Moment bei jedem eine Äußerung, die ich nicht will, gegen die ich mich nicht wehren und abgrenzen will.
Warum geben alle ungebeten Rat? Ich kann nicht mehr hören,wenn jemand zu mir sagt: DU MUSST ....

Ich bin heute einfach mal nicht gut drauf, muss immer weinen. Vielleicht ist es ja gut. Ich habe die ganzen Wochen seit der letzten MRT mit dem Rezidivbefund nicht weinen können, und nun kann ich grad nicht wieder aufhören.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 30. November 2007, 09:13:15
PPS - Liebe Christa - das mit der Mond kommt auch in dein Film rein.  Es ist nicht wahr!!!!!  Sag ihr ganz klar, das du nichts für so was am Hut hast, oder lass die auswechseln.

Nee, sie ist wirklich eine sehr liebe, mit der ich bestens klarkomme. Und jeder darf mal einen Ffehler machen. Es passt nur halt hier nun wirklich nicht. In anderen Situationen glaube ich aber sogar manchmal auch an solche kosmischen Einflüsse.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Morgenroete am 30. November 2007, 09:35:26
Liebe Christa,

Deine Reaktion auf den gedankenlosen, ignoranten Umgang  Deiner Krankheit und die Unfähigkeit zu erkennen, dass Du menschliche und praktische Unterstützung brauchst, war mehr als überfällig...und damit ein gesunder Ausbruch.

Natürlich hast Du Dich auch persönlich verändert. Du bist schwer krank und hast blanke Angst. Niemand, weder Betroffener noch Partner ist der Mensch, der er vor der Erkrankung war...und wird es auch nicht mehr sein.

Dazu kommt, dass Du alleine bist, also ohne Partner, der Dich auffangen kannst. Du bist mit allen Ängsten und Sorgen, der Bewältigung aller täglichen praktischen  Dinge alleine. ( Ich weiß, dass Dein "Schal"-Sohn :-) Dir zur Seite steht...aber seine Möglichkeiten sind (zeitlich) begrenzt.


Aus 18 Monaten Krankheit weiß ich, in welch extremen Ausmaß man als Partnerin körperlich und seelisch gefordert ist. Das ist mehr, als man "eigentlich" aushalten kann. Man bewegt sich sehr hart an der Grenze zum Wahnsinnigwerden.

Die gesamte Organisation der ständigen Arztbesuche, Medikamente, Therapiesuche im Internet, Mut machen, "Leben mit einer gewissen Qualität", Haushalt, Sorge um die (eigene) Zukunft usw. usw. liegt ab einem gewissen Zeitpunkt voll bei der betreuenden Person.

Dieses "abgeben"...die Verantwortung an den Partner "abtreten"...hast Du eben nicht.

Ich habe hier in diesem Forum vor einiger Zeit einmal geschrieben : "Was machen eigentlich Glioblastompatienten, die keinen Partner bzw. engste Angehörige haben" ?

Die hier schreibenden und betreuenden Personen waren sich einig....DAS wollen wir uns  nicht vorstellen müssen...

Es ist  eine traurige Tatsache, dass in ALLEN mir bekannten "Fällen" / Familien, in der ein bösartiger Hirntumor vorkam, sich Teile der Familie bzw. Freunde "verdünnisierten". Diese zwar immer wieder nachfragten...aber wohl eher aus dem "dann hat man ja seine Pflicht getan" oder aus einer gewissen "Sensationslust" heraus. Dem folgten aber keine Taten in Form von praktischer oder sonstiger Hilfe.
Da wird dann bewundernd von  "Stärke"gesprochen...wobei immer mitschwingt: Zum Glück müssen wir dieses Stärke nicht aufbringen. Nicht weiter damit beschäftigen, die Krankheit könnte ja "ansteckend" sein.

Bösartige Hirntumore ängstigen wohl von allen Krebserkrankungen am meisten, weil sie das zentralste Organ des menschlichen Körpers betreffen. Damit kommen viele Menschen nicht zurecht und verdrängen, dass es JEDEN zu JEDER Zeit treffen kann !

Es scheint mir, dass in diesem Forum überproportional viele junge und oder besonders sportliche Männer betroffen sind.

Der Gipfel ist, wenn sich diese Leute dann noch in "küchenpsychologischen "  Erklärungen über die Entstehung der Krankheit, gerne wird die (vermeintliche) psychologische Verfassung bemüht, also irgendeiner Mitschuld, ergehen.

In solchen Fällen verläßt mich dann meine "gute Erziehung"...

Gerne wurden auch  irgendwelche Tipps gegeben, die (irgendeinem) an Krebs erkrankten geholfen haben.  Es waren derart abstruse Vorschläge dabei...aehm...die möchte ich hier gar nicht wiedergeben. Und das von "eigentlich" intelligenten Menschen, die  noch dazu medizinische Kenntnisse haben.

Oder man kam mit Seiten aus dem Internet, die ich seit Monaten kannte, und waren ganz erstaunt und fast beleidigt, dass ich diese und unendlich mehr, bereits verinnerlicht hatte...
Gerne wurde auch von Hirntumorerkrankten  berichtet, die heute wieder voll fit sind. Mein Hinweis darauf, dass es sich um ein Glioblastom handelt und nicht um irgendeinen Hirntumor, wurde nicht wirklich zur Kenntnis genommen.

Als "heilsam" hat sich bei einigen der Hinweis auf dieses Forum und die Glioblastomseiten erwiesen.

Ich habe mich während der ganzen Erkrankung derart mit dem Thema Glioblaston auseinandergesetzt...wie noch mit keinem Thema zuvor. So, wie wohl die meisten hier auch.

Ich kann Dir aus eigener Erfahrung nur raten...halte Dich von Menschen fern, die Dir nicht gut tun und Dir mit ihrem "Gutmenschentum" eher auf die Nerven fallen.
Damit wird der Kreis der potentiellen Helfer zwar nochmals kleiner...aber es kann und darf nicht sein, dass Du diesen Menschen auch noch mit Verständnis begegnest und SIE stützt. Diese Kraft hast Du einfach nicht.

Ich umarme Dich

Elisabeth
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bluebird am 30. November 2007, 10:19:25
Liebe Christa,

Du hast völlig normal auf diese Bekannte reagiert. Es wäre schade,wenn Du nun Zeit mit Grübeln über diese Frau verschwenden würdest.
Es gibt leider viele Menschen, die mit einer schweren  Erkrankung nicht umgehen können oder wollen. Oft lassen sie sogar indirekt oder direkt spüren, wie froh sie sind, nicht selbst betroffen zu sein. Als mein Onkel vor Jahren an einem Glio IV erkrankte, war nur der engste Familienkreis eingeweiht, wie ernst es wirklich um ihn stand. Er hat sich von allen anderen, für ihn noch wichtigen Menschen, mit einem  Brief verabschiedet.

Jeder hat eine andere Art mit Krankheit umzugehen, sich zu öffnen birgt die Gefahr, neben all den Ängsten und Sorgen zusätzlich verletzt zu werden.

Ich habe zwar nur Meningeom, mußte jedoch bei einigen eingeweihten Freunden ähnliche Erfahrungen machen. Auf meine Angst vor der letzten MRT meinte eine Freundin "na, vielleicht schieben sie dich als Brathuhn aus der Röhre!" Ich fand das nicht komisch und habe ihr das auch sehr deutlich gesagt, worauf ich als Spielverderber, Schwarzseher tituliert wurde. Auf diesen Kontakt kann ich auch sehr gut verzichten.
LG
Bluebird/Birgit
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bluebird am 30. November 2007, 10:23:28
Liebe  Shirley,

mein aufrichtiges Mitgefühl. Ihr hattet so viele wunderbare gemeinsame Erlebnisse. Das kann Euch niemand nehmen. Du bist eine starke Frau, ich wünsche Dir Kraft.

LG
Birgit
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claudia66 am 30. November 2007, 14:39:15
Liebe Christa

ich lese schon lange die beiträge in diesem forum, weil meine freundin von dieser schrecklichen diagnose betroffen ist und muß sagen, es gibt so viele dumme menschen. Das was du erlebst ist reine dummheit und durch nichts zu entschuldigen.

Irgendwelche schlaumeier, die irgendwelche ratschläge immer bereit haben, sind schlicht und einfach zu vermeiden.
Bei mir hiess es auch:" warum bist du im stress, du bist doch gesund..", ja, bin ich Gott sei Dank, aber meine freundin ist "nur " meine lebensgefährtin, die ich verlieren werde, also finde berechtigt, daß ich mit der situation manchmal etwas überfordert bin...

Christa, alles was energie kostet und dich nicht weiter bringt, schiebst du es am besten auf die seite..

Apropos irgendwelche heilungsmethode: mein "schwiegervater" meint auch, daß meine freundin mit äpfelkerne und dürrobst alles heilen würde..ich habe nur geschwiegen, weil es mir klar ist, als eltern hast du es auch nicht einfach, wer verliert schon gern das eigene kind?

Aber mir ist auch klar, daß diese diagnose keine wunder auf lager hat, sonder manchmal mit viel glück, eine einigermassen gute zeit gewährt, bis es eben vorbei ist...aber manche leute kommen mit verdrängen besser zu recht...hat auch respekt verdient..

Viele grüße und lass' dich nicht provozieren..

Claudi

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 30. November 2007, 16:10:43
Ich danke Euch für Eure lieben Antworten, Euer Verständnis für mein wütiges Verhalten gegenüber der Bekannten gestern und die Erfahrungen, die Ihr mir von Euch selbst berichtet.

Ich weiß nicht, was im Moment mit mir los ist, aber ich mag gar nix schreiben. Ich habe dazu auch noch einen bösen Schnupfen seit gestern, wollte das erst nicht wahrhaben, aber ich fühle mich total maddelig.
Hab jetzt Angst, wie ich wohl MRT und ggf. OP mit einer dicken Erkältung schaffen soll. Im Moment ist mir nur zum Heulen zumute.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 30. November 2007, 17:22:57
Liebe Shirley,

Du hast Deinen Mann wunderbar begleitet und ich schließe mich Dietrich Bonhoeffer an. Es bleibt eine Lücke die nie gefüllt werden wird. Und das was jetzt kommt bzw. ja schon da ist, hast Du sehr schön beschrieben. Zwiespalt in jeder Hinsicht. Du wirst es aushalten, es gehört zu Eurem Leben. Ich schicke Dir eine herzliche - vielleicht tröstende - Umarmung.

Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 30. November 2007, 17:40:24
Liebe Christa und alle Anderen,

es macht mich immer wieder traurig zu erfahren, dass viele Menschen nicht zuhören (können/wollen) und sich selber soooo wichtig nehmen (kann man auf Partys etc. sehr schön beobachten). Aber als mein Mann krank wurde hatte ich ganz viele "offene Ohren" um mich herum und ich bin wirklich entsetzt von Euren Erfahrungen und Erlebnissen mit anderen Menschen zu lesen.

Sicher können viele Menschen mit Krankheit und insbesondere mit dem Sterben nicht gut umgehen. Das habe ich auch immer berücksichtigt. Trotzdem haben wir ganz viel Trost, Mitgefühl, Anteilnahme, Betroffenheit, Freundschaft und auch Hilfe erfahren dürfen. Und den Ernst der Lage hat niemand heruntergespielt. Von diesen Menschen hätte ich auch Abstand gehalten.

Und deshalb kann ich Dich Christa, auch nur - verbal - unterstützen. Du musst Dich nicht entschuldigen, da ist die andere Seite des Telefonhörers gefragt. Aber ich glaube nicht, dass sie soviel Rückgrat hat. Mach' so weiter wie bisher, Du bist auf dem für Dich richtigen Weg. Persönlichkeitsveränderung sieht anders aus.

Christa, Du hast uns an Deinem Leben in den letzten Wochen teilhaben lassen und wir haben über dieses Forum teilgenommen. Und das von unserer Seite aus sicher gerne. Und das würde ich bzw. - ich denke - wir auch weiterhin gerne tun. Meinst Du es ist möglich, dass uns z. B. Dein Sohn informiert wie es Dir geht wenn Du im Krankenhaus bist? Bitte verstehe mich nicht falsch, ich bin nicht neugierig, sondern eher bekannt als "Kümmertante".

Liebe Grüße und ein wohliges Wochenende - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 30. November 2007, 19:07:01
Das was Kanita schrieb find ich vollstenst richtig und pflichte dem bei.
Und würde es auch sehr begrüssen wenn dein sohn uns hier alle auf dem laufenden halten würde.


liebe christa,

Es ist sicherlich nicht immer einfach für aussenstehende, das weiss ich aber ein wenig Mitgefühl oder mal sich in die lage versetzen zu können des kranken bedarf mehr als nur ein wenig an Intelligenz und daran scheitern die meistens und sagen dann halt nichts mehr oder geben sich trotzig.
Find ich persönlich sehr schade, denn gerade Hirntumor Patienten brauchen sehr viel Aufmerksamkeit und viel zuwendung und wenn sie dann nicht mehr ganz bei sinnen sind, brauchen sie Vertrauenspersonen.
na wen nimmt man?
den ehemann, der eh überfordert ist?
die beste freundin die nicht richtig weiss wie man damit umgehen soll?
die kinder (sofern man erwachsene hat)

ich finde deine reaktion sehr gut und du solltest dir keine schuld zuweisen!

alle eine gute frage.

ich stelle immer wieder fest, das ein gehirntumor kein beinbruch ist und es wird auch anerkannt das es schlimm ist aber auch nur so lange man die narbe am kopf sieht und wenn sie weg und verheilt ist gehen fast alle mit der entsprechenden peron sehr normal um.
meistens wirds damit damit abgetan das ja alles ok sei ( weil man sieht ja nichts)
aber sobald wehwechen kommen sind alle hyperaktiv, stattdessen auch sonst dementsprechend zu reagieren sind doch viele hoffnungslos überfordert.

ich finde auch das es zu wenig aufklärung gibt was gehirntumore betrifft, allein hier in deutschland höre ich nur von  darm, magen, leukemie, brust oder sonststigen krebs.
nicht das ich es nicht als genauso schlimm ansehen würde, steht ausser frage aber fakt ist doch, das ein gehirntumor patient "anders und mehr leidet".

ich hoffe ich habe die richtigen worte gefunden, die mir im kopf umher schwirrten, solten sie falsch gewesen sein das sollten sie nicht verletzten wirken.

lg
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mellory am 30. November 2007, 20:45:39
Liebe Shirly,
es ist so schwer passende und tröstende Worte zu finden.

Auch wenn ich nicht so oft schreibe habe ich deine Beiträge immer verfolgt und weiß wie ihr die letzten schweren Wochen gemeistert habt.

Ich umarme dich und wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit.
Mellory
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 01. Dezember 2007, 01:55:17
Hallo Ihr Lieben,
wenn ich nach der MRT erfahre, ob und wann in zur OP ins Krankenhaus gehe, dannschreibe ich es Euch sofort.
Meinen Sohn werde ich fragen, kann Euch aber nicht versprechen, dass er hier schreiben wird.
Im Krankenhaus gab es bislang leider keinen Internetzugang, und ich fürchte, da wurde auch noch nichts modernisiert. Aber ich werde schon irgendwann wieder hier und "schreibfähig" sein.

Ich habe nun noch ein paar Tage in der nächsten Woche, und ich möchte mich ein wenig zurückziehen.
Ich kenne es schon, ich mag in solch einer Anspannung nicht reden, nicht schreiben, mag niemanden sehen und bin am liebsten allein. Am allerliebsten den ganzen Tag draußen, im Wald. Das allerdings macht im Winter bei Kälte und Regen nicht wirklich Spaß. Mal sehen, wie ich die Tage herumbekomme. Mir fehlt mein Hund so sehr! Einerseits ist es das beste, dass er nicht mehr lebt, weil ich für ihn keinen wirklich guten Platz hatte und mir schreckliche Sorgen gemacht habe, was aus meiner Kleinen wird. Sie ist im September nun mit 14 Jahren in den Hundehimmel gegangen. Ich war durch sie aber nie allein. Nun muss ich halt alleine im Wald rumradeln.  ::)

Ich werde hier alles lesen, aber vielleicht nicht viel oder gar nicht mehr schreiben.
Bitte nicht böse sein darüber!  :-*

Ich wünsche mir und Euch, dass ich nur Gutes lesen werde.
Alles Liebe für Euch solange!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 01. Dezember 2007, 12:32:01
Liebe Christa,

das hört sich an wie Abschied. Ich akzeptiere, dass Du Dich zurück ziehst. Aber Du sollst wissen, dass ich in Gedanken bei Dir bin.

Ich freue mich, wieder von Dir zu hören. Bis dahin ganz viel Kraft und allles, alles Gute. Toi, toi, toi.

Aufwieder"lesen" - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 01. Dezember 2007, 18:43:59
Liebe Shirley,

still denke ich an dich, auch ohne Worte wirst du meine Gedanken kennen. Dieter ist seit 18 Tagen nicht mehr bei uns.Ich stelle mich meiner Trauer  und wünsche dir das Gleiche.
Es gibt erträgliche Tage und es gibt BITTE -NICHT- ANSPRECHEN -TAGE. Wer dich liebt, wird dies akzeptieren.
Ich umarme dich aufrichtigst.
Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 01. Dezember 2007, 19:25:27
Liebe Christa,

Ich wünsche Dir von ganzen Herzen das du Kraft und die nötige Ruhe bekommen und genießen kannst um Kraft zu schöpfen und das alles wieder soweit in Ordnung kommt.

Und auch ich kann es verstehen wenn du dich zurückziehst!

Liebe grüsse
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 01. Dezember 2007, 21:07:04
Hallo Christa
Ich hoffe du kommst zur ruhe und kannst dich auf dein mrt vorbereiten.ich wünsche dir von herzen viel kraft, stärke und die nötige ruhe.ich denke an dich bis bald viele liebe grüsse michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 02. Dezember 2007, 21:36:23
Liebe Christa,
ich wünsche dir, dass du die Warte-Zeit gut herumbekommst und drücke dir ganz fest die Daumen, dass du alles gut überstehst. Wir alle hoffen mit dir...
Liebe Grüße

Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 03. Dezember 2007, 15:42:11
Liebe Christa,
auch ich schicke dir die besten Gedanken und drücke dir fest die Daumen. Ich wünsche dir das du die kommenden Tage gut meisterst. Tanke jetzt richtig Kraft und Ruhe - gehe durch den Wald und atme tief die Luft ein. Ich hoffe, dass du das nicht im Regen tun musst - hier bei uns regnet es höllisch.

@  an alle
Mir ist etwas unschönes passiert. Jetzt am Wochenende habe ich meine Eltern geholt - wir wollten gemeinsam den 1. Advent verbringen und ich habe mich riesig darauf gefreut.
Die Strecke von meinen Eltern bis zu mir nach Hause sind ca. 30 Km.
Ich hatte einen Unfall - meine Eltern saßen mit im Auto.
Vor mir auf einer "Landstraße" hat einer grundlos gebremst und ich habe es nicht mehr geschafft zu halten und bin voll auf den drauf gerauscht. Ich war wie gelähmt ....!
Meine Mutter war dagegen eher ruhig und sagte ... ist doch blos Blechschaden, aber mir hing und hängt das jetzt noch ziemlich nach. Ich habe trotz allem die Angst, dass ein Schock etwas bei meiner Mam verschlimmern kann.
Mensch muss denn sowas passieren ..... ich getrau mich jetzt schon gar nicht mehr zu fahren. Mir ist sowas noch nicht passiert. Musste denn meine Mam mit daneben sitzen, wäre mir das doch allein passiert .. sch..!
Meine Mam wird am 14.12. opiert und bekommt diese Gliadel-Plättchen eingesetzt, da brauchte sie doch jetzt nicht diese Aufregung ...
Wie kann man nur die Sorge und Angst überwinden - ich bin so nah am Wasser gebaut ....ICH HABE TIERISCHE ANGST!
Ich bin heute arg traurig

Mirjam
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bea am 03. Dezember 2007, 16:10:37
Liebe Mirjam,

mach dir keine Vorwürfe. Deine Mutter sieht es richtig. Es ist nur Blech und im Verhältnis zu allem - nichts!
Für dich ist es in der Anspannung verständlicherweise der Tropfen der das Faß zum Überlaufen bringt.

Aber es ist schön, daß du dich so kümmert du das wird deinen Eltern sicher sehr gut tun.

Alles Liebe und viele Grüße,
Bea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: regilu am 03. Dezember 2007, 19:30:50
Liebe Mirjam, also, man ist doch schon so vollkomen mit den Nerven am Boden, aber gerade dadurch passiert auch anderen, nämlich mir, genau dasselbe. 1 Tag, bevor mein Vater starb hatte ich den gleichen Unfall!!! Das einzige Mal in meinem Leben! Ich konnte auch lange nichts verarbeiten.
Bis ich mir selbst verziehen habe, und das solltest Du auch tun. Sei froh, dass kein Personenschaden ist! Solche Unfälle passieren heut zu Tage dauernd.
Deine Mam hat die richtige Einstellung: Es ist ja nur Blech.......und das ist doch eher Unwichtig.
Ich glaube, wenn sei keine Verletzungen hat, hat sie auch keinen Schaden genommen.
Auch ich drück für diese Woche ganz fest die Daumen
Regilu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 04. Dezember 2007, 07:01:34
Hier hatte ich etwas geschrieben, was absolut unpassend war. (Es war für heute ein Geburtstag angezeigt, der nicht heute ist) Ich habe es nun editiert.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 04. Dezember 2007, 07:41:16
Tut mir Leid, aber da steht irgendwas falsch. Mein Geburtstag ist am 12.04., nicht am 04.12.  Trotzdem vielen Dank!

LG,

S.

Du kannst das selbst in Deinem Profil ändern.

Hab ich schon, Ulrich. Ich bin zwar zerschmettert (vor eine Woche starb meinem Mann), aber nicht dumm. Bitte das nächste Mal als PM.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 04. Dezember 2007, 16:13:13
Hallo Ihr Lieben,

erstmal kleine Erklärung zu dem Tüdelüd heute früh: Nein, es war kein neurologischer Ausfall, sondern ein Fehler in der Forumsanzeige, der mich zunächst verleitet hatte, einen Geburtstagsglückwunsch auszusprechen.

So, nun aber:
Heute hatte ich meine MRT und ich habe Glück, habe Aufschub, bin im Moment erstmal ganz, ganz zufrieden.

Das Teil in meinem Kopf ist absolut unverändert in der Größe.
Es hat mehr Kontrastmittel aufgenommen, so dass es sich besser erkennen und abgrenzen ließ. So, meinte mein Neurochirur, könne er es auch finden, und es sei schön rund und kompakt, so dass er es gut entfernen könne.
Da es aber so klein und nicht gewachsen ist, haben wir nach längerer Diskussion entschieden, es nicht jetzt zu entfernen. Mitte Januar machen wir erneut eine MRT und schauen dann. Es besteht keine Gefahr, dass bis dahin, auch bei stärkerem Wachstum, neurologische Ausfälle auftreten werden. Ein Ödem ist nicht vorhanden.

O, Ihr Lieben, ich bin so froh. Egal, was im Januar ist. Man gewöhnt sich auch an den Gedanken, dass eben eine OP kommen wird. Aber diese verflixte, gefühlsbeladene  Weihnachtszeit, da bleibt es mir erspart.
Und außerdem: Ich habe durch die OPs gute Augen wie ein Luchs, habe durch die in Windeseile durchgezogenen Zahnbehandlungen heile Zähne und z.Zt. überhautp keine Angst vor dem, was da erbsengroß in meinem Kopf los ist: Das hat doch was, oder?  :) :)

Ich möchte Euch noch einmal herzlich danken für Eure Hilfe in der letzten Zeit: Eure offenen Ohren, die verständnisvollen Worte und die Begleitung hier in den schweren Wochen. Spätestens Anfang Januar gehts dann wieder los mit der Unsicherheit und Angst,  aber erstmal bin ich ziemlich erleichtert und glücklich.
Dankeschön an Euch alle!  :) :-* :)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 04. Dezember 2007, 16:59:13
Liebe Christa,

ich freue mich für Dich, das sind wahrlich gute Nachrichten. Dafür lohnt es sich doch zu zittern.

Eine schöne Adventszeit - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bluebird am 04. Dezember 2007, 17:43:28
Liebe Christa,

das ist doch wahrlich ein Weihnachtsgeschenk!

LG
Birgit/Bluebird
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 04. Dezember 2007, 18:25:05
Liebe Christa
auch wenn ich dich persönlich nicht kenne,möchte ich dir sagen das ich vor freude über deine nachricht fast geweint hätte.ich bin  so froh das es so gut ausgegangen ist und wünsche dir für januar viel,viel kraft und drücke weiterhin die daumen das alles gut läuft.eine wunderschöne advendzeit und viele millionen gute gedanken und gefühle für dich.liebe grüsse michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bri am 04. Dezember 2007, 19:48:09
Liebe Christa,
auch ich freue mich wahnsinnig für Dich - für den Aufschub und damit ein bißchen Ruhe in der Weihnachtszeit.
Nicht zu verachten sind aber nun wirklich die " kleinen Informationen so nebenbei ": dass der Tumor gut abgrenzbar ist, langsam bzw. nicht wächst und selbst, wenn er es bis Januar ein wenig tut, doch wohl gut zu operieren ist.... So solls  sein!!!
Liebe Grüße
Bri
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Cira am 04. Dezember 2007, 20:53:02

   Liebe Christa,

Was für eine schöne nachricht, freue mich riesig für dich...
wünsche dir weiterhin alles erdenkliche gute....



viele liebe grüße,
die heimatlose
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Buffy am 04. Dezember 2007, 21:33:22
Liebe Christa,
endlich ließt man was Positives. Eine schöne Adventszeit und alles Gute wünscht
Marie

P.S. Ich habe irgendwo gelesen, dass du in Hamburg wohnst. Sagst du, wo und von wem du operiert worden bist? Würde mich sehr interssieren, da mein Mann und ich in der Nähe von HH wohnen.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claudia66 am 04. Dezember 2007, 23:38:24
Liebe Christa

das ist ja mal eine ganz ganz positive nachricht!!! Ich freue mich so sehr für dich!! geniesse jetzt mal eine "ruhigere zeit" und streichel' mal deine seele..ist ganz wichtig..

Alles liebe und gute

Claudi
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 05. Dezember 2007, 00:17:07
Hallo Ihr Lieben,

so viel Resonanz!
Es tut richtig gut, wie Ihr Euch mitfreut. Ich danke Euch!
Ich wünsche mir so sehr, dass wir hier von viel mehr Betroffenen positive Nachrichten zu hören bekommen.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bri am 05. Dezember 2007, 07:07:40
Liebe Christa,
es war sicher für Viele von uns eine sehr besondere Erfahrung, Deine Stärke mit dem Umgang mit Deiner Erkrankung zu erleben (Dein gesamtes Management...). Das schaffen leider nicht Alle. Und es war ebenso eine besondere Erfahrung, auch Deine kleine Schwäche erleben zu dürfen. All das gehört zum Leben dazu und es war gut, uns an all dem teilhaben zu lassen.
Ich möchte Dir noch ein Gedicht schicken, ich suchs grad.
Bis später
Bri
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bri am 05. Dezember 2007, 07:12:38
Liebe Christa und alle, die es gebrauchen können:
Ich lebe !


Ich nehme Abschied – find zurück,
bin traurig – und geniess das Glück,
ersehne, träume, schwebe – und lebe !

Ich „stürme“ vor – und halte ein,
kann mutig, kann auch feige sein,
entscheide, handle, strebe – und lebe !

Was auch geschieht, ich geb nicht auf:
Ich renn hinab, keuch hinauf,
ich nehme und ich gebe:

Verdammt noch mal, ich lebe !

(Gudrun ..........)

Abgeschrieben am 13.10.2006 aus dem Patientendankesbuch der Station 15 A, Neurochirurgie, Uniklinik Münster, Eintrag vom 19.07.2006

Das hat mir sehr geholfen nach meiner OP und trägt mich bis heute!
Alles Liebe
Bri
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 05. Dezember 2007, 07:23:31
liebe bri
das ist ein wunderschönes gedicht.schön das du es hier reingesetzt hast.liebe grüsse michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 05. Dezember 2007, 09:08:00
Und es war ebenso eine besondere Erfahrung, auch Deine kleine Schwäche erleben zu dürfen.

... und die könnt Ihr dann im Januar gleich nochmal erleben.  ;)

Das Gedicht gefällt mir. es ist so passend. Ja, genauso geht es. Ich habe es mir gleich kopiert. Danke!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: regilu am 05. Dezember 2007, 13:32:14
Ach, liebe Christa, habe jetzt erst gelesen und freue mich riesig für Dich!!!!!
Das muss doch direkt in den Tread: "Mal was positives! " Ein Bewohner, der mal NICHT wächst!!! Wohl sollte er mal die Kündigung bekommen.
Das Gedicht von Bri: einfach Klasse!

Endlich!!!hat mein Mann sich Termine zum MRT und zur Nachschau in der UNI geben lassen, leider auch erst Mitte Januar 08.
Da können wir beide zittern. Ich bin ja bloß Angehörige, aber glaub nur nicht, daß ich keine schlaflosen Nächte hätte! Ich konnte ja keine Vorbereitungen für einen runden Gebutrstag machen und keine Urlaubspläne. Ich will nicht schon wieder alles Abblasen müssen.
Wenn das MRT gut ausfällt, dann muss es eben alles schnell gehen. Meist geht das auch.

 Einen ruhigen, gemütlichen Advent wünscht Dir und allen Lieben von Herzen
regilu

 

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 05. Dezember 2007, 15:56:51

Endlich!!!hat mein Mann sich Termine zum MRT und zur Nachschau in der UNI geben lassen, leider auch erst Mitte Januar 08.
Da können wir beide zittern. Ich bin ja bloß Angehörige, aber glaub nur nicht, daß ich keine schlaflosen Nächte hätte! Ich konnte ja keine Vorbereitungen für einen runden Gebutrstag machen und keine Urlaubspläne. Ich will nicht schon wieder alles Abblasen müssen.
Wenn das MRT gut ausfällt, dann muss es eben alles schnell gehen. Meist geht das auch.



Liebe regilu,

dieses Zittern kann ich und können sicher alle hier nachvollziehen.
Und, auch wenn der Befund gut ist, bleibt ja vor jeder erneuten MRT das Zittern. Und natürlich sind die Angehörigen mindestens genauso davon betroffen.
Ich glaube, du wirst es bestimmt schaffen, den Geburtstga und Urlaub in Windeseile zu organisieren, wenn es möglich werden darf. Man wird ja flexibel, oder?
Dass für Mitte Januar für Euch die Daumen gedrückt sind, ist ja wohl klar!
Aber davor sprechen (lesen) wir uns ja noch oft, und im Januar müssen wir uns ohnehin die gedrückten Daumen teilen, denn dann bin ich ja auch wieder dran.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Buffy am 05. Dezember 2007, 22:47:37
Liebe Chista,
danke für deine E-Mail, auf die ich dir leider nicht antworten konnte, deshalb wähle ich diesen Weg. Mein Mann ist bei einem anderen Neurochirurgen in Behandlung, mit dem wir auch sehr zufrieden sind. Ich glaube, dass sich hier in diesem Forum nicht viele "Nordlichter" austauschen, oder? Du hattest dich, glaube ich gelesen zu haben, gegen eine weitere Chemothrapie entschieden. Wir wissen im Moment auch nicht, was wir nach der Rezidiv-OP machen sollen. Temodal scheidet wohl aus, da der Tumor das DNA-Reparatur-Protein O6 (MGMT) bildet. Wir haben am 19. Dez. das Gespräch mit dem Onkologen.
Alles Gute und viele Grüße
Marie
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 06. Dezember 2007, 00:56:22
Liebe Marie,
ich weiß nicht, wie deine Frage lautet, fürchte, ich kann dir da nicht helfen.
Mein Neurochirurg unterstützt mich darin, keine weitere Chemo mehr zu machen, was aber nicht grundsätzlich heißt, dass er diesen Rat jedem geben würde. Ich habe mit ihm besprochen, dass es einen Unterschied macht, ob man, eingebettet in eine Partnerschaft/Familie sich den Strapazen einer Chemo unterzieht, oder ob man allein mit allen körperlichen Schwächungen fertigwerden muß und nebenbei noch den Haushalt führen, essen kochen, einkaufen usw.
Ich habe mich nach den Erfahrungen der Temodal-Monotherapie entschieden, dass ich das nie wieder erleben möchte.
Lieber eine kürzere Lebensspanne als nochmal diese Quälerei zugunsten einer kurzen Lebensverlängerung. Es gibt nunmal leider noch keine Chemo, die ein Glioblastom heilt.
Bei mir sieht es ja aber im Moment auch noch so aus, dass ich eine Rezidiv-OP erst noch vor mir habe, - d.h., Ihr seid einen Schritt weiter.
Was bei mir danach wird, beim Auftreten eines weiteren neuen Rezidivs bzw. Wachstum eines evt. Restrezidivs nach der OP, das weiß ich noch gar nicht, und ich möchte darüber im Moment auch nicht nachdenken.

Einen Schritt nach dem anderen, heute leben und keine längerfristige Zukunftsplanung, - das ist für mich Motto geworden.

Wenn Ihr einen guten Onkologen habt, wird er Euch hoffentlich kundig beraten und ausreichend Erfahrung mit Hirntumorpatienetn haben.

Am 19.12 ist Euer Termin? Alles so kurz vor diesem, wie ich finde, schwierigen Weihnachtsfest, was in diesem Jahr auch noch so besonders viele Feiertage nacheinander hat.
Ich hätte am 20. 12. einen Termin bei der Neurologin, geplant mit EEG, und ich werde den Termin absagen, weil ich mit einem evtl. schlechten Befund, der an MRT und vermutlicher OP im Januar ja gar nichts ändert, nicht über die Feiertage käme.

Ich drücke Euch die Daumen für eine gute Beratung und kluge Entscheidung
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: BeateGW am 06. Dezember 2007, 16:36:58
Liebe Christa,
habe gerade deine Einträge gelesen. Es freut mich riesig, dass du ein wenig Zeit bekommen hast. So kann man die Weihnachtstage kommen lassen. Schön, dass kein Wachstum zu erkennen ist.
Natürlich sind wir auch alle im januar wieder zum Daumendrücken da. ist doch klar...
Liebe Grüße

Beate
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 07. Dezember 2007, 07:03:36

Das muss doch direkt in den Tread: "Mal was positives! " Ein Bewohner, der mal NICHT wächst!!! Wohl sollte er mal die Kündigung bekommen.


Liebe Regilu,
nee, nee, nee, das ist mir viel zu früh. Da müßte sich über Monate zeigen, dass das Rezidiv nicht wächst, und davon gehe ich eher nicht aus, - es wäre unrealistisch bei allem positiven Denken.
In dem genannten Thread habe ich ja vorher mehrfach geschrieben, als ich 'nichts' im Kopf hatte, und ich meine, der Thread sollte auch Fällen vorbehalten bleiben, die wirklich langfristig gute Befunde haben.
(Vielleicht kann ich ja zu meinem 2. Jahrestag im August 2008 dort etwas Schönes schreiben. Das wäre wunderbar!)

@ all
Moin, Ihr Lieben,

ich möchte Euch noch einmal herzlich danken für Eure lieben Worte.  :-*

Es ist einfach schön und angenehm, verstanden zu werden.
Ihr versteht, dass dieser Befund der letzten MRT einen Aufschub bedeutet, über den jeder Betroffene erstmal glücklich ist, und Ihr wißt, dass damit gar nichts am vermutlichen weiteren Verlauf der Krankheit geändert wird.
Ich habe in einem anderen Forum noch Kontakte, ein Hundeforum, und wenn ich dort ähnliche Nachrichten über meine MRT berichte, so kommen lauter Glückwünsche mit dem Tenor, wie schön es ist, dass ich nun gesund bin. Das Nichtwissen über diese Krankheit  schafft Missverständnisse, die ich oft schon habe versucht aufzuklären. Klappt aber eher nicht. Ebenso im Bekanntenkreis.
Da ist es so schön, hier verstanden zu werden.  :)

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Cira am 07. Dezember 2007, 12:39:25

    Liebe Christa,

Diese nicht wissen über krankheiten ist wirkl. ein großes probl.,was man so mit seiner umwelt hat...egal wie schlecht es einen geht, wie schlimm die diagnose ist...die meisten wollen es einfach nicht begreifen...
uns kranken gehts doch gut...
ständig beko.ich zu hören, wie toll es ist,das ich ein CI bekomme...dann höre ich ja wieder..immer und immer sage  ich ihnen,das dies niemand vorraus sagen kann, es so ist, das es gut gehen kann, aber auch,das es sein kann,das ich nur geräusche höre die ich nie einordnen kann,das weiß man leider vorher nicht...in den info naterial steht,man soll es allen angehörigen sagen, das es nichts mit dem normalen hören zu tun hat, das die leutenicht denken sollen, jetzt hört der mensch wieder...ich jetzt mit dem bischen restgehör evtl. besser höre als mit dem CI, das weiß man vorher aber nicht...und ab der op ist das restgehör für immer weg...

ich habe wahn. angst, die schlimmsten vorstellungen manchmal, wie wird es bei mir sein...evtl. nur irgendwelche laute hören, sie nicht unterscheiden können, nur krach...den habe ich schon genug, durch den tinnitus, der seit oktober sooo schlimm ist, das ich so manches mal davor bin, diesen schädel vor die wand zu schlagen...

seit oktober geht es mir sehr schlecht,was bekomme ich zu hören, du siehst aber nicht krank aus....
es fing an mit schwindel, so aus heiterem himmel,dazu der tinnitus sowas von extrem und das gehör noch schlechter, rechts war ich schon als an taubheit genzend eingestuft,nun kam rechts, von hochgradig schwerhörig die diagnose,an taubheit genzend dazu..weiter ständig schwindel..es hieß hörsturz,noteinweisung in einer großen klinik..dort,infusion, diagnose, akuter schub des cogan-syndron..mal wollte stoßtherapie mit 250 mg cortison tägl. geben,ca  10 tage, ich lehnte ab,dachte für mich, wenns das wirkl. ist,gehts wohl bald auf den rest des körpers,also ist viel. bald ende...was habe ich von dem leben, wenn alles andere was mir wichtig ist durch das cortison zerstört wird....man holte noch eine zweit meinung,ein neptologe wurde dazu gerufen, er meinte,muss was stärkeres, endoxan, jeden monat ein zyklos,über 6 monate, ich würde auch etwas spezielles, starkes gegen die übelkeit, erbrechen bekommen usw. ich bin dann ab noch haus..nix, garnichts von den wollte ich....

nun ist es so, das der schwinel schlimmer wurde, vom mittöeren bis starken schwankschwindel zum heftigen drehschwindel,der so stark ist, das ich mich übergeben muss, selbst wenn ich liege,die augen schließe, es dreht sich, mal dauert es 30 min. mal bis zu 4 stundn, mal nur schwanken, mal heftig drrehend, mal 1 mal am am,oder mal einen tag nix, dann wieder mal mehrmals täglich, oder auch in der nacht...ich kann nicht mehr planen, weiß nie wann und wo es passiert, muss ständig termine absagen....ein leben ist das nicht mehr...
nun hieß es, das kommt nicht von den ohren...evtl. von HW oder nacken, überweisung zum orthpeden, der lachte mich förmlich aus, quatsch, kommt von den ohren...links(links hatte ich damals auch den tumor) habe ich seitdem öfter die propille vergrößert...interessiert aber scheinbar niemanden...jeder arzt schieb es auf dem gebiet des anderen...und jetzt? nix...woche zu woche wird es schlimmer,dieser schwindel immer länger andauernd und heftiger...
ABER wenn ich mich dann doch mal weg traue ins studio oder so...tage hinter mir habe,die die hölle waren,ich auch nicht weiß, was kommt jetzt gleich..höre ich...ach dir geht es ja gut!!!
ohne worte :'(....aber diese leute,die wirkl. total gesund sind, dazu noch privat alles okay, ja diese, oh je, schnupfen, müdigkeit im winter, wie grausam, denen geht es SOOO schlecht, das glaubt ihr garnicht....


lieben gruß,die
heimatlose
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Cira am 07. Dezember 2007, 12:44:28

was vergessen...

seitdem zu dem schwankschwindel der extreme drehschwindel dazu kam, höre ich wieder etwas besser....teilweise um einiges besser...ist doch alles total verrückt, was kann das nur sein ???


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 07. Dezember 2007, 14:39:22
Liebe Cira,
ich habe deinen Beitrag mit großer Betroffenheit gelesen.

Auch dein Nachtrag mir der hilflosen Frage, was das nur sein kann, ist so traurig.
Man sollte doch meinen, dass ein Facharzt dir darauf eine Antwort geben kann. Du wirst wohl ziemlich allein gelassen mit deinen Ängsten und Problemen?
Es tut mir sehr leid.
Ich fühl mich aber auch hilflos, angemessen zu antworten, weil ich über solche Hörprobleme gar nichts weiß.
Vielleicht gibt es hier andere, die Erfahrungen haben, die dir weiterhelfen?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Cira am 07. Dezember 2007, 17:14:36

   Liebe Christa,

Ja man sollte meinen,das ein facharzt darauf antw.kann...
in der klinik wurde dieser test mit der brille wieder gemacht,ich war gerade in einem gespräch mit der neurologin und schwups war der schwankschwindel da,hielt an, sie nahm die brille, sagte dann später, man sieht es in den augen,das kommt von dem gleichgewichtsorgan...

dann zu haus, der schwindel schlimmer,wider zum HNO, er machte den test auch wieder...NEIN, alles in ordnung,das kommt nicht von den ohren,ab zum orthopeden....es gibt keinen orthopedischen schwindel usw,ende der diskussion...
in der klinik meinte man, es könne auch an der durchblutung liegen,die halsschlagader nicht in ordnung ist,die messungen waren an den seiten okay, dann im nacken,der  arzt meinte, hm..habe ich noch nie gehabt,an kann es bei ihnen einfach nicht richtig messen,egal ob liegend, sitzend..er kam zu keinem messergebniss, ob ins CT  für den nacken..mit kontrastmittel..das erbeniss war okay, keine ader zu oder sonstwas..

den schwindel habe ich auch gehabt wenn ich im bett lag,oder gesessen habe...er kam und kommt,egal ob ich sitze, laufe oder liege...kann dann mein gleichgewicht nicht halten,selbst bei leichtem schwankschwindel,muss mich dann an den wänden oder sonstwo festhalten, laufe als wäre ich betrunken..stehe manchmal schon damit morgens auf...bei drehschwindel geht garnicht mehr....und wie schon gesagt, irgendwie fühle ich mich bei jeden schwindel auch so komisch vom kopf her...
eigentlich ähnlich wie damals als der tumor da war...nur hatte ich da jedes mal auch einen wahns. druck im kopf,aber kein drehschwindel, sondern nur schwankschwindel.....
frage mich mitlerweile schon, ob wieder was im kopf ist? aber die CTs ...im august vom felsenbein,die für die voruntersuchung des CI nötig waren, waren okay.....letzte MRT anfang des jahres war auch okay...

jetz geht das seit oktober so...ich fühle mich gefangen,weiß nie was die nächste minute bringt...nur noch angst, sogar vor dem essen kochen, steht essen auf dem herd, ich bin evt. mal zur toilette und es fängt sofort der drehschwindel an....schaffe ich es noch in die küche....man ist so hilflos in der zeit wenn sich alles dreht...


PS. sorry,das dies jetzt hier gelandet ist,hat ja nichts mit Glioblastom zu tun..


liebe grüße,die
heimatlose
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 07. Dezember 2007, 23:12:24

   
frage mich mitlerweile schon, ob wieder was im kopf ist? aber die CTs ...im august vom felsenbein,die für die voruntersuchung des CI nötig waren, waren okay.....letzte MRT anfang des jahres war auch okay...



Meinst du mit "Anfang des Jahres" wirklich Anfang 2007? Dann würde ich darauf dringen, dass umgehend eine neue MRT gemacht wird!
Eine CT reicht nicht aus, um einen Hirntumor sicher zu erkennen.

Ich wünsche dir nicht, dass du neues Tumorwachstum hast, aber deine Beschwerden hören sich so schlimm an, dass ich denke, eine sichere Diagnose, auch wenn sie nicht gut ist, wäre hilfreicher als diese Unsicherheit und Angst.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bluebird am 08. Dezember 2007, 10:09:21
Hallo Cira,

mußt du 1 x jährlich zur MRT? Dann wäre es doch gut, wenn du direkt Anfang 2008 neue Bilder erstellen ließest.
CTs allein reichen oft nicht, um die tiefer gelegenen Schichten im Schädel sichtbar zu machen.
Ich meine auch, dass Du durch ein neues MRT auf der sicheren Seite wärst, was deinen Befund angeht.
LG
Bluebird
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 09. Dezember 2007, 12:45:34
@ Michael,

du hast dich lange nicht gemeldet.
Wie geht es bei Euch inzwischen? Die Bestrahlung + Chemo bei deiner Mutter und das Problem mit der Maske, die durch das Cortison eng geworden ist?
Magst du uns mal wieder etwas schreiben?
Ich denke oft an Euch.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Cira am 09. Dezember 2007, 14:23:59

   Hallo,

Ja, die letzte MRT war ende jan. 2007....
und bisher war ich jährlich zum MRT....

wenn jetzt wirkl. was wäre, dann ist es doch aber so denke ich, das es noch ganz klein wäre, viel zu klein um beschwerden zu machen, oder nicht ???

die letzten zwei tage waren so einigermaßen...dann aber heute morgen,wollte sehr früh raus,habe mir den wecker gestellt,als er mich heut morg. weckte, in dem monent als ich hin ausschalten wollte,war schon der schwindel da,und das soooo heftig,es schwnkte kurz wie verrückt und dann drehte sich alles :'( es war noch dunkel,nun wollte ich sehen wie spät es genau ist, drehte mich auch die andere seite, um dort an dem wecker zu sehen(weil der leuchtzahlen hat) als ich drauf schaute, die zahlen waren alle doppelt und dreifach, das übereinander und bewegten sich immer hoch und runter..danach gings mir dann noch schlechter, extrem wie nie, drehen,alles was ich sah,es drehte sich und ging hoch und runter dabei,war nicht mehr in der lage mich irgendwie anders hinzu legen,übellkeit, würgen, magenschmerzen davon usw....so ging das dann gut über 2 stunden,so ein trockenen mund, und meine blase sooo voll....hören ist seit heut morgen wieder  etwas schlechter, alles sehr dumpf....
hört sich viel. blöd an, aber ich spüre, das war heut noch nicht alles,irgendwas geschieht da in meinem kopf :'( so ein komisches gefühl im kopf,kanns nicht beschreiben...
stehe auch irgendwie neben mir...

liebe grüße
die heimatlose ???
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bluebird am 09. Dezember 2007, 15:31:40
Liebe Heimatlose,

lass eine MRT anfertigen, damit endlich diese Ungewissheit ein Ende hat.
Die psychische Belastung stellt auch recht viel an, so dass es zusätzlich Symptome geben kann.

Ich habe in Deiner Krankengeschichte gelesen - Du bist Meningeom-Betroffene wie ich? Wir sollten über unsere Erkrankung und Beschwerden vielleicht besser unter "Meningeom" diskutieren.

Ich lese auch  im Glio-Forum, mir ist das Glück im Unglück bewußt, einen gutartigen Tumor zu haben.

Bis dahin
LG
Bluebird
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bri am 09. Dezember 2007, 21:24:06
Liebe Cira,
klar solltest Du um ein MRT bei Deinem Arzt bitten - er muß das einsehen, dass da dringend Klärungsbedarf besteht und Du Dich u.U. nicht verrückt machen mußt. Andererseits gibt es ja auch noch Erkrankungen jenseits von Tumoren, bei Deinem Beschwerdebild u.a. gibt es eine Erkrankung mit dem Namen: Morbus Meniere. Kannst ja mal googlen und wenn Du Gemeinsamkeiten feststellst (die ich herauslese), dringend mit Deinem Arzt sprechen. Auch eine unschöne Erkrankung, hat aber meist mit Tumoren nichts zu tun.
Alles Liebe für Dich
Bri
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Markus80 am 11. Dezember 2007, 17:21:49
hallo
ich habe schon viel in diesem forum gelesen...was sehr hilfreich war !
nun zum thema in aller kürze..mein vater 59j. hat ein riesenzell-glioblastom
das klingt richtig übel  wurde schon operiert nun fängt bald die therapie an...leider finde ich kaum infos über dieses scheissding...
vllt hat ja jemand schon etwas davon gehört
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 11. Dezember 2007, 19:39:10
Hallo Schlupp,

Du suchst nach "dem Strohhalm", ich weiß. Ich kann ihn Dir leider auch nicht reichen, aber einen Link aus diesem Forum

www.mc600.de/forum/index.php?board=41;action=display;threadid=333

Das Glioblastom und auch das Riesenzell-Glioblastom wird immer in einem Atemzug genannt. Ich denke, dass es keine wesentlichen Unterschiede gibt (vielleicht mikroskopisch in der Struktur !?). Aber das kann Dir ein Neurochirurg sicher besser erklären.

Wie geht es Deinem Vater? Seit wann habt Ihr die Diagnose? Wie soll therapiert werden. Wenn Du magst, erzähl uns etwas darüber. Ihr habt sicher noch eine schöne Zeit miteinander, kämpft und gebt die Hoffnung nicht auf.

Herzlichen Gruß - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Markus80 am 11. Dezember 2007, 19:51:44
hallo kanita und danke
tja...komischer weise suche ich nicht nach dem strohhalm...oder doch?!
ich bin halt überfordert..ich war an seinem 59. geburtstag bei ihm und hab dann die diagnose gegoogelt...HAMMER :/ ..erst verdacht auf schlaganfall dann hirntumor SCHOCK..man kann operieren..naja klingt ja nicht aussichtslos...aber die diagnose hat sich bestätigt
dann wurde er operiert und war 1-2 tage recht gut drauf...
er sagte so sachen wie: jetzt ist das ding endlich raus und das wird schon wieder...
dann war der oberarzt bei ihm und hat ihm mitgeteilt das nicht viel zu machen ist..von dem tag an denkt er nur noch nach...
morgen haben wir einen termin in der jankerklinik bzw. in der praxis nebenan..da wird so eine maske gemacht und auf seinen wunsch geht die strahlentherapie so schnell wie mögl. los...soweit ich informiert bin zeitgleich mit chemoth.

sorry für die schreibweise bin leider etwas abgelenkt da gefühlte 100 leute hier anrufen und wissen wollen was los ist...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 11. Dezember 2007, 20:11:37
Hallo zusammen,

ich habe mal wieder eine Frage. Bei meiner Mutter stimmt lt. letzter Blutuntersuchung der Gerinnungswert nicht mehr. Ich habe mir das schon gedacht, denn jeder Einstich hinterlässt riesige blaue Flecken...auf jeden Fall sagte die Ärztin heute, dass das Temodal vermutlich abgesetzt werden muss. Was soll ich davon halten? Nicht viel vermutlich...Bestrahlung soll aber weitergehen. Komisch, sie hat bislang keinen Streß gehabt, keine Nebenwirkungen. Die Chemo startete gleichzeitig mit der Bestrahlung vor ca. 3 Wochen. Und jetzt dieser Scheiß.

Ich beschränke mich zur Zeit in diesem Forum eigentlich aufs Lesen. Habe leider auch auf die im Forum in letzter Zeit gestellten Fragen keine Antworten da ich ja noch relativ unerfahren auf dem Gebiet bin...wenn ich was Konstruktives beitragen kann, melde ich mich auf jeden Fall. Will nur nicht, dass es aussieht, dass ich nur Hilfe annehme, aber keine gebe...;-) das ist auch nicht so...

Danke schonmal für eure Antworten!

Grüße
M
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Domino am 11. Dezember 2007, 20:14:52
Hallo Schlupp,

bei uns ist es ähnlich. Mein Vater 65 J., Diag.(2Monate nach Rentenbeginn- wie grausam!)  u. OP Juli 07,danach Bestrahlung und jetzt 2.Zyklus Temodal. Es geht ihm soweit gut. Einschränkungen nur allgemein in der Leistungsfähigk. und nach Thrombose mit dem Gehen. Auch wir sind nach wie vor völlig neben uns können es eigentlich nicht wirklich realisieren. Versuch jeden Tag mit ihm zu genießen, ...daß sollte man sowieso tun.

Liebe Grüße an alle hier!

Andrea

Micha, wie geht es bei euch?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 12. Dezember 2007, 07:48:41
auf jeden Fall sagte die Ärztin heute, dass das Temodal vermutlich abgesetzt werden muss. Was soll ich davon halten? Nicht viel vermutlich...Bestrahlung soll aber weitergehen.

Lieber Michael,
mit den Folgen veränderter Blutwerte kenne ich mich nicht aus, weiß also nicht, wie diese Gerinnungsstörung wieder ins Lot kommt.
Ich würde mir aber nicht zu viele Gedanken über den dadurch nötigen Abbruch der Temodaltherapie machen. Die Strahlentherapie scheint viel wichtiger zu sein.
Als ich meine Strahlentherapie begann, hatte mein Neurochirurg mir sogar abgeraten, die Temodaltherapie zu machen. Ich habe mich dann durch den Strahlenarzt überreden lassen.
Später, in der Monotherapie, mußte ich das Temodal ja auch nach 2 Zyklen absetzen, weil ich es nicht mehr vertragen habe.

Wenn du so querbeet alle Beiträge durchliest,so wirst du sehen, dass es etliche gibt, bei denen das Temodal gar nicht angeschlagen hat.
Insofern (ich bin ja inzwischen gar kein Freund mehr von Chemos) werden die Auswirkungen auf die restlichen, bestrahlten Tumorzellen, hoffentlich nicht groß sein, wenn überhaupt vorhanden.

@ Schlupp,
es tut mir leid! Diese Diagnose ist immer schlimm zu verkraften.
Wenn Euer Oberarzt es wirklich so formuliert hat und damit die Lebenserwartung meint, so könnte ihn ihn .... , - schlimm, diese Ärzte, die keinen Raum für Hoffnung lassen.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 12. Dezember 2007, 20:09:45
Blutwerte sind wieder in Ordnung
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 15. Dezember 2007, 15:10:45
Hallo an ALLE!!

Meine Mutter hat sich letzte Nacht übergeben und seitdem ist sie noch nicht wirklich wieder aufgestanden. Sie ist sehr müde.  Kein gutes Zeichen oder??
Glaube mal wieder, dass ist der Anfang vom Ende. Aber das habe ich schon häufiger gedacht!! Montag haben wir wieder ein MRT, da werden wir es ja sehen........

Schönes WE!!
J.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 16. Dezember 2007, 18:55:10
Liebe Judith
Ich drücke euch für montag die daumen.sende euch auch viele positive gedanken.liebe grüsse und einen schönen restlichen 3 advent.michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 16. Dezember 2007, 19:42:02
Hallo,
die OP von meiner Mama wurde verschoben. Neuer Termin der 28.12.2007 - das Zittern und die Aufregung geht weiter :-(
liebe Grüße an alle
Mirjam
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 17. Dezember 2007, 08:51:18
Liebe Judith,
du wirst uns ja sicher von der MRT heute berichten. Die Daumen sind gedrückt.
Wenn deine Mutter sich nachts übergeben hat und seitdem sehr müde ist, so kann es mehrere Gründe haben. Auch den, den du nennst, aber auch harmlose.
Wenn ich in der Situation wäre, würde ich nicht so gern wollen, dass man schreibt, dass das der Anfang vom Ende ist, zumal du das schon öfter gedacht hast. Positive Gedanken und Zuversicht bewirken so viel.

Liebe Mirjam,
Das ist schrecklich! Das Warten auf eine MRT ist schon schlimm, aber das Warten auf eine OP muss noch viel schlimmer sein.
Ich wünsche Euch, dass Ihr trotzdem ein harmonisches und einigermaßen schönes Weihnachtsfest verleben könnt.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 17. Dezember 2007, 18:24:33
Hallo!!
Meiner Mutter gehts wieder etwas besser. Glaube mittlerweile es war doch nur ein Virus. Meine Nichten und Neffen sind auch krank, wird wohl das gleiche sein. Bin echt erleichtert. Sie bekommt aber auch seit Samstag Tabletten gegen Übelkeit.
Leider ist das MRT Gerät heute morgen während meine Mutter darunterlag ,nach ner Std. Wartezeit , kaputt gegangen. Vielleicht ist es auch gut so. Jetzt ist der nächste Termin erst im Jan.
Wie Mirjam schon geschrieben hat: das Zittern und die Aufregung geht weiter.......... bei uns allen!!

Liebe Grüße an alle!!!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 21. Dezember 2007, 14:01:28
Das fängt ja gut an....   ;)  - Ich wünsche Euch frohe Weihnachten.

Bei mir wars gerade nicht so toll.
Die letzten Tage habe ich mich eigentlich gerade mal wieder beser gefühlt, recht unternehmungslustig und nicht mehr so bange wegen der nächsten MRT und der erwarteten OP. Und dann gestern abend:
Nach einem heißen Bad wurde mir total schwindelig, aber ich habs nicht schlimm bewertet und bin schlafen gegangen.
Wie üblich nach etwa 2 Stunden wieder aufgestanden, und nun war es ganz, ganz schlimm mit Schwindel. Gar nichts konnte ich: nicht sitzen, nicht stehen, nicht gehen, - einfach Angst, Angst, Angst.

Da ich ja allein lebe und schon einen schlimmen grand mal Anfall erlebt habe, wußte ich nicht, wohin es mit dem Schwindel geht und habe, solange ich es noch konnte, 112 angerufen und diesmal auch auf einem Arzt bestanden.

Blutdruck 220 und ab ins Krankenhaus.

Dort ging es mir eigentlich wieder gut, bis auf Angst vor dem, was das bedeutet haben könnte und Angst, wieder allein zu sein.
Sämtliche neurologische Untersuchungen fielen prima aus, CCt wurde gemacht, ohne Hinweis auf Blutung oder Ödembildung.
Blutbild bestens.

Ab auf die Neurochirurgische Station.
Nach der Visite heute morgen konnte ich selbst entscheiden, ob ich bleibe oder wieder nach Hause gehe. Die Ärztin (mein lieber Neurochirurg hatte leider heute frei, aber die Ärztin war auch prima) meinte, dass es eine verständliche Reaktion auf die emotionale Belastung in meiner Situation gewesen wäre, ich hatte dazu noch etwas privaten Stress, habe sowieso leicht bei Aufregung hohen Blutdruck, und es gab keinerlei Anzeichen für eine plötzliche Verschlimmerung im Zusammenhang mit dem Rezidiv oder neue Hirnbefunde (MRT ist ja gerade vor 2 Wochen gemacht worden, EEG auch kürzlich, nächstes MRT in etwa 3 Wochen).
Sie verschrieb mir Tavor, das ich ohnehin als Notfallmittel für mögliche Krampfanfälle im Hause habe, empfahl mir, es in dieser Situation zu nehmen und mir keine Sorgen um Folgeschäden usw. zu machen, ein Rat, den mir mein Neurochirurg von 1,5 Monaten auch schon gegeben hatte, und nun werde ich es auch tun.

Tja, und nun bin ich wieder zu Hause.
Kein Schwindel mehr, leichte Kopfschmerzen, weil ich nun ja aber auch überhaupt nicht geschlafen habe, etwas unglücklich, dass ich nun so etwas direkt vor Weihnachten erleben musste, aber ganz zufrieden damit, mein eigenes Bett wieder zu haben.

Übrigens gibt es nicht Göttlicheres als das Frühstück auf der Neurochirurgie: Nirgend sonst gibt es so knusprige leckere Brötchen. Wäre schon ein Grund, doch dort zu bleiben.

Ach ja, - wenn ich einen Schnupfen kriege, bin ich selbst dran schuld! Ich bin nämlich starke Raucherin, und rauchen darf man im Krankenhaus nirgends, nur draußen vor der Tür. Und bei -4° nur im Nachthemd macht sich das gut!  ;D

Ich wünsche Euch allen einen besseren Start in die Feiertage und alles Liebe und Gute zum Weihnachtsfest!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 21. Dezember 2007, 14:38:03
Liebe Christa
na das ist wirklich nicht schön.vorallem weil ich mir vorstellen kann,was du für eine panik hattest.schön ist aber das alles andere ok ist und du dir keine weiteren sorgen machen musst.übrigends ist es wirklich am schönsten im eigenen bett,aber wer liegt auch schon gerne im krankenhaus.ich wünsche dir für die kommende zeit und auch für weihnachten alles erdenklich gute.lg michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 21. Dezember 2007, 14:44:37
Hallo Alle Zusammen!
jeden einzellnen von euch wünsche ich auch ein ruhiges liebevolles weihnachtsfest.ich wünsche euch die kraft und die liebe eurer anghörigen und wünsche euch für das nächste jahr unendlich viele gute gedanken.lg michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bluebird am 21. Dezember 2007, 18:14:41
Liebe Christa,

das Unterbewußtsein ist hinterlistig und überwältigt einen, wenn man es gar nicht erwartet. Die Ängste, die man glaubt verarbeiten und vergessen zu können, packen zu, wenn man sich gerade eine Atempause und was Gutes gönnt... Das ist gemein. Solche Panikattacken bringen den Organismus ganz schön durcheinander. Aber so hast Du zumindest erfahren, dass sich seit Deiner letzten Untersuchung nichts verschlechtert hat. Ich hoffe, dass Dich "ES" über Weihnachten in Ruhe lässt und Du das Fest gemütlich verbringen kannst. Solltest Du nun wegen eines grippalen Infekts flachliegen, werde ich mir jegliches Mitleid verkneifen....ne, wie kann man nur bei Minusgraden im Nachthemd rauchen gehen......

LG
Bluebird
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bri am 21. Dezember 2007, 19:16:37
Liebe Christa,
als ebensolche Raucherin versteh ich Dich, naja, obs klug ist, steht auf einem anderen Blatt. Am Ende Deiner Zeilen kam dann endlich wieder Dein " Galgenhumor " auf. Da ich ähnlich mit solchen Situationen umgehe, versteh ich Dich auch da. Dass Du blutdruckmässig so auf Stress reagiert, ist ja fast schon eine " gesunde Reaktion". Dein Körper signalisiert Dir schon (mir übrigens auch), wanns genug ist mit dem Überspielen und dem Spaß. Dann müssen wir halt auf ihn hören...... Du, ich....und wir alle.
Liebe Grüße und ein schönes Fest!
Dein Sohn wird sich doch sicher blicken lassen (auch ohne Schal)
Bri
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 21. Dezember 2007, 22:15:34
Bei uns lief es heute auch nicht gut, es gab einen Anfall.
Trotzdem wünsche ich allen ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 21. Dezember 2007, 23:07:33
Hallo meine Lieben!

Auch ich wünsche euch allen, die noch mitten im Schlamassel stecken, ein ruhiges und schönes Weihnachtsfest, mir graut ganz schön davor, es ist das erste, das ich seit 12 Jahren ohne meinen Mann feiern muss....

drücke euch allen die Daumen...

Alles Liebe
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 22. Dezember 2007, 00:48:38
Moin, Ihr Lieben,

mit 1/2 Tavor hat sich gar nichts getan, ich bin wach wie eh und je. Dann müßte es wohl eine ganze sein!?!

Ich denke auch, dass alles eine Stressreaktion war.
Mir stehen die vielen Feiertage (wie immer) bevor, - ich mag sie nicht. Die Menschen benehmen sich anders, die Geschäfte sind vorher brechend voll, die Arztpraxen haben nicht geöffnet, - ich mag lieber den ganz normalen Alltag, und so ist es fast kein Wunder, dass es mich direkt vor den 5 'freien' Tagen erwischte.

@Bri
mein Sohn ist seit gestern abend wieder hier in Hamburg und wir feiern Heiligabend zusammen.
Gestern hat mir zum Glück eine liebe Nachbarin meine Klamotten gebracht.
Wie machen es eigentlich Leute, die niemanden fragen können bzw. nirgends einen Schlüssel deponiert haben? Mit Taxi oder Bus im Nachthemd nach hause fahren ?   ???

@ Michael, es tut mir leid, dass Ihr nun einen Anfall erleben musstet.
War es der erste? Was wird nun unternommen? Bekommt deine Mutter schon Antikonvulsiva?

Nochmal eine Frage @ all:
Welche Aussagekraft habenTumormarker? (Ich glaube, keine oder fast keine?) Se sind bei mir erst zum 2. mal gemessen worden in dem Blutbild des Krankenhauses.
Ich hatte im August 2006 vor meiner OP des großen Tumors bei einem Referenzbereich von 0,27-4,2 einen Tumormarker von 5,5 gestern war er nur 3,57
Gut? Oder völlig egal?

 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bri am 22. Dezember 2007, 17:37:42
Liebe Christa,
erstmal schön, dass Dein Sohn da ist. Wenn man allein ist, braucht man sowieso schonmal jemanden, der nen Schlüssel hat (und sei es, dass man sich aussperrt- wie ich manchmal!!!!)
Zum Tumormarker kann ich folgendes sagen: grob beschrieben trifft dieser eine Aussage über Tumoraktivität, es gibt aber spezifische für bestimmte Arten der Tumoren und unspezifische für eine Allgemeinaussage. Darum müsste man wissen, welcher bei Dir diese Werte hat. In diesem Fall liegst Du ja innerhalb der Referenz und man könnte meinen, dass Dein Tumor zur Zeit Ruhe gibt. Wär doch superschön.
Ein schönes Fest ohne all den beschriebenen Stress (auch von außen) für Dich.
Bri
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 22. Dezember 2007, 23:26:49
Darum müsste man wissen, welcher bei Dir diese Werte hat. In diesem Fall liegst Du ja innerhalb der Referenz und man könnte meinen, dass Dein Tumor zur Zeit Ruhe gibt. Wär doch superschön.


Weitere Werte habe ich leider nicht.
Aber genau das wundert mich, dass es bedeuten könnte, dass mein Tumor z.Zt. Ruhe gibt. Paßt ja eigentlich nicht dazu dass erwartet wird, dass das Rezidiv wächst, wie es Glioblastome nun mal an sich haben, und dann operiert werden soll.
Ich habe aber inzwischen versucht, mir mehr Infos anzulesen, und ich glaube, auf Hirntumore treffen die Tumormarker nicht so recht zu.

Es würde mich interessieren, wenn jemand noch genaueres darüber weiß.

Ich wünsche dir und allen Fories auch nochmal ein ruhiges Weihnachtsfest ohne Stress und mit vielleicht Freude und innerem Frieden.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 23. Dezember 2007, 16:30:58
@Christa: Ja, das war der erste Anfall nach der OP. Danach wurden sofort neue Aufnahmen gemacht und festgestellt, dass sich nichts verändert hat. Woher kommt dann der Anfall? Meine Mutter signalisierte, dass es wie eine Art Erstickungsanfall gewesen wäre. Sie saß auf der Couch und mein Vater war im Schlafzimmer. Sie ist dann während des Anfalls zu ihm gelaufen, ein Glück, dass sie nicht hingefallen ist...aber man kann ja nicht jede Sekunde ein Auge auf sie haben...war auf jeden Fall kein gutes Erlebnis für die beiden...ich habe davon erst nach dem Klinikbesuch erfahren.
Zu Deiner Frage kann ich überhaupt nichts sagen, das sind böhmische Dörfer für mich...ich hoffe aber, dass die Werte bestmöglich sind...

Meine Mutter hat im Moment wohl nachts starke Schmerzen in den Knien die sich aber tagsüber wieder in Luft auflösen. Hat damit schon jemand Erfahrung?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: mellory am 23. Dezember 2007, 17:12:20
@Christ,
zu dem Tomormarken kann ich sagen, daß vor einigen Jahren bei einem Checkup die Werte bei mir ganz plötzlich irgendwie verändert waren, es sah so aus als wäre irgenwo in meinem Körper irgenwas "böses". Einige Tage später wurde die Untersuchung nochmals gemacht und alles war ok.
Es gibt für die verschiedensten Krebsarten ja auch unterschiedliche Werte bzw. Bezeichnungen.
Es hängt viel von der Tagesform ab, hat man wenig getrunken oder etwas viel geraucht oder auch eine Erkältung können diese Werte ganz plötzlich ansteigen.  Sie können auch je nach Labor unterschiedlich ausfallen. So jedenfalls hat mein Hausarzt es mir erklärt.
Laß dir trotzdem deine Zigaretten auf dem Balkon schmecken. Ich geh auch immer raus mit jeder Kippe, das hat den Vorteil im Winter rauche ich weniger, ist so ungemütlich in der Kälte und alleine draußen. Mein Mann war ein Kettenraucher und hatte vor 5 Jahren einen Herzinfarkt. Um ihn nich in "Versuchung" zu führen mach ich es dann freiwillig draußen.

Allen wünsche ich ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest.
Ellen
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bri am 23. Dezember 2007, 19:00:30
Hallo Micha75,
Du schreibst, dass Deine Mutter nachts starke Schmerzen in den Knien hat nach der OP. Frage: hat sie Cortison bekommen? Ich habe - und hatte wochenlang Schmerzen in den Knien, an den Schienbeinen und den Hüften, selbst nachdem das Cortison längst ausgeschlichen war. Durch Bewegung (in der Reha) und die Zeit ist das aber vorübergegangen.
Aber es gibt sicher auch andere mögliche Gründe.
Liebe Grüße
Bri
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 23. Dezember 2007, 20:43:50
Hallo Micha!

Auch mein Mann hatte starke Schmerzen in den Knien, wobei ich nicht wirklich beurteilen kann, ob es vom Cortison oder von den Chemos /Temodal und nachher CCNU) gekommen ist, manchmal hat Magnesium geholfen, manchmal gar nicht, es ist interessant, dass diese Schmerzen immer nur nachts aufgetreten sind....

Alles Gute für euch
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 23. Dezember 2007, 23:16:24
@Christa: Ja, das war der erste Anfall nach der OP.  Woher kommt dann der Anfall?

Hallo Michael,
natürlich weiß ich es nicht, aber es ist wohl so, dass das operierte Gehirn zu Anfällen neigt.
Meinen 2. Anfall nach zu frühem Absetzen der antiepileptischen Medikamente hatte ich ja auch nicht durch eine Raumforderung, sondern durch die Veränderungen, die sich durch die OP ergeben haben.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 23. Dezember 2007, 23:18:03
Zu meiner Frage wegen der Tumormarker:
Danke für ure Antworten.  :)

Es sieht dann wohl so aus, dass sie letztendlich nicht viel aussagen bzw. so leicht änderbar sind, dass man nichts Wirkliches daraus ableiten kann, oder?
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Lilly am 26. Dezember 2007, 20:42:37
Hallo, ich bin neu hier.....aber nur neu im Schreiben...gelesen habe ich viel ...und geweint. Ich bin Angehörige. Mein Mann hat ein Glioblastom. Er wurde am 13.02. diesen Jahres operiert und anschliessend bestrahlt. Bis zum 29.10. gings ihm super, die Krankheit war nicht präsent, wir haben ein völlig normales, aber bewussteres Leben geführt. Am 30.10. erlitt mein Mann einen Grand mal, aber auch das haben wir überstanden. Die bisherigen MRT + PET-Untersuchungen waren ohne Befund. Aber seit einer knappen Woche kann mein Mann linksseitig sehr schlecht laufen, seine linke Hand kaum nutzen. Er hat Wortfindungsstörungen. Die epil. Anfälle konnten wir seit dem 30.10. ertragen, er nimmt Keppra (3g am Tag) und Orfiril. Aber die neu hinzugekommenden Einschränkungen machen uns grosse Angst, so dass wir gestern in die RSt gefahren sind. Dort wurde ein CT gemacht. Der Arzt hob hervor, dass kein Rezidiv zu sehen ist, aber in der Tumorhöhle wäre Blut. Woher das kommt, kann er nicht erklären. Auf jeden Fall wurde mein Mann stationär aufgenommen.Gestern wurde noch ein MRT geacht, der Arzt auf der Neurochir. sagte, es sähe so aus, als wäre doch ein Rezidiv zu sehen....aber endgültige Gewissheit gibt erst wieder eine PET-Untersuchung. Die soll morgen früh durchgeführt werden. Zu erkennen ist momentan zumindest ein Hirnödem und ein erhöhter Kaliumwert. Aber was das alles zu bedeuten hat, wissen wir nicht. Man hat immer neue Ärzte vor sich...der Prof., den wir kennen, kommt erst morgen früh.
Ich weiss nicht, was ich von diesem Forum erwarte...Antworten auf Fragen, Halt, Unterstützung, Erfahrungen...
LG Lilly
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sorry121 am 26. Dezember 2007, 23:34:04
Hallo Lilly

...du kannst vor allem haben...: das man dir zuhört und das man Dich und Deine Sorgen wirklich ernst nimmt.
Ich umarme Dich

Marion
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Lilly am 27. Dezember 2007, 16:22:53
Da bin ich wieder. Herzlichen Dank für die Umarmung...
Heute war (wieder einmal) ein aufregender Tag. Die PET-Untersuchung wurde abgesagt, weil der Prof. das Rezidiv ganz klar sehen konnte. Am Nachmittag hatten wir ein Gespräch mit dem Arzt. In der kommenden Woche werden Gliadel-Plättchen implantiert. Würde man das Rezidiv entfernen, würde das mehr Schaden als Nutzen erzielen. Hat jemand mit dieser Methode Erfahrung??? Der Arzt hat uns bereits mitgeteilt, dass die OP an und für sich recht einfach ist, aber ca. eine Woche nach der OP wird es meinem Mann sehr schlecht gehen.
LG Lilly

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 27. Dezember 2007, 18:16:47
Hallo, ich hoffe Ihr hattet ein paar ruhige Weihnachtsfeiertage und konntet ein wenig die Sorgen vergessen-es fällt schwer-ich weis.
Meine Mutter hatten wir heute ins KH gebracht für die geplante morgige OP - in letzter Sekunde wurde die OP wieder verschoben (das 2. Mal). Sie haben vergessen die Gliadel-Plättchen zu bestellen. Das kann doch nicht wahr sein. Was ist das für ein seelischer Terror für jeden vor allem für meine Mutter. Ich kann es nicht fassen. Wir haben sie wieder nach Hause genommen. Dritter geplanter Termin 3./4.01.07 auf Abruf .... ICH KANN ES ECHT NICHT FASSEN !!

.... ohne Worte .... ???  :-\
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 27. Dezember 2007, 18:48:33
Hallo Lilly,

geh' bitte unter "Suchen" - gib' "Gliadel" und meinen Namen ein. Ich hab' wiederholt darüber berichtet und möchte nicht immer wieder das gleiche schreiben.

Ich wünsche Euch viel Glück und Erfolg damit. Liebe Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 27. Dezember 2007, 18:49:26
Hoffe auch, dass ihr Weihnachten alle gut überstanden habt...bei mir gab' es ein feines Magen/Darm-Intermezzo. Das waren echt tolle Weihnachten...das beste Essen und ich habe mich mit Zwieback beschäftigt...

Habe auch nochmal eine kurze Frage: Heute wurde nach 34 Behandlungstagen das Temodal bei meiner Mutter abgesetzt, da die Leberwerte nicht in Ordnung waren. Ich denke mal nicht, dass das weiter schlimm ist, oder? Die Behandlung war ja ohnehin fast beendet.
Was passiert eigentlich dann weiter? Beschränkt es sich dann nur noch auf regelmäßige MRT's oder wird irgendeine der beiden Therapien fortgeführt oder wieder aufgenommen? Ich könnte ja auch mal lesen, aber ich bin doch immer noch soooo krank und hoffe jetzt natürlich auf euer Mitleid und auf eine kleine Antwort... ;)
Christa, ich habe so eine Ahnung, als wüßtest Du das... ;D

Mirjam, das ist auf jeden Fall ein starkes Stück, alleine schon zu sagen, dass die Bestellung vergessen wurde ist der Hammer. Aber leider sind in jeder Firma auch Pfeifen beschäftigt, das scheint in Krankenhäusern nicht anders zu sein...naja, so gibt es ja vielleicht bei euch noch eine kleine Silvester-Feier. Ich feiere dieses Jahr mit meinen Eltern und meiner Schwester...

Wünsche euch was!

LG Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Ulrich am 27. Dezember 2007, 21:23:37
Ich denke mal nicht, dass das weiter schlimm ist, oder? Die Behandlung war ja ohnehin fast beendet. Was passiert eigentlich dann weiter? Beschränkt es sich dann nur noch auf regelmäßige MRT's oder wird irgendeine der beiden Therapien fortgeführt oder wieder aufgenommen?

Die Behandlung eines GBMs ist nie beendet. Warten ohne weitere Therapie könnte fatal sein. Die Temodal-Behandlung wird - wenn es nicht die Blutwerte sind - eher aus Geldgründen abgesetzt. Irgendwann könnte ein Rezidiv kommen. Lieber sich beizeiten darüber Gedanken machen. Fragen und fragen und planen...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 27. Dezember 2007, 22:06:21
Sorry Ulrich, ich hatte mich extrem dumm ausgedrückt. Das ist schon klar, dass die Behandlung nicht beendet ist. Ich wollte vielmehr wissen, was zwischen den hier oft beschriebenen "Zyklen" passiert weil meine Mutter den 1. Zyklus fast beendet hat und nicht wie fälschlicherweiser von mir geschrieben die komplette Behandlung.

Werde aber mal die Suchfunktion bemühen, darüber gibt es mit Sicherheit genug Berichte.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 28. Dezember 2007, 00:47:58

Was passiert eigentlich dann weiter? Beschränkt es sich dann nur noch auf regelmäßige MRT's oder wird irgendeine der beiden Therapien fortgeführt oder wieder aufgenommen? Ich könnte ja auch mal lesen, aber ich bin doch immer noch soooo krank und hoffe jetzt natürlich auf euer Mitleid und auf eine kleine Antwort... ;)
Christa, ich habe so eine Ahnung, als wüßtest Du das... ;D



Lieber Michael,
nee, ich weiß es nicht.
Ich habe nach dem 2. Zyklus mit Temodal abgebrochen, obwohl mein Onkologe meinte: Weitermachen.
Zwischen 1. und 2. Zyklus ging es mir gut, aber die Probleme fingen ja bei mir erst im 2. Zyklus an, und sie waren anders gelagert als bei deiner Mutter. Meine Blutwerte waren die ganze Zeit in Ordnung, stattdessen hatte ich neben einigen anderen sehr schlimmen Befindlichkeitsstörungen hohes Fieber bekommen..

Es ist ja Entscheidung des einzelnen, und ich bin nicht der Meinung von Ullrich, dass Warten ohne Therapie fatal sein könnte.
Das heißt aber nicht, dass eine Meinung richtig und eine falsch ist, sondern jeder hat dazu eine andere Einstellung.
Ich habe mich entschieden, nach der abgebrochenen Temodal-Therapie keinerlei weitere Chemo zu machen zugunsten der Lebensqualität und Gesundheit des Körpers. Lieber kürzer gut leben als eine endlose Quälerei (das gibt nur meine persönliche Meinung wieder!)
Bei mir wurde und wird also nur per MRT kontrolliert.
Ich bin mit meiner Meinung da unter den Fories hier aber wohl die Ausnahme, werde zum Glück von meinem Neurochirurgen darin unterstützt.
Zitat
Ich könnte ja auch mal lesen, aber ich bin doch immer noch soooo krank und hoffe jetzt natürlich auf euer Mitleid  
Armer Jung! Wollen wir tauschen? ;D


Liebe Miriam,
das ist ja wohl nicht zu fassen und einfach nur schrecklich. Was muss das für Euch und Eure Mutter für eine Belastung sein. Ich weiss gar nicht, was ich dazu sagen und Euch wünschen soll.

 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claudia66 am 28. Dezember 2007, 00:59:53
Hallo Michael

bei meiner freundin wurde temodal auch mal aubgesetzt, weil das immunsystem stark angeschlagen war...allerdings dies geschah nach dem 11 zyklus.. Es hieß, einfach mal warten, bis das immunsystem wieder aufgepeppelt wir, danach weitermachen.
Mittlerweile ist sie beim 14 zyklus und verträgt sie temodal einigermassen gut. Sollte es irgendwann mal nicht mehr der fall sein, dann werden wir nach einer alternativer schauen, oder ganz auf chemo verzichten.

Wie Christa sagt, lieber kürzer aber mit qualität leben (wenn wir schon von qualität sprechen dürfen, bei dieser diagnose..), als etwas länger aber mit extremer einschränkung.

Konsultiere mal den neurochirurg deines vertrauen, und frage mal, ob und was möglich ist, um die leberwerte zu verbessern..

Alles gute für Euch und viel kraft!
Claudi
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 28. Dezember 2007, 01:22:06


Wie Christa sagt, ...  (wenn wir schon von qualität sprechen dürfen, bei dieser diagnose..)



Nun, ich lebe seit mittlerweise 16 Monaten mit dieser Diagnose, und Probleme gibt es teils psychisch und in geringem Maße durch Folgen der Strahlentherapie (Augen, Zähne, Gedächtnis) , aber körperlich geht es mir seit Absetzen der Chemo im Januar 2007 ohne Ausnahme gut, d.h., meine Lebensqualität (ist überhaupt ein blödes Wort, oder?  ) ist uneingeschränkt gut.
Mir ist klar, was kommen wird, aber JETZT geht es mir gut, und ob das mit weiteren Chemos auch so wäre, wage ich zu bezweifeln.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claudia66 am 28. Dezember 2007, 01:40:48
Hallo Christa

es ist toll, daß es dir ohne temodal noch besser geht, als mit. Manche leute vertragen temodal, andere nicht, oder nicht so gut. Daher ist die entscheidung, weiter zu machen oder nicht, sehr individuell.

Wenn die werte sich bessern lassen und sonst keine nebenwirkungen da sind, sondern nur wirkung, dann warum nicht mit temodal weiter therapieren.
Wenn die nebenwirkungen nicht vertretbar sind, dann liegt die entscheidung auf der hand.

Ich wünsche dir noch schöne feiertage :)
Claudi
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 28. Dezember 2007, 08:23:03
Danke für eure Antworten. Aber nochmal die Frage, weil ich über die Suchfunktion nicht fündig geworden bin:
Was passiert zwischen den Zyklen?? Oder schließen sich die Zyklen doch zeitlich nahtlos aneinander an? Ich möchte wissen, ob es eine zeitliche Pause zwischen den Zyklen gibt oder ganz einfach ausgedrückt: Gibt es auch mal eine Bestrahlungspause, weil meine Eltern jeden Tag nach Köln fahren müssen, das schlaucht ja auch ganz schön...mir geht es gar nicht darum zu erfahren, ob es sinnvoll ist oder nicht, eine laufende Behandlung abzubrechen. Das käme ohnehin nur in Frage, wenn meine Mutter das so haben möchte. Solange von dieser Seite keine Gegenwehr kommt, machen wir das was die Ärzte für das Richtige halten.

@Claudia66: Dann hat Deine Freundin aber auch schon einiges hinter sich, was? Bei so vielen Zyklen? Ich denke doch mal, dass 1 Zyklus so 6-7 Wochen dauert, oder?

@Christa: Meine Forderung nach Mitleid war natürlich nicht ernst gemeint... :) Ich hoffe das Du mit Deinem Sohn ein schönes Weihnachtsfest hattest!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 28. Dezember 2007, 08:56:52
Lieber Michael,
irgendwie verstehe ich deine Frage wohl nicht.
Ich weiß deshalb nicht, ob meine Antwort das trifft, was du wissen möchtest.
Bei mir (und das entspricht dem üblichen Prozedere) war es so:
30 Bestrahlungen á 2 Gy, täglich eine mit Ausnahme der Wochenenden, in dieser Zeit Temodal in geringer Dosierung.
De Bestrahlung wurde bei mir zwischendurch einmal ausgesetzt, weil ein Feiertag in diese Zeit fiel, an dem die Strahlenleute nicht arbeiten.
Sonst gibt es aber keine Pause zwischendurch.

Danach 1 Woche Pause.
Dann 1. Zyklus mit Temodal als " Monotherapie". Die Dosierung weiß ich nicht mehr genau, kannst aber ergoogeln. Richtet sich nach der Körperoberfläche)
1. Zxklus heißt 5 Tage Temodal. dann 23 Tage Pause. Dann 2.Zyklus. usw.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claudia66 am 28. Dezember 2007, 10:11:57
Hallo Michael
bei meiner freundin wurde zuerst bestrahlt, auch ca. 2 gy täglich und zusätzlich mit der temodal therapie angefangen, auch niedrig dosiert.

Nach dem ersten zyklus, wie Christa beschreiben hat, hat sie mit dem programm "7tage temodal und 7tage pause" angefangen und bisher gut ertragen.
Die einzige nebenwirkung bei ihr sind schwindelgefühle und extreme müdigkeit. Unter dieser anwendung ist der tumor etwas kompakter geworden, jedoch nach wie vor nicht operabel (bei ihr sitz er links, tempero-medio-basal)

Sollte deine mama 5 tage temodal und 23 tage pause haben, dann ist während der pause nichts zu unternehmen. Diese dient dazu, dass sich der körper vom temodal etwas erholt.

Ich hoffe, ich konnte dir eine für dich sinnvolle antwort geben.

Viele grüße
Claudi
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 28. Dezember 2007, 10:43:28
Hmmm, irgendwie verstehe ich auch nicht mehr wirklich was...
Bei meiner Mutter war es so: nach der zweiten OP eine Woche Erholungspause, dann zeitgleicher Beginn von Strahlentherapie und Temodal. Sie hat seit 34 Tagen jeden Tag Bestrahlung und jeden Tag Temodal bekommen (Bestrahlung natürlich nicht an Wochenenden und Feiertagen, Temodal aber schon). Das weicht also schonmal alles von Deiner Therapie ab.
Ich hatte das zunächst seitens des Oberarztes auch so verstanden, als müsse man das Temodal 5 Tage nehmen und dann erstmal Pause machen, das war aber dann plötzlich überholt und sie sollte es jeden Tag nehmen. Die Temodal-Dosierung ist meines Wissens 130 mg. Vielleicht ist das ja auch eine niedrige Dosierung, die dann halt jeden Tag genommen werden muss??  ??? Mein Gott, ist das alles kompliziert. Und ich dachte schon, mein Job wäre schwierig...

Danke Claudia, die Antworten waren insofern für mich sinnvoll, als dass ich jetzt weiß, dass die Therapie offensichtlich bei jedem anders ist und der rote Faden für einen Laien wie mich nur schwer zu erkennen ist.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 28. Dezember 2007, 12:10:14
Hmmm, irgendwie verstehe ich auch nicht mehr wirklich was...
Bei meiner Mutter war es so: nach der zweiten OP eine Woche Erholungspause, dann zeitgleicher Beginn von Strahlentherapie und Temodal. Sie hat seit 34 Tagen jeden Tag Bestrahlung und jeden Tag Temodal bekommen (Bestrahlung natürlich nicht an Wochenenden und Feiertagen, Temodal aber schon). Das weicht also schonmal alles von Deiner Therapie ab.

Nein oder fast nicht. Mönsch, wat is das denn schwierig, sich auszudrücken.
Ich habe mit der Bestrahlung auch gut eine Woche nach der OP begonnen und habe zeitgleich Temodal genommen.
Allerdings war bei mir nach 30 Tagen Schluss. 30 Bestrahlungstage, wohlgemerkt. D.h., dadurch, dass die Wochenenden frei waren, waren es ca. 7 Wochen = 19. September bis 31. Oktober.
Temodal habe ich die ganze Zeit genommen.

Zitat
Ich hatte das zunächst seitens des Oberarztes auch so verstanden, als müsse man das Temodal 5 Tage nehmen und dann erstmal Pause machen, das war aber dann plötzlich überholt und sie sollte es jeden Tag nehmen.

Jeden Tag nimmt man es während der Bestrahlungsphase.
Das mit 5 Tage on, 23 Tage off kommt erst hinterher.

Zitat
Die Temodal-Dosierung ist meines Wissens 130 mg. Vielleicht ist das ja auch eine niedrige Dosierung, die dann halt jeden Tag genommen werden muss??  ??? Mein Gott, ist das alles kompliziert. Und ich dachte schon, mein Job wäre schwierig...

Ich weiß leider meine Dosierung nicht mehr. Ich erinnere aber, dass ich während der Bestrahlungsphase 145 mg genommen habe und danach, während der Monotherapie (5 on, 23 off) waren, glaube ich, 200.
Die Berechnung richtet sich nach der Körperoberfläche. Dafür gibt es eine mathematische Formel, Grunddosierung Temodal multipliziert mit irgendwas. Vielleicht weiß es hier ja noch jemand? Diese Grunddosis ist halt unterschiedlich, niedrig während der Bestrahlungsphase, hoch während der Monotherapie.

Nachtrag: Ich habe immer die 30 Tage im Kopf, weil sich darauf die Gesamtmenge an Gy bezieht. 60 Gy ingesamt, täglich pro Bestrahlungstag 2 Gy.
Wie du siehst, ist die Dauer der Therapie länger, weil die Wochenenden ausfallen.
Seufz, - ist ja auch schon über ein Jahr her, - alles vergessen. (= Folge der Strahlentherapie  ::)
Wie gut, dass ich alles aufgeschrieben und im Kalender notiert habe  ;D

 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 28. Dezember 2007, 12:19:20
So, hab jetzt meinen Beipackzettel nochmal hervorgekramt. (Habt Ihr den nicht?)
Begleittherapie:
75 mg / qm Körperoberfläche
42 bis 49 Tage in Kombination mit der Strahlentherapie.

Monotherapie
150 mg /qm
abhängig von den Blutwerten kann diese Dosierung verringert bis erhöht werden bis auf max. 200 mg / qm
6 Zyklen á 28 Tage, davon 5 tage Temodal-Einnahme,. 23 tage Pause.

Wie man die Körperoberfläche berechnet, ist kompliziert abzutippen oder zu kopieren, kannst du aber leicht bei google finden.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Ulrich am 28. Dezember 2007, 12:35:08
Siehe hier (Medikamentendosierung / Körperoberfläche):

http://www.mc600.de/forum/index.php?board=14;action=display;threadid=1165
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Lilly am 28. Dezember 2007, 13:12:50
Liebe Kanita, vielen Dank für die Informationen. Die Operation wird nächsten Mittwoch durchgeführt, wenn keine "Notfälle" dazwischen kommen; ansonsten am Donnerstag.
LG Lilly
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claudia66 am 28. Dezember 2007, 15:43:34
also,vielleicht habe mich falsch ausgedruckt und kam verwirrend rüber..
die bestrahlung dauerte 30 WERKTAGE (samstag und sonntag und feiertage NICHT), jeweils 2 gy.

Währenddessen war die temodal-therapie als low dosis ( täglich 140 mg ) und dies 42 tage lang.
Danach 4 wochen pause, dann beginn des Strupp-schema 7tage chemo +  7tage pause, (jeweils 175 mg)

Ich kann mir gut vorstellen, daß diese unterschiede der temodal-therapie  mit der operation zusammenhängen. Deine mama wurde operiert, meine freundin eben nicht.

Ich hoffe, ich konnte es besser erklären ::)

Viele grüße
Claudi
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 28. Dezember 2007, 15:52:24

Ich glaube, wir haben uns alle unklar ausgedrückt, und allmählich kommt Klarheit rein.
Das erste Mißsverständnis liegt in den 30 Tagen und die Dosierung ist bei dir, Claudia, halt geringer, weil du vermutlich kleiner und schlanker bist, als ich, so dass du eine kleinere Körperoberfläche hast.

Miiichaaeeell,  ist es etwas klarer geworden  ??? ??? ???
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 28. Dezember 2007, 15:54:40
Danke Christa, danke Claudia, jetzt habe auch ich es verstanden. Das ist vorher nicht so rübergekommen oder es liegt einfach an meinem hohen Alter! Wahrscheinlich Letzteres... :-[
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 28. Dezember 2007, 16:33:10
Hey Christa, alles wieder roger, danke.

Ich glaube aber, es ist Claudia's Freundin die krank ist und nicht Claudia selber........... Damit wäre dann auch die letzte Unklarheit beseitigt... ;)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 28. Dezember 2007, 19:12:13
Lieber Michael!

Deine Mutter bekommt anscheinend Temodal täglich in niedriger Dosierung, es gibt da verschiedene Methoden

Temodal täglich (ohne Pause, solange es halbwegs vertragen wird, in niedriger Dosis)
Temodal on/off 7 Tage nehmen, 7 Tage Pause
Temodal 6 Zyklen (Standardtherapie) 5 Tage nehmen, 23 Tage Pause
alles berechnet nach der Körperoberfläche

kommt sehr auf die Ärzte an, was sie versuchen und vor allem, wie lange es die Kasse zahlt :-\

mein Mann hatte alles durch, anfangs hat der Tumor auf Temodal angesprochen, dann aber leider nicht mehr, er hatte sich verändert...

alles Gute
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 29. Dezember 2007, 00:55:17
Hey Christa, alles wieder roger, danke.

Ich glaube aber, es ist Claudia's Freundin die krank ist und nicht Claudia selber........... Damit wäre dann auch die letzte Unklarheit beseitigt... ;)

Ups, - liebe Claudia, bitte entschuldige. Ja, eigentlich wußte ich auch, dass es sich um deine Freundin und nicht um dich handelt.
Sorry, bin hirngeschädigt    8)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 29. Dezember 2007, 12:32:52
Sorry, bin hirngeschädigt    8)

Naja, vor diesem Hintergrund wird Dir bestimmt noch das eine Mal verziehen...

 ;)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 29. Dezember 2007, 12:35:31
Ich fange mal einfach an, weil ich jetzt bis Anfang des Jahres "offline" sein werde.

Wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr. Auf dass das neue Jahr auch ein paar positive Dinge für uns zu bieten hat. Und ich bin mir sicher, das hat es.

In diesem Sinne alles Gute!
Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 29. Dezember 2007, 15:20:31
Ich schließe mich mal an, und vielleicht schaut Michael ja noch kurz rein?
Ich wünsche allen Betroffenen und Angehörigen / Freunden einen guten Rutsch und dann ein neues Jahr, das gut ist soweit möglich, vielleicht besser als wir denken, und das vielleicht positive Überraschungen bringt.

Allen viel Kraft und alles Liebe!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 29. Dezember 2007, 18:53:06
Hallo Ihr Lieben,

auch ich möchte die Gelegenheit beim Schopfe fassen und uns Allen für 2008 viele glückliche Momente wünschen.

@ Doro, Hilde und Sarabande (wo bist Du?), danke dass ich an Eurem Leben - zumindest über dieses Forum - teilhaben durfte. Ihr wisst gar nicht, wie Ihr mir damit geholfen habt. Es war für mich wirklich tröstlich zu erfahren, dass Ihr mit den selben Schwierigkeiten und Problemen zu kämpfen hattet. Das zu erfahren hat mich wieder ein Stück in die "richtige Spur" gebracht. Letztendlich haben wir bzw. unsere Männer den Kampf verloren - leider -. Aber ich glaube fest daran, dass in 2008 auch für uns die Sonne wieder scheinen wird (vielleicht nicht permanent, aber immer wieder mal).

Uns alle verbindet so viel - es ist gut, dass wir uns hier austauschen können. Liebe Grüße - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 30. Dezember 2007, 23:32:45
So ein Mist!
Das alte Jahr klingt nicht gut aus.
Gestern hatte ich einen einfachen fokalen Anfall, während ich unterwegs war auf einer längeren Radtour.
Mundwinkel hing, Sprache funktionierte nur verwaschen, und die rechte Hand war so gut wie gelähmt.
Ich hab dann mit meinem Notrufhandy 112 angerufen, zum Glück hat das Riesentasten, - mit einem normalen Handy hätte ichs nicht geschafft.
Rettung kam, Blutdruck wieder weit über 200, ab in die Notaufnahme.

Die üblichen Untersuchungen, neurologisch inzwischen alles in Ordnung, auch Blutbild und EKG.
Die Dosierung der Tabletten gegen Krampfanfälle wurde erhöht (es ist lange kein Spiegel bestimmt wurden, wurde gestern in die Wege geleitet, dauert aber 3 Tage bis das Ergebnis da ist) und ich soll nun Tavor nehmen, was mir neulich schon nahegelegt wurde, was ich da aber nicht getan hatte.
Nach telefonischer Rücksprache des Neurologen auf der Notaufnahme mit meinem Neurochirurgen durfte ich nach Hause.

Trotz Tavor bin ich wach (wie Ihr an der Uhrzeit seht), - es hilft nicht! Und mein Blutdruck ist wieder über 200.

Och Mensch!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claudia66 am 30. Dezember 2007, 23:48:40
hallo

ich möchte auch euch allen einen guten, ruhigen und angenehmen rutsch ins neue jahr..wir wollen mal hoffen, daß auch gute, positive tage dabei sein werden, sowie viel kraft und licht für die etwas schwierigeren momente (die manchmal nicht zu vermeiden sind, leider..es liegt ja nicht immer alles in unserer hand..)

Alles liebe und bis zum nächsten jahr...
claudi

@ christa: kein problem, bin auch manchmal etwas verwirrt ;D...und versuch' mal ein bißchen zu schlafen..es tut bestimmt gut :)
 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 30. Dezember 2007, 23:54:36
.und versuch' mal ein bißchen zu schlafen..es tut bestimmt gut :)
 

Ja, wäre schön und täte gut. Aber ich kann ja fast nie schlafen, und wenns nichtmal mit Tavor klappt, ....  ??? ??? ???

Auf jeden Fall gibts wohl keinen Zweifel mehr, dass im Januar die OP ansteht, egal, ob das Rezidiv unverändert oder größer ist, denn so geht es ja nicht weiter.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 31. Dezember 2007, 13:51:31
Hallo alle zusammen,ich wünsche euch allen einen guten rutsch ins neue jahr.allen auch viel glück und viele positive gedanken.bis bald liebe grüsse michaela.
Christa,gute besserung und vor allem wünsche ich dir das du endlich mal schlafen kannst.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 02. Januar 2008, 23:44:45
Moin, oder besser 'Gute Nacht',

ich hatte gestern meine MRT und sie zeigt ein minimales Wachstum des Rezidivs.
Wir haben uns entschlossen, den Tumor rauszunehmen, bevor er weiter wächst und ich Monat für Monat nur noch in Stress und Angst verbringe.
Mein Neurochirurg ist sehr sicher, dass er ihn gut und ganz wird entfernen können.
Ich gehe am 9.1. ins Krankenhausund werde am 10. operiert.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 03. Januar 2008, 18:20:40
Liebe Christa,

schön dass Du uns informierst. "Minimales Wachstum" hört sich gut an. Ich wünsche Dir eine erfolgreiche Operation, dass Du schnell wieder auf die Beine kommst und wir uns baldigst wieder hier im Forum sprechen können.

Ich werde an Dich denken und die berühmten Daumen drücken. Viel Glück, auf dass Du weiterhin positiv in die Zukunft blicken kannst.

Herzlichen Gruß - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Iwana am 03. Januar 2008, 21:31:16
Hallo zusammen
Weiss nicht ob ich hier im richtigen Thread bin, doch irgendwo fang ich einfach mal an....

Ich heisse Iwana, bin 32 Jahre alt, verheiratet und habe einen 2-jährigen tollen Sohn. Ich hatte am 18. November letzten Jahres (Sonntag) beim Aufwachen ein Taubheitsgefühl im li Arm und und Zunge und li Gesichtshälfte... nach 10min ging das weg und Kopfschmerzen folgten.... Am Montag ging ich zum Hausarzt und der meldete ein MRT an.... dies hatte ich am 26. Nov. an diesem Tag ging ich noch arbeiten, doch ich hatte nur noch "Tunnelblick" das Gefühl ich falle in Ohnmacht und wahnsinnige Kopfschmerzen. Mein Mann holte mich am Mittag ab, nachdem ich erbrechen musste... auf dem Notfall sagte ich um 13Uhr ich wolle infach in die Untersuchung, sie sollen mir was gegen die Schmerzen geben und gegen die Übelkeit. Kurz nach dem MRT kamen die Ärzte, sagten was von Raumforderungsprozess im Hirn und verlegten mich nach Basel ins Universitätsspital. Da war ich dann bis am 22. Dezember.... Diagnose nach Biopsie Glioplastom multiform Grad IV.
In Basel haben sie mir Katheter (Brachy-Therapie) in den Tumor gelegt und ich hatte eine Bestrahlung bis jetzt. Nächste Woche werden wieder Bilder gemacht....

Ich steh ganz am Anfang, auch mit meinem "Fachwissen" bin aber froh bin ich auf dies Forum gestossen da ich mir erhoffe doch einiges mehr an Wissen/Erfahrungen aneignen zu können.... Es stimmt schon, die Zahlen sind einfach erschreckend, doch ich bin bereit zu kämpfen.... ich habe ein Leben, ein Mann und einen Sohn den ich über alles Liebe und ich würde nichts in meinem Leben anders machen...
Ich hoffe einfach auf Zeit und Lebensqualität.... bis jetzt habe ich ausser durch die Medikamente (Cortison bei uns Fortecortine) und Antiepileptika Kepra gewisse Nebenwirkungen, die ich in Kauf nehme, sehr wenig Einschränkungen.... Meine OP wird wohl im Februar sein, hoffentlich bei wachem Bewusstsein. Mein Tumor sitzt Parietal rechts hinten und ist sehr nahe meiner Sensiblen Bahnen,

So ich glaube ich belasse es mal bei diesen Informationen und freue mich euch kennenzulernen und mich mit euch auszutauschen....

Im Falle ich mein Thread völlig am falschen Ort platziert habe verschiebt ihn doch nach da wo er besser hinpasst.... das Forum ist für mich noch sehr gross und neu... zudem kann ich nicht so lange lesen (Konzentration) habe schnell müde Augen was nicht so hilfreich ist sich in einem grossen Forum "einzulesen"

Ich wünsche euch allen nachträglich noch alles Gute zum neuen Jahr und hoffe für alle nur das Beste!!!
Griessli Iwana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 03. Januar 2008, 23:32:23
Liebe Iwana,schön das du den weg hier ins forum gefunden hast.ich denke das du auf viele fragen die du bestimmt hast,viele antworten bekommen wirst.es ist gut zu lesen das du deiner  krankheit den kampf angesagt hast.stelle alle deine fragen und du wirst sehen,das hier immer jemand da ist der dir bei wissen gerne antwort gibt.ich wünsche dir auch nachträglich ein gutes jahr,mit sehr viel kraft und liebe.liebe grüsse michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 03. Januar 2008, 23:40:12
Liebe Christa,minimaler wachstum ist doch im neuen jahr eine positive aussage.ich wünsche dir von herzen für deine bevorstehende op viel glück.alles gute bis bald lg michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 04. Januar 2008, 10:04:29
Hallo, zunächst möchte ich jeden einzelnen von euch noch ein "gesundes", erträgliches Jahr wünschen, das wir die Höhen und Tiefen gut meistern und einfach das Beste daraus machen.
Nach 2 OP-Absagen wird meine Mama heute nun endlich operiert. Bitte drückt mir ein wenig die Daumen. Ich weiß, ich schreibe nicht viel hier im Forum aber ich lese doch täglich mit.
Liebe Christa, ich wünsche dir viel Glück, Stärke für deine bevorstehende OP, ich drücke dir die Daumen.
ganz liebe Grüße
Mirjam
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 04. Januar 2008, 10:52:21
Hallo!!

Kann in letzter Zeit nicht viel schreiben, unser Computer hat seinen Geist aufgegeben. Bin gerade bei meinen Eltern.  
Wünsche allen erst mal ein gutes neues Jahr.
@Mirjam: Drücke euch ganz feste die Daumen und zünde auch eine Kerze an!! Es wird bestimmt gut gehen...
@Christa: Auch für deine OP alles Gute, sie findet an meinem Geb. statt, da zünde ich natürlich auch für dich eine Kerze an!!
@Iwana: Es ist einfach gemein, wie viele junge Menschen an einem Glio erkranken. Wünsche dir alle Kraft der Welt und für deine OP alles Gute!!

Bei uns ist alles ein wenig schlechter geworden. Mama spricht so gut wie gar nicht mehr und wird auch immer aggressiver. Am Montag ist endlich das MRT. Das wird wohl nicht so gut ausfallen. Werde berichten, sobald ich kann.....

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 05. Januar 2008, 20:23:42
Hallo zusammen,
ich wünsche euch ein frohes und glückliches neues Jahr! Was normalerweise nur eine gebräuchliche Floskel ist, meine ich natürlich ernst, denn wir könnten das in der Tat gut gebrauchen...

Habe eine Frage: Hat jemand Erfahrung mit Pilzbefall im Mundraum durch Bestrahlung und Chemo? Hintergrund der Frage ist der, dass meine Mutter diesen Pilzbefall hat, der sich zu Beginn nur auf den Mundraum erstreckte. Dagegen bekam sie eine Art Sirup, den sie mit einer Pipette im Mund verteilen musste. Dieses "Medikament" hat sie aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen eigenmächtig abgesetzt was dazu führte, dass sie heute starke Schmerzen vom Hals abwärts bis zum Magen-Darm-Trakt hatte. Offensichtlich hat sich der Pilz den Weg nach unten gesucht. Das haben wir uns nicht ärztlich bestätigen lassen, weil sie das nicht wollte (warum auch immer). Ihr merkt schon, ich habe einigermaßen schlechte Laune, weil sie sich das Leben selber schwer macht. Das führt dann soweit, dass mein Vater mitten in der Nacht weinend bei mir anruft und ich mich dann ins Auto setzen darf. Nur weil sie das "Medikament" nicht nehmen will. Es ist ja kein Medikament, sondern nur ein nach Karamell schmeckender Sirup. Ich würd' die ganze Flasche trinken, der schmeckt richtig gut... ;) Naja, die Wogen sind jetzt wieder geglättet. Vielleicht hat ja schon jemand ähnliche Erfahrung mit diesem Pilzbefall und kann mir mal berichten.

@Christa: Alles Gute für Deine OP! Ist ja bald schon soweit. Wir sprechen uns dann wieder, wenn Du wieder fit bist (was hoffentlich schnell geht).
@Mirjam: Ich hoffe die OP bei Deiner Mutter ist gut verlaufen. Jetzt dauert es ja etwas, bis sie wieder auf den Beinen ist. Kann man schon etwas zu möglichen Ausfällen sagen?
@Iwana: Als ich Deinen Beitrag gelesen habe, wurde mir schlecht. Wir sind genau gleich alt. Hattest Du vor dem Tag als Du aufwachtest denn irgendwelche Symptome? Bei meiner Mutter war es so, dass viele Kleinigkeiten wie z.B. Linksdrall beim Joggen plötzlich nach Diagnosestellung einen Sinn ergaben...

Allen anderen viele Grüße
Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 05. Januar 2008, 20:25:58
vergeßt das mit dem Pilz...bin über die Suchfunktion schon fündig geworden...hätte ich ja mal eher machen können...trotzdem danke

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: melonenbaum am 07. Januar 2008, 09:54:01
Hallo Micha!
Auch bei meiner Mama kam während der Chemo und Strahlentherapie dieser Pilzbefall.Siemußte auch mit einer Pipette bzw. Stäbchen den Mund auspinseln.Das war allerdings eine sehr langwierige Sache,doch es hat sich gelohnt.
Ich hoffe,deiner Mama geht es schon besser ;)

Liebe Grüße
melonenbaum
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 08. Januar 2008, 12:50:37
Hallo zusammen,

mein Mann hatte gestern seine MRT. Leider sind 2 neue Tumore zu erkennen. Einer 4, der andere 9mm. Er hat heute wieder mit Temodal angefangen. Ist alles einfach nur noch schlimm.

Alles Liebe, Andrea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 09. Januar 2008, 11:37:31
Hallo!

Auch unser MRT am Montag viel sehr schlecht aus. War wohl kein guter Tag zum Bilder machen... Dennoch wird die Chemo weitergegeben...... Auch Temodal, Avastin/Campto und nun auch noch Litalir. Kann mich nur Andrea anschließen: Es ist einfach nur noch schlimm......

@Mirjam: Wie gehts euch?? Wie ist die OP verlaufen??

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 14. Januar 2008, 08:31:48
Hallo, ich wollte schon längst schreiben….!
Die OP von meiner Mutter verlief reibungslos. Diese Gliadel-Plättchen konnten sehr gut eingesetzt werden, sie hat sich sehr gut von der OP erholt, keine Ausfallerscheinungen. Sie läuft viel besser wie vor der Operation.
Nach der OP klärte uns der Arzt auf, dass nicht nur Tumorgewebe entfernt wurde sondern auch einiges an Narbengewebe. Zumindest konnte alles sichtbar "Schlechte" entfernt werden.
Heute wird sie aus dem Krankenhaus entlassen. Trotz allem bin ich beunruhigt.
Meinem Vater hat sie gesagt: „Ich sammle jetzt Schlaftabletten, denn so ein Jahr möchte ich nicht noch einmal durchmachen“. Ein Tag später bereute sie ihre Aussage. Sie setzt sich derzeit stark mit dem Tod auseinander, hat Angst und weint oft. Mittlerweile denkt sie, dass mein Vater eine neue Partnerin hat, keine Ahnung warum, denn er ist ja ständig um sie und ist bemüht alles richtig zu machen. Ja, mein Vater ist oft ungeduldig, habe ich euch ja auch schon mal geschrieben, aber in manchen Situationen will sie sich einfach nicht helfen lassen. Jetzt wundere ich mich nicht, wenn mein Vater mal etwas laut geworden ist. Es ist schlimm die Veränderungen zu erleben und es hautnah zu sehen. Ich weiß nicht ob es die Möglichkeit gibt, ihre Emotionen zu dämpfen. Gibt es da Möglichkeiten – Medikamente ?
Wie kann man ihr helfen und ihr das Gefühl geben, dass sie uns wichtig ist. Sie möchte uns nicht belasten, lieber gibt sie sich auf, so meint sie.
Als meine Mutter von der OP aufgewacht ist, saß mein Vater bei ihr am Bett und hat ihr die Hand gehalten. Jetzt deutet meine Mutter den Gesichtsausdruck von meinem Vater: „ …du hast geschaut, als ob du dir gewünscht hättest, ich wäre nicht mehr aufwacht …!“ Mein Vater war schockiert!

Wie sind eure Erfahrungen, welche Verhaltensänderungen bekommt ihr mit?

@Micha
Wie geht es deiner Mutter ?

@Andrea D.
ich sag einfach nur sch ....  :(
Wird eine OP geplant?


ganz liebe Grüße an euch alle
Mirjam
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: fips2 am 14. Januar 2008, 11:58:12
Hi Mirjam
Ist deine Mutter bei einem Neurologen oder Neuropsychologen in Behandlung?

Ich würd es so angehen.
Hier wäre mal dein  Vater gefragt etwas zu tun.Grade bei Suizidäußerungen ist einen gwisse Vorsicht geboten.Seid vor allen Dingen erst mal froh,dass sie sich überhaupt offenbart.Vielel fressen in sich rein,lassen sich nichts anmerken und dann ist der Schock riesengroß.
Leider hatten wir in den Letzen 2 Jahren in unsrem Bekanntenkreis 3 solcher stillen Fälle.Verhindern wird man sie nur schwerlich können,wenn der entsprechende Vortrieb und Plan vorliegt.Man kann nicht immer neben dran stehen 24 Std am Tag.Seid euch dessen bewusst.

Dein Vater sollte mal einen Termin beim Neurologen ohne deine Mutter vereinbaren und mit ihm die Problematik durchsprechen.Im Beisein der Mutter werden diese Äußerungen wohl kaum beim Arzt zur Sprache kommen. Der Arzt kann dann entsprechend gegensteuern mittels Psychopharmaka oder Antidepressiva.Oder auch mittels psychologischen Gesprächen.
Die Patientin braucht ja nicht unbedingt davon etwas mitzubekommen,dass dein Vater ,oder ihr zusammen, beim Neuro wart.Hier fühlt sie sich evtl. hintergangen.Ein guter Neuropsychologe geht diese Sache auch geschickt und vertaulich an.

Keine Angst, in eine Klinik wird sie wohl deshalb nicht gleich kommen.Einen Suizidversuch hat sie ja noch nicht unternommen.Es kann auch einfach nur ein Hilfeschrei von ihr gewesen sein.
Das muss aber der Arzt beurteilen wie hoch die Gefahr ist.
Menschen die Schmerzen haben oder durch ihre Erkrankung eine eingeschränkte Lebensperspektive, machen manchmal solche Äußerungen.Ob sie diese auch umsetzen ist eine andre Frage.Wachsam sollte man in diesem Fall aber schon sein.

Gruß Fips2
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 14. Januar 2008, 12:33:03
Hallo ihr alle, mein Mann hat seine Temodal-Woche hinter sich. Er hat fast nur geschlafen. Am Mittwoch gehen wir zu seinem Operateur. Er schaut sich dann die Bilder mit uns zusammen an. Wir haben großes Vertrauen in ihn. Werden dann über weitere Behandlungsmöglichkeiten mit ihm sprechen. Ob nochmalige OP möglich oder Bestrahlung oder??? Liebe Grüße, Andrea
@Mirjam
   Das hört sich nach einer schweren Depression Deiner Mutter an. Ihr lebt, wie wir alle, in einer Ausnahmesituation. Da liegen die Nerven blank. Alles sehr schwierig.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 17. Januar 2008, 11:40:15
Hallo, waren gestern im Krankenhaus u. haben mit Arzt über weitere Vorgehensweise gesprochen. Es geht erst mal mit Temodal weiter. In 6 Wochen soll dann ein erneutes MRT gemacht werden, um zu sehen, was die Herde machen. Behandelnder Arzt im Krankenhaus trifft sich mit unserem Onkologen, besprechen zusätzlich Andreas weitere Therapie. Austausch ist immer gut! Bis dann, Andrea.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 18. Januar 2008, 18:30:47
Hallo Mirjam,
danke der Nachfrage...bei uns sieht es extrem mies aus. Bin diese Nacht um 5 aus dem Skiurlaub gekommen, habe drei Stunden geschlafen, wollte zu meinen Eltern und ich war gerade da, schon gab es einen heftigen Anfall. Es gab schon zwei Anfälle, einen vor 2 Wochen und einen als ich im Skiurlaub war, also vor ein paar Tagen. Dieser war aber lt. meinem Vater der schlimmste und ich durfte ihn live und in Farbe miterleben. Kein schönes Erlebnis. Ich bin immer noch platt von diesem Eindruck. Also die Folge natürlich Notarzt --> Krankenhaus. Komme gerade von dort zurück. So wie es aussieht gibt es gravierende neurologische Ausfälle in der rechten Körperhälfte. Sprache war vorher schon nicht da, jetzt kommt aber gar nichts mehr. CT und EEG sind gemacht, werden aber erst morgen mit uns besprochen. Sie weint die ganze Zeit, es ist grauenhaft. Ich habe die Ärztin mal auf Psychopharmaka angesetzt. Meine Mutter war immer schon eine hypernervöse und unausgeglichene Person. Ich denke, dass man da medikamentös eingreifen muss. Es war offensichtlich, dass der Anfall durch Streß ausgelöst wurde. Sie klagte nämlich zunächst über Kopfweh und als mein Vater das Wort "Krankenhaus" gerade ausgesprochen hatte, ging es rapide bergab. Innerhalb von 4-5 Minuten. Sie hat immer wieder gesagt "Krankenhaus, nein, Krankenhaus nein", die Atmung wurde immer schneller und dann kamen zunächst 2 kleine Anfälle und dann der mega-heftige. Ich bin nur froh, dass ich  durch dieses Forum vorher schon wusste, dass es nach Anfällen zu neurologischen Ausfällen kommen kann, mein Vater war der Meinung, dass sie bei unserer Ankunft "topfit" im Bett sitzt. Den Zahn habe ich ihm direkt gezogen...ich bin immer gerne auf alles vorbereitet und lasse mich da nicht gerne überraschen. In jeder Lebenslage liebe ich Überraschungen, aber nicht hier...

Bei Dir geht es ja nicht so toll. Die Reaktion Deiner Mutter ist sicherlich heftig...ich würde auch mal über eine medikamentöse Einstellung nachdenken. Besprich das doch mal mit den Ärzten. Wir tun das morgen auch. Bei uns geht es darum, die Nervosität etwas in den Griff zu bekommen um zu verhindern, dass weitere streßbedingte Anfälle folgen. Ich habe auch gerade im Krankenhaus gemerkt, dass Sie Beruhigungsmittel bekommen hat. Sie hat zwar viel geweint, ist aber immer wieder eingeschlafen. So soll es natürlich nicht sein, aber die Ärztin meinte eben auf meine Frage hin, dass es schon Möglichkeiten einer Behandlung in diese Richtung gibt. Mal sehen. Wir wollen sie ja nicht zudröhnen aber Handlungsbedarf sehe ich in jedem Fall.

Wie Du Deiner Mutter beibiegen kannst, dass Sie euch wichtig ist weiß ich nicht. Du kannst nur bei jeder Äußerung diesbezüglich sofort widersprechen.

Ich kann leider nicht mehr mit meiner Mutter sprechen, das ist noch die größte Katastrophe. Wir können nur erahnen, was in ihrem Kopf vorgeht. Wissen tun wir es jedoch nicht.

LG Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Domino am 20. Januar 2008, 20:08:52
Hallo zusammen,
habe lange nichts von mir hören lassen und auch kaum gelesen. Es tut mir leid, daß es auch bei euch nicht so gut aussieht.
Bei uns ist es ähnlich schlimm. Mein Vater hatte knapp 6 Mon. nach seiner OP seinen ersten epi.Anfall am 29.12.07. War dann bis 5.01. im Krankenhaus. Am 8.01. dann MRT mit KM bei seinem Operateur. Leider Rezidiv (2 neue Tumore). Schock! OP schon am 25.1. , Temodal wurde nach 3.Zyklus abgebrochen.
Bleibt stark!
LG Andrea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 20. Januar 2008, 23:55:50
Auch ich habe etwas länger hier nichts mehr von mir hinterlassen in form von Geschreibsel....



Auch bei mir gibt es keine guten Neuigkeiten....


Aber zuvor hole ich mal etwas weiter aus, für jene denen ich nicht geläufig bin vom Namen her...




Etwas über 100 an Beiträgen habe ich in den letzten Jahren hier hinterlassen
(hier mal ein Danke an alle die ich in dieser Zet hier kennenlernen konnte ob per PN oder nur vom Mitlesen her), damals als die Partnerin und mittlerweile als die "beste Freundin".
Schon damals interessierte ich mich sehr dafür was ein Hirntumor ausmacht und woher viele Dinge kommen was den Wachstum und die Folgen mit sich führen usw.

Die Mutter meines damaligen Partner`s hatte damals mit 1 Glioblastom am Temporallappen angefangen wo nicht alles entfernt werden konnte aber mit der Kobalt Therapie 34 Einheiten konnte halt das getan werden damit Ihr nochmal gute 3 Jahre geschenkt wurden.
Weiterhin nahm sie die Misteltherapie sehr gut an.
Und Lebte wirklich gute 3 Jahre, als wäre nie was gewesen..
Sogar Autofahren war drin gewesen....

Im letzten Sommer bemerkte ich einige Ausfallerscheinungen und wunderte mich nicht, da ja ein Glio zurück kommen kann aber nicht muss und somit sagte ich mir selber, na gut ok muss ja nicht wieder was sein und habe es dabei belassen.
Weil ich es nicht Wahr haben wollte...

Mein Ex ist nicht gerade der jenige der es gut verkraften kann mit alledem umgehen zu können und ich bin ein Wissbegieriger Mensch und sauge Themen die mich Interessieren immer in mich auf ohne einen Stop dabei einzulegen und so war es damals als wir zusammen waren auch so, daher war mir im letzten Sommer sehr wohl bewusst was auf seine Mutter erneut zu kommen kann.
Und ein gutes Gefühl hatte ich überhaupt nicht.

Ich hatte auch damals nach der Trennung hier Fleissig weitergelesen und fragte mich manchmal warum......? Müsste mir ja egal sein nach der Trennung, das wir dann eine gute Freundschaft draus werden lassen wusste ich damals noch nicht.
Aber ich finde das sich alles im Leben was man an gutem tut auch auszahlt und ich habe gutes getan indem ich hier immer wieder mit gelesen und mitschrieb.

Jetzt wo die Realität alles andere als unschön ist weiss ich es.
Ich kann meinem damaligen Partner in diversen Situationen zur Seite stehen und ihm manches mal eine Antwort auf seine Fragen geben, er weiss das ich hier bin und er freut sich immer wieder wenn ich ihm hier neue Info`s geben kann, sofern er mal Aufnahmefähig dafür ist.
Er und seine Mutter haben ein sehr Inniges und zwar ein Freundschaftliches Verhältnis was die ganze Angelegenheit nochmals schlimmer für Ihn macht.
Und ich habe immer noch ein sehr gutes Verhältnis zu seinen Eltern und habe auch schon das eine oder andere mal Geweint.
Ich kann nichts tun, wie alle anderen auch, kann aber zuhören und versuchen die passenden Worte zu finden wenn ich mit seiner Mutter in Kontakt stehe.
Telefonate oder wenn man sich trifft finde ich mittlerweile sehr Wertvoll.
Die Zeit so finde ich, rennt einem dabei weg und man steht da und sieht nur im Endeffekt zu wie alles geschieht...


Ende Oktober haben sie 2 Rezidive gefunden beide wieder am Teporallappen (Schläfe) aber diesmal links und rechts und beim rechten sogar hinter dem Auge.
Uff  :-X Ich war schon Platt wie eine Flunder als ich es hörte und dann haben wir alle die -Daumen gedrückt für den 14.11.2007 das die Op gut verlaufen wird....
Ja sie verlief gut aber dauerte ganze 09 std, Wahnsinn dachte ich mir......!!!!
Nach ca. 2 wochen kam sie wieder nach Hause aber nun sieht alles gar nicht mehr so gut aus wie ich anfänglich dachte....  :(

Anfang Januar wieder ein Rezidiv und Leute die hier Regelmässig anwesend sind muss ich nicht erklären was es wohl bedeutet.... :'(
Schaut nicht gut aus....
Bekommt Morphium wo die Dosis schon erhöht wurde und sie selber von sich sagt das Sie Menschen nun verstehen kann die sich Umbringen weil sie die Schmerzen nicht ertragen und sie nicht mehr Leben will....  :'(
So langsam schwindet auch ihr Lebensmut, ich denke Sie weiss das es zuende gehen wird.....
Obwohl sie immer noch glaubt das man mit ein bissel Ringelblumen salbe das wieder hin bekommt ;-)
Ich werde Ihr auf keinen fall diesen Gedanken ausreden wollen, sie soll daran glauben wenn es ihr Mut macht und ich werde auch weiterhin ihr Mut machen mit Worten die Sie so hoffe ich aufbauen und ihr Kraft geben mögen.
Mitleid nutzt ihr nix und auch keine Million auf dem Konto aber wenn ich könnte, würde ich Ihr sehr gerne ein stück abnehmen von der Qual...

Würd mich Freuen wenn man in meinen Threads etwas hinterlassen würde nach längerer Zeit...
Antworten sind willkommen. ;-)



An alle anderen hier:

Ich lese immer Fleissig mit und Drücke euch alle mal ne runde  :)

Lg
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: fips2 am 21. Januar 2008, 07:48:07
Hallo sonnenlicht
Ich finde es schön,dass du deiner Ex-Schwiemu immer noch zur Seite stehst.
Das Eine muss ja nichts mit dem Andren zu tun haben.
Was soll ich sagen.Man ist ja ein gewisses Stück durchs Leben gemeisam gegangen und hat sich mögen oder hassen gelernt.Bei dir ists Mögen und Verbundenheit.Das kann man nicht einfach so wegwischen.
Ich wünsche euch,dass die Zeit die Euch noch bleibt für deine Ex-Schwimu mit einer möglichst guten Lebensqualität und möglichst schmerzfrei abläuft und viel Kraft für die kommende Zeit.

Gruß Fips2
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 21. Januar 2008, 11:02:59
Danke für die Antwort.

Tja die Lebensqualität ist nur noch geprägt von:

Noch stehen und laufen zu können
Essen können
Schlafen können
Kochen und Backen zu können, sie war ja immer begeisterte köchin

das ist ihre Qualität  :'(


und die schmerzen haben die auch so langsam im griff.....
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 21. Januar 2008, 12:56:43
Hat schon jemand etwas von Christa gehört, wie die OP verlaufen ist? Musste die letzten Tage an Sie denken ....!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 21. Januar 2008, 16:27:47
Da sagste was mit christa, hatte das ja alles mitverfolgt.....
die wird sich schon melden, hoffen wir mal alle nur das beste.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 22. Januar 2008, 10:21:33
Ich bin da, bin lebe und bin glücklich.

Meine zeilen Habe ich mit word zusammengebastelt und wohl zweimastunden gebraucht. Deshalb folgen vorertst keine weiteren Neuigkeite,
Nach einer teilaphaspie kann ich recht schlecht sprechen und vor einem keine fehler beim geschriebenen wort erkennen,. Da mcht aber nicht, daas wird wirder mt ergound logopädei. Ich habe es selbst selbst sowntschieden, als mir nämlich nein neurochiriurg vorschug, dass wir einen teil des geswundes gehiinggewibes mit etfernen, umd die sicherheit zu erhöhen.
Ich wusste, dass ich mit sprachverlasut rchnen muss. Aber ich kann sogar je nach tagenesform etwas gut sprechen.Ich wurde am 11.1. operiert, aber keider ließ die neurorogativiatitiavein fitzeltechel gliosblastom zurück.Es war meine meine Entscheidung zusammen mit meinem meinem Neusorichirurgen, am 17.1. noch mal zu orperieren und auch zuzätulich ein Stück Hirnpllatee gegen eine eine kunsthirnplatte atszuschauteschen.Die MRT ist sauber, wenn die platte ohne infektionen eninwächstst, habe ich eine vielleicht längere Chance.

Gestern, 4 tage nach der 2. OP  bin ich zuhause.
Unendlich dankbar.Habe manches erlebt, was emotoinal nicht ganz liecht zu verkraften iast, habe mich auch sicher verärdernd. Brauche Bruhe
Und wiswt ihr was? Es tug gut nicht zu reden.
Gesterwn schertztue mit ich miw mit meinem neuzrochiru, dass es manchmal eine feine sache sit, enfach mal sie klappe zu halten und stille zun winden.

Machs gut ihr lieeven.Ach ja und wenn ihr auch jemanden trefft, der nicht so gut dprechen kann, drenkt drann, HÖREN KNN DER ! Ihr müssealso dann nicht schriewn. Ads nevt nämlich.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bluebird am 22. Januar 2008, 10:34:39


Liebe Christa,

schön, dass Du da bist und es uns wissen lässt. Nach zwei Operationen innerhalb eines so kurzen Zeitraums brauchst Du sicher noch Ruhe. Bis dahin...

Alles Liebe
Birgit
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 22. Januar 2008, 11:21:48
Liebe Christa,
auch ich habe an Dich und Deine OP gedacht. Freut mich, dass Du´s geschafft hast! Das mit dem Sprechen klappt bei meinem Mann auch nicht so gut. Hängt von der Tagesform ab. Wünsche Dir gute Genesung, alles Liebe, Andrea D.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 22. Januar 2008, 11:54:10
Hallo Christa,auch ich freue mich das du wieder zuhause bist.schön das du dich wieder gemeldet hast.Nimm dir die zeit die du brauchst um dich von der op zu erholen.bis bald liebe grüsse und gute besserung wünscht dir michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 22. Januar 2008, 12:06:57
Ich schliesse mich auch an und wünsche Dir eine super tolle und schnelle Genesung und das Du bald wieder ohne Ausfälle richtig Schreiben und Sprechen kannst aber das wichtigste von allem Du bist am Leben.

Ich freu mich für Dich!

Herzliche Grüsse
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 22. Januar 2008, 16:34:13
Hey Christa! Schön, Dich wieder "an Bord" zu haben. Sei beruhigt wegen der Rechtschreibfehler...bei uns auf der Arbeit gibt es Leute, die ohne Glio IV in weniger Zeilen mehr Rechtschreibfehler produzieren als Du... ;D
Also ich konnte Deinen Bericht jedenfalls flüssig lesen...!!

Gute Genesung wünscht Dir
Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 22. Januar 2008, 16:40:36
Sei beruhigt wegen der Rechtschreibfehler...bei uns auf der Arbeit gibt es Leute, die ohne Glio IV in weniger Zeilen mehr Rechtschreibfehler produzieren als Du... ;D
Also ich konnte Deinen Bericht jedenfalls flüssig lesen...!!



 :) :) :) :) :) :) :) :) :) :)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 22. Januar 2008, 17:07:36
na ist doch so, michael hat recht!!!!
ich bekam zumindest eine gänsehaut vor freude das es dir soweit ganz gut geht.
würd mich mal interessieren wie lange die beiden Op`s dauerten?

lg
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Cira am 22. Januar 2008, 17:21:08

   Hallo Christa,

Auch ich habe viel an dich gedacht,und ich freue mich,das es dir soweit ganz gut geht...
drück dir ganz fest die daumen, das deine sprachprobleme schnell besser werden...

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 22. Januar 2008, 17:39:40
Hallo Christa,
ich freue mich ganz toll für dich, dass du die Op's so gut überstanden hast.

Jetzt ein Schritt nach dem anderen, mit der Sprache das wird schon ;).

Alles Gute für dich!!!!!!!!!

Ganz liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 22. Januar 2008, 19:06:13
Hallo Christa!!

Schön, dass du wieder da bist. Habe auch sehr viel an dich gedacht in der letzten Zeit. Das hört sich ja alles richtig gut an. Ich wünsche dir weiterhin alles, alles Gute!!
Gut, dass du geschrieben hast, dass man nicht schreien muss, damit der Patient einen versteht. Mir fällt im Moment sehr an mir auf, dass ich mit Mama immer lauter spreche, manchmal schon fast schreie. Werde es ab sofort ändern!!
Leider kann meine Mutter mit Wörtern im allgemeinen nicht mehr viel anfangen. Bei uns sieht es leider nicht gut aus...
Aber ich möchte im Moment hier die gute Stimmung nicht zerstören, ich berichte ein andermal....

Liebe Grüße an alle!!

@ Tatjana: Bin dir immer noch sehr dankbar für den Tip mit dem Kalzium. Rückenschmerzen waren schon lange kein Thema mehr bei uns...... LG
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 22. Januar 2008, 20:54:50
Gute Stimmung hin oder her, ich denke, Du darfst ruhig berichten Judith...

Meine Mutter ist gestern schon wieder aus dem KH entlassen worden (Einlieferung per Notarzt am 18.01. am Mittag). Es gibt eine neue Medikation, Blutwerte sind okay. Wenn sie nur psychisch nicht so angeschlagen wäre...das ist im Moment unser Hauptproblem. Ich frage mich, wie eine psychologische Hilfe aussieht, wenn der Patient nicht sprechen kann...

Wir wissen auch alle nicht, was wir tun können. Ich verbringe ja schon seit September fast meine komplette Freizeit bei meinen Eltern, mehr kann ich auch nicht machen.

Hat da vielleicht jemand eine gute Idee (die vielleicht auf eigenen Erfahrungen aufbaut)?
Vielleicht drucke ich ihr mal Christas Beiträge aus...wenn das nicht hilft, was dann?  ;)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 23. Januar 2008, 00:49:01
Moin, Ih Lieben,
ich möchte nicht, dass Ihr denkt, ich hatte nun nur noch mein eigenes schicksal vor augen. So ist es nicht. Ich habe mir erschrecken die entwicklungen mancher fälle hier nachgeleesen. Ich vetshe sie und sie verstehe si auch wieder nicht, welm bei mir nicht nur die Sprache gestört ist. ich habe große probleme, mich zu konzentrieren und und viele dinge zu tun, von denen die in den nächsten tagen die ergo- und logopädis test und abklärungen machen wird.Si kann ich, mal als besppel, nicht mehr zählen. Kann nicht ausrechnen, wie wieviel stunden, tage usw. weiter vergangen snd.
Und dazu fühle ich mich natürlich so kurz nach den OPs auch noch sehr schlapp.,dass ich mich noch gar nichtn zutraue ud zum Glücl hilfe habe beimEinkaufen usw.

Michael, ich wünschtde dir dass meine Brioefe deiner mutter helfen würden. ich fürche aber, sie wird sie nicht als hilfe zu empfinden. Es ist nämlich ganz schön anstrengend! Ich möchte machmaal auch lieber schweigen, ausruhen.
Mich strengen die Menschenchenso sehr sn, die es gut meinen und mir viel erzählen und entlocken wollen. 2 Minuten sprechen und dann bitte RUHE! Aber das macj mal lieben Anwervandten und freunde klar, die dich lievbebvol bekocht habe, dich ein bißchen unterhalten und plaudern wollen, um leben in deinen Alltag zu bringen.

Gestern habe ich meinen AB neu neusprochen. Ich wolltes es unbedingtselbst machen, schäme mich micht für dieseproblame, so dass Abrufer sie besiite hören sollemn., wenn sie sich auf ein Telefonatatr mit mit  enlaen. Es hat über eine tunde gedauert, bis ich einen halbswes verständnlichen Text draufgesprochen hatte. ich war sehr stolzt. Und was passiert? Erwschreckthate mit niemand angerufen sondern aufgrlegt. Auch gru. dann spare ich kreft und stimme .

Ich wünsche euch so sehr gute erbebise, gutte progrpgneosen, fortschritte, und so bitte nicht senicht böse, wenn ich fast nur lese oder von mir selbsat erzählen.  Ich bin in gedanken sehr bei euch!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 23. Januar 2008, 01:17:11
aber das wichtigste von allem Du bist am Leben.




Ja, das fühle und denke ich auch als ein riesedesnroese glück.


Zitat
würd mich mal interessieren wie lange die beiden Op`s dauerten?

die erste von 7:30 bis 13 Uhr, und um 14 Uhr konnte ich selbst meinen sohn anlrufen. ich schon verüclt. ich bin glaube ich ziemlich zäh.
Die zweite etwas länger, auch von 7.30, weis ich gar nicht mehr so genau aber bis in den nachsittäg
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bluebird am 23. Januar 2008, 09:53:58
Hallo Christa,

also ich staune, dass du nach diesen großen Eingriffen so kurzfristig wieder hier bist und uns berichten kannst. Du und Dein Neurochirug seid ein tolles Team! Und sicher wirst Du es mit Deiner selbst beschriebenen Zähigkeit und Deinem starken Willen bald schaffen, die Defizite auszugleichen, die jetzt noch vorhanden sind. Das können aber nur Menschen beurteilen, die Ähnliches durchlebt haben. Als meine Schwester vor drei Jahren nach einer schwierigen OP wegen Hirnblutung aus dem Koma erwachte, war sie sehr verwirrt. Es hat einige Zeit gedauert, bis sie Menschen Namen zuordnen konnte, wußte, was Zeit ist.... Das macht Angehörigen erstmal Angst, Außenstehende können damit kaum umgehen.  Aber über solche Erfahrungen, wie z.B. bei stummen Anrufen, wirst Du hoffentlich nicht grübeln. Bleib bei Dir und freue Dich über jeden Fortschritt.

Liebe Grüße
Birgit
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 23. Januar 2008, 17:49:58
Liebe Judith,

Zitat
Bin dir immer noch sehr dankbar für den Tip mit dem Kalzium. Rückenschmerzen waren schon lange kein Thema mehr bei uns......

Das freut mich sehr für euch!                        

Meine Mama hatte am 21.01.08 ihren ersten Todestag  :'(
Ich kann das alles immer noch nicht so richtig glauben. Mir kommt es vor wie gestern...
Bin einfach nur traurig...

Ich schreibe nicht mehr viel, aber ich bin immer noch fleißig am mitlesen.

Alles Gute für euch und allen anderen hier im Forum!

Ganz liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 23. Januar 2008, 18:22:53
Liebe Tatjana!!!

Kann mich noch sehr gut an deinen Eintrag zum Tode deiner Mutter erinnern. Konnte nur noch heulen beim lesen. Meine Mutter hat mich dann dabei erwischt und ich konnte es kaum erklären....
Mir kommt es auch längst noch nicht so lange vor. Es tut mir leid, dass es dir immer noch so weh tut.
Dir auch alles Gute!!
Meine Mutter spricht eigentlich auch gar nicht mehr. Da kommen kaum noch normale Wörter raus. Mein Vater liegt seit Montag im Krankenhaus (nichts schlimmes) und ich kümmer mich rund um die Uhr um sie. Sie baut jeden Tag im Moment mehr ab und macht immer mehr Unfug. Sie will immer aufräumen und putzen, kann aber nicht mehr. Sie kann seit ein paar TAgen eigentlich gar nicht mehr richtig laufen. Einen Rollstuhl würde sie aber nicht wollen....
Meine Mutter ist ein echter Dickkopf, glaube das wird alles noch ganz schön hart mit ihr....

Aber wir schaffen das schon!!!  

LG
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 23. Januar 2008, 21:02:42
Ich kann das alles nicht verstehen....  :'(

Warum muss seine Mami so Leiden?

Verdammter mist, liebe Leute warum ist das so ungerecht?

Sie hat soviel geleistet in ihrem Leben, 4 Jungs grossgezogen, Mann, Haus Selbstständigkeit und immer eine Frau gewesen die immer wenn es noch so schlimm war egal was es war, noch Elan, Kraft und Durchsetzungsvermögen hatte.
Für jeden da war und selbst jetzt immer noch Kräfte am Mobilisieren ist wo es mit Ihr zu ende gehen wird.

Einzuschlafen und nicht mehr Wach werden, das wünsche ich Ihr von Herzen aber dieses Leiden muss doch echt nicht sein...

60 Tropfen Tramadol und das innerhalb von 6 std muss das denn sein, in sich reinpumpen das zeugs schön wenn es ihr mal helfen würde aber es hilft ja fast gar nicht.....
Blutwerte sind laut der Ärzte am Montag in Ordnung gewesen.
Ich denke mal das die Dosis wieder erhöht wird in den nächsten Tagen.
Wackelig ist sie ohne ende auf den beinen aber unglaublicherweise Kocht sie weiterhin jeden tag und soll sie auch wenn Ihr immer noch danach ist.

Sie baut immer mehr ab, das zu sehen tut mir so entsetzlich Leid, meinen Ex unterstütze ich dabei natürlich und ich merke auch das es seinen Eltern gut tut, wenn ich als Aussenstehende mir alles anhöre und dabei versuche ein wenig Mut zu machen, kenne ja alle so viele Jahre und kann einfach nicht weg schauen.
Aber mein Ex kämpft noch mit seiner Trennung von seiner Freundin die ihn am 2 Weihnachtstag ohne Vorwarnung sitzen gelassen hat und sich nun mit einem neuen vergnügt, ich nenne sowas absolute Feigheit!
1 Nervenzusammenbruch hatte er schon und wenn der 2 ansteht ruf ich wieder den Notarzt.
Muss doch echt nicht sein das ihn die Freundin an Weihnachten verlässt?
Geschmackloser geht es wohl nicht mehr, zumal ich Ihr noch wochen vorher sagte das es kein Zuckerschlecken werden wird, was auf die beiden zukommen wird und sie sich genau überlegen soll ob sie Stark genug ist für das was kommen mag und Ihn entweder verlässt oder zu ihm steht aber nicht dann wenn es ihm schlecht geht aber dann
so Feige zu sein und sich aus dem Staub zu machen ist echt das letzte.
Sorry Leute das ich Euch damit voll bombadiere aber ich fühle mich dadurch viel viel besser wenn ich das mal los werde.

lg
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 24. Januar 2008, 15:56:28
Hallo Judith,
alles braucht seine Zeit...ein Jahr ist nichts...
Ich hoffe deinem Vater geht es bald besser, damit er dich wieder unterstützen kann.

Ich denke an dich und wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

Ganz liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 04. Februar 2008, 14:50:37
Hallo!!

Wir kommen gerade vom MRT. Meine Mutter bekommt ja mittlerweile 3 verschiedene Chemos in Kombination. Obwohl wir damit überhaupt nicht gerechnet haben, war das Ergebnis heute gar nicht schlecht. Der Tumor ist nur wenig gewachsen. 2mm!
Das Ding war und ist groß, es wächst schon in die rechte Hälfte rüber, vor nem halben Jahr waren es lt. Onkologe noch 5 Tumore, die miteinander verbunden waren. Jetzt ist es ein Riesending.
Aber der Gedanke gegen einen Tumor zu kämpfen gefällt mir besser, als gegen mehrere....
Ihr gehts leider nicht so gut. Sie ist am WE wieder gefallen (weil sie wieder aufräumen wollte) und scheint eine Rippenprellung zu haben. Jede Bewegung tut ihr weh.... Sprechen kann sie leider immer noch nicht wieder. Aber sie macht auch keinen wirklich unzufriedenen Eindruck. Ich glaube, ihr ist alles egal.
Morgen haben wir einen Termin beim Onkologen. Mal schauen, was der sagt....

Liebe Grüße
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 04. Februar 2008, 22:50:14
Einfach mal eine Anmerkung. Ich weiß von den forschenden Ärzten, daß man immer noch nicht entdeckt hat, - warum, - wann, - wer ein GB bekommt und wer nicht.

Ich zitiere nun mal die Zeilen von Sonnenlicht:
 
"Sie hat soviel geleistet in ihrem Leben, 4 Jungs grossgezogen, Haus Selbständigkeit und immer eine Frau gewesen, die immer wenn es noch so schlimm war egal was es war, noch Elan, Kraft und Durchsetzungsvermögen hatte.
Für jeden da war und selbst jetzt immer noch Kräfte am Mobilisieren ist wo es mit ihr zu Ende geht."

Ich habe im Laufe von über 1 Jahr immer wieder die Beiträge gelesen - und inzwischen sind leider auch viele schon verstorben. Aber ich habe das Gefühl, daß, wenn jemand seinen Angehörigen beschreibt, es einfach den Zusammenhang gibt, daß alle etwas besonderes waren, was die Charakterstärke, die Kraft, den Willen und das Durchsetzungsvermögen -oft auch die Starrköpfigkeit- betrifft.
Ist das ein Zusammenhang??
Ich weiß es nicht. Aber es ist mir des öfteren einfach aufgefallen.
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Ich möchte noch was erzählen, was mir letztes Frühjahr passiert ist.
Eine gute Freundin von mir (eigentlich ganz normal!!) hatte eine Frau kennengelernt, die in Lebensdingen berät, Meditationskurse gibt usw.; die mit dem Universum in Verbindung steht. (Man kann darüber denken was man will - ich bin da eher sehr, sehr skeptisch)
Sie hat sich dort das ein oder andere Mal Rat geholt , auch wegen Ihrer Selbstständigkeit, d.h. wegen ihrer Firma.
Im Frühjahr letzten Jahres hat sie die Frau angesprochen, ob sie etwas sagen könne zu dem Mann ihrer Freundin (mein Mann); der sei krank und ob sie was zu der Krankheit sagen könne.
Sie hat keinerlei Angaben über meinen Mann gemacht und die Frau wollte auch nur den Vornamen wissen. Nach kurzer Zeit sagte diese Frau:

"Im Kopf sitzt das, das sitzt im Kopf. Das ist die Sturheit im Kopf. Und erst wenn er die Sturheit beseitigt hat kann er "heil" werden. Aber dazu muß er erst die Situation zu seinem Vater klären."

Ups! Wie gesagt, die Frau wußte nichts, gar nichts von der Art der Erkrankung.
Sturheit im Kopf -- wie wahr.
Dann ist mir zum ersten Mal aufgefallen, daß mein Mann noch nie, nie von seinem Vater gesprochen hat. Der ist schon 1965 gestorben. Die Mutter, die ich noch kennenlernte und die 1984 verstarb, hat auch nie von ihrem Mann gesprochen, und die beiden älteren Brüder meines Mannes auch nie. -Ich habe aber auch noch nie danach gefragt.-

Ich habe damals, im Frühjahr, meinen Mann daraufhin mal angesprochen-- und er hat plötzlich nur noch geweint. Was mit dem Vater war oder nicht war, weiß ich immer noch nicht -- und helfen konnte ich da nicht mehr, weil er so gut wie nicht mehr sprechen konnte.
Das war schade, sehr schade.
Aber der Gedanke, was die Frau sagte, und daß mein Mann wirklich eine Sturheit besessen hatte, läßt mich immer mal wieder drüber nachdenken, ob das nicht etwas ist, was sich durch alle Persönlichkeiten zieht, die mit dieser Krankheit behaftet sind.

Ich weiß, das war lang - aber ich mußte meinen Gedanken einfach mal Raum geben.

Liebe Grüße an alle
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 04. Februar 2008, 22:58:31
Liebe Doro,

Weiß ich auch nicht, aber könnte es nicht auch umgekehrt sein?

Bei mein Mann gab es der Tumor sehr lange - der Schädeldecke war dünn, d.H. es gab es schon seit dem er mindestens 15 Jahre alt war - ich halte es für genauso möglich dass der Tumor Sturheit verursachen konnte als umgekehrt... Die Theorien bleiben aber so lange erstmal nur das -- Theorien... Wir hätten alle gern den "Warum" den es nicht gibt...

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 04. Februar 2008, 23:10:27
Hallo Sarabande,

jetzt, wo du schreibst, daß dein Mann den Tumor wohl hatte seit er 15 Jh. alt war, fällt mir ein, daß mein Mann, anfangs als er krank war, zu unserer Sekretärin mal sagte, das habe er schon lange, das hätte er früher schon mal gehabt.
Ich dachte damals, was soll das?

Ich kenne ihn schon so lange, das müßte ich doch wissen! Er hatte zwar Anfang der 80er Jahr öfter mal Nasenbluten (wie vor Diagnose seines GB), aber wir haben das alle auf Bluthochdruck geschoben. Ich glaube, er war damals 1mal beim Arzt - oder gar nicht!? Das weiß ich nicht mehr. Es hörte auch wieder auf.
Ob er damals doch beim Arzt war und er mir nie das Ergebnis sagte? Ob er das damals schon hatte? Oder ob er sich jetzt nur daran erinnerte, daß er früher schon mal die gleich Symptome hatte?
Ich weiß es nicht.

Aber, liebe S., wenn die schreibst, dein Mann hatte den Tumor schon so lange -- war er von Wesen her auch so stur im Kopf??
Sorry, würde mich einfach mal interessieren.

L.G.
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 05. Februar 2008, 07:39:31
Liebe Doro,

Dass er den Tumor schon lange hatte, haben die Ärzte vermutet, weil der Schädeldecke darüber dünn war. Wir könnten alle Tumoren haben, und es nicht wissen. Der Tumor meines Mannes war ursprunglich kein Glio, hat sich aber im Laufe der Zeit umgewandelt.  

Ja, er war stur, aber schüchtern - eine merkwürdige kombination. In viele Sachen sehr weich und sanft, nur halt in andere sehr entschlossen...

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 05. Februar 2008, 16:23:08
Hallo!!

Ich kann dazu nur sagen, dass meine Mutter schon immer ein sehr sturer Mensch war. Das ist jetzt durch die Krankheit noch viel schlimmer geworden.
Sie hat auch nie viel über ihre Fam. gesprochen.
Wir waren ja heute beim Onkologen. Der fand die Bilder von gestern gar nicht gut. Wir machen dennoch mit der Chemo erst mal 4 Wochen weiter und dann mal schauen. Viel Hoffnung konnte er uns leider nicht mehr machen.
Heute morgen habe ich Mama das erste Mal in einem Rollstuhl fahren müssen. Sie kann plötzlich gar nicht mehr laufen und der Weg durchs Krankenhaus ist lang.
Wir haben jetzt auch einen für Zuhause bestellt. Jetzt fängt es bei uns auch mit der Pflege an. Hoffe, wir kriegen das alleine hin.
Sie will sich nie helfen lassen, kann aber fast nichts mehr alleine. Manchmal glaube ich, bei einer fremden Person wäre sie nicht so stur.
Mal schauen, wie es die nächsten Tage wird.....

LG
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 05. Februar 2008, 16:39:10
Hallo Judith
mein onkel musste zum schluss auch in den rohlstuhl weil er alleine nicht mehr gehen konnte.er wäre sogerne noch mit uns spazieren gegangen aber leider ging das nicht mehr.zu hause mit der pflege ging es zuerst ganz gut,später musste meine tante einen pflegedienst mit beauftragen weil es schwierig war ihn in die badewanne zu bekommen.es war natürlich auch keine leichte sache einen pflegedienst hinzuzuziehen da mein onkel nicht gerne fremde menschen um sich hatte.was auf eine art schon verständlich war,aber leider ging es dann nicht mehr anders.mein onkel ist jetzt seit okt.07 tot und ich sehe immer mehr wie alle fälle sich hier fast vollkommen gleichen.mein onkel war auch sehr sturköpfig hat immer seinen eigenen willen gehabt und das noch bis fast zum schluss.ich wünsche dir noch die ganze kraft die du brauchen wirst und deiner mama wünsche ich von ganzen herzen nur das allerbeste.ich habe meinen onkel die ganze zeit mitbegleitet und bin dankbar dafür das wir noch diese zeit hatten.lg michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 06. Februar 2008, 07:11:17
Hallo!

Muss mich auch in diese Diskussion einmischen.

Stur, ja das war auch mein Mann, bei gewissen Dingen, nur geradeaus, kein Abweichen - gleichzeitig aber wieder ganz sanft, irgendwie eigenartig - einfach ein guter Kerl mit Prinzipien.....

ich weiss es auch nicht, ich weiss nur, dass er mir schrecklich fehlt...

alles Liebe
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Sarabande am 06. Februar 2008, 10:20:23
Liebe Hilde, liebe Doro,

Vielleicht sind wir alle stur, und im Begegnung mit der Tod dann erst recht. Als der Schluß sich nähte war mein Mann teilweise ziemlich unflexible, aber wenn ich bedenke, wie es in seinem Hirn ausgesehen hat, finde ich das nicht überraschend. Liebe Doro, mann will so gerne verstehen, aber an sich, glaube ich, ist dass alles unbegreiflich.

Liebe Judith, das Rollstuhlfahren ist eine Kunst für sich. Aber gut, dass es die Dinge gibt!

LG,

S.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 13. Februar 2008, 22:25:49
Judith, Sonnenlicht, Micha

und alle anderen, wo seid ihr alle geblieben??
hier ist es verdächtig still....

ich hoffe, es geht euch allen und euren Angehörigen so halbwegs gut
mein Mann ist vor fast 5 Monaten gestorben und es gibt keinen Tag, wo ich nicht hier herein schaue, wie es euch geht, ich kann einfach nicht anders, es lässt mich nicht mehr los...

vielleicht meldet sich doch mal wieder jemand

bin in Gedanken bei euch und wünsche euch allen noch eine gute Zeit

LG
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 13. Februar 2008, 22:57:36
Ich schließe mich Hilde mal an: Ich vermisse auch die Beiträge der "bekannten Gesichter".
Mir selbst geht es von Tag zu Tag besser. Heute sind es 4 Wochen seit der 2. OP im Januar, die Kraft kommt spürbar zurück, ich kann wieder viel Schönes machen (Radtouren, Gartenarbeit, usw. - bei mir ist immer schön, was draußen in der Natur stattfindet), bin aber insgesamt noch sehr leicht müde, besonders was das Sprechen angeht. Davon berichte ich ja in meinem Blog, das einige von Euch ja auch lesen.
Die Inektionsgefahr der ersten Wochen mit meiner Schädeldachplastik ist nun auch nur noch minimal, die Narbe sieht wunderbar aus.
Fazit: Mir geht es gut!  :)

Ich wünsche mir so sehr, von Euch "Verschollenen" auch gute Nachrichten zu hören!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 13. Februar 2008, 23:15:31
Hey,
es geht meiner Mutter im Moment verdächtig "gut"...die Fortecortin-Dosis ist seit heute halbiert und dafür die Orphiril-Dosis erhöht worden. Ich hoffe, es gibt keinen neuen Anfall deswegen. Denke mal, dass es auch körperlich jetzt wieder ein wenig bergauf geht.

Ich hatte mir ja zugegebenermaßen etwas Sorgen um Christa gemacht wg. der fehlenden Beiträge...muss aber jetzt zu meiner großen Freude feststellen, dass es sogar mit dem Schreiben super geht!!!! Und Deinem Bericht zufolge sieht es ja auch sonst viel besser aus!! Freut mich. Daumen hoch!!

Viele Grüße vom Micha
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 13. Februar 2008, 23:26:41
Hey,
es geht meiner Mutter im Moment verdächtig "gut"...die Fortecortin-Dosis ist seit heute halbiert und dafür die Orphiril-Dosis erhöht worden. Ich hoffe, es gibt keinen neuen Anfall deswegen. Denke mal, dass es auch körperlich jetzt wieder ein wenig bergauf geht.



Micha, das freut mich!  :) :)
Ich drücke Euch alle Daumen, das es weiter bergauf geht.
Was für ein Medikament ist 'Orphiril'? Wofür, wogegen?

Was mich betrifft, bzw. die Sorgen um meine fehlenden Beiträge:
Unten, in der Rubrik 'Werbung' (für eigene Websites) hatte ich berichtet, dass ich seit kurzem ein Blog schreibe. Es macht mir Freude, kostet mich aber viel Zeit und Kraft, da ich nicht so fehlerfrei schreibe, wie es aussieht. Ich erkenne aber meine Fehler inzwischen und kann sie korrigieren, aber es dauert.
http://www.mc600.de/forum/index.php?board=3;action=display;threadid=2841 (http://www.mc600.de/forum/index.php?board=3;action=display;threadid=2841)
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 14. Februar 2008, 07:03:34
Orfiril wird es richtig geschrieben...hatte gestern keine Lust mehr nachzusehen und habe es einfach geschrieben wie ich meinte dass es geschrieben wird...;)  
Das ist ein Anti-Epileptika.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 14. Februar 2008, 11:48:07

Das ist ein Anti-Epileptika.


Okay, - alls klar!
Ja, ich drücke die Daumen, dass es hilft, künftige Anfälle zu vermeiden!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 14. Februar 2008, 20:43:26
Hallo Ihr!!

Bin zwar jeden Tag mal kurz hier im Forum, komme aber selten zum schreiben.
Bei uns gehts leider täglich weiter bergab. Laufen kann meine Mutter so gut wie gar nicht mehr. Sie sieht es aber leider nicht ein, steht manchmal einfach so auf und fällt hin....  Gott sei Dank ist noch nichts wirklich schlimmes wieder dabei passiert.
Heute spricht sie dafür wieder ein wenig. Da kommt bei mir trotz allem wieder ein wenig Hoffnung auf. Sie bekommt ja immer noch Chemo.
 Ein MRT werden wir aber wohl erst mal nicht mehr machen. Der Onkologe (Dr. Dresemann) konnte uns beim letzten Mal ja keine Hoffnung mehr geben. Er möchte einfach nur noch nach ihrem Zustand gehen, ist wahrscheinlich auch gut so. Die MRT's haben Mama immer sehr schlapp gemacht. Am Dienstag bekommt sie wieder ihre Infusion.
Der Hausarzt (dem ich gar nicht mehr so vertraue) hat uns gestern gesagt, dass er bei einer Thrombose jetzt nichts mehr unternehmen wollte, wenn sie daran sterben sollte, wäre es für sie wohl so am besten.
Was meint ihr dazu?? Ist es wirklich so schmerzfrei, an einer Thrombose zu sterben??? Man muss dazu sagen, dass der Hausarzt seine Schwester 1989 an der selben sch... Krankheit verloren hat. Nach 8 Monaten.
Ansonsten klappt es mit der Pflege besser als ich gedacht hätte. Aber wir sind ja noch nicht in der Endphase. (Nur kurz davor denke ich)

@Hilde: Habe mir auch unter Pegos Welt das Bild von deinem Heri angeschaut. Er sah wirklich sehr nett aus!!!

Bin froh, dass ich euch alle habe, wenn auch nur via Internet!!!

LG
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 14. Februar 2008, 22:38:04
Liebe Judith,

es gibt da so eine Theorie:
Das letztendliche Sterben soll demnach immer schmerzfrei sein.
Die Wochen, Tage davor, das Abschied nehmen, das Abschalten der Organe, der eigenen Geschichte und von sich selbst soll um ein vielfaches schwerer sein.
Die Schmerzen davor, die Verwirrtheit, das Verzweifeln.
Ist diese Phase überstanden, soll sich angeblich eine gewisse selige Gelassenheit einstellen und am Ende geht es "nur" noch im ein mechanisches, schmerzloses "Nicht-Mehr-Einatmen".
Ich würde es selbst sooo gerne glauben, dass dem so ist.
Dann hat das Schreckliche nicht auch noch einen Höhepunkt erreicht in dem berühmten letzten Moment.
Dann kann man sich zwar nicht anfreunden mit diesem Schrecken, aber sich zumindest mit der Gewissheit aussöhnen, dass das Schlimmste am Ende bereits überstanden war und es einen Raum gab für das Wesentliche.
Ihr macht zur Zeit wirklich das Schlimmste durch.

Jeder, der hier ein Log-In hat, ist mitten drin, bereits davor oder lange danach. Alle können es Dir nachempfinden, aber Du allein mußt da durch, durch diese Hölle, mittragen kann es keiner.
Und Deine Mutter muß auch allein durch diese Hölle, sieht aber vielleicht (meine Hoffnung!!!!) bereits ein Stückchen hellblauen Himmel.
Und sie weiß Dich an ihrer Seite.

Dir an die Seite wünsche ich ein oder zwei Menschen (mehr sind es meist nicht), die Dir Deine Last nehmen und Dich lieben.

Viel Kraft für Dich, Deine Mutter, Eure Familie
und das Leben ist endlich, die Liebe nicht.

Einen Drücker
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 15. Februar 2008, 14:10:04
Liebe Anita!!!

Danke für deine tröstenden Worte. Meine Mutter hat auf jeden Fall eine selige Gelassenheit. Heute morgen sind wir zusammen hingefallen, da hat sie sogar gegrinst....
Sie ist bis vorhin immer noch nach oben ins Schlafzimmer. Dort liegt sie auch gerade. Ich habe über eine halbe Stunde gebraucht, bis wir oben waren. Ich weiß gar nicht, wie mein Vater dass immer mit nur einem Arm schafft. (Der zweite ist seit seiner OP vor 3 Wochen bandagiert).
Ich habe auf jeden Fall gerade ein Pflegebett fürs Wohnzimmer unten bestellt. Kann nur hoffen, dass es heute noch kommt. Wenn sie nach dem Mittagsschlaf aufsteht und nach unten geht wird sie wohl nie wieder ihr Schlafzimmer betreten.
Leider sind Dusche und Bad auch oben, dann müssen wir sie wohl im Bett waschen. Gott sei Dank ist unten eine Toilette.
Es ist unglaublich, wie schnell alles im Moment geht. Jeden Tag ist es viel schlimmer als tags zuvor. Die Chemo werden wir auch abbrechen. Hat wohl alles keinen Sinn mehr.
Jetzt gehts bald ans Abschied nehmen, richtig glauben will ich es aber noch nicht....

Es grüßt eine traurige

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sorry121 am 15. Februar 2008, 22:53:33
Liebe Judith.........

ich habe deine Einträge hier verfolgt und kann
Euch allen leider nur viel  viel Kraft für diese Zeit wünschen !

Fühle Dich umarmt
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 16. Februar 2008, 09:17:49
Liebe Judith!

Auch mein Mann konnte unser Schlafzimmer nach seiner 5. OP nicht mehr betreten. Es war einfach nur schlimm. Er wollte immer mit dem Rollstuhl zur Stiege gefahren werden und hat dann nach oben gezeigt und ganz traurig geschaut. Es hat mir das Herz zerrissen.....
wir hatten das Glück, dass wir im EG auch eine Dusche hatten, obwohl ich ihn da alleine auch nicht reingebracht habe, ausserdem brauchten wir einen Duschsessel, mein Mann war sehr groß und seine Beine waren immer ausserhalb der Dusche. Das Waschen im Bett geht natürlich auch.

Es ist eine schreckliche Zeit. Mein Mann konnte auch gar nicht mehr sprechen...

Ich wünsche euch ganz viel Kraft und hoffe, dass Deine Mama wenigstens keine Schmerzen haben muss, denn die hatte mein Mann auch ganz massiv, konnte zwar mit Morphium ganz gut behandel werden, aber seit er das bekommen hatte, war er einfach weggetreten...

Alles Gute
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: setti am 18. Februar 2008, 11:54:47
Liebe Judith,
es ist einfach nur schlimm,was ihr jetzt durchstehen müßt.Man fühlt sich so hilflos.Das Pflegebett ist gut,es erleichtert wenigstens die körperliche Belastung.Auch bei meinem Mann ging es sehr schnell bergab,ich konnte ihm nur meine Liebe geben und ihn palliativ begleiten.Ich wünsche euch ganz viel Kraft,bin in Gedanken bei euch!
Es umarmt dich Ingrid
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 22. Februar 2008, 13:51:13
Hallo!!!

Bei uns gehts täglich mehr bergab. Wenn auch nicht mehr so rasant wie letzte Woche. Ich weiß nicht einmal, ob Mama uns noch erkennt.
Wir lassen den Pflegedienst mittlerweile 2 mal täglich kommen. Ich dachte, ich bekomme das mit der Pflege wohl hin, bin aber doch damit überfordert. Sie wiegt über 80 kg und kann gar nicht mehr mithelfen. Mein Vater kann ja nur einen Arm benutzen.
Gestern sagte uns die Frau vom Pflegedienst, dass wir doch mal über ein Hospiz nachdenken sollten. Manchmal denke ich, es wäre für Mama wahrscheinlich besser. Ich glaube nicht, dass es ihr noch wichtig ist, zuhause zu sein...
Aber erst mal bleibt sie bei uns.......

Bis dann!!

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 22. Februar 2008, 15:42:49
Liebe Judith, das ist wirklich schlimm, daß es Deiner Mutter so schlecht geht. Das mit dem Hospiz ist wohl eine schwere Entscheidung. Ich weiß jetzt noch nicht, wie ich mich entscheiden würde. Würde wahrscheinlich versuchen, auf mein Bauchgefühl zu hören - wenn man überhaupt noch was fühlen kann in so einer Situation.
Wünsche Dir alles Liebe.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: moni s. am 22. Februar 2008, 20:53:30
liebe judith!!
auch mir tut dein/euer schicksal sehr leid!aber wenn du dich überfordert fühlst,ändere bald was daran.
ein hospiz ist wohl die beste lösung,auch wenn es selbst sehr schwer ist,das zu akzeptieren!
aber DU hättest dann wesentlich mehr zeit,dich um die mutter zu kümmern,gespräche zu führen(wenn möglich),am bett zu sitzen,die hand zu halten,EINFACH DAZUSEIN!!!!
zuhause hat man soviel arbeit drumrum,da fehlt die zeit für das wichtigste:  DAZUSEIN
oder alles andere bleibt liegen!
auch ich hatte von einigen leuten gesagt bekommen:gib ihn in ein hospiz!
da lag er noch im krankenhaus,ich dachte,das kann ich nicht machen,ICH bin doch noch für ihn da,solange ich kann,werde ich ihn selbst pflegen,mit hilfe der kinder+pflegedienst.
UND;
 ES WAR JA MEIN MANN!!!!!!!!!!!!!
ich hab alles für seine heimkehr vorbereitet und gerichtet,auch pflegebett im wohnzimmer etc.
leider ist er dann noch im krankenhaus verstorben,da hatte ich aber IMMER viel zeit für ihn,ohne andere aufgaben,ähnlich wie es wohl im hospiz wäre!!!!!!!!!!!!
im nachhinein,wenn ich bedenke,wie ich das alles hätte schaffen wollen,wird mir jetzt noch gruselig und übel!ich hätte mich wohl auch überschätzt,aber das weiß ich auch erst jetzt,nach vielem nachdenken !!!!!!!!!!!!
es will doch jeder nur das beste für den patienten,nur:
das beste erkennt man meist erst hinterher!!!
es ist auf jeden fall für euch alle das  RICHTIGE,wie auch immer ihr euch entscheidet,man muß auch selbst mit seiner entscheidung weiterleben können!
denk aber BITTE AUCH AN DICH,das ist genauso wichtig!!!!!
ich wünsch euch allen viel kraft und noch eine einigermaßen GUTE zeit
denk an euch und umarme euch mal
lieben gruß
moni s.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 23. Februar 2008, 12:31:18
Hallo Moni, Andrea und alle Anderen!!

Ich habe mir gestern im Hospiz einen Termin für heute geben lassen. Habe ihn gerade wieder abgesagt. Der Zustand verschlimmert sich rapide. Ich möchte ihr nicht noch einen Umzug zumuten.

Heute will sie nicht mal mehr essen. Ich habe mit Mühe heute morgen zumindest ihr das Cortison gegeben und eine starke Schmerztablette. Eigentlich bekommt sie noch mehr Tabletten, die will sie aber einfach nicht nehmen.
Sie bekommt nichts mehr mit. Ich erreiche den Arzt leider nicht, denke ich muss mal wieder den Notarzt kommen lassen.
Wir sind mittlerweile alle soweit, dass wir sie gehen lassen können. Sie so leiden zu sehen ist einfach nur schrecklich.
Ich denke, man merkt erst hinterher, was wir eigentlich hier im Moment durchmachen....
Wenigstens ist Mama schmerzfrei, das hoffe ich zumindest.

Wünsche allen ein schönes WE!!

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: nagasakie am 23. Februar 2008, 15:28:22
Hallo Judith !

ich ( wir ) habe meine mama auch zu hause gelassen und ich wusste  auch nicht ob sie etwas mitkriegt oder nicht. mir war einfach wichtiger, dass ich sie bei mir habe in meine nähe. ich weiss was du zur zeit erlebst es ist verdammt sehr schwer aber da muss du durch. das wichtigste ist doch, dass deine mama jetzt keine schmerzen hat und dass sie sauber bzw trocken ist.
meine mama hat tage lang nicht gegessen und keine tableten genommen weil sie im tiefschlaf war und wenn deine mama nichts essen und keine medikamente nehmen will, muss du das dann mit den arzt klären vielleicht kann er dann spritzen verschreiben ( so war das bei uns )

ich wünsche dir alles gute und sehr viel kraft
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 23. Februar 2008, 15:40:49
Liebe Judith
Habe auch gerade gelesen,das es deiner mutter so schlecht geht.entscheide immer was der bauch dir sagt,das wird das beste sein.du schreibst,das ihr jetzt bereit seid sie gehen zu lassen,sagt es ihr.wir haben das auch zu meinem onkel gesagt,wir sagte ihm das wir akzeptieren wenn er gehen möchte und das wir es verstehen können.als wir das zu ihm sagten merkten wir das es ihm besser ging und er seinen kampf langsam beenden konnte.ich bin davon überzeugt das er alles verstanden hat auch wenn er in einen tiefschlaf versetzt wurde.man konnte es an seinen gesichtzügen merken.ich wünsche euch von herzen die kraft die ihr jetzt noch brauchen werdet,ich denke an euch und umarme euch.lg michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Anuschka am 25. Februar 2008, 18:00:34
Liebe Judith,

bestimmt habt Ihr richtig entschieden Ihr keinen Umzug mehr zumuten zu können. Da war es, das berühmte, richtige Bauchgefühl.
Vielleicht stabilisiert sich Deine Mutter noch einmal, dann könnt Ihr die Situation neu überdenken.
Aber, bitte, sucht Euch einen guten Arzt der menschenfreundliche Schmerztherapie unterstützt und nicht mit Medis geizt, wenn es darauf ankommt. Der nicht die Suchtgefahr überbewertet.
Denn sollte Deine Mutter noch große Schmerzen bekommen ist es eine Erleichterung dagegen etwas tun zu können.
Dafür braucht Ihr einen Doc, der Euch unterstützt.
Hoffentlich bekommt sie keine großen Schmerzen und kann friedlich Ihren Weg gehen.
Das wünsche ich Euch, dass Ihr Euren kurzen, gemeinsamen Weg friedlich und liebevoll miteinander gehen könnt, bis Deine Mutter eine andere Biegung nimmt.
Viel Kraft, einen guten Arzt und alles Liebe
Anita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 25. Februar 2008, 18:39:24
Liebe Anita!!

Das meine Mutter keine Schmerzen hat ist für uns im Moment auch das Wichtigste. Der Hausarzt ist ein Freund meines Vaters, er hat seine Schwester an er selben Sch...krankheit verloren. Er wird bestimmt dafür sorgen, dass sie ohne Schmerzen bleiben wird.
Der Arzt hat zwar während der Krankheit meiner Meinung nach immer zu schwarz gesehen, aber mittlerweile bin ich froh, dass wir ihn haben.

Heute ist ihr Zustand ausnahmsweise mal stabil. Heute Mittag konnte ich sie sogar ein wenig mit Quark füttern.
Aus dem Bett bekommen wir sie leider gar nicht mehr. Sie schläft fast nur noch.
Ich hoffe, sie schläft einfach friedlich ein. Ich sitzte ständig an ihrem Bett und einerseits hoffe ich schon fast, dass sie einfach aufhört zu atmen, andererseits habe ich sehr grosse Angst davor...
Hört sich bestimmt krass an, aber so sieht es in mir aus....

Es ist einfach nur schrecklich, aber wir schaffen das schon!!!

LG an ALLE
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: bluemoon am 25. Februar 2008, 19:35:30
Liebe Judith - ich denke an Euch und wünsche Euch von Herzen eine friedliche Zeit miteinander und Kraft für diesen Weg.
Mein Mann hat die gleiche furchtbare Erkrankung und ich weiß nur zu gut, was noch auf uns zukommt, aber auch ich wünsche ihm und uns nur Ruhe, Schmerzfreiheit und ein schönes Miteinander, wenn es soweit ist.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claudia66 am 26. Februar 2008, 01:08:45
hallo judith

habt viel kraft und versucht seelischer frieden zu finden, denn wir können nur das beste daraus zeihen, ändern kannst du nur den umgang mit dieser sehr schwierigen lage.

Es ist jede sekunde wert, das werden wir irgendwann einsehen und verstehen..jetzt nicht, noch nicht..

Ich wünsche dir, euch, uns viel viel kraft, verständnis und stärke..denn wir sind alle nur menschen..
claudi
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Katja am 26. Februar 2008, 22:47:29
Hallo,

mein Name ist Katja und möchte Euch sagen, wie froh ich bin, dass ich dieses Forum gefunden habe, denn hier kann ich mit Betroffenen reden, denen es so geht wie mir.
Mein Vater hatte im Ende Oktober 07 eine Gehirnentzündung, die er gut überstanden hatte, bis es ihm wieder immer schlechter ging. Nach langem Suchen fanden sie dann ein Glioblastom Grad IV bei ihm.  Vor zwei Wochen wurde er operiert. Er kann kaum laufen, rechts schlecht sehen, mit Zahlen kommt er gar nicht mehr klar und merken kann er sich auch nichts mehr. Das hat sich nach der OP sogar noch verschlechtert. Morgen kommt er nach Hause und bekommt dann Ambulant Bestrahlung und Chemo. Die Ärzte meinen wir sollten noch die wenige Zeit mit ihm genießen  :-\  Er selber will so nicht mehr leben und redet ständig davon, dass er es irgendwie schafft sich umzubringen. Er weiß nur das der Tumor bösartig war. Er ist so depressiv, dass man ihm bisher noch nicht mal die voll Wahrheit sagen konnte. Ich weiss gar nicht wie alles weitergehen soll. Da hat man innerhalb von ein paar Wochen einen völlig psychisch und physisch fertigen  Menschen vor sich. Wie Zeitraffer. Mal schauen, ob das zu Hause ihn ein wenig aufheitert.
Liebe Grüsse an alle anderen Betroffenen und viel Kraft
Katja
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: minerwa am 27. Februar 2008, 11:31:35
hallo Hilde
am Dienstag hat mein man kontrol MRT.Dr.Dresemann hat die Therapie umgestellt nachdem zwei Metastassen größer geworden sind(der Hupttumor ist gleich geblieben).Er hat Durchwal und Magenkrämpfe,aber der Hausarzt mein ,es könnte an Darm wirus liegen.Obwohl mein schatzi meint-es ist halb so schlimm!Erlich gesagt, ich weiss nich woher er die ganze Kraft hat.Als der Arzt uns vor 4 wochen sagte ,das die Metastassen weiter gewachsen sind-habe ich mir gedacht-das macht jezt mei schatz psychisch kaputt.(Im Januar  sind es 2 Jahren gewesen seid wir mit der Krankheit kämpfen).Wir haben in der Nacht viel geredet und geweint,er ist richtig stark-viel stärke als ich gedacht habe.Drück uns die Daumen für Dienstag.
LG minerwa
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 27. Februar 2008, 12:25:19
Hallo Katja,

Herzlich willkommen hier im Forum! Das mit Deinem Papa tut mir leid. Du kannst hier im Forum viele Lebensgeschichten und Krankheitsverläufe nachlesen. Lass Dich bitte nicht herunterziehen. Leider ist die Diagnose Glioblastom immer ein Todesurteil, aber es gibt genug Langzeitüberlebende.
Meine Mutter hat anfangs auch immer von Selbstmord geredet, sie hat aber dann doch noch ganz schön gekämpft. Wir sind leider mittlerweile in der Endphase....
Bekommt dein Vater denn Medikamente gegen Angstzustände, z.B. Diazepam??

@Minerwa
Ich wünsche euch alles Gute fürs nächste MRT. Wenn Dr. Dresemann bei meiner Mutter die Therapie umgestellt hat, brachte es meistens wenigstens kurze Zeit einen Erfolg. (Also Wachstumsstillstand)

Bei uns ist momentan alles stabil. Meine Mutter schläft fast nur noch. Aber es geht nicht weiter bergab. Sie kann sogar wieder ein wenig essen. Leider glaube ich, dass sie mich und meine Schwester gar nicht mehr erkennt. Nur meinen Vater scheint sie noch zu erkennen.
Heute bin ich so froh, dass ich ihre Hand noch halten kann und sie einfach noch bei uns ist.
Schon komisch, wie schnell man sich an die schrecklichsten Situationen gewöhnen kann.

Wünsche allen einen schönen Tag!!!

LG
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 27. Februar 2008, 21:19:26
Hey Judith,

ich schreibe im Moment nicht viel, weil es nichts zu berichten gibt. Es gab zwar schon wieder einige Anfälle, wir konnten aber alles ohne Notarzt "managen".
Eine Sache muss ich allerdings kommentieren. In Deinem letzten Satz steckt viel Wahrheit und ich denke auch jeden Tag darüber nach. Ich glaube, dass es von der Natur so eingerichtet ist, dass man sich an diese schrecklichen Situationen gewöhnt und dass es trotz dieser Hiobs-Diagnose trotzdem noch so etwas wie Alltag gibt. Ich persönlich bin sehr froh darüber. Hätte mir das vor 4 Monaten jemand gesagt, ich hätte ihn für bescheuert gehalten. Die Diagnose ist bei meiner Mutter jetzt ziemlich genau 5 Monate alt. Sie ist eigentlich ganz gut drauf. Klar, aufgeschwemmt durch das Cortison und durch die damit verbundene "erhöhte Nahrungsaufnahme", sprechen tut sie auch so gut wie nicht mehr, nur ganz wenig, aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie richtig fertig ist oder gar Suizid-Gedanken hegt, wie es Katja von ihrem Vater berichtet. Wir lachen eigentlich noch relativ viel. Ich hoffe, das bleibt noch lange so... ;)
Schade, dass es bei Deiner Mutter so schlecht aussieht. Leider endet ja hier jede Geschichte so. Im "tröstende Worte spenden" bin ich eher mangelhaft-ungenügend. Halt die Ohren steif!
LG Michael

PS: Viele Grüße auch an alle anderen!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 27. Februar 2008, 22:39:17
Hallo Katja,

auch meine Schwester hat auch während der Erkrankung von Selbstmord gesprochen. Nicht gleich zum Anfang, bei ihr war es  während der Strahlen-und Chemotherapie. Da ging es ihr zwischendurch übel, das konnte sie nicht ertragen.
Dann war das vorbei und sie hat gekämpft. Gekämpft und auch verloren................

Meine Schwester bekam auch Diazepam, bei ihr war aber die Einnahme wegen der epileptischen Anfälle, welche häufiger auftraten.
Diazepam wird bei Angstzuständen, Nervosität und gegen Krampfanfälle eingesetzt.

Heute wäre meine Schwester 38 geworden.

Alles Gute für alle hier,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 28. Februar 2008, 10:08:22
Hallo Micha!!

Schön, dass es bei euch recht gut läuft. Hoffe es bleibt erst mal so!

Ja, da hat man sich, wie ich gestern geschrieben habe, gerade an die Situation gewöhnt und heute ist wieder alles sch....
Ihr gehts bedeutend schlechter als gestern. Wir sollen jetzt auch aufhören, ihr Nahrung zu geben. Ab heute bekommt sie Morphium.
Ich dachte, ich sei bereit aber ich weine schon den halben Morgen. Kann mich nur bei Mama am Bett zusammenreissen.
Es ist so schrecklich, sie leiden zu sehen. Aber bald hat sie es geschafft.
Und wir müssen lernen ohne sie zu leben....

LG an ALLE
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Katja am 28. Februar 2008, 11:01:05
Hallo,

mein Vater ist jetzt seit gestern zu Hause. Seine Stimmung hat sich ganz leicht verbessert. Er bekommt auch seit gestern etwas gegen die Depressionen, aber ich denke das dauert auch eine Weile bis die Wirken. Da wir den Arztbrief gelesen haben, wissen wir jetzt auch erst, dass ihm nur ein Teil entfernt wurde. Unglaublich in Bielefeld hatte man uns gesagt, dass alles raus ist!!! Die haben uns nicht einmal die volle Wahrheit gesagt.
Im Moment versuchen wir das Beste daraus zumachen. Er hat ein großes Problem damit, dass er Hilfe braucht. Vielleicht gewöhnt er sich daran noch.
Danke an Euch, die mir geantwortet haben, schön zu wissen, das man nicht alleine ist.
LG
Katja
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 28. Februar 2008, 15:36:14
Liebe Judith,
es tut mir sehr leid deine Einträge zu lesen :'(

Ich bin in Gedanken bei euch!

Die Krankheit ist einfach besch...!

Ganz liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 28. Februar 2008, 18:21:14
Liebe Judith!

Bin sehr traurig, dass es Deiner Mutter jetzt so schlecht geht und ich weiss, wie schnell es jetzt gehen kann, wenn sie Morphium bekommt und keine Nahrung mehr...

viel Kraft für die nächste Zeit, ich denke an Dich

 :'( :'(Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 29. Februar 2008, 18:39:37
Hallo!!

Meine Mutter ist heute um 12.20 für immer eingeschlafen. Mein Vater, meine Tante und ich waren bei ihr. Es war eine Erlösung. Die letzten Stunden ihres Lebens waren fürchterlich.
Begreifen kann ich es noch nicht. Ich bin soooo traurig.

LG
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Akya am 29. Februar 2008, 19:06:20
Liebe Judith

Ich habe deine traurigen Zeilen gelesen und ich kann dich so gut verstehen. Ich habe meine Mutter vor 5 Jahren nicht durch einen Hirntumor, aber durch Krebs verloren. Es war schlimm zuzusehen, wie sie immer weniger wurde, wie die Krankheit sie förmlich auffrass. Es schmerzte so sehr, sie so zu sehen, und dann kam der Moment, wo ich gebetet habe, dass sie endlich von ihrem Leiden erlöst wird. Als es soweit war, war eine grosse Leere da, aber die Gedanken, dass ihr Leiden vorbei war, hat mir so viel Kraft gegeben, damit fertig zu werden.

Judith, sei dankbar, dass du in ihren letzten Stunden bei deiner Mama sein durftest.
Dir und deiner Familie wünsche ich viel Kraft, sehr viel Kraft.
Ich bin in Gedanken bei euch.
Akya
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 29. Februar 2008, 19:09:46
Liebe Judith,
mein herzliches Beileid  :'(  :'(  :'(  

Es tut mir unendlich leid, dass deine Mutter gestorben ist. Ihr habt so gekämpft...es ist und bleibt einfach unwirklich...

Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.

In Gedanken bei dir

Dicke Umarmung!

Tatjana
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 29. Februar 2008, 19:25:50
Liebe Judith und Familie
Tränen,hast Du schon viele geweint.
Jetzt ist Sie fort,an einem besseren
Ort.
Doch Sie ist jetzt als Engel erwacht,
und gibt auf euch vom Himmel,besonders
acht.
Mein herzliches Beileid,und viel Kraft für die kommende Zeit.
Lg.Michaela
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 29. Februar 2008, 20:40:16
Tut mir leid Judith...

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 29. Februar 2008, 20:55:54
Liebe Judith!

Es tut so unsagbar weh, einen geliebten Menschen zu verlieren...
fühle mit Dir
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 29. Februar 2008, 21:17:34
Liebe Judith,
der Verlust deiner Mutter tut mir von Herzen leid!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 29. Februar 2008, 22:20:45
Liebe Judith,

keine Worte können trösten.

Der Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen kann man nicht beschreiben, man fühlt ihn.......

Mein aufrichtiges Mitgefühl,

viel, viel Kraft,

Kabas
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 01. März 2008, 11:41:27
Liebe Judith, schon wieder jemand verstorben an dieser Krankheit. Mein herzliches Beileid Dir und Deiner Familie. Schicke Dir einen stillen Gruß, Andrea.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: setti am 01. März 2008, 12:42:56
Schon wieder ist ein Kampf verloren und ein geliebter Mensch musste gehen!
Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft!
Ein stiller Gruß von Ingrid
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 02. März 2008, 04:24:42
auch von mir mein tiefes mitgefühl!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: stefan75 am 02. März 2008, 12:02:42
...die Erinnerungen bleiben dir ....

mir fehlen die worte

viel kraft judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Kanita am 02. März 2008, 12:22:50
Liebe Judith,

Deiner Mama geht es jetzt gut - da bin ich mir sicher. Dein (Er-)Leben wird sich in gewisser Weise verändern, lass' es zu.

In Gedanken bin ich bei Dir und Deiner Familie. Eine herzliche Umarmung - Kanita
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: melonenbaum am 02. März 2008, 17:42:22
Liebe Judith

auch von mir mein herzliches Beleid :'(

Ich wünsche dir und deiner Familie für die kommende Zeit
ganz viel Kraft

lg
Astrid
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: orange am 03. März 2008, 15:11:09
Liebe Judith,

mich hat es beim Lesen sehr gerührt, wie liebevoll Du und Deine Familie Deine Mutter umsorgt hatten.

Es tut mir leid. Auch ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft.

orange
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 04. März 2008, 17:17:56
Hallo!!!

Möchte mich bei euch für alles bedanken. Habe viel Trost hier im Forum in der letzten Zeit gefunden.

Ich war gerade zum letzten Mal bei ihr in der Leichenhalle. Sie sieht so entspannt aus. Ich hoffe, ihr gehts jetzt gut, wo auch immer sie jetzt ist....  

Das Ganze in den letzten Wochen kam mir vor wie die Geburt meines Sohnes (nur negativ und umgekehrt).
Ich bin froh, daß ich bei ihr war, als sie gestorben ist und das sie noch über 5 Stunden im Wohnzimmer lag und ich sie immer wieder berühren und küssen konnte. Ich selber habe dadurch meine eigene Angst vor dem Tod komplett verloren.

Morgen wird sie beigesetzt. Das wird bestimmt schrecklich.....

LG
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 04. März 2008, 18:53:51
Liebe Judith,

auch von mir herzlichstes Beileid.

Du warst so stark und deiner Mama eine große Hilfe. Wie gut, daß du bei ihr sein konntest bis zuletzt. Auch, daß ihr sie noch 5 Std. zuhause behalten konntet. Ich weiß, wie wichtig das ist.

Ich hatte meinen Mann noch genau 8 Std. zuhause. Es war fast wie die ganze Zeit zuvor, als er so viel geschlafen hat und auch nicht geantwortet hat, aber er war da, und das war wichtig.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für das Kommende.
Liebe Grüße
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 06. März 2008, 12:33:40
Hallo ihr alle, das MRT meines Mannes (OP 02/2005, Bestrahlung, Temodal) zeigt immer noch 3 Herde (01/2008 entdeckt). Tendenz bei 2en eher abnehmend, bei dem 3. gleichbleibend. Sind jetzt erst mal zufrieden, daß die Tumore nicht weiter gewachsen sind. Alles Liebe für alle hier, Andrea.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 09. März 2008, 16:31:29
Hallo, ich habe lange nicht mehr geschrieben, war aber jeden Tag hier und habe von euch alles nachgelesen.

Liebe Judith, lieber Vater! Mein tiefes Mitgefühl ... mir fehlen die Worte! Man fragt sich immer nach dem "Warum" und man bekommt keine Antwort darauf.  Das Schicksal schlägt einfach erbarmungslos zu und nimmt die Liebsten Menschen von uns. Es bleibt eine große Lücke, die sich nie mehr schließen lässt. Ich habe in den letzten Tagen viel an euch gedacht ... :-[

Meine Mutter war jetzt nach ihrer letzten OP (4.1.08 - Rezidiv-OP - Gliadel-Applikation) zur Anschlussheilbehandlung. Sie wurde, für mich unverständlich, in einem sehr - sehr schlechten Zustand entlassen aufgrund eines grippalen Infektes (Erkältung).
Ein Tag nach Entlassung mussten wir den Notarzt rufen, weil sie kaum ansprechbar war. Bei jeder  Bewegung hatte sie starke Schmerzen. Sie war anteilnahmslos und nicht ansprechbar. Aufgrund des starken Hustens hatte sie auch Kopfschmerzen ...! Es wurde bei der Aufnahme ein CT gemacht und es bestätigte sich der Verdacht einer Tumorprogredienz mit einem hemisphärischen Hirnödems und einer Mittellinienverlagerung um 1,5 cm nach links. Hinweise für eine Einblutung ergaben sich aber nicht.
Cortison wollten sie nicht geben, weil der Allgemeinzustand (die starke Erkältung) nicht gut war, sie meinten sogar, wir sollten mit dem Schlimmsten rechnen. Ihre Atmung war unregelmäßig, sie röchelte und der Mund war total verschleimt. Die Ärzte sagten, sie könne in der Nacht friedlich einschlafen.
Auf die Gefahr hin wurde am darauffolgenden Tag doch Cortison verabreicht. Nach 5 Stunden der Verabreichung des Corisons, kam sie langsam wieder zu sich. Die Stunden waren einfach furchtbar.
Die Ärzte meinten allerdings, dass das Cortison (Dextamentason) nicht lange anhält und sich der Zustand schnell verschlechtern kann. Eine erneute OP wurde vorschlagen. Aber der Zustand sollte sich erstmal stabilisieren und sie soll sich von der Erkältung erholen.
Erholt sich meine Mutter in den nächsten Tagen wäre dann in 14 Tagen die Indikation einer rechtseitigen Kraniektomie zur Behandlung der Massenverschiebung nach links möglich (Entnahme v. einem kleinen Teil d. Schädelknochens). Ziel dieser Maßnahme soll sein, die Rückverlagerung der Mittellinienstrukturen, in der Hoffnung, dass meine Mutter mehr am Leben teilnehmen kann.
Meine Mutter hat sich zunächst erstmal sehr gut von der Erkältung erholt, sie läuft, allerdings unter Einschränkung, gut. Das Cortison hat sehr gut angeschlagen.
Meine Mutter hat eine starke Wesensveränderung, das tut mir sehr weh, dies macht sich gegenüber meinem Vater sehr bemerkbar. Sie bekommt Remergil (Mirtazapin), aber hilft nicht unbedingt.
Ich bin seit 3 Wochen jeden Tag bei ihr, habe mich krank schreiben lassen. Wir reden, lachen, weinen! Ich will jede Sekunde aufsaugen, geniesen, sie anschauen, ihr mein Lachen und Mut schenken. Wir waren vorhin im Garten haben Kirschzweige abgeschnitten, noch laufen wir gemeinsam in den Garten, langsam und vorsichtig.
Wenn ich mich immer von ihr verabschiede, nehme ich ihr kleines Köpfchen in meine Hände, streichel über ihr Kopf und kann nicht begreifen, dass so ein Monstrum die Oberhand hat.
Jetzt haben wir verschiedene Meinungen gehört von Ärzten, manche raten ab und manche befürworten die OP.
Komischerweise ist selbst ein Neurologe in der Klinik wo meine Mutter operiert wurde an solch einem Glioblastom erkrankt - 2 OP´s! Da fragt man sich: "Was ist nur los!!"!
Jetzt habe ich aber viel geschrieben, vielleicht etwas durcheinander - bitte  entschuldigt mir.
Ich danke euch für´s Zuhören! Ich grüße euch herzlich und wünsche uns allen viel Kraft !Liebe Gedanken an alle von

Mirjam


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 10. März 2008, 06:21:34

Liebe Andrea,
die kleinen Erfolge machen Hoffnung, und ich wünsche euch, dass es so gut weitergeht. Erstmal 'Entwarnung', und das tut gut, oder?

Liebe Mirjam,
du hattest am 4.1. noch so zuverzichtlich von der gelungenen OP deiner Mutter berichtet, allerdings die wohl depressive Stimmung oder Wesensveränderung auch da schon bemerkt.  Wie wollt Ihr Euch wegen der evtl. geplanen neuen OP entscheiden? Habt Ihr einen Neurochirurgen, dem Ihr bedingunglos vertraut ?
Ich wünsche Euch viel, viel Glück, die richtige Entscheidung zu treffen und alles Gute für die weitere Lebensphase
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 10. März 2008, 08:54:50
Guten Morgen liebe Christa,
und ein liebes Hallo an Alle !

Ja, wir vertrauen ansich unseren Ärzten 100% ig. Das ganze Team hat uns beigestanden. Der Oberarzt rät zur OP, da er in seiner Familie einen selben Krankheitsfall hat und man sollte jede Chance nutzen, jede Minute, jede Sekunde wo man am Leben "lebenswürdig" teilhaben kann. Der Arzt hat uns ein weiteres halbes Jahr gegeben. Wir können ansich jubeln. Die Uhr wäre nach erster Prognose der Ärzte abgelaufen. Aber meine liebe Mam lebt und beist, sie kämpft. Sie sagt: Ich möchte es schaffen 65 zu werden, dies wäre im August.
Meine Mam läuft ja, sie muss nur aufpassen dass sie sich nicht stöst, da sie eine Einschränkung beim Sehen hat (Gesichtsfeldeinschränkung). Es geht zwar alles langsam aber sie läuft und das ist wichtig. Sie muss sich ausruhen, die Schlappheit tritt dedrzeit schnell ein.

So, ich bin auf dem Sprung, fahre jetzt zu meinen Eltern. Ich bin so unruhig. Mir brennt noch was anderes auf dem Herzen. Ich werde heute Nachmittag davon berichten. Vielleicht könnt ihr mir einen Rat geben.

Lg Mirjam
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 10. März 2008, 12:02:55
Hallo Mirjam,

lange nicht gehört voneinander aber das was ich Lese reicht eigentlich schon um zu wissen wie es dir geht.  :-[



Der Mutter meines besten Freundes geht es noch viel schlechter und sie Leidet entsetzlich.

Sie hat mittlerweile 3 Tumore und ist seit 1 woche komplett Blind auf beiden Augen und so langsam fangen auch die Muskeln rund um den Mund an auszusetzen.
Liegt auch schon mittlerweile sehr viel, auch wenn sie mal nicht Schläft.
Fast alles an Medikation hilft Ihr nicht und ihren 67 Geb im Mai wird sie sicherlich nicht mehr erleben und von der Lebensqualität wie die Ärzte noch im November von sprachen ist nur noch ein hinsiechen geworden.
Sie konnte noch in den letzten Wochen selbstständig Kochen und 14 std Schlafen aber dadurch das sie nun Blind geworden ist, kann sie gar nichts mehr als auf den Tag X abzuwarten.
Ihre Lebenskraft und Energie ist verbraucht und sie will auch nicht mehr und ich wünsche ihr von Herzen das sie endlich einschläft, dann hätte der Horror endlich ein Ende!!!!!!!
Scheiss Gehirntumore!!!!!!!! >:(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 10. März 2008, 14:56:48
Hallo liebe Tanja,
oh man von dir hört man auch nichts Gutes. Es ist einfach schlimm, mit ansehen zu müssen wie die Menschen leiden-und man kann nichts tun, nur da sein und die Liebe und nötige Kraft schenken.

Ich bin jetzt gerade wieder zu Hause und bin schon etwas kraftlos und ausgelaugt.
Ich muss meiner Mutter immer mehr gut zureden, dass mein Vater keine andere Frau sucht. Meine Mutter misstraut meinem Vater von vorn bis hinten, er macht nichts richtig und sie beobachtet ihn mit einem bösen Blick. Mein Vater hat mittlerweile von seinem Arzt Medikamente gegen Depressionen bekommen die er jeden Tag nehmen muss. Er versucht ebenfalls ihr Mut zu geben aber es kommt bei meiner Mutter nicht an.
Mein Vater ist nicht belastbar und musste erst lernen mit der Situation umzugehen und auch lernen Verantwortung zu übernehmen. Ich habe ja schon manches geschrieben wie sich mein Vater verhalten hat. Manchmal misslingt es ihm aber er gibt sich Mühe.
In anderen Momenten nimmt meine Mutter die Hand von meinem Vater, bin ich dann daheim und rufe zu Hause an, ist der Streit wieder da.


Alles Mist ... ??? :(
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 11. März 2008, 06:19:52
Liebe Miriam,
so ganz verstehe ich dein posting nicht, aber soviel ist klar: Ihr befindet Euch in einer schwierigen Situation, die noch schwieriger wird, dadurch, dass Unstimmingkeit zwischen den Eltern herrscht.
Beide Elterneile scheinen mir depressiv zu sein und Hilfe  zu brauchen.
Wenn dein Vater Medikamente gegen Depressionen bekommt, so helfen sie nicht sofort. Da kann man nur hoffen, dass es besser wird.
Hirntumorpatienen verändern ihr Wesen oft, und deiner  Mutter kann und darf man deshalb nichts übelnehmen, und wie schwierig dein Vater ist, hast du früher schon berichtet.

Aber  bei allem, was du über deine Eltern schreibst: Du hast schon berichtet, wie sehr es dich belastet, dass du krankgeschrieben und seelisch am Ende warst. Das ist auch verständlich. Aber du wirst deine Eltern nicht ändern können, weder deine Mutter in ihrem Krankheitsverlauf noch deinen Vater mit seinen Eigenheiten, und soweit darf es nicht kommen, dass dein Leben dabei zugrunde geht.
Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass du dein Leben nicht verlierst und ihnen ganz unterordnest. Sei für sie da, wenn du sie besuchst, ohne Kritik und Schuldzuweisung, und vergiß ihre Probleme auch mal und denke an dich und dein Leben.

Alles Gute und viel Kraft für Euch alle!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 11. März 2008, 09:21:40
Guten morgen liebe Christa, du bist ja immer zeitig auf. ;)
Kann sein, dass ich etwas durcheinander geschrieben habe, bitte entschuldige.
Ich weiß natürlich, dass ich auch an mich denken muss.
Es fällt mir nur sehr schwer. Ich sehe, dass meine Mutter meine Dasein geniest, sich freut wenn ich sie umarme, ihr die Hand halte, wir zusammen essen, wir spazieren wenn sie die Kraft und Energie hat. Auch meinem Vater ist dies eine Hilfe. So kann ich ihm auch etwas abnehmen, dass er mal zur Ruhe kommt.
Ich sage mir, dass mir die Momente die ich jetzt bei meiner Mam bin nie jemand nehmen kann. Das ist mir wichtig. Irgendwann habe ich diese Momente nicht mehr und diese Vorstellung macht mir Angst-und schon sitze ich im Auto und bin auf den Weg zu ihnen. So weiß ich auch, dass nicht den ganzen Tag streit herrscht. Ich sage schon immer: "Ich weiß nicht wer die größeren Hörner von euch hat"!
Jetzt bin ich erstmal wegen meiner Mutter krank geschrieben, denn die letzten 2 Wochen waren schon ziemlich dramatisch wo man nicht wusste in welche Richtung ihr Gesundheitszustand geht.
Morgen ist sie beim Arzt bestellt wegen der geplanten OP und dann müssen wir weiter sehen. Ein wenig mulmig ist mir ...!Besser gesagt: Ich habe Angst. Sie nimmt ja zusätzlich noch starke Herztabletten und bei jeder erneuten OP, naja ich weiß nicht. Aber das muss jetzt alles mit dem Arzt besprochen werden.
Ich werde berichten wie es gelaufen ist.
Heute hüte ich das Sofa - wegen Erkältung !

lg an alle
Mirjam
 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 17. März 2008, 18:03:47
Hallo,
ich möchte gern etwas erfreuliches schreiben. Ich wollte das eigentlich schon an dem Tag schreiben, wo ich mit meiner Mutter im KH beim Arzt war. Neuster Stand: Es ist vorerst keine OP geplant.
Ich bin dennoch einwenig verhalten, denn wenn man sich all zu sehr freut, kommt der Riesen-Knall sehr schnell.
Unser Arzt war sehr überrascht wie gut meine Mutter sich erholt hat. Er hat damit nicht gerechnet. Meine Mam läuft flüssig und relativ sicher und die Spaziergänge werden immer länger.
Dieser schlechte Zustand war eine Nebenwirkung des Gliadels, der Arzt meinte "toxische Reaktion", vermutet keinen Tumor, hat aber ein MRT-Termin angeordnet um sicher zun gehen, denn damit rechnen muss man immer. Dieses Ödem hat sich sehr gut zurückgebildet laut ihres Zustandes.
Erstmal aufatmen!!
Trotz allem bleibt die Sorge: Streit Streit Streit meiner Eltern. Ich muss zwar auch an mich denken, kann aber auch nicht zuschauen. Es ist eben nicht einfach.
Aber jetzt steht Ostern vor der Tür, da sind meine Eltern bei mir - und ich möchte, dass es ein schönes Ostern wird.
Liebe Grüße an Alle
eure Mirjam
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 17. März 2008, 21:29:06
Bei uns sieht es nicht ganz so doll aus, ungeplanter Krankenhausaufenthalt von Donnerstag bis heute. Entlassung trotz eher schlechtem Allgemeinbefinden auf Veranlassung unsererseits. Während des Aufenthaltes wurde ein neues MRT gemacht, der Entlassungsbericht spricht von einem Rezidiv. Sicher sind die Ärzte aber nicht. Könnte auch ein vergrößertes Ödem sein. Naja, ich weiß nicht, was besser ist...am Mittwoch erfahren wir mehr.

Mal sehen, wie es weitergeht. Die Sprache war heute faktisch nicht vorhanden und das Laufen war eher schwierig.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 18. März 2008, 05:42:21
Lieber Michael,
mir tut es so leid, dass Ihr nun wieder größere Sorgen habt!
Das Warten auf ein MRT-Ergebnis ist schlimm! Ich denke an Euch und wünsche ein gutes Ergebnis!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 20. März 2008, 06:17:09
Michael, welchen Befund habt Ihr bekommen?
Ich  habe so sehr an Euch gedacht.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 21. März 2008, 13:48:07
Hallo Christa, danke der Nachfrage! Bisher keine Reaktion seitens der Klinik, ich habe am Mittwoch noch die anderen Bilder kurzfristig ins Klinikum bringen müssen. Wird wohl erst nach Ostern...

By the way: Frohe Ostern für alle!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 21. März 2008, 14:12:58
Danke, Michael, dass du dich meldest!
Die Verzögerungen kann ich immer nicht verstehen, und sie machen mich wütend. Die Ärzte wissen doch, wieviel Angst daran hängt.

Alles, alles Gute für Euch und auch schöne (?) Ostern.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: heifen am 21. März 2008, 16:08:01
hallo allesamt
ich verstehe, dass auch aerzte nur menschen sind, aber wenn es um so wichtige informationen geht, darf man pazienten einfach nicht warten lassen...stress ist gift...und davon haben wir schon genug
heifen
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 22. März 2008, 06:07:23
Hallo,
ich wünsche mir ein paar Erfahrungsberichte von Betroffenen, die auch unter Sprech- und Sensibilätsstörungen leiden/litten.

Meine beiden Rezidiv-OPs waren Mitte Januar 2008. Ich habe seitdem Sprechstörungen, Teile meiner rechten Gesichtshälfte sind taub (Zunge, Lippen ( der rechte Mundwinkel hängt ) , Nase  (Schnupfen rinnt unbemerkt aus dem Nasenloch). Die Finger der rechten Hand sind sehr gefühllos ud andeutungsweise auch der rechte Fuß.

Ich mache mit Hilfe einer Logopädin div. Übungen, die ich fleißig täglich ausführe: Sprechübungen, Gymnastik der betroffenen Körperpartien, Übungen mit Eis.

ABER: Ich stelle eigentlich nach nun 2 Monaten keine Veränderungen, keine Verbesserungen fest.
Mal kann ich ich stundenweise sehr gut sprechen, mal geht es fast gar nicht. Die Sensibilitätsstörungen verändern sich gar nicht.

Bin ich zu ungeduldig, dauert es so lange? Oder läuft da irgend etwas schief?

Es wäre schön, wenn mir jemand von seinen Erfahrungen erzählen könnte. Danke! :-*
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 22. März 2008, 21:54:18
Niemand da mit Erfahrungen?  ???
Das glaube ich nicht!!  
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: fips2 am 23. März 2008, 08:15:16
Hallo Christa
Nimmst du Medikamente?Wenn ja Welche?

Es verwundert mich ein bissel der "Wackelkontakteffekt"  den du beschreibst.Ein mal gehts und einmal nicht.
Zumindest ist die Hoffnung hier noch sehr groß ,dass sich das ganze wieder normalisieren oder zumindest bessern kann.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 23. März 2008, 11:01:57
Hallo fips,
ich nehme seit 18 Monaten Tegretal (Carbamazepin) in immergleicher Dosierung. Daran wird es nicht liegen, weil es in Zusammenhang mit meien letzen OPs steht und die Gesichtstaubeit auch nur einseitig aufritt.

Meine Logopädig meint, dieses Schwanken in der Qualität hängt von sonstigen Belastungen ab, z.b: bin ich viel radgefahren, stellt es auch eine Belastung für das Gehirn dar, und promt kann ich schlechter sprechen.
Mein Neurochirurg  bestätigt es. Stress fürs Gehirn
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: fips2 am 23. März 2008, 11:30:35
Das könnte durchaus einen plausibele Erklärung dafür sein.

Ich sehs mal laienhaft so.

Stell dir dein Gehirn mal vor wie ein großes Staßennetz.

Jede Tätigkeit hat sich in deiner Lebensentwickling bestimmte Straßen und Autobahnen gebaut und Routen festgelegt die diese Tätigkeit bei der Ausübung nutzt.
So weit,so klar.

Jetzt kommt der Tumor.Ich vergleich ihn mal mit einer großen Überschwemmung in einem Gebiet.
Jetzt muss sich dein Gehirn neue Straßen(Umleitungen ) suchen um das Überschwemmungsgebiet zu umfahren.Das ist quasi dein neuer Lernprozess nach der OP.
Wenn jetzt dummerweise beim Neuerlernen verschiedene Autobahnknotenpunkte stärker genutzt werden,kommt es zum Stau auf der Autobahn ( Ferienreiseverkehr).
Jetzt laufen Prosesse langsamer oder gestört ab bis sich der Stau wieder aufgelöst hat.

Verstanden?

Also jetzt dein Fall.
Sprechen alleine ok.
Fahradfahren alleine auch ok.
Beides zusammen höhere Belastung.
Stress bewirkt noch mal zusätzliche Hirnarbeit.
Es kommt zur Überbelastung von Knotenpunketen  der Synapsen im Gehirn und ein Prozess wird gehemmt.In deinem Fall dummerweise die Sprache.
Was hier jetzt schlimmer ist,welcher Prozess gehemmt wird,wäre abzuwägen.

Es wäre jetzt natürlich eine Frage des Trainings ob man das Gehirn dazu bringt,wenn man genau diese Belatungstätigkeiten extra gleichzeitig übt,sich fallspezifische zusätzliche Umleitungen zu suchen um beide Tätigkeiten fließender zu bewerkstelligen.

Es ist eigentlich das was in der Reha oder bei Logopäden Physiotherapeuten gemacht wird. Man trainiert das Hirn.

Am Anfang geht es relativ schnell und je länger der Zeitraum von der OP wegrückt wird es schwieriger was neu einzuüben.
Unser Hausarzt meinte: Das 1 Jahr ist entscheidend danach wird es zunehmend schlechter.

Dies ist auch mit ein Grund,warum ich hier immer zur Reha und AHB rate.Man verschenkt beim Verzicht sehr wertvolle Zeit im Umlernprozess die man nur sehr schwer nachholen kann.

Gruß Fips2

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 23. März 2008, 13:19:33
Liebe Christa,
bei meinem Mann klappt´s auch nicht immer gut mit dem Sprechen. An manchen Tagen fallen ihm viele Wörter oder Namen nicht ein, oder er verwechselt viel. Wenn er was erzählen will, wo er z.B. war oder was er gemacht hat, dann kann er das nicht immer. Aber komischerweise an manchen Tagen klappt es wieder sehr gut. Ich glaube wirklich, daß ist bei ihm abhängig von der Tagesform. Er nimmt auch regelmäßig Carbamazepin. Und er macht immer noch seine Chemos. Beim Fernsehen ist er kaum anzusprechen, am besten ich lasse ihn dann in Ruhe. Denn wenn ich was sage, egal ob es um den Film geht oder anderes, ist er komplett rausgerissen aus der Handlung und hat Schwierigkeiten, wieder reinzukommen.
Mit dem Schreiben klappt es nicht gut bei ihm. Er braucht ca. 45 Min. um einen sehr kurzen Brief zu verfassen.
Liebe Grüße und ein schönes Ostern, Andrea.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 23. März 2008, 13:21:07
Boh - solch eine bildhafte, schöne Geschichte. Klasse!

Okay! Aber müsste mein Gehirn nach 2 Monaten intensivsten Trainings nicht allmählich mal " neue Strassen" in dem "Überschwemmungsgebiet" finden?
Es tut sich ja nichts,  und das stört und  irritiert mich.

Aber wenn du Zeiträume kennst von 1 Jahr hilft mir das ja ein  bischen weiter. Zwei Monate sind vielleicht noch zu früh???
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: fips2 am 23. März 2008, 13:32:00
Emm Christa
Wir sind in Deutschland, da braucht die Planung der Straßen ein bissel länger. :D
Nee im Ernst.Du verlangst ein bissel viel von dir. Rom wurde auch nicht an einem Tage erbaut.
Funktionieren tun ja schon Tätigkeiten,nur halt noch nicht richtig zusammen.(die Straßen müssen noch ausgebaut werden)

Aber Danke für das Kompliment der Beschreibung.Ich merke du hast es verstanden.

@ Andrea
Mein Vater hatte bei seinem 1. Schlaganfall auch starke Ausfälle.Schreiben und sprechen ging auch erst gar nix mehr.Lähmungserscheinungen einseitig.Aber durch intensive Sprachübungen mit meiner Mutter und ,was er schon immer gernen tat,Kreuzworträtsel lösen, war er wieder innerhalb von 1,5 Jahren relativ fit.Ja er war so weit ,dass er wieder Auto fahren wollte.Das konnte ich ihm nach einem Fahrversuch in einem Landwirtschaftlichen Weg ausreden.
Leider erwischt es ihn 4 Jare danach wieder und davon erholte er sich nie mehr so wie beim 1.mal.
Hier zählt aber ein eiserner Wille.Der war leider beim 2 Anfall nicht mehr so vorhanden.Die Kraft war einfach weg.

Gruß Fips2
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 23. März 2008, 14:38:31
Fips hat ja schon die Steilvorlage gegeben, also noch einer von mir:

Ohne Bauantrag läuft gar nichts. Und wenn in dem Gebiet, wo die neue Straße gebaut werden soll, eine seltene Käfer-Population im Boden nistet oder irgendwer einen Wachtelkönig gesichtet hat, dann wird lieber eine Umgehungsstraße gebaut. Das dauert dann nochmals viel länger! Sei nicht ungeduldig. Ich denke, Du mutest Dir etwas viel zu. Das Programm, welches Du Dir selber auferlegst, ist ja schon für einen gesunden Menschen anstrengend. Und Du bist leider kein gesunder Mensch. Daher tritt lieber etwas kürzer und gönn' den Straßenbauern auch mal 'ne Brotzeit...:) So ein Straßenbauer hat es nicht leicht im Leben!

Ich habe mal eine Frage:

Meine Mutter ist, bedingt durch die Einnahme von Cortison, stark aufgeschwemmt und hatte gestern auch Beschwerden beim Atmen. Kann das mit dem Cortison zusammen hängen? Ich denke mal nicht, dass irgendwas auf's Atemzentrum drückt, sonst wäre das sicher anders. Sie atmet sehr gleichmäßig, nur "laut". Ab morgen wird das Cortison halbiert. Vllt. geht es dann wieder etwas bergauf. Weiß jemand hierzu etwas zu sagen?

LG an alle!
Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: fips2 am 23. März 2008, 14:45:59
Hallo Micha
habt ihr deine Mutte schon mal beim Kardiologen oder Lungenfacharzt vorgestellt?
Nicht dass sie Wassereinlagerungen in den Lungen hat.
Wartet hierzu aber bitte nicht die Feiertage ab.
Das kann sehr gefährlich werden.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Ciconia am 23. März 2008, 15:09:04
Hallo Christa,
deiner Bitte per PN will ich gern entsprechen, etwas zu den Sensilbilitätsstörungen bzw. Sprechstörungen zu schreiben.

Es ist richtig, auch ich habe seit meiner 2. OP (Felsenbeinmeningeom im Kleinhirnbrückenwinkel) Sensibilitätsstörungen in der linken Gesichtshälfte. Zeitweilig hatte ich das auch im Bereich der linken Brust, das ging jedoch von alleine wieder weg.
Kurz nach der OP bekam ich eine mittelstarke Gesichtslähmung, wahrscheinlich durch ein Ödem, die im Laufe der Reha und der anschließenden Wochen fast ganz zurückging. Nur manchmal sieht man beim Lachen noch den schiefen Mund. Aber die gesamte Wange fühlt sich taub an, die Kontrolle über das Nasensekret habe ich aber noch. Geholfen hat mir die Logopädie, gegen die Lähmung. Da die OP nun 5,5 Jahre her ist, wird es wohl so bleiben und ich kann damit leben. Schlimmer ist für mich die Trigeminusneuralgie, die ich durch die direkte mechanische Schädigung des Hirnnervs durch den Tumor zurückbehielt. Ich kann sie aber einigermaßen mit Gabapentin 1800 mg pro Tag im Schach halten.

Sprechstörungen hatte ich durch Topamax - als Nebenwirkung. Im Moment schleiche ich Topamax langsam wieder aus, da der Effekt (keine Sehstörungen mehr) in keinem Verhältnis zu den NW steht (Srechstörungen, extreme Vergeßlichkeit, Konzentrationsprobleme).

Wenn du noch Fragen hast, nur zu.

Ein schönes Ostern euch allen trotzdem
wünscht Ciconia
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 23. März 2008, 15:49:22
Hallo Micha
Auch ich würde das was fips sagt überprüfen lassen.Bei meinem Onkel war es auch so und er hatte auch Wasser in der lunge.lg elu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 23. März 2008, 16:00:06
Hallo, Ihr Lieben,
da ist ja doch eine Menge zusammengekommen! Danke!

@ Andrea:
Seit wann hat dein Vater diese Störungen?

@ Michael,
Ihr seid so ermunternd kreativ.  Ich freue mich und lache schön laut, wenn ich Eure Geschichten lese, deine und die von fips. Klar, an den Wachtelkönig hätte ich denken sollen! Mensch aber auch, wie bin ich blöd!
Da haben wir ja schon die Ursache!

Aber was soll ich denn nun? Fips sagt, schnell gründliche Reha, also geballte Therapien,  du sagst, Pausen, kürzer treten.

@ Ciconia,
Danke, dass du meine PN beantwortest hast. Hattet ich recht, dass du damit  Erfahrungen hast.

WANN haben sich Wirkungen der logopädischen Therape gezeigt?  Sind 2 Monate wirklich zu früh? Ich sehe GAR KEINE Fortschritte.
Ich kann auch damit leben. Null Problem. Aber die Übungen kosten viel Zeit und sind sehr anstrengend, so dass ich manchmal den Gedanken habe, sie mir zu ersparen. Mit einem Glioblastom bleibt u.U. nicht mehr viel Zeit, und es wäre schade, sie für nutzlose Therapien zu vergeuden.
Werden sie aber noch  Erfolge zeigen, dann lohnt es weiterzumachen für den Fall, dass ich länger Glück habe und dann sogar wieder sprechen kann.

Ich möchte im Moment aber, das Ihr lieber noch Antworten auf Michaels Frage findet. Sie ist dringlicher!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: fips2 am 23. März 2008, 16:56:07


Aber was soll ich denn nun? Fips sagt, schnell gründliche Reha, also geballte Therapien,  du sagst, Pausen, kürzer treten.


Du hast da was missverstanden Christa.

Reha und Training stetig und schnellstmöglich ja. Aber auch nicht zu viel von sich verlangen und realistisch bleiben.Das ist ,ist "langsamer treten" gemeint.
Wenn du die Ziele in unerreichbare Höhen schraubst dann wirst du depremiert sein weil du es nicht erreichen kannst.Wenn aber die Ziele in kleinen Schritten überschaubar bleiben und du stetig daran arbeitest, bringt es dich eher dem Erfolg näher mit Freuden über kleinen Ziele.Das bewirkt wiederum Motivation.

Gruß Fips2

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 23. März 2008, 22:38:58
Okay.
Sag mir doch, wenn das möglich ist, mal in Zeit, wieviel du täglich geübt hast.
Viertel Stunde, halbe Stunde, - 1 x täglich, 2 x..

Ich habe zig Übungszettel mit unterschiedlichen Übungen für die Zunge, die Lippen, die Stimme usw.
Jede Übung soll 8 x und dreimal täglich ausgeführt werden. Wenn ich es so machen würde, wäre ich 3 Std. tgl. damit beschäftigt. Ich mache es schon wesentlich reduzierter.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: fips2 am 24. März 2008, 08:41:09
Hallo Christa.
Eine Frage.
Hattest du die Reha oder AHB in Anspruch genommen oder machst du das alle zu Hause bzw. ambulant?

Man kann nicht pauschal sagen, es geht in der Regel etwa so und so  schnell von der Entwicklung der Heilung und Wiederherstellung  her.
Jeder Mensch ist individuell in seiner Art.Genau so  bestehen auch Unterschiede der Tumore und Schädigungen,dass die Heilung beim Einen schneller und beim Andren verzögert abläuft.Das ist ganz normal.
Was hier wiedergegeben wird sind Erfahrungen die  wir hier selbst gesammelt haben und so weitergeben.Du darfst dich an diesen Zeiträumen nicht sklavisch orientieren.Damit machst du dir nur selbst Stress und setzt dich selbst unter Druck.

Die Ungeduld von dir ist absolut verständlich.Man will ja möglichst schnell wieder der/die Alte sein.Das braucht aber seine Zeit und damit musst du dich versuchen abzufinden.
Die Zeit die du brauchst,brauchst du halt.
Wenn es Andre gibt die danach gleich wieder fit waren,freue dich mit ihnen. Sie sind die Ausnahmen und hatten großes Glück.Nimm sie aber bitte nicht als Richtschnur.Die Regel ist dass auch Monate nach der OP bei den Meisten noch Handicaps vorhanden sind.

Gruß Fips2
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 24. März 2008, 11:03:32

Hattest du die Reha oder AHB in Anspruch genommen oder machst du das alle zu Hause bzw. ambulant?


Hallo fips,
ich mache es ambulant, 2 x wöchentlich 45 Minuten Logopädie, die bei mir zu Hause stattfinden. Dazu die täglichen häuslicen Übungen.

Mir ist schon klar, dass es unterschiedliche Heilungsverläufe bei unterschiedlichen Tumor-OPs und -folgen gibt.
Ich hätte gern mal einen Richtwert, weil ich keinen Kontakt mit anderen Betroffenen habe.  Ich  habe halt überhaupt keine Vorstellung davon, ob andere tgl. Minuten oder tgl. Stunden üben. Meine Logotherapeutin hält mich lt. Arztbericht für "hochmotiviert" und findet, ich tu viel.
Wie läuft es in einer stationären Reha? Das interessiert mich mal. Und geht man von dort auch wieder nach Hause, OHNE Fortschritte gemacht zu haben.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: fips2 am 24. März 2008, 11:32:48
Hi Christa

In einen stationären Reha sind die Anwendungen(Übungen) halt täglich und unter Aufsicht von Therapeuten und Ärzten.Der Vorteil darin besteht,dass Fehler gleich ausgemerzt werden und du hier und da noch Tipps bekommst ,bzw. überwacht wirst, falls die Übung geändert werden muss.Bei der ambulanten Reha,die meist in einem Rehazentrum stattfinden ist es auch so.Nur mit dem Unterschied du übernachtest zu Hause und fährst täglich in die Klinik.
Hier bekommst du einen Therapieplan der abgearbeitet werden sollte,sofern du es mental kannst.

Bei der häuslichen Reha,wie du es anscheinend machst,wirst du zwar 2 x die Woche angeleitet wie du die Übungen machen sollst,bist aber die andren Tage dir selbst überlassen.Der große Nachteil hierbei ist,dass sich Fehler unbewusst einschleichen können, die dann wieder bei der nächsten Sitzung Zeit kosten, um sie zu korrigieren.Diese Zeit fehlt nun wieder bei Übungsergänzungen.
Die Fortschritte werden also somit ausgebremst.

Es kann auch ohne weiteres Vorkommen,dass auch einen stationäre Reha nicht unbedingt den Erfolg bringt den man sich erhofft hat,aber grundsätzlich kann man sagen,dass eine stationäre Reha effektiver ist als eine häusliche Reha.In einer sationären oder ambulanten Klinik sind verschiedene Ärzte,Psychologen und Therapeuten auf einer Stelle zusammen und können sich für dich gegenseitig unterstützen.Es läuft meist alle Fortschrittsdaten der Patienten bei einer Stelle zusammen und es wird reagiert wenn was nicht so läuft wie es eigentlich erwünscht ist.Dann kann man dort eher reagieren.

Wenn du nun bei der  häuslichen Reha an einen Therapeuten gerätst,der von der Materie für deinen speziellen Fall keinen Ahnung hat, vergeudest du unter Umständen wertvolle Zeit.

Ein ganz wichtiger Punkt ist auch noch der,dass du dir bei der Reha in einer Klinik bewusst Zeit für dich nimmst,weil dir gar nichts andres übrig bleibt.
Zu Hause rennst du wieder deinem Alltagstrott nach und nimmst dir nicht die Zeit und Ruhe für dich selbst,die du eigentlich bräuchtest.

Ich will nicht behaupten,dass es bei dir so ist,aber es ist fast die Regel.
Wer hier ehrlich ist gibt das auch offen zu.

Sei gerade hier mal ganz ehrlich und realistisch zu dir selbst.

Gruß Fips2
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Ciconia am 24. März 2008, 12:29:54
Ich hatte bei der Reha einmal täglich Logopädie - war sehr anstrengend und meist mußten wir dann nach 20 Min. aufhören. Ich habe dann die Sprechübungen im Zimmer noch einmal gemacht- aber nur so 15 min. Besserung gab es schon nach 14 Tagen ein wenig. Aber es kann auch daran liegen, das sich das Ödem zeitgleich zurückgebildet hat, das hat das Ganze sicher gefördert.

Lieben Gruß
Ciconia
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 24. März 2008, 14:50:43
Danke für Eure Antworten. Da bin ich doch allmählich schlauer und komme dem Wissen, was ich suche näher!

@ fips,
toll, wie ausführlich du es erklärt hast.
Grundsätzlich kann man da nur zuraten, eine Reha, ob stationär oder ambulant zu machen.
Recht hast du sicher auch damit, dass man zu Hause vom Alltagstrott aufgefressen wird.
Ich habe Gründe, , keine Reha zu machen, die ich nicht erklären möchte.
Wenigstens kann ich mir aber sicher sein, eine erfahrene und sehr gute Therapeutin zu haben,

@Ciconia,
Das wollte ich hören! Die Zeitangaben helfen mir, meine eigene Leistung in etwa einzuschätzen. Danke!
Ich hatte nie (toitoitoi) Probleme mit Ödemen, brauchte auch während meiner gesamtenKrankenheit, selbst während der Strahlentherapie, nie Cortison nehmen. Dass die Rückbildung förderlich war, könnte ich mir schon vorstellen.

Nun weiß ich, was ich wissen wollte und will Euch nicht länger strapazieren.
Lassen wir mal wieder andere dran. Meine Fragen streifen ja ein bißchen am Rande des Themas 'Glioblastom' vorbei, auch wenn die Probleme dadurch auftgetretensind.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Murphy am 24. März 2008, 20:52:42
Hallo Christa,

vielleicht kann ich auch ein wenig zu Deinen Fragen beitragen. Ich bin zwar keine Logopädin sondern Physiotherapeutin und arbeite in der Neurologie am UK Köln. Meine Mutter verstarb Ende 2004 an einem Glio ...

Erst einmal: auch nach einem längerem Zeitraum können immer noch Fortschritte erzielt werden. Viele sagen, daß nach 2 Jahren nichts mehr kommt, aber unser Gehirn ist sehr flexibel und passt sich ständig an. Leider nimmt die Flexibilität und somit auch die Neuroplastizität mit dem Alter ab -> der Stoffwechsel wird ja auch langsamer im Alter. Deshalb können Kinder eher neurologische Ausfälle "wegstecken" als Erwachsene. Neues Lernen fällt einem schwerer und wird auch langsamer.
Dazu kommt auch noch, wie groß die Schädigung im Gehirn ist .... je mehr Straßen kaputt sind, desto länger  braucht die Reperatur ... und Umgehungsstrecken zu bauen, dauert auch seine Zeit. und Narbengewebe im Gehirn behindert auch noch!

Um Sachen wieder zu "automatisieren" (sowohl Bewegungen und auch die Sprache) braucht's eine ständige Wiederholung von bis zu und über 40 000 Mal!!! Denk doch mal daran, wie lange es gedauert hat, bis du "automatisiert" Auto fahren konntest (ich hoffe, Du hast auch einen Führerschein!? ;-) ), also OHNE dauernd darüber nachzudenken, wann kuppeln, wann Gas undundundund ...

Gib also die Hoffnung nicht auf... 2 Monate sind keine Zeit. Du und Dein Gehirn machen gerade Hochleistungssport und dann ist es klar, wenn bei starker Belastung, köperlich aber auch psychisch) mal das eine oder das andere nicht klappt! Bloß nicht aufgeben!!!

Ich sag meinen Patienten immer: sie sollen lieber 6 mal am Tag 5 min üben als einmal eine halbe Stunde. Das macht eh keiner. Lieber die Übungen irgendwie in den Alltag einflechten.

Bei einer ambulanten Reha solltest du darauf achten, daß das wirklich eine neurologische Reha ist. Meistens fährt man morgens hin und nachmittags wieder nach Hause. Dort hat man dann diverse Anwendungen -> Physio, Logo und Ergo (Einzel oder Gruppe) ... vorher wird natürlich besprochen, wo man den Schwerpunkt setzt.
was für eine Reha spricht: du hast intensivere Betreuung täglich für 3 bis 4 Wochen (bis aufs Wochenende), manchmal hat das ganz gute Erfolge. Danach sollte man etwas Ruhe sich gönnen und dann evtl die Behandlungen ambulant Zuhause 1 bis 2 Mal wöchentlich machen.  

Alternativ kannst Du aber auch mit deinem Arzt und der Logopädin besprechen, daß ihr ein 20er Rezept täglich durchzieht, dann evtl eine Therapiepause und dann mir 2x die Woche.  Ich habe Patienten, die lieber eine ständige Behandlung haben wollen, aber auch einige, die gerne das Rezept durchziehen, um dann ein wenig zu pausieren. Das muß jeder selbst mal ausprobieren ...

ich hoff, ich konnte ein wenig helfen!
LG aus Köln,
Murphy
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 24. März 2008, 21:58:47

Ich sag meinen Patienten immer: sie sollen lieber 6 mal am Tag 5 min üben als einmal eine halbe Stunde. Das macht eh keiner.


Hallo Murphy,
doch, - ich mache es bzw. machte es. Aber das ist ein guter Tipp, lieber oft kurz als am Stück lang zu üben!

Danke für deine ausführliche Antwort. Auch sie hilft mit weiteren Erklärungen und bringt mir manches näher.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 25. März 2008, 15:54:30
Hallo,
ich will Euch nochmal auf den neuesten Stand bringen, nachdem ich heute ein langes, sehr gutes Gespräch mit meiner Therapeutin hatte.

Sie hat mir kluge Dinge gesagt, die z.einen die Therapie betreffen und zeigen, welches Fachwissen sie u.a. und gerade über Hirntumorpatienten hat. Zudem kennt sie mich schon sehr gut und hat gleich gemerkt, dass ich nicht in guter Stimmung bin. Und, so gut kennt sie mich halt auch, dass mein Befinden viel an meinen momentanen sprachlichen Fähigkeiten und die Sensibiltätsstörungen ausmacht.
Dabei konnte ich heute gut sprechen!

Erstmal hat sie mir bewiesen, dass ich sehr wohl Fortschritte gemacht habe. Und es stimmt! Ja, ich sehe es! Und ich glaube selbst, ich spinne wohl, wenn ich denke, es hätte sich sich in den 2 Monaten nichts geändert.

Ganz klar hat sie mir nochmal gemacht, wie wenig Zeit diese 2 Monate sind, und was im Gehirn alles passiert und zudem, welche Belastungen die beiden großen OPs für den Körper waren.

Es könnte eine gewisse Gefahr bestehen, wenn ich meine Übungen zu gründlich mache, weil das Gehirn dabei stärker durchblutet wird und damit auch ein möglicher Tumor besser durchblutet wird. Da ich aber nie Kopfschmerzen und/oder Anzeichen von Unwohlsein nach meinen Übungen habe, hält sie es für unwahrscheinlich.
Denoch haben wir vereinbart, dass ich die Übungen kürzer ausführe und dafür über den Tag verteilen, - 3 x ca.10 Minuten.

Den wichtigsten Punkt hat sie klug aus mir rausgelockt, - die Angst. Und die Angst macht sicher ein Großteil meiner z.Zt. unsicherenSprache aus.
Ich habe diesmal so eine unbeschreibliche Angst vor der nächsten MRT! Dabei habe ich noch nichtmal den Termin dafür. Sie wird irgendwann Mitte oder Ende April sein, also noch viel, viel Zeit. Sonst kam die große Angst ca. eine Woche vorher, - diesmal ist es ganz schlimm. Ich kann jetzt schon nicht mehr schlafen und möchte es am liebsten sofort hintermich bringen oder gar nicht!

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 25. März 2008, 21:57:38
Ich denke, der schlechte psychische Zustand ist auch bei meiner Mutter der Hauptgrund für die fast nicht vorhandene Sprache. Ich merke deutlich, dass es an Tagen, an denen die Laune besser ist, eindeutig mehr aus ihr heraussprudelt. Leider sind die Tage mit guter Laune sehr dünn gesäht um nicht zu sagen, quasi nicht vorhanden. Daher mein Tipp an Dich liebe Christa: Mach Dinge, die zu guter Laune verhelfen, Du kannst es ja noch!!! Dann klappt's auch mit dem Nachbarn bzw. der Sprache. Und hör' mit Deinen Übungen auf, wenn Du ein Gefühl der Anstrengung bekommst.

Auch ein interessanter Punkt ist folgender: Meine Mutter spricht ja so gut wie gar nicht mehr. Was aber super klappt, ist singen! Heute lief im Fernsehen "Y.M.C.A.". Das hat sie mitgesungen, zumindest den Refrain. "Dicke Mädschen" von den Höhnern konnte sie Karneval sehr textsicher wiedergeben. Offensichtlich brennen sich oft gehörte und bekannte Songs sehr ins Hirn ein und sind selbst durch ein oder zwei Tumor-Op's nicht wieder rauszubekommen...naja, bei manchen Liedern wäre es ein echter Segen, wenn man sie aus dem Kopf bekäme, aber sei's drum. Sie ist auch immer ganz stolz, wenn sie einen Song mitsingt. Leider ist der körperliche Zustand sehr schlecht.

Wir hatten gestern einen Notdienst-Arzt wg. der schlechten Atmung geholt. Der hat ihr eine Spritze gegeben, nach der sie oft auf die Toilette musste. Danach wurde es etwas besser. Eigentlich wäre für heute noch ein Lungen-Röntgen dran gewesen. Sie hatte aber keinen Bock und wollte lieber im warmen Bettchen bleiben. Hier war schneetechnisch einiges gebacken heute. Außerdem war die Praxis vermutlich eh geschlossen heute. Es sollen ja angeblich 30.000 geschlossene Arzt-Praxen in D'land gewesen sein.

Ich habe gerade noch einen Gedanken zu Deinem Hinweis, dass zu viele Übungen die Durchblutung des Hirns und somit auch des Tumors begünstigen. Heute war ich in der Stadt und da kam mir eine "Gang", bestehend aus ca. fünf Personen, alle so zwischen 14-16 Jahren, entgegen. Die Sprache war mir nicht geläufig. Es war deutsch, aber ein Slang, den ich nicht verstanden habe. Irgendwas von "Ey Alter, krasse Nummer, ich check das mal ab"...laut grölend usw. die Dummheit war den armen Teens ins Gesicht geschrieben. Aber einen Vorteil haben sie: Die Gefahr eines Hirntumors ist quasi nicht vorhanden. Wo kein Hirn ist, kann auch kein Tumor wachsen. Da habe ich doch lieber Hirn und lebe mit der Gefahr, einen solchen Tumor zu bekommen.

Okay, der letzte Abschnitt war nicht ganz ernst gemeint, aber manchmal nervt mich die Dummheit der Jugendlichen total. Vor allem die fehlende Respektlosigkeit. Das war jetzt alles etwas "off-topic"...sorry.

Wünsche allen einen schönen Abend und alles Gute!

LG Michael
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 25. März 2008, 22:15:31
Lieber Michael,
ich liebe deine Beiträge, - sie sind herzerfrischend, auch oder gerade, wenn sie z.T. off-topic sind.  :)
Und dabei weiss ich, wieviele Sorgen du wegen deiner Mutter hast!

Du hast sicher genau recht mit dem Schluss, dass auch bei deiner Mutter die deprimierte Stimmung zum Schlecht- oder Nichtsprechen führt. Der Tipp, Dinge zu machen, die zu guter Laune verhelfen, ist goldrichtig. Bei mir ist das Problem, dass ich sehr viel allein bin und gerade in den letzten 2 Wochen sämtliche schönen Termine ausgefallen sind wegen Krankheit aller Beteiligten. Dazu das gräßliche Wetter, wo ich kaum rauskonnte, wo ich doch so ein Frischluftfan bin. Das wird aber jetzt wieder besser.
"  Dann klappt's auch mit dem Nachbarn bzw. der Sprache".... Zitat von dir. Du hast vergessen: ...." und mit dem Wachtelkönig" .;D

Michael, mit dem Singen muss ich dich enttäuschen. Ich habe meiner Therapeutin auch mal begeistert erzählt, wie gut ich beim Singen sprechen kann. Sie lachte und einte, ich solle schön weitersingen, weil es fröhlichmacht. Fürs Sprechen aber bringt es gar nichts. Das Sprachzentrum sitzt links im Kopf, das für Musik und Gesang recht. Es gibt Aphasiker, die perfekt singen können.

Ich drücke Euch die Daumen, dass die Wirkung der entwässernden Spritzen bei deiner Mama anhält!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 25. März 2008, 22:51:06
Das ist keine Enttäuschung, ich weiß, dass es für die Sprache nichts bringt. Ich habe das nur erzählt, weil es mir irgendwie seltsam erscheint. Sprechen geht nicht vs. Singen geht!
Aber dass das eine Zentrum links und das andere rechts sitzt, wußte ich nicht. Wieder etwas gelernt! :)

Ja, man könnte auf Grund mancher meiner Kommentare meinen, dass ich herzerfrischend bin. Leider ist das im Moment nicht so. Du solltest mich mal erleben, wenn ich keine Sorgen habe...;)

Wünsche Dir eine gute Nacht, morgen habe ICH einen Arzttermin. Muss mich mal durchchecken lassen, im Moment habe ich einige Zipperleins, von denen ich hoffe, dass sie nur nervlich bedingt sind. Ich habe Angst vor der Blutabnahme. Ich weiß, dass ich von Dir nur ein müdes Lächeln bekomme...meine Mutter hält mich auch für total bescheuert deswegen. Ich habe ihr schon gesagt, dass ich die Narkose-Spritze für die Hirn-OP schon verweigert hätte...aber so ist das bei den Männern...sicherlich nichts Neues...alles Weicheier...;D

Guckst Du gerne fern? Ich nicht so, aber wenn Du das gerne machen solltest, dann leih' oder kauf Dir doch irgendwo (z.B. bei Amazon) eine schöne Frauenserie im handlichen Koffer. Da sind dann oft 50 DVD's drin und Du hast Beschäftigung ohne Ende! Sowas lenkt ab. Ich habe das gemacht, als das mit meiner Mutter in den Anfängen war. Statt Schlaftabletten...keine Frauenserien natürlich... ;D

Ich hoffe, das war nicht zu viel privates Geplänkel, lieber Admin. Sonst bitte melden.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 26. März 2008, 06:08:24

Ja, man könnte auf Grund mancher meiner Kommentare meinen, dass ich herzerfrischend bin. Leider ist das im Moment nicht so. Du solltest mich mal erleben, wenn ich keine Sorgen habe...;)



Ach, Michael, ich verstehe was du meinst. Ich kenne es ja selbst. Mir wird ja manchmal bescheinigt, dass ich meinen Humor nicht verloren habe. Da sollte man meinen Humor mal erleben, wenn ich keine Sorgen habe .....  ;)
Und dennoch bleibt etwas sehr Lebensfrohes, und deine Kommentare kommen herzerfrischend an.

Ich denke heute an dich! Es zählen nicht nur unsere diffusen Ängste mit der schweren Krankheit , und ich meine, Ängste sollte man ernst nehmen .
Es gibt nichts Blöderes als den Spruch "  Du brauchst doch keine Angst zu haben".  Wenn man Angst hat, hat man sie nun mal, und das ist ein beklemmendes Gefühl und verschwindet nicht durch solche 'klugen' Sprüche.
Also: Irgendwann heute ist der Zeitpunkt überstanden, wahrscheinlich ja frühmorgens. Und dann wünsche ich dir Befunde für deine Zipperleins, die sehr harmlos und beruhigend sind.

Fernsehen passt nicht so, weil ich dabei unangenehme Ohrgeräusche bekomme. Aber Musikhören und lesen geht prima.

Alles Gute für heute und..... brauchst doch keine Angst zu haben!  ;D
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 30. März 2008, 14:49:13
Hallo zusammen!
Folgende Situation bei meiner Mutter:

- im Moment ist sie im Krankenhaus, weil sie seit 1 Woche keinen Stuhlgang hatte. Dabei ist festgestellt worden, dass der Blutzuckerspiegel >300 ist.

- sie kann nicht alleine aufstehen, geschweige denn laufen

- sie kann nicht sprechen

- sie wiegt, bedingt durch die Cortison-Einnahme (24mg/Tag) mittlerweile sehr viel

- sie ist geistig voll auf der Höhe, versteht alles und antwortet auch durch Kopfschütteln oder Gesten

Was sollen wir tun, wenn sie wieder aus dem Krankenhaus herauskommt? Selbst wenn der Pflegedienst 10 mal am Tag kommt, würde das nicht reichen. Wir hatten schonmal überlegt eine Pflegekraft aus Polen zu holen, die sich 24 Stunden am Tag kümmert und auch bei meinen Eltern wohnt. Ein Arbeitskollege hatte damit mal super Erfahrungen gemacht. Allerdings darf das ja kein zierliches Mädchen sein, das nicht anpacken kann...mein Vater, meine Schwester und ich schaffen das überhaupt nicht mehr. Mein Vater kriegt sie alleine gar nicht mehr gehoben und wir Kinder sind beruflich zu stark belastet. Hospiz ist nach unserer Meinung aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht wirklich eine Alternative. Fällt irgendwem vielleicht widererwartend noch eine Lösung ein, an die wir nicht denken?


Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: fips2 am 30. März 2008, 15:53:49
Hallo Micha
Habt ihr schon mit dem Arzt über einen Hebekran für Patienten gesprochen.Die gibt es speziell für die Krankenpflege im Sanitätshandel und werden von der KK bezahlt.Die DINGER SIND GOLD WERT:Besonders für die Bandscheiben der Angehörigen oder Pfleger.

So was:  http://rollstuhlverleih.org/pageID_4964898.html
Auch über  einen Rollstuhl,damit sie wieder am Familienleben teilhaben kann.
Mit dem Heber könnt ihr sie ja dann relativ leicht aus dem Bett in den Rollstuhl und zurück heben.Auch das Baden fällt hiermit leichter,da es extra wasserfete Geschirre dafür gibt

Sprecht mit dem Arzt unbedingt darüber.

Gruß Fips2
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 30. März 2008, 21:11:22
Hallo Micha,
Zitat
Wir hatten schonmal überlegt eine Pflegekraft aus Polen zu holen, die sich 24 Stunden am Tag kümmert und auch bei meinen Eltern wohnt.
Die Frauen aus Polen sind Gold wert, aber auch diese Frauen schaffen eine 24 Std. Pflege nicht. Das ist für alle eine sehr schwere Aufgabe.
An eurer Stelle würde ich trotzdem ein Hospiz in Erwägung ziehen. So eine Entscheidung fällt sehr schwer, aber in einem Hospiz wäre die Versorgung deiner Mutter am besten gewährleistet.
Ich war auch in der Situation Hospiz oder Pflege zu Hause. Ich hatte mich dann letztendlich für ein Hospiz entschieden, weil ich mir die Pflege zu Hause nicht zugetraut habe (und noch ein paar andere Gründe).
Meine Mutter hatte es dann leider nicht mehr ins Hospiz geschafft.

Ich hoffe ihr trefft die richtige Entscheidung.

Viele Grüße

Tatjana

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 31. März 2008, 11:12:47
Hospiz ist nach unserer Meinung aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht wirklich eine Alternative.



Lieber Michael,
ich kann zu deinen eigentlichen Fragen nichts sagen, weil ich mich aufgrund der Situation, dass ich allein lebe, damit nicht beschäftigt habe.

Ich möchte dir aber Mut zu einem Hospiz machen.
Habt Ihr Euch schon mal eins angeschaut?

Ich bin in einem angemeldet ud habe schon jetzt wöchentlich zweimal Besuch von einer ehrenamtlichen Betreuerin.
Ich habe im Hospiz den Umgang und die Möglichkeiten als so liebevoll und hilfreich erlebt. Es muß auch nicht immer schon die endgültige Lösung sein. Ich hätte nach meinen letzten OPs vorübergehend dort leben können, wollte es damals noch nicht und würde im einem Wiederholungsfall aber das Angebot wahrnehmen, weil ich in den ersten Wochen allein überfordert war.

Ihr könntet Euch ohne Druck ganz auf die Besuche konzentrieren, ohne die körperliche Pflege nur auf die Liebe und wüßtet , dass stets eine pflegerische und ärztliche Versorgung gewährleistet ist.

Hospiz kann, aber muss nicht heißen, bettlägerig auf denTod zu warten.
Ich habe Bewohner dort gesehen, die im Park spazierengingen oder im Rollstuhl geschoben wurden, die, als Alternative zu der angebotenen Verpflegung, zusammen selbst kochten.
Ich weiß, dass deine Mutter dies z.Zt. nicht kann. Aber sollte sie das Bett nochmal verlassen können, erwähne ich es.
Die Zimmer können individuell mit eigenen Möbeln eingerichtet werden

Es ist schwieriger, wenn man bisher in einer Partnerschaft gelebt habt, das ist mir bewußt. Ich wollte dir deshalb nur mal die Möglichkeiten aufzeigen, die ich einfach gut finde.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 04. April 2008, 06:00:36
Lieber Michael,
wie geht es denn inzwischen deiner Mutter?
Dein letzter Eintrag ist vom 30.3.
Wenn du magst, halte uns doch mal auf dem Laufenden.
Wenn du nicht magst, ist es natürlich okay.
So oder so wünsche ich Euch, das Ihr für die Fragen aus deinem letzen Beitrag Hilfe gefunden habt und es deiner Mutter und Euch den Umständen entsprechend gutgeht.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 06. April 2008, 15:17:28
Meine Mutter ist eben gestorben. Ich bin sehr traurig, danke euch aber allen herzlich für die "Begleitung"...
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: supidupi am 06. April 2008, 15:45:09
Lieber Michael,
mein herzliches Beileid  :'(

In solchen Momenten fehlen mir immer die Worte, weil der Schmerz einfach zu groß ist... :'(

Ein stiller Gruß

Tatjana
 
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 06. April 2008, 16:13:22
Lieber Michael,
es ist ein Schock für mich, das zu lesen.
Ich bin gerade völlig fassungslos und kan mich gar nicht angemessen äußern.
Micha, mein Beileid von ganzem Herzen.
Ich weiss nicht, wie du und dein Vater den Verlust verkraften können, der ja doch recht plötzlich kam. Wir haben uns ja mal darüber ausgetauscht, das wir uns einen schellen Tod wünschen. Das ändert aber nicht an dem Verlust und der Trauer, die Ihre empfindet. Ich kann Euch nur viel Kraft wünschen.

Alles, alles Liebe für Euch! In Gedanken bin ich bei dir.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: kabas am 06. April 2008, 20:12:36
Lieber Michael,

mein aufrichtiges Beileid.

Es gibt keine Worte, die Euch jetzt Trost spenden können, der Verlust und die Trauer ist zu groß.

Viel, viel Kraft für Dich und Deine Familie,

Kabas

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Domino am 06. April 2008, 20:57:56
Lieber Michael,
mein herzliches Beileid, mir fehlen die Worte...
Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
LG Andrea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mirjam am 07. April 2008, 08:59:48
Lieber Michael,
ich bin tief erschüttert ..., ich bin fassungslos und finde nicht die richtigen Worte.
Ich wünsche dir liebe Menschen an deiner Seite, Freunde die dich auffangen und dich die nächste Zeit begleiten.
liebe Grüße
Mirjam
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bluebird am 07. April 2008, 09:36:52
Lieber Michael,

auch von mir herzliche Anteilnahme. Es ging so rapide.

Liebe Grüße
Birgit
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: judith1974 am 07. April 2008, 15:27:57
Lieber Michael!!

Mein herzliches Beileid. Ich bin total erschrocken, wie schnell es bei euch ging. Wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit!!

LG

Judith
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 07. April 2008, 18:24:22
Lieber Michael
Mein herzliches beileid.Wünsche Euch viel,viel Kraft für die kommende Zeit.lg elu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: claudia66 am 07. April 2008, 22:54:44
..lieber micha,
mein aufrichtiges beileid..es gibt einfach keine worte für so etwas..wünsche euch viel licht und viel kraft..

LG
claudi
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 08. April 2008, 17:30:06
Lieber Michael!

Auch von mir meine aufrichtige Anteilnahme, es tut mir Leid...

alles Gute
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Micha75 am 08. April 2008, 19:22:57
Vielen Dank alle zusammen. Trauer kann im Moment nicht aufkommen. Wenn man in Deutschland stirbt, dann aktiviert das den Behördenapparat in einem Maße, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Seit Sonntag sind wir nur noch unterwegs / zu Terminen, wir planen, machen und tun. Ich denke, wenn es still wird, dann kommt bei mir das große Nachdenken.

In der Tat ging es am Ende sehr schnell. In den Morgenstunden des vergangenen Sonntags wurde meine Mutter in ein Einzelzimmer und an die Morphiumpumpe gelegt. Ich bin dann gegen 12:15 Uhr runter, dann kam schon der Pfarrer für die Krankensalbung, dann bin ich schnell nach Hause einen CD-Player für das Zimmer zu holen. 5 Minuten nachdem ich wiederkam war es dann schon so weit. Den Player habe ich gar nicht mehr angeschlossen. Wir wollten eigentlich ihre Lieblingsmusik im Hintergrund laufen lassen.

Ich ziehe mich jetzt hier etwas zurück, gucke aber ab und zu mal rein, vielleicht kann ich ja bei der ein oder anderen Frage noch helfen. Aber irgendwann möchte ich das Thema "Glioblastom" für mich gerne abschliessen.

Ich wünsche euch alles Gute.

Michael

PS: Meine besonderen Wünsche gehen in Richtung Christa mit der ich auch außerhalb des öffentlichen Forums immer in nettem Kontakt stand, zumal wir auch "humoristisch" gesehen wohl auf einer Wellenlänge zu liegen scheinen. Bewundernswert, liebe Christa, finde ich die Art und Weise wie Du mit dieser Krankheit lebst und dass Du Dich, bei allen eigenen Problemen, trotzdem noch für andere Schicksale interessierst. Ich wünsche Dir noch eine lange Zeit ohne größere Beschwerden und vor allem allzeit gute MRT's.

Nochmals alles Gute für alle hier im Forum!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 08. April 2008, 21:36:09


PS: Meine besonderen Wünsche gehen in Richtung Christa mit der ich auch außerhalb des öffentlichen Forums immer in nettem Kontakt stand, zumal wir auch "humoristisch" gesehen wohl auf einer Wellenlänge zu liegen scheinen. Bewundernswert, liebe Christa, finde ich die Art und Weise wie Du mit dieser Krankheit lebst und dass Du Dich, bei allen eigenen Problemen, trotzdem noch für andere Schicksale interessierst. Ich wünsche Dir noch eine lange Zeit ohne größere Beschwerden und vor allem allzeit gute MRT's.

Nochmals alles Gute für alle hier im Forum!

Danke, lieber Michael. Auch du interessierst dich ja für andere, z.B. für mich, und ich kann gute Wünsche z.Zt dringenden gebrauchen, siehe Thread über diesem. Ich finde es gut, wenn du dich von diesem Thema zurückziehst. Du musst dein junges, fröhliches Leben wiederfinden, was erstmal mit der Trauer um die Mutter nicht  klappen wird. Aber mit dem Thema Glioblastom solltest du möglichst  abschließen.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Doro66 am 08. April 2008, 22:11:08
Lieber Michael,

auch von mir ein herzliches Beileid - die richtigen Worte - gibt es die?

Ich weiß noch, daß du 1 Jahr älter als mein Sohn bist, und sein Papa (mein Mann) ist vor 1/2 Jahr am GB verstorben. Und ich weiß, wie sehr du deine Mutter durch die Krankheit begleitet hast.

Für das Kommende wünsche ich dir, und deinem Vater, viel Kraft und wünsche euch ebenso, daß ihr trauern könnt und es zulassen könnt.

Alles Liebe und fühl dich umarmt
Doro
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Christa am 11. April 2008, 16:02:52
Ich hatte heute meine MRT.
Befund: Rezidiv und Ödem.
Ich habe längst entschieden, was es für mich bedeutet: Keine  weiteren Therapien mehr.

Ich möchte mich hier aus dem Forum verabschieden, möchte nicht mehr schreiben, was nun kommt, und, da ich in Kürze ins Hospiz umziehe, auch mangels Computer keine Möglichkeit haben.
Ich freue mich auf das Hospiz, kann es nicht mehr aushalten, allein zu leben.

Es war eine der schwersten Wochen, die ich mir vorstellen kann.

Ich habe Tagebuch geschrieben und füge, leicht abgewandelt, die Einträge hier ein.

Meine Freundin fährt eine Woche in Urlaub. Auch mein Sohn ist im Ausland. Niemand da, der meinen Wohnungsschlüssel hat und mir helfen könnte.

Sonntag, 06.4.
Verkausoffener Sonntag, Radtour zum Dänischen Bettenlager, sehr gefroren. Hinterher ganz schlimme Hand, alles fällt runter, schreiben nicht mehr möglich, essen nur mit links, Sprache fast weg, starke Kopfschmerzen. Versuche, mich zu beruhigen, dass ich zu sehr gefroren habe und Kopf und Hand zu kalt geworden sind.

07.04. Radfahrt nach Fuhlbüttel zum Ortamt, neuen Perso beantragen, solange ich überhaupt noch schreiben kann. (Der alte läuft demnächst ab)
Danach wahns. Kopfschmerzen und Hand so taub, dass mir alles hinfällt. Hand letztlich nicht mehr zu gebrauchen. Fuß auch schlimmer.

Anruf bei den Ärzten der Hirntumorhilfe mit dem Wunsch nach einer Erklärung, was diese Symptome bedeuten können.
Antwort: Wahrscheinlich ein Rezidiv oder Nekrosen.

08.04. So schlimme Kopfschmerzen, Hand und Fuß weiter taub, schlimme, panikartigen Angst. Notfallambulanz, um stationär aufgenommen zu werden bzw. sofort eine MRT zu bekommen.
MRT am Freitag, 11.4. möglich.

Stationäre Aufnahme nicht möglich. Für Neurochirurgie keine Indikation, weil z.Zt. keine OP geplant ist, für andere Stationen zu "gesund".
Ich bekomme Novalgin für die Kopfschmerzen und soll nach Hause.

Ich weigere mich und verlange, dass mein Neurochirurg informiert wird. Nicht möglich, weil er den ganzen Tag operiert.
Ich verlange nach einem anderen Neurochirurgen. Nach langem hin und her kommt einer und ordnet eine CT an, die aber nur ungenaues über Tumor aussagt.

Befund des Radiologen mündlich und im Arztbrief: Vermlt. Rezidiv und umgebendes Ödem. (Radiologe: "Ein Ödem ohne Tumor gibt es nicht"  )

Therapie: Cortison (zum Abschwellen des Ödems) und Tavor (gegen Anfälle)
Stationäre Aufnahme weiterhin abgelehnt weil (noch?  ) keine OP geplant ist.

Irgend jemand hat auf mein fortlaufenden Drängen nun doch meinen Neurochirurgen telefonisch erreicht (angeblich im OP????). Er: Kein Cortison, kein Tavor, morgen, Mittwoch, zu ihm kommen, um den CT-Befund zu besprechen, dann warten bis MRT Freitag

Nachmittags lg. Telefonat mit Chef vom Hospiz. Es wäre sehr wohl möglich, bei schlechtem Befund ohne weitere Lebenschancen sofort zu kommen bzw. auch vorübergehend.

Mittwoch, 09.04.
Neurochirurg und ich haben die gestrigen CT-Bilder zusammen angeguckt, - ich sehe gar nichts und er sieht "fast nichts".
Woraus das "fast" besteht, äußerste er nicht Wir müssen bis Freitag (MRT) warten, er kann zu diesen Bildern nichts sagen. Die Aussage, das sei ein Ödem, und ohne Ödem kein Tumor, führte ihn zu der Aussage unter Kopfschütteln: das war doch kein Neurochirurg.

Ich soll auf keinen Fall jetzt Cortison nehmen, auch kein Tavor vorbeugend gegen mgl. Anfälle.
Bin etwas beruhiger, aber irgendwas ist da wohl.

Wieder so schlimme Kopfschmerzen, wieder Novalgin.

Nachmittags noch ein Telefonat mit der ambulanten Chefin des Hospizes, sie sagt mir Hilfe zu und hat Tipps und Hilfen für einen Umzug ins Hospiz-

10.04., Donnerstag: Furchtbar Kopfschmerzen, sonst nichts besonders, wieder Novalgin.
(Ich möchte mal dazu sagen, dass ich sonst nie Kopfschmerztabletten nehme und es es äußerst ungern tu. Selbst direkt nach den OPs habe ich das Novalgin nach wenigen Tagen abgesetzt. Diese Schmerzen z.Zt. sind aber einfach zu schlimm)

11.04., Freitag
MRT um 9 Uhr, aber heute hat mein Neurochirurg nicht gleich Zeit für mich. Er operiert und es kann dauern. Deshalb muss ich erstmal nach Hause fahren und auf seinen Anruf warten. Dann fahre ich nochmal ins Krankenhaus.
Um 14 Uhr zum zweiten mal ins Krankenhaus.
Unser MRT-Befund: Rezidiv und Ödem.
Ein langes, schönes Gespräch mit meinem Neurochirurgen möchte ich nicht wiedergeben, und Details gehen auch nur meinen Sohn und mich etwas an, der morgen wiederkomt..

Ich danke Euch für Euer Interesse und Mitgefühl.
Allen Betroffenen und Angehörigen wünsche ich Allerbeste!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Cira am 11. April 2008, 16:46:59

   :'(  :'(  :'(....mir fehelen ganz einfach die richtigen worte...
suche nach ihnen....
tut mir leid,ich kann es nicht in worte fassen  :'(

in gedanken bei dir,
Cira
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 11. April 2008, 16:57:32
Liebe Christa!

Es tut mir leid, dass nun schon ein Rezidiv da ist.
Du tust bestimmt das Richtige, wenn Du in das Hospiz gehst, dort wird man sich um Dich kümmern, alleine zu Hause - unmöglich.

Ich wünsche Dir für die kommende Zeit alles erdenklich Gute
ich umarme Dich und bin sehr traurig
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: loumi am 11. April 2008, 21:57:01
Liebe Christa
Auch wenn Du Dich verabschiedet hast, bin ich mir sicher, dass Du weiter lesen wirst...hier im Forum. Ich wage es nicht zu behaupten, dass ich mit Dir mitfühlen kann,. Ich bin nicht in deiner Situation...abner meine Mam ist es. Deshalb versuche ich, trotzdem ein gewisses Mass an Nachvollziehbaren Emotionen zu verspüren.

Es geht hier nicht um einen Kampf, Kampf der Krankheit. SIe ist da, und dies zu aktzeptieren ist wohl das schwerste, was Du je durchstehen musstest. Ich habe etliche deiner einträge gelesen,deinen blogg mitverfolgt. Was ich gelesen habe, waren die worte einer willensstarken, dankbaren Frau. Und so möchte ich dich in erinnerung haben. Verstehe mich bitte nicht falsch,wenn ich dies so sage. Aber ichwerde wohl den rest meines lebens, ab und an an dich denken, weil du etwas in mir bewegt hast, und dein schicksal(schicksal isnt nicht= negativ!) das meiner mutter ähnlich ist.

Was kann  man bei so einer diagonse noch sagen?? Ich habe meinen dad vor 1 jahr verloren, herzinfarkt, hatte nicht mal die chance tschüss zu sagen..aber du, darfts dich glücklich schätzen dein leben "BEWUSST" gelebt zu haben, es genossen zu haben. Wir alle werden einmal auf der anderen seite stehen...aber was uns bleibt ist der moment. er ist unendlich.

Wir sind hier, auf diesem planeen, damit unsere seele reift,sich wappnet für die anere seite...für die nächste welt. daran galube ich und halte ich fest. Ich freue mich, auf den moment, wo ich meinen daddy und meine mam wiederehen werde.Vielleicht treffen wir uns auch wieder....

Sei mutig, sei offen....ein ende gibt es nicht. Aber eine veränderung gibt es schon. Wie die aussieht weiss ich nicht....aber sie wird bestimmt nicht so "Hart" wie das erdenleben. Dies beruht auf einer intuition meinerseits...

Ich wünsche Dir nur eins...Seelenfrieden...und dankbarkeit.

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: elu am 12. April 2008, 15:28:02
Liebe Christa
Ich finde Du gehst den richtigen Weg,bleib weiter so stark.
Ich weiss nicht was ich sonst schreiben könnte,mir fehlen die richtigen worte.
Alles gute Elu
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: michel am 17. April 2008, 02:00:57
Liebe Christa!

Ich habe Deine Einträge nur still mitgelesen. Hab nie so recht gewusst, was ich Dir schreiben könnte. Ich bin voll tiefer Bewunderung über den Weg, wie Du ihn gehst.

Mein Michael geht jetzt auch das Ende seines Weges. Deine Einträge haben mir geholfen zu verstehen - eigentlich nur zu ahnen - wie es ihm möglicherweise geht. Er ist ja erstens ein Mann und zweitens sind seine Wortfindungsstörungen schon so massiv, dass er sich nicht ausdrücken kann.

Ein Freund von mir, der nicht an ein Leben nach dem Tod glaubt, sagte vor Jahren: "Wir leben in der Erinnerung der Menschen weiter." Hier gibt es viele Menschen, die Deine Einträge gelesen haben und es wird noch viele in Zukunft geben. Du hast Dich ver-ewigt.

Ich wünsche Dir im Hospiz Menschen, die Dich verstehen, die mit Dir weinen und auch lachen, die mit Dir gehen. Du wirst mir fehlen. Von ganzem Herzen viel Liebe
Felicitas

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 17. April 2008, 09:49:35
Liebe Felisitas!

Es tut mir sehr leid, dass Dein Michael sich auch auf seinen letzten Weg macht. Ich weiss, was das heisst, mein Mann ist im September 07 auch mir 46 Jahren an seinem Glioblastom gestorben.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit
ich umarme Dich
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: michel am 29. April 2008, 21:42:46
Danke, Hilde!
Ich war damals in Gedanken viel bei euch, hab auch gedacht, Michael würde Weihnachten nicht mehr erleben. Dann hat er noch einmal versucht durchzustarten, aber jetzt fehlt ihm die Kraft. Seit einem Jahr kämpft er. Nicht nur gegen das Glio, auch gegen die massiven Wortfindungsstörungen und die Lähmung des rechten Armes. Er will nicht sterben, aber so will er auch nicht weiterleben. Er hat Großartiges geleistet in diesen 12 Monaten und ich bin sehr stolz auf ihn.

Der Tumor ist in den vergangenen 8 Wochen nach Beendigung der letzten Chemo von 2cm auf 8 cm Durchmesser angewachsen. Er schläft sehr viel, ist kraftlos.

Alles Liebe
Felicitas




Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Mudu am 30. April 2008, 10:58:49
Liebe Felicitas, bin in Gedanken bei Euch. Ist schlimm. Man ist so hilflos. LG Andrea
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: hirschmuschl am 30. April 2008, 19:39:22
hallo christine!
es ist mutig sich anders anzuvertrauen und auch hilfreich...auch ich musste mich erst überwunden hier ein paar zeilen zuschreiben...
meine mutter ist auch an einem glio erkrankt gewesen,nun hat sie den kampf von selbst beenden wollen.
ich will dir deinen mut nicht nehmen,aber diese krankheit dafür findet man selten worte für.

wenn du fragen oder dich einfach nur aussprechen möchtest dann melde dich doch bitte...es ist immer besser wenn man sich drüber unterhällt...

liebe grüße und viel kraft für deine familie

biene
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bluebird am 02. Mai 2008, 09:25:38

Liebe Christine!

Das ist eine sehr traurige Entwicklung, die Deine Familie mit dem Vater durchlebt.
Seid Ihr in der Lage, ihn weiter daheim zu pflegen? Der Pflegedienst kommt ja auch nur zeitweise ins Haus. Wäre es nicht besser, einen Hospizplatz für ihn zu organisieren? Ich weiss allerdings nicht, wie kurzfristig das möglich wäre.

Liebe Grüße
Bluebird
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 02. Mai 2008, 09:50:59
Hallo Christine,

Dein Vater braucht unbedingt Psychologische Hilfe und das wenn  es geht heute noch.
Das er aggressiv ist kann man nur versuchen zu verstehen. :-[

Lg
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: hirschmuschl am 02. Mai 2008, 10:42:06
liebe christine.

ein hospiz ist eine gute sache, meine mutter wollte zwar von vornherein in ein hospiz ( sie war 30jahre lang krankenschwester) und ihre worte waren "das gehört nicht in laien hände sondern zu profis und so war es dann auch, ihr hat es keine ruhe gelassen das sie noch zuhause war , hat immer geweint wenn sie wach war und sie war noch zuhause erst als sie in dem hospiz war hat sie ihre ruhe gefunden und ist dann 1 woche dort auch verstorben.

meine meinung ist zuhause euren vater zu pflegen ist für euch gleich trauerarbeit so könnt ihr mit ihm seine letzten stunden verbringen aber im inneren der gedanke das mein vater hier vorrausgegangen ist würde mich auffressen und mich würde nix mehr in der wohnung halten...
überlegt es euch gut, sprecht mit dem hospiz wie gesagt sie verstehen ihr handwerk!
aber am ende müsst ihr die entscheidungen treffen, ich wünsche euch dabei sehr viel kraft.
und mit den aggressionen ist normal wie du schon geschrieben hast.

lest eurem vater am besten seine wünsche von den augen ab!

viel viel kraft

Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 29. Mai 2008, 12:12:17
weiss zufällig jemand, wie es Christa geht??
LG Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 29. Mai 2008, 14:38:50
soweit ich richtig informiert war, ist christa die jenige die ins hospiz ging und sich auch hier von allen verabschiedet hatte.

sorry wenn ich die falsche person erwähne.

lg
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Ulrich am 29. Mai 2008, 15:38:17
soweit ich richtig informiert war, ist christa die jenige die ins hospiz ging und sich auch hier von allen verabschiedet hatte.

Das ist richtig, sie schickte mir auch noch persönlich einen sehr lieben, ja herzlichen Abschiedsgruß. Sie schrieb damals, sie würde ab und zu noch hier mitlesen, soweit sie kann, sie will aber nicht mehr schreiben.

Wenn Du's je liest, liebe Christa, dann laß' Dir sagen, Du bist hier nicht vergessen.
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 29. Mai 2008, 15:53:09
 :D schön, dann hatte ich recht das freut mich.

Christa schrieb auch, das ihre motorik nicht mehr so richtig mit machte, ich fand ihren entschluss sehr mutig und bewundere sie dafür das sie so ehrlich zu sich selber ist.

sollte sie hier mal lesen, so wünsche ich ihr noch eine wunderschöne zeit!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bluebird am 29. Mai 2008, 21:09:42


Ich schließe mich den Wünschen für Christa an. Sehr oft denke ich an Dich und frage mich, wie es Dir gerade geht - vielleicht liest Du unsere Zeilen oder Dein Sohn.

Liebe Grüße
Birgit
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Buffy am 29. Mai 2008, 21:23:34
Ich habe mich auch schon gefragt, wie es wohl Christa so geht. Ich vermisse sie in diesem Forum, wie wir alle, glaube ich. Liebe Grüße Marie
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: sonnenlicht am 29. Mai 2008, 21:28:10
 :'(

traurig finde ich es zu wissen das sie nicht mehr zurück kommt aber so ist leider der lauf der dinge.
aber......... toi toi toi das sie eine unbeschwerte zeit verleben kann und darf!
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Bluebird am 29. Mai 2008, 21:34:38
:'(

traurig finde ich es zu wissen das sie nicht mehr zurück kommt aber so ist leider der lauf der dinge.
aber......... toi toi toi das sie eine unbeschwerte zeit verleben kann und darf!

Ich habe immer noch gehofft, dass es eine andere Lösung für sie gibt.... dass sie sich plötzlich wie Phoenix aus der Asche wieder hier meldet....  aber leider gingen schon soviele hier verloren.
Es ist sehr deprimierend - ich wünsche Christa vor allem. dass sie die geliebten Rosenbüsche sehen und riechen kann.

Birgit
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: agnes am 29. Mai 2008, 21:58:31
Liebe Christa!

Falls Du wirklich noch hier mitlesen solltest, mächte auch ich Dir sagen, dass ich oft an Dich denke und Dir alles erdenklich Gute wünsche

Liebe Grüße
Hilde
Titel: Re:Glioblastom
Beitrag von: Ciconia am 30. Mai 2008, 10:29:25
Liebe Christa, auch ich will mich anschließen, mußte gerade in den letzten Tagen viel an dich denken! Ich wünsch dir alles Liebe für die Zeit im Hospiz.

(Auch bei mir hatte sich Christa ganz lieb verabschiedet.)