HirnTumor-Forum

Autor Thema: Black out?  (Gelesen 25382 mal)

Offline Enesa

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Re:Black out?
« Antwort #15 am: 16. Dezember 2011, 12:49:50 »
Hallo ...ihr "sprecht"so vieles aus,was ich garnicht
mehr schreiben muss...Mir gehts wie euch....
allerdings machen mich diese blöden Kopfschmerzen
auch noch zusätzlich fertig ;-(
Ich wünsche euch allen ein wundervolles" 4. Advent-Wochenende:-)"
  GlG Enesa

Offline cindra

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Re:Black out?
« Antwort #16 am: 16. Dezember 2011, 13:16:44 »
Hallo zusammen,

irgendwie ist es beruhigend dass es doch so vielen auch nicht anders geht als mir.
Beruhigend und auch beängstigend. Wenn es vielen so geht wie mir, dann ist es wohl schon so.
Aber ich bin mir auch sicher dass es kein subjektives Problem ist, denn sogar meiner Kollegin ist schon aufgefallen dass mein Gedächtnis nicht mehr so gut ist.

Bisher habe ich es immer zum großen Teil auf meine EPI Medikamente geschoben, denn da steht das Ganze ja als Nebenwirkungen drin.

Mittlerweile denke ich aber es ist eine Mischung aus beiden. Teilleistungsstörungen aufgrund der OP und die Nebenwirkungen der Medis.( und anfallsfrei bin ich ja trotzdem nicht)

Und dass der neuropsychologische Test bei mir doch nicht unterdurchschnittlich ausgefallen ist hilft mir dabei nicht wirklich, denn ich weiß noch sehr wohl wie es vorher war.

Liebe Grüße
Andrea
Vergangenheit ist Geschichte - Zukunft ist Geheimnis - und jeder Augenblick ist ein Geschenk

Offline mmolina

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Re:Black out?
« Antwort #17 am: 17. Dezember 2011, 17:32:11 »
Hallo Andrea,

wie läuft denn so ein neuropsychologischer Test ab, wenn ich mal fragen darf? Vielleicht schau ich mal bei google was da steht.
An einen Neuropsychologen komm ich hier bei mir in Barcelona gar nicht dran. Schade.

LG
mmolina
Wer Schmetterlinge lachen hört der weiss wie Wolken schmecken

Offline krimi

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Re:Black out?
« Antwort #18 am: 18. Dezember 2011, 01:17:42 »
Hallo mmolina,

habe dir eine PN geschickt.

LG krimi
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline cindra

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Re:Black out?
« Antwort #19 am: 18. Dezember 2011, 18:01:14 »
Hallo mmolina,

ich hatte schon mehrere neuropsychologische Tests.
Zwei in der jeweiligen Rehas und einen vor kurzem in der Epilepsie Spezialklinik.
In der Reha wurden die Tests am PC gemacht und in der EPI Klinik zusammen mit einem Psychologen. Beim Pc Test war natürlich auch ein Psychologe dabei.

In der EPI Klinik ging es in erster Linie um das Gedächtnis, logisches Denkvermögen Reihenbildung usw. Dieses wurde dann vom Psychologen notiert und ausgewertet. Danach liege ich im absoluten Durchschnitt. Ich war beim Test aber überhaupt nicht zufrieden. Die Antwort war dann, dass ich lernen müsste damit zu leben dass es nicht mehr so ist wie vorher.

Die Tests am PC hatten ähnliche Inhalte. Dort wurde aber noch zusätzlich die geteilte Aufmerksamkeit geprüft (Frauen sollten das können denn sie sind ja bekanntlich Multitaskingfähig  ;D)
Bei manchen Berufen ist die geteilte Aufmerksamkeit sehr wichtig.
Auditive Wahrnehmung wurde am PC auch getestet.
Die Tests am PC waren wesentlich genauer und aussagekräftiger und differenzierter.
Anhand der neuropsychologischen Testung wurde dann an den diversen Problemen gearbeitet. Und es gab da mehr als ich dachte.

LG Andrea
« Letzte Änderung: 18. Dezember 2011, 18:03:24 von cindra »
Vergangenheit ist Geschichte - Zukunft ist Geheimnis - und jeder Augenblick ist ein Geschenk

Offline enola2

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Re:Black out?
« Antwort #20 am: 28. Januar 2012, 20:17:08 »
ha! schön (ironieoff) dass wir doch alle die annähernd gleichen schäden haben ;D

nein im ernst es ist erstaunlich und es ist gut zu wissen dass es andren auch so geht
bei mir kommt dazu dass ich mir immer wiederkehrende abläufe nicht merken kann

dass merke ich zb wenn ich mal arbeite und dinge herrichten muss zb für ne blutabnahme ich sags mir dann vor und vergess doch was  und wenn es schnell gehen muss weil nochwaqs benötigt wird schaltet das hirn komplett ab und ich mag davonlaufen

ich versuche ein normales leben und normalsein "vorzuspielen" gelingt mir meist und mein umfeld ist dann bös weil es ned so geht wie es soll

Offline Sanne68

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Re:Black out?
« Antwort #21 am: 30. Januar 2012, 11:17:15 »
Hallo, hier ich auch ;D

Ich habe mich neulich mit einer Freundin unterhalten, die ist Ende vierzig, ich bin 43. Sie sagte, daß ihr das genau so ginge, daß sie bei Telefonaten die Tür zu macht, weil sie sich sonst nicht konzentrieren kann. Puh, war ich froh das zu hören.

Aber im Ernst, ich krieg manchmal zuviel, wenn die Kollegen so laut telefonieren und ich mich auf etwas konzentrieren muß. Ich kann ja nicht immer die Tür zu machen, ich will ja auch nicht aufs Abstellgleis, weil mit etwas mehr Ruhe klappt alles ganz gut.

Ich habe momentan auch ein Projekt an der Backe mit Verantwortung. Da möchte ich schon gerne zeigen, daß ich bereit für Neues bin.

Aber nix mehr Multitasking ::)

Offline stinus

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Re:Black out?
« Antwort #22 am: 30. Januar 2012, 13:13:24 »
Hallo zusammen  ;D
Meine Op ist ja jetzt 5 Jahre her, aber eben nichts mehr ist wie früher. Auch ich habe sehr Probleme mit dem Lärm, mag das überhaupt nicht, seien es Leute die durcheinander sprechen oder lautes Radio. Leider trifft man zwischendurch auf unverständnis der Anderen, die sagen... nö ist doch nicht laut... weiss nicht was du hast.. >:(
Es stresst mich halt alles nach wie vor, am liebsten bin ich alleine zu Hause da kann ich mich erholen.
Vergessen tu ich auch viel, muss immer alles aufschreiben sonst ist es fort.

Naja ich sag mir ist alles das kleinere Übel, hauptsache mein Resttumor hält sich still.

So wünsche ich euch allen eine gute Zeit.
Lieben Gruss aus der Schweiz

Offline krimi

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Re:Black out?
« Antwort #23 am: 15. Februar 2013, 23:58:41 »
Heute habe ich so über meine kognitiven Fähigkeiten seit meiner OP nachgedacht.

Nach der OP trat ich gleich im Anschluss eine sechswöchige Reha/AHB an. Hoch motiviert und körperlich fit ging ich danach in die berufliche Wiedereingliederung.

In diesem Thread schrieb ich davon, dass ich im täglichen Leben feststellte, welche Defizite sich auf einmal aufzeigten.

Bei mir war es u.a. auch das Gedächtnis. Es blieb wenig in den Gedächtnismaschen hängen. Selbst an kurz vor der OP Gelerntes, vorher angeeignetes Wissen konnte ich mich nicht mehr erinnern. Im Berufsleben war dies für mich sehr schwierig. Oftmals war ich verzweifelt.

Interessanterweise betraf es fast ausschließlich Wissen zu Gelesenem, schriftlichen Aussagen.
Das Zahlengedächtnis, -verständnis machte mir keine Probleme. Alles was Zahlen betraf bereitete mir keine Schwierigkeiten.

Nun sind es am 16.2. zwei Jahre her, dass ich operiert wurde. So einiges hat sich verbessert. Vieles weiß ich wieder  und ich kann mir vieles auch wieder besser merken.

Das ist für mich ein Ansporn nicht aufzugeben, Geduld zu haben und weiter an den verloren geglaubten Fähigkeiten zu arbeiten.

Ich habe noch lange nicht den Stand wie vor der OP erlangt. Ob es mir je gelingen wird, weiß ich nicht. In, für mein Gehirn stressigen Situationen streikt es immer noch hin und wieder. Da habe ich immer noch wieder das Problem: Ich kann nichts mehr aufnehmen. Immer noch das Gefühl eines Black out.
Oder ich kann in solchen Situationen nicht sprechen. Das ist bei mir eine Form eines epileptischen Anfalls.

Mit den Beobachtungen an mir habe ich Mut geschöpft. Da ist noch etwas gegangen. Es ist schon noch eine Besserung eingetreten. Und da kann noch etwas kommen. Ich bin auch wieder noch belastbarer geworden.
Durch diese Fortschritte bei mir und durch die Berichte anderer Betroffener  habe ich gelernt: Nicht aufgeben und nicht mutlos werden.

Ich weiß für mich, dass ich nicht mehr den Stand von Früher erreichen werde. Das allein schon durch die Epilepsie.

Gelernt habe ich auch, meine Gedanken nicht durch die noch vorhandenen Defizite, die kognitiven sowie die gesundheitlichen bestimmen, beherrschen zu lassen, sodass mir Lebensqualität und Lebensfreude verloren geht.

Ich will mich über das freuen, was ich kann oder wieder kann.

krimi
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Offline KaSy

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Re:Black out?
« Antwort #24 am: 17. Februar 2013, 00:45:31 »
Hallo, Krimi,

zwei Jahre - das ist ein Grund zum Feiern und ein Grund zum Zurückdenken und Vergleichen.
Der Abstand ist einerseits noch klein, aber groß genug zum Feststellen der auch geringen positiven Änderungen, auf die man schon nicht mehr gehofft hatte.
Der Abstand ist auch groß genug, um zu sagen - jetzt denke ich vorwärts, jetzt lebe ich vorwärts, jetzt LEBE ICH!

Nun, wir wissen beide, dass in 2 Jahren manche weiter, andere bei weitem nicht so weit waren / sind, dass sie so reagieren können. Aber Du kannst es und Du hast nicht nur kognitive, gesundheitliche und belastungsmäßige Fortschritte feststellen können, sondern Dich auch in Deinem Denken, Mitfühlen und der Freude mit anderen, für andere weiter entwickelt. Wie schwer war es Dir gefallen, Dich in Deiner Arbeitsstelle mitzuteilen. Und wieviel Verständnis und Hilfe hast du dann erfahren können.

Dieses gewachsenen Selbstbewusstsein in der Auseinandersetzung mit einer derartigen Krankheit - das können sicher viele für sich als positiv vermerken. Zumindest, wenn sie sich solche Gedanken machen, wie Du sie Dir gemacht hast als diese Gedanken dran waren, weil die Zeit für sie gekommen war.

Ich wünsche Dir und allen einen guten Lebensweg während und nach den Therapien.
Das gelegentliche Rückbesinnen ist ein guter Zwischenstopp für den weiteren Weg.     

Liebe Grüße
KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline TinaF

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Re:Black out?
« Antwort #25 am: 17. Februar 2013, 11:34:43 »
Liebe Krimi,

jetzt sind es bei Dir also auch schon zwei Jahre, unglaublich, wie die Zeit vergeht. Du hast viel durchgemacht in dieser Zeit und steckst ja auch aktuell in keiner leichten Phase, umso toller finde ich Deine Einstellung.

Zitat
Gelernt habe ich auch, meine Gedanken nicht durch die noch vorhandenen Defizite, die kognitiven sowie die gesundheitlichen bestimmen, beherrschen zu lassen, sodass mir Lebensqualität und Lebensfreude verloren geht.
Darauf kannst Du sehr, sehr stolz sein. Wie vermeintlich "leicht" ist es, sich all das, was man nicht mehr kann, was nicht mehr so geht, vor Augen zu halten und sich darin wie in einen Schutzpanzer einzuwickeln. Ich habe das immer wieder bei mir beobachten können. Ja, wir haben Defizite und ja, manches geht nicht mehr oder nicht mehr so gut. Und doch können und müssen wir an uns arbeiten, jeder noch so kleine Fortschritt auf einem Gebiet wirkt sich positiv auf das Ganze aus.

Zitat
Ich will mich über das freuen, was ich kann oder wieder kann.
Das sollst Du auch und Du hast es Dir wirklich verdient. Was das freuen über etwas, was man wieder kann, angeht, kann ich momentan ja nur zu gut mitreden, wie Du weißt ;)!

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du weiterhin Fortschritte machen wirst und die Defizite weniger werden. Und in dem Maße kehren auch Lebensfreude und Lebensqualität zurück. Die richtige Einstellung dazu hast Du ja!

LG TinaF
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

 



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