HirnTumor-Forum

Autor Thema: Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten  (Gelesen 91577 mal)

Offline jannopeter

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #15 am: 19. Dezember 2013, 07:47:48 »
Oh Kasy,
wenn wir Dich nicht hätten!!!
Wir lieben dich - so wie du bist.
Jannopeter

Offline frauypsilon

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #16 am: 19. Dezember 2013, 07:55:01 »
Guten Morgen,

die langen Ausführungen von KaSy möchte ich hier nicht im Einzelnen kommentieren. Sie hat mich anscheinend falsch verstanden.

Wir kennen gegenseitig unseren persönlichen und fachlichen Hintergrund und Werdegang nicht, und ich möchte deshalb zu ihren Anmerkungen im Einzelnen keine Stellung nehmen. Dies würde sicher auch den Thread sprengen. ;-)

Eine PN zur Klärung von Rückfragen wäre an dieser Stelle der bessere Weg gewesen.

lg
frauypsilon
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Offline KaSy

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #17 am: 21. Dezember 2013, 00:24:04 »
Liebe FrauYpsilon,
ich habe Dir wirklich nicht zu nahe treten wollen, aber als ich die folgenden Sätze in Deiner Antwort an Pedro99 las, bekam ich schon einen Schreck. Ich habe mir aber dann gedacht, dass Du es sicher nicht genau so mit allen Ärzten wirklich machst. 

... Seitdem ist meine Meinung über Ärzte doch sehr gespalten und ich gehe erstmal sehr kritisch in jedes Gespräch.
... Viele Ärzte mögen i.d. Regel nicht, in Frage gestellt zu werden, besser gesagt, fühlen sich teils durch Nachfragen jedweder Art in Frage gestellt, egal ob so gemeint oder nicht.
... So oder so finde ich ein Arztgespräch immer auch ein wenig als Balanceakt und die Diplomatie habe ich leider nicht erfunden.
... lg frauypsilon

Und ich meine, es auch so ausgedrückt zu haben:

Ob Du, FrauYpsilon, es wirklich so meintest, ...   ...   ... Aber ich glaube, dass das auf FrauYpsilon so nicht zutrifft.
KaSy

Ich bitte Dich zu verstehen, dass ich diese Sätze nicht als Deine angebliche Handlungsweise stehen lassen wollte. Ich habe Pedro99 kennengelernt und er stellt uns hier viele viele Fragen. Er braucht und verlässt sich auf unsere Antworten. Ich möchte nicht, dass er an den Ärzten zweifelt, die er für seine Therapien dringend benötigt.

Es tut mir Leid, wenn Du das u.a. wegen der namentlichen Nennung als Angriff auf Dich aufgefasst hast, es war wirklich nicht so gemeint. Mit Deinen Erfahrungen gibst du hier so viele wertvolle Antworten! Du bist hier im Forum ein wichtiges aktives Mitglied! Und das meine ich so!

KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline Pedro

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #18 am: 21. Dezember 2013, 05:13:48 »
Eure Unterstützung ist mir wirklich sehr wichtig, liebe Leute - und ich bin euch sehr dankbar dafür.

Die Neurochirurgen sind nicht diejenigen, die die Psyche unbedingt mit beurteilen müssen.
Ja, da hast du völlig Recht. Ich erwarte mir vom Neurochirurgen auch keine psychische Unterstützung - aber ich habe damit gehadert, dass ich bei dem Termin in Graz völlig falsch rübergekommen bin. Wobei ich dafür in erster Linie nicht dem Arzt, sondern mir selbst einen Vorwurf gemacht habe.

Vorgestern hatte ich dann einen Termin bei einem Neurologen in Wien - in erster Linie wegen den Epilepsien, aber auch das Meningeom kam zur Sprache. Ich war danach sogar ein klein wenig stolz auf mich, wiesehr es mir gelungen war meinen Vorsatz umzusetzen. Ich sprach deutlich langsamer, vermied Fachausdrücke und fiel dem Arzt auch nicht ins Wort wenn er mir etwas sagte was ich vielleicht schon gehört hatte. Auch mein Freund, der bei dem Termin wieder dabei war, bestätigte mir dass ich anders als zuletzt in Graz aufgetreten war. Auch der Neurologe riet mir zu einer abwartenden Haltung - aber ich durfte auf Lob für meinen "äußerst guten Zustand", meine "sehr hohe Lebensqualität" und mein "gutes fachliches Auskennen" verzichten. Ich werde nun auf Anraten des Neurologen im Jänner noch einen weiteren NC in Wien aufsuchen - wenn dieser mir auch zu einer abwartenden Haltung rät, werde ich es wohl glauben müssen. Ebenso im Jänner werde ich einen Psychologen aufsuchen und mit ihm über die Möglichkeiten einer Therapie sprechen.

LG Pedro

« Letzte Änderung: 21. Dezember 2013, 05:17:20 von Pedro99 »

Offline enie_ledam

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #19 am: 21. Dezember 2013, 06:26:04 »
Ich finde man sollte bei der Arzt geschichte nicht vergessen das die NCs auch Feedback von den Patienten brauchen. Auch ein NC sollte daher fragen wie es dem Patienten geht und was für Probleme er hat. Er, als Mediziner, sollte das ja dann auch mit nötigem Abstand sehen also fachlich nicht persönlich und kann somit für die nächsten Patienten "forschen" was passiert wenn man nach Schema x oder y vorgegangen ist. Das ist alles individuell aber ich denke ich würde lieber die Sprache verlieren oder anders behindert sein, als zu sterben. Das ist auch wieder individuell und sehr schwierig zu beurteilen, denn der Patient muss mit den Konsequenzen leben, und hier im Forum sieht man ja wie breit die Nebenwirkungen gefächert sein können. Ich hätte lieber Sehfeld Einbuße als eine so extrem geringe Belastbarkeit. Aber der damit leben muss wünscht sich vielleicht etwas anderes.

Da mich an mir andere Dinge stören kann ich zum Thema Psychologe und Hirntumorpatient wenig sagen. Ich hoffe das mein Psycho mit hilft einen Plan aufzustellen und mir mein physisches und psychische Belastbarkeit weitest gehend wieder erarbeitet. Aber da muss ich Kämpfen und die anderen helfen mir nur. Ich bin es die lernen muss kürzer zu treten (was igelchen noch nicht lerernt hat ;-P), geduldig zu werden, grau töne zu sehen. Und lernen das es auch mal schlechte Tage gibt und wie man damit gut umgeht (auch wieder individuell)
Man kann nicht alles mit seinen Willen erreichen, aber man sollte wollen was man erreichen kann.

Offline frauypsilon

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #20 am: 21. Dezember 2013, 10:30:25 »
@ kasy
liebe Kasy, ich danke dir sehr herzlich für deine Worte

@pedro
toll, wie du deinen letzten Termin gemeistert hast, das freut mich und du machst es richtig, wenn du noch einen weiteren NC aufsuchst. Das ist wichtig, damit du dann für dich sortieren kannst und mehr Sicherheit bekommst. Auch der Psychologentermin ist für dich sicher ein guter Weg. Und auch hier hilft ein Stichwortzettel gut weiter, damit man nicht für sich wichtige Punkte vergisst anzusprechen.

@enie
du hast vollkommen recht

@alle
vielleicht gehen wir manchmal von unterschiedlichen Begriffsdefinitionen aus. Für mich ist das Wort "kritisch" nicht negativ belegt. Kritisch bedeutet für mich, dass ich wach die Worte des anderen prüfe, dass ich mit meinem Gegenüber auf Augenhöhe kommunizieren möchte, wohl wissend, dass er natürlich fachlich mir meist überlegen ist. Aber ich möchte ernst genommen werden als Gesprächspartner mit meinen Fragen.

Und dazu gehört natürlich, dass er mich als Person sieht. Ein Arzt muss sich sicher abgrenzen und darf nicht alles an sich heranlassen.
Trotzdem muss ein Arzt Menschenkenntnis haben und mit Menschen umgehen können, sonst hat er m.E. nach seinen Beruf verfehlt. Er muss sehen, "wer sitzt mir gegenüber und wie kann ich meine Nachricht dieser Person am besten vermitteln?" Das zeichnet für mich einen guten Arzt aus. Er soll nicht die Psyche heilen oder therapieren, aber unterscheiden können, ob er dem Patienten gerade heraus alles sagen kann oder besser "durch die Blume", ob er Fachwörter benutzen kann oder lieber den Sachverhalt in einfachen Worten darlegt.

Ich möchte z.B. immer den besten und den schlimmsten Fall wissen und kann dann für mich sortieren. Für einen anderen wäre das vielleicht grundfalsch, weil er nicht damit umgehen könnte und lieber nur das Nötigste wissen will.

Das muss ein guter Arzt, egal welcher Fachrichtung, spüren können. Leider ist diese Menschenkenntnis nicht oder viel zu wenig Bestandteil eines Medizinstudiums. Es geht nach Abi-Durchschnitt und nicht nach Eignung oder Berufung.

lg
frauypsilon
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Offline Igelchen

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #21 am: 22. Dezember 2013, 13:32:02 »
huhu an alle,

hab als nur gelesen, weil wenn ich nicht gerad gut geht, dann bring ich zu komplizeit alles rüber.

hey enie geduld......wie kommst du da grad auf mich??... ;D ;D
an sich zu gehen wenn mann seinen eigenen erwrtngen an sich stellt (geprägt...genetechnisch so erschaffen :)) das geb ich zu hab ich seit den über 6 jahren nur anteilig gelernt, brauch ja ne beschäftigung als erwerbsunfäiges mennilein  ;D ;D ich wachs an meinen herausforderungen ;)

ich seh es manchmal wenn mein durchhänger unnötig sich verlängert ein ansporn und manchmal oh wunder ist es dann ja auch gut gegangen und ich bin dann auch stolz über mich. dies ist die kleine anerkennung an mich selber etwas geleistet zu haben im vregleihc zu dem was ich nimmer kann (das zum thema schauen was kann ich schon wieder und nicht was ist mir geblieben gelle das kennen wir alle oder? ;))

bin aber froh wenn du mich als drauf hinweist ich soll mal am stopschild stehen bleiben, weil meine achtsamkeit zu mir selber grad von mir ignoriert wird und ich net sehe was die folgen daraus komen können oder es mich aus den lastschen haut ;D ;D ;D

ich sag kurz wie toll kasy ihre ausführung geschieben hat, wie gut das frau ypsilon beschreibt aus welcher situation heraus sie erfahrungen gesamelt hat die einen beeinflussen und ist man ehrlich das ham wir alle das schon getan bewußt oder unbewußt. alles ist doch um uns gegenseitig zu unterstüzten uns eine "stütze" in vielen facetten zu sein die von außen kommen und weniger emotional wie die vom partener oder familie ist (ich empfind das so)

das ist das tolle und manchmal verwirrenede an unserem thread hier, die vielfältigkeit die uns dadurhc gezeigt wird. es kann beruhigend wirken, ist informatief, manchmal macht es den einen odr anderen ja ängstlich und ließt man die gleichen beiträge an einem anderen tag wenn es seine verfassung besser ist, so versteht man die zusammenhänge besser und es fällt einem die klienen details auf.

mir gehts auch so. soviele texte lese ich, und in jedem finde ich meist auch wenn ich mich auch ertappt habe das ich wie so ein kleines stück angegriffen fühle einiges an wahrheit/was stimmt (kann es grad schlecht umschrieben was ich mein.........mein hirn tillt gleich wie en flipper).

also pedro bleib dran, schau nach dir nimm gute informationen auch von den ärzten, die entscheidung wie , was wo du was machst ist deine eigens getroffene entscheidung so wie wir alle das machen müssen sollen sonst dreht man sihc immer im kreis und findet kein ende. im voraus kann keiner sagen ist es 100% das richtige?? was war ist als efahrung da, das heute is morgen rum, was dann kommt kann keiner sagen. das gehört zum leben. spannend, bereichenrd,enttäuscht verzeifelt,zufrieden, zum heulen dann zum lachen usw.

allen eine guten schönen 4. advent

s igelchen
entscheide dich immer für das liebevolle in dir und du wirst das richtige tun.
die lebensfreude verleiht flügel und macht wunder möglich.

Offline Pedro

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #22 am: 07. Januar 2014, 21:30:03 »
Liebe Leute,

Ich habe seit meinem Termin in Graz, von dem ich am Beginn diesem Thread erzählt habe, zwei weitere Arztgespräche in Wien absolviert - einmal bei einem Neurologen wegen der Epilepsie und heute beu einem Neurochirurgen.

Obwohl ich ganz bestimmt nicht sagen würde, dass ich mich verstellt habe bin ich den Ärzten gänzlich anders gegenübergetreten und habe zweifellos davon profitiert. Während ich in Graz gelobt wurde, dass ich  mich "so gut auskennen würde" bekam ich heute von dem Neurochirurgen zu hören, dass er den Eindruck hätte, dass ich "nicht wüsste wie es weitergeht". Die letztere Aussage ist die durchaus zutreffendere und der Arzt konnte mir mit seinen kompetenten Aussagen auch neue Perspektiven aufzeigen.

Ich bin selbst überrascht, wie gut ich meinen Vorsatz umsetzen konnte ohne mich selbst zu verleugnen. Ich muß als Patient nicht von einer Progredienz oder einer Extirpation sprechen - mit diesen Worten täusche ich ungewollt eine medizinische Kompetenz vor, die in Wahrheit keineswegs vorhanden ist.

Die Diskussion in diesem Thread war jedenfalls sehr aufschlußreich. Ich weiß es nicht, ob manchen Ärzten ein uninformierter Patient lieber ist. Ich hatte auch für meinen heutigen Arzttermin einen Stichwortzettel mit Fragen vorbereitet, habe diesen aber nicht ganz so penibel wie zuletzt abgearbeitet und mich auf wenige aber wesentliche Kernaussagen beschränkt.

LG Pedro
« Letzte Änderung: 07. Januar 2014, 23:28:29 von Pedro99 »

Offline haijaa

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #23 am: 08. Januar 2014, 03:45:48 »
Hallo Pedro,
 ich lese das gerade und freu mich so mit Dir! ... es ist ja selten einfach sich zu ändern... mir scheint das brauchst du auch nicht , du scheinst authentischer zu sein und das kommt an!- das ist mutig-
wünsch dir, dass es mit der shg auch so gut läuft. Hut ab! für die tolle website!
lg

Offline Bluebird

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #24 am: 09. Januar 2014, 09:10:51 »
Hallo,

manchmal ist es wohl klüger, nach dem Motto zu verfahren "stelle Dich nicht schlauer als der Arzt ist." ;) Wie man in so ein Arztgespräch geht und wie es sich entwickelt, entscheide ich von Fall zu Fall. Manche schalten auf stur, wenn sie merken, dass der Patient sich informiert hat, andere finden das wiederum vernünftig, weil sie erkennen, dass der Patient am Gelingen des Heilungsprozesses eine Mitverantwortung tragen will. Mir ist auch schon passiert, dass ich in einem Arztgespräch tunlichst vermieden habe,  meine im Laufe der Zeit gewonnenen Kenntnisse preiszugeben, woraufhin der Herr Doktor mich mit Fachlatein zugeschüttet hat.

Sich selbst treu bleiben, also authentisch sein, ist sicher richtig.

Alles Gute für 2014
Bluebird
« Letzte Änderung: 09. Januar 2014, 09:13:50 von Bluebird »
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

Offline frauypsilon

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #25 am: 09. Januar 2014, 14:50:27 »
Hallo Pedro,

schön, dass es für dich so gut bei den Ärzten gelaufen ist und du ganz bei dir warst.

Das wünsche ich mir für meinen Neurologentermin am Montag auch! Ich habe mir vorgenommen, einiges aus diesem Thread zu beherzigen und dennoch ich zu sein.

Alles Gute auch von mir für 2014
frauypsilon
"Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende..." (Oscar Wilde)

Offline Pedro

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #26 am: 09. Januar 2014, 15:22:49 »
@haijaa:
Danke für deine Worte zur SHG - am 17.1. wird es das erste Treffen in Wien geben.

@Bluebird:
Die Ärzte sind bestimmt sehr unterschiedlich und es wäre wichtig wenn man sich als Patient auf das Gegenüber optimal einstellt. Ich bin mir nicht sicher ob ich das immer schaffen kann, aber ich bleibe nach den letzten Erfahrungen zuversichtlich ...

@frauypsilon:
Alles Gute für deinen Arzttermin am Montag. Ich habe jedenfalls zuletzt die Erfahrung gemacht, dass ein wenig tiefstapeln nicht schadet - wobei dass aber natürlich nicht heißen darf, dass man sich selbst verleugnet ...

LG Pedro

Offline schwede

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #27 am: 09. Januar 2014, 15:40:29 »
Hallo Pedro99,

ich wünsche dir gutes gelingen bei dem ersten SHG Treffen.


LG Schwede
« Letzte Änderung: 09. Januar 2014, 15:44:21 von schwede »
Niemals werde ich Aufgeben

Nur du alleine schaffst es, aber du schaffst es nicht alleine !!!
(Verfasser Unbekannt )

Richtig sieht man nur mit dem Herzen, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar. Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz

Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinen Reichtümern hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen. Epikur von Samos

Offline Pedro

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #28 am: 11. März 2014, 19:54:37 »
Hallo Leute,

Ich möchte den psychologischen Thread, den ich im Dezember gestartet habe, kurz um die letzten Entwicklungen ergänzen. Wie ich euch bereits erzählte habe ich mich im Jänner in die Hände eines sehr erfahrenen NC in Wien begeben, bei dem ich auch meine - vermeintliche - Selbstsicherheit nicht so intensiv auslebe. Es hängt auch viel von der Kompetenz ab, die der Arzt ausstrahlt, wie sich der Patient verhält. Am 25.3. werden die neuen Befunde einer Optikusatrophie besprochen, eine OP könnte anstehen.

Dennoch bin ich mit meiner Psyche noch lange nicht im reinen. Denn auch besonders in der Firma, wo ich seit über 16 Jahren arbeite, zeige ich unbewusst nur allzu gerne wie gut es mir doch gehen würde. Schon klar, es wäre auch für mich nicht allzu passend die Behandlung eines Hirntumor als Small Talk in der Pausenzone zu erwähnen. Und das Jammern war noch nie meine Sache, es belastet mich vielmehr bei meinen Mitmenschen wie Lapalien hochgespielt werden. Die schon länger eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit macht es mir schwer mich mit neuen Aufgabenstellungen auseinanderzusetzen, was in der IT-Branche durchaus ein Problem sein kann. Ich habe von mir selbst den Eindruck, dass ich dieses Manko durch Quantität rechtfertige und mir damit einen Stress mache - obwohl mich eigentlich niemand direkt dazu drängt. Aber auch meine Sozialphobie - die Probleme bei der Eingliederung in ein neues Umfeld - machen die Sache nicht immer einfach.

Ich bin mir dessen bewusst, dass ich meinen Mitmenschen ein gänzlich falsches Bild von mir abliefere - nämlich das des Selbstsicheren, der alles unter Kontrolle hätte, zwar manchmal nicht allzu gesprächig wäre, sich aber gut artikulieren könne und psychisch gefestigt wäre. Das ist im wesentlichen eine ziemlich fatale Fehleinschätzung, an der ich aufgrund meines Verhaltens aber selbst schuld bin. Es mag schon sein, dass ich mich zu einem mir vertrautes Thema ganz gut artikulieren kann - aber es kommt völlig emotionslos rüber und bietet nicht die geringste Chance eines Einblicks in mein Seelenleben. Nur sehr gute Freunde meinten zuletzt, dass ich umgangssprachlich schon "etwas am Zahnfleisch kriechen" würde.

Ich bin nun vor wenigen Tagen zu der Erkenntnis gelangt, dass es hilfreich sein könne wenn ich es nach Außen trage dass ich mir diesem Problem bewusst wäre. So habe ich heute ein längeres Gespräch mit dem Betriebsrat unserer Firma geführt und wir hatten einen sehr angeregten Austausch. In den nächsten Tagen werde ich auch ein Gespräch mit meinen Vorgesetzten suchen - denen zwar meine Diagnose, aber keinesfalls die letzten Entwicklungen und mein psychischer Zustand bekannt sind. So ärgert man sich dann zwar, wenn zu Neujahr die oberflächliche Floskel  "gesund bleiben" fällt, frisst den Unmut aber in sich hinein.

Auf Anraten meiner Hausärztin, die auch eine psychosomatische Ausbildung hat, haben wir im Jänner einen Antrag auf eine Kur in Niederösterreich gestellt - das sollte voruassichtlich im Sommer aktuell werden. Es ist schon seltsam, dass ich diesen Umstand bisher noch niemanden in der Firma erzählt habe - fast so, als würde ich mich unbewusst dafür genieren. Das soll sich jetzt aber ändern, ich möchte es zumindest versuchen. Immerhin habe ich nach drei Schädel OP's, mehrfachen Bestrahlungen und epileptischen Anfällen bisher noch keine einzige Kurmaßnahme in Anspruch genommen und war stets darauf bedacht so rasch wie möglich wieder in die Firma zu kommen. Warum? - ich kann es nicht sagen ...

LG Pedro
« Letzte Änderung: 12. März 2014, 08:48:40 von Pedro99 »

Offline Bluebird

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #29 am: 12. März 2014, 08:24:00 »
Hallo Pedro,

Du fragst, warum Du Deinen Mitmenschen ein gänzlich falsches Bild vermitteln möchtest.
Ich glaube,  es ist das Bild, mit dem Du Dich identifizieren kannst und das den Anforderungen der Leistungsgesellschaft entspricht. Es ist nicht leicht, sich einzugestehen, dass sich durch die Erkrankung einiges verändert hat, physisch und psychisch. Deshalb bist Du aber kein schlechter oder gar minderwertiger Mensch bzw. Mitarbeiter. Wenn Deine Vorgesetzten, der Betriebsrat und die Kollegen das erst einmal verinnerlicht haben und Du Dein Arbeitspensum bzw. die Zeit, in der Du es schaffst, darauf eingestellt hast. wird eine neue Normalität eintreten. Mutig, dass Du in die Offensive gegangen bist. Gib Dir und Deinem Umfeld Zeit, sich an die veränderte Situation zu gewöhnen.

Für die REHA wünsche ich Dir besten Erfolg.

Gruß
Bluebird
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